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Als ich fälschlicherweise des Mordes beschuldigt werde, stehle ich den Platz einer der Frauen, die für die Monstergefährtenjagd ausgewählt wurden. Jedes Jahr müssen sich zwei von uns den Orks opfern, als Austausch für ihren Schutz vor Kreaturen, die noch furchteinflößender sind als die Aussicht, ein solch schreckliches Monster zu heiraten. Die Orks jagen mich. Ihr Heulen hallt um mich herum, während ich durch den Wald fliehe. Ich werde von Odik, dem wilden Anführer des Zephyr-Clans, gefangen genommen. Er nimmt mich mit auf seine Insel weit draußen im Meer, und sagt mir, dass er mich erst dann beanspruchen wird, wenn ich mich in ihn verliebt habe. Wie kann ich so etwas tun, wenn die Liebe doch immer nur dazu führt, dass mich jemand verlässt? Aber dieser starke, monströse Ork hat etwas sehr Anziehendes an sich, dem ich nicht widerstehen kann. Bald verliebe ich mich nicht nur in Odik, sondern genieße es auch, mein Leben mit ihm zu teilen. Als ein Sturm aufzieht, müssen wir zusammenarbeiten, um zu überleben - oder ich werde nicht lange genug durchhalten, um meinem neuen Ork-Gefährten mein Herz zu schenken. Gefährtin des Orks spielt in der Monstergefährtenjagd Serie und ist fünf Jahre Verlangen des Orks angesiedelt. Freut euch auf schicksalhafte Paarungen, neu gefundene Familien, einen ausgeprägten Größenunterschied und einen Helden, der jeden töten wird, der seine Braut anfasst. Jedes Buch ist eigenständig, aber die Serie sollte am besten in der richtigen Reihenfolge gelesen werden. Reihenfolge: Gefährtin des Orks Verlangen des Orks Schicksal des Orks Geliebte des Orks Gefangene des Orks Zähmung des Orks
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Gefährtin des Orks
Monstergefährtenjagd Serie, Buch 1
Copyright © 2024 Ava Ross
Alle Rechte vorbehalten.
Kein Teil dieses Buches darf in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen elektronischen oder mechanischen Mitteln, einschließlich Informationsspeicher- und Abrufsystemen ohne schriftliche Genehmigung der Autorin vervielfältigt werden mit Ausnahme der Verwendung von kurzen Zitaten mit vorheriger Genehmigung. Namen, Personen, Ereignisse und Begebenheiten beruhen auf der Fantasie der Autorin. Jede Ähnlichkeit mit einer lebenden oder toten Person ist rein zufällig.
Titelbild von Moonshot Covers
Bearbeitung durch Owl Eyes Proofs & Edits
Übersetzer: Karina Michel
Enchanted Star Press
Serien auf Deutsch von AVA
Gefährtin des Orks
1. Eleri
2. Odik
3. Eleri
4. Odik
5. Eleri
6. Odik
7. Eleri
8. Odik
9. Eleri
10. Eleri
11. Odik
12. Eleri
13. Odik
14. Eleri
15. Odik
16. Eleri
17. Odik
18. Eleri
19. Odik
20. Eleri
21. Odik
22. Eleri
23. Odik
24. Eleri
25. Odik
26. Eleri
27. Eleri
28. Odik
29. Eleri
30. Odik
31. Odik
32. Epilog 1
33. Epilog 2
Verlangen Des Orks
Über den Autor
Serien auf Deutsch von AVA
Für meine Eltern,
die immer daran geglaubt haben, dass ich es schaffen kann.
avarosswrites(dot)com/deutsche-bucher/
In der Nacht der Monstergefährtenjagd bin ich gezwungen, durch den Wald zu laufen, wo ein brutaler Ork mich zur Braut nehmen will.
