Gut durch die Krebstherapie - Josef Beuth - E-Book

Gut durch die Krebstherapie E-Book

Josef Beuth

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  • Herausgeber: TRIAS
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2011
Beschreibung

Hilfe bei Nebenwirkungen Was Sie jetzt stärkt und schützt Der Kampf gegen Krebs mit Strahlen- und Chemotherapie ist belastend und mit vielfältigen, ja oft gravierenden Nebenwirkungen verbunden. Hier finden Sie Unterstützung, genau auf Ihre Situation abgestimmt. Von A - Z: Sanfte Hilfen bei aggressiven Therapien Aufbauen statt zusätzlich belasten - unter diesem Motto stellt das Buch die 70 häufigsten Beschwerden vor. Sie erfahren, wie Sie sich schonend und wirksam mit naturheilkundlichen und komplementärmedizinischen Mitteln behandeln können. Enzyme gegen Lymphödem, Leinsamen-Bäder bei Hand-Fuß-Syndrom und Bromelain bei Thrombose. Mit bewährten Praxistipps vom Experten Gehen Sie gut mit sich um! Prof. Beuth zeigt Ihnen, wie Sie akute Beschwerden kurzfristig in den Griff bekommen und langfristig Ihr Wohlbefinden sichern.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 205

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Der Autor

Prof. Dr. med. Josef Beuth Institut zur wissenschaftlichen Evaluation naturheilkundlicher Verfahren an der Universität zu Köln Joseph-Stelzmann-Straße 9, 50931 Köln

Prof. Dr. med. Josef Beuth

Gut durch die Krebstherapie

Von Abwehrschwäche bis Zahnfleischbluten: Wie Sie Nebenwirkungen und Beschwerden lindern

Inhalt

Vorwort

Einleitung

Abszess

Abwehrschwäche

Akne

Allergie

Analfissur

Angstzustände

Aphthen

Appetitlosigkeit

Arthrose (Gelenkbeschwerden)

Special: Wann ist Equizym MCA hilfreich?

Autoimmunerkrankungen

Blähungen

Blasenentzündung

Blutarmut (Anämie)

Bluterguss

Bronchitis

Darmentzündung (akute)

Darmentzündung (chronische)

Depressive Verstimmung

Durchfall

Erbrechen und Übelkeit

Erektionsstörung, Impotenz

Fieber

Geschmacksstörung

Haarausfall

Hand-Fuß-Syndrom

Harninkontinenz

Special: So trainieren Sie Ihren Beckenboden

Hautausschlag

Heiserkeit

Herpesinfektion

Hitzewallungen

Husten

Juckreiz

Karies

Konzentrationsschwäche

Krampfadern

Leberbeschwerden

Lymphödem

Special: Was bei einem Lymphödem guttut

Mastopathie

Missempfindungen

Müdigkeitssyndrom

Mundgeruch

Mundsoor

Muskelkrampf

Muskelschwäche

Nahrungsmittelunverträglichkeit

Narben

Nebenhöhlenentzündung

Neurodermitis

Ödem

Osteoporose

Special: Ovarschutz – die Fruchtbarkeit erhalten

Rheumatische Beschwerden

Schlafstörung

Schleimhautentzündung (Mucositis)

Schluckstörung

Schmerz

Schnupfen

Schwitzen

Stuhlinkontinenz

Thrombose

Trockene Schleimhaut

Unruhezustände

Untergewicht

Venenentzündung

Verbrennung der Haut (Strahlendermatitis)

Verstopfung

Warzen

Zahnfleischentzündung

Anhang

Literatur

Bücher zum Weiterlesen

Hilfreiche Adressen

Stichwortverzeichnis

Liebe Leserin, lieber Leser,

bei Ihnen steht eine Chemotherapie oder eine andere Krebstherapie an und Ihnen graust vor den Nebenwirkungen? Oder Sie stecken schon mittendrin, fühlen sich schlapp, Ihre Gelenke schmerzen, Ihre Haut juckt unerträglich oder Sie werden von anderen Beschwerden oder zusätzlichen Erkrankungen gequält? Das sind mögliche Gründe, um zu diesem Buch zu greifen. Es richtet sich an alle Menschen, die eine Krebserkrankung haben und daher eine oder mehrere der sogenannten Krebsstandardtherapien – also Operation, Chemo-, Strahlen-, Antihormon- oder Antikörpertherapie – benötigen. Diese Therapien wirken aggressiv, denn sie sollen die Krebszellen ausmerzen.

