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Sie will seine Lehrmeisterin sein – und wird zur Sklavin seiner heißen Triebe: „Geliebte Stiefmutter“ von Rahel Joyce jetzt als eBook bei venusbooks. Verbotene Früchte sind süß … Eigentlich ist Alexandra mit einem vermögenden Firmenchef glücklich, der sie zärtlich liebt – aber tief in ihr erwacht eine leidenschaftliche Gier auf extremen Sex, die sich nicht länger unterdrücken lässt. Da kommt ihr der Adoptivsohn ihres Mannes gerade recht: Kevin ist jung, potent und ausdauernd. Alexandra bringt ihm bei, wie man eine reife Frau gekonnt befriedigt. Doch mit einem hat sie nicht gerechnet: Dass sie in diesem jungen Mann einen Gespielen hat, der sehr genau weiß, was er will. Der seine Lehrmeisterin mit provozierenden Praktiken bis zum Äußersten treibt. Und der findet, dass Sex zu zweit ein Vergnügen ist – Sex zu dritt oder viert aber noch besser! Jetzt als eBook kaufen und genießen: „Geliebte Stiefmutter“ von Rahel Joyce. Lesen ist sexy: venusbooks – der erotische eBook-Verlag. Jugendschutzhinweis: Im realen Leben dürfen Erotik und sexuelle Handlungen jeder Art ausschließlich zwischen gleichberechtigten Partnern im gegenseitigen Einvernehmen stattfinden. In diesem eBook werden fiktive erotische Phantasien geschildert, die in einigen Fällen weder den allgemeinen Moralvorstellungen noch den Gesetzen der Realität folgen. Der Inhalt dieses eBooks ist daher für Minderjährige nicht geeignet und das Lesen nur gestattet, wenn Sie mindestens 18 Jahre alt sind.
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Seitenzahl: 226
Veröffentlichungsjahr: 2020
Über dieses Buch:
Verbotene Früchte sind süß … Eigentlich ist Alexandra mit einem vermögenden Firmenchef glücklich, der sie zärtlich liebt – aber tief in ihr erwacht eine leidenschaftliche Gier auf extremen Sex, die sich nicht länger unterdrücken lässt. Da kommt ihr der Adoptivsohn ihres Mannes gerade recht: Kevin ist jung, potent und ausdauernd. Alexandra bringt ihm bei, wie man eine reife Frau gekonnt befriedigt. Doch mit einem hat sie nicht gerechnet: Dass sie in diesem jungen Mann einen Gespielen hat, der sehr genau weiß, was er will. Der seine Lehrmeisterin mit provozierenden Praktiken bis zum Äußersten treibt. Und der findet, dass Sex zu zweit ein Vergnügen ist – Sex zu dritt oder viert aber noch besser!
Rahel Joyce veröffentlichte bei venusbooks bereits den Roman Härter. Weitere eBooks sind in Vorbereitung.
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eBook-Neuausgabe April 2015
Ein eBook des venusbooks Verlags. venusbooks ist ein Verlagslabel der dotbooks GmbH, München.
Dieses Buch erschien bereits 2007 unter dem Titel Allerliebste Stiefmama bei Editon Combes.
Copyright © der Originalausgabe 2007 Edition Combes im Verlag Frank de la Porte, 96328 Küps
Copyright © der eBook-Neuausgabe 2015 venusbooks GmbH, München
Copyright © der aktuellen eBook-Neuausgabe 2020 venusbooks Verlag. venusbooks ist ein Verlagslabel der dotbooks GmbH, München.
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.
Titelbildgestaltung: Nele Schütz Design, München, unter Verwendung eines Bildmotivs von thinkstock/photodisc.
eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH
ISBN 978-3-96898-039-3
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Im realen Leben dürfen Erotik, Sinnlichkeit und sexuelle Handlungen jeder Art ausschließlich zwischen gleichberechtigten Partnern im gegenseitigen Einvernehmen stattfinden. In diesem eBook werden erotische Phantasien geschildert, die vielleicht nicht jeder Leserin und jedem Leser gefallen und in einigen Fällen weder den allgemeinen Moralvorstellungen noch den Gesetzen der Realität folgen. Es handelt sich dabei um rein fiktive Geschichten; sämtliche Figuren und Begebenheiten sind frei erfunden. Der Inhalt dieses eBooks ist für Minderjährige nicht geeignet und das Lesen nur gestattet, wenn Sie mindestens 18 Jahre alt sind.
