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Ich bin schwul und das ist auch gut so, so outete sich der Regierende Bürgermeister von Berlin und bekannte sich vor einigen Jahren öffentlich zu seiner Homosexualität. Das war toll! Aber nicht jeder ist prominent und kann das mit so einem Satz schnell hinter sich bringen und danach zum Alltag übergehen. Für die meisten schwulen, lesbischen oder bisexuellen Normalbürger, die bislang nicht offen zu ihren sexuellen Neigungen stehen konnten, ist dieses öffentliche Bekenntnis, also das COMING OUT, oft mehr als ein Meilenstein zu einem selbstbewussten und glücklichen Leben. Für sie ist es eine Art Erlösung. Vorher stehen sie jedoch völlig einsam und alleine vor einem scheinbar unüberwindbaren, riesigen Berg aus Angst, Zweifel und totaler Hilflosigkeit. Wenn sie diesen Berg doch auch nur so einfach wie der bekannte Politiker überwinden könnten. Stattdessen gehen ihnen immer wieder die gleichen Fragen durch den Kopf: Wie sag ichs nur der Mutter? Der Ehefrau? dem Kind? Dem Chef? Den Kollegen? Den Freunden? Verliere ich meine Arbeitsstelle? Meinen Freundeskreis? Das sind die größten Probleme und Befürchtungen, vor einem COMING OUT! Wer schwul, lesbisch oder bisexuell ist kennt diese Situation und kann davon ein Lied singen. Schluss damit! Jetzt können Schwule, Lesben und Bisexuelle endlich ihr Leben in die Hand nehmen. Mit diesem eBook erlangen sie neue Impulse und Ideen, um endlich den großen Coming Out Tag vorzubereiten und erfolgreich durchzuziehen! Sollte es trotzdem schief gehen, lässt einen dieses eBook auch nicht im Stich. Denn es hält auch für diese Situation zahlreiche Tipps bereit! Aber das eBook leistet mehr: Es ist außerdem ein Ratgeber und Aufklärer für irritierte und verunsicherte Angehörige wie z.B. Eltern, Geschwister oder Freunde, die eine leise Ahnung davon haben, dass jemand aus ihrem Umfeld homo- oder bisexuell ist. Angehörige können sich mit diesem eBook in die Situation der Betroffenen optimal hineinversetzen, angemessener reagieren und beim COMING OUT unterstützend zur Seite stehen! TIPP für Schwule, Lesben, Bisexuelle und alle besorgten Angehörigen: Jetzt downloaden und outen!
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Seitenzahl: 54
Veröffentlichungsjahr: 2018
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Copyright 2010 - Jochen Krinsken
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Schwule, Lesben und Bisexuelle oder Transgender (Transvestiten) leiden manchmal ihr ganzes Leben lang unter einem erdrückenden Rollenspiel. Es zehrt stark an den menschlichen Kräften, über die eigene, etwas andere sexuelle Orientierung nicht reden zu können oder sie gar ausleben zu wollen. DieSelbstmordrate unter jungen Schwulenist nicht umsonstviermal größerals unter heterosexuellen Jugendlichen. Dieses Phänomen betritt erstaunlicherweise eher junge Schwule. Viele Betroffene schaffen es nicht, darüber mit jemandem zu sprechen. Es kostet meistens eine sehr große Überwindung, sich endlich einem nahen Menschen anzuvertrauen. Das größte Problem sind oft die eigenen Eltern.
Ganz schlimm wird es, wenn ihre Andersartigkeitauffliegt. Oft haben nahe Angehörige schon eine Ahnung, wenn da zum Beispiel nie Frauen oder Freundinnen im Spiel sind. So wurde ein junger Mann in seineComing out-Fallegelockt. Die Eltern luden ihn zum Essen nach Hause ein und konfrontierten ihn dabei mit dem „Vorwurf“, er sei doch schwul. Nachbarn hätten es ihnen erzählt. Er sei mit fremden Männern oder in einschlägigen Kneipen gesehen worden. Oder ganz schlimm:
Ein Arbeitskollege des Vaters hätte gar Sex mit dem Sohn gehabt. Eltern wollen es zuerst überhaupt nicht wahrhaben und sprechen manchmal dann sogar beschwichtigend von einerheilbaren Krankheitoder einermomentanen Episode, die sich schon wieder geben werde. Erschreckend oft kommt hier auch noch eine gewisseUnkenntnisbei Älteren hinzu. Man will das Homosexuelle einfachverdrängen.Es hat in der bis dato intakten Welt einfach nichts zu suchen.
Oft spielen Schwule und Lesben dabei ihren eigenenDoppelgänger. Sie ziehen sich in zwei völlig unterschiedliche Welten zurück: Auf der Arbeit sind sie der gesellschaftlich anerkannte „Normale“, im Privatleben der in einer kleinen, verborgenen Nische lebende „Anormale“, der gleichgeschlechtlich Liebende. Sie werden quasi von der Gesellschaft in einegespaltene Persönlichkeithineingedrängt. Aus der Angst heraus, als offen Schwuler oder Lesbe verspottet, ja abgelehnt zu werden und geringere Chancen im Leben oder Beruf zu haben, verheimlichen sie ihre wahre sexuelle Neigung. Sie verstecken sich – oft ein Leben lang. Sie spielen dabei den „Hetero“, was für sie in ihrer Andersartigkeit ja schon schwierig genug ist.
