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Gossip arbeitet als Katzenreporterin bei der Zeitung. Als sie von einem geplanten Abriss eines Katzenkindergartens erfährt, setzt sie alles daran, den Kindergarten zu retten. Sie organisiert einen Flohmarkt sowie eine Junggesellinnen- und Junggesellenversteigerung, um Geld für die Rettung zu sammeln, bevor ein Fitnesscenter errichtet werden kann. Wird es ihr gelingen, den Katzenkindergarten zu retten?
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Seitenzahl: 52
Veröffentlichungsjahr: 2018
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Gossip arbeitet als Katzenreporterin bei der Zeitung, als sie von einem geplanten Abriss eines Katzenkindergartens erfährt, setzt sie alles daran, den Kindergarten zu retten. Sie organisiert einen Flohmarkt sowie eine Junggesellinnen– und Junggesellenversteigerung um Geld für die Rettung zu sammeln, bevor ein Fitnesscenter errichtet werden kann. Wird es ihr gelingen, den Katzenkindergarten zu retten?
Michael Löblein, arbeitet im Hauptberuf im öffentlichen Dienst, und lebt in Lauffen am Neckar, mit zwei heiligen Birmakatzen.
www.jason-fool.de
Für Gossip und alle Tierheimbewohnerinnen und Tierheimbewohner.
Gossip putzte sich mit der Pfote das Mäulchen, am Kinn hatte sie einen braunen Fleck und links neben ihrer Nase, war ein weiterer brauner Tupfer, der Rest war weiß. Ihr Hinterkopf war braun-schwarz gestreift, Rücken und Schwanz waren grau, braun und schwarz, der Bauch war weiß. Ihre goldenen Augen sahen durch den Sucher ihrer Kamera. Sie drückte auf den Auslöser. Das Haus des Katzenkindergartens war in einem erbärmlichen Zustand. Dachziegel fehlten, die Eingangstür war verzogen und musste mit viel Kraft geschlossen werden. Der Rasen in dem kleinen Garten hatte auch kaum noch grüne Flächen, meist schimmerte die Erde durch die Halme. »Und die Stadt will den Katzenkindergarten wirklich abreißen lassen?«, fragte Gossip. »Ja, leider. Ich habe gehört, es soll ein Fitnessstudio von Mac Fergus gebaut werden«, antwortete die Erzieherin, eine Britisch Kurzhaar mit grauem Fell. »Wirklich Mac Fergus? Die haben doch erst vor einer Woche eine Filiale in der Innenstadt eröffnet«, sagte Gossip. »Die Geschäfte scheinen gut zu laufen. In ein paar Monaten ist Weihnachten, nach dem vielen Schlemmen, fangen viele im Fitnessstudio an zu trainieren. Das will sich Mac Fergus wohl nicht entgehen lassen«, sagte Missi, die Erzieherin. »Klar die ganzen Katzen, die sich einen Jahresvertrag aufschwatzen lassen und im Februar aufhören zu trainieren, bringen viel Umsatz«, überlegte Gossip laut. »Aber wo sollen wir dann mit den Kindern hin? Die Stadt hat kein Geld für die Reparaturen und erst recht nicht für ein neues Gebäude«, klagte Missi. »Ich rufe in meinem Artikel zu Spenden auf, wenn viel zusammen kommt, lässt sich die Stadtverwaltung vielleicht umstimmen«, sagte Gossip. »Ich fürchte, das wird nicht mehr viel helfen. Das Grundstück soll nächste Woche Montag an Mac Fergus verkauft werden«, sagte Missi niedergeschlagen. »Man darf das geschriebene Wort nie unterschätzen«, sagte Gossip. »Ach Gossip, ich weiß nicht, was willst Du denn in nicht einmal einer Woche erreichen?«, fragte Missi. »Vielleicht, bekomme ich genug Spenden zusammen, um den Verkauf aufzuhalten. Wenn die Stadtverwaltung sieht, dass sie nichts für die Reparaturen bezahlen müssen und ihr genug Geld für ein Jahr habt, überlegen sie es sich vielleicht mit dem Verkauf des Grundstücks nochmal«, sagte Gossip. »Aber Du kennst doch Mathilda, sie ist eine nette Bürgermeisterin, aber wenn jemand Geld von ihr will, hört sie nicht mehr zu«, sagte Missi. »Aber wenn man das Geld bereits hat und sie nichts weiter zu tun braucht, als ein Band durchzuschneiden, nachdem der Kindergarten renoviert worden ist, macht sie das auch ohne zu zögern«, sagte Gossip. »Besonders, wenn die Presse vor Ort ist und es viele schöne Fotos von ihr gibt«, sprach Gossip weiter und grinste. »Du kennst sie besser als ich, also werde ich Dir das einmal glauben. Aber woher willst Du das Geld nehmen? Den meisten Katzen und Katern der Stadt sind die Kinder doch egal«, schluchzte Missi. »Das glaube ich nicht. Jeder hat Welpen gern und möchte, dass es ihnen gut geht«, sagte Gossip. »Nur wenn sie nichts dafür tun müssen«, warf Missi ein. »Ein paar Scheine zu spenden, wird sie schon nicht arm machen«, sagte Gossip und lächelte. »Ich brauche nur ein Foto von den Kindern vor dem Haus und im Garten und schon zücken alle ihre Geldbörsen. Du wirst schon sehen«, sagte Gossip zuversichtlich. »Wenn Du meinst. Dann warte noch eine halbe Stunde, dann sind alle da«, sagte Missi.