Rahel Joyce
Geliebte Stiefmutter
Erotischer Roman
venusbooks
Sanft und behutsam legte ich meine beiden Hände auf seine braungebrannten knackigen Pobacken. Einen Moment hielt ich inne, bevor ich sie ganz sachte spreizte.
Warum haben Männer eigentlich immer so schöne Hintern?, hatte ich Zeit zu überlegen.
Ein blonder Flaum bedeckte die seiden glänzende Haut seines Rückgrates und seiner jungfräulichen Pospalte. Merkwürdig, sein Haupthaar war gar nicht blond, es war eher ein dunkelgoldenes Mahagonibraun. Er roch gut, und ich legte vorsichtig mein Gesicht in dieses lustvolle Tal. Ein Duftgemisch aus frischem Duschgel, diskretem Eau de Toilette und sauberem männlichen Schweiß beflügelte meine Nase. Zärtlich schmiegte ich meine weichen, vollen Lippen auf seine verlockende Rosette und hauchte einen zarten Kuss darauf.
Augenblicklich bebte ein heftiges Zittern durch seinen ganzen Körper, seine harten Arschbacken wölbten sich, und dann kniff er sie instinktiv zusammen. Gleichzeitig entfloh ein röchelnder Schrei seiner Kehle. Bevor ich mein Gesicht rechtzeitig zurückziehen konnte, hatte er mit seiner ausgeprägten Gesäßmuskulatur beinahe meine Nase zerquetscht.
»Bist du wahnsinnig geworden, Alexandra? So hat mich noch nie im Leben eine Frau berührt!«, herrschte er mich an. »Gefällt es dir nicht, Kevin, wenn ich solche Sachen mit dir anstelle?«
»Nein! Das heißt, doch ja – natürlich gefällt es mir, aber ich habe ehrlich gesagt keine Erfahrungen mit solchen lustvollen Spielchen, und sie bringen mich um. Darum kann ich mich einfach nicht gehenlassen und genießen.«
»Ja, haben dich deine unzähligen Freundinnen denn nie ausgiebig verwöhnt bei dem schönen und sinnlichen Körper, den du besitzt?«
»Weißt du, Alexandra, ich hatte noch nie Sex mit einer Frau.«
»Du machst wohl Witze! Oder bist du schwul? Mein Gott, wäre das schade.«
»Keine Witze, ehrlich, und schwul bin ich auch nicht. Ich habe tatsächlich einige tolle Kolleginnen, aber zu mehr hat es bisher nie gereicht. Entweder sind sie schön und sexy, törnen einen aber ab, wenn sie nur den Mund aufmachen. Oder aber sie sind interessant und intelligent, doch an Sex nicht interessiert. Du bist da die einzige, die eine Ausnahme macht, Alexandra, und verdammt gut aussehen tust du auch noch. Aber bisher hast du mich immer nur wie Luft behandelt und dich überhaupt nicht für mich interessiert, das ist so gemein von dir. Natürlich ist es wegen Vater, das ist verständlich, aber ich habe seit Monaten solche Lust auf dich, Alexandra, mach bitte weiter, verwöhn mich, und vor allem zeig mir, wie man eine Frau verwöhnt.«
Ich nahm das Handtuch, bedeckte damit seine Nacktheit, strich sanft über sein Haar und verließ wortlos und fluchtartig sein Schlafzimmer. Nein, das konnte es nicht sein. Erstens betrog ich meinen Freund mit seinem Sohn, und dann war dieser noch unschuldig, nein, das durfte nicht geschehen. Ich durfte nicht die erste Frau in seinem Leben sein. Blitzartig schloss ich mich in mein Arbeitszimmer ein, drehte den Schlüssel zweimal um und atmete erschrocken tief ein und aus.
Kevin war der Sohn meines gegenwärtigen Lebenspartners Christian. Das heißt, er war der Sohn seiner Ex-Freundin, die vor zehn Jahren an Brustkrebs gestorben war. Christian betreute und pflegte die arme Frau zu Hause, da sie miserabel krankenversichert war, bis zum bitteren Ende geduldig und liebevoll. Als sie starb, durfte der neunjährige Kevin in seiner schönen Villa wohnen bleiben. Kevin war in der Zwischenzeit allen ans Herz gewachsen und wie ein Sohn für Christian. Seinen richtigen Vater habe ich nie zu Gesicht bekommen.
