Gedichte an Gott - Paul Gerhardt - E-Book

Gedichte an Gott E-Book

Paul Gerhardt

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Beschreibung

Paul Gerhardt war ein evangelisch-lutherischer Theologe und gilt neben Martin Luther als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Kirchenlieddichter. Dieser Band umfasst seine bedeutendsten Werke: Inhalt: Paul Gerhard - Biografie und Bibliografie Wie soll ich dich empfangen Warum willst du draußen stehen, du Gesegneter des Herrn? Wir singen dir, Immanuel O Jesu Christ, dein Kripplein ist mein Paradies Fröhlich soll mein Herze springen Ich steh an deiner Krippen hier, o Jesulein, mein Leben Schaut, schaut, was ist für Wunder dar? Kommt und laßt uns Christum ehren Alle, die ihr, Gott zu ehren, unsere Christlust wollt vermehren, steht und hört Nun laßt uns gehn und treten Warum machet solche Schmerzen Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld O Welt, sieh hier dein Leben O Mensch, beweine deine Sünd Siehe, mein getreuer Knecht Hör an, mein Herz, die sieben Wort Als Gottes Lamm und Leue entschlafen Passions-Salve an die leidenden Glieder Christi Sei mir tausendmal gegrüßet Gegrüßet seist du, meine Kron Sei wohl gegrüßet, guter Hirt Ich grüße dich, du frömmster Mann Gegrüßet seist du, Gott mein Heil O Herz des Königs aller Welt O Haupt voll Blut und Wunden Also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingebornen Sohn gab Auf auf, mein Herz, mit Freuden nimm wahr, was heut geschicht Nun freut euch hier und überall Sei fröhlich alles weit und breit Zeuch ein zu deinen Toren O du allersüß'ste Freude, o du allerschönstes Licht Gott Vater, sende deinen Geist Was alle Weisheit in der Welt nicht lallen kann Du Volk, das du getaufet bist - Nimms wohl in acht Herr Jesu, meine Liebe Wach auf, mein Herz, und singe! Lobet den Herren alle, die ihn fürchten! Die güldne Sonne ... u.v.m. ...

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Gedichte an Gott

Paul Gerhardt

Inhalt:

Paul Gerhard – Biografie und Bibliografie

Wie soll ich dich empfangen

Warum willst du draußen stehen, du Gesegneter des Herrn?

Wir singen dir, Immanuel

O Jesu Christ, dein Kripplein ist mein Paradies

Fröhlich soll mein Herze springen

Ich steh an deiner Krippen hier, o Jesulein, mein Leben

Schaut, schaut, was ist für Wunder dar?

Kommt und laßt uns Christum ehren

Alle, die ihr, Gott zu ehren, unsere Christlust wollt vermehren, steht und hört

Nun laßt uns gehn und treten

Warum machet solche Schmerzen

Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld

O Welt, sieh hier dein Leben

O Mensch, beweine deine Sünd

Siehe, mein getreuer Knecht

Hör an, mein Herz, die sieben Wort

Als Gottes Lamm und Leue entschlafen

Passions-Salve an die leidenden Glieder Christi

Sei mir tausendmal gegrüßet

Gegrüßet seist du, meine Kron

Sei wohl gegrüßet, guter Hirt

Ich grüße dich, du frömmster Mann

Gegrüßet seist du, Gott mein Heil

O Herz des Königs aller Welt

O Haupt voll Blut und Wunden

Also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingebornen Sohn gab

Auf auf, mein Herz, mit Freuden nimm wahr, was heut geschicht

Nun freut euch hier und überall

Sei fröhlich alles weit und breit

Zeuch ein zu deinen Toren

O du allersüß'ste Freude, o du allerschönstes Licht

Gott Vater, sende deinen Geist

Was alle Weisheit in der Welt nicht lallen kann

Du Volk, das du getaufet bist – Nimms wohl in acht

Herr Jesu, meine Liebe

Wach auf, mein Herz, und singe!

Lobet den Herren alle, die ihn fürchten!

Die güldne Sonne

Nun ruhen alle Wälder

Der Tag mit seinem Lichte fleucht hin

Geh aus, mein Herz, und suche Freud

O Herrscher in dem Himmelszelt

Nun ist der Regen hin

Nun geht frisch drauf, es geht nach Haus

Der aller Herz und Willen lenkt

Ein Weib, das Gott den Herren liebt

Voller Wunder, voller Kunst

Wie schön ists doch, Herr Jesu Christ, im Stande heilger Ehe

Unter allen, die da leben, hat ein jeder seinen Fleiß

Tapfere Leute soll man loben

Herr, ich will gar gerne bleiben, wie ich bin, dein armer Hund

Weg, mein Herz, mit den Gedanken als ob du verstoßen wärst

Herr, höre, was mein Mund spricht

Nach dir, o Herr, verlanget mich

Zweierlei bitt ich von dir

O Gott, mein Schöpfer, edler Fürst

Ich erhebe, Herr, zu dir meiner beiden Augen Licht

Ode: Weltskribenten und Poeten

Ich weiß, mein Gott, daß all mein Tun und Werk auf deinem Willen ruhn

Ich danke dir demütiglich

O Jesu Christ, mein schönstes Licht

Wohl dem Menschen, der nicht wandelt

Hört an, ihr Völker, hört doch an

Wohl dem, der den Herren scheuet

Herr, aller Weisheit Quell und Grund

Jesu, allerliebster Bruder

Herr, du erforschest meinen Sinn

Ist Ephraim nicht meine Kron?

Was soll ich doch, o Ephraim, was soll ich aus dir machen?

Kommt, ihr traurigen Gemüter (Hosea 6)

Was trotzest du, stolzer Tyrann?

Herr, der du vormals hast dein Land mit Gnaden angeblicket

Nicht so traurig, nicht so sehr, meine Seele, sei betrübt

Ich hab in Gottes Herz und Sinn mein Herz und Sinn ergeben

Ich hab oft bei mir selbst gedacht

Du bist ein Mensch, das weißt du wohl

Du liebe Unschuld du, wie schlecht wirst du geacht't

Ich habs verdient, was will ich doch mich wider Gott viel sperren?

