Generalprobe - Renate Dalaun - E-Book

Generalprobe E-Book

Renate Dalaun

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Beschreibung

Für Dezember 2012 bedingen das Ende des Maya-Kalenders und die Botschaft des englischen Kornkreises die Prognose eines Weltuntergangs, der nicht eintritt. Super-GAU und Asteroideneinschlag, Umweltverschmutzung und Klimakatastrophen sowie Arbeitslosigkeit und Wirtschaftskrisen bedeuten die reale Apokalypse. Eine neue, atemlose Ära voller Widerstände hat begonnen. Wie nie zuvor heißt es, sich zu bewähren, sein Bestes zu geben. Dabei treten immer wieder existenzielle Fragestellen in den Fokus: Wird man auch in der neuen Zeit wieder zu einem selbstverständlichen Miteinander und Füreinander finden und werden auch wir unsere unzähligen Generalproben meistern und den Reigen unseres Lebens zu einem guten Ende führen?

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Renate Dalaun

Generalprobe

Erzählung

AUGUST VON GOETHE LITERATURVERLAG

FRANKFURT A.M. • WEIMAR • LONDON • NEW YORK

Die neue Literatur, die – in Erinnerung an die Zusammenarbeit Heinrich Heines und Annette von Droste-Hülshoffs mit der Herausgeberin Elise von Hohenhausen – ein Wagnis ist, steht im Mittelpunkt der Verlagsarbeit. Das Lektorat nimmt daher Manuskripte an, um deren Einsendung das gebildete Publikum gebeten wird.

©2014 FRANKFURTER LITERATURVERLAG FRANKFURT AM MAIN

Ein Unternehmen der Holding

FRANKFURTER VERLAGSGRUPPE

AKTIENGESELLSCHAFT

In der Straße des Goethehauses/Großer Hirschgraben 15

D-60311 Frankfurt a/M

Tel. 069-40-894-0 ▪ Fax 069-40-894-194

E-Mail [email protected]

Medien- und Buchverlage

DR. VON HÄNSEL-HOHENHAUSEN

seit 1987

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet abrufbar über http://dnb.d-nb.de.

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Dieses Werk und alle seine Teile sind urheberrechtlich geschützt.

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Lektorat: Dr. Annette Debold

ISBN 978-3-8372-1487-1

Inhaltsverzeichnis

I. Schreckerregende Ereignisse, Prognosen und

fragwürdige Versuche, Umdenken zu erzwingen

II. Am Dorn der Gier unter verlorenem Himmel

Das Leben, in jedem Alter ein Abenteuer

I. Schreckerregende Ereignisse, Prognosen und

fragwürdige Versuche, Umdenken zu erzwingen

Schreiben bedeutet Eintauchen in ein Stoffgebiet, Abtauchen in die Tiefe des eigenen Innenraumes und wieder Auftauchen mitten in den Alltag. Es ist eine Art Schwimmbewegung der Vergangenheit oder Zukunft entgegen, zuweilen auch ein Umkreisen der Gegenwart. Ich bewege mich auf etwas zu, analysiere, bewerte. Wer das Element, in dem er sich bewegt, kennt, den schreckt die Tiefe nicht, über der er schwimmt. Die Gefahr, in einen Wirbel zu geraten, ist groß. Es kommt auf die Intensität des Lichtes an, auf den Einfallswinkel. Sie beeinflussen die Interpretation, die Wertung der Ereignisse.

Jedes schöpferische Tun hilft bei der Problembewältigung. Was dem Maler die Farbe, dem Komponisten die Töne bedeuten, ist für den Schriftsteller das Wort, auf das er sich einlässt. Wer könnte aussagen, was sich nicht in Worte kleiden lässt? Verstümmelt, verkürzt, durch Polyrhythmen und Dissonanzen verwirrt, muss sich das Wort immer wieder neu seine Aussagekraft erkämpfen.

Ja, ich habe mich mit ihm eingelassen. Wir sind Verbündete. Den Schreibtisch brauche ich nicht immer dazu. Ein Baumstumpf, ein Balken oder eine Gartenbank genügen. Gedichte entstehen gelegentlich auch bei der Gartenarbeit. Heute sitze ich in einem versteckten Winkel in der Nähe des Gartentors. Manchmal gehen Leute hier vorbei, oder ein Auto verirrt sich auf dieser Nebenstraße. Isabella fährt gerade von der Probe heim. Früher erinnerte mich Josef, wenn sie mit ihm im Rollstuhl hier vorbeikam, an eine eingestürzte Säule, aber davon später.

Schräg gegenüber, unter dem großen Ahorn, parkt der Agent von Zeit zu Zeit sein Auto. Ein Luftzug aus seiner Richtung zwingt wie die Ereignisse zu Beginn der neuen Ära zu erhöhter Wachsamkeit, und ich denke sofort an einen verlegten Schlüssel.

Es fing eigentlich mit der Prognose des Weltunterganges an. Für Dezember 2012 hatte man ihn vorhergesagt. Jeder dachte zuerst an einen dritten Weltkrieg. Viele fürchteten sogar Atombomben. Dann überraschte uns der Große Super-GAU und zeigte neue Gefahren an. 2011 war es, als sich große Wassermassen ins Land wälzten und viele Opfer forderten. Das Unwetter beschädigte auch das Kernkraftwerk in Fukoshima. Ein Tsunami, der das Unwetter begleitete, zerstörte die Kühlungsmöglichkeiten, und die fortgeschrittene Kernschmelze setzte eine so hohe Strahlung frei, dass viele Menschen ihren Wohnsitz verloren und evakuiert werden mussten. Durch das Leck im System konnte das hochgiftige Gas entweichen. Es blieb nicht bei Wasserstoffexplosionen. Große Mengen radioaktiver Stoffe traten im Laufe der Zeit aus, und die nukleare Katastrophe schien die Prognose zu bestätigen, wenn sich auch viele Länder der großen Entfernung wegen nicht gefährdet fühlten.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!