Geschichten vom Ponyhof Sonnental - Marina C. Herrmann - E-Book

Geschichten vom Ponyhof Sonnental E-Book

Marina C. Herrmann

4,9

Beschreibung

Zwei spannende Ponygeschichten in einem Band! Ein Traum wird wahr Hannah hat in der neuen Stadt schnell neue Freunde gefunden und darf endlich wieder reiten gehen. Doch auf dem Hof trifft sie auf Rachel, welche sich nichts sagen lässt und mit ihrem Verhalten alle in Gefahr bringt. Dabei will Hannah doch nur eines: Endlich an einem Turnier teilnehmen ... Lucky in Gefahr Gerade erst hat Hannah in Lucky ihr neues Lieblingspony gefunden. Das Pony vertraut dem Mädchen blind und die beiden gehen durch dick und dünn. Doch eines Tages wird diese Idylle zerstört, als Lucky verkauft werden soll ...

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Seitenzahl: 116

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Für Claudia und Dirk,

oder einfach Mama und Papa,

weil sie immer an mich glauben

und mich unterstützen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichten vom Ponyhof Sonnental: Ein Traum wird wahr

Kapitel 1: Die Neuigkeit

Kapitel 2: Alles neu

Kapitel 3: Jetzt geht’s los

Kapitel 4: Die Party

Kapitel 5: Das Versprechen

Kapitel 6: Der große Tag

Geschichten vom Ponyhof Sonnental: Lucky in Gefahr

Kapitel 1: Es fing alles so gut an

Kapitel 2: Eine Woche ohne Lucky

Kapitel 3: Lucky kommt nach Hause

Kapitel 4: Verkauft

Kapitel 5: Besuch von Oma

Kapitel 6: Glück im Unglück

Geschichten vom Ponyhof Sonnental

Ein Traum wird wahr

Die Neuigkeit

Alles neu

Jetzt geht’s los

Die Party

Das Versprechen

Der große Tag

Kapitel 1: Die Neuigkeit

»Na los! Schneller, Marie! Geh endlich ans Telefon!« Hannah zitterte vor Aufregung. Sie musste ihrer besten Freundin unbedingt diese tolle Neuigkeit erzählen!

Hannah war ein schlankes kleines Mädchen mit langen blonden Haaren. Sie war sehr sportlich, am liebsten ging sie reiten. Doch dies ging seit ein paar Monaten nicht mehr, da ihre Familie umgezogen war. Sie lebten vorher in einer kleinen Stadt, doch jetzt wohnten sie weit weg vom alten Reitstall auf dem Land. Hannah hatte sich sehr schnell an die neue Umgebung gewöhnt, doch ihr Lieblingspony Max fehlte ihr sehr. In der Nähe gab es zwar einen Reitstall, aber ihre Eltern hatten gesagt, dass Hannah erst mal in der Schule neue Freunde finden sollte. Das hatte sie und jetzt wollte sie ihrer neuen Freundin Marie unbedingt diese tolle Nachricht erzählen!

Hannah und Marie waren beide dreizehn Jahre alt und gingen zusammen in eine Klasse. Sie hatten beide denselben Traum: Einmal an einem Turnier teilnehmen! Egal, was es für eines war, egal, wie groß es war, Hauptsache es war eines. Und außerdem wollte Hannah endlich wieder reiten gehen! Marie war ein sehr kluges und ebenso reitbegeistertes Mädchen wie ihre Freundin. Sie hatte mittellanges braunes Haar. Meistens trug sie es als Pferdeschwanz zusammengebunden. Sie ging schon seit drei Jahren reiten, genau wie ihre Freundin. Und jetzt stand Hannah am Telefon und wartete darauf, dass endlich jemand den Hörer abnahm.

»Louis Waldfeld«, hörte Hannah es von der anderen Seite. Na endlich, dachte sie. Louis war Maries Vater.

»Hallo, hier ist Hannah Mai. Ist Marie da?«, sagte Hannah.

»Ja, einen Moment bitte! ... MAAAARIIIIIEEEE!!!! HANNAH IST AM TELEFON!!!«, schrie Louis.

Hannah musste grinsen, sie fand es einfach lustig, wenn Louis so durchs Haus schrie. Er war in solchen Dingen sehr faul, deshalb rief er seine Familie immer durch das ganze Haus. Mit ihm konnte man Spaß haben.

»Hi, Hannah. Was gibt’s denn?«, ertönte Maries Stimme.

