Grosspolypige Steinkorallen im Meerwasseraquarium - Dieter Brockmann - E-Book

Grosspolypige Steinkorallen im Meerwasseraquarium E-Book

Dieter Brockmann

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Beschreibung

Die Gattungen Trachyphyllia, Euphyllia und andere Großpolypige Steinkorallen zählten bereits in den frühen Tagen der Riffaquaristik – seit den 1970er-Jahren – zu den beliebtesten wirbellosen Aquarienpfleglingen. Damals waren vor allem Blasenkorallen aus der Gattung Plerogyra sowie die Wulstkoralle (Trachyphyllia geoffroyi) sehr populär. Obwohl der technische Standard der damaligen Riffaquarien im Vergleich zu heute eher gering war (man denke z. B. an Rieselfilter und T8-Leuchtstoffröhren), gediehen diese Nesseltiere oftmals sehr gut. In Aquarien gepflegte Blasen- und Wulstkorallen erreichten auch in dieser Zeit häufig ein erstaunliches Lebensalter und wuchsen zu imposanter Größe heran. Art für Art stellen Ihnen die Bücher dieser Reihe die beliebtesten Meerwasser-Aquarienbewohner vor. Jeder Band bietet leicht verständliche Informationen über eine bestimmte Gruppe von Aquarienpfleglingen, erläutert die Biologie und beschreibt die Haltung. Experten mit langjährigen Erfahrungen geben detaillierte, praxisnahe Pflegeanleitungen, und Sie finden alle Informationen, die Sie für eine erfolgreiche Haltung brauchen.

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Seitenzahl: 50

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GROSSPOLYPIGESTEINKORALLEN

IM MEERWASSERAQUARIUM

PFLEGE UND VERMEHRUNG

Die GattungenTrachyphyllia, Euphyllia, Catalaphyllia,Nemenzophyllia, Plerogyra, Physogyra,Acanthophyllia, Scolymia und Cynarina

Dieter Brockmann

Bildnachweis

Titelbild: Euphyllia paraancora, Fluoreszenzaufnahme

Foto: D. Knop

Bild Seite 1: Rote Farbvariante der Wulstkoralle, Trachyphyllia geoffroyi

Foto: D. Brockmann

Fotos ohne Bildnachweis vom Autor

Die in diesem Buch enthaltenen Angaben, Ergebnisse, Dosierungsanleitungen etc. wurden vom Autor nach bestem Wissen erstellt und sorgfältig überprüft. Da inhaltliche Fehler trotzdem nicht völlig auszuschließen sind, erfolgen diese Angaben ohne jegliche Verpflichtung des Verlages oder des Autors. Beide übernehmen daher keine Haftung für etwaige inhaltliche Unrichtigkeiten.

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eISBN: 978-3-86659-332-9

© 2012 Natur und Tier - Verlag GmbH

An der Kleimannbrücke 39/41

48157 Münster

www.ms-verlag.de

Geschäftsführung: Matthias Schmidt

Lektorat: Inken Krause, Kriton Kunz, Daniel Knop

Layout: Nick Nadolny

Inhalt

Vorwort

Was sind großpolypige Steinkorallen?

Physiologie und Körperbau

Natürlicher Lebensraum

Ein Aquarium für großpolypige Steinkorallen

Auswahl beim Aquaristik-Fachhändler

Eingewöhnung

Fütterung

Raumkonkurrenz

Vergesellschaftung

Vermehrung

Im Fachhandel erhältliche Arten

– Gattung Trachyphyllia

– Gattung Euphyllia

– Gattung Catalaphyllia

– Gattung Nemenzophyllia

– Gattung Plerogyra

– Gattung Physogyra

– Gattung Acanthophyllia

– Gattung Scolymia

– Gattung Cynarina

Literatur

Vorwort

Großpolypige Steinkorallen zählten bereits in den frühen Tagen der Riffaquaristik – seit den 1970er-Jahren – zu den beliebtesten wirbellosen Aquarienpfleglingen. Damals waren vor allem Blasenkorallen aus der Gattung Plerogyra sowie die Wulstkoralle (Trachyphyllia geoffroyi) sehr populär. Obwohl der technische Standard der damaligen Riffaquarien im Vergleich zu heute eher gering war (man denke z. B. an Rieselfilter und T8-Leuchtstoffröhren), gediehen diese Nesseltiere oftmals sehr gut. In Aquarien gepflegte Blasen- und Wulstkorallen erreichten auch in dieser Zeit häufig ein erstaunliches Lebensalter und wuchsen zu imposanter Größe heran.

Mit der zunehmenden Verbreitung kleinpolypiger Steinkorallen (z. B. Acropora-Geweihkorallen) in der Riffaquaristik seit den 1990er-Jahren gerieten ihre großpolypigen Verwandten zwar nach und nach in Vergessenheit, doch in den vergangenen Jahren konnte das Interesse an ihnen neu geweckt werden, und sie erleben derzeit eine wahre Renaissance. Aufgrund ihrer Robustheit sowie der Vielfalt an Farben und Formen erfreuen sie sich mittlerweile immer größerer Beliebtheit – sicher auch deshalb, weil ihr fleischiges Gewebe einen schönen Kontrast zu den eher statisch wirkenden kleinpolypigen Steinkorallen bildet.

