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robin sucht mutter // nora. nicht tot. hat das haus verlassen. robin folgt den rissen ins niemandsland. hackt das system. Dabei trifft fragmentierte Wirklichkeit, weibliche Wut und dysfunktionale Familienstrukturen auf gender-nonkonforme Identität und queeres Erwachen ohne Label. Ohne Sicherheit. Ohne Anleitung. Glitch:decoded zersetzt Sprache, enttarnt Rollen und wirft Schlaglichter auf ein Coming-of-age jenseits von Norm, Sicherheit und Happy End.
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Impressum
Texte: © Copyright by Jackline Bauer
Umschlaggestaltung: © Copyright by Jackline Bauer
Verlag:
G•b•B Glitch by Bauer
glitch-by-bauer.carrd.co
Herstellung: epubli – ein Service der neopubli GmbH, Berlin
Kontaktadresse nach EU-Produktsicherheitsverordnung:
Copyright-Seite
eins
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boden satz
Teil II Fragmente
About the Author
Jahrmarkt
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Überall zuckt und zischt es, wummert und brummt es. Geschrei. Hektik. Aufregung. Eine irre Geräuschkulisse macht Robin nervös. Kopf dröhnt. Augen brennen. Ohren vibrieren.
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FUCK!
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Der Nachmittag auf dem Jahrmarkt: Leonies Idee. „Zuckerwatte!" Leonie kreischt. Flitzt los. Deshalb. Sie will unbedingt Zuckerwatte. Robin soll mitkommen, weil Leonie alleine nirgends hingeht. Leonie gibt es nur im Familienpack. Wenn man Robin als ihre Familie bezeichnen kann, was eigentlich... na ja, Zuckerwatte! Die Schlange an der Bude ist lang. Leonie reiht sich zwischen kreischende Kids und genervte Erwachsene. Strahlt über beide Ohren. Süß und klebrig wie Zuckerwatte. Robin atmet tief durch. Braucht Abstand von der Menge. Ein Gefühl von tiefer Freundschaft. Das Glück in Leonies Gesicht. Nicht oft. Flutet sie. Lange blonde Haare wippen. Sie fallen auf mit Anstalts-Uniformen. Dunkelblaues Denim-Kleid bis zu den Knien. Kniestrümpfe. Turnschuhe. Marker. Deutlich erkennbar. Die aus der Aufbewahrungsanstalt, kurz AbA. Problemkinder. Ohne Zugehörigkeit. Systemsprenger. Keine Liebe. Wenig Familie, wenn, dann dysfunktional. Das ist gewollt. Das soll so sein. Alle sollen es wissen. Humans nehmt euch in Acht. Leonie mit Uniform wie verkleidet. Robin trägt einen Oversize-Hoodie drüber. Schwarz mit rotem Statement.
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ALIVE.
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Sie schaut sich um. Steht still. Kapuze überm Kopf. Um sie herum Gewusel. Bewegung. Ein Schwarm, der sich in eine Richtung schiebt. Immer an Robin vorbei. Sie spürt Wärme. Körper. Atem. Reibung. Schwingungen. Riecht Schweiß. Saugt Geruch auf. Wird benommen davon. Die Menge reißt auf. Eine kurze Unterbrechung im Fluss. Ein Sog. Lange genug, um zwischen den grell blinkenden Attraktionen etwas Unerwartetes zu entdecken. Eine altmodische Marionettenbühne. Aus der Zeit gefallen. Vorhang gleitet auf. Puppen. Angst kriecht hoch. So altertümlich die Bühne ist in ihrer rustikalen Holzoptik, dem abgewetzten Vorhang, so verstörend modern und echt wirken die Marionetten. Sie tragen Streetwear. Hoodies. Baggy Pants. Sneaker. Sind so groß wie Humans. Ihre Bewegungen wirken natürlich. Gleichzeitig haben sie eine irritierende Künstlichkeit. Sie sprechen. Mund öffnet sich. Augen klimpern. Kopf dreht sich. Es bleibt eine Starrheit im Ausdruck. Sie sind lebendig und auch wieder nicht. Das Pferd kommt auf die Bühne. Zwei Menschen stecken im Gerüst und bewegen es. Einer hält den Kopf und führt. Es wirkt echt. Wild. Schnauben. Prusten. Wirft den Kopf. Bewegt den Schweif. Atmet. Lebt als Puppe. Eine Marionette.
