Gedichte, die das Leben schrieb - Adele Rehm - E-Book

Gedichte, die das Leben schrieb E-Book

Adele Rehm

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Beschreibung

Der Gedichtband ist ein Auszug aus vielen hunderten Gedichten, die Adele Rehm in ihrem Leben schrieb. Neben vielen heiteren Gedichten, befindet sich darunter auch Nachdenkliches und Heimatverbundenes.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 67

Veröffentlichungsjahr: 2015

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www.tredition.de

Nicht jeder kann ein Goethe sein,

mein dichten ist ja nur für hier

und Schiller hol ich auch nicht ein,

das weiß auch mein Papier.

Adele Rehm

Gedichte, die das Leben schrieb

www.tredition.de

© 2015 Adele Rehm

Herausgeber: Robin Rehm

Verlag: tredition GmbH, Hamburg

ISBN

Paperback:   

978-3-7323-1934-3

Hardcover:

978-3-7323-2231-2

e-Book:

978-3-7323-2578-8

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Inhalt

Blick zurück

Feste und Feiern

Geburtstage

(Jahres)zeiten

Heimat

Gedanken und Gefühle - Das Leben

Trauer

Blick zurück

Kriegszeit

Es gibt im Leben Zeiten die sind wie Viren

die lassen sich nicht ausradieren.

Ich war damals knapp 14 Jahr

als die Kunde kam, dass der Krieg ausgebrochen war.

Man schrieb den 1. September 1939.

Meine Mutter sagte es mir, das weiß ich

noch genau als sei es gestern gewesen

und dann war es in allen Zeitungen zu lesen.

So mancher junge Mann hielt seinen Stellungsbefehl in der

Hand,

dann zog er hinaus und verteidigte unser Vaterland.

Doch manches Opfer war vergebens

und sie standen doch erst in der Blüte ihres Lebens.

Aber es war Krieg, Gehorsam war Pflicht

wir waren so jung und kannten Verzicht.

Was nützte das Geld, man konnte nichts kaufen,

um ein paar Lebensmittel sind wir kilometerweit gelaufen.

Lebensmittelmarken gab es zwar,

man bekam erst was wenn es aufgerufen war.

Bezugscheine brauchte man für Kleidung und Schuh,

doch so’n Schein zu bekommen, da gehörte was zu.

Es wurde gekungelt, man gab manches fort,

wir hatten auch eine Tauschzentrale in unserem Ort.

Manches Tauschobjekt bot

Linderung gewisser Not.

Einige Leute hatten im Stall Ziege, Hühner und Schwein

das konnte ein kleiner Vorteil sein.

Doch musste das Vieh gefüttert werden von Hand

dazu benötigte man ein großes Stück Gartenland.

Steckrüben, Kartoffeln, Kohl, Runkel ernteten wir

damit hatten wir Nahrung für Mensch und Tier.

Die Zeit verging, man wuchs heran

wir hörten uns die Sondermeldungen im Radio an.

Man hielt sich auf in unserer Region,

man musste vorsichtig sein im Umgangston.

Wir wurden geformt, wir hielten zusammen.

Unter uns Freundinnen waren wir ganz unbefangen.

Im Stadthotel im kleinen Saal

da waren wir damals öfter mal.

Wir hörten Musik und wollten nichts versäumen.

Im Radio erklang:

Wovon kann der Landser denn schon träumen.

Oder das Laternenlied: Vor der Kaserne vor dem großen Tor

brachte der Volksempfänger ständig hervor.

Um 21.00 Uhr war Sperrzeit für groß und klein,

da mussten wir alle zu Hause sein.

Und war es mal 10 Minuten über die Zeit

schlug uns das Herz bis zum Hals vor Ängstlichkeit.

Die Verdunkelung ließ kein Lichtlein sehn,

man sang zu Recht: Die kleine Stadt will schlafen gehn.

Wohl war es besser in unseren Zonen

als in einer Großstadt zu wohnen.

Der Bombenhagel, oft Tag und Nacht

hat diese Menschen mürbe gemacht.

Der Luftschutzbunker zu ihrem Terrain gehörte

und nachher sahen sie was man zerstörte.

So hat mancher in den sechs Jahren

die Wirren des Krieges schonungslos erfahren.

Und keiner sage heut: Heil und Sieg.

Wir alle wollen: Nie wieder Krieg.

Ferienzeit

Die schöne Zeit neigt sich dem Ende,

sie hat uns allen gut getan.

Wir reichten uns so oft die Hände

und jedem wurd ums Herz so warm.

Geselligkeit in froher Runde

ist das, was man zu Haus vermisst.

Und das gab’s hier zu jeder Stunde,

weil keiner hier alleine ist.

11 Tage hier mal sorgenfrei,

es wurde gelacht, es wurde gesungen.

Entflohen vom Alltags Einerlei,

war schon der erste Tag gelungen.

Am zweiten Tag ging’s mit Elan,

zum Shoppen in die Innenstadt.

Der Laden Ströh hatte es uns angetan,

da gab es Auswahl satt.

Ich kaufte mir ‘ne schöne Hose,

die musste ich ja anprobieren.

Ich stellte mich nun ganz in Pose,

Frau Krause musst es inspizieren.

Ich musste mich nach vorne bücken,

den Po nach hinten ausgestreckt.

