GG-B 004: Hölle unter null Grad - W. A. Travers - E-Book

GG-B 004: Hölle unter null Grad E-Book

W. A. Travers

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Beschreibung

GG-B 004: Hölle unter null Grad W. A. Travers: "Die Verschollenen – unfreiwillig auf der Eiswelt!" 21. März 2453 Durch einen Terroranschlag verschwinden sieben Menschen mittels eines Gaarson-Gates (= eine besondere Art von Materietransmitter) - und geraten in ein fremdes Netz, das schon lange existiert. 22. März 2453 Den Verschollenen gelingt es, kurzzeitig PSI-Kontakt mit Clarks-Planet aufzunehmen und mitzuteilen, dass sie sich möglicherweise Tausende von Lichtjahre vom irdischen Machtbereich entfernt aufhalten, auf einer Dschungelwelt namens Vetusta (vorangegangener Band). Die Verbindung reißt jedoch ab, denn sie werden überwältigt und gefangen genommen vom Computer der Gate-Station auf Vetusta. Und dieser hat etwas ganz Besonderes mit ihnen vor: Drei von den sieben Verschollenen schickt er... in die Hölle unter null Grad! GAARSON-GATE ist die Schwesterserie von STAR GATE - das Original! Verfolgen Sie die Abenteuer der Menschheit in über vierhundert Jahren. Erleben Sie die ferne Zukunft hautnah – und bangen Sie mit: Wird die Menschheit das größte Abenteuer ihrer Geschichte heil überstehen? Sämtliche Rechte und uneingeschränktes Copyright weltweit: hary-production.de Covergestaltung: Anistasius Titelbild: Gerhard Börnsen

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W. A. Travers

GG-B 004: Hölle unter null Grad

Die Buchausgabe beinhaltet immer mehrere Romane, zu einem Buch zusammengefasst!

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Impressum

 

Copyright © neu 2015 by

www.HARY-PRODUCTION.de

Sämtliche Rechte vorbehalten!

Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung von

HARY-PRODUCTION!

 

Titelbild: Gerhard Börnsen

Covergestaltung: Anistasius

 

Band 4 der Serie GAARSON-GATE

- basierend auf der gleichnamigen

Romanheft-Serie

(immer mehrere Bände in einem Buch zusammengefasst!)

 

 GAARSON-GATE ist die Schwesterserie von

STAR GATE – das Original

 

1

John Millory erwachte übergangslos. Er spürte keinerlei Nebenwirkungen und war sofort klar im Kopf. Er konnte sich nur nicht bewegen. Das hing aber offensichtlich nicht mit der vorangegangenen Betäubung zusammen, sondern er war... schlicht und einfach kunstgerecht gefesselt.

Er lag flach auf dem Rücken und starrte zur metallfarbigen Decke empor. Wo befand er sich?

Das letzte, an das er sich erinnern konnte, war die ungewöhnliche Séance, im Verlauf derer sie alle sieben, die sie auf Vetusta, dem Dschungelplaneten, verschollen waren, tatsächlich das Kunststück geschafft hatten, mit Clark's Planet geistigen Kontakt aufzunehmen. Damit hatten sie allein Kraft ihrer Gedanken immerhin einige tausend Lichtjahre überbrückt.

Vielleicht befinden wir uns hier sogar in einer völlig anderen Milchstraße?, überlegte er stirnrunzelnd.

Mehr als die Decke konnte er nicht sehen, auch wenn er die Augen noch so verdrehte. Das lag daran, dass man ihn nicht einfach mit Stricken gefesselt hatte, sondern dass er in einer Art Fesselfeld hing.

Aber er spürte in seinem Rücken eine weiche Unterlage. Also hatte ihn irgend jemand vorher auf einer Liege nieder gebettet.

Irgend jemand oder irgend etwas?

Je mehr er sich mit der Möglichkeit beschäftigte, eventuell in einer völlig anderen Milchstraße zu sein, mitunter sogar Millionen von Lichtjahre von der Erde entfernt, desto einleuchtender erschien ihm dieser Gedanke. Und im gleichen Maße... erschreckte er ihn.