DerLeidensdruck(„Wann heiratest Du und wirst uns endlich Enkelkinder schenken?“) wird immer größer. DasRollenspielkostet Kraft. Und es gibt ja auch genügend Beispiele dafür, dass sich nach dem Coming out die Familie von dem Homosexuellen abgewendet hat. Der Sohn oder die Tochter wird aus dem Haus geschmissen, und die Eltern leben schwer mit der vermeintlichen „Schande“. Kontakte reißen ab. Man steht alsAußenseiterundAusgestoßenerda. Es gibt zahlreiche Homosexuelle, die deswegen inpsychiatrischer Behandlungsind,DepressionenoderAngstzuständehaben. Im schlimmsten Fall denken Sie an einenSuizid.
Dabei sei doch allen Ernstes die Frage erlaubt: Was hat eigentlich die sexuelle Orientierung mit der Leistungsfähigkeit im Beruf zu tun? Oder was hat sie damit zu tun, eine bestimmte Wohnung bekommen zu dürfen? Wir fragen doch auch den Heterosexuellen nicht, mit wem er welchen Sex macht, wie oft und wo? Das interessiert keinen – ja nicht einmal, wenn der Nachbar mit einer Prostituierten gesehen wird. Beim Schwulen aber oder der Lesbe wird´s dann plötzlich zum Problem? Hallo, wo sind wir denn? So verkehrt ist unsere Welt! Und überhaupt:Wieso zerbrechen wir uns eigentlich den Kopf über die sexuelle Veranlagung eines Menschen?Was interessiert uns das überhaupt? – Nichts hat es uns anzugehen. Das ist eine Tabuzone, die Intimsphäre des Anderen nämlich. Und die gilt es bitte schön zu wahren. Das geht uns alle nichts an.
Nirgendwo wird plötzlich über die sexuelle Orientierung eines Menschen so oft gesprochen und getuschelt, wenn es um Andersartigkeit, eben um Homosexualität oder Bisexualität, geht. Warum? Richtig, weil immer nochÄngstedamit verbunden sind. Wenn die Tochter nämlich in ihrem Bekanntenkreis eine lesbische Freundin hat, dann könnte diese Lesbe die eigene Tochter „anstecken“ oder „umpolen“, wie es umgangssprachlich so „nett“ gesagt wird. Was aber absolut daneben gegriffen ist! Mit Homosexualität sind ganz viele, große und unberechtigte Ängste (bei den anderen, wohlgemerkt!) verbunden, bekannt unter dem Begriff „Homophobie“.
Ganz bekannt ist die Angst, dass ein älterer Homosexueller, insbesondere Schwuler, sichan einemjüngeren„Knaben“ vergreifenkönnte. Wenn Eltern wissen, in der Nachbarschaft wohnt ein offen lebender Schwuler, dann meinen sie, ihren Sohn schützen zu müssen, auf keinen Fall aber Kontakte erlauben zu dürfen.
Diese Angst vor Schwulen ist weit verbreitet. Dann folgt die Angst vor derPromiskuitätvon Schwulen, also dem häufigen Wechsel von Sexualpartnern. Schnell kommt das WortAidsmit ins Spiel. Dabei ist die Aids-Übertragung unter Heterosexuellen weitaus gefährlicher. Verbreitet ist auch die Angst davor, dass Schwule angeblich immer auf der Suche nach „Frischfleisch“ sind, also immer schnell neue Partner oder Ältere gerne Jüngere suchen und ansprechen, bekannt auch unter dem Begriff der Pädophilie oder besser derPäderastie. Dieses Wort stammt übrigens aus dem Altgriechischen (pais philia=Knaben-Freundschaft), wo neben dem alten Rom die Knabenliebe bekannt war und sogar offen gelebt, weil toleriert wurde. Auch südamerikanische Indianerstämme kennen durchaus solche „Knabenliebe“ als institutionalisiertes Heranführen Pubertierender an den Sex. Also ein Mann im Stamm ist dazu auserkoren, die Jungen an den Sex oder an Sexualität heranzuführen. So etwas wäre bei uns absolut verpönt.
Leider gibt es immer wieder aufgedeckte Fälle von Päderastie oder Pädophilie. Wir vergessen dabei aber, dass weitaus mehr gestörte Heteros herumlaufen und Frauen vergewaltigen. Mit solchen Vorurteilen haben aber Homosexuelle leider auch heute noch oft nach ihrem Coming out zu kämpfen.
Begleitet werden solche Anfeindungen von Klischees wie: Schwule habenaffektierte Stimmen, benehmen sich „weibisch“ oder habennur Sex im Kopf. Dass Schwule aber durchausliebenswerte, höfliche, hilfsbereiteMenschen sein können und ganzBesonderes leisten, wie manchekreative Vorbilder