Dieser heute neunzehnjährige Jüngling war so hübsch und hatte eine solch charmante und sinnliche Ausstrahlung, dass ich wegschauen musste, wenn er sich im selben Raum aufhielt wie ich. Er war eigentlich nicht schön im wahrsten Sinne des Wortes. Er war eine Mischung aus Robbie Williams Sinnlichkeit und Gérard Depardieus gemeiner Erotik. Ich tat alles, um nicht in seine bernsteinfarbenen Augen blicken zu müssen, so überwältigend war sein Blick. Das brachte mich immer wieder in verzwickte Situationen, denn ich stand trotz meines relativ hohen Alters … auf junge Männer. Mein Partner Christian war für mich ungewohnte fünfundfünfzig Jahre alt. Aber sein Geist, sein Charakter und seine körperlichen Kräfte waren die eines Dreißigjährigen.
Wie es dazu kam, dass ich gerade dabei war, Kevin zu verwöhnen und zu liebkosen? Christian, Kevin und ich hatten uns nach dem Nachtessen einen gemütlichen Fernsehabend gemacht. Um elf Uhr wollte Christian noch rasch in den Betrieb, um zwei, drei Sachen zu erledigen, und Kevin begab sich in sein Schlafzimmer im Untergeschoß der Villa. Christian war bereits aus dem Haus, als Kevin stolperte und mörderisch laut die Treppe hinunterkrachte. Ich rannte hinterher, half ihm beim Aufstehen und konnte glücklicherweise feststellen, dass er sich nicht verletzt hatte. Dennoch klagte er über einen stechenden Schmerz unter dem rechten Schulterblatt. Ich machte ihm den Vorschlag, mir dies anzuschauen, da ich ja eine Ausbildung in medizinischer Massage hätte, und bat Kevin, sich oben frei zu machen und auf den Stuhl zu setzen, ich würde entsprechende Salben und Öle im Badezimmer holen.
Wie groß war doch meine Überraschung, als ich zurückkam und der Bengel splitterfasernackt auf seinem Bett lag. Zum Glück lag er auf dem Bauch, und ich wusste im ersten Moment nicht, wie ich reagieren sollte. Aber, fragte ich mich, kann man eine solche Einladung überhaupt ausschlagen? Ich konnte es nicht, wurde schwach, und so begann die ganze, unheilvolle Geschichte …
Ich brauchte Tage, um mich von diesem Zwischenfall zu erholen. Ich schämte mich Christian gegenüber sehr und konnte ihm kaum in die Augen schauen. Kevin ging ich aus dem Weg, als wäre er die personifizierte Pest.
Mir war klar, dass mir Christian auch schon einmal untreu gewesen war, wir führten schließlich ganz bewusst eine relativ liberale Partnerschaft. Aber gleich mit seinem Sohn ins Bett zu steigen, ich weiß nicht. Natürlich waren die heutigen Zeiten anders, weltoffener, man war emanzipierter und hatte das Kleinkarierte, Provinzielle beiseite gelegt, aber trotzdem. War deshalb die menschliche Psyche wirklich gereifter, emanzipierter, toleranter? Waren Männer bereit, uns die gleichen Rechte zu gewähren, die sie sich selber seit Jahrhunderten erlaubten und genehmigten? Das wagte ich doch zu bezweifeln. Man macht ja so seine Beobachtungen. Wenn ich so sehe, was passiert, wenn das Restaurant gegenüber schließt, staune ich nicht schlecht. Regelmäßig stakst eine Untergruppe des Homo sapiens (sapiens heißt klug!) zweibeinig und männlich, meist tüchtig angeheitert, die gerne Witze erzählt, aus dem Lokal und grölt stundenlang vor unserem Schlafzimmerfenster herum. Ich hatte sogar einmal rohe Eier geworfen, aber genützt hatte es nicht viel. Himmel, was waren das für Menschen, die sich unsere Partner und unsere Ehemänner nannten.
Da wundert es nicht, dass Frauen zu Emanzen, zu Lesben und zu Feministinnen werden, dachte ich mir. Im Zusammenhang mit den Feministinnen las ich kürzlich in einer Buchbeschreibung von Emanuel Todd, die Feministinnen seien schuld daran, dass der Islam zu einem Feindbild geworden und es zu einer Verhärtung zwischen den Kulturen gekommen sei. Wörtlich stand dort geschrieben: Der Feminismus wurde aggressiver und gegenüber der realen Vielfalt der Kulturen intoleranter.