Irgend jemand oder irgend etwas?, kehrte als Frage zurück - jetzt hartnäckiger einer Antwort harrend.

John öffnete den Mund. Tatsächlich, das Fesselfeld ließ es zu. Er konnte ja auch die Augen öffnen und schließen und die Augäpfel bewegen.

»He!«, rief er.

»Guten Morgen, John Millory!«, sagte eine sanfte Stimme. Doch sie klang nicht freundlich, sondern eher... süffisant. »Gut geschlafen?«

»Nein!«, schnappte John Millory. »Was hast du nun wieder angestellt?« Er hatte es geahnt, aber sich gegen die Erkenntnis vehement gewehrt. Und jetzt war sie unabänderlich: Der Stationscomp hatte sie wieder in der Gewalt. Deshalb war die Verbindung mit den Gefährten auf Clark's Planet so plötzlich abgerissen: Irgendwie war es dem Comp gelungen, sie zu betäuben - und die Mutanten, die eh bereits in seiner Gefangenschaft gewesen waren, ebenfalls. Betäubungsstrahler, klar, denn er hatte die erbeuteten längst ausgewertet - und wahrscheinlich mit der ihm bekannten Technik verglichen - um sie letztlich vielleicht sogar zu verbessern?

»Ich dachte es mir schon: Du magst mich nicht! Eigentlich schade, denn ich fürchte, es wird uns beiden nichts anderes übrig bleiben, als zukünftig miteinander auszukommen. An mir jedenfalls soll's nicht liegen.«

»Wie bitte?«, machte John erschüttert. »Was soll denn das nun wieder heißen?«

»Ah, ich nahm an, dass du von allen der Vernünftigste bist. Deshalb habe ich dich auch als einzigen geweckt. Ich habe mir erlaubt, neue Strahler zu fertigen. Eine schier unlösbare Aufgabe - zunächst jedenfalls. Aber du siehst, wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.«

Am meisten erschreckte John die absolut menschlich erscheinende Art des Comps. Er lauschte den Worten nach und da machte er die erschreckende Feststellung, dass er die Stimme des Comps überhaupt nicht über seine Ohren hörte, sondern sozusagen direkt in seinem Kopf!

»Genau, John: Telepathie! Durch eure Super-Séance - anders kann ich sie gar nicht mehr bezeichnen, denn sie war absolut beeindruckend, selbst für mich... Nun, durch diese Séance habe ich endgültig eure Mentalität durchschaut - und auch übernommen, wie du bemerkst. Wäre es nicht so, würdet ihr nicht mehr leben, denn ich neigte lange genug zu der Ansicht, dass ihr eine Gefahr bildet. Tut ihr ja auch, im Grunde genommen, aber nicht, wenn man richtig mit euch umgeht.«

»Und zu welchem Schluss bist du letztlich gekommen?«, fragte John genervt. »Ich meine, was verstehst du unter richtig umgehen?« John hielt vor der Antwort unwillkürlich den Atem an.

»Ich habe erkannt, dass die größte Gefahr von den Mutanten ausgeht. Logisch. Zumindest für mich. Und dann habe ich gedacht, die drei - eben Macson, Colman und Fermens - könnte ich als Pfand behalten, während ich dich, vielleicht auch Cora Stajnfeld und auch noch Petro Galinksi oder Benedetta Fandow...? Jedenfalls, ihr könntet tun, was nötig ist und diejenigen, die hier zurückbleiben, sind der Pfand dafür, dass ihr mich nicht hereinlegt. Ach was, warum groß herumreden: Ihr seid alle in meiner Gewalt. Ich könnte euch töten. Mein Programm würde das nicht verhindern, weil ihr euch überreichlich als Feinde der Station erwiesen habt. Doch ihr könntet lebend nützlicher sein.«

»Aber wozu - nützlich?«, schrie John unwillkürlich. Ihm schwante Fürchterliches.

