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Dieter Genske

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Beschreibung

Ein unterhaltsames Nachschlagewerk für alle Golfinteressierten, Anfänger und Aktive. Es beinhaltet neben der Geschichte des Golfsports u. a. auch Berichte über die großen Turniere und Stars, die Entwicklung der Ausrüstung, das Regelwerk, die Etikette und die Spielformen. Eine Erklärung der Golfbegriffe und eine Übersicht über die besten Golfanlagen runden das Buch ab.

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Seitenzahl: 248

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Allgemeine Hinweise:

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit haben wir uns entschlossen, durchgängig die männliche (neutrale) Anredeform zu nutzen, die selbstverständlich die weibliche mit einschließt.

Auch wenn die Bezeichnungen im heutigen Profisport nicht mehr zeitgemäß sind, ist im Golf aus historischen Gründen nach wie vor von Damen und Herren die Rede.

Das vorliegende Buch wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder der Autor noch der Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch vorgestellten Informationen resultieren, Haftung übernehmen.

Sollte diese Publikation Links auf Websiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen.

DIETER GENSKE

GOLF

ALLES, WAS MAN WISSEN MUSS

SPIELER REGELN TRAINING

Golf – Alles, was man wissen muss

Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Details sind im Internet über <http://dnb.ddb.de> abrufbar.

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie das Recht der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form – durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren – ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, gespeichert, vervielfältigt oder verbreitet werden.

© 2022 by Meyer & Meyer Verlag, Aachen

Auckland, Beirut, Dubai, Hägendorf, Hongkong, Indianapolis, Kairo, Kapstadt, Manila, Maidenhead, Neu-Delhi, Singapur, Sydney, Teheran, Wien

Member of the World Sport Publishers’ Association (WSPA)

Druck: CPI – Clausen & Bosse, Leck

eISBN 978-3-8403-3796-3

E-Mail: [email protected]

www.dersportverlag.de

INHALT

1Die große Faszination Golf

2Die Historie

2.1St. Andrews, die Wiege des Golfsports

2.2Boom in Amerika

2.3Die Golfentwicklung in Deutschland

2.4Die Gründung des DGV

2.5VcG – das clubfreie Golfen

2.6Der DGV in Zahlen

2.7Die German Open

2.8DGV-Meilenstein durch Matthias Schmid

3Die Ausrüstung

3.1Guttapercha und Hickory

3.2Die rasante Entwicklung

3.3Die Arten der Golfschläger

3.4So finden Sie den passenden Putter

3.5Kaufberatung für Golfbälle

3.6Der letzte Trend

4Regelwerk, Etikette und Spielformen

4.1Die Platzerlaubnis

4.2Das Handicap

4.3Die Scorekarte

4.4Die neun wichtigsten Regeln in Kurzfassung

4.5Die Golfetikette

4.6Spielformen und Turnierarten

4.7Privatrunden und Zusatzwetten

4.8Regelbegriffe von A bis Z

5Die größten Turniere

5.1Die Majors

5.1.1US-Masters

5.1.2British Open

5.1.3US Open

5.1.4US PGA Championship

5.2Kampf der Kontinente

5.2.1Ryder Cup

5.2.2Solheim Cup

5.3Golf bei Olympia

6Golflegenden und Superstars

6.1Die Majors – im Golf das Maß für die Ewigkeit

6.2Weltranglisten

6.3Ehrungen und Auszeichnungen

6.4Die 10 Golflegenden

6.5Die Helden der Neuzeit

6.6Die größten Euro-Fighter

6.7Das deutsche Spitzentrio

6.7.1Bernhard Langer

6.7.2Alex Cejka

6.7.3Martin Kaymer

6.8Das Damengolf

6.8.1Die besten Spielerinnen aller Zeiten

6.8.2Das deutsche Spitzentrio

7Die Technik

7.1Die ersten Schläge

7.2Die Dynamik von Ball und Schläger

7.3Der richtige Griff

7.4Der perfekte Schwung

7.5Vom Drive bis zum Putt

7.6Spezialfall Bunker

8Training, Taktik und Fitness

8.1Training

8.2Die Technik, richtig trainiert

8.3Taktik: Golf als planvolles Schachspiel

8.4Mentales Training

8.5Psyche und Temperament

8.6Denken in Bildern

8.7Konzentration

8.8Golf und Gesundheit

8.8.1Die richtige Ernährung

8.8.2Golfer leben länger

Anhang

1Golfplätze und Architekten

2Kuriositäten und Rekorde

3Das Golf-Regelwerk

4Golfbegriffe von A bis Z

5Literaturverzeichnis

6Bildnachweis

1

DIE GROSSE FASZINATION GOLF

Als schönste Nebensache der Welt wird bekanntlich der Fußballsport beschrieben. Aber was gilt für Golf? Das Golfspiel zählt zu den schwierigsten Sportarten, das macht die große persönliche Herausforderung aus. Es ist alles andere als ein schneller Spaziergang mit Pausen und mit Sack und Pack, sprich Golftasche und Schlägern; es ist eher ein persönlicher Marsch durch alle Höhen und Tiefen des Gefühlslebens.