Die Panik in Robin wächst. Herz on Speed. Festgenagelt steht sie da. Verfolgt das Spiel. Widerspenstige rotblonde Locken. Unruhe im Gesicht. Schweiß in Handflächen. Gänsehaut. Sie zittert. Vor der Bühne Familien. Jung. Alt. Groß. Klein. Starren gebannt auf das Puppenspiel. Ein Kleinkind wird hochgehoben. Streichelt das Pferd. Sanft beugt es seinen Kopf. Schnaubt. Das Kind streckt langsam die Hand aus. Große Augen. Voller Staunen. Entdeckt die Welt. Ehrfurcht. Ein Moment der Zärtlichkeit und Ruhe. Magisch. Das Kind verlässt die Bühne. Ein Schuss fällt. Pferd zuckt zusammen. Steigt. Wiehert. Robins Puls rast. Keine Luft mehr. Schwarze Punkte tanzen. Bevor alles kippt. In die Hocke. Hände auf die Ohren. Augen zu. Humans stolpern vorbei, fast so, als wäre es normal, dass ein Teenager zusammengekauert auf dem Boden hockt. Eine Berührung an der Schulter. Robin blinzelt. Direkt vor ihr ein Kind. Zuckerwatte im Gesicht. Zeigt mit klebrigen Fingern. Eine Erwachsene kniet sich besorgt daneben. Lippen bewegen sich. Robin versteht nur Rauschen. Panik flutet. Aufspringen. Rennen. Weg, einfach nur weg.
Am Zuckerwattestand dreht sich Leonie um. Zwei rosa Wolken in der Hand. Ihr Blick sucht die Menge ab. Wo ist Robin? Zuckerwatte gleitet aus Händen. Zeitlupe. Rosa Zeug schwebt zu Boden.
·
Here we are: im Niemandsland.
Industrial
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Robin lässt den Jahrmarkt hinter sich. Hetzt zwischen parkende Autos. Stolpert über Wurzeln. Atmet stoßweise. Musik vermischt mit Herzschlag. Füße fliegen über den improvisierten Parkplatz. Schweiß rinnt. Zwischen zwei SUV hindurch. Links an einem Van vorbei. Die Bushaltestelle kommt in Sicht. Ein kleiner Holzunterstand neben einem provisorischen Verkaufsstand. Der Geruch von frischem Gemüse und süßen Erdbeeren vermischt sich mit dem von feuchtem Gras. Inmitten der Gemüsekörbe wird sortiert und gestapelt. Geschäftige Hände in Arbeitshandschuhen greifen nach Kartoffeln und Zwiebeln. Eine grüne Stoffmütze nickt im Takt der Bewegungen. Daneben fünf grau-schwarze Schäferhundwelpen. Unbeholfene Bewegungen. Verspieltes Tapsen. Robin vergisst den Jahrmarkt und die Hatz. Zitternde Knie. Außer Atem. Sinkt ins Gras. Sofort springt einer der Welpen heran. Kleine Pfoten auf Oberschenkeln. Warme Zunge im Gesicht. Weiches Feld zwischen Fingern. Beruhigt. Der Körper schmiegt sich vertrauensvoll an. „Der ist ja ganz vernarrt in dich", kommt es vom Verkaufsstand. Das grüne Käppi beißt in einen Apfel, mustert die Szene mit einem Lächeln.
„Kannst ihn haben. Musst nur gut für den Kleenen sorgen. Komm – steck ihn ein!"