Ach treuer Gott, barmherzigs Herz

Barmherzger Vater, höchster Gott, gedenk an deine Worte!

Was Gott gefällt, mein frommes Kind, nimm fröhlich an!

Schwing dich auf zu deinem Gott

Ist Gott für mich, so trete gleich alles wider mich

Warum sollt ich mich doch grämen?

Befiehl du deine Wege

Noch dennoch mußt du drum nicht ganz in Traurigkeit versinken

Wie lang, o Herr, wie lange soll dein Herze mein vergessen?

Gott ist mein Licht, der Herr mein Heil

Wie der Hirsch im großen Dürsten schreiet und frisch Wasser sucht

Sei wohlgemut, o Christenseel

Wer unterm Schirm des Höchsten sitzt, der ist sehr wohl bedecket

Geduld ist euch vonnöten

Ach Herr, wie lange willst du mein so ganz und gar vergessen?

Herr, was hast du im Sinn?

Gib dich zufrieden und sei stille

Meine Seele ist in der Stille

Nun danket all und bringet Ehr

Wie ist so groß und schwer die Last

Gott Lob! Nun ist erschollen das edle Fried- und Freudenwort

Sollt ich meinen Gott nicht singen?

Wer wohlauf ist und gesund

Ich singe dir mit Herz und Mund

Auf den Nebel folgt die Sonne

Der Herr, der aller Enden regiert, der ist mein Hirt und Hüter

Ich preise dich und singe, Herr

Ich will erhöhen immerfort und preisen meiner Seelen Hort

Ich will mit Danken kommen

Das ist mir lieb, daß Gott, mein Hort, so treulich bei mir stehet

Du meine Seele singe

Herr, dir trau ich all mein Tage

Wie ist es möglich, höchstes Licht?

Merkt auf, merkt, Himmel, Erde

Ich, der ich oft in tiefes Leid und große Not muß gehen

Ich danke dir mit Freuden

Mein Gott, ich habe mir gar fest gesetzet für

O Tod, o Tod, du greulichs Bild

Mein herzer Vater, weint ihr noch?

Du bist zwar mein und bleibest mein

Nun, du lebest, unsre Krone

Erhebe dich, betrübtes Herz

Die Zeit ist nunmehr nah

Leid ist mirs in meinem Herzen

Herr Lindholtz legt sich hin und schläft in Gottes Namen

Liebes Kind, wenn ich bei mir bedenke

O, wie so ein großes Gut ist es doch, im Frieden scheiden

Nun sei getrost und unbetrübt

Hörst du hier die Ewigkeit?

Herr Gott, du bist ja für und für die Zuflucht deiner Herde

Ich bin ein Gast auf Erden

Was trauerst du, mein Angesicht

Ich weiß, daß mein Erlöser lebt

Weint, und weint gleichwohl nicht zu sehr

So geht der alte liebe Herr nun auch dahin

Wer selig stirbt, stirbt nicht

Johannes sahe durch Gesicht ein edles Licht

Gedichte, P. Gerhardt

Jazzybee Verlag Jürgen Beck

Loschberg 9

86450 Altenmünster

ISBN: 9783849615338

www.jazzybee-verlag.de

[email protected]

Dieses Werk bzw. Inhalt und Zusammenstellung steht unter einer Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz. Die Details der Lizenz und zu der Weiterverwertung dieses Werks finden Sie unter http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/de/. Der Inhalt und die Zusammenstellung oder Teile davon wurden der TextGrid-Datenbank entnommen, wo der Inhalt und die Zusammenstellung oder Teile davon ebenfalls unter voriger Lizenz verfügbar sind. Eine bereits bestehende Allgemeinfreiheit der Texte bleibt von der Lizensierung unberührt.

Paul Gerhard – Biografie und Bibliografie

Geb. 1606 zu Gräfenhainichen in Sachsen, wurde 1651 Propst zu Mittenwalde im Brandenburgischen und 1657 Diakonus an der Nicolaikirche zu Berlin. Standhaftes Festhalten am strengen Lutherthum bewog ihn, einige vom Kurfürsten erlassene, die Religion betreffende Edikte nicht anzunehmen, und deshalb wurde er 1666 seines Amtes entsetzt und des Landes verwiesen.

Er fand eine freundliche Aufnahme bei dem Herzog Christian von Sachsen-Merseburg, der ihm fürs Erste eine Pension gab und ihn 1669 zum Archidiakonus zu Lübben in der Niederlausitz ernannte. Hier blieb G., wurde nachmals Oberpastor und starb 1675. Paul G. hat die herrlichsten Kirchenlieder geschrieben, welche noch jetzt in allen protestantischen Kirchen gesungen werden. Seine Lieder atmen das festeste Gottvertrauen, die innigste Frömmigkeit und sind dabei voller Kraft und Leben. Leider hat man geglaubt, sie durch Verbesserungen zeitgemäß erhalten zu müssen, und so stehen in den meisten Gesangbüchern die G.'schen Lieder auf eine Weise verstümmelt, dass ein großer Teil ihrer ursprünglichen Schönheiten nicht wieder zu erkennen ist. Von dem herrlichen Liede »Befiehl du deine Wege« wird erzählt, dass es G. gedichtet habe, als er nach seiner Verbannung eben sich ganz verlassen und dem Elend preisgegeben sah.

Advents-Gesang

Wie soll ich dich empfangen

(Matth. 21, 8)

1.

Wie soll ich dich empfangen

Und wie begegn' ich dir?

O aller Welt Verlangen,

O meiner Seelen Zier!

O Jesu, Jesu, setze

Mir selbst die Fackel bei,

Damit, was dich ergötze,

Mir kund und wissend sei.

2.

Dein Zion streut dir Palmen

Und grüne Zweige hin,

Und ich will dir in Psalmen

Ermuntern meinen Sinn.

Mein Herze soll dir grünen

In stetem Lob und Preis

Und deinem Namen dienen,

So gut es kann und weiß.

3.

Was hast du unterlassen

Zu meinem Trost und Freud?

Als Leib und Seele saßen

In ihrem größten Leid,

Als mir das Reich genommen,

Da Fried und Freude lacht,

Da bist du, mein Heil, kommen

Und hast mich froh gemacht.