Damit Ihr Körper dabei möglichst wenig in Mitleidenschaft gezogen und Ihre Lebensqualität nicht zu stark beeinträchtigt wird, wollen Sie sich schützen. Es wird eine Fülle von Verfahren angeboten (wie Bioresonanztherapie, Eigenblutbehandlung, Homöopathie, Hyperthermie, Probiotika, Nahrungsergänzungsmittel), aber nur wenige davon sind für Sie persönlich tatsächlich hilfreich und empfehlenswert. Denn was wann nützt, hängt u. a. davon ab, welche Krebserkrankung vorliegt, welche Standardtherapien nötig sind und vor allem welche Beschwerden Sie tatsächlich haben.

Dieser Ratgeber listet alle wichtigen – häufigen und auch selteneren – Beschwerden und Krankheiten auf, die im Rahmen einer Krebserkrankung und deren Behandlung auftreten können. Zunächst wird jedes Symptom erläutert, warum und wie es mit dem Krebs bzw. den Standardtherapien zusammenhängt. Anschließend erfahren Sie unter der Überschrift »Therapie« in knapper Form, welche medizinischen Behandlungsmöglichkeiten es gibt. Danach gehe ich unter »So hilft Ihnen die Komplementärmedizin« ausführlich darauf ein, welche Verfahren sich bei der spezifischen Nebenwirkung bzw. Beschwerde oder Erkrankung bewährt haben.

Alle Empfehlungen beruhen auf einer sorgfältigen wissenschaftlichen Überprüfung von Unbedenklichkeit und Wirksamkeit der Verfahren, wobei die Wirksamkeit erfahrungsmedizinisch oder wissenschaftlich belegt ist.

Es werden nur komplementärmedizinische Maßnahmen empfohlen, die keinen hemmenden Einfluss auf die absolut vorrangigen Krebsstandardtherapien (Operation, Chemo-, Strahlen-, Antihormon-, Antikörpertherapie) haben.

Mögliche Wechselwirkungen mit den Krebsstandardtherapien sowie Gegenanzeigen werden benannt (im »Achtung-Kasten«).

In diesen Kästen finden sich auch Warnhinweise, welche Verfahren häufig bei der Beschwerde oder Erkrankung angeboten werden, für die jedoch bisher weder Wirksamkeit noch Unbedenklichkeit belegt wurden. Mit anderen Worten, von welchen Methoden man lieber die Finger lassen sollte.

Die empfohlenen Verfahren wirken sanft und ganzheitlich; häufig stammen sie aus der Naturheilkunde oder der Schatzkiste der »Hausmittel«, was auch den Vorteil hat, dass sie oft preisgünstig sind. Die Methoden bieten Ihnen die Möglichkeit, aktiv etwas für Ihr Wohlbefinden und Ihre Gesundung zu tun und trotz Krebserkrankung ein möglichst beschwerdefreies Leben zu führen. Häufig helfen bereits kleine Übungen oder Veränderungen im Lebensstil. Die Empfehlungen sind einfach umzusetzen bzw. anzuwenden und haben sich im Alltag bewährt, denn dieser Ratgeber entstand in »enger Zusammenarbeit« mit meinen Patienten. Sie schilderten mir in den Beratungsgesprächen ihre Beschwerden und Nebenwirkungen der Krebstherapie oder Erkrankungen, die zusätzlich aufgetreten sind, und gaben mir Rückmeldungen über die angewandten komplementärmedizinischen Verfahren. Es waren auch meine Patienten, die anregten, dieses gesammelte Wissen allen Betroffenen zur Verfügung zu stellen. Und so hoffe ich, dass daraus ein Ratgeber entstanden ist, der Ihnen einen Leitfaden im Dschungel der angebotenen Maßnahmen bietet, Sie zur Selbsthilfe ermutigt und Sie dabei unterstützt, gut durch die Krebstherapie zu kommen.

