Gaynachten - Antje Ippense - E-Book

Gaynachten E-Book

Antje Ippense

0,0

Beschreibung

In 24 erotischen Kurzgeschichten erzählen deutschen Autoren und Autorinnen von unfreiwilligen Outings, wilden Liebesorgien, unartigen Feiertagen, intensiven Ferien oder lustigen und lustvollen Weihnachtsfeiern. Es sind Erzählungen über zweite Chancen, alte Liebschaften und neue Lieben, die dem Leser kurzweilig und vergnüglich die Zeit bis zum eigenen Weihnachtsgeschenk versüßen. Ein hartes bis zartes Lesevergnügen zum Verschenken, Alleinlesen oder Gemeinsam-Genießen.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 394

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



1. Julklapp
2. Bad Santa
3. Abgeschleppt – Second Chance
4. Businessman
5. Ich träume nicht von weißen Weihnachten
6. Das zertretene Geschenk
7 Wirklich - Echt - 100% Hetero
8 Unter gay-glitzernden Schneeflocken
9 Liebe mit Hindernissen
10 Derek und Jack – Blind Date in Finnland
11. Wie wir ihn lieben
12 Das weihnachtliche Treiben
1 a Ein Hauch von Zimt
2a Ein unpassendes Geschenk
3a Kristallblau
4a Versteck dich!
5a Eine Elfe zu Weihnachten
6a Marinas Schmetterling
7a Ein kleines Weihnachtswunder
8 a Coming-out for Christmas
9a Alle Jahre wieder
10a Die Farben des Lebens
11 a Heiß wie Schnee
12 a Weihnachtsfrieden?

Gaynachten

&

Advent Engel

24 queere Weihnachtsgeschichten für jeden Geschmack

ELYSION-BOOKS

Print; 1. Auflage: September 2022

eBook; 1. Auflage: September 2022

VOLLSTÄNDIGE AUSGABE

ORIGINALAUSGABE

© 2022 BY ELYSION BOOKS GMBH, LEIPZIG

ALL RIGHTS RESERVED

UMSCHLAGGESTALTUNG: Ulrike Kleinert

www.dreamaddiction.de

FOTO: © Bigstockphoto

ISBN (vollständiges Ebook) 978-3-96000-131-7

ISBN (gedrucktes Buch) 978-3-96000-132-4

Mehr himmlisch heißen Lesespaß finden Sie auf

www.Elysion-Books.com

Gaynachten

&

Advent Engel

24 queere Weihnachtsgeschichten für jeden Geschmack

1. Julklapp

Ian Wolsit-Streich

»Magst du auch noch ein Bier?«

»Gern! Bis gleich in der Raucherecke.«

Ich ging schon mal die Treppen zum Innenhof unseres Büros herunter. Die frische, kühle Luft tat mir gut. Ich zündete mir eine Zigarette an, nahm einen kräftigen Zug und atmete tief wieder aus. Ein kurzer Moment der Ruhe an diesem Abend, ich genoss ihn. Dann hörte ich Thies kommen. Er gab mir eine bereits geöffnete Flasche und wir stießen an.

»Auf wunderbare Festtage!« Wie er es sagte, hatte es einen bitteren Klang. Ich fragte ihn, wo er die Feiertage verbringe.

»Ich fahre zu meinen Eltern.«

»Wo war das gleich noch?«

»In der Eifel.«

Mir fiel auf, wie wenig ich über meinen Kollegen wusste.

»Mein Bruder kommt auch mit Frau und Kindern, meine kleine Schwester mit ihrem Partner, heile Familie.« Ich setzte an, zu fragen, ob er denn keine Partnerin habe, verbiss es mir aber im letzten Moment. So wie es klang, war das ein sensibles Thema und ich sah mich aktuell nicht dazu in der Lage, ein empathischer Gesprächspartner zu sein. Trotz des ausschweifenden fettigen Essens spürte ich die Wirkung des Alkohols; das hier war nicht mein erstes Bier.

»Willst du eigentlich auch eine?« Ich hielt Thies die Kippen hin.

Er schüttelte den Kopf. »Nichtraucher!«

Ich wusste wirklich nicht viel über die Kollegen im Marketing.

Eine Weile standen wir noch schweigend nebeneinander, bis ich aufgeraucht hatte. »Sollen wir mal wieder reingehen?«

Thies, der sich keine Jacke übergezogen hatte und bitterlich frieren musste – er hatte kein Gramm Fett auf seinen Rippen – nickte schlotternd.

Das neu eingerichtete Großraumbüro unserer Kreativabteilung, in dem wir in diesem Jahr Weihnachtsfeier und Einweihungsparty in einem Aufwasch feierten, hatte sich geleert. Drei Projektmanager, zwei Kolleginnen aus der Finanzbuchhaltung und unsere Geschäftsführerin saßen noch am Tisch und unterhielten sich. Thies und ich setzten uns dazu. Es wurden ein paar Anekdoten von den Weihnachtsfeiern vergangener Jahre zum Besten gegeben; früher ging es hier im Laden anscheinend hoch her. Möglicherweise waren die Ausschmückungen aber auch dem Glühwein geschuldet.

Schließlich brach unsere Geschäftsführerin auf und kurz darauf verabschiedeten sich auch die anderen Kolleginnen und Kollegen. Nur Thies, Romy aus der FiBu und ich konnten uns nicht zum Gehen aufraffen. Regen hatte eingesetzt.

Wir drei unterhielten uns noch eine Weile. Ich erfuhr, dass Romy plante, zu ihrem Freund nach Görlitz zu fahren und schämte mich fast dafür, zu sagen, dass ich mir aus Weihnachten nichts mache, die Feiertage zu Hause verbringen würde und zwischen den Jahren vorhatte, ins Büro zu kommen. Romy sah mich mit einem fast mitleidigen Blick an. Bald verebbte unsere Konversation, es war Zeit, endlich aufzubrechen. Der Regen war mittlerweile in Schneeregen übergegangen.

»Ich hab echt keinen Bock auf den Nachhauseweg«, sagte Thies und sprach uns dreien damit aus der Seele. »Aber wir sollten so langsam, also ich zumindest. Einer muss ja hier morgen den Laden schmeißen.« »Streber!«, sagte Romy und streckte mir ihre Zunge raus.

Schon komisch, was für Seiten an den Kollegen man bei einer Weihnachtsfeier entdeckt. Ich hatte Romy bisher nie frech erlebt, auf mich machte sie immer den Eindruck einer grauen Maus. Vermutlich das typische FiBu-Kolleginnen-Klischee. Bereits halbherzig erhoben, ließ ich mich zurück auf den Stuhl fallen. Ich hatte weder Lust auf den Heimweg (ohne Regenschirm), noch auf den morgigen Arbeitstag (ich würde mich krankmelden) und warum nicht noch ein bisschen quatschen (zumal mich Romys Blicke irgendwie neugierig machten).

»Und, was machen wir jetzt?«, fragte Romy, nachdem erneut eine Gesprächspause entstanden war. Ich schlug, nicht gerade vor Kreativität überschäumend, eine Partie Mau-Mau vor.

»Dein Ernst?«, fragte Thies und zog seine Augenbraue hoch.