Als ich fälschlicherweise des Mordes beschuldigt werde, stehle ich den Platz einer der Frauen, die für die Monstergefährtenjagd ausgewählt wurden. Jedes Jahr müssen sich zwei von uns den Orks opfern, als Austausch für ihren Schutz vor Kreaturen, die noch furchteinflößender sind als die Aussicht, ein solch schreckliches Monster zu heiraten.
Die Orks jagen mich. Ihr Heulen hallt um mich herum, während ich durch den Wald fliehe. Ich werde von Odik, dem wilden Anführer des Zephyr-Clans, gefangen genommen.
Er nimmt mich mit auf seine Insel weit draußen im Meer, und sagt mir, dass er mich erst dann beanspruchen wird, wenn ich mich in ihn verliebt habe. Wie kann ich so etwas tun, wenn die Liebe doch immer nur dazu führt, dass mich jemand verlässt? Aber dieser starke, monströse Ork hat etwas sehr Anziehendes an sich, dem ich nicht widerstehen kann. Bald verliebe ich mich nicht nur in Odik, sondern genieße es auch, mein Leben mit ihm zu teilen.
Als ein Sturm aufzieht, müssen wir zusammenarbeiten, um zu überleben - oder ich werde nicht lange genug durchhalten, um meinem neuen Ork-Gefährten mein Herz zu schenken.
Gefährtin des Orks spielt in der Monstergefährtenjagd Serie und ist fünf Jahre Verlangen des Orks angesiedelt. Freut euch auf schicksalhafte Paarungen, neu gefundene Familien, einen ausgeprägten Größenunterschied und einen Helden, der jeden töten wird, der seine Braut anfasst. Jedes Buch ist eigenständig, aber die Serie sollte am besten in der richtigen Reihenfolge gelesen werden.
Reihenfolge:
Gefährtin des Orks
Verlangen des Orks
Schicksal des Orks
Geliebte des Orks
Gefangene des Orks
Zähmung des Orks
Am Abend der Monstergefährtenjagd lief ich so schnell es mein kaputtes Bein zuließ durch die schwach beleuchteten Straßen unseres Dorfes, während ein Sack mit meinen mageren Einkäufen gegen meinen Oberschenkel schlug.
Heute Abend würden zwei unglückliche Frauen gezwungen sein, den Schutz unserer Festungsmauern zu verlassen. Sie würden durch den Wald rennen, in der Hoffnung, sich zu verstecken, aber es wäre vergeblich. Riesige, brutale Orks würden sie jagen, fest entschlossen, sie zur Braut zu nehmen.
Niemand wusste mit Sicherheit, was geschah, nachdem sie von einem Ork gefangen wurden, aber die geflüsterten, schrecklichen Geschichten reichten aus, um die Frauen auf die Knie zu zwingen und das Schicksal anzuflehen, nicht auserwählt zu werden.
Die Erschöpfung drohte mich auf die kopfsteingepflasterte Straße zu zwingen, aber ich hatte schon lange gelernt, meine Schmerzen nicht zu zeigen. Schwäche wurde hier entweder ausgenutzt oder verhöhnt.
Mein Bein war nicht der einzige Teil von mir, der schmerzte, obwohl es eine ständige Pein war, die ich so gut es ging ignorierte. Meine Augen brannten, weil ich mich auf die winzigen Stiche konzentriert hatte, und meine Fingerspitzen waren aufgerissen, weil ich die Nähnadel so fest in der Hand gehalten hatte, dass sie meine Haut zerfetzt hatte.
Im Wald hinter den hohen Steinmauern kreischte ein Shayde. Ich erstarrte wie damals, als meine Eltern mich im nahe gelegenen Wald ausgesetzt hatten, als ich drei Jahre alt gewesen war. Sie hatten es getan, nachdem klar gewesen war, dass mein Bein nicht mehr so funktionierte, wie es sollte. Seit diesem Tag waren zweiundzwanzig Jahre vergangen, und ich konnte mich nicht mehr daran erinnern, wie ich verletzt worden war. Und da meine Eltern in einem weit entfernten Dorf lebten, konnte ich sie auch nicht danach fragen.