Ohne zu zögern schlüpft der warme Hundekörper unter Robins Pullover. Bus fährt vor. Herz klopft. Das Bündel unter dem Stoff zappelt. Robin steigt ein. Türen schließen sich. Zischen. Auf dem Gesicht ein erleichtertes Lächeln.
AbA. Ausblick.
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Leonie ist längst zurück in der AbA. Steht an einem großen Fenster. Blick über den weitläufigen Hof, den Eingang und die Zimmer der Kinder und Jugendlichen, die in den ehemaligen Stallgebäuden untergebracht sind. Robin ist noch nicht zurück, nachdem sie sich auf dem Jahrmarkt verloren haben. Leonie ist nervös. Besorgt. Sie wartet. Beobachtet. Ab und zu kommen zwei oder drei mit Rädern an. Lebkuchenherzen. Kuscheltiere. Vom Jahrmarkt.
Endlich. Robin schlendert auf den Hof. Erleichterung. Heftiges Klopfen an die Scheibe. Winken. Robin reagiert nicht. Geht weiter Richtung Eingang. Die Eingangstür fliegt auf. Simone Bergmann erscheint. Resolut. Jeans. T-Shirt. Graue Haare im unordentlichen Zopf. Schnelle Schritte.
„Wo kommst du her?“ Sorge in der Stimme.
Robin zieht stolz den kleinen Hund unterm Pulli raus. „Guck, was ich mitgebracht habe!“ Simone verschränkt Arme vor Brust. Sorge weicht Genervtheit. „Robin, wir können hier keine Tiere halten. Das weißt du doch.“
Enttäuschung.
„Warum denn nicht? Alle wollen einen Hund. Der ist auch ganz lieb."
Sie setzt den Hund auf den Boden. „Sitz! Mach Sitz!" Der kleine Hund rennt aufgeregt schnüffelnd weg und pinkelt an die nächste Ecke. „Hey! Bei Fuß. Komm!" Die Nervosität in Robins Stimme wächst. Der Hund findet alles interessanter als Robin. Läuft mit der Nase auf dem Boden. Geduld reißt. Robin packt das Tier am Kragen. Schüttelt es in der Luft. Jaulen.
„Deshalb nicht, Robin. Genau deshalb. So ein junger Hund braucht viel Zeit und Aufmerksamkeit“, unterbricht Simone die Szene. „Deshalb ist es besser, wenn du den Hund wieder dorthin zurückbringst, wo du ihn her hast! Okay?“
Leonie rennt aus dem Heim. Umarmt die Freundin. „Du hast mir vielleicht einen Schrecken eingejagt." Entdeckt den Hund. Nimmt ihn behutsam auf den Arm. „Oh, ist der süß." Küsst. Drückt. „Simone, ist der nicht süß. Dürfen wir den behalten? Bitte, bitte, dürfen wir den behalten?“
Simone seufzt. „Auch du kennst die Regeln: Wir haben hier keine Haustiere!“
„Wir können doch mal eine Ausnahme machen!“ Simone holt tief Luft. Schließt kurz die Augen.
„Robin, kommst du bitte mit in mein Büro. Ich muss mit dir reden.“
Sie dreht sich um. Geht Richtung Eingang. Robin bleibt trotzig zurück. „Wie jetzt? Ich soll doch den Hund wieder wegbringen.“
„Dazu hast du danach noch Zeit. Leonie kümmert sich solange.“
Robin folgt Simone widerwillig. Hände in den Taschen des Hoodies vergraben. Simone wartet, bis Robin das Büro betreten hat. Schließt die Tür. Robin lehnt sich trotzig mit dem Rücken an die Wand.