»Ich weiß was Besseres«, meinte Romy auf einmal mit ganz strahlenden Augen. An mich gerichtet fuhr sie fort: »Du behauptest doch immer, ein ausgewiesener Gourmet mit erlesenem Geschmackssinn zu sein.« Hatte ich das wirklich mal erwähnt? Ich konnte mich nicht daran erinnern, nickte aber dennoch: »Absolut!« »Das sollst du uns beweisen! Ich verbinde dir die Augen und Thies füttert dich mit den Leckereien des Buffets. Dazwischen gibt’s eine Kostprobe der verschiedenen Weine.«

Romy wirkte fast schon aufgedreht. Ich fragte mich, ob in den zurückliegenden Stunden auf der Damentoilette noch andere Drogen außer Alkohol und Zigaretten die Runde gemacht hatten. Meine Kollegin sprang vom Stuhl auf, ging hinüber zur Birkenstamm-Garderobe und kam mit ihrem Wollschal zurück. »Ich hoffe, du reagierst nicht allergisch.«

Romy verband mir mit ihrem Schal umständlich meine Augen, motorisch war sie nicht mehr ganz auf der Höhe. Der Schal fühlte sich angenehm an und roch gut – nach ihr. Als Romy fertig war, wuschelte sie mir durch die Haare.

»Los geht’s!«

»Wir beginnen ganz simpel.«

Ich öffnete meinen Mund, hoffte, dass Thies sich nach seinem letzten Toilettengang auch die Hände gewaschen hatte, und spürte etwas weichen, kaltes auf meiner Zunge. Ich schluckte es schnell herunter. »Euer Ernst? Ihr füttert mich mit kalten Hackbällchen?« Die beiden kicherten. Als Nächstes wurde es appetitlicher: Auf Oliven folgten getrocknete Tomaten und mit Schafskäse gefüllte Spitzpaprika. »Mund auf!« Romy gab sich Mühe, herrisch zu klingen.

Bis ich die Artischocken erkannt hatte, brauchte ich eine Weile.

»Sehr gut!«, lobte Thies mich überschwänglich. Anscheinend spielten sie Good Mundschenk/Bad Mundschenk. »Jetzt nicht erschrecken«, warnte Thies mich vor. Peperoni! Ich bat um etwas zu trinken. Ich hörte, wie Romy auf ihren Stiletten zum Tisch ging und Wein einschenkte. Thies reichte mir das Glas. Nachdem ich einen Schluck genommen hatte, streichelte eine weiche Hand über meine Wange.

»Mehr!« Ich ließ bewusst offen, ob Romy sich für eine weitere Berührung oder mehr Wein entscheiden würde. Es wurde Letzteres. Ich benetzte meinen gesamten Mundraum mit dem Wein, gurgelte mit dem edlen Tropfen und sagte schließlich mit Kennermiene: »Saint Emilion, 2003«.

Die Verköstigung ging mit verschiedenen Süßspeisen weiter, die Stimmung wurde noch ausgelassener. Ich hatte Spaß an dem Spiel und genoss es, im Mittelpunkt zu stehen und durch den Schal dennoch eine gewisse Distanz zu meinen beiden Kollegen zu haben. Dann entstand eine kurze Pause. Ich hörte die beiden tuscheln, dann schnaufte Thies ungläubig, wie mir schien. Romy kam auf ihren Stiletten auf mich zu, ich roch ihr Parfüm, fühlte ihre Wange an meiner und hörte sie in mein Ohr hauchen: »Erkennst du auch das?« Sie steckte ihren Finger in meinen geöffneten Mund, ich schmeckte die Mousse au Chocolat und leckte die Köstlichkeit begierig von ihrem Finger ab. Mit ihrer freien Hand fasste sie unvermittelt in meinen Schritt. Ich zuckte kurz zusammen, entspannte mich aber sogleich wieder. Romy und ich arbeiteten in unterschiedlichen Abteilungen, es gab kein Hierarchieverhältnis zwischen uns, und es war schließlich Weihnachtsfeier; sind nicht alle kollegialen Anstandsregeln für diesen einen Abend im Jahr außer Kraft gesetzt? Ich lutschte weiterhin an Romys Finger, wenngleich der süße Nachtisch längst abgeleckt war. Sie hatte derweil den Reißverschluss meiner Jeans geöffnet und meinen Schwanz aus seiner Boxershorts befreit. Sie brauchte ihn nicht lange zu reiben, ehe er ganz hart war. Dann nahm Romy meinen Penis in ihren Mund.

Wie gut es sich anfühlte, mal wieder einen geblasen zu kriegen! Meine Singlezeit erstreckte sich nun schon über zwei Jahre und im Bett herrschte seitdem meistens Flaute. Ab und zu mal mittelmäßiger Sex mit Tinder-Matches, aber nie einen Blowjob. Ich spürte, dass ich schnell kommen würde, und überlegte noch, ob es für Romy ok wäre, in ihrem Mund abzuspritzen, als ich plötzlich ihre Zunge in meinem Mund fühlte. Ich war verwirrt und lupfte unter dem Schal hervor.

»Ey, was soll der Scheiß?« Ich ruckte schlagartig zurück, so dass ich beinahe mit dem Stuhl umfiel. Romy war dicht vor meinem Gesicht, sie lächelte mich kokett an.

»Entspann dich! Es hat sich doch gut angefühlt, oder etwa nicht?«

Ich schaute zwischen meine Beine, wo Thies kniete und rot angelaufen war. Er stammelte etwas von »Entschuldigung.« Thies, den hatte ich ganz verdrängt bei meiner vermeintlichen Intimität mit Romy. Ich hätte ihn vielleicht in der Rolle des Voyeurs gesehen, aber doch nicht als derjenige, der meinen Schwanz lutschte. Ich funkelte die beiden böse an. Da musste Romy auf einmal lachen.

»Was ist daran so komisch?«, fragte ich sie gereizt.

»Es ist so irrational. Schau mal, du hast das gerade eben wirklich genossen, dein Glied war groß und hart. Uns allen hat es gefallen. Soll ich dir was verraten?«

Romy machte eine kurze Pause, in der ich sie erwartungsvoll anschaute.

»Ich bin richtig feucht geworden und ich wette mir dir, dass Thies einen prallen Ständer in seiner Hose hat. Und kaum hast du die Augen geöffnet, war das alles ganz furchtbar? Es tut mir leid, wenn ich dich mit der Aktion verletzt habe, aber nimm dir bitte einen kurzen Augenblick und spüre hin, was daran so schlimm war und ob du nicht doch weitermachen willst.«

Romy hatte recht. Wie Thies meinen Schwanz verwöhnt hat, hatte sich wundervoll angefühlt. Eigentlich nicht überraschend, weiß er als Mann doch genau, was mir gefällt. Warum nicht für einen Abend meine starren heterosexuellen Vorstellungen ablegen und mich hierauf einlassen. Spürte Romy, was ich dachte? Als ob sie mich noch endgültig überzeugen musste, dort weiterzumachen, wo wir aufgehört hatten, zog Romy ihren Pullover und BH aus und streckte mir ihre Brüste keck entgegen. Ich umschloss sie mit meinen Händen, fühlte ihre warme, weiche Haut und spürte, wie das Blut wieder in meinen Penis schoss. Er richtete sich erneut auf. Thies, der noch immer zu meinen Füßen hockte, schaute mich fragend an. Ich nickte nur und gab mich seiner Umschmeichelung hin. Gleichzeitig saugte ich an Romys Brustwarzen, die sich mir unter meinen Berührungen steif entgegenstreckten. Wie schön ihre Brüste waren und wie gut sie sich anfühlten. Ich betrachtete sie einen Augenblick. Dann knutschten Romy und ich miteinander; sie war forsch, biss mir einmal sogar in meine Unterlippe, nur um mir dann wieder sanft über meine unrasierten Wangen zu streichen. Als ich kam, schloss ich meine Augen und stellte mir vor, dass Romy und nicht Thies mir einen so impulsiven Orgasmus bereitet hätte.

