10,99 €
Das Lexikon der Feudalsprache - gepflegte Sentenzen für alle Lebenslagen Feudal zu kommunizieren will trefflich gelernt sein. Manchmal ergibt eben die Wortwahl den feinen Unterschied – ob man in der Bewirtungsstätte zur Bekämpfung akuter Unterhopfung seine Gerstensaftwölbung präsentiert (vulgo: mit Bierbauch in der Kneipe hockt) oder vor Verrichtung des quotidianen Broterwerbs (Arbeit) im Café einen erhitzten Bohnensud der Gattung Arabica bestellt … Dieses Handbuch der edlen Ausdruckweise zeigt, worauf es allenthalben ankommt, wenn man sprachlich seinen besonderen Geschmack beweisen will. »Fühlet Euch willkommen auf dieser feudalen Sozialplattform voller amüsanter Unterhaltungsdarbietungen!« The Best Social Media über den Instagram-Account Feudalsprache
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Wie lautet eine Bierbestellung? »Man kredenze einen mit einem Hopfenstoß angereicherten Trunk prickelnder Natur.« Ein Geburtstagskind ist ein »Homo sapiens, welcher heutigentags die Jährung seiner Niederkunft auf das irdische Jammertal zelebriert«. Und die Bitte, den Müll rauszubringen, wird freundlich umschrieben mit »Möget Ihr geschwind das speiübel riechende Kehrichtgemisch ins Freie befördern?«. Unter dem Phänomen »Feudalsprache« hat sich eine Kommunikationsform entwickelt, bei der alltägliche Wendungen und Ausdrücke in vornehmere und eloquentere Ausdrucksweisen umgewandelt werden – wie es weiland dem Adel vorbehalten war. Auf Instagram und Facebook folgen Hunderttausende Abonnenten diesem Kanal, mit regem Austausch dazu, was man »edler« ausdrücken sollte und auf welche Weise – natürlich fürnehm in Feudalsprache.
Dallan Sam, Lehnsherr der Dasa Media und Experte im Aufbau von Social-Media-Brands, wurde im Jahre 1996 in der von Fachwerkhäusern gezierten Stadt Celle geboren. 2019 gründete er die Unterhaltungsseite Feudalsprache. Innerhalb weniger Monate zogen die dortigen kunstsprachlichen Darbietungen mehrere Hunderttausend Recken und Maiden an.
Dario Ciraulo, Co-Administrator von Feudalsprache, erblickte im Jahre 1995 in Wiesbaden als Produkt italokroatischer Erzeuger das Licht der Sonne. Der Wortakrobat lebt mit seinem Sprössling und seiner geliebten Maid in München, wo er sein täglich Brot als Experte für soziale Medien verdient.
Von Dallan Sam sind in unserem Hause erschienen:
Was Lehrer nicht dürfen • Was Vermieter und Nachbarn nicht dürfen • Vong • Jurafakten
DALLAN SAM
Greifet hin und leset nun
Feudale Sentenzen in gedruckten Lettern für pfleglich parlierende Zeitgenossen
Unter literarischer Mitwirkung von Dario Ciraulo
Ullstein
Die Inhalte dieses Buches basieren auf den Internetplattformen www.facebook.com/feudalsprache/ und www.instagram.com/feudalsprache/. Marketing: Dallan Sam, Fernando Rode, Dario Ciraulo, Dasa Media GmbH
ISBN 978-3-8437-2815-7
© Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin 2023
Umschlaggestaltung: zero-media.net, München
Feudal-Logo: Daniel Nosbüsch
Rahmen: © Vecteezy.com
E-Book-Konvertierung: Zeilenwert GmbH, Rudolstadt
Vorwort des Lehnsherrn
Basis feudaler Wortschöpfungen
Grundvokabular
Im Restaurant
Im Urlaub
Dating und Anmache
In der Schule
Bei der Arbeit
Im Bad
Im Club
Beim Shoppen
Beim Sport
Jugendwörter und -phrasen
Beleidigungen und Beschimpfungen
Filme/Serien/Sendungen
Redewendungen
Epilog
Habet Dank
Werte Untertanen, hochgeschätze Gefolgschaft!