Was meinte wohl der Autor mit der realen Vielfalt der Kulturen, die die Feministinnen so sehr gefährdeten? Besteht diese doch immerhin immer noch aus der Verstümmelung weiblicher Genitalien, aus Steinigungen von Frauen wegen eines angeblichen Ehebruchs und aus Peitschenhieben wegen eines zu knappen Kopftuchs. Nur und einzig bei diesen Menschenrechtsverletzungen werden Feministinnen aktiv gegen die sogenannte Vielfalt, weil Frauenrechte eben auch Menschenrechte darstellen. Trotz Emanzipation und Feminismus hat unsere Welt mancherorts keine Fortschritte gemacht. Wenn ich mir diese besoffenen Männer draußen anguckte, wusste ich, dass auch in unserer Zivilisation noch vieles zu tun war.
Doch zurück zu Kevin: Je mehr ich mich diesem hübschen Jüngling verweigerte, um so interessanter und anziehender wurde ich für ihn. Je mehr ich ihm aus dem Weg zu gehen versuchte, desto öfters lief er mir nach. Hätte ich mich ihm nach dem aufregenden Erlebnis, nämlich dem Anblick seines wunderschönen Körpers, an den Hals geworfen, hätte ich alles zugelassen, worauf wir offensichtlich beide große Lust hatten, wäre es ein intensives, aber kurzes Feuerwerk geworden, und schon bald hätte sich Kevin von mir abgewendet und das Bedürfnis bekommen, das bei mir Gelernte mit jungen, knackigen Mädels weiter zu perfektionieren. Dazu war ich mir irgendwie zu schade, oder aber ich hatte fürchterliche Angst, mich in diese begehrenswerte Kreatur zu verlieben.
Unsere gemütlichen Nachtessen zu dritt fanden fortan nicht mehr statt, den harmonischen Fernsehabenden versuchte ich geschickt auszuweichen. Ich stand jeden Tag eine Stunde vor meinen beiden Männern auf mit der Entschuldigung, ich müsste im Büro ein paar Stunden länger arbeiten, nur damit es vor der Badezimmertür nicht zu einer Begegnung mit Kevin käme, was früher ab und zu geschah. Ich wusste nur nicht, dass der Bengel dies damals jeweils absichtlich so gerissen hinkriegte. Nie hätte ich früher gedacht, dass sich der fast dreißig Jahre jüngere Sohn meines Freundes für eine alte Schachtel wie mich interessieren könnte.
Schwierig wurden die Ausreden und Begründungen, warum ich gemütliche Nachtessen mied. Dieses gemeinsame Speisen am Abend war, seit ich mit Christian zusammenlebte, eine Tradition geworden, und ich muss sagen, diese Treffs nach einem stressigen Arbeitstag an einem von Christian üppig gedeckten Tisch, mit zwei charmanten, intelligenten und liebenswürdigen Männern an der Seite, hatten mir im letzten Jahr sehr, sehr zugesagt.
Als mich Christian, ohne einen Vorwurf daraus zu machen, eines Tages darauf ansprach, wie schade es sei, dass ich so häufig keine Zeit mehr zum Essen hätte, musste ich einlenken und ihm versprechen, mich zu bessern. Ich erklärte mich sogar bereit, am Abend für sie beide etwas Gutes zu kochen. Viel hatte ich in puncto Kochkünste nicht in petto, ich war ja – habe ich das schon erwähnt? – keine gute Hausfrau. Aber zwei, drei kleine Sachen hatte ich doch zu bieten, und ich machte mich auf den Weg zum Einkaufen.
In unserem schönen Viertel gab es alles, was das Herz begehrte, wenn sich ein hungriger Magen zum Einkaufen begab. Wir hatten die üblichen großen Einkaufscenter, aber auch die kleinen, extravaganten Spezialitätenläden, die romantischen Shops mit italienischen Delikatessen sowie andere Geschäfte mit ausländischen Köstlichkeiten quasi vor der Haustür. Mitten im Einkaufscenter, das kreisförmig und architektonisch raffiniert gebaut war, befanden sich ein außergewöhnlich hübsches Café, ein schmuckes, kleines Restaurant und ein englisches Pub.