Frau Krause schaute mit Entzücken

und sprach: die Hose sitzt perfekt.

Jeden Tag da gab es was,

was Freude uns beschert,

uns machte alles so viel Spaß

und das hat seinen Wert.

Abends circa 20:00 Uhr

spielten wir: Mensch ärgere dich nicht.

Wir haben gejucht, ja glaubt es mir,

die Lachtränen wurden abgewischt.

Gegen „Mensch ärgere dich nicht“ waren wir immun,

wir brachten es auf einen Nenner.

„Lach dich weg“ nannten wir es nun,

das Spiel war für uns ein Freudenrenner.

Wir haben gemeinsam viel unternommen,

auch manchmal ging es separat.

Wir alle sind auf unsere Kosten gekommen,

Abwechslung und Erholung haben sich gepaart.

Das Essen – ich muss es nun mal sagen,

hat vorzüglich hier geschmeckt.

Bei uns am Tisch hatte ich den größten Magen,

mein Teller war immer wie geleckt.

Frau Mohrenstecher und Frau Weber

scheuten weder Mut noch Plag.

Und es sagt von uns ein jeder

„Danke“ für jeden hier erlebten Tag.

Und treten wir morgen unsere Heimreise an,

erinnern wir uns oft und gern

an 19 Frauen und einen Mann,

wenn wir den Namen „Rothenfelde“ hör’n.

Alle fühlten wohl uns hier,

Bad Rothenfelde 2004.

Feste und Feiern

Liebe Gäste

Liebe Gäste zu jedem Feste

wünscht man sich das Allerbeste.

Die Hauptattraktion ist zwar für den Gaumen bestimmt,

doch schadet es nicht wenn das Ohr was vernimmt.

Durch Frohsinn bleibt man lange jung

und Herz und Kreislauf kommen in Schwung.

Was nützt den Menschen Gut und viel Geld,

wenn ihnen Humor, Wärme und Freundlichkeit fehlt.

Man soll sich doch im Leben

nach Möglichkeit viel Freude geben.

Goethes und Schillers Verse aus der Feder

und Schillerlocken kennt ein jeder.

Nicht jeder kann ein Goethe sein,

mein dichten ist ja nur für hier

und Schiller hol ich auch nicht ein,

das weiß auch mein Papier.

Mein Vortrag heute ist gemischt,

hört zu was Euch jetzt aufgetischt.

Die Zeit vergeht, die Schnelligkeit, der Schwung.

…..ist nun auch schon ….. Jahre jung.

Hiermit ist aus Anlass gegeben

ein paar schöne Stunden zu erleben.

Darum hat heute für alle Priorität,

ein Dank für die Einladung der an ….. geht.

Wir Menschen feiern gern auf Erden

wenn wir nur eingeladen werden.

Mein Blick hier in die Runde geht

und stelle fest: Ihr seid alle aus der Pubertät.

Man muss sich ja beim dichten

immer nach dem Publikum richten,

zum Teil seid ihr sogar

schon alle aus die Wechseljahr.

Ob groß, ob klein oder in der Mitte

beim feiern ist es nun mal Sitte,

Geselligkeit du Gaumenschmaus

damit hältst du jede Feier aus.

Schon die alten Germanen verstanden zu leben

die haben sich Met in die Becher gegeben.

Heute brauchen wir bei Getränken

uns nicht nur auf Honigwein beschränken.

Früher haben die Menschen sicher einfacher gelebt,

heute mancher nach höherem strebt.

Doch vom Paradies bis zum Atomzeitalter

wir haben alle denselben Verwalter.

Heute sind wir fortgeschritten,

auch wenn wir hoffen oder bitten.

Jede Ära geht zu Ende,

für alles gibt es mal ‘ne Wende.

Heut singt man kaum noch im 3/4 Takt ein Walzerlied,

Guildo Horn singt: piep-piep-piep, der hat uns lieb.

„Beschissen war die Nacht“ singt Wolfgang Petry,

und die Fans schreien – aber wie.

Wollbänder um den Arm war schick,

das war für ihn der letzte Kick.

„Barfuß oder Lackschuh“ war Harald Juhnkes Lied,

er selber barfuß in den Ruin sich trieb.

Stefan Raab gewann bei ‘ner Vorentscheidung beim Grand Prix.

Der grölte, der schwitzte und der schrie

sein Lied: Wadde, hadde, dudde da,

der Text ist mir bis heute noch nicht klar.

Hatte keinen Duden da.

Tic-Tac-Toe sangen: Verpiss dich,

ja, so ändern die Zeiten sich.

Es ist erstaunlich wie mancher es schafft

und mit Blödsinn Karriere macht.

Blödel Otto, der Ostfriese,

Ballermann-Leute wie diese,

Nina Hagen, dies Schreckgespenst,

hast nichts verpasst wenn’se nicht kennst.

„Ich tanze mit dir in den Himmel hinein“

sowas fiel zu unserer Zeit den Textdichtern und Komponisten

ein.

Langsamer Walzer – gefühlvoll und mit Herzenswärme

tanzten wir danach so gerne.

„Hörst du mein heimliches Rufen“ war auch so’n Hit,

oder der Gassenhauer: „Komm zurück!“

„Roter Mohn, warum welkst du denn schon“

sang Rosita Serrano mit herben Ton.

„Nur nicht aus Liebe weinen“

riet Zarah Leander einem.