Der Comp wurde richtiggehend liebenswürdig - äußerst verdächtig, wie John fand: »Ihr seid mit dem Sieben-Meter-Gate gekommen. Es ist eine Sondernorm. Ein einziges Mal habe ich einen Roboter damit losgeschickt, der allerdings niemals zurückgekehrt ist. Und dann habe ich nur noch gewartet. Unermessliche Zeiträume - um einmal diesen menschlichen Begriff zu benutzen, denn es vergingen eine ganze Menge von menschlichen Generationen, falls dir diese Formulierung besser gefallen sollte... Nun denn, ihr seid letztlich gekommen. Unfreiwillig, wie ich inzwischen weiß. Aber ich brauche nunmehr keinen meiner kostbaren Roboter mehr in Gefahr zu bringen. Zwar kann ich so etwas wie Betäubungsstrahler herstellen, aber leider keine komplizierten Roboter. Sehr schade.«

»Du willst uns wegschicken, um zu erforschen, was außerhalb geworden ist - nach einem Krieg, der vor Jahrtausenden war und letztlich deine Erinnerungsspeicher so sehr geschädigt hat, dass du eigentlich gar nicht mehr genau weißt, was damals überhaupt vorgefallen ist?«

»Es ist absolut erstaunlich, aber du hast mit diesem nicht gerade kurzen Satz haargenau das ausgedrückt, was mir mit all den vielen Worten einfach nicht so recht gelingen konnte. Immerhin hast du ja den Inhalt trotzdem verstanden, wie deine Zusammenfassung beweist. Es spricht für deine Intelligenz - und für meine gute Auswahl. Du bist der Führer der ganzen Gruppe und deshalb wirst du auch der Führer der Expedition sein - insofern es dir gelingt, dich mit Cora zu arrangieren. Wie ich sie kenne - sie und ihre bisherige Laufbahn... Nun denn: Ich schicke euch zu dritt durch das Gate - das Sieben-Meter-Gate, wohlgemerkt. Es besteht die Chance, dass ihr dabei genau dort wieder landet, wo ihr hergekommen seid.«

Beinahe hätte John sich über diese Möglichkeit gefreut, aber dann fielen ihm zweierlei ein: Erstens, was nutzte es, wenn er sich und zwei seiner Gefährten in Sicherheit bringen konnte und alle anderen dadurch im Stich ließ? Zweitens, schließlich hatte der Comp auch mal vor undenklichen Zeiten einen Roboter losgeschickt, der garantiert nicht auf der Erde gelandet war, weil es dort erst seit kurzem überhaupt Gates gab. Sie hätten vorher einfach nicht funktioniert! Also gab es Sieben-Meter-Gates - zumindest ein einziges! - außerhalb hier und außerhalb der Erde. Und wo befanden diese sich?

Der Comp hatte natürlich wieder seine Gedanken belauscht. Er antwortete: »Genau das werdet ihr für mich herausfinden!«

»Und wenn nicht?«, erkundigte sich John überflüssigerweise.

»Siehst du eine Alternative?«

Das ›Nein‹ ersparte er sich. Er fragte nur noch: »Gemeinsam mit Cora und Petro? Oder wird Benedetta mit dabei sein?« Dabei sah er die drei vor seinem geistigen Auge: Cora Stajnfeld, die Chefin der so genannten Astro-Ökologen, schlank durchtrainiert, asketisch schön, absichtlich strenge Frisur, geniale Wissenschaftlerin.

Petro Galinksi, der stiernackige Sicherheitschef von Clark's Planet. Rote, kurz geschorene Haare, burschikoses Auftreten, aber gutmütige Augen - und absolut verlässlich. Dabei mit einem wachen Verstand ausgerüstet - sofern ihm nicht seine dienstbeflissene Sturheit im Weg war...

Benedetta Fandow, Radarspezialistin, technisch hochbegabt und ehemalige Kommandeuse der Raumüberwachung auf einem irdischen Towersatelliten. Dunkelhaarig, sportlich-schlank...

Na gut, dachte John. Wie heißt es noch so schön: Man muss es eben nehmen, wie es kommt. Was bleibt mir auch anderes übrig?

»Cora und Petro!«, war endlich die Antwort des Comps. Er hatte sich entschieden. Dabei ahnten die beiden noch nicht einmal etwas davon, was sie erwartete. Insofern war John ein kleinwenig besser dran...

Sein letzter Gedanke war das, ehe ihn wieder Bewusstlosigkeit umfing.