Zehn Katzenwelpen standen auf der Wiese und winkten Gossip zu. Gossip knipste wie wild. Sie nahm die Kinder und Missi vor der kaputten Tür auf, im Innern neben Töpfen stehend, in die Wasser von der Decke tropfte, und auf dem Rasen, der diesen Namen nicht mehr verdient hatte. »Also, wenn das unsere Leser nicht zu Tränen rührt und ihre Spendenbereitschaft ankurbelt, weiß ich auch nicht mehr«, sagte Gossip zu Missi. »Das mag schon sein, aber ob das ausreichen wird?«, fragte Missi. »Missi, lass den Kopf nicht hängen, wir finden eine Lösung, irgendwie wird es schon weiter gehen, wenn die Sommerferien vorbei sind«, sagte Gossip. Die beiden Katzen umarmten sich zum Abschied und Gossip machte sich auf den Weg in die Redaktion.
Max, ein grauer Karthäuserkater, saß in seinem Büro hinter dem Schreibtisch, er war der Chefredakteur und Gossip's Chef. »Max, hast Du kurz Zeit für mich? Es geht um den Artikel über den Katzenkindergarten«, sagte Gossip von der Bürotür aus. »Klar Gossip, komm rein«, sagte Max. »Also, es sieht wirklich schlecht für die Kleinen aus. Mac Fergus will das Land kaufen, um eines seiner Fitnesscenter zu bauen, und der Kindergarten hat kein Geld für notwendige Reparaturen.« »Und Du willst dafür die Seite eins«, sagte Max. »Es geht doch um die Kinder. Sie sind wirklich auf Spenden angewiesen«, sagte Gossip. »Ja, gut, aber reicht es nicht auch, wenn der Artikel im Lokalteil erscheint?«, fragte Max. »Im Lokalteil? Das ist ein Scherz oder? Das liest doch niemand«, sagte Gossip entsetzt.
»Also, ich lese den Lokalteil immer«, sagte Max. »Ach komm schon Max, lass mich nicht betteln«, sagte Gossip. »Na gut, dann muss die Story über den Katzenmarathon eben umziehen. Ich hoffe, Du hast Fotos gemacht«, sagte Max. »Natürlich habe ich Fotos. Du bist ein Schatz. Danke. Ich setze mich gleich dran«, sagte Gossip. »In einer Stunde ist Abgabe«, rief Max hinter Gossip her, die aus dem Büro stürmte.
Gossip sprang auf ihren Bürostuhl, legte die Kamera ab und entnahm ihr den Speicherchip, dann übertrug sie die Bilder auf den Rechner und öffnete K Wort, das Schreibprogramm. Ihre Pfoten flogen über die Tastatur. »Rettet den Kindergarten. Liebe Leserinnen und Leser, wir sind auf Ihre großzügigen Spenden angewiesen, wenn wir verhindern wollen, dass unsere Welpen bald auf der Straße stehen. Mac Fergus möchte eine neue Filiale eröffnen, daran ist nichts Schlimmes, werden Sie jetzt denken, aber, sie wollen einen Kindergarten abreißen lassen, um das neue Studio zu errichten.