Im Bann der Töne - Renate Dalaun - E-Book

Im Bann der Töne E-Book

Renate Dalaun

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Beschreibung

Tauchen Sie ein in eine Welt der Töne, Klänge, Geräusche und des Lärms, die Sie so bestimmt noch nicht erlebt haben. Schärfen Sie nach diesen vielen taktvollen Reigen voller rhythmischer Melodien Ihre Sinne und erfreuen sich danach nicht nur an neuen Eindrücken, sondern auch wieder an alltäglichen Dingen, die Sie sonst vielleicht gar nicht mehr wahrnehmen würden.

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Seitenzahl: 60

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Renate Dalaun

Im Bann der Töne

Gedichte

AUGUST VON GOETHE LITERATURVERLAG

FRANKFURT A.M. • LONDON • NEW YORK

Die neue Literatur, die – in Erinnerung an die Zusammenarbeit Heinrich Heines und Annette von Droste-Hülshoffs mit der Herausgeberin Elise von Hohenhausen – ein Wagnis ist, steht im Mittelpunkt der Verlagsarbeit. Das Lektorat nimmt daher Manuskripte an, um deren Einsendung das gebildete Publikum gebeten wird.

©2016 FRANKFURTER LITERATURVERLAG FRANKFURT AM MAIN

Ein Unternehmen der

FRANKFURTER VERLAGSGRUPPE

AKTIENGESELLSCHAFT

In der Straße des Goethehauses/Großer Hirschgraben 15

D-60311 Frankfurt a/M

Tel. 069-40-894-0 ▪ Fax 069-40-894-194

E-Mail [email protected]

Medien- und Buchverlage

DR. VON HÄNSEL-HOHENHAUSEN

seit 1987

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet abrufbar über http://dnb.d-nb.de.

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Frankfurter Verlagsgruppe:

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Dieses Werk und alle seine Teile sind urheberrechtlich geschützt.

Nachdruck, Speicherung, Sendung und Vervielfältigung in jeder Form, insbesondere Kopieren, Digitalisieren, Smoothing, Komprimierung, Konvertierung in andere Formate, Farbverfremdung sowie Bearbeitung und Übertragung des Werkes oder von Teilen desselben in andere Medien und Speicher sind ohne vorgehende schriftliche Zustimmung des Verlags unzulässig und werden auch strafrechtlich verfolgt.