Wenn Zur in dieser Nacht nicht auf der Jagd gewesen und mein angsterfülltes Wimmern gehört hätte, hätten mich die Shaydes verschlungen, wie so viele der Dorfbewohner, die sich nach Einbruch der Dunkelheit hinter die steinernen Festungsmauern verirrt hatten.
„Beeil dich, Eleri!“, rief Birgid aus der offenen Tür eines der Holzhäuser, die die Straße auf beiden Seiten säumten, und ich zwang mich, weiterzulaufen. „Wenn du in deinem Tempo weitergehst, brauchst du die ganze Nacht, um nach Hause zu kommen.“ Das grausame Lachen ihrer Freundinnen unterstrich ihre Worte. Bis sie beschlossen hatten, dass es Spaß machen würde, mich zu verspotten, hatten sie wahrscheinlich über die Jagd getratscht. Sie sollten sich lieber Gedanken darüber machen, welche jungen Frauen auserwählt werden würden - vielleicht sogar eine von ihnen -, als sich mit mir zu beschäftigen.
Seit ich hier angekommen war, drei Jahre älter als sie, verfolgten sie mich und hatten den Bürgermeister angefleht, mich zurück in den Wald zu schicken, wo die Shaydes mich erledigen würden.
„Was bist du nur für ein nutzloses Ding“, sagte eine der anderen Frauen. „Schau. Sie kann sich kaum bewegen.“
Birgid brüllte vor Lachen. Ihr Blick schweifte die Gasse hinunter, wo mein Freund Zur in unserem winzigen Haus wartete. „Wir sollten sie heute Nacht vor die Tore zwingen, um die Orks zu besänftigen, anstatt ihnen eine von uns zu geben.“
Ich bin eine von euch, dachte ich wütend, biss mir aber auf die Zunge, um zu schweigen.
Ein riesiger Wald, der sich über viele Klicks erstreckte, umgab mein Dorf, und noch nie hatte jemand die gesamte Strecke überbrückt. Über tausend menschliche Dorfbewohner versteckten sich hinter jedem Ring der hohen Festungsmauern und verließen sich auf die wilden, riesigen Orks, die uns Schutz vor den Shaydes gewährten, Kreaturen, die noch gefährlicher waren als sie selbst.
Die Orks taten das nicht aus reiner Herzensgüte.
Im Gegenzug verlangten sie Bräute.
Während ich die bösen Frauen hinter mir ließ, drang ihr Gackern durch die feuchte Luft. Ich huschte an der Gasse vorbei, in der sich mein Haus befand, und ging drei Straßen weiter zur Metzgerei, in der Hoffnung, ein Schnäppchen für ein kleines Stück Fleisch auszuhandeln. Aus dem Gemüse in meiner Tasche wollte ich einen deftigen Eintopf kochen. Zur würde es schmecken, und sein warmes Lächeln würde alles wiedergutmachen, so wie jeden Tag, seit er mich als seine Tochter adoptiert hatte.
Nachdem ich etwas eingekauft hatte, leider nur ein mickriges Stück fettes Fleisch, kehrte ich in die Gasse zurück und eilte zu dem klapprigen Haus, das ich mit Zur teilte.
Noch mehr Gelächter ertönte von Birgids Freundinnen. Ich war mir nicht sicher, wo Birgid war, aber ich würde die Umgebung im Auge behalten, falls sie sich hinter mir anschleichen wollte.
Armseliges Ding, sagte eine von ihnen.
Zu nichts zu gebrauchen, außer zum Nähen, fügte eine andere hinzu.
Werfen wir sie vors Tor.