Erschöpft sackte ich auf meinem Stuhl zusammen. Thies verabschiedete sich eilig auf die Toilette, während sich Romy ihren BH und ihren Pullover wieder anzog, ihren Schal, der auf den Boden gerutscht war, aufsammelte und ihn sich um den Hals wickelte. Ich war noch immer etwas verwirrt und mir gingen viele Fragen durch den Kopf. Haben sich die beiden abgesprochen oder war das eine spontane Aktion? Hatte Romy zuvor nicht noch was von ihrem Freund in Görlitz gesagt? Ob sie ihm von allen Details der Weihnachtsfeier berichten würde? Auch dass Thies auf Männer stand, hätte ich nicht erwartet. Oder war das eine Ausnahme? Wie würde sich die zurückliegende Stunde wohl auf unseren Arbeitsalltag auswirken? Würde einfach alles so weiterlaufen wie bisher? Es war halt eine feucht-fröhliche Weihnachtsfeier und wenn wir einander auf dem Flur, in der Kantine oder bei den Dienstbesprechungen begegneten, würden wir dann verschämt weggucken oder wissend lächeln?

Obwohl man sich täglich sieht und so viele Stunden nebeneinander in denselben Räumlichkeiten sitzt, weiß man erstaunlich wenig über das Leben seiner Kolleginnen und Kollegen, über ihre erotischen Phantasien oder geheimen Wünsche. Ein bisschen wie die noch verpackten Geschenke beim Julklapp. Wie schön, dass sie bei der Weihnachtsfeier geöffnet werden dürfen.

2. Bad Santa

Sammy Heet

Leo Bergers Gesichtsausdruck war von mäßiger Begeisterung, als er sich fünf Minuten nach seiner Ankunft an den Küchentisch im Hause seiner Schwester setzte. Der ganze Morgen hatte sich hingezogen und die zweistündige Fahrt hatte dank landwirtschaftlicher Maschinen auf den überfüllten Landstraßen drei, statt der üblichen zwei Stunden gedauert.

War seine Laune so schon schlecht genug, hatte er die gesamte Strecke über Zeit gehabt, sich seiner Verstimmung hinzugeben. Die Woche hatte sich fahl angefühlt, als wäre er in einer depressiv anmutenden Tristesse gefangen. Oder weniger hochtrabend gesprochen: Die Woche war richtig scheiße gewesen. Er fühlte sich leer und wollte sich am liebsten zu Hause auf sein rotes Plüschsofa legen, unter der Decke in Selbstmitleid versinken, den Kopf ausschalten und heulen.

»Ach Mensch, Leo, das zerreißt mir das Herz, wenn ich dich so sehe.« Seine Schwester Lea war an den Tisch getreten und hatte eine Packung Kekse in die äußerst modische Ikea-Schüssel gekippt. »Und das auch noch so kurz vor Weihnachten.«

Ja, das auch noch so kurz vor Weihnachten.

Leo atmete tief durch und nahm sich einen Becher. Er antwortete nicht und befürchtete, bei einem Versuch kein Wort aus seiner zusammengeschnürten Kehle zu bekommen. Der heiße Kaffee, den er sich einschenkte, würde hoffentlich ein wenig Besserung bringen. Und seine Nerven beruhigen.

»Ja, also ich finde das auch nicht okay.« Jens trat hinter ihm durch die Tür und legte eine Hand auf seine Schulter. »Grüß dich.«

»Ah, danke«, antwortete Leo aufgrund der gebotenen Höflichkeit und lächelte den Mann seiner Schwester an, der an ihm vorbeiging und sich eine reife Banane aus dem hängenden Fruchtkorb in der Ecke holte.

»Ich mache eine Bananendiät«, mit gehobener Frucht kam Jens zurück zum Tisch, »eine Empfehlung meines Ernährungscoachs.«

»Das interessiert Leo jetzt sicherlich brennend«, warf Lea sarkastisch vom Spülbecken her ein und drehte den Wasserhahn auf.

»Aber mal im Ernst«, fuhr Jens unbeirrt fort und setzte sich die Banane schälend an den Tisch, »es gehört doch zum guten Ton sich erst nach Weihnachten zu trennen, damit die Familien noch festlich feiern können. Würde ich mich von deiner Schwester trennen, würde ich Weihnachten abwarten. Klar, spätestens vor Silvester würde ich dann Schluss machen … damit jeder frisch ins neue Jahr starten kann.«

»Ist das so?«, fragte Lea mit einem Gefahr verheißenden Unterton und blickte ihren Mann ernst an. »Muss ich mir für nächste Woche irgendwelche Sorgen machen?«

Leo hörte weg und konzentrierte sich auf den Kaffee in seinen Händen, der glücklicherweise heiß war und schmeckte. Das Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte, war ein dummer Clinch. Er und Ulf – der Esel zuletzt - hatten sich zwar nicht im Streit getrennt und es war seit längerem klar gewesen, dass irgendwann der Punkt auseinandergehender Wege kommen würde, aber es war ja nicht alles schlecht gewesen. An wem es am Ende gelegen hatte – um ehrlich zu sein wohl an beiden – konnte er nicht sagen. Er wollte die Feiertage eigentlich nur möglichst schnell herum bringen und den mangelnden Schlaf der letzten Woche nachholen.

*

Er hatte am Abend noch mit seinen Neffen und Nichten geheime Wunschzettel geschrieben, die sie anschließend im Kaminfeuer den Flammen übergeben hatten. Die Favoriten der Kinder waren, wie sie ihm hinter hervorgehaltenen Händen verraten hatten, Ponys, Spielekonsolen und Schokolade gewesen. Für seinen Teil hatte er sich bessere Zeiten gewünscht - und jemanden, der ihn verstand. Dann waren sie alle früh schlafen gegangen, stand morgen doch der große Tag bevor.

In seinem Traum lag er an einem Pool unter einem sonnigen Himmel und in der erfrischenden Brise einer nahen Küste. Es war ein Hotelressort mit prächtiger Außenanlage und wie er feststellte noch prächtigeren Männern – ‚Guys only Holiday Ressort 4 Fun N‘ Love‘. Er spürte das Adrenalin, das in seine Adern floss und das Blut, das in seinen Schwanz wanderte – er fühlte sich gut und wurde schon geil. Unwillkürlich musste er grinsen und lehnte sich auf der Liege zurück, während er sich umschaute. Schon entdeckte er einen gut gebräunter Typen mit trainiertem, aber nicht um seinen natürlichen Fettanteil reduzierten Körper. Dieser blickte zurück und bemerkte seine, wie ein Partyzelt aufgespannte Badeshorts und kam zu ihm herüber.

»Soll ich dir beim Relaxen helfen?« Der Typ grinste ihn an und strich mit einer Hand über Leos Oberschenkel.

Leo wachte auf, umgeben von der Dunkelheit und Stille der Nacht. Wieso hatte er jetzt aufwachen müssen? War es denn ein bitteres Gesetz, immer dann aufzuwachen oder vom Wecker aus der Traumwelt gerissen zu werden, wenn es gerade gut wurde? Er spürte seinen harten Schwanz und den Schweiß auf seiner Brust – die Decke war zu warm geworden und er hatte Durst. Er schob die leichte Federdecke herab und schwang seine Beine aus dem Bett. Ächzend richtete er sich auf und fuhr sich durch die Haare. Ihm war heiß und er knöpfte das Nachthemd auf. Zuerst einmal würde er sich etwas zu trinken holen. Sein Kopf war schwer und er hatte vergessen, eine Flasche neben das Bett zu stellen.