Hannah antwortete: »Du glaubst es nicht! Meine Eltern haben mich beim Ponyhof Sonnental angemeldet. Ich reite ab jetzt jeden Freitag mit dir um 16 Uhr in einer Reitstunde!«

»Das sind ja super Neuigkeiten. Ich freue mich so!«, sagte Marie und strahlte dabei über das ganze Gesicht. Sie konnte es nicht fassen. Endlich, endlich konnte ihre Freundin mitreiten. Der Ponyhof Sonnental war ganz in der Nähe. Obwohl er „Ponyhof“ hieß, gab es auch ein paar Pferde, zwar nicht viele, aber einige.

»Und weißt du was?«, sprach Hannah weiter. »Meine Eltern haben mich auch schon zu den Ponyspielen angemeldet, zu denen du auch gehst.«

»Oh Mann, das wird ja immer besser!«, freute sich Marie. »Hoffentlich kommen wir dabei in eine Gruppe. Das wird immer vorher geplant und wir bekommen dann Bescheid.«

»Das wäre echt cool«, sagte Hannah und strahlte.

Die Ponyspiele fanden mehrfach im Jahr statt. Die Schüler wurden in Gruppen eingeteilt und mussten dann im Team und mit den Ponys verschiedene Aufgaben bewältigen.

Dann sprach Hannah weiter: »Meine Eltern wissen aber noch nicht, ob sie mich auch schon bei den Reiterferien im Herbst anmelden. Die in den Sommerferien würden ja in ein paar Wochen anfangen und für die Anmeldungen wäre es dann zu spät.«

»Das wäre echt cool, wenn du im Herbst dabei wärst. Das wird immer so lustig. Obwohl ich selbst noch nicht weiß, ob ich mitmache«, sagte Marie und musste lachen, als sie sich an die letzten Reiterferien erinnerte. Ein Pony hatte einfach keine Lust, über ein Cavaletti zu springen, blieb stehen und fing an, am Gras zu knabbern, das daneben wuchs. Sie brauchten drei Leute, um das Pony zum Springen zu bewegen.

Die Reiterferien fanden jedes Jahr statt: Eine Woche in den Herbstferien, eine Woche in den Osterferien und zwei Wochen in den Sommerferien, die bald waren. Die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen wurden immer in kleine Reitgruppen eingeteilt. Dabei wurde darauf geachtet, dass alle in einer Gruppe gleich gut reiten konnten. Die Reitschüler kamen dann jeden Tag zum Reitstall. Einen Tag gab es immer eine Schnitzeljagd und am letzten Tag wurde ein kleines Turnier unter den Reitschülern veranstaltet. Danach ritten sie auf eine große Lichtung im Wald, wo dann ein herrliches Picknick gemacht wurde. In dieser Zeit bekam jeder ein eigenes Pony oder Pferd zugeteilt, um das er sich kümmern musste.

»Du, ich muss jetzt los, ich muss noch meine Mathehausaufgaben machen«, sagte Marie schließlich.

»Okay, bis dann, wir sehen uns morgen in der Schule. Tschüs!«, sagte Hannah.

»Okay, bis morgen!«, verabschiedete sich Marie.

Hannah legte auf, sie war überglücklich und konnte es vor Freude immer noch nicht fassen. In zwei Tagen war Freitag, in zwei Tagen ging es los.

Später am Abend, als Hannah schlafen ging, dachte sie: Was werde ich wohl für ein Pony bekommen? Einen kleinen Rappen mit einer weißen Blesse, so wie damals Kiara, oder doch eher eines wie Pancho, den recht großen und muskulösen Fuchs mit vier weißen Fesseln, einem kleinen Stern auf der Stirn und ausgezeichneten Gängen. Oder bekomme ich einen süßen Braunen wie Calypso, einen Schimmel wie Lucky Girl, oder einen Schecken wie Paint. Vielleicht bekomme ich auch einen Schwarzbraunen wie den Max ... Mit diesen Gedanken schlief sie schließlich ein und träumte von vielen wunderschönen Ponys und prachtvollen Pferden.

Kapitel 2: Alles neu

Am nächsten Tag konnte Hannah sich in der Schule kaum konzentrieren. Sie musste ständig an Freitag denken. Wie war die Reitlehrerin oder der Reitlehrer? Wie waren die anderen Schüler? Was würden sie morgen wohl machen? Hannah war so aufgeregt.

Ding, dang, dong!, ertönte endlich die Schulglocke. Auf dem Schulhof redeten Hannah und Marie über den morgigen Tag. Beide freuten sich schon.

»Was glaubst du, was ich wohl für ein Pony bekomme?«, fragte Hannah.

