Gefangen im Game (Band 2) - Angriff der Unsichtbaren - Dustin Brady - E-Book

Gefangen im Game (Band 2) - Angriff der Unsichtbaren E-Book

Dustin Brady

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Beschreibung

+ Bücher, die Kinder gerne lesen wollen + Beliebtes Thema: Gaming + Mit vielen Illustrationen + Ausgewogenes Text-Bild-Verhältnis + Große Schrift + Kurze Kapitel + Zurück im Spiel! Jacob zockt nicht einfach nur Games – er befindet sich mittendrin. Dort erlebt er jede Menge Abenteuer und trifft auf gefährliche Gegner. Ein kleines "Ja" genügt und schon ist der zwölfjährige Jacob Teil des Spiels Go Wild. Von nun an muss er nicht nur gegen angsteinflößende Monster kämpfen – er ist auch völlig unsichtbar! Zusammen mit seinem Freund Eric kommt er den dunklen Machenschaften des Spieleherstellers auf die Schliche und die zwei geraten immer mehr in Gefahr. Für die beiden Jungs beginnt ein riskanter Wettlauf gegen die Zeit … Nur ein Griff zum Controller und du befindest dich mitten im Videospiel. Kinder, die Videogames mögen, werden diese neue Kinderbuch-Reihe um den 12-jährigen Jacob und seine spannenden Videogame-Abenteuer lieben. Jede Menge Spaß, Tempo und ganz viel Action – das das perfekte Buch, um Kindern das Lesen näher zu bringen! Mit lockerem Satz, coolen Schwarz-Weiß-Bildern und Bonuswissen zum Thema Programmieren. Für Gaming-Fans und Minecraft-Fans ab 8 Jahren. Besser als jedes Game! Hier kommt Band 2 der turbulenten Reihe. Der Titel ist bei Antolin gelistet.

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Seitenzahl: 110

Veröffentlichungsjahr: 2020

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INHALT

Der Geist

Aug-dings Reality

Müllwagen

Elsa

Eisbahn

Erwischt

Umgekehrter Flammenzoid

Die Leine

Eis-Bazooka

Vinnie

Bodenkontrollzentrum

Verrückter Professor

Das Experiment

Pirat!

Die Horde

Blackbox

Game Over

Diesmal aber wirklich

Heiz den Prozessor an

Kettenreaktion

Jede Menge Gamerwissen

Besonderer Dank gilt Jesse Brady.

Der Geist

Was hast du letzte Nacht so angestellt? Geschlafen? Hm, was du nicht sagst.

Willst du wissen, was bei mir los war? Ich habe mit einem Armee-Typen gequatscht. Also, nicht mit jemandem vom richtigen Militär, der mich rekrutieren wollte (ich bin zwölf – es wäre ein sehr kurzes Gespräch geworden). Der Soldat, mit dem ich geredet habe, war gerade mal fünfzehn Zentimeter groß und aus Plastik.

Normalerweise rede ich nicht mit Spielzeug – ich bin ja nicht verrückt –, aber ich hatte eine gute Entschuldigung. Dieser Spielzeugsoldat sprach mich zuerst an. Verstehst du, als ich ihn kennenlernte, war er überhaupt kein Spielzeug, sondern ein echter General in dem Game Full Blast. Vor zwei Wochen wurde ich mit meinem Freund Eric Conrad in Full Blast gesaugt. Wir düsten mit Jetpacks durch die Gegend, benutzten die Freiheitsstatue als Raketenschiff und wurden von einem Alien, das unsere Namen mit der unheimlichsten Stimme aller Zeiten sagte, beinahe für immer im Spiel gefangen gehalten. Das ist eine lange Geschichte. Du solltest sie irgendwann mal lesen.

Jedenfalls, in Full Blast begegneten wir Mark Whitman – einem Jungen aus unserer Klasse, der in dasselbe Game gesaugt worden war. Mark blieb zurück, damit Eric und ich entkommen konnten. Jetzt teilte mir dieser Armee-Typ mit, dass ich in das Spiel zurückkehren könnte, um Mark zu retten. Ich müsse aber „sofort gehen“.

Natürlich wollte ich zurückgehen. Für Mark würde ich alles tun. Der General fragte, ob ich mir sicher sei. Ja, ich war mir sicher – los jetzt! Ich sah den Plastiksoldaten fest an und wartete darauf, dass er … keine Ahnung, die Fersen zusammenschlug oder in meinem Schrank ein Portal öffnete oder so was. Stattdessen betrachtete er mich reglos, wie es ein Spielzeug eben tun würde. In dem Moment kam ich mir ziemlich dumm vor.