Leo stand auf, rückte alles zurecht, und lauschte in die Stille des nächtlichen Hauses. Alle schienen zu schlafen und wie es der Zufall wollte, befanden sich die Schlafzimmer der anderen in dem oberen Stockwerk auf der Rückseite, sodass er niemanden aufwecken würde. Als Gast wollte er für so wenig Aufwand wie möglich sorgen.

Er verließ das Zimmer und stellte fest, dass er sich trotz des Durstes und der leichten Kopfschmerzen schon deutlich besser fühlte, als die letzten Tage. Irgendwie hatte der Schlaf für einiges an Erholung gesorgt und mit ein wenig Fantasie war es womöglich der verbrannte Wunschzettel gewesen, der bessere Zeiten gebracht hatte – fehlte nur noch jemand, der ihn verstand.

Er ging durch den Flur, passierte das Gästebad, die Küche und den Vorratsraum. Er würde sich etwas die Beine vertreten und ein paar Minuten umherlaufen, dann Trinken holen, um dann wieder erfrischt schlafen zu können.

Das Wohnzimmer am Ende des Flurs war immer das Herzstück von Feierlichkeiten gewesen und durch seine beeindruckende Größe, den Holzbalken des alten Hauses, den bequemen Sofas und dem riesigen Kamin ein echter Hort des Wohlfühlens, der ihn wie von Geisterhand anzog. Er schob die Doppeltür auf und trat vorsichtig herein und blieb kurz stehen, um erneut in die Stille zu lauschen – nein, niemand war aufgewacht und in dem Haus regte sich nichts.

In der Ecke des Zimmers stand der prächtige Weihnachtsbaum, der schon geschmückt worden war. Die festliche Dekoration verlieh dem Raum einen heimeligen Zauber und neben dem Kamin hingen Socken, in denen am nächsten Tag Süßigkeiten auf die Kinder warten würden. Während er zum Weihnachtsbaum ging, spürte Leo die Holzdielen unter seinen Füßen. Er schaltete die Lichterkette ein und blieb vor dem warmen Lichtermeer stehen, das den halben Raum in einen angenehmen Schein tauchte.

Ein Geräusch erklang hinter ihm und er drehte sich erschrocken um, wobei er beinahe aufgeschrien hätte, sich aber noch einmal zusammenreißen konnte. Erneut vernahm er ein Poltern, von der Wand und über sich – hatte er doch jemanden aufgeweckt? Ein leises Stöhnen und Ächzen drang vom Kamin zu ihm und im nächsten Augenblick polterte es und eine Bewegung war in den Schatten der breiten, von Licht verlassenen Feuerstelle auszumachen.

Ihm blieb fast das Herz stehen, als Santa aus dem Kamin kroch und seinen dicken Jutesack neben sich auf den Boden abstellte. Leo konnte einfach nicht glauben, was er da vor sich sah. Und Santa anscheinend auch nicht.

»Ach du … Grundgütiger!«, fluchte der kräftig gebaute Mann mit dem leichten Bauchansatz und blickte zu Leo. »Das gibt es ja wohl nicht.«

»Tja«, antwortete Leo lässig und verschmitzt. Irgendwie wurde er von einem komischen Gefühl im Magen beflügelt, das sich von seinem Bauch bis in die Lendengegend zog. »Hast du extra gewartet, bis ich im Wohnzimmer bin, was!?«

»Das …«, verdattert blickte Santa ihn an und kratzte sich am Kinn und dem imposanten Bart, »… du bist ganz schön frech, Freundchen.«

»Bin ich das?«, fragte Leo und zuckte mit den Achseln. »Ist ja nicht so, dass das hier dein Haus wäre, nicht? Du bist Gast und ja, ich schätze es, dass du die Geschenke vorbeigebracht hast.«

»Was machst du überhaupt hier? Es ist die Nacht vor Weihnachten und ich muss meiner Arbeit nachgehen … wolltest du etwa heimlich schon etwas auspacken? Oder Santa bei der Arbeit stören?« Ein empörter Unterton schwang in Santas Stimme mit und wurde von zusammengekniffenen Augen begleitet.

»Also ich wüsste, was ich gerne auspacken würde.« Leo grinste Santa an, der mit seinem bulligen Körper genau seinem Beuteschema entsprach – ein echter Polarbär. Er wusste nicht, was ihn trieb, so mit seinem Gegenüber zu sprechen, aber die Worte sprudelten wie von selbst aus ihm heraus und etwas schien die Kontrolle über ihn erlangt zu haben. »Vielleicht hilfst du mir dabei?«

Leo reckte das Becken vor und erst jetzt bemerkte Santa, was dort in dem Pyjama hervorstach.

»Das ist ja wohl … eine absolute Frechheit.« Santa begann zu schnauben und seine rote, von weißem Fell gezierte Jacke aufzuknöpfen und langsam auszuziehen. Unter der Jacke kam ein enges Unterhemd zu Vorschein. Der Stoff war schwarz und glänzte in dem Schein der Lichterketten. »Zuerst bleibst du wach, um während der Weihnachtsnacht herumzustreunen …«, Santa ließ die Jacke fallen und widmete sich dem Sack neben sich, um in dessen Untiefen nach etwas zu suchen, »und dann wartest du mit deinem harten Schwanz auf mich, als hätte ich jetzt nichts Besseres zu tun, als deine vollen Eier zu leeren … diese notgeilen jungen Kerle von heute.«

Leo wurde heiß und er spürte das Blut in seine Wangen steigen. Sein Herz pumpte und seine Muskeln arbeiteten, was seinen Schwanz unkontrolliert zucken und weiter anwachsen ließ. Er wollte gerade etwas sagen …

»So, Freundchen«, Santa hatte anscheinend gefunden, was er gesucht hatte, und schaute ihn mit einem unheilverkündenden Lächeln an, »das wird dir eine Lehre sein, einfach Santa nicht ernst zu nehmen.«

Santa zog ein langes, flaches Etwas aus seinem Sack und Leo brauchte einige Sekunden, bevor er erkannte, was es war. Sein Mund klappte auf, als er das weihnachtlich rote Paddle in Santas Rechter sah und sich der große Mann mit dem Spanking-Zubehör in die linke Handfläche klatschte.

»Oh nein«, entwich es Leo unwillkürlich und er schien keinen Muskel seines Körpers bewegen zu können – einzig sein Schwanz und die dazugehörigen Muskeln in den entsprechenden Gegenden arbeiteten, was definitiv das falsche Signal an Santa sendete.

»Oh nein, das hast du richtig gesagt. Komm her, Freundchen, jetzt zeige ich dir, was ich mit unanständigen und notgeilen Jüngelchen mache.«

Santa hatte ihn schneller gepackt, als Leo es für möglich gehalten hatte. Mit einem schnellen Griff packte er ihn an der Spitze und dem Schaft und zog ihn hinter sich her. Leo stolperte unbeholfen wie ein Pinguin hinterher und fühlte sich gedemütigt und leider auch geil zugleich. Eine merkwürdige Mischung von Emotionen ergriff ihn, während seine Schwellung weiter wuchs. Santa wichste ihm beim Durchqueren des Raums mit langsamen Bewegungen den Schwanz, woraufhin Leo fast das Herz stehen geblieben wäre.