Jeder empfindet Frust und Freude entsprechend seinem Leistungsstand ganz unterschiedlich – ob als sogenannter „Hacker” im Anfängerstadium, als Fortgeschrittener oder als Profi. Der Einsteiger erwartet stets schlechte Schläge und freut sich über die wenigen guten – der Berufsspieler hört auf, die vielen guten zu genießen und beginnt, sich über die wenigen schlechten Schläge zu ärgern. Doch alle eint das absolute Glücksgefühl: Wenn der Ball bei einem Ass mit einem Schlag vom Abschlag ins Loch fällt. Allerdings warten viele auf ein solches Glücksgefühl ein Golferleben lang.

Das Golfspiel schließt die psychologische Fähigkeit mit ein, mit Anstand und Würde zu verlieren. Die besondere Faszination im Golf liegt auch darin, dass man grundsätzlich nicht gegen einen direkten Gegner spielt, man kämpft immer gegen sich selbst, gegen seine Gemütsverfassung, gegen seine Ausreden und gegen seine Persönlichkeit. Anderen die Schuld für schlechte Schläge zuschieben oder einen Schiedsrichter anzuschreien, das alles entfällt beim Golfspiel.

Die berühmte amerikanische Golflegende Bobby Jones sagte einmal: „Golf ist aus meiner Sicht das wertvollste aller Spiele, weil es einen entscheidenden Wert für die Entwicklung des Charakters besitzt. Der Golfspieler stellt sehr schnell fest, dass sein unmittelbarster und vielleicht auch sein stärkster Widersacher er selbst ist.“ Nur mit einer bestimmten Einstellung ist Golf erträglich, wenn nach missglückten Schlägen der große Frust aufkommt.

Viele sagen: Wer erst einmal einen Golfschläger in der Hand gehalten hat, der ist vom Bazillus befallen und wird vom Golfsport nicht mehr lassen können. Für die einen ist es der perfekt geregelte Wahnsinn, für andere schlicht ein Spiel, für andere wiederum ein Spiel, bei dem man seinen Ball vom Abschlag mit möglichst wenig Schlägen ins Loch bringen muss.

Hatten viel Spaß und Freude auf einer gemeinsamen Golfrunde: Tennislegende Boris Becker und Golfsuperstar Tiger Woods.

In keiner anderen Sportart liegen Freude und Frust so nahe beieinander wie beim Golf. Und das ist völlig unabhängig von der Spielstärke. Vielleicht liegt darin der große Reiz und die Begeisterung für das Golfspiel, die schon jahrhundertelang anhält.

Und Golf bietet noch zwei weitere große Vorteile:

Es ist die einzige Ballsportart, die ohne einen direkten Gegner gespielt werden kann. Man kann für sich allein Ziele stecken oder den Sport einfach nur als schöne Erholung und sinnvolle Entspannung oder Freizeitgestaltung ansehen.

Golf kann man ohne Probleme bis ins hohe Alter ausüben – als Ausgleich, aus Leidenschaft, als Hobby oder Profisport.

Außerdem finden beim gemeinsamen Thema Golf auch die unterschiedlichsten Menschen zueinander und sie können sich nach der Runde stundenlang über „ihre” Sportart und einzelne geglückte oder missglückte Schläge ereifern.

Zuerst ist es nur ein Flirt, dann wird es zu einer wilden Leidenschaft. So charakterisierte Harry Valérien einmal das Golfspiel, der als einer der ersten Fernsehkommentatoren Golf in Deutschland einem breiteren Publikum näherbrachte.

Den größten Teil des Golfsports macht die Technik aus. Hinzu kommen Temperament, Intelligenz, Nerven, Ehrgeiz und andere psychische Komponenten. Für Deutschlands Golflegende Bernhard Langer ist Golf ein Spiel, bei dem man seinen Ball vom Abschlag mit möglichst wenigen Schlägen ins Loch bringen muss. Und darin liegt für ihn der große Reiz. Mit seinem britischen Humor wird Winston Churchill zitiert: „Golf ist jenes Spiel, bei dem ein viel zu kleiner Ball mit völlig ungeeigneten Werkzeugen in ein viel zu kleines Loch befördert werden muss.“

In der Politik ist die Tradition golfender US-Präsidenten sprichwörtlich: Sie geht von Dwight Eisenhower über Ronald Reagan bis hin zu George Bush, Bill Clinton und zuletzt Donald Trump. Dabei hätte es George Bush einmal fast erwischt, als er gerade noch einem Kopfschuss durch einen verirrten Golfball entging. Immerhin erreichen Golfbälle Höchstgeschwindigkeiten von über 270 Stundenkilometern.

