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Tauchen Sie ein in eine Welt der Töne, Klänge, Geräusche und des Lärms, die Sie so bestimmt noch nicht erlebt haben. Schärfen Sie nach diesen vielen taktvollen Reigen voller rhythmischer Melodien Ihre Sinne und erfreuen sich danach nicht nur an neuen Eindrücken, sondern auch wieder an alltäglichen Dingen, die Sie sonst vielleicht gar nicht mehr wahrnehmen würden.
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Seitenzahl: 60
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Renate Dalaun
Im Bann der Töne
Gedichte
AUGUST VON GOETHE LITERATURVERLAG
FRANKFURT A.M. • LONDON • NEW YORK
Die neue Literatur, die – in Erinnerung an die Zusammenarbeit Heinrich Heines und Annette von Droste-Hülshoffs mit der Herausgeberin Elise von Hohenhausen – ein Wagnis ist, steht im Mittelpunkt der Verlagsarbeit. Das Lektorat nimmt daher Manuskripte an, um deren Einsendung das gebildete Publikum gebeten wird.
©2016 FRANKFURTER LITERATURVERLAG FRANKFURT AM MAIN
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Lektorat: Dr. Andreas Berger
ISBN 978-3-8372-1857-2
Inhaltsverzeichnis
Der Tanz
Namenlos
Der Schwärmer
Am Seil
Freundschaft
Lachen
Geerdet
Zweistimmig
Gleichzeitig
Die Botschaft
Heimat
Auf der Waage
Verfinstert
Chiffriert
Handlungsanweisung
Der fremde Ton
Der verlorene Tag
Im Bann der Klänge
Notwehr
Hängebrücke
Misslungener Brückenschlag
Grenzgänger
Musik
Flucht
Durch enge Gassen
Zweikampf
Abenteuer der Sinne
Feuerteufel
Windmühlen
Muck trauert
Nacht
Die Heldin
Lesewelt
Zu früh
Teuflisch
Vertontes Lächeln
Trugbild
Lyrisch
Die Wunderfeder
Hexentanz
Bitte
Mit der Tonart vermählt
Digital kriminell
Sonnenfinsternis
Die Pause
Auf Stelzen
Frühlingsbeginn
Eulenspiegeleien
Reichtum
Zielstrebig
Sonnenaufgang
Das begrabene Herz
Engführung
Sonnenenergie
Befreiung
An Fäden
Streik
Klimawandel
Das Wort
Familienkonzert
Vertont
Dissonant
Wolkentanz
Lärmbelastung
Traum
Albtraum
Im Luv
Flötentöne
Requiem für ein Gänseblümchen
Löwenzahn
Geschrumpft
Verlassen
Tanz der Libellen
Sieg der Bescheidenheit
Widerstand
Flucht
Die Birke
Die Fiedel
Liebe
Gesang der Wassergeister
Überfall
Zuvorgekommen
Ein neuer Ton
Windsinfonie
Bach-Melodie
Verspätet
In den Wolken
Unter der Decke
Gefangen
Die Zaubergeige
Kreisel
Der „Holländer“
Schattenlos
Neue Windrichtung
Wassermusik
Klimakatastrophe
Neuanfang
Der wahre Meister
Erinnerung
Wunder Farbe
Farbklang
Schreckenstag
Zur Flucht begnadigt
Fremdsprachig
Sieg der Weisheit
Träume
Verbannt
Die Forelle
Ein Fremdling
Verunsichert
Umsonst
Vom Klang betört
Störung
Drei Wege
Missklänge
International
Der Ton macht die Musik
Niemand weiß
Nütze den Tag
Der neue Ton
Kunst
Mondscheinsonate
Jahrmarkt
Undine wartet
Suite in Farben
Musik im Leben
Schlaraffenland
Das Wasser des Lebens
Vertonte Wanderung
Freilichtausstellung
Zauberwort
Veränderungen
Der Tanz
Im Klangrausch tanzt sie, dreht sich
im Kreis. Sie hebt sich gewichtslos
nach oben, als flöge sie himmelwärts,
heißen Atem im Nacken.
Weiter, höher und leichter
verfehlt die gebündelte Kraft
nie Rhythmus und Takt.
Bewegung ist Leben, Leben,
Bewegung, koordiniert,
geplant oder launisch, chaotisch.
Das Leben ist Tanz.
Sie atmet die Zeit ein und stößt
sie aus. Erlösungssüchtig
tanzt sie der Sonne entgegen.
Engelsgleich schwebt sie im Aufwind,
für die Luft geschaffen, nicht hörig
der Schwerkraft, federleicht,
von Klängen begleitet.
Namenlos
Der Himmel flammt. Der Glanz
der Rüstung dort im Wasser
zeigt den Ritter an.
Im Sonnenbrennen trinkt
die Stunde Licht und Wärme.
Es zieht der Schwan im langen,
schnellen Flug den Nachen.
Gewichtslos schwebt er seinem Ziel
entgegen. Er soll helfen
der Bedrängten.
Aus symphonischem Gewebe wächst
die Stimme eines Abgesandten,
der sich auf den Gänsevogel
mit dem langen Hals verlässt.
Unerkannt nur darf er
weilen, namenlos der
Unschuld hilfreich sein.