»Du kannst gerne weitermachen«, stöhnte er leise auf und meinte für einen kurzen Augenblick, stramm in Richtung Abspritzen zu marschieren.

»Du weißt gar nicht, welches Problem du hast, mein Kleiner. Ich bin nicht nur der Bringer von Geschenken, sondern auch der von allen vorstellbaren Freuden und Strafen.«

Santa ließ sich auf das Sofa fallen und zog in einer flüssigen Bewegung Leos Pyjama herunter. Dessen Schwanz federte, von dem Stoff heruntergezogen, wieder hoch und entfaltete sich zu seiner vollen Pracht. Leo wäre am liebsten im Boden versunken, während der große Mann sein auf Kopfhöhe stehendes Gemächt musterte. Santa griff nach Leos Eiern, wog sie in den Fingern und strich mit leichtem Drucken seiner Daumen über sie.

Leo zog sich alles zusammen, was sich zusammenziehen konnte, und ihm war klar, dass seine Reaktion auf den festen Griff mehr als verräterisch war.

»Alles klar«, sagte Santa mit leiser, fachmännischer Stimme, »so einen haben wir hier.«

»Bitte?«, fragte Leo und sah auf den Mann herab. Bevor er seinen Satz beenden konnte, wurde er abgeschnitten.

»Halt die Klappe.« Santa schaute ihn mit strengem Blick an und fuhr dann flüsternd, Leo in die Augen schauend, fort. »Ich weiß doch, dass dir das gefällt.«

Santa packte ihn wieder an seinem Schwanz und zog ihn an sich heran, wobei er Leo wieder wichste.

»Über die Knie«, sagte Santa in einem Tonfall, der keine Widerworte oder Fragen zuließ.

Leos Magen zog sich zusammen und er hing zwischen dem Verlangen, mitzumachen, und der Scham vor dem, was folgen würde.

»Ich weiß nicht …«, Leo stand unsicher vor dem Sofa und versuchte, seinen Mut zu finden ... egal, ob dafür oder dagegen.

»Du hast es versaut, jetzt hast du die Konsequenzen! Über die Knie!«

Wie von selbst und unter der entschlossenen Mithilfe von Santa beugte Leo sich vorsichtig über dessen Beine, um sich auf Santas Knie sinken zu lassen. Sein Ständer rieb über die Hose und musste deutlich zu spüren sein - er wäre am liebsten vor Scham gestorben. Dummerweise kühlte er bei dieser Erniedrigung nicht aber, sondern schwoll vielmehr an – er verfluchte sich innerlich. Jeden Zentimeter, den er sich bewegte, spürte er eindeutig. Dann griff eine Hand nach seinem Schwanz.

»Becken anheben«, vernahm er Santa und folgte zögerlich der Anweisung. Sein Schwanz wurde zurückgezogen und drückte nun mit voller Härte gegen die Innenseite von Santas Schenkel. Leo stöhnte leise, als sich die Beine schlossen und er mit seinem besten Stück eingeklemmt wurde. Santa strich über seinen Hintern und packte ihn mit festem Griff fordernd an der linken Arschbacke. Leo wurde losgelassen und im nächsten Augenblick traf ihn die Santas flache Hand auf dem Arsch, dass es im stillen Raum klatschte. Leo schloss die Augen und presste die Lippen aufeinander, da er wusste, was kommen würde. Die Sekunden verstrichen wie eine Ewigkeit, während sich Santa vorbereitete. Dann traf ihn das Paddle auf den Arsch und sein Körper zog sich wie von selbst zusammen, wobei sein Schwanz der Bewegung folgte und zwischen den zusammengepressten Beinen nach oben wanderte. Er stöhnte leise und doch deutlich vernehmbar durch seinen geschlossenen Mund auf.

»Und schön wieder nach unten«, sagte Santa mit ruhiger, amüsierter Stimme und drückte ihn mitsamt seinem harten Schwanz langsam und tief herab, sodass sich die Haut um den Schaft spannte. Leos Muskeln arbeiteten erneut heftig, was sie beide deutlich spüren konnten. »Du wirst es dir leichter machen, wenn du still hältst und nicht versuchst, dich zu befreien … einfach in Position bleiben … guter Junge.«

Der nächste Schlag traf ihn und diesmal schaffte er es, nur wenige Zentimeter umher zu zucken, was aber erneut den Effekt hatte, dass sein harter Schwanz zwischen den Beinen stimuliert wurde. Eine Hand griff nach seinen Hintern und schob ihn wieder in die richtige Position. Leo konnte nicht an sich halten und vernahm sein eigenes unterdrücktes Stöhnen, das dumpf und tief aus seinem Inneren drang.

»Spritz mir ja nicht ab.« Santa lachte leise.

Der nächste Schlag traf ihn auf der anderen Arschbacke und diesmal hielt er fast still. Er spannte seinen Körper an und zwang sich während der folgenden Schläge, so wenige Bewegungen wie möglich zu machen. Den Versuch, sein Stöhnen zu unterdrücken, gab er auf. Neben den lustvollen Lauten, wenn sein prall gefüllter geiler Schwanz zwischen den Beinen erbärmliche Fickbewegungen vollführte, mischte sich der Schmerz. Santa hieb jetzt fester zu und langsam begann Leos Arsch warm zu werden. Das Brennen zog in seinen Körper, in das Zentrum von Hintern und Unterleib.

Santa tätschelte gefühlvoll seinen Arsch und strich über die Stellen, auf die er zuvor geschlagen hatte. Leos Haut war empfindlich und spürte die Fingerkuppen wie heiße Steine.

»So ein kleiner Arsch«, flüsterte Santa und griff mit der ganzen Hand erneut nach einer der Arschbacken.

Leo spürte, wie er geknetet und von dem schwer atmenden Santa regelrecht begrapscht wurde, wobei sein Arsch noch immer empfindlich war. Er pulsierte im Einklang mit der gierigen Arbeit Santas.

»Das gefällt dir … los, beweg deine Hüften ein wenig und lass deinen Arsch kreisen!«

Leo schloss die Augen. Vorsichtig bewegte er seinen Hintern, zuerst widerwillig und von sich selbst beschämt, dann intensiver und fester. Er schwang, so gut er es vermochte, seine Hüften und sein zwischen Santas Beinen geklemmter Schwanz wurde weiter stimuliert. Er spürte langsam, dass sich seine Geilheit nicht mehr abbauen ließ und stetig am Wachsen war … trotz der erniedrigenden Situation gefiel es ihm … wo sie waren und wohin sie steuerten. Sein Atem ging schneller, während er sich an den starken Beinen rieb und ihn die, in seinen Arsch verkrallte Hand, bei der Bewegung unterstützte.

Das Paddle klatschte laut auf ihn und ließ ihn zusammenzucken, während sich Schmerz und Wärme auf seiner Haut ausbreiteten. Schüchtern bewegte er sich und wollte weiter machen. Ein zweiter Schlag ließ ihn diesmal vor Schmerz aufstöhnen und verstehen, dass Santa andere Pläne hatte. Finger griffen fest in Leos Haare und sein Kopf wurde ein Stück in die Höhe gezogen. Er begann zu zittern und atmete stoßweise aus seinen aufeinandergepressten Lippen, während sich sein Körper langsam beruhigte. Santa ließ ihn los und er sackte in sich zusammen. Tief atmend blickte er auf die Dielen des Bodens unter sich, auf denen das Licht der Weihnachtsbeleuchtung schimmerte.