Eine goldene Nase konnte man sich mit Golf am Anfang übrigens nicht verdienen. Jamie Anderson zum Beispiel, Gewinner der legendären British Open 1877, 1878 und 1879, starb in einem Armenhaus. Wer dagegen heute einen der großen Titel holt, hat für den Rest seines Lebens finanziell ausgesorgt.

Als Anfang der 1980er-Jahre Bernhard Langer in die große Golfwelt auszog, um sich mit den Besten zu messen, wurde die breitere deutsche Öffentlichkeit auf den Sport aufmerksam. Und mit seinem ersten Sieg beim US-Masters 1985 auf dem berühmten Kurs von Augusta in Georgia, einem der vier sogenannten Major-Turniere, räumte Golf auch in deutschen Medien ordentlich ab.

Und für jeden einzelnen Golfspieler ist jede Runde immer wieder eine Auseinandersetzung mit sich selbst. Man muss schon verrückt sein, das freiwillig zu tun! Aber genau das lässt den Golfsport nie langweilig werden. Also, auf geht’s – ins Spiel des Lebens!

2

DIE HISTORIE

Nichts Genaues weiß man nicht … Wo und wann das Golfspiel erfunden wurde, das ist mehr eine philosophische Frage. War es ein Schäfer an der Ostküste Schottlands, der seine Tiere hütete und missmutig gegen Kieselsteine trat? Ein solches Steinchen, vom Wasser zu einer Kugel geschliffen, verschwand dabei in einem Kaninchenloch. Er drehte seinen Krückstock herum und spielte damit weiter. So könnte alles einmal angefangen haben. Es spricht jedenfalls viel für Schottland, denn die Namen „Goff“, „Gowf“ oder „Golf“ tauchten im Jahr 1457 erstmals in Schottland auf.

2.1ST. ANDREWS, DIE WIEGE DES GOLFSPORTS

Zu Beginn des 15. Jahrhunderts war St. Andrews an der schottischen Ostküste eine Festungsstadt mit engen Straßen. Das Leben war hart und Erholung bot allein der Sanddünenstreifen am Strand. Man kann annehmen, dass in einem Entwicklungsprozess eine Gruppe, ausgerüstet mit Schlägern und Bällen, in den Dünen erschien. Obwohl St. Andrews als die Wiege des Golfsports gilt, entstand der erste Golfclub in Leith. Der Hafen lag nahe genug an der Stadt Edinburgh, doch das Gelände eignete sich kaum für das Golfspiel. Häufig segelte man über den First of Forth an die Küste von Fife, denn der Platz von St. Andrews war wie geschaffen für Golf. 1744 wurde der Golf Club der Honourable Company of Edinburgh Golfers in Leith gegründet. 10 Jahre später gründete sich der St. Andrews Club. Jetzt gab es ordnungsgemäß gegründete Clubs mit Clubhäusern.

In St. Andrews gab es auch den ersten 18-Löcher-Platz. Das lange und schmale Gelände in den Dünen bestimmte zunächst den Verlauf von neun Löchern von einem Ende zum anderen. Auf dem Weg zurück gab es ein Vorrecht vor den auswärts spielenden Golfern. Als immer mehr Menschen sich für Golf begeisterten, wurden die Grüns vergrößert. Die eine Hälfte war für die ersten neun, die andere für die zweiten neun Löcher bestimmt.

Andere Plätze hatten je nach Geländegröße in dieser Zeit fünf, sieben, neun oder 22 Löcher. Doch dann wurde vom Royal and Ancient Golf Club of St. Andrews bestimmt, dass alle Golfplätze 18 Löcher haben müssten. 1860 etablierte sich auch der erste Club auf dem europäischen Kontinent durch britische Golfer in Pau am Fuß der Pyrenäen.

Von 1850 an ließ der billigere Guttaperchaball Tausende von Golfern auf die Plätze strömen. Golf war damit nicht mehr ausschließlich den reichen Bürgern vorbehalten, die aber immer noch über viel mehr Freizeit verfügten als die übrige Bevölkerung. Sogar die Erfindung des Rasenmähers spielte eine große Rolle für die rasante Ausbreitung des Spiels. Vorher war Golf im Landesinneren kaum möglich, weil das Gras so schnell wuchs und die Bälle besonders im Sommer schnell verloren gingen.

Ein Blick auf die Statistik zeigt die rasante Entwicklung der Golfclubs damals in Großbritannien:

Jahr

Clubs

1800

7

1870

34

1890

387

1900

2.330

1910

4.135

2.2BOOM IN AMERIKA

Einen ähnlichen Golfboom erlebte auch Amerika zwischen 1890 und 1900. Die Damen fristeten in der Männerwelt des Golfs zunächst ein eher kümmerliches Dasein. In St. Andrews durften die Damen zwar putten, aber die Herren blieben auf dem Platz unter sich: Damen verboten! Doch sie behaupteten sich und 1893 wurde sogar eine Damenmeisterschaft ins Leben gerufen. Sechs Jahre später gab es in Großbritannien immerhin 128 Damenclubs.