Ich muss zugeben, das Wohnen in einem reichen Viertel schlug mich in seinen Bann. Bis vor kurzem war mir dieser Luxus gar nicht richtig bewusst geworden. Außer den Besoffenen, die ab und zu nach Mitternacht unsere Ruhe störten, waren wir abseits des großen Rummels, aber trotzdem nahe genug, um im Notfall rasch alles zur Hand zu haben. Das waren ja nicht nur die vielfältigen Einkaufmöglichkeiten, sondern auch ein Ärztehaus, ein Postamt und eine chemische Reinigung, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Ganz in Gedanken verloren, erkannte ich zu spät, dass Kevin mit ein paar Freunden vor dem Pub stand und rauchte. Nanu? Ich wusste gar nicht, dass er Zigaretten raucht. Ich wollte wegschauen und so tun, als hätte ich die Gruppe nicht gesehen, beschleunigte meinen Schritt und ging unauffällig an ihnen vorbei. Aber schon hatte mich Kevin entdeckt, lief auf mich zu und rief meinen Namen. Er legte seinen Arm um meine Schultern und schleppte mich liebevoll lachend zu der Männergruppe hin.
»Komm, nimm einen Drink mit uns, Alexandra. Darf ich euch vorstellen, meine Stiefmutter –haha– nein sorry, Liebes, shit, das war ein blöder Witz. Alexandra ist die tolle Freundin meines Vaters.«
Warum war der Junge in der Gruppe wie ausgewechselt? Warum war seine sonst sensible und raffinierte Art plötzlich wie weggeblasen? Raubten Männercliquen den Typen jeglichen Verstand und den Rest der Intelligenz? War es der Geltungsdrang vor den Kumpels, die sie blöd werden ließen, wenn sie untereinander waren? Enttäuscht schloss ich mich Kevins Gruppe an und lächelte mutig. Sofort stellte mir einer der Männer ein Glas hin und prostete mir zu. Verlegen lächelte ich in die Runde und nahm einen Schluck. Wir plauderten belangloses Zeugs, und bald verabschiedete ich mich mit der Ausrede, die »Stiefmutter« müsse jetzt für Vater und Sohn einkaufen gehen. Alle lachten, und Kevin schien erleichtert, dass ich nicht sauer war.
Schlussendlich waren alle ganz anständig und nett zu mir gewesen. Bevor ich ging, flüsterte mir Kevin noch rasch ins Ohr, wie untröstlich er war wegen der Bemerkung vorhin, er entschuldige sich, mein Erscheinen hätte ihn so aus der Bahn geworfen, dass sein Hirn ausgeschaltet war. Er fügte noch ganz scharfsinnig hinzu: »Du weißt ja, wie Männer sind, wenn ihr Hirn abgeschaltet ist!«
Zum Glück hatte ich mir die Mühe gemacht, einen Einkaufzettel zu schreiben, denn das Intermezzo mit Kevin hatte mich ziemlich durcheinander gebracht. Weshalb reagierte ich so exaltiert auf ihn? Weshalb musste ich mein Herzklopfen und meinen hohen Blutdruck zuerst beruhigen, bevor ich in den Einkaufsladen treten konnte? Schon jetzt befürchtete ich Schlimmes für das gemeinsame abendliche Essen. Bis es soweit war, hatte ich noch einige Stunden Zeit, mich zu beherrschen und wieder zu meiner Ruhe und Gelassenheit zurückzufinden, die meiner üblich war.
Ich parkte den Wagen wegen der Hitze in der unterirdischen Einstellhalle, trug die schweren Einkaufstaschen ins Haus und machte mich an die Vorbereitungen. Leichter als erwartet, zauberte ich den beiden ein leichtes erfrischendes Mahl aus Salaten, knackigem, rohem Gemüse, Roastbeef mit selber gemachten Saucen und einen raffinierten Nachtisch. Ich hatte noch eine ganze Stunde Zeit, mich frisch zu machen und mich zu erholen, bevor die beiden kamen. Wir waren für sieben Uhr verabredet, und ich setzte mich mit einem Drink noch einen Moment auf unsere schöne Terrasse. Aber schon jetzt begann mich meine Nervosität zu quälen. Seit dem Vorfall mit Kevin waren wir drei nie mehr am Abend gemütlich zusammen gesessen, und das machte mir Angst. Wie sollte ich mich verhalten? Und vor allem, wie würde sich Kevin verhalten? Würde er uns verraten? Ich befürchtete das Schlimmste.