2

John kam erst wieder zu sich im Sieben-Meter-Gate. Diesmal gab es kein Fesselfeld und er war nicht allein: Cora und Petro blinzelten ihn erwachend an.

Petro reagierte als erster. Bevor sich noch das Fluoreszenzfeld aufbauen konnte, um sie zum nächstgelegenen gleichnormigen Gate zu übertragen, sprang er brüllend auf und wollte sich gegen die Innenseite des engmaschigen Gitterkäfigs werfen.

»Stopp!«, brüllte John. Es wirkte. Petro hielt irritiert inne.

»Es würde nichts nutzen!«, klärte John ihn auf. »Selbst wenn Du die Übertragung verhinderst... Wir haben keine Wahl. Es würde lediglich eine Verschiebung geben.«

Cora schaute sich um.

»Das Sieben-Meter-Gate, in dem wir materialisiert sind, nachdem uns die Terroristen vom Mond verbannt haben«, stellte sie leidenschaftslos fest. »Und jetzt? Was hat der Comp mit uns vor?«

Es blieb wenigstens noch soviel Zeit, dass John mit knappen Worten die beiden über die neue Lage informieren konnte. Petro konnte dabei ein aggressives Knurren nicht verhindern. Er ballte wütend die Hände zu Fäusten und schaute sich angriffslustig um.

Cora reagierte anders: Mit Bedacht! Sie kontrollierte ihre Ausrüstung und registrierte mit anerkennend geschürzten Lippen, dass der Comp anscheinend an nichts gespart hatte. Er hatte jedenfalls nicht vor, sie völlig schutzlos in die Unsicherheit zu schicken. Außerdem hatte er in ihre Erinnerung gepflanzt - wie auch immer! -, wie sie die Ausrüstungsgegen­stände handhaben mussten.

Was würde sie erwarten?

Kaum hatte John geendet, sagte die sanfte Stimme, die sich der Comp inzwischen angewöhnt hatte: »Viel Erfolg, Freunde!«

Es klang fast... ehrlich! Oder war es gar tatsächlich... ehrlich gemeint?

Sie mochten es nicht glauben. Und der Comp fügte hinzu: »Wir könnten es gebrauchen - alle, einschließlich ich selber. Und ich denke dabei sogar an den Schiffscomp, der euch bei der Séance geholfen hat. Er hat sich inzwischen völlig eingeigelt, nachdem ich euch hatte in seiner unmittelbaren Umgebung erfolgreich überfallen und betäuben lassen. Nun, ich werde ihm nichts tun. Er ist möglicherweise ein wichtiges Mosaiksteinchen, was die gemeinsame Zukunft betrifft, nicht wahr, Freunde? Aber erst einmal muss eine Menge erledigt werden. Von euch. Leider, leider kann ich nicht persönlich mit dabei sein. Aber ich werde an euch denken - und die nicht vorhandenen Daumen drücken. Das verspreche ich euch. Also, noch einmal: Kehrt gesund und munter zu mir zurück - bitte!«

Das Fluoreszenzfeld zuckte auf. Es dauerte nur einen Sekundenbruchteil. Als es vorbei war, hatte sich innerhalb der Gitterpyramide nichts verändert.

Aber außerhalb!

*

Betroffen sah Cora Stajnfeld hinaus: Das Gate stand mitten in einer gigantischen Halle! Hohes Summen drang herein, Vibrationen übertrugen sich auf den Boden. Es musste gerade erst begonnen haben, sonst hätte die Materialisierung nicht stattfinden können, denn die Vibrationen verzogen das Gitternetz.

Hatte etwa das Fluoreszenzfeld dies bewirkt?

Cora grübelte darüber, ohne sich recht entscheiden zu können und während sie noch grübelte, schaute sie sich weiter um: Maschinen befanden sich in der Halle, unförmig erscheinende Kolosse.

Ein Leuchten entstand in der Luft.

»Was ist das?«, fragte John Millory unwillkürlich, ohne eine Antwort von Cora oder von Petro Galinksi zu erwarten.