»Ich denke, du wirst Lucky oder Sternchen bekommen. Die sind beide für Anfänger geeignet. Du kannst zwar schon reiten, aber die Neulinge bekommen immer erst ein einfaches Pony, damit die Lehrer sehen können, was du schon kannst«, antwortete Marie.

»Erzähl mir mehr über die beiden«, forderte Hannah.

»Hm, also Lucky ist ein kleiner Wallach. Er ist ein Fuchs mit einer schmalen Blesse und weißen Fesseln an den Hinterbeinen. Er ist ein Deutsches Reitpony und hat super Gänge. Obwohl er auf dem Springplatz richtig abgeht, ist er für Anfänger geeignet, da er sonst immer ruhig und gelassen bleibt. Er erschrickt fast nie. Er ist echt cool. Aber wenn du ihn richtig antreibst, könnte er sogar ein Pony-Wettrennen gewinnen. Sternchen ist eine Haflingerstute. Sie hat keine Abzeichen, außer eines, einen kleinen Stern auf der Stirn, daher ihr Name. Sie ist auch gut zu reiten, kann aber manchmal sehr langsam sein. Sie erschrickt eigentlich auch nie«, erzählte Marie.

»Wow, ich bin schon so aufgeregt«, sagte Hannah, hüpfte von einem Bein auf das andere und sah immer wieder auf die Uhr, in der Hoffnung, die Zeit würde schneller vergehen.

Endlich war Freitag. Hannah saß im Auto und rutschte die ganze Zeit auf ihrem Sitz hin und her. Sie und ihre Mutter Jule holten nur noch schnell Marie ab und dann ging es los. Hannah und Marie hatten abgemacht, dass sie immer zusammen fuhren.

Nach 15 Minuten sahen sie rechts und links schon die Weiden mit echt tollen Pferden und Ponys. Den Hof konnten sie noch nicht sehen, denn er war rechts um eine Kurve, hinter einem Hügel. Hannahs Mutter hielt kurz an, damit die Mädchen sich die Tiere anschauen konnten. Hannahs Mutter war eine kleine schlanke Frau mit kurzen braunen Haaren. Sie mochte Tiere genauso gern wie ihre Tochter. Deswegen war sie auch Tierärztin.

Die drei stiegen aus. Hannah kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Der Hof war viel größer als der, auf dem Hannah vorher war. »Siehst du den Haflinger und den Fuchs dahinten bei dem Baum? Das sind Lucky und Sternchen. Lucky ist übrigens nur ein Einsteller, darf aber in den Reitstunden eingesetzt werden«, erklärte Marie und streichelte einem Pony über die Nase, als es an den Zaun kam. »Und der kleine dicke Rappe hier ist die Romy.«

»Oh Mann, das sind ja eine ganze Menge Ponys. Gehören die denn alle zum Hof?«, fragte Hannah, während sie sich umschaute.

»Nein, die meisten der Pferde und Ponys sind Privatpferde und sind hier nur eingestellt. Sie dürfen zum Teil auch im Reitschulbetrieb eingesetzt werden, wenn die Besitzer es erlauben, so wie bei Lucky. Es gibt ungefähr 40 Pferde. Zehn offizielle Reitschulpferde und 30 Privatpferde, wovon ungefähr zehn im Reitschulbetrieb eingesetzt werden dürfen«, erklärte Marie.

»Oh mein Gott!«, sagte Hannah entsetzt. »Das Pferd dahinten schlägt die ganze Zeit nach den anderen aus!«

»Wo? ... Ach da! Ja, das ist Lightning. Er ist noch sehr jung und will nur mit den anderen spielen. Er will die anderen also nicht verletzen. Seine Tritte gehen gezielt daneben. Aber im ersten Moment sieht es wirklich so aus, als würde er mit ihnen kämpfen. Da erschrickt sich jeder am Anfang«, erklärte Marie und lachte freundschaftlich.

»Dann ist ja gut. Ich hatte schon Angst«, sagte Hannah erleichtert.

»So, ihr beiden. Jetzt steigt wieder ein, wir müssen weiter«, sagte Jule.