Lektorat: Dr. Andreas Berger

ISBN 978-3-8372-1857-2

Inhaltsverzeichnis

Der Tanz

Namenlos

Der Schwärmer

Am Seil

Freundschaft

Lachen

Geerdet

Zweistimmig

Gleichzeitig

Die Botschaft

Heimat

Auf der Waage

Verfinstert

Chiffriert

Handlungsanweisung

Der fremde Ton

Der verlorene Tag

Im Bann der Klänge

Notwehr

Hängebrücke

Misslungener Brückenschlag

Grenzgänger

Musik

Flucht

Durch enge Gassen

Zweikampf

Abenteuer der Sinne

Feuerteufel

Windmühlen

Muck trauert

Nacht

Die Heldin

Lesewelt

Zu früh

Teuflisch

Vertontes Lächeln

Trugbild

Lyrisch

Die Wunderfeder

Hexentanz

Bitte

Mit der Tonart vermählt

Digital kriminell

Sonnenfinsternis

Die Pause

Auf Stelzen

Frühlingsbeginn

Eulenspiegeleien

Reichtum

Zielstrebig

Sonnenaufgang

Das begrabene Herz

Engführung

Sonnenenergie

Befreiung

An Fäden

Streik

Klimawandel

Das Wort

Familienkonzert

Vertont

Dissonant

Wolkentanz

Lärmbelastung

Traum

Albtraum

Im Luv

Flötentöne

Requiem für ein Gänseblümchen

Löwenzahn

Geschrumpft

Verlassen

Tanz der Libellen

Sieg der Bescheidenheit

Widerstand

Flucht

Die Birke

Die Fiedel

Liebe

Gesang der Wassergeister

Überfall

Zuvorgekommen

Ein neuer Ton

Windsinfonie

Bach-Melodie

Verspätet

In den Wolken

Unter der Decke

Gefangen

Die Zaubergeige

Kreisel

Der „Holländer“

Schattenlos

Neue Windrichtung

Wassermusik

Klimakatastrophe

Neuanfang

Der wahre Meister

Erinnerung

Wunder Farbe

Farbklang

Schreckenstag

Zur Flucht begnadigt

Fremdsprachig

Sieg der Weisheit

Träume

Verbannt

Die Forelle

Ein Fremdling

Verunsichert

Umsonst

Vom Klang betört

Störung

Drei Wege

Missklänge

International

Der Ton macht die Musik

Niemand weiß

Nütze den Tag

Der neue Ton

Kunst

Mondscheinsonate

Jahrmarkt

Undine wartet

Suite in Farben

Musik im Leben

Schlaraffenland

Das Wasser des Lebens

Vertonte Wanderung

Freilichtausstellung

Zauberwort

Veränderungen

Der Tanz

Im Klangrausch tanzt sie, dreht sich

im Kreis. Sie hebt sich gewichtslos

nach oben, als flöge sie himmelwärts,

heißen Atem im Nacken.

Weiter, höher und leichter

verfehlt die gebündelte Kraft

nie Rhythmus und Takt.

Bewegung ist Leben, Leben,

Bewegung, koordiniert,

geplant oder launisch, chaotisch.

Das Leben ist Tanz.

Sie atmet die Zeit ein und stößt

sie aus. Erlösungssüchtig

tanzt sie der Sonne entgegen.

Engelsgleich schwebt sie im Aufwind,

für die Luft geschaffen, nicht hörig

der Schwerkraft, federleicht,

von Klängen begleitet.

Namenlos

Der Himmel flammt. Der Glanz

der Rüstung dort im Wasser

zeigt den Ritter an.

Im Sonnenbrennen trinkt

die Stunde Licht und Wärme.

Es zieht der Schwan im langen,

schnellen Flug den Nachen.

Gewichtslos schwebt er seinem Ziel

entgegen. Er soll helfen

der Bedrängten.

Aus symphonischem Gewebe wächst

die Stimme eines Abgesandten,

der sich auf den Gänsevogel

mit dem langen Hals verlässt.

Unerkannt nur darf er

weilen, namenlos der

Unschuld hilfreich sein.

Der Schwärmer

Dort, wo das Lied der Lerche

die weiße Wolke vertont,

die so leicht, hoch über blonden

Locken schwebt, sitzt das Kind

auf der Treppe, den Blick blauer Augen

fest auf den bunten Schwärmer

gerichtet.

Die beschuppten Flügel breitet

er aus, wiegt sich geschickt

auf dem Finger der kleinen Hand,

bis ihn Rhythmus und Melodie aus

der Nacht in würzige Morgenluft

heben. Nicht hörig dem Wind,

tanzt er um blonde Locken.

Das Kind folgt dem Rhythmus und hebt,

senkt sie, die Hand. Die Sonne

erzeugt den Glanz auf den Flügeln

des Schwärmers, lässt Punktaugen leuchten.

Der, an nachtlanges Dunkel gewöhnt,

verlässt den Lockenkopf nicht,

lebt den Ausnahmezustand aus.

Am Seil

Wer hat den Wind bestochen?

Er schweigt.

Wer hat die Glut erzeugt?

Den Glanz?

Als hätte der Regenbogen

die Farben verwechselt,

so bunt beleuchtet der Himmel

die Szene.

Am Abgrund vorbei führt der Tanz,

von der Sonne begleitet.

Sie schwebt, die Poren für Hoffnung

geöffnet, zum Ziel.

Freundschaft

Am Wort verhob ich mich. Fremdsprachig

buchstabiere ich deinen Namen.