***
Christian kam als erster nach Hause, und seine Umarmung tat mir gut. Um nichts in der Welt hätte ich diesen herrlichen Mann wegen einer Gedankenlosigkeit verlieren wollen. Ich hoffte inständig, dass Kevin sich so normal und zurückhaltend wie üblich verhalten würde und sich von dem sonst unweigerlich anbahnenden Drama distanzierte. Punkt sieben trudelte er auch ein und küsste mich auf die Wange. Tat er das eigentlich früher auch schon? Ich war mir nicht sicher. Ich servierte den beiden ebenfalls einen Drink, und wir prosteten uns fröhlich zu.
»Hast du den Rotwein schon aus dem Keller geholt oder lässt du mich einen guten Tropfen aussuchen, Alexandra?«
»Mach nur, das überlasse ich dir gern, du kannst das viel besser als ich«, lachte ich zurück.
Als Christian im Keller verschwunden war, näherte sich mir Kevin augenblicklich und streichelte meinen Arm. Wie durch einen Stromschlag getroffen, wich ich zurück.
»Lass das bitte, Kevin. Und schau zu, dass Christian nie etwas von deiner Zuneigung zu mir erfährt, ich bitte dich flehentlich darum.«
»Aber Alexandra, ich kann mich nicht dagegen wehren, ich schmachte nach dir, ich schlafe nachts nicht mehr, weil ich immer nur an dich und deinen schönen Körper denken muss. Ich will dich, Alexandra, und lange wirst du dich mir nicht verweigern können. Ich spüre doch, dass du genau dasselbe für mich empfindest. Hätte ich an diesem ominösen Tag nicht gesagt, dass ich noch Jungfrau bin, hättest du mich verführt.«
»Was heißt hier verführt? Du hast mich bezirzt, beinahe einen Blödsinn zu machen, als du dich einfach nackt vor mich hingestellt hast. Ich bin eigentlich von Natur aus eine treue Seele, wenn ich einen anständigen, ebenfalls treuen Partner habe, aber reizen darf man mich mit so tollen Verlockungen trotzdem nicht.«
Urplötzlich packte mich Kevin an beiden Schultern und drückte mir einen ungeschickten Kuss auf den Mund. Bevor ich vor Schreck Zeit hatte, ihn abzuwehren, genoss ich einige Sekunden lang seine Lippen auf meinem Mund und seinen starken Oberkörper an meinen aufgewühlten Brüsten. Doch dann stieß ich ihn abrupt von mir weg und klatschte ihm eine schallende Ohrfeige ins Gesicht.
Er lächelte nur und sagte: »Siehst du, es hat dir gefallen. Gib zu, dass du in mich verliebt bist.«
Ich hatte keine Zeit mehr, ihm zu antworten, denn ich hörte bereits Christians geräuschvolle Schritte, die von der Kellertreppe heraufhallten. Gleich würde er wieder bei uns im Garten stehen. Rasch entfernte ich mich von Kevin und schenkte uns von dem selber gemixten Drink nach. Fröhlich schwenkte uns Christian eine Flasche Cabernet Sauvignon entgegen und fragte, ob er unseren Ansprüchen genügte. Er hatte nichts gesehen und nichts bemerkt. Ich musste ein tiefrotes Gesicht haben, Kevin hüstelte verlegen vor dem Rhododendronbusch herum und drehte uns den Rücken zu.
Meine Güte, was wäre passiert, wenn uns Christian erwischt hätte? Ich zitterte innerlich und war wütend. Warum hatte ich so etwas nicht voraussehen können? Warum hatte ich dies nicht verhindert?
»Ich gehe schon mal den Wein öffnen, damit er atmen kann«, verkündete Christian, und schon war ich wieder alleine mit Kevin.
Aufgebracht sah ich ihn an und meinte: »Dass so etwas nie wieder passiert, hörst du? Ich will nichts von dir wissen, und du gewöhnst dir ab, mich zu behandeln, als wäre zwischen uns irgendetwas möglich. Hast du verstanden?«
Betrübt und enttäuscht nickte er mit dem Kopf und entschuldigte sich bei mir.