Sakrament noch einmal! Welch Gaudium, die Warterei hat fortan ein Ende! Nun lasset uns die Erscheinung dieses meisterhaften Schriftwerks mit einem dreifach donnernden Heureka feyern! Ehe wir uns unserer gemeinsamen Leidenschaft des feudalen Schabernacks widmen, vermag der Lehnsherr einige danksagende Worte loszuwerden.
Voller Stolz blickt meine Wenigkeit auf diesen Meilenstein, und mir bleibt nichts anderes übrig, als mich vor Euch, werten Recken und Maiden, hochachtungsvoll zu verneigen. Die gemeinsame Kunst der feudalen Sprache hätte niemals in diesem Buche verewigt werden können, wenn Ihr, werte Gefolgschaft, meinen Unterhaltungsdarbietungsseiten in der schnurlosen Parallelwelt nicht eifrig zum Wachstum verholfen hättet.
Mit den folgenden auf Pergament gedruckten Sentenzen intendiert meine Wenigkeit die quotidiane Pöbelsprache der Neuzeit mit adligem Esprit der Vergangenheit zu versehen. Dies stets in gewohnt überzogener Manier und immerfort mit einer Prise Humor zu interpretieren. Mit diesem Werke vermöget Ihr Alltagssituationen wie Besuche im Speisegasthof, die Unterhaltung mit Eurer Herzensdame oder den täglichen Gang auf den Donnerbalken vornehm zu umschreiben und gar fürstlich zu meistern.
Dabei ist dem Lehnsherrn natürlich bewusst, dass die Feudalsprache unfassbar viele Facetten bietet und die Interpretation vonseiten meiner Wenigkeit nicht die einzig in Stein gemeißelte zu sein vermag. Daher halten wir in diesem Buche auch Platz für Eure eigenen Wortschöpfungen bereit, die Ihr bei Bedarf mit Eurer Feder niederschreiben könnt.
Genug des Geplänkels – habet Dank für Eure Treue, und kredenzt Euch nun feudale Augenschmäuse, welche Anfälle gellenden Gelächters versprechen!
So erlaubet meiner Wenigkeit, Euch vorab mit den Grundlagen der Feudalsprache vertraut zu machen. Das erste Kapitel dient der Einverleibung einiger Kniffe, die Euch bei der Übersetzung von Sentenzen der Moderne in die Sprache uralter Zeiten helfen und Eure Sinne schärfen mögen.
Liebreizende Leserschaft, genehmigt Euch nunmehr eine Auflistung von Basisvokabular der Feudalsprache, die Euch bei ersten Gehversuchen zu helfen vermag. Erst danach dann wollen wir gut beraten sein, uns des schnöden Lebens gewichtigsten Bereichen zuzuwenden.
Willst du …?
Wünschet Ihr …/Bedürfet Ihr …?
Okay!
Wohlan/Nun gut
Es kommt mir so vor …
Mich deucht …/Mich dünkt …
Warte mal!
Haltet ein!/Geduldet Euch!
Ja
Meine Wenigkeit vermag zu bejahen./Gewiss.
Nein
Meine Wenigkeit vermag zu verneinen./Gott bewahre, keineswegs!
Hallo
Gott zum Gruße!/Seid gegrüßt!
Tschüss
Gehabt Euch wohl!/Der Herr behüte Euch! Möget Ihr uns in Bälde abermals mit Eurer Anwesenheit beehren.
Mann/Freund
Recke/Gevatter/Gesell/Kamerad
Frau/Freundin
Maid/Jungfer/Frohwe/Frowelein
Danke
Habet Dank./So seid bedankt.
Wie alt bist du?
Möget Ihr mir die Anzahl Eurer Wiegenfeste verraten?
Euro
Taler/Gulden/Silberlinge
Bruder/Schwester
Zögling identischer Erzeuger/Ausgeburt derselben Lebensspender/Geschöpf gleichen Geblüts
Mama
Gebärerin/Lebensspenderin
Papa
Erzeuger/Familienoberhaupt
Wie geht’s dir?
Wie steht es um Euren gegenwärtigen Gemütszustand?
Frau/Freundin
Gemahlin/Angetraute/Lebensgefährtin/Gespons
Mann/Freund
Gemahl/Angetrauter/Lebensgefährte/Begatter
Morgen
Am darauffolgenden Tage
Ich habe Bock auf …
Mir gelüstet es nach …/ Meiner Wenigkeit trachtet es nach …
Heute Abend
Zur heutigen Dämmerstund’/Zur Stund’ der Sonnenneige