Die Hand wanderte erneut über seinen Hintern, diesmal weniger forsch und fordernd, und schob sich langsam unter sein Nachthemd. Die Fingerspitzen folgten sanft dem Pfad seiner Wirbelsäule.

»Beine auseinander.«

Die Hand glitt an ihm herab, fuhr mit leichten Fingern zwischen seine Arschbacken hindurch, während Leo brav die Beine soweit öffnete, wie es ihm in seiner vertrackten Position möglich war.

»So ist gut.«

Santa packte ihn an den Eiern und zog sie hervor, um einen festen, sicheren Griff zu bekommen.

Leo stöhnte auf, als er die massierenden Finger spürte, die in einem sanften Rhythmus mit seiner verletzlichsten Männlichkeit spielten. Immer wieder schloss Santa die Faust und erhöhte kurzzeitig den Druck auf Leos Eier, ohne den schmalen Grat zum Schmerz zu überschreiten. Leo begann wieder schneller und flacher zu atmen, während Santa in einem regelmäßigen Rhythmus seine Eier drückte. Nach einigen Sekunden übertrug sich die stetige Massage auf Leos Erregung.

Sein Schwanz war so hart, wie seit Wochen nicht mehr, und Leo wartete darauf, dass er gegriffen und erlöst wurde. Aber nichts geschah und Santa knetete weiterhin seine Eier, was allerdings auch sehr befriedigend war.

Mit einem Mal erkannte Leo es. Santa würde seinen Schwanz nicht anfassen, sondern einzig seine Eier massieren und kneten, beständig und so lange, bis er abspritzte. Für eine Sekunde machte es ihm Angst und verunsicherte ihn.

Er atmete tief ein und schloss die Augen. Gab sich dem Gefühl hin, das von seinen Eiern in seinen Körper floss. Folge dem Gedanken, der ihn jede Sekunde geiler machte, dass ihm das Sperma regelrecht aus den Eiern geknetet wurde. Es war genau das, was er wollte …

Mit dem Rhythmus der Finger, die ihn ohne Nachlass massierten und kneteten, setzte Leo seine Muskeln im Unterleib ein. Sie zogen sich zusammen, als spritzte er ab, und pumpten Blut in seinen Schwanz, der mit den Kontraktionen anschwoll und gegen Santas Bein drückte. Seine Muskeln begannen sich dem Tempo anzupassen, mit dem er stimuliert wurde. Seine Atmung wurde gleichmäßiger und er entspannte seine Gedanken, konzentrierte sich auf die Situation und ließ sich auf die damit einhergehende Fantasie ein, die ihn zum Abspritzen bringen würde.

Santa hatte seine Eier zwischen die Fingerspitzen genommen und massierte ihn mit sanftem Druck. Sein Körper schien aufgrund dieses stetigen Drucks auf seine Eier regelrecht abspritzen zu müssen, was ihn als Gedanke nur noch geiler machte und er war sich sicher, dass Santa die Situation ebenfalls genoss. Dieser knetete weiter und pressten den Saft aus seinem Körper heraus, ohne seinen Schwanz zu berühren.

Leo stöhnte auf und ihm zog sich alles sekundenweise zusammen. Im selben Tempo wurde er zusammengedrückt und er war kurz davor, endlich abzuspritzen. Es war quälend langsam, aber unausweichlich. Leo musste regelrecht um seinen Höhepunkt kämpfen, ihn sich mühsam erarbeiten und in vollem Fokus Körper und Geist an diesen einen Punkt bringen. Er spürte ein Gefühl, als müsse er vermeintlich pinkeln, wusste aber, dass er nur wenige Sekunden vor dem Ziel stand. Der Druck auf seine Eier wurde erneut erhöht und das Tempo auf einen langen, intensiveren Rhythmus geändert. Leo passte sich ebenfalls an … lang, intensiv, bewusst. Dann überschritt er die Schwelle, brach den Damm. Er kam endlich, nach Minuten einer fremden, erniedrigenden Stimulation, wie noch nie zuvor. Er spürte, wie das Sperma aus seinen Eiern gepumpt wurde und er abspritzte. Augenblicklich stoppte Santa die Massage und hielt Leos Eier mit leichtem Druck fest, ohne ihn weiterzukneten.

Es reichte trotzdem aus und Leo spritzte weiter ab, aus eigener Kraft. Er spritzte viel und intensiv und der lange Aufbau dieses Höhepunkts verfehlte nicht seine Wirkung. Gleichzeitig war es ein dumpfer Orgasmus. Santa hielt ihn fest und ließ keine weiteren Reize mehr zu. Leos Schwanz zuckte einige Male und die letzten Reste der Woge verließen ihn. Leo atmete durch.

Trotz der Zerstörung seines Höhepunkts war dieser irgendwie nicht unbefriedigend. Den abgebauten Druck konnte er regelrecht spüren. Und emotional war es tatsächlich äußerst befriedigend gewesen. Leo meinte fühlen zu können, wie die Glückshormone in seinen Körper schossen und sich in ihm ausbreiteten.

Santa bedeute ihm aufzustehen und zog seine Hose hoch. Dann packte er Leo und setzte ihn neben sich auf das Sofa. Santa roch nach herbem Schweiß und Fichte, was Leo zuvor gar nicht aufgefallen war. Der Mann aus dem Norden legte einen Arm um seinen Kopf und zog diesen auf seine warme, muskulöse Brust. Finger strichen Leo sanft durch die Haare und er lehnte sich zufrieden und entspannt an. Weder Santa noch er sprachen ein Wort, sie atmeten einfach. Santa hielt ihn fest und sicher im Arm.

»Ich muss weiter. Es ist spät.«

»Ja stimmt. Ich muss auch schlafen«, sagte Leo und warf einen Blick auf die Uhr. »Ist schon halb Vier.«

Santa grummelte leise etwas und fasste in seine Hosentasche. Im nächsten Moment hielt er eine Visitenkarte in der Hand und steckte sie in die Brusttasche von Leos aufgeknöpften Nachthemd.

»Ich kann für dich nur hoffen, dass du zukünftig weniger frech bist. Sonst müssen wir das hier wiederholen, fürchte ich.«

»Ich werde mich bemühen.« Leo grinste.

»Alleine dafür … nun gut. Wenn ich mit den Geschenken fertig bin, habe ich erstmals Urlaub. Ich kann dir die Weihnachtsfabrik zeigen … da habe ich noch mehr von dem hier.« Santa hielt das Paddle hoch und schlabberte damit in der Luft herum.

Ein Geräusch erklang über ihnen und sie hielten inne. Es klang nach einem Klopfen. Nach einem unangenehm lauten Klopfen, in dem alles verschwamm.

Es klopfte.

»Leo, bist du wach? Leo, wir wollen Geschenke auspacken. Der Weihnachtsmann war da.«

Jemand hämmerte gegen die Tür.

»Jetzt weckt euren Onkel nicht. Und Geschenke gibt es erst nach dem Frühstück und mit allen zusammen. Deckt den Tisch.«

Als letztes hatte seine Schwester gesprochen, erkannte Leo. Er realisierte, wo er war, und öffnete die Augen, um sich den Arm schützend vors Gesicht zu ziehen – es war eindeutig zu hell.