4.

Ich lag in schweren Banden,

Du kommst und machst mich los;

Ich stund in Spott und Schanden,

Du kommst und machst mich groß

Und hebst mich hoch zu Ehren

Und schenkst mir großes Gut,

Das sich nicht läßt verzehren,

Wie irdisch Reichtum tut.

5.

Nichts, nichts hat dich getrieben

Zu mir vom Himmelszelt

Als das geliebte Lieben,

Damit du alle Welt

In ihren tausend Plagen

Und großen Jammerlast,

Die kein Mund kann aussagen,

So fest umfangen hast.

6.

Das schreib dir in dein Herze,

Du hochbetrübtes Heer,

Bei denen Gram und Schmerze

Sich häuft je mehr und mehr.

Seid unverzagt, ihr habet

Die Hilfe vor der Tür;

Der eure Herzen labet

Und tröstet, steht allhier.

7.

Ihr dürft euch nicht bemühen

Noch sorgen Tag und Nacht,

Wie ihr ihn wollet ziehen

Mit eures Armes Macht.

Er kommt, er kommt mit Willen,

Ist voller Lieb und Lust,

All Angst und Not zu stillen,

Die ihm an euch bewußt.

8.

Auch dürft ihr nicht erschrecken

Vor eurer Sündenschuld.

Nein, Jesus will sie decken

Mit seiner Lieb und Huld.

Er kommt, er kommt den Sündern

Zum Trost und wahren Heil,

Schafft, daß bei Gottes Kindern

Verbleib ihr Erb und Teil.

9.

Was fragt ihr nach dem Schreien

Der Feind und ihrer Tück?

Der Herr wird sie zerstreuen

In einem Augenblick.

Er kommt, er kommt, ein König,

Dem wahrlich alle Feind

Auf Erden viel zu wenig

Zum Widerstande seind.

10.

Er kommt zum Weltgerichte,

Zum Fluch dem, der ihm flucht,

Mit Gnad und süßem Lichte

Dem, der ihn liebt und sucht.

Ach komm, ach komm, o Sonne,

Und hol uns allzumal

Zum ewgen Licht und Wonne

In deinen Freudensaal.

Warum willst du draußen stehen, du Gesegneter des Herrn?

(1. Mose 24, 31)

1.

Warum willst du draußen stehen,

Du Gesegneter des Herrn?

Laß dir bei mir einzugehen

Wohl gefallen, du mein Stern!

Du, mein Jesu, meine Freud,

Helfer in der rechten Zeit,

Hilf, o Heiland, meinem Herzen

Von den Wunden, die mich schmerzen.

2.

Meine Wunden sind der Jammer,

Welchen oftmals Tag und Nacht

Des Gesetzes starker Hammer

Mir mit seinem Schrecken macht.

O der schweren Donnerstimm,

Die mir Gottes Zorn und Grimm

Also tief ins Herze schläget,

Daß sich all mein Blut beweget.

3.

Dazu kommt des Teufels Lügen,

Der mir alle Gnad absagt,

Als müßt ich nun ewig liegen

In der Höllen, die ihn plagt;

Ja auch, was noch ärger ist,

So zermartert und zerfrißt

Mich mein eigenes Gewissen

Mit vergift'ten Schlangenbissen.

4.

Will ich dann mein Elend lindern

Und erleichtern meine Not

Bei der Welt und ihren Kindern.

Fall ich vollends in den Kot:

Da ist Trost, der mich betrübt,

Freude, die mein Unglück liebt,

Helfer, die mir Herzleid machen,

Gute Freunde, die mein lachen.

5.

In der Welt ist alles nichtig,

Nichts ist, das nicht kraftlos wär:

Hab ich Hoheit, die ist flüchtig!

Hab ich Reichtum, was ist's mehr

Als ein Stücklein armer Erd?

Hab ich Lust, was ist sie wert?

Was ist's, das mich heut erfreuet,

Das mich morgen nicht gereuet?

6.

Aller Trost und alle Freude

Ruht in dir, Herr Jesu Christ;

Dein Erfreuen ist die Weide,

Da man sich recht fröhlich ißt.

Leuchte mir, o Freudenlicht,

Ehe mir mein Herze bricht;

Laß mich, Herr, an dir erquicken;

Jesu, komm, laß dich erblicken!

7.

Freu dich, Herz, du bist erhöret,

Jetzo zeucht er bei dir ein,

Sein Gang ist zu dir gekehret,

Heiß ihn nur willkommen sein

Und bereite dich ihm zu,

Gib dich ganz zu seiner Ruh,

Öffne dein Gemüt und Seele,

Klag ihm, was dich drückt und quäle.

8.

Siehst du, wie sich alles setzet,

Was dir vor zuwider stund?

Hörst du, wie er dich ergötzet

Mit dem zuckersüßen Mund?

Ei, wie läßt der große Drach

All sein Tun und Toben nach!

Er muß aus dem Vorteil ziehen

Und in seinen Abgrund fliehen.

9.

Nun, du hast ein süßes Leben;

Alles, was du willst, ist dein.

Christus, der sich dir ergeben,

Legt sein Reichtum bei dir ein.

Seine Gnad ist deine Kron

Und du bist sein Hütt' und Thron.

Er hat dich in sich geschlossen,

Nennt dich seinen Hausgenossen.

10.

Seines Himmels güldne Decke

Spannt er um dich ringsherum,

Daß dich fort nicht mehr erschrecke

Deines Feindes Ungestüm.

Seine Engel stellen sich

Dir zur Seiten, wann du dich

Hier willst oder dorthin wenden,

Tragen sie dich auf den Händen.

11.

Was du Böses hast begangen,

Das ist alles abgeschafft.

Gottes Liebe nimmt gefangen

Deiner Sünde Macht und Kraft.

Christi Sieg behält das Feld,

Und was Böses in der Welt

Sich will wider dich erregen,

Wird zu lauter Glück und Segen.

12.

Alles dient zu deinem Frommen,

Was dir bös und schädlich scheint,

Weil dich Christus angenommen

Und es treulich mit dir meint.

Bleibst du deme wieder treu,

Ist's gewiß und bleibt dabei,

Daß du mit den Engeln droben

Ihn dort ewig werdest loben.

