Große Fische - Lena Johannson - E-Book
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Lena Johannson

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Beschreibung

Tödliches Rügen.

Auf der beschaulichen Insel Hiddensee wird eine männliche Leiche angespült. Routine für die Männer des Kommissariats Nordpommern – sie sind daher wenig begeistert von der anstehenden Ermittlung und überlassen diesen Job gerne einer neuen Kollegin. Conny Lorenz, gerade aus Reinbek zugezogen, übernimmt und kommt schnell darauf, dass es sich um Mord handelt und dass die Spur nach Rügen führt. Der Tote heißt Robert Welzer und ist – ausgerechnet – ein Steuerprüfer, der offenbar einen Großbäcker ins Visier genommen hatte. Conny beschließt, sich auf Rügen genauer umzusehen und findet weitere Geschäftsleute, die im Clinch mit dem Steuerprüfer lagen. Dann wird auf Welzers Freundin ein Anschlag verübt. Offenbar ist Conny Lorenz dem Täter gefährlich nahe gekommen ...

Eine neue unerschrockene Ermittlerin auf der Insel Rügen.

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Seitenzahl: 427

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LENA JOHANNSON

GROSSE

FISCHE

Ein Krimi auf Rügen

Impressum

ISBN 978-3-8412-0588-9

Aufbau Digital,

veröffentlicht im Aufbau Verlag, Berlin, April 2013

© Aufbau Verlag GmbH & Co. KG, Berlin

Die Originalausgabe erschien 2013 bei Rütten & Loening, einer Marke der Aufbau Verlag GmbH & Co. KG

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jegliche Vervielfältigung und Verwertung ist nur mit Zustimmung des Verlages zulässig. Das gilt insbesondere für Übersetzungen, die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen sowie für das öffentliche Zugänglichmachen z.B. über das Internet.

Umschlaggestaltung bürosüd Münchenunter Verwendung eines Motivs von © plainpicture/Thorsten Marquardt

E-Book Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, www.le-tex.de

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Inhaltsübersicht

Informationen zum Buch

Informationen zur Autorin

Impressum

Inhaltsübersicht

Prolog

Kapitel 1 - Connys erster Fall

Kapitel 2 - Eifersucht

Kapitel 3 - Nächtlicher Besuch

Kapitel 4 - Vera

Kapitel 5 - Steuersumpf

Kapitel 6 - Ungebetener Besuch

Kapitel 7 - Böse Träume

Kapitel 8 - Hansens Motiv

Kapitel 9 - Sprung über Gräber

Kapitel 10 - Finale

Danksagung

Für P. T. und alle seine Kolleginnen und Kollegen, die durch ihren oft schwierigen und unbequemen Einsatz unsere Welt ein wenig sicherer machen.

