Glaubt doch nicht der Lügenpresse!​ - Armin Kaster - E-Book

Glaubt doch nicht der Lügenpresse!​ E-Book

Kaster Armin

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Beschreibung

Ein Jugendroman über Populismus, Fake News und Verschwörungstheorien, besonders geeignet als Schullektüre, Kl. 7–10 +++ Linda bemerkt, dass ihr Vater sich verändert. Klar, die Trennung der Eltern war für niemanden einfach. Aber plötzlich hat er immer schlechte Laune, ist aggressiv und meckert nur noch rum: über Linda, über ihre Mutter, über die Regierung und über Migranten und Migrantinnen. Alle sind schuld, dass es ihm so schlecht geht. Dabei geht es ihm eigentlich gut. Er hat sogar eine neue Freundin, die vor Kurzem bei ihm eingezogen ist. Linda hat jedenfalls keine Lust mehr, sich mit den beiden zu beschäftigen. Denn an den Behauptungen ist nichts dran. Da ist sich Linda sicher. Oder vielleicht doch nicht? Ein Roman über Populismus, Fake News und Verschwörungstheorien für leseschwache Schüler und Schülerinnen. Die passende Literaturkartei für Ihren Unterricht finden Sie auf der Website des Verlag an der Ruhr. Weitere Infos zur Reihe: Leseschwache Schüler und Schülerinnen geben schnell frustriert auf, wenn die Lektüre zu schwer, zu lang und zu langweilig ist. Diesen Frust können Sie sich und Ihren Schülern und Schülerinnen mit den Taschenbüchern aus der Reihe K.L.A.R. ersparen: Eine insgesamt geringe Textmenge, überschaubare Leseabschnitte, ein leicht verständliches Vokabular und eine alltagsnahe Sprache sorgen für einen schnellen Leseerfolg, der die Kinder und Jugendlichen nach dem Unterricht auch zu Hause weiterlesen lässt. Die Jugendbücher sind somit ideal für die Leseförderung in der Sekundarstufe, vor allem als Schullektüre an Förderschulen, Hauptschulen, Realschulen und Gesamtschulen, geeignet.

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Seitenzahl: 69

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Impressum

Titel

Kurz – Leicht – Aktuell – Real

Glaubt doch nicht der Lügenpresse!

Autor

Armin Kaster

Umschlagmotiv

© SibRapid – Shutterstock.com

Icon Zeitung und Megafon

© Artco – Shutterstock.com

E-Book-Herstellung und Auslieferung

readbox publishing, Dortmund, www.readbox.net

Verlag an der Ruhr

Mülheim an der Ruhr

www.verlagruhr.de

Ab 12 Jahre

Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages.

© 2025, Verlag an der Ruhr GmbH,

Wilhelmstr. 20, 45468 Mülheim an der Ruhr,

E-Mail: [email protected]

E-Book ISBN 978-3-8346-6805-9

Begleitendes Unterrichtsmaterial:

K.L.A.R. – Literatur-Kartei:

Glaubt doch nicht der Lügenpresse!

Kl. 7–10, 64 S.

PDF(Pro-Lizenz):

ISBN 978-3-8346-6806-6

PDF(Premium-Lizenz):

ISBN 978-3-8346-6807-3

Inhalt

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

„Was hat Papa jetzt schon wieder gemacht?“, fragte Benno.

„Er hat einen Seitenspiegel abgetreten“, sagte Linda.

„Und warum?“, wollte Benno wissen.

„Weil das Auto angeblich auf dem Radweg stand und er nicht vorbeikam“, antwortete Linda. „Das ist so peinlich!“

Benno sah seine ältere Schwester fragend an.

„Warum hat Papa das gemacht?“

„Keine Ahnung. Aber er kann dafür eine Anzeige bekommen. Außerdem war das ein Mercedes. Das wird richtig teuer.“

„Echt?“, rief Benno. „Was für ein Mercedes war das denn?“

„Dein Ernst? Du willst wissen, welches Modell Papa kaputt gemacht hat?“, fragte Linda.

„Das ist doch völlig egal!“

Benno saß auf dem Stuhl in der Küche. Er wusste selbst, dass es nicht in Ordnung war, was sein Vater getan hatte.

