Geschichten von der Bunten Kuh 1 - Petra Kania - E-Book

Geschichten von der Bunten Kuh 1 E-Book

Petra Kania

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Beschreibung

Die Fee Achtsamkeit lebt mit ihrem Hund Bobo und der Katze Schatzky in einem Haus mit Garten. Eines Tages schnitzt die Fee aus einem Stück Holz eine Kuh, die sie dann bunt anmalt. Noch in der Nacht erwacht die Kuh zum Leben und von nun an muss sie sich verschiedenen Hürden stellen. Sie erfährt, dass das Leben fröhlich, aber auch traurige Zeiten hat. Mit der Fee Achtsamkeit und Freunden hat die bunte Kuh treue Begleiter bei ihren Erlebnissen.

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Geschichten von der Bunten Kuh

Petra Kania

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Impressum

Personen und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Besuchen Sie uns im Internet - www.papierfresserchen.de

© 2022 – Papierfresserchens MTM-Verlag GbR

Mühlstr. 10, 88085 Langenargen

Alle Rechte vorbehalten. Taschenbuchauflage erschienen 2022.

Originalausgabe erschienen 2013 (Hardcover)

Bearbeitung: CAT creativ - www.cat-creativ.at

Fotos und Illustrationen: Petra Kania

ISBN: 978-3-96074-581-5 - Taschenbuch

ISBN: 978-3-86196-192-5 - Hardcover

ISBN: 978-3-96074-584-6 - E-Book

*

Inhalt

Wie die bunte Kuh zur Fee Achtsamkeit kam

Die bunte Kuh und ihr Freund, der Mond

Die bunte Kuh will anders sein

Die bunte Kuh will sich verkleiden

Alles wird gut

Vom Verreisen und geschmückten Kühen

Die Reise

Die bunte Kuh erfüllt ihr Versprechen

Die bunte Kuh findet einen neuen Freund

Die Geschichte vom Raben Nerolino

Von Freundschaft und Abschied

Ein Geburtstag wird vorbereitet

Der Geburtstag der bunten Kuh

Eine schlimme Nachricht

Vom Glauben

Ein Licht für die Herdenjüngste

Von Wünschen und Gebeten

Ein Blick in die Wichtige Dinge Schachtel

Die Autorin

*

Wie die bunte Kuh zur Fee Achtsamkeit kam

Es gab einmal eine Fee, die hieß Achtsamkeit. Denn sie achtete darauf, dass es den Menschen und Tieren, denen sie begegnete, gut ging. Sie hatte im Wald ein großes Stück Holz gefunden und überlegte, was sie damit machen könnte.

„Du kannst es für den Winter aufheben. Wenn es kalt ist, können wir es im Ofen verbrennen und haben es schön warm,“ schlug ihr alter Hund Bobo vor. Er lag auf seiner Hundedecke und gähnte.

„Das könnten wir machen. Aber vielleicht fällt uns noch etwas anderes ein“, sagte die Fee Achtsamkeit und betrachtete das Stück Holz aufmerksam von allen Seiten.

„Ich habe eine Idee!“, miaute Schatzky, die dreifarbige Katze. „Ich könnte darauf rumklettern, ein schönes Spielzeug wäre das!“

„Mhm“, machte die Fee, „auch das wäre natürlich eine Möglichkeit.“ Sie sah zum Fenster hinaus und entdeckte auf der Wiese ein paar Kühe, die dort standen. „Ich habe auch eine Idee. Aus dem Stück Holz schnitze ich uns eine Kuh!“

„Eine Kuh?“, riefen Bobo und Schatzky gleichzeitig.

„Ja, das werde ich machen.“

Die Fee begann zu schnitzen. Als der Kuhkörper schön rund und glatt war, dachte sie: „Heute ist so ein fröhlicher Tag. Deshalb sollst du eine fröhliche bunte Kuh werden.“ So nahm sie ihren Malkasten und ihren Pinsel und fing an, die Kuh rundherum bunt anzumalen. Mit blauen und roten Tupfen, mit Sonnenstrahlen, Kreisen, Strichen … und als es schon Abend wurde, stellte sie die Kuh auf das Fensterbrett.

Bobo und Schatzky schmiegten sich an die Fee und betrachteten die bunte Kuh.

„Schööön!“, miaute Schatzky und Bobo bellte: „Ja, eine wirklich schöne Kuh.“

„Ich freue mich, dass sie euch gefällt, denn sie wohnt nun auch bei uns.“

Und dann war es Zeit, schlafen zu gehen. Die Fee Achtsamkeit legte sich in ihr Feenbett, Schatzky erklomm das Regal, auf dem ihr Katzenkorb stand. Bobo rollte sich auf seiner Hundematratze ein, die direkt neben dem Feenbett lag.