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Büro
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Geordnetes Chaos. Zimmerpflanzen überall, selbst an ungewöhnlichen Stellen. Ein kleines Aquarium. Plätschert leise vor sich hin. An den Wänden: Fotos von Kindergruppen in Heimuniformen. Auf dem Schreibtisch: Robins aufgeschlagene Akte. Simone setzt sich in ihren Bürostuhl hinter dem Schreibtisch. „Es gibt Neuigkeiten. Willst du dich nicht mal hinsetzen?“ Robin lehnt weiter unbeweglich mit dem Rücken an der Wand. Nach kurzem Warten: „Okay, also Robin - raus damit: Dein Vater ist gestorben." Sie beobachtet Robin prüfend. Gelangweilter Blick. Gleichgültigkeit.
„Neulich war er doch noch putzmunter.“
„Neulich?"
Simone ist irritiert.
„Ja – vor elf Jahren, 17 Tagen und 9 Stunden."
„Das ist nicht witzig."
Robin zuckt mit den Schultern.
„Ich habe mit deiner Stiefmutter telefoniert...", beginnt Simone, wird unterbrochen.
„Und sie ist furchtbar traurig!"
Simone steht auf. Geht um den Schreibtisch. Lehnt sich an die Kante, direkt gegenüber von Robin. Schaut ihr in die Augen. „Nicht nur das! Sie will nicht mehr für dich zahlen."
Beat. Kurz. Schweigen.
Robin fasst sich wieder. Überspielt Überraschung mit Ironie. „Oh, muss ich jetzt unter der Brücke schlafen?"
„Nein, aber wenn sie nicht mehr zahlt, wirst du verlegt. Das zahlt dann das Jugendamt.“
„Shit!“
„Das ist noch nicht endgültig - es liegt an dir."
„Vergiss es!“
„Fahr zur Beerdigung.“
„Vergiss es!“
„Vielleicht ändert deine Stiefmutter ihre Meinung...“ Robin unterbricht sie. Eindringlicher: „Vergiss!! Es!“
„... wenn sie dich kennenlernt."
„Nein!"
Mit diesem Schrei stürmt Robin aus dem Büro. Treppen runter, durch den großzügigen Eingangsbereich. Raus. Vor die Tür.
Draußen sitzt Leonie mit dem Hund und anderen Jugendlichen. Robin packt im Lauf das Tier. Baumelt wie Tasche in der Luft. Winselt. Läuft zu den Rädern. Leonie springt auf.
„Ey! Wohin willst du?"
„Der muss weg. Hast du doch gehört", erklärt Robin und hält den Hund hoch.
„Wegen der Bergmann? Hat sie dich angemacht?" Robin schwingt sich auf ein Fahrrad mit Korb vorne und Blumengirlande. „Ey, Bitch! Das ist mein Rad!", ruft eine aus der Gruppe.
„Halt die Fresse!"
Robin strampelt. Leonie schnappt sich ihr Rad. Verfolgung. „Sag doch, ist es wegen der Bergmann?" Atmung stoßweise.
„Bist du blöd, oder was? Du hast doch gehört, dass der Köter weg soll.“
„Vielleicht ist ja mal ne Ausnahme drin."
„Ausnahme! Gefickt hat sie mich!"
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Kleinstadt
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Sie radeln hastig. Rein in die Kleinstadt. Fußgängerzone. Leonie sitzt am Brunnen. Robin geht mit Hund auf und ab. Passt Passanten ab. Präsentiert den Welpen in seiner ganzen Pracht. Spricht einen Mann im Anzug an. „Wollen Sie einen Hund? Sie können ihn kaufen. Nur 20 Euro!"
Er lehnt ab. Nächstes Opfer. Eine junge Mutter mit sechsjährigem Kind. Das Kind ist sofort begeistert. Zunge im Gesicht. Der Hund weiß, wie er sich am besten präsentiert. Freude. Quietschen. Giggeln. „Süß, ne? Und der ist sogar schon stubenrein", preist Robin an. „Nur 15 Euro. Das ist ein Sonderpreis."
Kind bettelt. Mutter bleibt standhaft.
„Der wird viel zu groß.“
„Quatsch! Höchstens so", zeigt Robin auf Kniehöhe.
„Ne, ne. Das glaube ich nicht. Der sieht aus wie ne Art Schäferhund!"