Ich tat alles in meiner Macht Stehende, um meine Wirbelsäule gerade und mein Kinn hochzuhalten. Ich konnte zwar nicht gut laufen, aber niemand würde bestreiten, dass ich die beste Näherin der Stadt war. Sogar meine Chefin würde das sagen, obwohl sie mir nie genug Geld zahlte, damit ich für Zur und mich mehr als ein paar magere Mahlzeiten kaufen konnte. Er jagte und ich arbeitete jeden Tag in der Woche, aber es reichte geradeso, um die Miete für die kleine Hütte zu bezahlen, in der er mich so liebevoll aufgezogen hatte.
Er war der einzige Mensch, dem ich jemals vertrauen würde.
Die Sonne näherte sich dem Horizont und warf lange Schatten, die zwischen den Pflastersteinen Geheimnisse flüsterten. Der heutige Tag in der Schneiderei war besonders anstrengend gewesen, weil ich unermüdlich an zarten Stickereien gearbeitet hatte, die für diejenigen, die das Kleidungsstück trugen, selbstverständlich sein würden. Ich bezweifelte, dass sie sich auch nur einen Moment Zeit nahmen, um die flinken Finger zu würdigen, die jeden Stich ausgeführt hatten.
Wenigstens hatte ich Münzen, um unser Essen zu bezahlen. Daran musste ich denken und nicht daran, wie sehr mir der Rücken wehtat.
Als ich mich dem einfachen Haus näherte, in dem Zur und ich wohnten, beschleunigte ich mein Tempo auf ein mäßiges Humpeln. Er war mehr als nur ein Freund, er war mein Vater und mein Trost inmitten der verächtlichen Blicke und des Geflüsters, die mich auf Schritt und Tritt plagten. Seine Wärme und Weisheit boten einen Zufluchtsort in diesen Mauern und schützten mich vor der grausamen Welt da draußen. Ich konnte es kaum erwarten, sein fröhliches Lächeln zu sehen und ihm die Neuigkeiten unseres Tages mitzuteilen.
Hinter mir, am Anfang der Gasse, ertönten schabende Geräusche. Eine Gänsehaut überzog meine Haut und ich drehte mich um, aber ich sah dort niemanden. Und was noch besser war: Kein Stein segelte in meine Richtung, bereit, mich zu treffen und einen blauen Fleck zu hinterlassen.
Das Licht war jedoch verblasst. Dank der Wagen, die an der Seite geparkt waren, und dem Müll, der dazwischen lag, konnte sich fast jeder dort verstecken.
„Hallo?“, rief ich.
Nur Stille empfing mich - und das Gefühl, beobachtet zu werden.
„Geh rein“, zischte ich. „Ignorier einfach, was auch immer es sein mag.“
Mit einem Kopfschütteln stieß ich unsere Haustür auf und trat ein.
„Ich habe den Metzger überredet, den Preis für ein gutes Stück Fleisch zu senken!“, rief ich fröhlich, als ich die Tür hinter mir schloss. „Ich werde eine Suppe kochen, und das Gemüse, das ich auf dem Heimweg gekauft habe, wird unser wunderbares Abendessen abrunden.“ Es gab nichts, was ich mehr genoss, als Zur ein zufriedenstellendes Essen zu kochen. Mit seinen achtzig Jahren hatte er gutes Essen, viel Ruhe und viel Zeit für Gespräche mit seinen Freunden verdient. Stattdessen verbrachte er zu viel Zeit damit, im Wald zu jagen, um eine Frau zu versorgen, die man vielleicht zum Sterben hätte zurücklassen sollen.
Ich eilte durch das dunkle Innere in die winzige Küche, um unser Essen zuzubereiten, und stolperte aber über etwas Großes und Festes, das auf dem Boden lag. Ich fiel auf die Knie und keuchte, als der Schmerz durch meine Glieder schoss.
Der Sack mit unserer Mahlzeit war durch den Aufprall aufgeplatzt und hatte das Fleisch freigelegt. Blut sickerte um ihn herum.
Ich blinzelte langsam und versuchte zu begreifen, was ich da sah.
Der Kreis war zu groß, um von unserem Fleisch zu stammen.