Wir singen dir, Immanuel

(Jes. 7, 14, Ps. 14, 7)

1.

Wir singen dir, Immanuel,

Du Lebensfürst und Gnadenquell,

Du Himmelsblum und Morgenstern,

Du Jungfraunsohn, Herr aller Herrn!

Halleluja!

2.

Wir singen dir in deinem Heer

Aus aller Kraft Lob, Preis und Ehr,

Daß du, o lang gewünschter Gast,

Dich nunmehr eingestellet hast.

Halleluja!

3.

Vom Anfang, da die Welt gemacht,

Hat so manch Herz nach dir gewacht;

Dich hat gehofft so lange Jahr

Der Väter und Propheten Schar.

Halleluja!

4.

Vor andern hat dein hoch begehrt

Der Hirt und König deiner Herd,

Der Mann, der dir so wohl gefiel,

Wann er dir sang auf Saitenspiel.

Halleluja!

5.

Ach, daß der Herr aus Zion käm

Und unsre Bande von uns nähm!

Ach, daß die Hilfe bräch herein,

So würde Jakob fröhlich sein.

Halleluja!

6.

Nun du bist hier, da liegest du,

Hältst in dem Kripplein deine Ruh;

Bist klein und machst doch alles groß,

Bekleidst die Welt und kommst doch bloß.

Halleluja!

7.

Du kehrst in fremder Hausung ein,

Und sind doch alle Himmel dein;

Trinkst Milch aus deiner Mutter Brust

Und bist doch selbst der Engel Lust.

Halleluja!

8.

Du hast dem Meer sein Ziel gesteckt

Und wirst mit Windeln zugedeckt;

Bist Gott und liegst auf Heu und Stroh,

Wirst Mensch und bist doch A und O.

Halleluja!

9.

Du bist der Ursprung aller Freud

Und duldest so viel Herzeleid;

Bist aller Heiden Trost und Licht,

Suchst selber Trost und findst ihn nicht.

Halleluja!

10.

Du bist der süße Menschenfreund,

Doch sind dir so viel Menschen feind;

Herodis Heer hält dich für Greul

Und bist doch nichts als lauter Heil.

Halleluja!

11.

Ich aber, dein geringster Knecht,

Ich sag es frei und mein es recht:

Ich liebe dich, doch nicht so viel,

Als ich dich gerne lieben will.

Halleluja!

12.

Der Will ist da, die Kraft ist klein;

Doch wird dir nicht zuwider sein

Mein armes Herz, und was es kann,

Wirst du in Gnaden nehmen an.

Halleluja!

13.

Hast du doch selbst dich schwach gemacht,

Erwähltest, was die Welt veracht't;

Warst arm und dürftig, nahmst vorlieb

Da, wo der Mangel dich hintrieb.

Halleluja!

14.

Du schliefst ja auf der Erden Schoß;

So war das Kripplein auch nicht groß;

Der Stall, das Heu, das dich umfing,

War alles schlecht und sehr gering.

Halleluja!

15.

Darum so hab ich guten Mut:

Du wirst auch halten mich für gut.

O Jesulein, dein frommer Sinn

Macht, daß ich so voll Trostes bin.

Halleluja!

16.

Bin ich gleich sünd- und lastervoll,

Hab ich gelebt nicht, wie ich soll,

Ei, kommst du doch deswegen her,

Daß sich der Sünder zu dir kehr.

Halleluja!

17.

Hätt ich nicht auf mir Sündenschuld,

Hätt ich kein Teil an deiner Huld;

Vergeblich wärst du mir geborn,

Wenn ich nicht wär in Gottes Zorn.

Halleluja!

18.

So faß ich dich nun ohne Scheu,

Du machst mich alles Jammers frei;

Du trägst den Zorn, du würgst den Tod,

Verkehrst in Freud all Angst und Not.

Halleluja!

19.

Du bist mein Haupt, hinwiederum

Bin ich dein Glied und Eigentum

Und will, so viel dein Geist mir gibt,

Stets dienen dir, wie dir's beliebt.

Halleluja!

20.

Ich will dein Halleluja hier

Mit Freuden singen für und für

Und dort in deinem Ehrensaal

Solls schallen ohne Zeit und Zahl.

Halleluja!

O Jesu Christ, dein Kripplein ist mein Paradies

1.

O Jesu Christ,

Dein Kripplein ist

Mein Paradies, da meine Seele weidet!

Hier ist der Ort,

Hier liegt das Wort,

Mit unserm Fleisch persönlich angekleidet.

2.

Dem Meer und Wind

Gehorsam sind,

Gibst sich zum Dienst und wird ein Knecht der Sünder.

Du, Gottes Sohn,

Wirst Erd und Ton,

Gering und schwach wie wir und unsre Kinder.

3.

Du, höchstes Gut,

Hebst unser Blut

In deinen Thron hoch über alle Höhen.

Du, ewge Kraft,

Machst Brüderschaft

Mit uns, die wie ein Dampf und Rauch vergehen.

4.

Was will uns nun

Zuwider tun

Der Seelenfeind mit allem Gift und Gallen?

Was wirft er mir

Und andern für,

Daß Adam ist, und wir mit ihm, gefallen?

5.

Schweig arger Feind!

Da sitzt mein Freund,

Mein Fleisch und Blut, hoch in dem Himmel droben;

Was du gefällt,

Das hat der Held

Aus Jakobs Stamm zu großer Ehr erhoben.

6.

Sein Licht und Heil

Macht alles heil;

Der Himmelsschatz bringt allen Schaden wieder.

Der Freudenquell

Immanuel

Schlägt Teufel, Höll und all ihr Reich darnieder.

7.

Drum frommer Christ,

Wer du auch bist,

Sei gutes Muts und laß dich nicht betrüben;

Weil Gottes Kind

Dich ihm verbind't,

So kanns nicht anders sein, Gott muß dich lieben.

8.

Gedenke doch,

Wie herrlich hoch

Er über alle Jammer dich geführet!

Der Engel Heer

Ist selbst nicht mehr

Als eben du mit Seligkeit gezieret.

9.