Ist der Freundschaft die Treue zu schwer?

Die Zeit demaskiert uns.

Fremde Stimmen bringen

sich ein. Der winterharte

Gedanke wirft mir Zweifel und Misstrauen

in den Blick.

Im Zugwind gewinnt er an Stimme.

Die Amsel kennt diesen Ton.

Mit dem Regenmotiv verbunden,

vertropft er den Tag.

Vom Wort verleitet, das leicht

die Lippen verlässt und schwer

von Gewicht, verkannten wir

Wortmelodie und Versprechen.

Lachen

Lachen, sagst du, wäre gesund.

Es erfreut und löscht oft die Angst.

Der Spötter verlacht den Verlierer.

Den Ungeschickten bereitet es Qual.

Mimik, die Stimme entscheiden,

ob Lachen verletzt, unterschwellig

auf Schwächen zielt, beleidigt

oder erfreut.

Das Lachen über das Spiel mit dem Wort

soll unterhalten, erheitern, Lachen erzeugen,

banal oder witzig, Lachen regt an.

Von der Lichtwirkung hängt die Rückmeldung ab.

Geerdet

Wenn das Wechselspiel des Zufalls

uns verwirrt, betäubt, vielleicht

fasziniert, in die Wolken trägt,

bleibt ein Anker fest in die Erde gerammt.

Geerdet, nicht den Geschöpfen der

Lüfte gleich, bewegt uns

das Leben, Sand im Schuh,

durch die Zeit.

Der Gefahren bewusst, mit Hoffnung

im Reisegepäck sind Körper

und Geist zur Landnahme immer

bereit.

Wer hält das Gleichgewicht,

wenn das Boot in den Wellen der Zeit,

von Stürmen gefährdet, zu sinken

droht?

Zweistimmig

Kein Ton, kein Klang,

ein leises, dumpfes Geräusch

in stimmloser Luft.

So weiß, federleicht segelt

die Flocke, dem Wind verpflichtet,

berührt kaum den Boden.

„Wasserdampf, sublimiert“,

sagt er. „Aus Schneekristallen

entstanden.“

So zierlich, so leicht bewegt sich

die Flocke auf eine der Rosen

zu, die am Strauch überwintert.

Sie hebt sich, vom Wind getragen,

auf eine der Blüten. Zweistimmig

jetzt, verfehlt sie den Klang nicht mehr.

Gleichzeitig

Ballung hier und Ballung

dort. Nach Lösung drängt,

was unauflösbar ist.

Singstimmen wachsen aus der Flut

des Streichorchesters. Den Klangrausch

erzeugt die Gleichzeitigkeit.

Sinfonische Gewebe schafft sie

aus Motiven, untrennbaren Schichten

oben und unten.

Peitschenhiebe, Jammer, Klagen

des Sklaven in der Tiefe erschlagen

die Stimmen der Nymphen im Wasserspiegel.

Die Botschaft

Erfroren die Herzen, winterhart!

Die Nachricht bittert den Morgen ein.

Das Tanzlied der Nixen singt sich

in tiefblauer Stunde durch Strom und Landschaft.

Die Botschaft der Geister löscht sie,

die blind geborenen Träume.

Sie bewachen das Gold in der Tiefe,

die alles Leben durchströmende Kraft.

Es leuchtet auf in der Sonne,

deutet das Leben, die Liebe aus.

„Reines Gold“, frei von

triebhaftem Streben, von Machtgier.

Die Botschaft der Töchter des Rheins

fällt in das falsche Ohr.

Wer Sex und Macht erstrebt,

hat der Liebe entsagt.

Heimat

Wärst du im Flugzeug geboren,

hoch in den Lüften, im Schiff

zwischen Wellen, wäre der Wüstensand

Steppe, Oase der Ort der

Geburt, Heimat nennst du ihn nicht.

Mit dem Wort, der Sprache drückt

das Schicksal den Stempel dir auf,

Eltern und Lehrer beeinflussen