„Gute Nacht, Bobo! Gute Nacht, Schatzky!“, sagte die Fee.

„Gute Nacht, liebe Achtsamkeit!“, antworteten Bobo und Schatzky. Dann machten sie alle ihre Augen zu und schliefen.

*

Die bunte Kuh und ihr Freund, der Mond

In dieser Nacht war Vollmond und so geschah es, dass der Mondschein in die Augen der Kuh fuhr.

„Du bist ja eine ganz besonders schöne Kuh“, staunte der Mond, „dreh dich im Kreise, damit ich dich von allen Seiten bewundern kann.“ Um ihr die Kraft dafür zu geben, bündelte er seinen blassen Schimmer zu einem silbernen Mondstrahl.

Das machte die Kuh. Sie drehte sich nach links. Sie drehte sich nach rechts. Und das gefiel ihr selbst so gut, dass sie anfing zu tanzen.

„Wunderbar!“, rief der Mond und klatschte in seine Mondhände. „Das musst du den anderen Tieren zeigen. Wie schön du tanzen kannst! Komm mit. Ich leuchte dir den Weg!“

Und tatsächlich! Die bunte Kuh sprang durch den offenen Fensterspalt hinaus und hüpfte auf die Wiese zu den Kühen. Die schliefen natürlich, und so kitzelte der Mond sie so lange mit seinem Mondstrahl, bis sie ihre großen braunen Rinderaugen öffneten.

„Nanu? Wer bist du denn?“, fragte die Älteste der Kühe. „So jemanden wie dich habe ich ja noch nie gesehen.“

„Ich bin eine bunte Kuh und ich tanze!“

„So was. Eine bunte Kuh, die tanzt. Das gibt es nicht!“, brummte die weißohrige Schwester der Ältesten.

„Doch, ich bin bunt und ich tanze!“

„Kann ja sein. Aber du bist keine Kuh. Schau uns an. Wir sind Kühe!“, sagte die Weißohrige und guckte gar nicht freundlich.

„Aber das bin ich doch auch!“, beharrte die bunte Kuh.

Da kam die Jüngste aus der Herde angetrottet: „Du kannst gar keine Kuh sein. Kühe sind schwarz und weiß. Manchmal auch braun. Aber niemals so komisch bunt wie du.“ Und sie lachte die bunte Kuh aus.

„Ist ja zum Schieflachen!“, brüllte die Freundin der Jüngsten, legte sich auf den Rücken und kullerte vor Lachen auf dem Boden herum. Nun standen alle Kühe vor der bunten Kuh und lachten sie aus. Eine von ihnen rief sogar: „Geh weg! Wir mögen dich nicht!“

Da wurde die bunte Kuh ganz traurig ums Herz und eine dicke Träne kullerte aus ihrem linken Auge. Der Mond runzelte die Stirn und wischte mit einem Mondstrahl die Träne weg. „Komm, bunte Kuh. Sei nicht traurig. Du bist eine Kuh. Diese Kühe haben nur etwas Angst vor dir, weil sie noch nie eine bunte Artgenossin gesehen haben. Es wird auch wieder Zeit, auf dein Fensterbrett zu gehen. Schlafe ein wenig. Und sei nicht mehr traurig.“

*

Die bunte Kuh will anders sein

Als die Fee am nächsten Morgen in das Zimmer kam, stand ihre neue kleine Mitbewohnerin wieder auf der Fensterbank. Die Sonne schien und die Sonnenstrahlen ließen die Farben der bunten Kuh noch fröhlicher leuchten als am Tag zuvor.

„Du bist die schönste Kuh, die ich kenne!“, sagte Achtsamkeit und streichelte der bunten Kuh über den Rücken. Da merkte sie, dass das Tier traurig war. „Hoffentlich ist sie nicht krank“, dachte die Fee. „Warum bist du traurig, bunte Kuh?“

„Weil mich keiner mag!“

„Aber ich habe dich sehr lieb. Und Bobo und Schatzky, die mögen dich auch.“

„Ja, ich mag dich!“, miaute Schatzky, stolzierte ganz nah an der Kuh vorbei und strich ihr dabei mit dem Fell um die Beine.

„Und ich mag dich auch!“, bellte Bobo und leckte mit seiner langen Zunge über das Gesicht der neuen Freundin.

Aber es half nichts. Die bunte Kuh blieb traurig. Und dann erzählte sie von ihrem Besuch bei den Kühen auf der Wiese und wie die sie ausgelacht hatten.

„Jetzt kann ich gut verstehen, warum du niedergeschlagen bist“, sagte Achtsamkeit.