Schluckend krabbelte ich von der schrecklichen Lache weg und fiel auf die Seite, weil mein rechtes Bein mein Gewicht nicht mehr tragen konnte.
Ich schluckte schwer, während mein Puls in meinen Ohren pochte. Nur mit Mühe konnte ich mich zu dem großen Gegenstand umdrehen, über den ich gestolpert war.
Durch das Fenster aus Wachspapier drang nur schwaches Licht, aber es reichte aus.
Mein Schrei hallte in dem stillen Raum wider.
Zur lag leblos auf dem Boden. Seine großen, erstarrten Augen waren bereits glasig. Blut sickerte aus der Stelle, an der jemand seine Kehle so weit aufgeschlitzt hatte, dass seine Luftröhre frei lag. Ein abscheuliches Messer lag neben ihm auf dem Boden und glitzerte im flackernden Licht der Flüster-Laterne, die er angezündet haben musste, um mir den Weg nach Hause zu weisen.
Die Flüster-Laterne musste angeblasen werden, sonst würde sie bald erlöschen. Das war natürlich ein völlig unsinniger Gedanke, weil gerade meine ganze Welt zusammenbrach.
Mein gutturaler Schrei des Entsetzens ertönte laut im Raum.
„Zur. Bitte, nein.“ Tränen stachen mir in die Augen, und ich schrie erneut, mit heiserer und kehliger Stimme.
Durch das trübe Fenster fiel mir eine blitzartige Bewegung auf. Wer auch immer es war, schlüpfte in die zunehmende Dunkelheit am Rande der Gasse.
Ein Gackern, das ich überall erkennen würde, hallte in der Stille wider.
Birgid.
Sie hasste mich seit unserer gemeinsamen Schulzeit, und das aus so dummen Gründen.
Die Lehrerin hatte mich aufgerufen statt sie.
Ich hatte eine Münze auf der Kopfsteinpflasterstraße gefunden, die sie gerade entlanggegangen war.
Ein süßer Junge hatte mir zugezwinkert, obwohl sie ihn hatte für sich gewinnen wollen. Sie hatte es geschafft, ihn geheiratet, mit ihm geschlafen, aber das war nicht genug. Sie wollte, dass ich beseitigt wurde. Völlig besiegt. Aus dem Dorf geworfen.
Ich wusste, wohin das hier führen würde. Panik stieg in meiner Kehle auf, zusammen mit stinkender Galle. Ich ergriff das kalte Metallmesser, stand auf und eilte zum Fenster. Ich bemühte mich, einen Blick auf ihre Rückkehr zu erhaschen, aber die Gasse war leer.
Ich schluchzte, als ich zu Zur zurückeilte.
„Zur, bitte wach auf.“ Ich sank neben ihm auf die Knie und konnte nicht mehr atmen. Aber er war schon zu lange weg, um mich zu hören. Meine kläglichen Schreie erfüllten den Raum, während ich seinen Verlust betrauerte.
Dieser Mann hatte mich geliebt, als es kein anderer getan hatte. Wie sollte ich ohne ihn weitermachen?
Die Tür öffnete sich hinter mir, und jemand stürmte herein. „Was ist denn hier los? Zur? Hat diese Frau …“
Eine von Birgids Freundinnen stöhnte und fing an zu kotzen. Es spritzte überallhin. Andere Dorfbewohner drängten sich in unser aufgeräumtes Haus, versammelten sich um Zur und mich, ähnlich wie das Blut, das weiterhin in die Dielen sickerte, die ich gestern Abend geputzt hatte.
Birgid schlich sich als Letzte herein, ihr Gesicht in reine Unschuld gehüllt.
„Sie hat ihn umgebracht!“, brüllte sie, und die Anschuldigung wurde von den anderen aufgegriffen.
Mörderin.
Untier.
Sie muss bestraft werden für das, was sie dieser armen, armen Seele angetan hat, die ihr nur Freundlichkeit entgegengebracht hat.
