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Zwei beste Freunde, ein Game und jede Menge Action! Als Jacob seine Augen öffnet, findet er sich plötzlich in dem Game Full Blast wieder. Jacob hat keine Wahl: Er muss wohl oder übel mitspielen, denn auch sein bester Freund wurde in das Spiel hineingesaugt. Ausgestattet mit einem Blaster und einem Jetpack treffen sie auf gefährliche Gegner. Doch nur wenn sie die verborgenen Portale finden und die Gegner besiegen, können sie aus dem Spiel entkommen! Nur ein Griff zum Controller und du befindest dich mitten im Videospiel. Kinder, die Videogames mögen, werden diese neue Kinderbuch-Reihe um den 12-jährigen Jacob und seine spannenden Videogame-Abenteuer lieben. Jede Menge Spaß, Tempo und ganz viel Action - das perfekte Buch, um Kindern das Lesen näher zu bringen! Mit lockerem Satz, coolen Schwarz-Weiß-Bildern und Bonuswissen zum Thema Programmieren. Für Gaming-Fans und Minecraft-Fans ab 8 Jahren. Besser als jedes Game! Dieser Titel ist auf Antolin.de gelistet.
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Seitenzahl: 88
Veröffentlichungsjahr: 2020
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Popel und Blaster
Die letzte Hoffnung der Menschheit
Blast, blast, quäk!
Reality Mode
Spritztour mit Jetpack
Bosskampf
Mark-Tag
Freiheitsstatue
Und Tschüss!
Captain Eric
Speed Run
Programmcode
Das Hindenburg-Protokoll
Zwölf Uhr mittags
Der einzige Weg
Immer noch nicht genug?
Endgame
Mr Gregory
Bist du dir sicher?
Jede Menge Gamerwissen
„Jacob. Komm sofort rüber. Das glaubst du mir nie.“
Das war die Nachricht, die mein Leben zerstört hat.
Ich weiß, ich weiß, das klingt nicht gerade nach einer Nachricht, die mein Leben zerstören könnte. Vor allem, da sie von meinem besten Freund Eric kam. Und Eric sagt „Das glaubst du mir nie“ über die glaubhaftesten Dinge der Welt. Allein im vergangenen Monat behauptete er, dass ich folgende Dinge nie glauben würde: ein Stück Toast, das „genau wie Darth Vader“ aussah (es sah wie ein Stück verbranntes Toastbrot aus), einen coolen Fahrradtrick, den er gelernt hatte (eine halbe Sekunde lang freihändig fahren), und einen megagroßen Popel, den er sich aus der Nase gezogen hatte (der war tatsächlich ziemlich beeindruckend).
Ich reagierte erst mal nicht darauf – denn nichts bringt Eric schneller zum Reden als Schweigen. Als er sich nach fünf Minuten immer noch nicht wieder gemeldet hatte, schrieb ich zurück. „Was denn?“
Keine Antwort.
„Jetzt spuck‘s schon aus.“
Nichts.
„Wehe, es ist wieder ein Popel.“
Kein Piep.
Weitere fünf Minuten vergingen. Ich seufzte. Na schön – diese Runde ging an Eric. Aber nur, weil es mehr Spaß machen würde, sich seinen dämlichen Popel anzuschauen, als Mathehausaufgaben zu machen. Ich klappte mein Buch zu, zog meine Jacke an und überquerte die Straße zu Erics Haus.
Da die Tür offen stand, marschierte ich einfach rein und runter in den Keller. „Also gut, zeig’s mir“, sagte ich, als ich das Ende der Treppe erreichte.
Kein Popel. Und kein Eric.
„Komm schon“, rief ich. Ich spazierte in die Waschküche (wo die dreckige Wäsche eigentlich sein sollte). Dann ging ich nach oben in Erics Zimmer (wo die dreckige Wäsche wirklich war). Ich schaute hinter allen Türen, in jedem Schrank und unter allen Betten nach. Kein Popel. Kein Eric.
Ich konnte es nicht fassen.
Seit Erics Familie in der ersten Klasse in das gegenüberliegende Haus gezogen ist, besteht seine Lieblingsbeschäftigung darin, mir Streiche zu spielen. Ich finde geniale Streiche ja genauso toll wie jeder andere; aber leider ist keiner von Erics Streichen besonders gut. Weil er so ungeduldig ist, vermasselt er jeden Scherz, bevor er überhaupt angefangen hat. Ich weiß nicht, auf wie vielen Pyjamapartys ich schon war, bei denen Eric versucht hat, den Finger eines schlafenden Freundes in warmes Wasser zu halten, obwohl der die Augen nicht mal dreißig Sekunden geschlossen hatte. Nur, um dann von dem „Opfer“ das Wasser über den Kopf geschüttet zu bekommen.
Einerseits bewunderte ich Eric dafür, dass er so beharrlich an diesem Streich festhielt. Andererseits war es der dümmste Scherz überhaupt.