Du siehest ja

Vor Augen da

Dein Fleisch und Blut die Luft und Wolken lenken;

Was will doch sich –

Ich frage dich –

Erheben, dich in Angst und Furcht zu senken?

10.

Dein blöder Sinn

Geht oft dahin,

Ruft Ach und Weh, läßt allen Trost verschwinden.

Komm her und richt

Dein Angesicht

Zum Kripplein Christi, da, da wirst du's finden.

11.

Wirst du geplagt?

Ei, unverzagt!

Dein Bruder wird dein Unglück nicht verschmähen;

Sein Herz ist weich

Und gnadenreich,

Kann unser Leid nicht ohne Tränen sehen.

12.

Tritt zu ihm zu!

Such Hilf und Ruh!

Er wird's so machen, daß du ihm wirst danken.

Er weiß und kennt

Was beißt und brennt,

Versteht wohl, wie zu Mute sei dem Kranken.

13.

Denn eben drum

Hat er den Grimm

Des Kreuzes auch am Leibe wollen tragen,

Daß seine Pein

Ihm möge sein

Ein unverrückt Erinnrung unsrer Plagen.

14.

Mit einem Wort:

Er ist die Pfort

Zu dieses und des andern Lebens Freuden;

Er macht behend

Ein seligs End

An alle dem, was fromme Herzen leiden.

15.

Laß aller Welt

Ihr Gut und Geld

Und siehe nur, daß dieser Schatz dir bleibe!

Wer den hier fest

Hält und nicht läßt,

Den ehrt und krönt er dort an Seel und Leibe.

Fröhlich soll mein Herze springen

1.

Fröhlich soll mein Herze springen

Dieser Zeit,

Da vor Freud

Alle Engel singen.

Hört, hört, wie mit vollen Choren

Alle Luft

Laute ruft:

Christus ist geboren.

2.

Heute geht aus seiner Kammer

Gottes Held,

Der die Welt

Reißt aus allem Jammer.

Gott wird Mensch, dir Mensch zugute;

Gottes Kind,

Das verbind't

Sich mit unserm Blute.

3.

Sollt uns Gott nun können hassen,

Der uns gibt,

Was er liebt

Über alle Maßen?

Gott gibt, unserm Leid zu wehren,

Seinen Sohn

Aus dem Thron

Seiner Macht und Ehren.

4.

Sollte von uns sein gekehret,

Der sein Reich

Und zugleich

Sich selbst uns verehret?

Sollt uns Gottes Sohn nicht lieben

Der jetzt kömmt,

Von uns nimmt,

Was uns will betrüben?

5.

Hätte für der Menschen Orden

Unser Heil

Einen Greul,

Wär er nicht Mensch worden;

Hätt er Lust zu unserm Schaden,

Ei, so würd

Unsre Bürd

Er nicht auf sich laden.

6.

Er nimmt auf sich, was auf Erden

Wir getan,

Gibt sich an,

Unser Lamm zu werden,

Unser Lamm, das für uns stirbet

Und bei Gott

Für den Tod

Gnad und Fried erwirbet.

7.

Nun er liegt in seiner Krippen,

Ruft zu sich

Mich und dich,

Spricht mit süßen Lippen:

Lasset fahrn, o lieben Brüder,

Was euch quält,

Was euch fehlt;

Ich bring alles wieder.

8.

Ei, so kommt und laßt uns laufen;

Stellt euch ein,

Groß und klein,

Eilt mit großen Haufen;

Liebt den, der vor Liebe brennet,

Schaut den Stern,

Der euch gern

Licht und Labsal gönnet.

9.

Die ihr schwebt in großem Leiden,

Sehet, hier

Ist die Tür

Zu der wahren Freuden.

Faßt ihn wohl, er wird euch führen

An den Ort,

Da hinfort

Euch kein Kreuz wird rühren.

10.

Wer sich fühlt beschwert im Herzen,

Wer empfind't

Seine Sünd

Und Gewissensschmerzen,

Sei getrost, hier wird gefunden,

Der in Eil

Machet heil

Die vergift'ten Wunden.

11.

Die ihr arm seid und elende,

Kommt herbei,

Füllet frei

Eures Glaubens Hände!

Hier sind alle guten Gaben

Und das Gold,

Da ihr sollt

Euer Herz mit laben.

12.

Süßes Heil, laß dich umfangen,

Laß mich dir,

Meine Zier,

Unverrückt anhangen.

Du bist meines Lebens Leben;

Nun kann ich

Mich durch dich

Wohl zufrieden geben.

13.

Meine Schuld kann mich nicht drücken,

Denn du hast

Meine Last

All auf deinem Rücken.

Kein Fleck ist an mir zu finden,

Ich bin gar

Rein und klar

Aller meiner Sünden.

14.

Ich bin rein um deinetwillen,

Du gibst gnug

Ehr und Schmuck,

Mich darein zu hüllen.

Ich will dich ins Herze schließen;

O mein Ruhm.

Edle Blum,

Laß dich recht genießen.

15.

Ich will dich mit Fleiß bewahren,

Ich will dir

Leben hier,

Dir will ich abfahren.

Mit dir will ich endlich schweben

Voller Freud,

Ohne Zeit

Dort im andern Leben.

Ich steh an deiner Krippen hier, o Jesulein, mein Leben

1.

Ich steh an deiner Krippen hier,

O Jesulein, mein Leben;

Ich komme, bring und schenke dir,

Was du mir hast gegeben.

Nimm hin, es ist mein Geist und Sinn,

Herz, Seel und Mut, nimm alles hin

Und laß dir's wohlgefallen.

2.

Du hast mit deiner Lieb erfüllt

Mein Adern und Geblüte,

Dein schöner Glanz, dein süßes Bild

Liegt mir ganz im Gemüte.

Und wie mag es auch anders sein:

Wie könnt ich dich, mein Herzelein,

Aus meinem Herzen lassen!

3.

Da ich noch nicht geboren war,

Da bist du mir geboren

Und hast mich dir zu eigen gar,

Eh ich dich kannt, erkoren.

Eh ich durch deine Hand gemacht,

Da hast du schon bei dir bedacht,

Wie du mein wolltest werden.

4.

Ich lag in tiefster Todesnacht,

Du warest meine Sonne,

Die Sonne, die mir zugebracht

Licht, Leben, Freud und Wonne.