Angst schnürte mir die Kehle zu und verwehrte mir die Luft, auch nur ein Wort zu meiner Verteidigung zu sagen. Ich bezweifelte allerdings, dass sie mir zuhören würden, selbst wenn ich den Willen zum Sprechen aufbringen könnte. Sie hatten mich bereits verurteilt, und bald würden sie dafür sorgen, dass ich den endgültigen Preis bezahlte.
Während Birgid ein subtiles Lächeln auflegte, stürmten die anderen auf mich zu, das Gesicht vor Wut verzerrt, die Hände zu Krallen erhoben. Die Mauern, auf deren Schutz ich vertraut hatte, bröckelten und legten die Dunkelheit frei, die in denen lauerte, die Zur und ich unsere Freunde und Nachbarn genannt hatten.
Ich erhob mich auf meine wackeligen Füße. Das Messer glitt mir aus dem Griff und fiel klappernd auf die Holzdielen.
Ich drehte mich, humpelte aus der Tür und lief so schnell ich konnte die Straße hinunter.
Das offene Tor lag nicht weit vor mir. Darin standen zwei Frauen, deren Familien sich an sie klammerten und darum flehten, dass jemand eingreifen möge.
Sie waren für die Monstergefährtenjagd ausgewählt worden.
Während die Dorfbewohner hinter mir schrien, dass sie mich packen sollten, fand ich irgendwie die Kraft, sie zu überrumpeln.
Ich stürzte auf die jungen Frauen zu und schnappte einer von ihnen im Vorbeigehen eine Tasche weg. Mit brennenden Lungen eilte ich zum offenen Festungstor.
„Ich werde den Platz einer von euch einnehmen!“, rief ich, während ich durch die Öffnung schlüpfte und über das große Feld zwischen den Festungsmauern und dem bedrohlichen Wald eilte.
Die Stimmen wurden hinter mir immer lauter, aber zum ersten Mal konnten sie mir nichts anhaben. Vielleicht wollten sie mich wirklich fangen und bestrafen, aber niemand würde es wagen, das Dorf zu verlassen, jetzt, da die Sonne untergegangen war.
„Lauf, Mörderin!“, rief Birgid von der Spitze der Mauer aus. „Lauf schnell und weit weg und komm nie wieder, sonst wirst du dafür bezahlen.“
Ich funkelte sie an, aber es fühlte sich schwach und nutzlos an - wie ich.
Mit pochendem Puls in den Ohren schlüpfte ich zwischen den Bäumen hindurch.
Wenn die Shaydes mich nicht erwischten, würde ich bald als Orkbraut enden.
Ich hockte hoch oben in den Bäumen auf einem dicken Ast und wartete darauf, dass sich das Tor der Festung öffnete und zwei glückliche Orks mit Gefährtinnen beschenkte. Um mich herum warteten auch andere Männchen aus meinem Zephyr-Clan und vier bis fünf Männchen aus jedem der anderen fünf Clans.
Ich umklammerte meinen Anhänger und äußerte einen Wunsch an das Schicksal. Lass sie eine von ihnen sein.
Die anderen sprachen mit leiser Stimme, aber sie mussten das Schicksal um das Gleiche gebeten haben.
„Seit fünf Jahren gehe ich auf die Jagd und hoffe, eine Gefährtin zu finden“, flüsterte einer. „Fünf Jahre lang hat mir der Anhänger meines Clans nicht diejenige geschenkt, die ich bis zu meinem Todestag anbeten werde.“
Drabass, ein Männchen aus meinem Clan, seufzte. „Das ist die Schuld der Shaydes. Hätten sie nicht die meisten unserer wertvollen Weibchen getötet, müssten wir nicht hierherkommen und die Menschen gewissermaßen anflehen, uns widerwillig Frauen zu geben.“ Ein Knurren schnürte ihm die Kehle zu. „Wir sollten jeden Shayde töten, bis keiner mehr lebt.