Der Schwärmer
Dort, wo das Lied der Lerche
die weiße Wolke vertont,
die so leicht, hoch über blonden
Locken schwebt, sitzt das Kind
auf der Treppe, den Blick blauer Augen
fest auf den bunten Schwärmer
gerichtet.
Die beschuppten Flügel breitet
er aus, wiegt sich geschickt
auf dem Finger der kleinen Hand,
bis ihn Rhythmus und Melodie aus
der Nacht in würzige Morgenluft
heben. Nicht hörig dem Wind,
tanzt er um blonde Locken.
Das Kind folgt dem Rhythmus und hebt,
senkt sie, die Hand. Die Sonne
erzeugt den Glanz auf den Flügeln
des Schwärmers, lässt Punktaugen leuchten.
Der, an nachtlanges Dunkel gewöhnt,
verlässt den Lockenkopf nicht,
lebt den Ausnahmezustand aus.
Am Seil
Wer hat den Wind bestochen?
Er schweigt.
Wer hat die Glut erzeugt?
Den Glanz?
Als hätte der Regenbogen
die Farben verwechselt,
so bunt beleuchtet der Himmel
die Szene.
Am Abgrund vorbei führt der Tanz,
von der Sonne begleitet.
Sie schwebt, die Poren für Hoffnung
geöffnet, zum Ziel.
Freundschaft
Am Wort verhob ich mich. Fremdsprachig
buchstabiere ich deinen Namen.
Ist der Freundschaft die Treue zu schwer?
Die Zeit demaskiert uns.
Fremde Stimmen bringen
sich ein. Der winterharte
Gedanke wirft mir Zweifel und Misstrauen
in den Blick.
Im Zugwind gewinnt er an Stimme.
Die Amsel kennt diesen Ton.
Mit dem Regenmotiv verbunden,
vertropft er den Tag.
Vom Wort verleitet, das leicht
die Lippen verlässt und schwer
von Gewicht, verkannten wir
Wortmelodie und Versprechen.
Lachen
Lachen, sagst du, wäre gesund.
Es erfreut und löscht oft die Angst.
Der Spötter verlacht den Verlierer.
Den Ungeschickten bereitet es Qual.
Mimik, die Stimme entscheiden,
ob Lachen verletzt, unterschwellig
auf Schwächen zielt, beleidigt
oder erfreut.
Das Lachen über das Spiel mit dem Wort
soll unterhalten, erheitern, Lachen erzeugen,
banal oder witzig, Lachen regt an.
Von der Lichtwirkung hängt die Rückmeldung ab.
Geerdet
Wenn das Wechselspiel des Zufalls
uns verwirrt, betäubt, vielleicht
fasziniert, in die Wolken trägt,
bleibt ein Anker fest in die Erde gerammt.
Geerdet, nicht den Geschöpfen der
Lüfte gleich, bewegt uns
das Leben, Sand im Schuh,
durch die Zeit.
Der Gefahren bewusst, mit Hoffnung
im Reisegepäck sind Körper
und Geist zur Landnahme immer
bereit.
Wer hält das Gleichgewicht,
wenn das Boot in den Wellen der Zeit,
von Stürmen gefährdet, zu sinken
droht?
Zweistimmig
Kein Ton, kein Klang,
ein leises, dumpfes Geräusch
in stimmloser Luft.
So weiß, federleicht segelt
die Flocke, dem Wind verpflichtet,
berührt kaum den Boden.
„Wasserdampf, sublimiert“,
sagt er. „Aus Schneekristallen
entstanden.“
So zierlich, so leicht bewegt sich
die Flocke auf eine der Rosen
zu, die am Strauch überwintert.
Sie hebt sich, vom Wind getragen,
auf eine der Blüten. Zweistimmig
jetzt, verfehlt sie den Klang nicht mehr.
Gleichzeitig
Ballung hier und Ballung
dort. Nach Lösung drängt,
was unauflösbar ist.
Singstimmen wachsen aus der Flut
des Streichorchesters. Den Klangrausch
erzeugt die Gleichzeitigkeit.
Sinfonische Gewebe schafft sie
aus Motiven, untrennbaren Schichten
oben und unten.
Peitschenhiebe, Jammer, Klagen
des Sklaven in der Tiefe erschlagen
die Stimmen der Nymphen im Wasserspiegel.
Die Botschaft
Erfroren die Herzen, winterhart!
Die Nachricht bittert den Morgen ein.
Das Tanzlied der Nixen singt sich
in tiefblauer Stunde durch Strom und Landschaft.
Die Botschaft der Geister löscht sie,
die blind geborenen Träume.
Sie bewachen das Gold in der Tiefe,
die alles Leben durchströmende Kraft.
Es leuchtet auf in der Sonne,
deutet das Leben, die Liebe aus.
„Reines Gold“, frei von
triebhaftem Streben, von Machtgier.
Die Botschaft der Töchter des Rheins
fällt in das falsche Ohr.
Wer Sex und Macht erstrebt,
hat der Liebe entsagt.
Heimat
Wärst du im Flugzeug geboren,
hoch in den Lüften, im Schiff
zwischen Wellen, wäre der Wüstensand
Steppe, Oase der Ort der
Geburt, Heimat nennst du ihn nicht.
Mit dem Wort, der Sprache drückt
das Schicksal den Stempel dir auf,
Eltern und Lehrer beeinflussen