Wieder unten im Keller, wurde mir das alles schließlich zu blöd. „Also gut!“, rief ich in die Leere des Hauses hinein. „Ich geh wieder! Ich muss die Mathehausaufgaben für Montag fertig machen! Das solltest du vielleicht auch tun!“
Stille. Ich schaute mich im Keller um. Das einzige Lebenszeichen war ein Game, das auf dem Fernseher flimmerte und auf Pause stand. Eric zockt leidenschaftlich gern. Vor allem das Spiel, das gerade auf dem Bildschirm zu sehen war – Full Blast. Noch nie von Full Blast gehört? Das liegt daran, dass man es noch nicht kaufen kann. Eric hat es vor zwei Wochen von Charlie bekommen, dem coolsten Jungen unserer Klasse. Nur damit es keine Missverständnisse gibt: Charlie ist nicht der coolste Junge der Sechsten, weil er wirklich cool ist. Er ist der coolste, weil sein Dad für einen Spieleentwickler arbeitet und Charlies Freunden manchmal frühe Versionen verschiedener Games zum Testen gibt.
Seit zwei Wochen redete Eric über nichts anderes als Full Blast.
„Jacob, ich sag’s dir. Das ist das abgefahrenste Game aller Zeiten!“
„Interessiert mich nicht.“
„Da sind diese Aliens und die wollen die Weltherrschaft an sich reißen. Und du bist der einzige Mensch, der alle retten kann …“
„Interessiert mich nicht.“
„Du hast nämlich einen ihrer Blaster gefunden und wenn du ihn auf FULL BLAST lädst, kannst du …“
„INTERESSIERT MICH NICHT!“
„… volles Rohr losschießen …“
Eric lag mir ständig damit in den Ohren, dass ich ihm mal beim Zocken zusehen sollte. Ich habe mich immer davor gedrückt, weil ich mir lieber mit dem Gartenschlauch volles Rohr ins Gesicht spritzen lassen würde, als jemandem beim Zocken zuzuschauen. Ich hasse diese Spiele jetzt nicht oder so – die sind bestimmt ganz in Ordnung. Ich hatte nur nie wirklich die Zeit, mich hinzusetzen und zu zocken.
Ich ging auf den Fernseher zu. Ich hatte Eric noch nie so viel über ein Game reden hören wie über dieses hier. Vielleicht sollte ich es doch mal ausprobieren. Immerhin wäre es spannender als Mathehausaufgaben. Ich nahm den Controller und sah auf den Bildschirm.
BIST DU SICHER?
- JA
- NEIN
Ich überlegte kurz. Sollte ich? Was, wenn ich Erics gespeichertes Spiel löschte? Nee, das würde ihn bestimmt nicht stören. Er würde sich einfach darüber freuen, dass ich endlich mal ein Game ausprobierte. Ich drückte auf ,,JA“.
In genau diesem Moment wurde alles tiefschwarz. Nicht alles auf dem Bildschirm. Alles im Zimmer.
Kennst du dieses Gefühl, wenn du beim Fallschirmspringen Milch trinkst, dein Kumpel dir einen Witz erzählt und du die Milch durch die Nase herauslachst und gleichzeitig kotzen musst? Nein? Wie, so was erlebt nicht jeder? Na ja, genau so fühlte ich mich jedenfalls, nachdem ich mit ,,JA“ bestätigt hatte.
Wie schon gesagt, wurde auf einmal alles um mich herum schwarz. Ich geriet in Panik und suchte verzweifelt nach der Taste, mit der ich alles rückgängig machen könnte. Das Problem war nur: Ich hatte den Controller nicht mehr in der Hand. Ich griff nach hinten zum Sofa, verlor das Gleichgewicht und stürzte in die Dunkelheit. Während ich immer schneller in die Tiefe fiel, fühlte es sich an, als würden meine Eingeweide zu Außengeweiden. Und dann kotzte ich, glaube ich, und dachte: „Es gibt nichts Schlimmeres als solche bekloppten Spiele“. Schließlich verlor ich das Bewusstsein.
Als ich die Augen wieder aufschlug, starrte ich in die Sonne – was seltsam ist, denn wenn es in Erics Keller etwas definitiv nicht gibt, ist es Sonne. Ich spürte den Boden unter mir. Erde. Okay, megaschräg. Ich schloss die Augen, um mich zu orientieren. Und als ich sie wieder aufmachte, starrte mir, nur wenige Zentimeter entfernt, ein wütendes Augenpaar entgegen.
„AHHHHHHHH!“
„DEIN NICKERCHEN IST VORBEI, DU WURM!“
Das Augenpaar gehörte einem zähnefletschenden General in Uniform, der der zornigste Mensch aller Zeiten zu sein schien. Ich versuchte zurückzuweichen.