August 2011

Josef Beuth, Köln

Einleitung

Nebenwirkungen von Krebsoperationen umfassen insbesondere Schmerzen, Narbenbildungen, Verwachsungen, Wund- bzw. allgemeine Infekte, Blutverluste, Funktionsbeeinträchtigungen betroffener Organe bzw. Körperteile.

Welche Nebenwirkungen treten auf?

Die häufigsten Nebenwirkungen der adjuvanten (unterstützenden) Krebsstandardtherapien (insbesondere der Chemo- und Strahlentherapie) treten auf, da durch die Behandlung Krebszellen am Wachstum gehindert werden und absterben. Da Krebszellen aus körpereigenen Zellen entstanden sind, haben diese Therapien auch Auswirkungen auf gesunde Körperzellen, insbesondere solche, die sich schnell teilen. Dies erklärt das Auftreten und die Ausprägung der häufigsten unerwünschten Nebenwirkungen, die insbesondere Haut und Schleimhäute, Haare, Knochenmark und Blut betreffen, z. B. Appetitlosigkeit, Erbrechen, Übelkeit, Durchfall, Blutbildveränderungen, Haarausfall, Müdigkeit, Nervenstörungen (Missempfindungen), Hautveränderungen, Muskel- und Gelenkbeschwerden.

Bei den Nebenwirkungen kann man zwischen akuten Nebenwirkungen, die vorübergehend auftreten und mit der Beendigung der Therapie wieder verschwinden, und chronischen Nebenwirkungen, die auch nach Behandlungsende anhalten, unterscheiden. Zu den akuten Nebenwirkungen zählen z. B. Übelkeit, Erbrechen, Schleimhautentzündungen, Haarausfall, Blutbildveränderungen durch Schädigung des Knochenmarkes, Infektions- und Blutungsneigung und Müdigkeit. Zu den chronischen Nebenwirkungen gehören z. B. Schädigung des Erbmaterials von körpereigenen Zellen mit Gefährdung für Zweitkrebse oder Unfruchtbarkeit, chronische Müdigkeit und psychosomatische Erkrankungen.

Mit komplementärmedizinischen Maßnahmen gegensteuern

Diesen Nebenwirkungen ist man jedoch nicht hilflos ausgeliefert, sondern man kann mit komplementärmedizinischen Maßnahmen gegensteuern. Ein wichtiges Ziel ist die Erhaltung bzw. Stabilisierung der Lebensqualität während und nach der Krebsbehandlung (z. B. Chemo-, Strahlen-, Hormontherapien). Dies hat sich in vielen Diskussionen, u. a. mit Ärztekammern, Fachgesellschaften, Krankenkassen und insbesondere auch Patienten, als erstrebenswert herausgestellt, da bei erhaltener Lebensqualität die Krebsstandardtherapien in der optimalen Dosierung und Zeitabfolge verabreicht werden können, was die Chance auf Heilung deutlich steigert. Im Vordergrund einer stabilisierten Lebensqualität stehen sowohl körperliches wie auch seelisches Wohlbefinden, das unter bedarfsangepassten komplementären Maßnahmen (u. a. Psychoonkologie, Ernährungsoptimierung, Sport sowie wirksamkeitsgeprüften medikamentösen Therapien) erreicht werden kann.

Komplementärmedizinische Maßnahmen, deren Wirksamkeit und Undenklichkeit in Studien belegt wurden,

vermindern die Symptome der Krebserkrankung,

lindern die Nebenwirkungen der Krebstherapie und

verbessern die Lebensqualität.