Er zog die Decke ein Stück herab und seufzte leise. Das war ein schöner Traum gewesen. Er hatte lange nicht mehr so intensiv geträumt, was wohl an der angestauten Energie in ihm lag. Er musste lachen, als er an das dachte, was geschehen war. Wie er mit dem wahrhaftig traumhaften Santa gesprochen hatte. Und was dieser mit ihm gemacht hatte … zu schade, dass es wohl niemals Santas Weihnachtsfabrik und die anderen Spielsachen sehen würde. Aber immerhin war es ein geiles Geschenk zu Weihnachten gewesen.

Er wälzte sich auf die Seite und spürte, wie ihn etwas in die Brust pikste. Vorsichtig griff er in die Tasche und zog ein kleines Stück Pappe heraus. Auf der Vorderseite stand eine Telefonnummer mit einer fremden Vorwahl. Er begutachtete die festlich verzierte Karte und drehte sie um. Auf der Rückseite entdeckte er eine handgeschriebene Notiz: »Leo, bin wegen dir spät dran auf meiner Tour - ich fürchte, das kann ich dir nicht durchgehen lassen. Meld dich die Tage, dann komme ich mit dem Schlitten vorbei. Bis hoffentlich bald. Dein Santa – ho ho ho.«

3. Abgeschleppt – Second Chance

Dracolonia

Teil I Steve Jackson

Heilig Abend – Konnte man an einem besseren Tag im Jahr Bereitschaftsdienst schieben, als an den drei Weihnachtsfeiertagen? Nun finanziell wahrscheinlich nicht.

Seit etwa vier Stunden schneite es so heftig, dass man kaum fünfzig Meter weit sehen konnte, dementsprechend gut war Steves Arbeitsliste bereits gefüllt. Immer wieder kam über Funk der nächste liegengebliebene Fahrer rein, der meinte, bei diesem Wetter unbedingt noch zu seinen Liebsten fahren zu müssen, oder der dringend schnell nach Hause wollte. Meistens natürlich auf Sommerreifen und mit überhöhter Geschwindigkeit.

Zum gefühlt zwanzigsten Mal lief nun im Radio ‘Last Christmas‘ von Wham und ebenso oft schaltete Steve das Radio aus. Es gab wenig, was ihn wirklich sentimental machte, doch diese Tage ... Diese verdammten Tage um Weihnachten machten ihn immer sehr zu schaffen.

Es war die Zeit, die ihn immer an Matt erinnerte. Seinen Exmann. Den Mann, den er bereits seit der Schule gekannt und geliebt hatte. Der Mann, der ihm mit 25 Jahren das Ja-Wort gegeben und ihn damals zum glücklichsten Mann der Welt gemacht hatte. Und auch an den Mann, der ihn nur fünf Jahre später vor den Scheidungsrichter gezogen hatte, weil ihm in der Beziehung etwas gefehlt hatte.

Dieses Etwas war dann wohl Mike gewesen. Der Typ, mit dem er Matt nach einer Weihnachtsfeier in dessen Firma auf dem Tisch erwischt hatte. Er hatte Matt verziehen, und doch ... Der Bruch war da, die Scheidung unabwendbar gewesen. Steve hatte ihm schlichtweg nicht mehr vertrauen können.

Geistesabwesend fuhr er mit der Hand über die goldene Kette um seinen Hals, an der noch immer, auch drei Jahre nach der Scheidung, sein ehemaliger Ehering hing. Steve hatte sich nie davon trennen können, ebenso wenig, wie er Matt wirklich vergessen konnte. Es tat weh … Wie eine nicht heilende, eitrige Wunde in seinem Inneren. Vielleicht war auch das der Grund, weshalb er seit drei Jahren, außer ein paar anonymen Dates, keine Männer in sein Leben gelassen hatte.

»Steve, da ist einer auf der Landstraße liegen geblieben. Klang recht verzweifelt. Ich gebe dir die Koordinaten direkt aufs Navi.«

Den Kaffee von der Raststätte füllte er noch schnell in seine Thermoskanne, dann nahm der Blonde das Funkgerät in die Hand und bestätigte seufzend, als er sah, wo genau das Navi ihn dann hinschicken würde. »Verstanden Frank. Ich bin ungefähr 50 Kilometer entfernt. Ist da niemand näher dran?«

»Keiner, der aktuell frei ist«, hörte er die hektische Stimme seines Chefs am anderen Ende und rollte mit den Augen.

»Ok, sag dem Kerl, ich brauche aber ungefähr eine Stunde. Die Sicht wird bei der Dunkelheit immer schlechter.«

»Verstanden, gute Fahrt.«

Die Funkverbindung unterbrechend, murmelte Steve vor sich hin, dass er diese Scheiße so satthabe. Er startete den Motor seines Abschleppers und machte sich auf den Weg in Richtung des auf dem Navi angegeben Zielortes.

Wie erwartet kam er nicht mal auf 30 km/h, als er über die noch ungeräumte Landstraße schlich. Er war heilfroh, die Schneeketten aufgezogen zu haben, denn er ahnte, dass er selbst mit Winterreifen hier am Ende der Welt verloren gewesen wäre.

Die Nacht war mittlerweile stockfinster und er hatte kaum nennenswerte Sicht vor sich. Seine Geschwindigkeit noch etwas drosselnd, sah er bald am Horizont ein Fahrzeug am Wegesrand stehen, das von der Fahrbahn in den Graben gerutscht war.

Ein Mann stieg mit einer gelben Notwarnweste aus dem Fahrzeug und winkte ihm entgegen. In dem Moment, in dem Steve neben dem Fahrzeug hielt und das Licht seines Scheinwerfers den Fahrer traf, glaubte er seinen Augen nicht zu trauen. Sich abschnallend, stieg er aus dem Abschlepper und sah, wie der Fahrer des verunglückten Fahrzeuges die Augen aufriss, als er ihn erkannte. »Steve?«

»Guten Abend, Matt.«

Teil II Matt Walker

Er fuhr sich mit einer Hand durch das Gesicht. Relativ kurzfristig hatte er sich dazu entschieden, die Feiertage bei seiner Schwester Maya und deren kleiner Familie zu verbringen. Familie – auch er hätte gern eine kleine Familie … Gehabt muss man leider sagen. Denn er war nicht mehr verheiratet. Und er allein war schuld. Hatte sich in einem Moment der Schwäche ausnutzen lassen.

Natürlich war es damals seit einiger Zeit schon nicht mehr wirklich gut zwischen ihnen gelaufen. Und als Steve ihn am Vorabend der Firmenweihnachtsfeier wieder einmal abgewiesen hatte, war er verletzt gewesen. Ja, er hatte in den letzten Monaten etwas zugelegt – was ihn nach der Scheidung wohl auch dazu gebracht hatte, wie wild zu trainieren – und fühlte sich auch selber nicht mehr so richtig attraktiv. Trotzdem traf ihn Steves erneute Zurückweisung hart. »Matt, ich muss dringend noch diesen Bericht fertig schreiben. Ein andermal, ja?«

Er hatte Mike schon immer anziehend gefunden. Und am nächsten Tag auf der Weihnachtsfeier hatte dieser die ganze Zeit ungeniert mit ihm geflirtet und immer wieder sein Glas aufgefüllt. In dem Augenblick, wo Mike ihn küsste, wusste er schon, dass es falsch war. Es fühlte sich nicht gut an, aber er war bereits zu betrunken und sein gekränktes Selbstbewusstsein hatte die Kontrolle übernommen.