2.3DIE GOLFENTWICKLUNG IN DEUTSCHLAND

Auch in Deutschland waren es die Briten, die das Golfspiel populär gemacht haben. Viele Londoner weilten Anfang des 19. Jahrhunderts zur Entschlackungskur in Bad Homburg. Später beobachteten auch in Baden-Baden und Wiesbaden deutsche Gäste voller Verwunderung diese Golf spielenden Engländer. So gab es 1893 in Wiesbaden, zwei Jahre später in Bremen-Vahr und Berlin-Westend, die ersten Clubgründungen. Bad Homburg zog 1899 nach. Immer länger wurden die Mitgliederlisten, sodass der Homburger Golf-Club 10 Jahre nach der Gründung bereits 2.500 eingetragene Golfer vorweisen konnte. Anfang des 20. Jahrhunderts gab es zwar noch keinen Golfboom, aber mit Clubs in Reinbek und Kitzeberg sowie Leipzig-Gaschwitz, Baden-Baden und Hamburg breitete sich das Golfspiel zwischen 1902 und 1906 über ganz Deutschland aus.

Zeitleiste:Die Golfgeschichte bis zur DGV-Gründung 1907

1147

Erste schriftliche Erwähnung eines Spiels mit dem Namen „Chole“.

1297

Erstes alljährlich stattfindendes, golfähnliches Wettspiel in Loenen aan de Vecht zur Feier der Übergabe von Schloss Kronenburg.

1350

In der englischen Kathedrale von Gloucester zeigt ein Kirchenfenster einen Mann beim Golf oder einem ähnlichen Spiel. Jedenfalls sieht man jemanden, der einen Schläger mit einem typischen Golfgriff in den Händen hält und zum Schwung ausholt.

1387

Der Stadtrat von Brielle verbietet Wetten bei Sportveranstaltungen, einschließlich Golf, die innerhalb der Stadtmauern stattfinden.

1390

Außerhalb der Stadtmauern von Haarlem gibt es offizielle Landzuweisungen an Golfspieler.

1401

Die Stadt Dordrecht verbietet Golf in den Straßen.

1424

Durch einen Parlamentsbeschluss werden Fußball und Golf in Schottland verboten.

1457

Das Wort Golf wird zum ersten Mal erwähnt. Das geschieht in einem Dekret des schottischen Parlaments unter König James II., der den Beinamen „Feuerkopf“ erhält und später stirbt, als bei ihrer Inspizierung eine Kanone losgeht. In seinem Erlass verbietet er das Golfspielen: „Der Fußball und Golfball seien verbannt und man hat nicht mehr damit zu spielen.“ Grund für das strenge Gesetz ist der mehr oder weniger ständige Kriegszustand mit England. Jeder kräftige Mann musste seine freie Zeit dem Waffentraining widmen. Der so angenehme Zeitvertreib von Fußball und Golf stand dem Ziel von König James II. da natürlich im Wege.

Auch Ausdrücke wie „Goff“ oder „Gowf“ werden in diesem Jahr verbreitet.

1497

„Chole“, wie es in Frankreich gespielt wird, ist nur eine der Vorformen des Golfspiels.

1502

Das Verbot gegen das Golfspielen wird aufgehoben.

König James IV. bestellt Bälle und Schläger in Perth.

1510

Ein flämisches Stundenbuch zeigt Golfszenen.

1553

Der Erzbischof von St. Andrews erlaubt den Bürgern, auf den „Links“ Golf zu spielen.

1567

Queen Mary erntet schwere Kritik, weil sie zwei Wochen nach der Ermordung ihres Mannes bereits wieder Golf spielt.

1579

Und wieder ein Golfverbot des schottischen Parlaments. Es gilt allerdings nur für den Sonntag und schließt das Trinken und andere Vergnügungen mit ein.

1587

Erste Darstellung eines Golfballs aus ungekämmter Schafwolle auf einem Gemälde eines niederländischen Malers.

1589

Aus dieser Zeit findet man 1970 einen hölzernen Golfball im Schlamm des Amsterdamer Hafens beim Abbruch eines Hauses. Der Ball steckt unter einem Balken.

1604

Ein William Mayn wird zum königlichen englischen Schlägermacher bestellt. Diese Tatsache allein beweist, dass der königliche Hofstaat sich mit Golf in der Nachbarschaft von Greenwich die Zeit vertreibt.

1618

Einführung des Featherie-Balls, des ersten „echten“ Golfballs.

1622

Es tauchen Abbildungen von „Colf“-Spielern in Rom auf.

1629

Erste Erwähnung eines Caddies. Der Marquis of Montrose notiert die Zahlung von vier Schillingen „an den Buben, der meine Schläger trug“.

1657

Ein Gericht von New Orange, New York, verhängt Strafen gegen Bürger, die in der Stadt Golf spielten.

1660

In Kleve am Niederrhein zeigen Abbildungen Spieler beim „Colf“.