Mit dem vorliegenden Band der Reihe „Art für Art“ möchte ich dazu beitragen, die Popularität dieser faszinierenden Tiere weiter zu steigern, und Ihnen darüber hinaus mit Tipps und Tricks für die erfolgreiche Pflege zur Seite stehen.

Dieter Brockmann,Ulm, im Frühjahr 2012

Aufnahme einer Blasenkoralle (Plerogyra sinuosa) aus dem Jahr 1979. Schon damals, zumeist unter T8-Beleuchtung, erwiesen sich Blasenkorallen als pflegeleicht.

Gegenüberstellung einer kleinpolypigen Steinkoralle (oben, Familie Acroporidae) und einer großpolypigen Steinkoralle (unten, Familie Mussidae). Die gängige Bezeichnung als „SPS“ und „LPS“ hat keine taxonomische Bedeutung, sondern bezieht sich ausschließlich auf die Größe des fleischigen Polypenkörpers.

Was sind großpolypigen Steinkorallen?

Steinkorallen gehören zum Stamm der Nesseltiere (Cnidaria). Diese Bezeichnung weist bereits auf ihre mit Nesselkapseln bewaffneten Tentakel hin, mit deren Hilfe sie sich einerseits gegen Fressfeinde und Konkurrenten wehren können, die andererseits aber auch dem Planktonfang und damit der Ernährung dienen. Zu den Nesseltieren zählen mehrere Klassen: unter anderem die Blumentiere (Anthozoa), denen auch die Ordnung der Steinkorallen (Scleractinia) zugerechnet wird. Mit ihren über 18 Familien weist diese einen immensen Reichtum an Arten auf, deren exakte Anzahl noch unbekannt ist.

Bei den kleinpolypigen Steinkorallen, zu denen z. B. die Geweihkorallen (Familie Acroporidae, Gattung Acropora) gehören, sind die Koralliten winzig. Diese Nesseltiere bilden Gemeinschaften aus einer immensen Anzahl von Einzelpolypen, die durch ein gemeinsames Gewebe miteinander verbunden sind. Dieses Gewebe bezeichnet man als Coenosarc.

Bei den LPS hingegen erreichen die fleischigen Polypen mehrere Zentimeter Durchmesser. Sie sind entweder Solitärkorallen (z. B. Fungia spp.), die aus nur einem einzelnen Polypen bestehen, oder sie besitzen eine koloniale Struktur mit mehreren Mundöffnungen (z. B. Trachyphyllia geoffroyi und Catalaphyllia jardinei). Darüber hinaus gibt es auch Steinkorallen, die aufgrund ihrer Polypengrößen zwischen den beiden Kategorien SPS und LPS einzuordnen sind. Hierzu zählen z. B. Korallen aus den Gattungen Favia und Blastomussa.

Die Gruppe der LPS enthält zahlreiche Arten, die sich für die Pflege in Riffaquarien eignen. Zu nennen sind dabei vor allem die Gattungen Trachyphyllia, Euphyllia, Catalaphyllia, Nemenzophyllia, Plerogyra und Physogyra sowie Cynarina, Acanthophyllia und Scolymia die nachfolgend im Detail vorgestellt werden.

Physiologie und Körperbau

Bei allen großpolypigen Steinkorallen überzieht weiches Polypengewebe das harte Kalkskelett.

Das Kalkskelett

Das Kalkskelett von Steinkorallen besteht praktisch vollständig aus Kalziumkarbonat (CaCO3 bzw. Kalk) in einer kristallinen Form, die Aragonit genannt wird. Daneben finden sich noch weitere Elemente, z. B. Natrium, Magnesium und Strontium. Ob diese Stoffe aber ebenso lebensnotwendig sind wie das Kalziumkarbonat, ist noch unklar – möglicherweise werden sie nur zufällig in das Korallenskelett eingebaut, weil sie sich im Umgebungswasser befinden.

Blastomussa wellsi ist mit einer Korallitengröße von 20 mm und einer Polypengröße von bis zu 30 mm zwischen den klein- und den großpolypigen Steinkorallen einzuordnen

Wuchsformen großpolypiger Steinkorallen (nach Wood 1983)

LPS können am sichersten anhand der Wuchsform ihres Skelettes identifiziert und unterschieden werden. Fachleute sprechen dabei z. B. von meandroid (z. B. Physogyra lichtensteini) oder phaceloid (z. B. Euphyllia glabrescens, Plerogyra simplex) und ziehen charakteristische Vertiefungen („Valleys“), hochgezogene Wände („Walls“) und Scheidewände („Septa“) als Erkennungsmerkmale heran.

Präpariertes Kalkskelett einer Blasenkoralle (Plerogyra sinuosa) – wichtige Strukturkomponenten („Valleys“, „Walls“ und „Septa“) sind durch Pfeile markiert