Er hätte die Finger davon lassen sollen. Sein Schädel dröhnte, er konnte sich nicht orientieren. Wenn das Schaukeln nur aufhören würde. Ein Schütteln lief durch seinen Körper. Keine Kontrolle mehr. Er fror erbärmlich. Kurz: Er war in einem miserablen Zustand. Selbst schuld, sagte er sich. Er hätte eben die Finger davon lassen sollen. Wie oft hatte er sich das bereits vorgenommen? Aber er konnte nun einmal nicht anders. Gedämpft drang das klatschende Schlagen von Ruderblättern, die ins Wasser tauchten, an sein Ohr. Dazu ein menschliches Geräusch. Keuchen. Schweres, rasselndes Keuchen, von großer Anstrengung zeugend. Weit entfernt waren diese Laute nicht, trotzdem konnte er sie nicht deutlich hören. Es war, als trüge er eine dicke Wollmütze oder Ohrenschützer, die die Klänge der Welt filterten. Die Feuchtigkeit kroch durch seine Kleider, seine Haut, das Fleisch bis tief in die Knochen. Ihm fiel das lateinische Wort für Knochen ein: Os. Woher um Himmels willen kam dieser Gedanke? Was sollte er damit anfangen? Das hatte er nun davon, in der Schule alles auswendig gelernt zu haben. Er konnte seine Knochen nicht retten, aber er wusste, wie sie in lateinisch-medizinischer Sprache hießen. Nur ein Wunder könnte ihn noch retten. Vielleicht der Zauberer von Oz? Tief in seinem Inneren formte sich ein Lächeln über dieses Wortspiel: Der Zauberer von Oz rettet ihm die Knochen. Noch ehe das Lächeln es bis in sein Gesicht geschafft hatte, beschlich ihn ein sonderbares Gefühl. Etwas hatte sich verändert, nur was? Es dauerte eine Weile, bis er begriff, dass die Ruderschläge aufgehört hatten. Dafür wurde das Schaukeln stärker. Ihm wurde übel. Es kostete ihn beinahe die letzte Kraft, doch er öffnete die Augen, blinzelte. Eine Person beugte sich über ihn. Die schwarze Silhouette, irgendwie größer, als er sie in Erinnerung hatte, schwankte vor dem grauen Horizont, den bedrohlichen Wolken, die Regen im Gepäck hatten. Oder den Tod. Allmählich kam zurück, was in den letzten Stunden geschehen war. Das hätte ich dir nicht zugetraut, niemals, sagte er in Gedanken. Doch seine Stimmbänder hatten längst den Dienst quittiert, seine Lippen blieben geschlossen. Die Person hatte etwas in der Hand, eine Flasche. Und was noch? Ein Stück Stoff. Schon presste sie ihm den Lumpen über Mund und Nase. Ein beißender Geruch. Eine scharfe Substanz drang wie ein elektrischer Schlag in seinen Körper, schnitt ihm in die Luftröhre, steckte seine Lungen in Brand. Die Dunkelheit, aus der er gerade erst wieder ins Licht zurückgekehrt war, nahm ihn wieder zu sich. Behutsam zog sie ihn immer tiefer in sich hinein. Er fühlte, wie Hände an seinem Leib zerrten, wie sein Kopf gegen die Seitenwand des Bootes schlug. Die Zeit der Schmerzen war vorüber. Er war nur noch Geist, sein Körper gehörte nicht mehr zu ihm. Auch nicht, als dieser endlich über den harten Rand der Nussschale rollte und in die Ostsee eintauchte. Mit einem Mal fühlte er sich leicht und frei. Er sank tiefer und tiefer, dem Unvermeidbaren entgegen. Eine Ruhe füllte ihn aus, wie er sie nie zuvor gespürt hatte. Da wusste er, dass er sterben würde.

Kapitel 1

Connys erster Fall

»Ich würde die Finger davon lassen.«

Conny Lorenz hielt in der Bewegung inne und seufzte tief. »Und warum?«

»Der Becher gehört Brix.« Hansen sah sie nicht einmal an.

»Aha.« Sie drehte den Kaffeebecher, aus dem ein winziges Stückchen Rand weggeplatzt war, in ihren Händen. »Das steht aber nicht drauf.«

»Schreiben Sie auf alles, was Ihnen gehört, Ihren Namen?«

»Zu Hause nicht. Außerhalb, wo ich damit rechnen muss, dass nicht jeder weiß, was mir gehört, schon.«

»Hier weiß jeder, dass dieser Becher Brix gehört.« Jetzt sah er sie an mit diesem Blick, dessen er sich zu gerne bediente. Jeder außer dir weiß hier, wem was gehört, schien er zu sagen. Jeder außer dir. Du bist die Neue, du gehörst nicht hierher, wirst nie hierher gehören. Sie überlegte, ob sie es darauf anlegen und sich Kaffee in Brix’ heiligen Becher gießen sollte, ließ es jedoch bleiben. Stattdessen griff sie nach einem anderen Exemplar, eines mit blau-weißen Streifen.

»Was ist mit diesem?«, fragte sie.

»Den nimmt Fedder immer.«

Conny war nicht sicher, ob das die Wahrheit war oder Hansen sie nur schikanieren wollte. Sie beschloss, sich nicht daran zu stören, und probierte es mit einer schlichten weißen Tasse, die sie ihm vor die Nase hielt. Hansen schüttelte nur den Kopf.

»Sie werden hier doch wohl Becher für Besucher haben«, brachte sie gereizt hervor. Allmählich wurde es ihr wirklich zu dumm. Sie hatte Besseres zu tun, als mit diesem Miesepeter, der schon die Tage bis zu seiner Pensionierung zählte, über Trinkgefäße zu debattieren.