TIPP

Wissenschaftlich geprüfte Verfahren

Im Literaturverzeichnis finden Sie Angaben zu wirksamkeitsgeprüften komplementärmedizinischen Verfahren. In den erwähnten Veröffentlichungen können, bei Interesse, die Daten der klinischen Untersuchungen eingesehen werden. Dies kann die zuweilen nicht gerechtfertigte Ablehnung komplementärmedizinischer Verfahren durch nicht umfassend informierte Therapeuten verhindern, gibt Ihnen Argumentationshilfen an die Hand und die Sicherheit, dass die entsprechenden Anwendungen in kontrollierten klinischen Studien und Untersuchungen getestet wurden.

Was Sie über komplementärmedizinische Verfahren wissen sollten

Für die meisten angebotenen Zusatzverfahren gibt es bisher jedoch keine Studien, die nachgewiesen hätten, dass sie tatsächlich wirksam und unbedenklich sind. Es ist wichtig, sich klarzumachen, dass auch komplementärmedizinische Verfahren

mit allgemeinen gesundheitlichen Risiken einhergehen können,

die Krebsstandardtherapien in ihrer Wirksamkeit reduzieren können und

mit spezifischen therapieabhängigen Nebenwirkungen einhergehen können.

Was bedeutet das nun? Diese drei Punkte sollen etwas näher erläutert werden.

Gesundheitliche Risiken

Die größte allgemeine Gefahr bei falscher Anwendung komplementärer Therapien stellt die verzögerte Gabe bzw. Ablehnung von erprobten, heilenden Standardtherapien dar. In diesen Fällen wird Komplementärmedizin fälschlich zur »Alternativmedizin«, die in der Krebstherapie (sowie in anderen medizinischen Disziplinen) bislang noch keine wissenschaftlich gesicherten, relevanten Therapieeffekte aufzeigen konnte.

Patienten mit chronischen Erkrankungen, die schwer therapierbar sind (u. a. Krebs), halten sich verständlicherweise an jedem Strohhalm fest und sind besonders anfällig für nicht haltbare Versprechen, die auch nur den Hauch eines Erfolges bieten. So tauchen immer wieder unverantwortliche Anzeigen in Tageszeitungen auf, die versprechen: »Brustkrebs? Sie brauchen keine verstümmelnde Operation, keine aggressive Chemo- und Strahlentherapie! Wir heilen mit biologischen Mitteln bei erhaltener Lebensqualität.« Auf der Grundlage der wissenschaftlichen Medizin entbehren derartige Werbeaussagen jedweder Grundlage und können lebensgefährlich sein!

Die Wirksamkeit der Standardtherapie wird vermindert

Medikationen, deren Unbedenklichkeit bislang nicht bewiesen ist und die zu einer Beeinträchtigung der Wirksamkeit von Chemo- und Strahlentherapie führen können, sind beispielsweise

hoch bzw. falsch dosierte Antioxidanzien und Vitamine, z. B. Coenzym Q10, Glutathion oder die Vitamine C und E.

Komplementäre Maßnahmen, die den Stoffwechsel der Leber aktivieren und damit die Wirksamkeit von Chemotherapien vermindern, sind z. B. Pampelmusensaft und Johanniskraut.

Auch komplementärmedizinische Verfahren können Nebenwirkungen haben

Alle medikamentösen Behandlungen können mit spezifischen (therapiebedingten) Nebenwirkungen einhergehen, auch die der Komplementärmedizin. Daher sollte die Verabreichung komplementärmedizinischer Maßnahmen immer mit den behandelnden Ärzten abgesprochen werden.

Spezifische Nebenwirkungen umfassen beispielsweise

Aktivierung von Autoimmunerkrankungen sowie Auslösung von Hautreaktionen (durch Immuntherapien, z. B. Misteltherapie);

Hautverbrennungen, extreme Herz-Kreislauf-Belastung mit Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt durch Hyperthermie;

allergische Reaktion bis hin zum anaphylaktischen Schock durch Injektion von Heilmitteln pflanzlichen und tierischen Ursprungs.