„Schauen Sie, ich … Das ist ein gewaltiger … Okay, hören Sie, rufen Sie einfach meine Mom an und …“
Der General war offenbar nicht daran interessiert, die Sache mit meiner Mutter zu klären. Stattdessen packte er mich am Kragen und hob mich hoch. Genau wie es irgendein fieser Kerl im Fernsehen tun würde.
„Hör zu, du Wurm. Ich habe keine Ahnung, wie du an den Blaster an deinem Arm gekommen bist. Aber wenn er schon mal da ist, werden wir ihn auch benutzen, um …“
Der was war an meinem was? Ich sah an mir hinunter. Ein Blaster. An meinem Arm. Statt meiner Hand.
„AHHHHHHHHHH!“
Der General war völlig unbeeindruckt von meinem Geschrei und ließ sich nicht von seinem Vortrag abbringen.
„… den außerirdischen Abschaum zurück auf den Felsen zu schießen, von dem er gekommen ist. Du bist die letzte Hoffnung der Menschheit für …“
„AHHHHHHHHHH!“
„… diesen Planeten. Deine Mission ist lang, deine Mission ist schwierig, deine Mission endet wahrscheinlich grauenvoll. Aber du …“
„AAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!“
Ich schrie weiter, bis er mit seinem Vortrag fertig war. Nachdem er noch ein paar Minuten lang darüber geredet hatte, dass ich diese Mission vermutlich nicht überleben würde, ließ mich der General gehen. Ich saß auf dem Boden, regte mich wahnsinnig auf und versuchte, mir den Blaster vom Arm zu reißen.
Über meine panische Atmung hinweg hörte ich, wie der General wieder anfing zu sprechen. „ … um herumzulaufen.“
Ich sah zu ihm auf. „Was haben Sie gesagt?“
Er starrte mich ein paar Sekunden wütend an und wiederholte dann: „Beweg den C-Stick, um herumzulaufen.“
Ich blinzelte ein paarmal. „Hören Sie, ich habe keine Ahnung, was das sein soll, aber Sie müssen mir helfen.“
Er starrte mich an. Ich ging ein paar Schritte auf ihn zu.
„Ich sollte eigentlich nicht …“
„Gut. Jetzt drück ‚A‘, um zu springen.“
Ich sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an. „Hören Sie mir überhaupt zu?“
Er reagierte nicht.
„Also gut, ich heiße Jacob Rigby und bin in der sechsten Klasse. Ich bin kein Alienjäger oder so was. Um ganz ehrlich zu sein, glaube ich nicht mal, dass es Außerirdische überhaupt gibt. Können Sie mir bitte einfach helfen, dieses Ding an meinem Arm loszuwerden, damit ich nach Hause gehen und meine Hausaufgaben machen kann? Bitte?“
„Drück ,A‘, um zu springen.“
„Nein! Ich will nicht springen!“
„Drück ‚A‘, um zu springen.“
„Das ist irgend so ein Gamer-Ding, oder? Eine Art virtuelle Realität? Irgendeine Art Headset?“
Ich griff nach oben, um das Headset wegzureißen. Dabei zog ich mir aber nur selbst mit diesem sehr realen Blaster, der mit meinem sehr realen Arm verbunden war, eins über.
„Drück ,A‘, um zu springen.“
„Also gut, Eric. Eric Conrad. Ein hyperaktiver Junge, ungefähr so groß. Er hat mich hierhergebracht. Sie haben ihn doch bestimmt getroffen?“
„Drück ,A‘, um …“
„SCHON GUT!“ Ich sprang. „Zufrieden?“
„Gut gemacht. Zeit, ein paar Aliens auszuschalten. Komm mit.“
„Nein, es ist bestimmt nicht an der Zeit, Aliens auszuschalten!“, brüllte ich dem General hinterher. „Es ist Zeit, mich wieder an meine Mathehausaufgaben zu setzen! Bruchrechnung! ICH SOLLTE JETZT BRÜCHE MULTIPLIZIEREN!“
Wie schon zuvor ignorierte er mich einfach. Schließlich stapfte ich ihm wutschnaubend hinterher. Was blieb mir anderes übrig? Er führte mich durch einen leeren Militärstützpunkt und an Reihen von Kasernen vorbei zu einem Schießplatz. Dort nahm er sich eine Waffe, öffnete ein Tor für mich und führte mich in einen Schießstand. Etwa zehn Meter vor mir stand der Pappaufsteller einer riesigen Gottesanbeterin.
„Hier lernst du, wie man den Blaster benutzt.“
„Ich will meinen Blaster überhaupt nicht benutzen.“
„Drück ,B‘, um zu feuern.“
„Das ist noch so eine Sache. Sie erzählen mir ständig, dass ich diese Knöpfe drücken soll. Aber wie soll ich das ohne Controller machen? Ich hatte einen, aber der ist verschwunden, als ich an diesen komischen Ort gekommen bin! Was soll ich jetzt machen?“
„Drück ,B‘, um zu feuern.“
„SIE SIND WIRKLICH ÜBERHAUPT KEINE HILFE!“
„Drück ,B‘