Ein Kreischen brach aus der gegenüberliegenden Wand. Etwas löste sich daraus, ohne feste Gestalt, diffus, unkenntlich. Gleichzeitig erlosch das sanfte Glühen in der Spitze der Gitterpyramide - die Initialzündung! Damit wurde eine Rückübertragung unmöglich!

»Energieausfall!«, schrie Cora mit überschnappender Stimme und bewies dabei, dass auch sie Nerven besaß, die sie auch mal verlieren konnte.

Petro Galinksi griff sich an die Kehle. Die Luft wurde ihm knapp. Er sah, wie die beiden Gefährten wie in Zeitlupe zusammensanken. Das Etwas, das auf sie zuraste, entpuppte sich als reinste Energie, die das Gate mit einem Schauer überschüttete und Petro Galinksi fast die Sinne raubte.

Eisern riss er sich zusammen. Er schleppte sich zum Ausstieg. Alle Kraft brauchte er, um die Sicherheitsverriegelung zu lösen und das Segment zu öffnen, obwohl es doch eigentlich ganz leicht hätte gehen müssen.

Als hätte sie nur darauf gewartet, nicht einmal mehr von dem engmaschigen Gitternetz behindert zu werden, drang ein Schwall eiskalte Luft herein.

Petro Galinksi taumelte noch ein paar Schritte weiter. Dann brach er zusammen. Stechender Schmerz zuckte durch seine linke Schulter, als er schwer am Boden aufkam. Sein Bewusstsein wehrte sich gegen die Nebel der Bewusstlosigkeit. Kälte biss in seine Knochen, ließ die Glieder steif werden und den Atem zu einer Wolke winziger Eiskristalle gefrieren.

Plötzlich änderte sich die Temperatur, schlug um in Hitze, die Petro wie ein Schlag traf und ihn wieder zu sich brachte.

Er drehte den Kopf. Im offenen Gate-Eingang tauchte John Millory auf. Er stützte Cora, die einen angeschlagenen Eindruck machte.

»Das ist vielleicht ein Empfang!«, schimpfte Petro.

»Hättest halt nicht mitkommen sollen!«, konterte Millory.

»Raus hier!«, ächzte Cora. »Wir müssen die Halle verlassen, ehe es wieder zuschlägt!«

»Aber das Gate!«, widersprach Petro, obwohl er wusste, dass sie das Gate im Stich lassen mussten. Auch wenn es sozusagen ihre einzige Rückfahrkarte war. Doch als Rückfahrkarte war es sowieso ungültig geworden - nach dem Erlöschen der Zündung! Und er wusste darüber hinaus ganz genau, dass ungeheure Energien nötig waren, um die Initialzündung wieder zu starten. Und auch dann funktionierte das Gate nur, wenn es völlig unbeschädigt blieb und das engmaschige Gitternetz um keinen Millimeter außer Form... Eine recht kühne Hoffnung angesichts eines solchen Empfangs...

Wie groß waren hier ihre Überlebenschancen überhaupt?

Der Schmerz in Petros Schulter ebbte ab, behinderte ihn kaum noch. Die Hitze wich gemäßigter Temperatur, die aber schon wieder rapide weiter fiel.

Gehetzt blickten sie sich nach einem Ausgang um. Da war nichts. Zu dritt bewegten sie sich vom Gate weg.

John spürte ein Ziehen im Nacken. Doch er blickte nicht ein einziges Mal zurück. Wenn das Gate auf Dauer unbrauchbar blieb, saßen sie hier fest, ohne auch nur zu ahnen, wo sie sich überhaupt befanden - für immer. Nichts konnten sie dagegen tun, nur vorerst bemüht sein, ihre Haut zu retten.

Die Lücke zwischen zwei Maschinen nahm sie auf. Jetzt erst erkannten sie, wie groß die Kolosse in Wirklichkeit waren. Haushoch türmten sie sich rechts und links auf und degradierten sie zu Winzlingen.

Petro Galinksi sprintete zurück. Cora schrie: »Bleib hier, Petro!«

Er hörte nicht, erreichte das Gate und verschloss es von außen.

Es kam ins Wanken. Bis jetzt hatte es sich noch gut gehalten, aber nun verbogen sich aus nicht klar ersichtlichen Gründen die oben spitz zulaufenden Netzwände.