»Ich kann mich fast gar nicht beherrschen, wenn ich in deiner Nähe bin, Alexandra. Du hast so was irrsinnig Erotisches, was jedem Mann den Atem raubt und ihn vergessen lässt, was sich gehört und was nicht. Auch meine Kumpels heute Nachmittag haben das gesagt. Sie haben Anspielungen gemacht, was unsere Beziehung anbelangt und konnten verstehen, dass ich in dich verknallt bin.«
»Das interessiert mich alles nicht, Kevin. Vergiss mich, und vergiss deine pubertären Gefühle für mich. Lach dir ein gleichaltriges Mädchen an und genießt zusammen eure Jugend. Weißt du eigentlich, wie alt ich bin?«
»Dein Alter interessiert mich überhaupt nicht, und vergessen kann ich dich garantiert nicht, wenn ich dich jeden Tag im Haus sehe. Du bist so sinnlich und schön, Alexandra.«
»Dann ziehe ich halt weg von hier, wenn …«
»Wer zieht wohin?«, tönte die Stimme von Christian, der soeben zur Tür herauskam.
Kevin rettete die Situation, indem er offenbarte, er würde wohl eines Tages hier ausziehen müssen, dies aber schweren Herzens tun würde. Großzügig wie immer verkündete Christian, er dürfe noch so lange hier wohnen, wie er wolle.
Wenn der wüsste! dachte ich bei mir, dann würde er Kevin hochkant hinauswerfen. Oder mich!
Gut gelaunt wie immer öffnete Christian die Flasche und schenkte zum Probieren sich selbst einige Tropfen dieses blutroten Weines in sein Glas ein. Kevin stand dicht hinter mir, und ich spürte seinen Atem in meinem Nacken. Ich trat zur Seite, bestrafte ihn mit einem bösen Blick und widmete mein Interesse der soeben geöffneten Flasche. Ich legte den Arm um Christians Schulter und fragte ihn, ob er trinkbar sei.
»Mehr als das, mein Schatz, er ist hervorragend«, schwärmte er und küsste mich zart auf die Wange.
»Kommt, Kinder«, versuchte ich humorvoll zu trällern. »Setzt euch zu Tisch, ich bringe den ersten Gang schon mal raus, da können wir diesen wundervollen Wein gleich dazu genießen.«
Ich verschwand in der Küche, atmete tief ein und aus, und in der spiegelnden Tür des Backofens kontrollierte ich mein Gesicht. Es war gerötet, jedoch nicht auffallend, ich sah höchstens verdammt gesund und gut aus.
Beladen mit einem Tablett voller exquisiter Häppchen, trat ich wieder zu meinen beiden Männern in den Garten. Den Esstisch hatten die beiden unter die riesige, schattige Eiche getragen, damit wir von den plötzlich glühenden letzten Sonnenstrahlen geschützt waren.
Das Essen verlief ohne Zwischenfall, die beiden rühmten meine Kochkünste, der Wein machte uns locker, und ich machte mich auf den Weg in die Küche, um das Dessert vorzubereiten, als das Telefon klingelte. Ich wollte wie gewohnt abnehmen, aber Christian rief mir zu, wir möchten uns doch gar nicht stören lassen. Er hatte verdammt recht, und ich ließ es läuten. Etwas nervös schüttete ich den Zucker in die Pfanne, strich viel Butter darunter und wollte gebrannten Zucker daraus machen, den ich anschließend auf den Apfelkuchen gießen würde, den ich schon am Nachmittag vorgebacken hatte.
Ich bekam eine regelrechte stehende Ovation von den beiden, als ich das Kuchenblech mit meinem Werk vor ihnen auf den Tisch stellte. Spontan stand Kevin auf und meinte, dass ich dafür einen dicken Kuss verdient hätte. Christian stimmte dem zu und bat ihn, mich für ihn auch gleich zu küssen, da er auf der anderen Seite des breiten Tannenholztisches saß. Kevin busselte mich also auf beide Wangen und dann sah er Christian an, zog die Augenbrauen hoch und lachte.