»Nee, Sie müssen sich schon Ihren eigenen von zu Hause mitbringen«, brummte er. »Und schön Ihren Namen drauf schreiben«, sagte er mit unverhohlener Schadenfreude und balancierte seinen randvollen dampfenden Becher zur Tür hinaus. Conny schloss die Augen, während sie hörbar die Luft durch die Nase blies. Nicht ärgern, ermutigte sie sich selbst. Das ist eben die spröde-nordische Art der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern, vor der Paul sie gewarnt hatte. Davon würde sie sich nicht unterkriegen lassen. Immerhin war sie auch ein Nordlicht und wusste, dass in so mancher harten Schale ein ausgesprochen weicher Kern steckte. Sollten sie ihr den Anfang ruhig schwermachen, irgendwann würden sie schon auftauen und dann bestimmt die hilfsbereitesten Kollegen sein, die man sich nur wünschen konnte. Sie entschied sich für den blau-weiß gestreiften Becher von Fedder. Kein Kaffee, kein guter Tag! Dummerweise hatte sie es an diesem Morgen nicht geschafft, sich auf dem Weg von ihrer Zwei-Zimmer-Wohnung in der Unnütze Straße zum nur drei Straßen entfernten Kommissariat bei dem winzigen Kiosk des Italieners Matteo ihren Cappuccino zu holen. Häppchen hatte den Umzug vom beschaulichen Reinbek vor den Toren Hamburgs mitten hinein in die Altstadt von Stralsund deutlich weniger gut überstanden als sie selbst. An diesem Morgen hatte er einen kleinen übelriechenden Teich auf das Laminat im Flur gesetzt, statt die ihm eigentlich vertraute Katzentoilette zu benutzen. Kostbare Minuten waren futsch gewesen, weil Conny ihren Kater nicht zu fassen bekommen hatte. Sie musste ihn im Wohnzimmer zweimal um den gläsernen Couchtisch jagen, den Schaukelstuhl zur Seite kippen, um nach ihm zu greifen, was ihr jedoch misslang. Häppchen hatte sich nach einem Abstecher durch ihr Schlafzimmer, für ihn bei schlimmster Strafe verbotenes Terrain, unter das Sofa geflüchtet. Dort hatte sie ihn, auf dem Bauch liegend, endlich packen können. Das auch nur, weil er zur rechten Seite entkommen wollte, wo in der alten Wohnung der großzügige Übergang vom Wohnzimmer zur offenen Küche, seinem Lieblingsaufenthaltsort, gewesen war. In ihrem neuen Zuhause stand das Sofa mit der rechten Seite an der Wand und wurde so zur Häppchen-Falle. Natürlich hatte er seine Krallen ausgefahren und Conny feine rote Streifen in die Hand tätowiert, die sie einige Zeit mit sich herumtragen würde. Als sie ihn jedoch am Nackenfell hatte, wechselte er seine Taktik. Statt sich weiter zu wehren, markierte er tote Katze und hing wie ein nasser Sack erstaunlich schwer in ihrem Griff. Ob er wissen konnte, dass ein Mensch vor Schreck loslässt, wenn er fürchtet, seinem vierbeinigen Mitbewohner das Genick gebrochen zu haben? Häppchen traute sie so ziemlich alles zu. Sie hatte ihn von einem Einsatz mitgebracht, bei dem es um häusliche Gewalt gegangen war. Mit ihrem Kollegen war sie in Hamburg-Eimsbüttel, einem Stadtteil, der für seine Villen, betuchten Einwohner und den einen oder anderen Prominenten bekannt war, einer Frau zu Hilfe gekommen, die von ihrem Ehemann auf übelste Weise zugerichtet worden war. Was sie fanden, war neben der verängstigten Frau, deren linkes Auge völlig zugeschwollen und deren Haut übersät war von blauen und braunen Flecken, ein Chaos, wie es selbst Polizisten nicht oft zu sehen bekamen. Zwischen Bergen alter Zeitungen, die offenbar Tische und Sitzgelegenheiten ersetzen sollten, standen und lagen Unmengen leerer Flaschen herum. Obwohl es laut Einwohnermeldeamt kein Kind im Haushalt gab, fanden sich überall auf dem Fußboden Spielzeuge, Stofftiere und auch Malbücher. Auch Süßigkeiten aller Art und eine unüberschaubare Zahl Kekspackungen, die meisten geöffnet, waren in allen Zimmern verstreut. Über allem lagen ein bestialischer Gestank und das Schreien von Tieren, von Hunden, Katzen und diversen Kanarienvögeln. Nachdem der Mann in Gewahrsam genommen und die Frau ins Krankenhaus gebracht worden war, konnten die bereits benachrichtigten Herrschaften des örtlichen Tierheimes anrücken. Sie verstauten die Kreaturen, die sich aufgrund der Enge, in der sie miteinander leben mussten, zwar untereinander ordentlich vermöbelt hatten, ansonsten aber erstaunlich gut gepflegt waren, in Boxen und Käfige.

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