1668

Auf einem Gemälde sieht man, wie zwei Schotten im Rock auf dem Eise in den Niederlanden „Colf“ spielen. Landschaftsmaler sorgen zu dieser Zeit für eine ausgezeichnete Dokumentation von „Colf“-Darstellungen. Zunächst wird es auf Eis gespielt.

1682

Das erste internationale Wettspiel: Der Herzog von York und der schottische Schuhmacher John Paterson besiegen zwei englische Edelleute in Leith.

1687

Thomas Kincaid verfasst die erste Unterrichtsunterweisung im Golf. Er schreibt sein Wissen über das Spiel nieder.

1741

In einem Haus in Hull werden später Schläger gefunden, die in eine Zeitung aus diesem Jahr eingewickelt sind.

1743

Golf breitet sich in Amerika aus. David Deas aus Charleston, South Carolina, ist der erste Großmeister eines Staates in den USA. In Schottland gibt er eine Bestellung von 96 Golfschlägern und 432 Bällen auf. Ein noch heute vorhandener Frachtbrief beweist, dass die Sendung von Leith aus abgeschickt wurde.

1744

Erster Golfclub in Schottland: Gründung der Honorable Company of Edinburgh Golfers.

Die ersten formellen Golfregeln werden in Leith festgelegt. Der Gedanke der Sportlichkeit und Fairness bestimmt die 13 Regeln, die auf einem Blatt Papier aufgeführt sind.

Eine Gruppe von „honourable gentlemen golfers“ stellt bei den Stadtvätern den Antrag, einen silbernen Golfschläger für eine Offene Meisterschaft der Golfgemeinschaft zu stiften.

1754

Gründung des Golf-Clubs St. Andrews, der Society of St. Andrews Golfers (der spätere Royal and Ancient Golf Club). St. Andrews stiftet einen silbernen Schläger als Preis für ein offenes Turnier.

1759

Erste Erwähnung eines Zählwettspiels.

1764

Der Platz von St. Andrews wird von 22 auf 18 Löcher reduziert und damit wird die Norm für eine volle Golfrunde gelegt.

Die Golfer von Leith erbitten von der Stadt Edinburgh die Genehmigung zur Gründung eines eigenen Clubs, die Honourable Company of Edinburgh Golfers, und das Wettspiel um den silbernen Schläger auf die Mitglieder zu beschränken.

1766

Erster Golfclub in England.

1771

Der Schriftsteller Tobias Smollett schreibt in seinem Buch „The Expedition of Humphry Clinker“ von einem Spiel in Leith: „Bei keinem Rennen in England befand ich mich in einer so eleganten und angenehmen Gesellschaft wie auf dem Golfplatz in Leith. Auf Spielbahnen, den sogenannten Links, vergnügen sich die Bürger Edinburghs bei einem Spiel, das sie Golf nennen.“

1779

Im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg spielen kämpfende schottische Offiziere in New York Golf.

1800

In Großbritannien gibt es sieben Golfclubs.

1801

Die Honourable Company of Edinburgh Golfers in Leith veranstaltet regelmäßig Essen, bei denen Wetten abgeschlossen werden für bestimmte Wettbewerbe. Nur die wenigsten Wetten betreffen jedoch Golf.

1810

Erstes geschichtlich überliefertes Damenturnier unter den Fischweibern von Musselburgh.

1829

Erster Golfclub in Indien, der Royal Calcutta. Es ist der erste Club außerhalb Großbritanniens.

1832

Der North Berwick Golf Club wird gegründet und anlässlich der ersten Versammlung wird ein Wettbewerb im „Hammelessen“ zwischen zwei Mitgliedern ausgetragen. Das Protokoll der Versammlung widmet dem Golf ganze 10 Worte, beschäftigt sich dann aber ausgiebig mit den Vorbereitungen für das Menü und Dinner der nächsten Versammlung.

1834

William IV. verleiht dem Club von St. Andrews das „Royal and Ancient“.

1842

In Bombay wird ein Golfclub gegründet.

1848

Einführung des Guttaperchaballs.

1856

Der Pau Golfclub in Frankreich ist der erste auf dem europäischen Kontinent.

1857

Erster Golfclub in Pakistan.

1860

Austragung der ersten British Open, der „Open Championship“ in Prestwick (Sieger Willie Park). Es ist der 17. Oktober.

In Montreal entsteht der erste Golfclub.

1861

Einsamer Major-Rekord bei den British Open: Ein Spieler benötigt für ein Loch sage und schreibe 21 Schläge.

1862

Old Tom Morris gewinnt die British Open mit 13 Schlägen Vorsprung, und das nach nur zwei Runden.

1863

Das Gesamtpreisgeld bei den British Open beträgt 10 Pfund.

1864

Mit der Gründung des North Devon Golfclubs hat England endlich seinen ersten Linkscourse am Wasser.

Das Preisgeld bei den British Open wird auf 16 Pfund angehoben, der Sieger Old Tom Morris erhält sechs davon.