„Hey, ich hab Ja gesagt.“ Ich stupste den General an, der weiter mit ausdrucksloser Spielzeugmiene vor sich hin starrte. „Muss ich irgendeinen Knopf drücken?“ Ich nahm ihn und drehte ihn in der Hand. Kein Knopf.

Vielleicht glaubst du jetzt, ich hätte mein Gespräch mit dem Spielzeugsoldaten nur geträumt. Und normalerweise würde ich dir auch zustimmen, wenn da nicht ein sehr wichtiges Detail gewesen wäre: Der General hatte mich aus einem Traum geweckt. Und bist du schon mal aus einem Traum erwacht und hast dich sofort in einem anderen wiedergefunden? Natürlich nicht. Im wahren Leben ist das noch nie passiert – nur in Filmen. Der redende General war kein Traum, weil das kein Film ist und ich auch nicht verrückt bin.

Ich redete noch eine Weile auf den General ein und stupste ihn immer wieder an. Dann stand ich auf und überprüfte alle Orte, in denen er ein Portal zu einem Game (Fernseher, Klo, Kleiderschrank usw.) hätte versteckt haben können. Ohne Erfolg. Ich kroch wieder ins Bett und verbrachte beinahe den Rest der Nacht damit, mich selbst davon zu überzeugen, dass ich nicht verrückt war, bis ich, glaube ich, einschlief.

„Jacob! Frühstück!“

Schlagartig riss ich die Augen auf. Sonnenschein strömte durch das Fenster. Montagmorgen.

„Jacob!“, rief meine Mom die Treppe hoch.

„Mmmf“, erwiderte ich. Ich quälte mich aus dem Bett und stapf-stapf-stapfte die Stufen hinunter. Am Frühstückstisch setzte ich mich an meinen Platz und wartete darauf, dass mein Dad das Müsli vom obersten Regal nahm. „Welches willst du, Schatz?“, fragte er.

„Knusperblaubeeren“, antwortete meine Mom, während sie ihr Lunchpaket fertig einpackte.

„Ich probier mal das neue Schokomüsli“, sagte ich.

Mein Dad nahm nur das mit den Blaubeeren runter. „Kann ich das Schokomüsli ausprobieren?“, wiederholte ich ein wenig lauter. Mein Dad stellte die Müslischachtel für meine Mom auf den Tisch und holte seine Schüssel aus dem Gefrierfach. („Stell zuerst deine Schüssel kalt. Es wird dein Leben verändern“, erklärte er allen, die es hören wollten. Stimmt aber nicht. Aus eigener Erfahrung kann ich dir versichern, dass man von der eiskalten Milch nur Zahnschmerzen bekommt.)

Seufzend griff ich nach dem ekligen Bio-Blaubeerenmüsli meiner Mom. Ich wusste, dass Schokolade zum Frühstück einfach zu gut war, um wahr zu sein.

„Hast du Jacob gerufen?“, fragte mein Dad, während er mir das Müsli vor der Nase wegschnappte.

Ich sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an und wedelte mit der Hand vor seinem Gesicht herum. „Ja, Dad, ich bin hier.“

Meine Mom seufzte. „Ich rufe ihn noch mal.“ Sie ging zur Treppe. „Jacob! Jacob Daniel Rigsby! Komm sofort runter! Du kommst zu spät zur Schule!“

Ich warf die Hände in die Luft. „Dad. Dad! DAD!“

Nachdem Dad Müsli in seine Schüssel gekippt hatte, griff er über den Tisch nach der Milch, als wäre ich nicht da. Ich sprang auf und packte vor ihm die Milch, damit er mich endlich wahrnahm. Da ihn das auch nicht aufhielt, zog ich die Milch zu mir. Oder zumindest versuchte ich es, aber meine Hände gingen geradewegs durch die Kanne hindurch.

„WAS IST LOS?!“ Als ich mir die Müslischachtel schnappen wollte, passierte dasselbe – ich konnte sie zwar berühren und spüren, doch sobald ich sie bewegen wollte, bekam ich nur Luft zu greifen.

„AHHHHH!“ Ich rannte ins Bad und blickte in den Spiegel in dem verzweifelten Versuch, mein entsetztes Gesicht zu sehen. Außer der leeren Wanne hinter mir war da nichts. Ich sah auf meine Hände hinab. Die waren total real. Doch als ich mit ihnen vor dem Spiegel hin und her wedelte – nichts.

Ich war ein Geist.

Und das war nicht mal das Schlimmste. Während ich mir den Kopf zerbrach, was ich als Nächstes tun sollte (was essen Geister? Gehen sie aufs Klo? Was ist mit der Schule? Gibt es so was wie eine Geisterschule?), hörte ich hinter mir ein Prusten. Ich sah in den Spiegel. Nichts. Noch ein Prusten.