O Sonne, die das werte Licht

Des Glaubens in mir zugericht't,

Wie schön sind deine Strahlen!

5.

Ich sehe dich mit Freuden an

Und kann mich nicht satt sehen,

Und weil ich nun nicht weiter kann,

So tu ich, was geschehen.

O daß mein Sinn ein Abgrund wär

Und meine Seel ein weites Meer,

Daß ich dich möchte fassen!

6.

Vergönne mir, o Jesulein,

Daß ich dein Mündlein küsse,

Das Mündlein, das den süßen Wein,

Auch Milch und Honigflüsse

Weit übertrifft in seiner Kraft;

Es ist voll Labsal, Stärk und Saft,

Der Mark und Bein erquicket.

7.

Wenn oft mein Herz im Leibe weint

Und keinen Trost kann finden,

Da ruft mir's zu: Ich bin dein Freund,

Ein Tilger deiner Sünden!

Was trauerst du, mein Brüderlein?

Du sollst ja guter Dinge sein,

Ich zahle deine Schulden.

8.

Wer ist der Meister, der allhier

Nach Würdigkeit ausstreichet

Die Händlein, so dies Kindlein mir

Anlachende zureichet?

Der Schnee ist hell, die Milch ist weiß,

Verlieren doch beid ihren Preis,

Wann diese Händlein blicken.

9.

Wo nehm ich Weisheit und Verstand,

Mit Lobe zu erhöhen

Die Äuglein, die so unverwandt

Nach mir gerichtet stehen?

Der volle Mond ist schön und klar,

Schön ist der güldnen Sterne Schar,

Dies' Äuglein sind viel schöner.

10.

O daß doch ein so lieber Stern

Soll in der Krippen liegen!

Für edle Kinder großer Herrn

Gehören güldne Wiegen.

Ach, Heu und Stroh ist viel zu schlecht,

Samt, Seide, Purpur wären recht,

Dies Kindlein drauf zu legen.

11.

Nehmt weg das Stroh, nehmt weg das Heu,

Ich will mir Blumen holen,

Daß meines Heilands Lager sei

Auf lieblichen Violen.

Mit Rosen, Nelken, Rosmarin

Aus schönen Gärten will ich ihn

Von obenher bestreuen.

12.

Zur Seiten will ich hier und dar

Viel weißer Lilien stecken,

Die sollen seiner Äuglein Paar

Im Schlafe sanft bedecken.

Doch liebt viel mehr das dürre Gras

Dies Kindelein, als alles das,

Was ich hier nenn und denke.

13.

Du fragest nicht nach Lust der Welt

Noch nach des Leibes Freuden,

Du hast dich bei uns eingestellt,

An unsrer Statt zu leiden,

Suchst meiner Seelen Herrlichkeit,

Durch dein selbsteignes Herzeleid,

Das will ich dir nicht wehren.

14.

Eins aber, hoff ich, wirst du mir,

Mein Heiland, nicht versagen:

Daß ich dich möge für und für

In, bei und an mir tragen.

So laß mich doch dein Kripplein sein;

Komm, komm und lege bei mir ein

Dich und all deine Freuden.

15.

Zwar sollt ich denken, wie gering

Ich dich bewirten werde,

Du bist der Schöpfer aller Ding,

Ich bin nur Staub und Erde.

Doch bist du so ein frommer Gast,

Daß du noch nie verschmähest hast

Den, der dich gerne siehet.

Schaut, schaut, was ist für Wunder dar?

1.

Schaut, schaut, was ist für Wunder dar?

Die schwarze Nacht wird hell und klar,

Ein großes Licht bricht dort herein,

Ihm weichet aller Sterne Schein.

2.

Es ist ein rechtes Wunderlicht

Und gar die alte Sonne nicht,

Weils, wider die Natur, die Nacht

Zu einem hellen Tage macht.

3.

Was wird hierdurch uns zeigen an

Der die Natur so ändern kann?

Es muß ein großes Werk geschehn,

Wie wir aus solchem Zeichen sehn.

4.

Sollt auch erscheinen dieser Zeit

Die Sonne der Gerechtigkeit,

Der helle Stern aus Jakobs Stamm,

Der Heiden Licht, des Weibes Sam?

5.

Es ist also. Des Himmels Heer,

Das bringt uns jetzt die Freudenmär,

Wie sich nunmehr hab eingestellt

Zu Bethlehem das Heil der Welt.

6.

O Gütigkeit! Was lange Jahr

Ihm hat der frommen Väter Schar

Gewünscht und sehnlich oft begehrt,

Des werden wir von Gott gewährt.

7.

Drum auf, ihr Menschenkinder, auf!

Auf, auf, und nehmet euren Lauf

Mit mir hin zu der Stell und Ort,

Davon gemeld't der Engel Wort.

8.

Schaut hin, dort liegt im finstern Stall,

Des Herrschaft gehet überall!

Da Speise vormals sucht ein Rind,

Da ruht jetzt der Jungfrauen Kind.

9.

O Menschenkind, betracht es recht

Und strauchle nicht, dieweil so schlecht,

So elend scheint dies Kindelein;

Es ist und soll auch uns groß sein.

10.

Es wird im Fleisch hier vorgestellt,

Der alles schuf und noch erhält.

Das Wort, so bald im Anfang war

Bei Gott, selbst Gott, das lieget dar.

11.

Es ist der eingeborne Sohn

Des Vaters, unser Gnadenthron,

Das A und O, der große Gott,

Der Siegsfürst, der Herr Zebaoth.

12.

Denn weil die Zeit nunmehr erfüllt,

Da Gottes Zorn muß sein gestillt,

Wird sein Sohn Mensch, trägt unsre Schuld,

Wirbt uns durch sein Blut Gottes Huld.

13.

Dies ist die rechte Freudenzeit.

Weg Trauern, weg, weg alles Leid!

Trotz dem, der ferner uns verhöhnt!

Gott selbst ist Mensch. Wir sind versöhnt.

14.

Der Sünden Büßer ist nun hier,

Den Schlangentreter haben wir,

Der Höllen Pest, des Todes Gift,

Des Lebens Fürsten man hier trifft.

