8000 v. Chr. Erste steinzeitliche Besiedlungen durch nomadische Jäger und Sammler im norddeutschen Raum, auch auf Rügen.
3000–1800 v. Chr.Beginn von Ackerbau und Viehzucht, Entstehung von Hügelgräbern (Megalithkultur).
1800–800 v. Chr. In der Bronzezeit entwickeln sich Handel und Handwerk, Waffen- und Schmuckgegenstände werden hergestellt und gegen Waren aus südlichen Ländern getauscht.
800 v.–800 n. Chr. In der Eisenzeit bilden sich einzelne Stämme mit jeweils mächtigen Stammesfürsten heraus. Im Zuge der Völkerwanderung wandern Angeln und Sachsen aus dem heutigen Schleswig-Holstein nach Britannien ab (um 450 n. Chr.).
Um 600 Slawen wandern ins heutige Ostholstein und Mecklenburg ein, dänische Stämme gelangen bis Schleswig.
798 Karl der Große besiegt in der Schlacht bei Bornhöved die Sachsen, die Grenze zwischen dem fränkischen und dem dänischen Reich verläuft für die kommenden tausend Jahre entlang der Eider.
Um 800 Die Dänen errichten südlich der Schlei einen Schutzwall, das Danewerk. Die Wikinger-Handelsstadt Haithabu entsteht.
Um 900 Von Haithabu geht die Christianisierung Norddeutschlands aus. Die Grenze zwischen den Obodriten und den Sachsen, der Limes Saxoniae, verläuft von der Kieler Förde bis Lauenburg an der Elbe.
995 In einer Urkunde wird die Michelenburg (später Mecklenburg) südlich von Wismar erwähnt.
1066 Haithabu wird von Norwegern und Wenden zerstört.
1143 Graf Adolf II. von Holstein legt Lübeck als deutsche Handelsstadt an.
1193 Gründung des Zisterzienserinnenklosters in Bergen auf Rügen (Marienkirche).
1227 In der zweiten Schlacht bei Bornhöved besiegt Adolf IV. von Schauenburg die Dänen und schafft damit die Voraussetzung für die Weiterentwicklung der Hanse.
1229 Auf Gotland bildet sich eine Gruppe von deutschen Handeltreibenden.
13./14. Jh.
Mutmaßliches Porträt des Seeräubers Klaus Störtebeker
In London schließen sich Ende des 13. Jahrhunderts flämische und deutsche Händler zu einem Bund – der Hanse – zusammen. Sie hat wirtschaftliche und politische Bedeutung und zählt in den kommenden Jahren an die hundert Städte als Mitglieder, darunter Danzig, Hamburg und Köln. Sie alle werden bald von Lübeck, der »Königin der Hanse«, beherrscht. Die Vitalienbrüder bedrohen als Piraten die Schiffe der Hanse. Ihre Anführer sind Klaus Störtebeker und Gödeke Michels. In Legenden werden sie seitdem als volkstümliche Helden dargestellt.
1419 In Rostock wird die erste Universität Nordeuropas gegründet.
1460 Der dänische König Christian I. wird Herzog von Schleswig und Graf von Holstein. Er gelobt, dass beide Länder »up ewich ungedeelt« bleiben sollen.
1522 Die Reformationsbewegung breitet sich in Nord deutsch land aus.
1625
Schleswig mit Schloss Gottorf (links im Bild) um 1580
Im Dreißigjährigen Krieg besetzen Wallensteins Söldner Schleswig und Holstein, Mecklenburg schließt sich Dänemark an.
1648 Nach dem Ende des Dreißigjährigen Kriegs fallen Rügen und Wismar an Schweden. Das Land ist schwer verwüstet, Krieg und Seuchen reduzieren die Bevölkerung auf ein Viertel.
1666 Gründung der Kieler Universität.
1700 Im Nordischen Krieg fällt Schleswig erneut an die Dänen. Schweden und Brandenburg-Preußen teilen sich Vorpommern.
1755 Zwischen den Ständen und den Herzögen Mecklenburgs wird der »Landesgrundgesetzliche Erbvergleich« geschlossen – er gilt bis 1918.
1777–84 Bau des Eiderkanals.
1793 In Bad Doberan wird das Kurhaus eröffnet – Auftakt zum Bädertourismus.
1815 Der Wiener Kongress beschließt: Rügen gehört wieder zu Preußen.
1819 In Mecklenburg wird die Leibeigenschaft aufgehoben.
1827 In Mecklenburg wird die erste Chaussee fertig gestellt. Sie ist Teil einer Strecke von Berlin nach Hamburg.
1848 Die Deutschen in Schleswig-Holstein erheben sich gegen die dänische Vorherrschaft. Das Lied »Schleswig-Holstein meerumschlungen« wird zur Hymne der Unabhängigkeitsbewegung.