Langsam drehte ich mich um. Hinter mir saß ein zwei Meter fünfzig großer, leuchtend blauer Bigfoot geduldig und völlig echt in der Badewanne.

Aug-dings Reality

Ich rannte, so schnell mich meine kleinen Geisterbeine trugen, aus dem Bad. Als ich durch die Küche sauste, warnte ich meine Eltern schreiend. „MONSTER! MONSTER IM BADEZIMMER! GEHT NICHT REIN!“

Meine Mom kümmerte sich weiter um ihr Lunchpaket und mein Dad aß immer noch sein gefrierfachkaltes Müsli, als würde kein RIESIGES BLAUES MONSTER IN IHRER BADEWANNE SITZEN!

Wenn ich nicht bald ein wenig frische Luft bekam, würde ich bewusstlos umkippen. Ich rannte zur Eingangstür, drehte den Knauf, nur passierte natürlich nichts, weil ich ihn mit meiner unsichtbaren Geisterhand zu bewegen versuchte. Ich atmete tief ein, senkte eine Schulter und drückte sie gegen die Tür. Zuerst spürte ich einen Widerstand und dann – Plopp! – stolperte ich durch feste Eiche.

Draußen sah es wie in einer Szene aus Die Monster AG aus. Eine Herde von riesigen lilafarbenen Ninja-Turtle-ähnlichen Dingern schlenderte an meinem Haus vorbei. In unserem Vorgarten steckte ein flauschiger Vogel mit gepunktetem Schnabel kreischend den Kopf aus dem Baum. Ich blickte nach unten und entdeckte eine fußballgroße Fellkugel, die meine Schnürsenkel untersuchte. Als ich den Fuß bewegte, stolperte sie bei ihrem Fluchtversuch über sich selbst.

Meine Atmung wurde schneller. Das ging gar nicht. DAS GING GAR NICHT!

„Pst.“

Ich sah mich um. Dieses „Pst“ hörte sich definitiv mehr wie ein Mensch als wie ein Monster an.

„Pst“, flüsterte die Stimme noch einmal. „Jacob. Büsche.“

Ich wandte mich dem Gestrüpp neben der Veranda zu und bemerkte, dass ein Handy auf mich gerichtet war. Mit zusammengekniffenen Augen senkte ich den Kopf. Ein Mann versteckte sich darin. Ich kickte das Fellknäuel weg, das wieder ausreichend Mut gefasst hatte, um sich mit meinen Schnürsenkeln anzulegen, und näherte mich dem Busch.

Dabei fielen mir verwuschelte Haare auf. „Mr Gregory?“

Mr Gregory war der Vater von Charlie Gregory, einem Jungen aus meiner Klasse, und arbeitete für Bionosoft, das Gaming-Unternehmen, das Full Blast entwickelt hat. Er hatte mir und Eric versprochen, bei der Suche nach Mark zu helfen, und war dann vor zwei Wochen verschwunden. Jetzt kauerte er in der Azalee, was ihm einen Mordsärger mit meiner Mom einbringen würde, wenn sie ihn dabei erwischte.

„Hi“, flüsterte er, während er weiterhin das Handy auf mich gerichtet hielt. „Ist mit dir alles in Ordnung?“

„Ich bin unsichtbar“, zischte ich. „Von daher: Nein, mit mir ist nicht alles in Ordnung!“

„Du musst nicht flüstern“, erwiderte er. „Niemand kann dich hören.“

„Ach nee!“ Ich trat die Fellkugel ein weiteres Mal weg. „Moment mal, Sie können mich aber hören, oder?“

„Diese Dinger haben sehr scharfe Zähne und eine Menge wütender Freunde“, sagte Mr Gregory. „Wenn ich du wäre, würde ich es nicht ärgern.“

Ich hörte auf, es zu treten.

„Aber ja“, fuhr er fort. „Natürlich kann ich dich hören. Jeder, der das Game spielt, kann dich hören.“

„Welches Game?“

Mr Gregory sah mich an, als hätte ich sie nicht mehr alle. „Go Wild.“

„Okaaaay.“

Er sah mich weiter komisch an. „Du hast doch gewusst, dass du in Go Wild bist, oder? Ich dachte, der General hätte dir alles erklärt.“

„Ich habe nicht die geringste Ahnung, was Go Wild überhaupt ist.“

„Meinst du das ernst?“

„Ich spiele keine Games.“

„Na ja, die meisten Leute, die Spaß an Go Wild haben, spielen normalerweise keine Games. Zur Zielgruppe gehören …“

„Sagen Sie mir doch einfach, was es ist.“

„Oh, ja, na gut, es ist Augmented Reality“, erklärte er, als wäre „Aug-dings Reality“ etwas, das Leute ständig sagten.