15.

Es hat mit uns nun keine Not,

Weil Sünde, Teufel, Höll und Tod

Zu Spott und Schanden sind gemacht

In dieser großen Wundernacht.

16.

O selig, selig alle Welt,

Die sich an dieses Kindlein hält!

Wohl dem, der dieses recht erkennt

Und gläubig seinen Heiland nennt!

17.

Es danke Gott, wer danken kann,

Der unser sich so hoch nimmt an

Und sendet aus des Himmels Thron

Uns, seinen Feinden, seinen Sohn.

18.

Drum stimmt an mit der Engel Heer:

Gott in der Höhe sei nun Ehr!

Auf Erden Frieden jederzeit!

Den Menschen Wonn und Fröhlichkeit!

Weihnachts-Gesang

Kommt und laßt uns Christum ehren

(Luk. 2, 15.)

1.

Kommt und laßt uns Christum ehren,

Herz und Sinnen zu ihm kehren:

Singet fröhlich, laßt euch hören,

Wertes Volk der Christenheit!

2.

Sünd und Hölle mag sich grämen,

Tod und Teufel mag sich schämen,

Wir, die unser Heil annehmen,

Werfen allen Kummer hin.

3.

Sehet, was hat Gott gegeben!

Seinen Sohn zum ewgen Leben.

Dieser kann und will uns heben

Aus dem Leid ins Himmels Freud.

4.

Seine Seel ist uns gewogen,

Lieb und Gunst hat ihn gezogen

Uns, die Satanas betrogen,

Zu besuchen aus der Höh.

5.

Jakobs Stern ist aufgegangen,

Stillt das sehnliche Verlangen,

Bricht den Kopf der alten Schlangen

Und zerstört der Höllen Reich.

6.

Unser Kerker, da wir saßen

Und mit Sorgen ohne Maßen

Uns das Herze selbst abfraßen,

Ist entzwei und wir sind frei.

7.

O du hochgesegnte Stunde,

Da wir das von Herzensgrunde

Glauben und mit unserm Munde

Danken dir, o Jesulein!

8.

Schönstes Kindlein in dem Stalle,

Sei uns freundlich, bring uns alle

Dahin, da mit süßem Schalle

Dich der Engel Heer erhöht.

Christ-Wiegenlied

Alle, die ihr, Gott zu ehren, unsere Christlust wollt vermehren, steht und hört

1.

Alle, die ihr, Gott zu ehren,

Unsre Christlust wollt vermehren,

Eya, eya,

Steht und hört vor allen Dingen

Gottes Mutter fröhlich singen

Bei dem Kripplein ihres Sohns:

Eya, eya,

Schlaf und ruhe,

Schlaf, schlaf, liebes Jesulein!

2.

Schlaf, du großer Weltberater,

Bräutgam, Sohn und selbst auch Vater,

Eya, eya,

Bett und Lager, das dich träget,

Hab ich dir zurecht geleget,

Schlaf, du schönstes Kindelein!

Eya, eya,

Schlaf und ruhe,

Schlaf, schlaf, trautes Herzelein!

3.

Schlaf, mein Krönlein! Licht und Leben,

Was dir lieb, will ich dir geben,

Eya, eya,

Schlaf, du Ausbund aller Gaben,

Laß dich speisen, laß dich laben

Bei der armen Krippen hier!

Eya, eya,

Schlaf und ruhe,

Schlaf, schlaf, du mein Ehr und Ruhm!

4.

Schlaf, o bestes aller Güter,

Schlaf, o Perle der Gemüter,

Eya, eya,

Schlaf mein Trost, dem nichts zu gleichen,

Milch und Honig muß dir weichen,

Schlaf, du edler Herzensgast!

Eya, eya,

Schlaf und ruhe,

Schlaf, schlaf, werte Lilienblum!

5.

Schlaf, o Kind, den Gott erkoren,

Schlaf, o Schatz, den ich geboren,

Eya, eya,

Schlaf, du frommer Seelen Weide,

Schlaf, du frommer Herzen Freude,

Schlaf, du meines Leibes Frucht!

Eya, eya,

Schlaf und ruhe,

Schlaf, schlaf, allersüß'stes Lieb!

6.

Ich will dir dein Bettlein zieren,

Ganz mit Blumen überführen,

Eya, eya,

Schlaf, du Lust, die wir erwählen,

Schlaf, du Paradies der Seelen,

Schlaf, du wahres Himmelsbrot!

Eya, eya,

Schlaf und ruhe,

Schlaf, schlaf, Heiland aller Welt!

Neujahrs-Gesang

Nun laßt uns gehn und treten

1.

Nun laß uns gehn und treten

Mit Singen und mit Beten

Zum Herrn, der unserm Leben

Bis hierher Kraft gegeben.

2.

Wir gehn dahin und wandern

Von einem Jahr zum andern,

Wir leben und gedeihen

Vom alten bis zum neuen;

3.

Durch soviel Angst und Plagen,

Durch Zittern und durch Zagen,

Durch Krieg und große Schrecken,

Die alle Welt bedecken.

4.

Denn wie von treuen Müttern

In schweren Ungewittern

Die Kindlein hier auf Erden

Mit Fleiß bewahret werden:

5.

Also auch nichts minder

Läßt Gott ihm seine Kinder,

Wenn Not und Trübsal blitzen,

In seinem Schoße sitzen.

6.

Ach Hüter unsers Lebens,

Fürwahr, es ist vergebens

Mit unserm Tun und Machen,

Wo nicht dein Augen wachen.

7.

Gelobt sei deine Treue,

Die alle Morgen neue,

Lob sei den starken Händen,

Die alles Herzleid wenden.

8.

Laß ferner dich erbitten,

O Vater, und bleib mitten

In unserm Kreuz und Leiden

Ein Brunnen unsrer Freuden.

9.

Gib mir und allen denen,

Die sich von Herzen sehnen

Nach dir und deiner Hulde,

Ein Herz, das sich gedulde.

10.

Schleuß zu die Jammerpforten

Und laß an allen Orten

Auf so viel Blutvergießen

Die Freudenströme fließen.

11.