1850 Nach der Schlacht bei Idstedt fallen Schleswig und Holstein zurück an den dänischen König.
1864 Dänemark verliert die Herzogtümer Schleswig und Holstein an Preußen und Österreich.
1871 Schleswig-Holstein und die Herzogtümer Mecklenburgs werden Teil des Deutschen Reiches.
1882 Der Kieler Yacht-Club organisiert die erste Kieler Regatta.
1895 Nach acht Jahren Bauzeit wird der Kaiser-Wilhelm-Kanal eröffnet, der später zum Nord-Ostsee-Kanal umbenannt wird. Auf Rügen unternimmt die dampfbetriebene Kleinbahn »Rasender Roland« ihre Jungfernfahrt – sie fährt noch heute.
1918/19 Aufstand der Kieler Matrosen gegen Ende des Ersten Weltkriegs. Auch in Mecklenburg werden Arbeiter- und Soldatenräte gebildet. Die Unruhen enden mit der Abdankung des Kaisers und der Gründung der Weimarer Republik.
1920 Die Bevölkerung Nordschleswigs entscheidet sich in einer Volksabstimmung für den Anschluss an Dänemark, die Mittelschleswigs bleibt bei Deutschland.
1932 Die NSDAP wird bei den Reichstagswahlen stärkste Partei in Schleswig-Holstein.
1934 In Kiel wird die Marine verstärkt, in Rostock und Wismar entstehen Rüstungsfabriken. Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz werden zum Land Mecklenburg unter einem Reichsstatthalter vereinigt.
1936 Eröffnung des Rügendamms. In der Kieler Bucht finden die Segelwettbewerbe der Olympischen Sommerspiele statt. In Peenemünde auf Usedom bauen die Nazis eine Raketenforschungsstation.
1938 Am 9. November brennen in vielen Städten entlang der Ostseeküste die Synagogen.
1942–45 Im Zweiten Weltkrieg werden große Teile von Kiel, Stralsund, Wismar und Rostock zerstört.
1945 Die Deutsche Reichsregierung unter Großadmiral Karl Dönitz flüchtet nach Flensburg. Nach der Kapitulation wird Schleswig-Holstein der britischen Militärregierung unterstellt. Über eine Million Flüchtlinge aus Pommern, Ostpreußen, Polen und Schlesien finden in Schleswig-Holstein eine neue Heimat. Hinterpommern fällt an Polen, Vorpommern und Mecklenburg werden zusammengefasst und der sowjetischen Siegermacht unterstellt.
1946 Großgrundbesitzer in Mecklenburg-Vorpommern werden enteignet, das Land an »Neubauern« umverteilt.
1949 Gründung der BRD und der DDR. Schleswig-Holstein wird Bundesland mit der Hauptstadt Kiel.
1952 Die Staatsregierung der DDR lässt Sperren entlang der Grenze zur BRD bauen.
1956–63 Landwirtschaftliche Betriebe in der DDR werden zwangskollektiviert.
1972 Die Kieler Bucht ist erneut Austragungsort der olympischen Segelwettbewerbe.
Ab 1982 In beiden Teilen Deutschlands entwickelt sich die Friedensbewegung.
1987 Teile der Lübecker Altstadt werden in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.
1989 Auch in den Städten Mecklenburg-Vorpommerns finden Montagsdemonstrationen statt. Im Herbst wird die deutsch-deutsche Grenze zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein durchlässig.
1990 Mecklenburg-Vorpommern wird Bundesland der Bundesrepublik Deutschland, mit Schwerin als Hauptstadt.
Ab 1990 Große Naturräume entlang der Küste werden unter Naturschutz gestellt. Tourismus und Fremdenverkehr werden zu einem entscheidenden Wirtschaftsfaktor. Vor allem die Küstenorte Mecklenburg-Vorpommerns erweitern ihre touristische Infrastruktur.
1993 Heide Simonis wird in Schleswig-Holstein Ministerpräsidentin – und ist damit die erste Frau, die ein Bundesland leitet.
2002 Die historischen Stadtkerne Stralsunds und Wismars werden als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt.
2005 Auf Rügen brechen große Teile der berühmten Wissower Klinken ab.
2015 Eröffnung des Europäischen Hansemuseums in Lübeck.
2016 Ausgrabung der Fundamente eines vor christlichen Zeremonienhauses aus dem 11. Jahr hundert am Kap Arkona.
2018 Im Januar wird auf Rügen ein Silberschatz gefunden, der mit Harald Blauzahn in Verbindung gebracht wird. Die Wikingersiedlung Haithabu in Schleswig-Holstein wird als Weltkulturerbestätte anerkannt.
2020/21 Die Corona-Pandemie sorgt auch an der Ostseeküste zwischenzeitlich für Verdienstausfall im Gastgewerbe.
2022 Der Tourismus nimmt wieder Fahrt auf.
2023 Im April wird der neue Skywalk über dem Königsstuhl auf Rügen eingeweiht.