1865

Der Außenseiter Andrew Strath durchbricht bei den British Open den Siegeszug von Old Tom Morris und Willie Park.

1866

Willie Park gewinnt seinen dritten British Open-Titel.

1867

Gründung des ersten Damen-Golfclubs in St. Andrews.

1868

Erster Golfclub auf Jamaika.

Tom Morris jun. erzielt bei den British Open in Prestwick das erste Hole-in-one. Er wird mit 17 Jahren, fünf Monaten und acht Tagen auch der jüngste Gewinner dieses Major-Turniers.

Die Damen stoßen mit ihrem Golfspiel auf wenig Gegenliebe bei den Herren, doch nach den zaghaften Anfängen mit Putten spielt das schwache Geschlecht jetzt auch „richtiges“ Golf. In Westward Ho! haben sie sogar einen eigenen Golflehrer.

1869

Gründung des Royal Liverpool Clubs.

1870

In den letzten 70 Jahren stieg die Zahl der Golfclubs von sieben auf 34.

1871

Die British Open fallen aus, weil kein Ersatzpreis zur Verfügung steht: Tom Morris jun. hatte den Preis – einen Gürtel – nach drei Erfolgen hintereinander behalten dürfen.

1872

Tom Morris jun. gewinnt die vierten British Open; es wurde ein neuer Preis – eine Weinkanne – gestiftet.

1873

Erster Golfclub in Kanada, der Royal Montreal Club. Es ist der erste in Nordamerika.

1874

Ein gewisser Mungo Park gewinnt die British Open, findet später aber kaum noch Erwähnung.

1875

Vierter und letzter British Open-Titel für Willie Park.

1876

Ein neuer Name auf der British Open-Siegerliste: Bob Martin.

1877

Jamie Andersen gewinnt seinen ersten British Open-Titel. Er kann ihn noch zweimal verteidigen.

1878

Erster Wettkampf zwischen Golfern aus Oxford und Cambridge. Es ist der älteste Vergleichskampf zwischen Clubs.

John Ball wird Fünfter bei den British Open, und das im Alter von 14 Jahren.

1879

Erster Golfclub auf Ceylon.

1880

Der Glasgow Golfclub gründet den Tennant Cup, es ist bis heute die älteste jährlich ausgetragene Meisterschaft.

Erster Golfclub in Ägypten.

1881

Erster Golfclub in Irland.

Die British Open fallen beinahe aus, weil an der schottischen Küste heftige Stürme toben und 180 Fischer in diesen Tagen ertrinken. Auf den Arran-Bergen, in der Nähe des Austragungsortes Prestwick, liegt sogar Schnee.

1882

Robert Ferguson gewinnt seinen dritten British Open-Titel hintereinander.

1883

Erster und letzter British Open-Sieg für Willie Fernie.

1884

Noch ein „Einzelsieger“ bei den British Open: Jack Simpson.

1885

Erster Golfclub in Italien und Südafrika.

Der Royal Liverpool Club richtet das erste offene Amateurturnier aus, den Vorläufer der heutigen Amateur Championship.

Zweiter British Open-Sieg für Robert Martin.

1886

David Brown ist Gewinner der British Open, wieder einer der „Einzelsieger“.

1887

Erster Golfclub in Malaysia, Belgien und Wales, sowie Gründung des ersten Golfclubs in den USA, des St. Andrews Golf Clubs in Yonkers am Hudson. Allerdings hat schon ein knappes Jahr zuvor eine Gruppe von Schotten den Oakhurst Golf Club gegründet.

Der St. Andrews Golf Club um John Reid und seine Freunde zieht übrigens vier Jahre später auf einen Golfplatz mit sechs Löchern in einem Apfelgarten um und macht sich einen Namen als „die Apfelbaumbande“.

1889

Hongkong und Argentinien haben den jeweils ersten Golfclub.

In Bad Homburg wird erstmals auf deutschem Boden von englischen Kurgästen Golf gespielt.

1890

In den letzten 20 Jahren hat sich die Anzahl von Golfclubs in Großbritannien von 34 auf 387 mehr als verzehnfacht.

In Boston entsteht der erste städtische Golfplatz der USA. Portugal und Thailand melden den ersten Golfclub.

Die schottische Vorherrschaft bei den British Open ist beendet: Sieger wird John Ball aus England. Er ist Amateur und muss auf das Preisgeld verzichten – es sind 10 englische Pfund.

1891

Golf breitet sich weltweit immer stärker aus: Australien, Spanien, Neuseeland, Singapur und die Schweiz haben ihren ersten Golfclub.

1892

Mit Harold H. Hilton gewinnt ein Amateur die British Open. Es ist der zweite nach John Ball im Jahr 1890.

1893

Endlich ist es auch in Deutschland so weit: Gründung des ersten deutschen Golfclubs in Wiesbaden. Auch in den Niederlanden gibt es den ersten Club.

Gründung der Ladies Golf Union und Ausrichtung der ersten Ladies Championship.