Schon kurze Zeit später sahen sie den Hof. Er war von weißen Holzzäunen umgeben. Sie fuhren durch ein großes Tor, worauf in großer Schrift „Ponyhof Sonnental“ stand. Der Hof war in Hannahs Augen riesig und wunderschön. Es waren weiße Gebäude mit roten Dächern. Links war das Haupthaus. In der Mitte waren die Stallungen, die dann zur Straße hin abknickten. Etwas weiter rechts stand eine Scheune, wo Heu gelagert wurde. Der Hof war gepflastert, groß und sauber. Hannah und Marie sprangen schon aus dem Auto, obwohl es noch gar nicht ganz stand. Hannah atmete einmal tief durch. Das war der Geruch, den sie schon lange nicht mehr gerochen hatte. Sie liebte den Geruch von Pferden. Es war wunderschön hier. Hannah kannte keinen anderen Hof, der so schön war, nicht mal der alte Hof, auf dem sie reiten gelernt hatte.

»Willkommen auf dem Ponyhof Sonnental!« Marie grinste und Hannah konnte gar nichts sagen. Sie war einfach nur sprachlos.

Kapitel 3: Jetzt geht’s los

»Hallo, ihr beiden!«, hörten Hannah und Marie eine Stimme hinter sich. Sie drehten sich um und sahen eine große schlanke Frau. Sie trug glänzende schwarze Stiefel, dazu eine wunderschöne braun karierte Reithose und ein weißes T-Shirt. Sie hatte ihre blonden Haare zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. In ihren Haaren steckte eine Sonnenbrille.

»Hi Christi, das ist Hannah«, begrüßte Marie die Frau.

»Hallo Hannah!« Sie reichte Hannah die Hand. Hannahs Mutter war nun auch da.

»Hallo, ich bin Jule Mai, Hannahs Mutter.«

»Freut mich, Sie kennenzulernen, Frau Mai. Ich bin Christina Sonnental, aber alle nennen mich Christi. Ich bin die Reitlehrerin. Meinem Vater gehört der Hof.«

»Nennen Sie mich ruhig Jule, sonst fühle ich mich so alt.« Hannahs Mutter lachte.

»In Ordnung, aber dann können wir doch auch schon zum Du übergehen«, schlug Christi vor.

»Einverstanden«, nahm Jule die Einladung an.

»Du kannst mich übrigens auch Christi nennen«, sagte diese zu Hannah.

Hannah nickte, sie fand Christina bis jetzt wirklich nett. Hoffentlich war sie beim Unterricht genauso.

»Okay, ich muss jetzt los. Ich hole euch um 18 Uhr wieder ab. Viel Spaß!«, verabschiedete sich Jule von ihnen mit einem Blick auf die Uhr.

»Marie, wenn du willst, kannst du Hannah schon mal alles zeigen«, wandte sich Christi an Marie.

Marie nickte, nahm Hannah am Arm und zog sie fröhlich hinter sich her. Sie zeigte ihr die Stallungen. Sie waren groß, hell, luftig und zugfrei. So wie es sein sollte. Es standen nur wenige Pferde im Stall, die meisten waren auf der Weide. Sie gingen geradeaus weiter. Rechts konnten sie in den anderen Teil des Stalls gehen, doch sie gingen geradeaus weiter durch ein großes Tor. Sie gingen über einen kleinen überdachten Weg. Dann konnte man in drei Richtungen gehen.

»Rechts sind noch mehr Weiden und ein Reitweg, der um das ganze Grundstück geht. Er teilt sich später in weitere Wege. Hier reiten wir immer aus«, erklärte Marie. »Geradeaus sind, wie du ja auch siehst, die Spring- und Dressurplätze. Auf der linken Seite siehst du die Reithalle.«

Hannah schaute sich um und staunte. Der Hof war wirklich groß. Marie warf einen Blick auf die Uhr und bemerkte, dass sie wieder zurückmussten. Also drehten sie um und gingen wieder auf den Hof. Dort standen zwei weitere Mädchen. Das eine Mädchen war so groß wie Hannah, ein wenig dick und hatte schulterlange braune lockige Haare. Sie lächelte den beiden Mädchen schon zu und sah sehr freundlich aus. Das andere Mädchen war genau das Gegenteil. Sie war groß, extrem schlank und hatte sehr lange blonde Haare. Sie trug Kleidung von den teuersten Marken und zupfte die ganze Zeit daran herum. Ihre Eltern mussten viel Geld besitzen. Sie hatte irgendwie einen hinterlistigen Blick, fand Hannah.

»Das sind Rachel und Melanie«, sagte Marie und deutete dabei erst auf das große blonde und dann auf das kleinere Mädchen. »Melanie kommt aus Kanada.«

»Hi, du musst Hannah sein. Es freut mich, dich kennenzulernen. Ich bin zwölf Jahre alt, und du?«, fragte Melanie neugierig, aber sehr freundlich. Sie sprach mit leichtem Akzent.

»Freut mich auch. Ich bin dreizehn«, antwortete Hannah.