Immer und immer wieder war er in den letzten Jahren diesen Abend im Kopf durchgegangen. Er wünschte sich so sehr, dass er damals richtig reagiert und Mike abgewiesen hätte. Für diesen unbedeutenden Flirt hatte er seine Ehe aufs Spiel gesetzt und verloren. Er hatte seitdem keinen anderen Mann an sich herangelassen. Sie hätten eh keine Chance. Alle würde er mit Steve vergleichen.

Immer um die Weihnachtszeit wurden seine Gedanken noch dunkler, als sie es eh schon waren. Auch gerade bemerkte er, wie ihm die Tränen in die Augen stiegen und seine Sicht verschwamm. Fahrig wischte er sich mit dem Handrücken über das Gesicht, als plötzlich sein Heck ausbrach und er ins Schleudern geriet.

»Verdammte Scheiße!« Sein Wagen schlingerte weiter, bis er schließlich unsanft im Graben landete.

Benommen tastete er sich ab. Ok, es schien alles in Ordnung mit ihm zu sein. Schmerzen hatte er auch keine. Seufzend holte er sein Handy aus der Tasche und rief den Notruf.

*

Als er endlich die großen Scheinwerfer im Rückspiegel sah, stieg er aus und winkte den Fahrer des Abschleppwagens heran. Der Mann sprang aus seinem Fahrerhäuschen und Matt erstarrte.

Das konnte doch nicht sein! Wie groß war die Chance, dass ausgerechnet er heute Dienst hatte und auch noch so weit weg einen Auftrag annehmen würde?

»Steve?«

»Guten Abend, Matt.«

Sie sahen sich einen Moment an, bis sich Matt verlegen räusperte.

»Ja, hi. Ich war auf dem Weg zu Maya, als mich das Wetter etwas überrascht hat.«

Steve schmunzelte.

Es war so typisch für ihn, dass er sich über ihn amüsierte.

»Willst du dich solange ins Führerhaus setzen? Dort ist es schön warm.«

Nickend wandte Matt sich der Fahrzeugtür zu und nahm dann auf dem Beifahrersitz Platz. Er beobachtete Steve verstohlen durch den Rückspiegel, als der sich an seinem Auto zu schaffen machte. Alle möglichen Gedanken gingen Matt dabei durch den Kopf. Wie groß konnte dieser Zufall sein? War es Schicksal? Warum arbeitete Steve an Weihnachten? Hatte er wohl jemand anderen? Er blickte sich um, konnte aber keine Fotos oder andere Hinweise dafür entdecken.

Als er fertig war, setzte sich Steve auf den Sitz neben ihm. »Ich habe noch etwas heißen Kaffee. Möchtest du einen?«

»Danke, gern.«

Steve füllte einen Becher und reichte ihn Matt. Als er ihm das Getränk abnehmen wollte, berührten sich ihre Finger. Wie ein elektrischer Schlag durchfuhr es ihn und er blickte auf. Sah in Steves Augen, die ihn genauso überrascht anschauten, wie er sich fühlte. Er hatte keine Ahnung, ob es dieses Gefühl war, das er empfunden hatte, als sie sich berührt hatten oder es die Melancholie war, die aus ihm sprach.

»Ich vermisse dich…«, wisperte er und starrte dann verlegen auf seine Hände.

Er hörte Steve deutlich schlucken. »Ich vermisse dich auch, sehr sogar«, gab dieser ebenso leise zurück.

Ungläubig sah er zu Steve auf, verlor sich in dessen Augen. Diese braunen Augen mit den goldenen Sprenkeln darin. Augen, so vertraut seit so langer Zeit, aber immer noch wunderschön, faszinierend und aufregend. Er hatte sie mal so geliebt … nein, er liebte sie immer noch. Ein Schmetterling fing an, in seinem Bauch zu flattern.

Verlegen räusperte er sich. »Und, wie geht’s dir so? «

»Matt, ich arbeite an Heiligabend. Was denkst du?« Ein leicht schiefes Lächeln umspielte Steves Lippen, was einen zweiten kleinen Schmetterling in Matts Bauch zum Flattern animierte. In dieses Lächeln hatte er sich damals verliebt.

Aber er wusste nicht so recht, was er darauf antworten sollte. »Entschuldige, war eine blöde Frage.«

»Aber dir scheint es gut zu gehen. Du siehst toll aus.«

Ein dritter Schmetterling gesellte sich zu den beiden anderen. »Danke, du auch … Hast du schon immer.« Der letzte Teil war kaum zu vernehmen, war nur ein Flüstern.

Er spürte, wie Steve sich neben ihm versteifte. »Ähm, möchtest du noch einen Schluck Kaffee?«

Matt nickte und Steve beugte sich nach vorn zur Kanne. Matt nahm ein Klimpern wahr und seine Augen wurden groß, als er die Kette mit dem Ring um seinen Hals baumeln sah. Ungläubig streckte er seine Hand danach aus und drehte den Ring zwischen den Fingern.

»Du trägst ihn noch…«, hauchte er, griff mit seiner anderen Hand in seine Hosentasche und holte den eigenen Ring heraus.

Nun war es an Steve, Matt überrascht anzusehen.

Mittlerweile tobte ein ganzer Schwarm Schmetterlinge in Matts Bauch. Sie erinnerten sich an die Zeit, als die beiden sich kennenlernten, damals, noch zu Schulzeiten. An die ersten gemeinsamen Treffen außerhalb der Schule, ihre ersten zaghaften Berührungen, ihren ersten Kuss, den Moment, als Steve um seine Hand anhielt, ihre Hochzeit. Sorgten dafür, dass auch Matt sich daran erinnerte und ebenfalls an das, was er damals gefühlt hatte.

Ihre Blicke verwoben sich, gefangen im Zauber des Moments. Sie lehnten sich zueinander und legten ihre Stirn an die des jeweils anderen.

Matts ganzer Körper kribbelte. Er sah Steve wieder in die Augen, starrte dann auf seine Lippen, um im selben Moment auf seine eigene Unterlippe zu beißen. Steves Hand legte sich in Matts Nacken, bevor er ihn ganz zaghaft näher zu sich zog, um den letzten kleinen Abstand zwischen ihnen zu schließen.

Als ihre Lippen sich berührten, wurde Matt klar, wie sehr er Steve wirklich vermisst hatte. Es war, als würde ein Damm brechen, als er den Kuss erwiderte. Er spürte seine Zunge an seine Unterlippe tippen, gewährte ihr bereitwillig Einlass. Als sich ihre Zungenspitzen trafen, stöhnten beide in den Kuss. Starke Arme legten sich um seine Hüfte, um ihn noch näher an sich heranzuziehen.

Die Schmetterlinge in seinem Bauch bewegten sich mittlerweile regelrecht ekstatisch, sein Herz klopfte laut. Er hatte sich in den letzten drei Jahren so sehr gewünscht, wieder in Steves Armen zu liegen, dass er im Augenblick gar nicht begreifen konnte, dass dies hier gerade wirklich geschah. Atemlos lösten sie sich kurz voneinander, sahen sich wieder an und Matt legte seine Hände auf Steves Brust. Er spürte sein Herz, wie es aufgeregt schlug – im selben Takt wie sein eigenes. Er beugte sich vor, um den Kuss wieder aufzunehmen.

Teil III Steve Jackson

Drei Jahre ...

Drei Jahre hatte er diese Lippen nicht gespürt, hatte er dieses Seufzen nicht gehört. Und doch fühlte es sich an wie damals. Damals, als sie sich noch geliebt hatten. Damals, als Matts Lächeln ihm das Wichtigste auf der Welt gewesen war.