1894

Gründung der United States Golf Association.

John Henry Taylor holt seinen ersten von insgesamt fünf British Open-Titeln.

1895

Austragung der ersten US Open in Newport (Sieger Horace Rawlins). Die Premiere auf dem Neun-Loch-Kurs von Newport wird kurzerhand von September auf Oktober verlegt, da einige Spieler bei den Rennen um den America’s Cup mitsegeln. Nur elf Spieler nehmen an den zwei Runden teil.

Erste Clubs werden in der Türkei und in Chile gegründet.

Titel Nummer zwei für John Henry Taylor bei den British Open.

1896

Noch mehr Golf in Afrika: Das heutige Zimbabwe hat seinen ersten Club.

Erster British Open-Sieg für Harry Vardon.

1897

Mittelamerika meldet in Mexiko den ersten Club.

1898

Auch in unserem Nachbarland Dänemark gibt es jetzt den ersten Golfclub.

Zweiter British Open-Sieg für Harry Vardon.

1899

British Open-Titel Nummer drei für Harry Vardon.

1900

In den letzten 10 Jahren stieg die Zahl britischer Golfclubs von 387 auf 2.330.

Harry Vardon sorgt auch in Amerika für Aufsehen und siegt bei den US Open.

Dritter British Open-Sieg für John Henry Taylor.

1901

Einführung des Golfballs mit festem Kern und darum gespanntem Gummiband.

Brasilien und Österreich (Wiener Golf-Club) haben den ersten Golfclub.

James Braid gewinnt seine ersten British Open.

1902

Schweden und Sambia melden die ersten Golfclubs.

1903

Auch Japan zählt endlich zu den golfverrückten Ländern und hat den ersten Club.

Harry Vardon ist bei British Open-Titel Nummer vier angelangt.

1904

Willie Anderson holt seinen dritten US Open-Titel.

1905

Vierter Titel für Willie Anderson bei den US Open, der dritte hintereinander.

Zweiter British Open-Titel für James Braid.

1906

James Braid verteidigt seinen British Open-Titel.

1907

Der Franzose Annaud Massy durchbricht bei den British Open die Vorherrschaft der Briten und ist der erste Sieger vom europäischen Festland.

Gründung des Deutschen Golf Verbandes in Hamburg. In Deutschland gibt es bereits sieben Golfclubs.

2.4DIE GRÜNDUNG DES DGV

Mit der Gründung des Deutschen Golf Verbandes wurden Unstimmigkeiten bei der Regelauslegung und der allgemeinen Spielweise im deutschen Golf beseitigt. Das historische Datum ist der 26. Mai 1907: Da traf man sich unter der Leitung des Kieler Grundstücksmaklers Johann Vincent Wentzel im Uhlenhorster Fährhaus an der Alster in Hamburg. Bei Schildkrötensuppe, Bachforelle, Poularde mit Trüffeln, Mandelkartoffeln und englischem Hammelrücken wurde die historische Stunde im Ratsweinkeller des Hamburger Rathauses anschließend gebührend gefeiert.

Die Gründungsclubs des Deutschen Golf Verbandes (DGV)

Club zur Vahr, Bremen; Golfclub Berlin; Hamburger Golfclub; Golf-Club Gaschwitz; Golf-Club Wentorf-Reinbek, Hamburg; Golf-Club Kitzeberg, Kiel sowie der Golf-Club Baden-Baden.

Die Golfentwicklung in Deutschland

Jahr

Clubs

Golfer

1960

62

9.200

1970

100

21.000

1980

160

49.211

1990

313

141.885

2000

621

370.490

2010

788

610.104

2020

831

651.417

Das ist der DGV

Gemäß seiner Satzung fördert und regelt der Deutsche Golf Verband den Golfsport in Deutschland. Diese Förderung umfasst sowohl den Breiten- als auch den Leistungssport, wobei dem Leistungssport und seiner Ausrichtung auf die Olympischen Spiele ein besonderes Augenmerk gilt.

Als Sportverband führt der DGV nationale und internationale Meisterschaften durch und bietet mit der KRAMSKI Deutschen Golf Liga presented by Audi ein bundesweit gültiges Ligasystem an. Er fördert die Spitzensportler im Golf Team Germany bei Trainingsmaßnahmen und Lehrgängen und ist verantwortlich für die Entsendungen zu internationalen Turnieren, Europa- und Weltmeisterschaften. Zur Sicherung der Basis gehört die Unterstützung kindgerechter Nachwuchsarbeit durch Projekte wie „Abschlag Schule“, „Jugend trainiert für Olympia“, das Kindergolfabzeichen und insbesondere durch das Qualitätsmanagement-Programm für die Nachwuchsförderung. Der DGV bildet zudem die Trainer für den Nachwuchs-, Schul-, Gesundheits- und Spitzensport aus.