„Hören Sie mal“, gab ich zurück. „Es fällt mir gerade sehr schwer zu verstehen, warum ich ein Geist in einer Welt voller Monster bin. Es wäre also echt hilfreich, wenn Sie mir die ganze Sache auf eine Weise erklären könnten, die ein Sechstklässler, für den diese ganze Geistergeschichte noch recht neu ist, kapieren kann.“

„Erst einmal bist du kein Geist, weil du nicht tot bist“, erwiderte Mr Gregory.

„Na, da bin ich aber froh.“

„Du bist bloß in einem Spiel. Das hier ist wie Pokémon Go. Kennst du Pokémon Go?“

„Ich habe davon gehört.“

„Es ist ein Game, das in der Wirklichkeit stattfindet. Nur kann man es nicht sehen, wenn man die Welt nicht durch ein Handy betrachtet. Schau, hier.“

Ich beugte mich vor und blickte auf das Handy, das auf die Rosensträucher meines Nachbarn gerichtet war. Auf dem Bildschirm konnte ich die Büsche sehen, als wäre die Kamera-App des Handys geöffnet.

„Ich weiß nicht so recht, was ich da eigentlich betrachte“, sagte ich.

Er tippte das Telefon ein paarmal an, bis eine große Zeichentrickbirne auf dem Bildschirm erschien. Dann schnippte er die Frucht mit dem Finger in Richtung der Büsche. Ich blickte gerade rechtzeitig auf, um sie durch die Luft fliegen und in der Wirklichkeit direkt neben dem Busch landen zu sehen.

„Boah, wie haben Sie das gemacht?!“

„Die Birne ist Teil des Games. Sie ist nicht real. Sie ist für alle unsichtbar, außer wenn man sie durch ein Handy betrachtet.“

„Oder wenn man sich im Game befindet“, fügte ich hinzu.

„Genau.“

In dem Moment tauchte eine dünne Schlange mit einem Riesenkopf und albernen Augen aus dem Rosenbusch auf. Sie untersuchte die Birne.

Ich sprang zurück. „Boah!“

„Auch sie ist für alle unsichtbar, die sie nicht als Teil des Games auf ihrem Handy betrachten“, erklärte Mr Gregory. „Schau dir das an.“

Er tippte und wischte ein paarmal über den Bildschirm. Plötzlich sprang ein langhalsiger violetter Gecko aus seinem Handy. In Sekundenschnelle wuchs sein Hals so RICHTIG giraffenmäßig auf die halbe Höhe meines Hauses an. Die Eidechse blickte der Schlange in die Augen und wurde wütend.

„Geh lieber einen Schritt zurück“, riet mir Mr Gregory.

Ich ging fünf Schritte zurück.

Der Gecko kreischte. Die Schlange fauchte. Die Sonne verdunkelte sich und auf einmal war wie aus dem Nichts dramatische Kampfmusik zu hören. Die Augen der Schlange glühten rot auf. Nach drei Sekunden, in denen sie immer stärker leuchteten, schossen zwei Feuerbälle aus ihren Augen in Richtung des Geckos. Als sie mitten in der Luft hingen, veränderte der Gecko seine Farbe. Sein jetzt roter Körper absorbierte beide Schüsse und wuchs zu seiner doppelten Größe an. Dann packte er die Schlange am Schwanz, warf sie sich in den Mund und schluckte sie in einem Stück herunter. Daraufhin verschwand er wieder in Mr Gregorys Handy, die Lichter gingen an und die Musik verstummte.

Mr Gregory wandte sich zu mir. „Das darf dir nicht passieren.“

„DAS FÄNDE ICH GANZ TOLL, WENN MIR DAS NICHT PASSIEREN WÜRDE!“, kreischte ich.

„Also, da du es offenbar noch nie gespielt hast, das Ziel des Spiels ist es“, Mr Gregory musterte mich skeptisch, „Wild-Wesen einzufangen. Dazu musst du Wild-Wesen, die dir in der Wildnis über den Weg laufen, gegen Wild-Wesen, die du bereits in der Wildnis gefangen hast, kämpfen lassen.“

„Sie haben innerhalb von zwei Sekunden fünfmal ‚wild‘ gesagt.“

„Und als ich diese Leguanobra in der Wildnis entdeckt habe …“

„Sechsmal. Und ich habe auch keinen Schimmer, was das ist.“