Preis sinkt auf zehn Euro. Kopfschütteln. Danach Supersonderangebot: Gratis.
„Das ist wirklich sehr nett von dir. So ein Vieh ist viel zu stressig.“
Frustriert setzt sich Robin zu Leonie an den Brunnen. „Mist! Keiner will die Töle. Was mache ich denn jetzt?"
„Na, wieder mitnehmen. Dann muss die Bergmann ihn erlauben."
Robin beobachtet nachdenklich den spielenden Hund, der aufgeregt angesprungen kommt. Er will spielen. Sie stößt ihn weg.
„Komm! Ich habe eine Idee.“
Sie steigen wieder auf Räder. Fahren los.
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Wald
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An einer dicht bewachsenen Stelle hält Robin an.
„Warte hier!"
„Muss er mal?"
Keine Antwort. Robin verschwindet mit dem Hund im Gestrüpp. Setzt ihn zwischen Bäumen ab. Ein letzter Befehl. „Mach schön Sitz und sei brav!"
Als Robin ohne den Hund zurückkommt, begreift Leonie entsetzt. „Wo ist er?" Sie späht in den Wald. Hofft auf ein Zeichen. Robin ist schon wieder aufm Rad. Strampelt wie eine Irre.
„Sag mal, spinnst du? Das kannst du doch nicht bringen!" Leonie schwankt zwischen der Sorge um den Hund und der davoneilenden Freundin. „Robin!“ Sie strampelt mit. „Der arme kleine Hund."
„Der arme kleine Hund“, äfft Robin sie nach. „Du bist so scheiße spießig."
„Spießig? Der stirbt doch."
„Quatsch. So schnell stirbt man nicht."
„Mörderin."
Robin bremst abrupt und funkelt Leonie an.
„Pass mal auf. Das ist natürliche Selektion. Davon hast du mit deinem Spatzenhirn noch nie was gehört. Lass mich in Ruhe. Du bist nicht meine Mutter. Verstehste. Du bist gar nichts. Wir teilen ein Zimmer! Mehr nicht. Schicksal. Wann kapierst du das endlich?"
Leonie bleibt verletzt zurück.
Garten AbA
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Simone schaufelt mit Kindern Dreck weg. Bewässert Beete. Gräbt um. Pflanzt. Robin stürmt freudestrahlend auf sie zu. „Alles klar! Hund ist weg."
Kein Lob. Simone zieht Robin beiseite auf eine Bank. „Das ändert nichts. Unser Gespräch war noch nicht beendet."
„Aber... ich hab den Hund weggebracht!"
„So leicht kommst du diesmal nicht davon."
"Du hast immer gesagt, ich darf selber entscheiden, wie viel Zeit ich brauche."
Simone nimmt Robin in den Arm. „Es ist eine Chance, mit deinem Vater ins Reine zu kommen. Später wirst du bereuen, sie nicht genutzt zu haben."
„Er interessiert mich nicht.“ Trotz. Verunsicherung. Kindliches Unbehagen. Überforderung.
„Du willst deine Vergangenheit ausblenden. Das geht nicht. Früher oder später holt sie dich ein.“
Robin beobachtet die anderen beim Umgraben und Einpflanzen. Aufgewühlte Erde.
„Er ist ein Fremder. Und jetzt kommt er unter die Erde. Was kümmert mich das?"
„Du machst ihn zu einem Fremden. Er ist dein Vater."
Robin windet sich aus der Umarmung. Schaut Simone direkt an. „Was macht ihn zu einem Vater? Sag mir das! Ist er ein Vater, weil er immer die Besuchszeiten eingehalten hat? Weil er meinen Geburtstag nicht vergessen hat? Wer fragt mich, was ich von einem Vater erwarte? Er ist mein Vater und deshalb muss ich ihn lieben! Das sind doch Scheißregeln!"
„Wenn du ihn wenigstens akzeptiert hättest. Mehr hat er doch gar nicht verlangt."