Linda war fast fünfzehn und Benno neun Jahre alt. Seit der Trennung ihrer Eltern lebten sie unter der Woche bei ihrer Mutter.

Am Wochenende waren sie bei ihrem Vater.

Doch seit der Vater eine neue Freundin hatte, sahen ihn die Kinder nicht mehr an jedem Wochenende. Benno war deswegen oft traurig. Linda versuchte, ihren kleinen Bruder zu trösten.

„Papa hat jetzt eine neue Freundin“, sagte sie. „Die wollen auch mal etwas zu zweit machen.“

„Mir doch egal“, sagte Benno trotzig. Er wäre so gerne bei seinem Vater gewesen.

Vor der Trennung der Eltern hatten sie an den Wochenenden immer etwas zusammen unternommen. Sie hatten Radtouren gemacht, waren im Wald gewandert oder ins Schwimmbad gegangen. Am schönsten hatten es alle gefunden, am Uhlinger-See mit dem kleinen Segelboot zu fahren. Linda besaß seit einem Jahr den Jugend-Segelschein. Damit durfte sie eine Jolle fahren, die man am Uhlinger-See leihen konnte.

Aber das war jetzt vorbei.

„Schon krass, was euer Vater wieder gemacht hat“, sagte die Mutter, als sie die Küche betrat. Sie nahm sich eine Tasse Kaffee und setzte sich zu ihren Kindern an den Frühstückstisch.

Linda war es unangenehm, über ihren Vater zu sprechen. Er hatte sich nicht zum ersten Mal aggressiv verhalten. Erst letzte Woche war es zu einer Rangelei mit einer Fußgängerin gekommen, die einfach so auf dem Radweg gegangen war.

„Jemanden den Seitenspiegel abzutreten, ist asozial“, sagte die Mutter. „Euer Papa konnte ja immer schon aufbrausend werden. Aber so wütend … Ich erkenne ihn gar nicht wieder.“

Da sprang Benno auf und lief aus der Küche.

Keine zwei Sekunden später knallte die Tür von seinem Zimmer zu.

Die Mutter schüttelte ihren Kopf.

„Ich gehe mal zu Benno“, sagte sie und verließ die Küche.

Linda aß ihr Brot auf und trank einen großen Schluck Kakao. Dann ging sie in ihr Zimmer, um ihren Rucksack für die Schule zu packen. Dabei dachte sie an ihren Vater, der seit Kurzem nicht mehr der war, den sie kannte.

Plötzlich war er oft so wütend. Und jetzt hatte er auch noch eine Freundin. Ob die vielleicht schuld daran war, dass er sich neuerdings so komisch verhielt?

Lindas Freundinnen standen bereits an der Bushaltestelle.

Erva trug ihren neuen Rucksack. Mi hob den Daumen.

Linda sagte: „Hast du ihn doch bekommen?“

„Ja!“, rief Erva und drehte sich um. „Ist der schön!?“

„Total“, sagte Linda.

Erva wusste, wie sehr sich Linda diesen Rucksack wünschte. Und jetzt hatte Erva ihn.

„Der war sogar reduziert“, verriet Erva.

„Wie viel denn?“, fragte Mi.

„30 Prozent“, antwortete Erva.

Mi und Linda sahen sich an. Beide schienen das Gleiche zu denken. Selbst wenn der Rucksack 30 Prozent weniger kostete, war er für sie noch immer zu teuer.

Ervas Eltern hatten viel Geld. Linda und Mi bekamen solche Sachen nur zu ihren Geburtstagen – wenn überhaupt.

„Freut ihr euch nicht für mich?“, fragte Erva.

Sie schien etwas enttäuscht zu sein.

„Doch, schon“, druckste Linda rum. Aber insgeheim war sie traurig. In vier Tagen hatte sie Geburtstag. Und seit der Trennung hatten ihre Eltern nicht mehr so viel Geld für teure Geschenke.

Die drei Mädchen gingen in die 8. Klasse.

Sie verstanden sich eigentlich gut. Nur manchmal war es schwierig, wenn sie mal wieder begriffen, wie verschieden sie waren.

Ervas Eltern verdienten sehr viel Geld und hatten ein großes Haus.