„Das ist ganz gemein von den Kühen!“, brummte Bobo. „Soll ich hingehen und alle in ihren Schwanz beißen?“

„Und ich kratze sie mit meinen scharfen Krallen!“, rief Schatzky und wollte schon losrennen.

„Halt! Bleibt hier. Die Kühe haben Angst vor unserer Freundin, weil sie solch eine Artgenossin noch nie in ihrem Leben gesehen haben“, erklärte die Fee.

„Das hat der Mond auch gesagt!“, rief die Kuh.

„Nun, Kratzen und Beißen ist keine gute Idee. Wir müssen uns etwas anderes überlegen.“

Sie setzten sich alle vier in einem Kreis auf den Boden. Die Fee zündete ein Teelicht an, das in einer grünen Schale auf einem niedrigen Tischchen in der Mitte des Kreises stand.

„Du könntest Kuhwaffeln backen und ihnen schenken“, schlug Schatzky vor, weil sie selber so gerne Waffeln aß. Natürlich keine Kuh-, sondern Katzenwaffeln.

Aber die Idee fanden sie doch nicht so gut. „Eigentlich sollen sie die bunte Kuh so annehmen, wie sie ist. Und nicht nur, weil sie ihnen Geschenke macht“, erklärte Achtsamkeit.

„Du musst dich einfach als Kuh verkleiden!“, riet Bobo. „Ich habe mich Karneval als Zebra verkleidet. Das war lustig!“

„Oh ja! Das ist eine gute Idee, und wenn ich genauso aussehe wie die Kühe auf der Wiese, dann werden sie auch keine Angst mehr vor mir haben“, freute sich die bunte Kuh.

„Du kannst dich natürlich verkleiden, liebe bunte Kuh“, sagte die Fee, „aber du wirst immer die bunte Kuh bleiben. Du bist du. Ich bin ich. Bobo ist Bobo und Schatzky ist Schatzky.“

„Aber nicht, wenn ich wie die Kühe auf der Wiese aussehe!“, widersprach die bunte Kuh trotzig. „Ich will eine Kuhverkleidung!“

„Wie schade, dann bist du gar nicht mehr die hübsche bunte Kuh“, jammerte Schatzky. „Liebe Fee, das ist nicht gut.“ Da stand die Fee Achtsamkeit auf und ging, ohne ein Wort zu sagen, aus dem Zimmer.

Es dauerte aber nicht lange, da öffnete sich die Tür wieder und ein Gespenst stand auf der Schwelle. „Hilfe, ein Geist!“, kreischten die bunte Kuh, Bobo und Schatzky und rückten ganz eng aneinander.

„Hui hui, wer bin ich denn?“, flötete das Gespenst und tanzte durch das Zimmer.

„Das ist ja unsere liebe Achtsamkeit!“, rief Schatzky entzückt. „Sie hat sich als Gespenst verkleidet.“ Erleichtert lachten die drei Tiere. Das Gespenst setzte sich zu ihnen auf den Boden.

„Wer bin ich denn jetzt? Ich bin doch ein Gespenst. Das sieht doch jeder!“, sagte die Fee.

„Aber du bist doch unsere Achtsamkeit. Du hast dich nur verkleidet.“

Da zog die Fee das Gespenstertuch ab und schaute den dreien tief in die Augen. „Aha, auch wenn ich mich verkleide. Ich bleibe immer ich. Mein Herz verändert sich nicht. Meine Seele verändert sich nicht.“ Sie legte ihre Hände auf ihr Herz. „Ich kann mich verkleiden. Dann sehe ich anders aus. Aber im Inneren bin ich immer ich.“

Für einen Moment war es ganz still in dem Zimmer. Und jeder dachte darüber nach, was die Fee ihnen gerade erklärt hatte.

*

Die bunte Kuh will sich verkleiden

Nach einiger Zeit sagte die bunte Kuh: „Und trotzdem! Ich will eine richtige Kuhverkleidung.“ Sie drehte sich um und schmollte.

„Da kann man nichts machen“, brummte Bobo, „ich halte jetzt lieber ein Schläfchen.“

„Arme bunte Kuh! Was machen wir jetzt, liebe Fee?“, maunzte Schatzky.

„Dann werde ich den Wunsch der bunten Kuh erfüllen.“

Sie ging zu der Truhe, die in einer Ecke des Zimmers stand, und zog die oberste Schublade auf. Das war ihre Stoffschublade. „Mal sehen, ob ich hier etwas Passendes finde.“

Aber ein Stoff war viel zu dick, ein anderer viel zu dünn, und wieder ein anderer war viel zu schmal geschnitten, und der unterste hatte sogar große Löcher.

---ENDE DER LESEPROBE---