Sprich deinen milden Segen

Zu allen unsern Wegen,

Laß Großen und auch Kleinen

Die Gnadensonne scheinen.

12.

Sei der Verlaßnen Vater,

Der Irrenden Berater,

Der Unversorgten Gabe,

Der Armen Gut und Habe.

13.

Hilf gnädig allen Kranken,

Gib fröhliche Gedanken

Den hochbetrübten Seelen,

Die sich mit Schwermut quälen.

14.

Und endlich, was das Meiste,

Füll uns mit deinem Geiste,

Der uns hier herrlich ziere

Und dort zum Himmel führe.

15.

Das alles wollst du geben,

O meines Lebens Leben,

Mir und der Christen Schare

Zum selgen neuen Jahre.

Von der Beschneidung Christi

Warum machet solche Schmerzen

1.

Warum machet solche Schmerzen,

Warum machet solche Pein,

Der von unbeschnittnem Herzen,

Dir, herzliebstes Jesulein,

Mit Beschneidung, da du doch

Frei von des Gesetzes Joch.

Weil du, einem Menschenkinde

Zwar gleich, doch ganz ohne Sünde?

2.

Für dich darfst du dies nicht dulden,

Du bist ja des Bundes Herr,

Unsre, unsre große Schulden,

Die so grausam, die so schwer

Auf uns liegen, daß es dich

Jammert herz- und inniglich,

Die trägst du ab, uns zu retten,

Die sonst nichts zu zahlen hätten.

3.

Freut, ihr Schuldner, euch deswegen,

Ja, sei fröhlich alle Welt,

Weil heut anhebt zu erlegen

Gottes Sohn das Lösegeld;

Das Gesetz wird heut erfüllt,

Heut wird Gottes Zorn gestillt.

Heut macht uns, so sollten sterben,

Gottes Blut zu Gottes Erben.

4.

Wer mag recht die Gnad erkennen?

Wer kann dafür dankbar sein?

Herz und Mund soll stets dich nennen

Unsern Heiland, Jesulein!

Deine Güte wollen wir

Nach Vermögen preisen hier,

Weil wir in der Schwachheit wallen;

Dort soll baß dein Lob erschallen.

Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld

(Joh. 1, 29 und Jes. 53, 4-7)

1.

Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld

Der Welt und ihrer Kinder;

Es geht und büßet in Geduld

Die Sünden aller Sünder.

Es geht dahin, wird matt und krank,

Ergibt sich auf die Würgebank,

Verzeiht sich allen Freuden;

Es nimmet an Schmach, Hohn und Spott,

Angst, Wunden, Striemen, Kreuz und Tod

Und spricht: Ich wills gern leiden.

2.

Das Lämmlein ist der große Freund

Und Heiland meiner Seelen;

Den, den hat Gott zum Sündenfeind

Und Sühner wollen wählen.

»Geh hin, mein Kind, und nimm dich an

Der Kinder, die ich ausgetan

Zur Straf und Zornesruten;

Die Straf ist schwer, der Zorn ist groß;

Du kannst und sollst sie machen los

Durch Sterben und durch Bluten.«

3.

»Ja, Vater, ja von Herzensgrund,

Leg auf, ich will dirs tragen.

Mein Wollen hängt an deinem Mund;

Mein Wirken ist dein Sagen.«

O Wunderlieb, o Liebesmacht,

Du kannst, was nie kein Mensch gedacht,

Gott seinem Sohn abzwingen.

O Liebe, Liebe, du bist stark,

Du strecktest den ins Grab und Sarg,

Vor dem die Felsen springen.

4.

Du marterst ihn am Kreuzesstamm

Mit Nägeln und mit Spießen;

Du schlachtest ihn als wie ein Lamm,

Machst Herz und Adern fließen:

Das Herze mit der Seufzer Kraft,

Die Adern mit dem edlen Saft

Des purpurroten Blutes.

O süßes Lamm, was soll ich dir

Erweisen dafür, daß du mir

Erweisest so viel Gutes?

5.

Mein Lebetage will ich dich

Aus meinem Sinn nicht lassen;

Dich will ich stets, gleich wie du mich,

Mit Liebesarmen fassen.

Du sollst sein meines Herzens Licht,

Und wenn mein Herz in Stücken bricht,

Sollst du mein Herze bleiben.

Ich will mich dir, mein höchster Ruhm,

Hiermit zu deinem Eigentum

Beständiglich verschreiben.

6.

Ich will von deiner Lieblichkeit

Bei Nacht und Tage singen,

Mich selbst auch dir nach Möglichkeit

Zum Freudenopfer bringen.

Mein Bach des Lebens soll sich dir

Und deinem Namen für und für

In Dankbarkeit ergießen;

Und was du mir zu gut getan,

Das will ich stets, so tief ich kann,

In mein Gedächtnis schließen.

7.

Erweitre dich, mein Herzensschrein,

Du sollst ein Schatzhaus werden

Der Schätze, die viel größer sein

Als Himmel, Meer und Erden.

Weg mit dem Gold Arabia!

Weg Kalmus, Myrrhen, Kassia!

Ich hab ein Bessers funden:

Mein großer Schatz, Herr Jesu Christ,

Ist dieses, was geflossen ist

Aus deines Leibes Wunden.

8.

Das soll und will ich mir zu nutz

Zu allen Zeiten machen;

Im Streite soll es sein mein Schutz,

In Traurigkeit mein Lachen,

In Fröhlichkeit mein Saitenspiel,

Und wenn mir nichts mehr schmecken will,

Soll mich dies Manna speisen.

Im Durst solls sein mein Wasserquell,

In Einsamkeit mein Sprachgesell

Zu Haus und auch auf Reisen.

9.

Was schadet mir des Todes Gift?

Dein Blut, das ist mein Leben.

Wenn mich der Sonnen Hitze trifft,

So kann mirs Schatten geben.

Setzt mir der Wehmut Schmerzen zu,

So find ich bei dir meine Ruh

Als auf dem Bett ein Kranker.

Und wenn des Kreuzes Ungestüm

Mein Schifflein treibet üm und üm,

So bist du dann mein Anker.

10.

Wenn endlich ich soll treten ein

In deines Reiches Freuden,

So soll dies Blut mein Purpur sein,