Mi lebte bei ihren Großeltern, die beide schon ziemlich krank waren.

Und Linda?

Lindas Leben hatte sich seit der Trennung der Eltern komplett gewandelt. Die Wohnung, in der sie lebte, war zwar groß, aber ihre Eltern mussten sparsam sein. Der Vater zahlte für die Kinder Unterhalt, hatte aber seit zwei Monaten eine eigene Wohnung. Da blieb nicht viel Geld übrig.

Linda kam es manchmal ungerecht vor, dass es diese Unterschiede zwischen den drei Freundinnen gab.

Frau Kaiser stand vor der Klasse. Sie wartete, dass es ruhig wurde. Dann begrüßte sie die 8a. Als Antwort bekam sie einen müden Chor aus verschlafenen Stimmen zu hören.

„Ich muss leider mit einer unangenehmen Sache beginnen“, sagte Frau Kaiser, nachdem sich alle gesetzt hatten.

Ein paar Schülerinnen und Schüler hoben die Köpfe.

„Wir haben erneut einen Fall von Vandalismus an unserer Schule“, sprach Frau Kaiser weiter. „Diesmal wurde der Papierhalter in der Jungs-Toilette zerstört.“

„Wie jetzt?“, rief Stan, der in der letzten Reihe saß.

„So, wie ich es sage“, antwortete Frau Kaiser spitz. „Irgendwer hat den Kasten mit den Papiertüchern gewaltsam von der Wand gerissen.“ Frau Kaiser ließ ihren Blick über die Gesichter der einzelnen Schülerinnen und Schüler wandern.

Da rief Stan: „Ich wette, Maxim war’s!“

Auf den Stühlen neben ihm wurde ungläubig gelacht.

Linda sah sich um. Stan kippelte mit seinem Stuhl und lehnte mit dem Rücken an der Wand.

„Kannst du das mal bitte begründen?“, bat Frau Kaiser mit ruhiger Stimme.

Linda sah, wie Stan mit den Schultern zuckte.

Schließlich sagte er: „Ist doch klar, dass Maxim das gemacht hat. Er war das doch auch mit den Mülltonnen.“

Ein Raunen ging durch die Klasse.

Vor einer Woche hatte eine Mülltonne gebrannt. Der Verdacht war auf Maxim gefallen, weil er den Brand gemeldet hatte. Vielleicht war ja etwas dran an dem, was Stan gerade gesagt hatte.

„Ich finde es gefährlich, dass du Maxim verdächtigst“, sagte Frau Kaiser.

Linda hörte ihre Freundin Mi neben sich sagen: „Und wenn er es war?“

„Was sagst du, Mi?“, fragte Frau Kaiser.

„Ach, nichts“, antwortete Mi schnell.

Linda sah ihre Freundin an. Mi wurde rot.

„Also, Leute“, sprach Frau Kaiser weiter.

„Erstens gibt es überhaupt keine Beweise für das, was Stan behauptet hat. Wir wissen weder, wer die Mülltonne angezündet hat, noch gibt es einen Grund, warum ausgerechnet Maxim den Kasten in der Jungs-Toilette zerstört haben sollte. Und zweitens ist es auch ziemlich gemein, über jemanden zu sprechen, der heute gar nicht da ist.“

„Wo ist Maxim überhaupt?“, fragte Erva, die links neben Linda saß.

„Maxim ist krankgemeldet“, sagte Frau Kaiser. „Ich wollte euch eigentlich nur darüber informieren, was geschehen ist. Wenn ihr also etwas wisst, was sich auch beweisen lässt, dann sprecht mich bitte an.“

Die meisten in der Klasse nickten zustimmend.

Doch Stan verschränkte seine Arme und sah grimmig zu Frau Kaiser. Wenig später begann der Unterricht.

In der Pause standen Linda, Mi und Erva bei den Toiletten. Vor allem Erva fand es spannend, bei den heimlich rauchenden Großen aus der 10. Klasse zu sein. Nicht zuletzt wegen Stans älterem Bruder, der auch immer dabei war.

„Was glaubt ihr?“, begann Mi. „War Maxim das?“

„Keine Ahnung“, sagte Linda.

„Aber Stan