»Und jetzt kommt der Kuss von Dad! Und dieser kann nur mitten auf Alexandras Mund landen, stimmt’s, Paps?«
Nichts ahnend stimmte Christian neckisch zu und fand das unheimlich amüsant. Ich durfte mich nicht allzu stark wehren, sonst wäre die Sache auffällig geworden. Also musste ich mich vor meinem Lebenspartner von dessen Sohn küssen lassen. Mein Gott war das eine Situation! Wieder durchlief ein Schauer meinen ganzen Körper. Dieser Junge hatte eine unheimliche Wirkung auf mich. Ich stieß ihn nach einigen Sekunden freundschaftlich weg, als erneut das Telefon klingelte.
»Ach, wer ist nur dieser Quälgeist! Dann will ich mal ran«, fluchte Christian. »Macht ruhig weiter so, ihr beiden, ihr gebt ein schönes Paar ab«, witzelte er noch beim Aufstehen.
Ich ließ Kevin einfach stehen, räumte die gebrauchten Teller weg, die noch vom letzten Gang herumstanden und wollte sie in die Küche tragen. Fast hätte mich Christian überrannt, als er hastig aus dem Haus eilte.
»Sorry, Liebes, ich muss dringend weg, im Betrieb sind alle Computer ausgefallen … hm, du weißt, was das bedeutet? Leg mir ein Stück dieses herrlichen Kuchens auf die Seite, damit ich mich auf etwas freuen kann, wenn ich zurückkomme. Wartet nicht auf mich, es kann spät werden.«
»Aber …«, protestierte ich, doch Christian hatte seine Jacke bereits gegriffen und war verschwunden.
***
Kevin und ich blieben baff stehen und schauten uns perplex an. Dann legte Kevin tröstend seinen Arm um meine Schulter und meinte: »Komm, mach dir nichts draus, Alexandra, ich werde deinem wunderbaren Dessert dafür die doppelte Ehre erweisen.«
Rasch wollte er mich mit einem Kuss aufs Ohr überraschen, aber ich hatte die Attacke kommen sehen und wich ihm geschickt aus.
»Setz dich und iss deinen Kuchen!«, fuhr ich ihn ein wenig unsanft an. »Und dass du nicht auf dumme Gedanken kommst, nur weil wir jetzt ein Weilchen alleine sind, verstanden!«
»Was heißt ein Weilchen allein, Dad hat selber gehört, dass die Intervention länger dauern könnte. Aber was meinst du mit dummen Gedanken? Ich habe mir überhaupt nichts gedacht, aber dich scheint da irgendetwas nicht loslassen zu wollen.«
»Hör auf, du weißt ganz genau, was ich meine.«
Ich senkte den Blick und stocherte verstört auf meinem Porzellanteller herum, als Kevin aufstand, um den großen Tisch herumschritt und sich hinter mich stellte. Mir wurde gleichzeitig heiß und kalt, und ich wollte ihn wieder an seinen Platz zurückweisen, als er seine warmen Hände auf meine Schultern legte. Diese einfache Berührung muss bei mir eine Art Schock ausgelöst haben. Meine nackten Arme überzogen sich mit einer Gänsehaut, meine Brustwarzen traten erregt durch den hauchdünnen Seidenstoff meines Sommerkleides hervor, und mein Atem raste geräuschvoll.
»Was ist los, Alexandra, ist dir nicht gut, oder lösen meine Hände etwa eine solche Reaktion bei dir aus?«
»Sei ruhig und rühr mich nicht an«, befahl ich, stieß seine Hände wie angeekelt von meinen Schultern, stand hastig auf, und dabei fiel mein Stuhl rückwärts gegen Kevins Beine. Die Überraschung seinerseits erlaubte es mir, ins Haus zurückzueilen, doch Kevin hatte mich mit zwei Riesenschritten eingeholt, packte mich an den Schultern, drehte mich abrupt um, senkte sein Gesicht bedrohlich herab und zwang mich zu einem Kuss.
Auch wenn ich es noch so sehr gewollt hätte, ich hätte die Kraft nicht gehabt, seinen athletischen Körper abzuwehren. Aber wie schon beim letzten Mal hypnotisierten mich seine fordernden Lippen, und sein Körper, fest an den meinen geschmiegt, ließ mich dahinschmelzen. Trotz meiner relativ imposanten Körpergröße fühlte ich mich in seinen starken Armen klein und hilflos. Kevin überragte mich um Haupteslänge, und durch die gebeugte Haltung, die er einnehmen musste, um mich zu küssen, verschwand ich hinter seinen breiten Schultern und zwischen seinen kräftigen Armen vollends.