Als Dachverband setzt der DGV die Spiel- und Wettspielbestimmungen sowie die Golfregeln fest und überwacht deren Einhaltung. Neben den klassischen sportlichen Aufgaben versteht sich der DGV als moderner, kundenorientierter Dienstleister für seine Mitglieder mit der Verantwortung für die Weiterentwicklung des deutschen Golfsports. Gleichzeitig berücksichtigt er bei seinen Maßnahmen die einzigartige Erlebnisqualität und die traditionellen Werte dieses Spiels, die sich in der Etikette, den Regeln und der Tradition des Clublebens manifestieren.

Der DGV bietet seinen Mitgliedern umfangreiche Serviceleistungen an. Dazu gehören beispielsweise die Ermittlung betriebswirtschaftlicher Daten, die Beratung bei Neugründungen von Clubs sowie die Aus- und Fortbildung der Mitarbeiter der Anlagen zu Themen wie Betriebswirtschaft, Marketing, Platzpflege, Golfregeln, Spielleitung und Umgang mit der Golfclub-Software. Der DGV unterstützt seine Mitglieder durch Marketingaktionen bei der Generierung von Neugolfern.

Seine Experten beraten die Clubs in den Bereichen Umwelt und Platzpflege, beispielsweise mit dem Projekt Golf & Natur. Außerdem stellt er den registrierten Golfern in Deutschland den einheitlichen DGV-Ausweis zur Verfügung.

Die wirtschaftlichen Interessen des DGV nimmt die Marketing- und Servicegesellschaft Deutsche Golf Sport GmbH (DGS) wahr. Sie vermarktet exklusiv die Nutzungsrechte an der Marke DGV, akquiriert und betreut Sponsoren und zeichnet für die Organisation und Vermarktung von Golfturnieren verantwortlich.

2.5VCG – DAS CLUBFREIE GOLFEN

Eine Mitgliedschaft in der sogenannten Vereinigung clubfreier Golfspieler (VcG) ähnelt einer Greenfee-Mitgliedschaft. Die VcG ist eine innerhalb des deutschen Deutschen Golf Verbandes (DGV) bundesweit agierende Vereinigung für sogenannte „Club-ungebundene“ Golfspieler.

Der Verein wurde 1993 ins Leben gerufen, um Golfspielern, die sich nicht an einen Club binden möchten, eine „clubfreie“ Mitgliedschaft anzubieten und sie dennoch an den Verband zu binden. Die VcG sieht als eine ihrer Aufgaben die Förderung des Golfsports in Deutschland. Im Klartext bedeutet das, dass die VcG so gut wie sämtliche Überschüsse dem DGV zur Verfügung stellt. Bis heute sind nach eigenen Angaben der VcG auf diese Weise mehr als 29 Millionen Euro unter anderem für die Jugendförderung an den DGV weitergereicht worden. Kritiker bemängeln, dass die VcG unter dem Deckmantel des Deutschen Golf Verbandes den rund 650 deutschen Golfclubs Mitglieder vorenthält. Die VcG ist deshalb trotz ihrer derzeit rund 20.000 Mitglieder nicht unumstritten.

2.6DER DGV IN ZAHLEN

Der Deutsche Golf Verband e. V. (DGV) ist der Dachverband für alle Golfclubs und Golfanlagenbetreiber in Deutschland. Er ist Mitglied im Deutschen Olympischen Sportbund und hat seinen Sitz in Wiesbaden. Mit rund 650.000 Golfspielern gehört der DGV zu den 10 größten Verbänden des deutschen Sports. Nach dem englischen Verband ist der DGV der zweitgrößte europäische Golfverband. Präsident ist seit April 2015 Claus M. Kobold, der Hans Joachim Nothelfer abgelöst hat.

Jahr

Clubs mit/ohne Spielbetrieb

Golfer

1960

62

9.200

1970

100

21.000

1980

160

49.211

1990

313

141.885

2000

621

370.490

2010

788

610.104

2020

831

651.417

Altersstruktur 2020

Bis 18 Jahre

41.212

19 bis 40 Jahre

90.231

41 bis 60 Jahre

244.885

Ab 61 Jahre

275.089

Summe

651.417

2021 Golfboom in Deutschland

Noch nie haben so viele Menschen in Deutschland Golf gespielt wie 2021: Ein Plus von 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr bzw. ein Zuwachs von 22.566 registrierten Mitgliedschaften in den Golfclubs und Golfanlagen auf 673.983 Golferinnen und Golfer konnte der Deutsche Golf Verband (DGV) verkünden. Besonders erfreulich: Die Anzahl der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren ist 2021 noch viel deutlicher gestiegen, nämlich um 6,6 Prozent. Insgesamt wird der Golfsport jünger, denn auch im Bereich der 21- bis 26-Jährigen verzeichnete der Golfverband ein Plus von 14 Prozent.

2.7DIE GERMAN OPEN

Die German Open hatte eine schwere Geburt. Die erste deutsche offene Meisterschaft sollte in Thüringen ausgetragen werden, dort konnte man