Aus den beschriebenen Gründen, kann es also für Krebspatienten gefährlich sein, Ratschlägen aus allgemeinen naturheilkundlichen Büchern zu folgen oder zusätzliche Therapieverfahren wahllos anzuwenden. Bitte suchen Sie gezielt die Beschwerden und Maßnahmen aus diesem Buch heraus, die auf Ihre individuelle Situation zutreffen. Nur so können Sie sichergehen, dass Sie Ihrem Körper tatsächlich etwas Gutes tun und ihn bei der Krebsbekämpfung unterstützen. Bitte denken Sie auch daran, die ergänzenden Verfahren, die Sie anwenden wollen, mit Ihrem Arzt zu besprechen.

Abszess

Unter einem Abszess versteht man einen abgekapselten Entzündungsherd, der Eiter (Gemisch aus Bakterien und Immunzellen, den sogenannten Leukozyten) enthält. Typische Entstehungsorte sind Haarfollikel, Schweißdrüsen oder Analdrüsen sowie Schleimhäute und Muskeln. Abszesse bewirken in Abhängigkeit von ihrer Größe eine Spannung der Haut, die zudem gerötet, erwärmt und schmerzhaft sein kann; sie gehen zuweilen mit Fieber einher. Abszesse können spontan auftreten (z. B. durch Verstopfung von Poren oder Drüsengängen) sowie im Gefolge von Verletzungen oder Therapiemaßnahmen (z. B. Operationen, Injektionen) oder Diagnostikmaßnahmen (z. B. Biopsien, endoskopische Eingriffe). Vorbeugend wirksam ist insbesondere eine sorgfältige Hygiene (z. B. bei invasiver Diagnostik oder Therapie).

ACHTUNG

Behandeln Sie Abszesse oder Furunkel im Gesichtsbereich nicht ohne ärztliche Anleitung, da schwerwiegende Komplikationen (z. B. Narbenbildung; bakterielle Besiedlung des Gehirns) auftreten können.Größere Abszesse, tief liegende Abszesse oder symptomatische Abszesse (mit Fieber, Spannungsschmerzen, lokalen Entzündungszeichen) bedürfen ebenfalls immer der ärztlichen Versorgung.Falsche Therapiemaßnahmen (Ausdrücken, Einschneiden, Löchern) können zur Verbreitung der Bakterien im Körper mit schwerwiegenden Folgekrankheiten führen.Kleinere Abszesse der Haut (außerhalb des Gesichtsbereichs) bedürfen in der Regel keiner ärztlichen Behandlung; hier reichen meist die unten genannten komplementärmedizinischen Maßnahmen aus. Bitte scheuen Sie sich jedoch nie, bei Unsicherheit auch kleinere Abszesse Ihrem Arzt zu zeigen!

Therapie

Der Empfehlung von Hippokrates »Wo Eiter ist, dort entleere ihn« ist auch heutzutage noch uneingeschränkt zuzustimmen. Dies bedeutet, dass die entscheidende Therapiemaßnahme meist im Eröffnen des Abszesses (manuell bzw. operativ), Abfließenlassen des Eiters und Gewährleistung des weiteren Abflusses besteht. Eine Antibio tikatherapie (zusätzlich zur operativen Eröffnung oder als alleinige Therapiemaßnahme) muss immer kritisch erwogen werden.

So hilft Ihnen die Komplementärmedizin

Kühlung: Damit sich der Abszess nicht weiterentwickelt, sollten Sie die betroffenen Regionen kühlen:

Verwenden Sie dazu kaltes Leitungswasser bzw. ein mit kaltem Wasser getränktes Tuch oder eine Kompresse.

Sie können auch Heilerde, die Sie mit Essigwasser versetzen, aufbringen. Geben Sie einen ½ Esslöffel Essig auf einen ½ Liter Wasser und rühren Heilerde ein, bis eine Paste entsteht. Diese Paste streichen Sie auf die betroffene Region und lassen sie ca. 30 Minuten einwirken. Danach spülen Sie die angetrocknete Paste mit klarem Wasser ab.

Erwärmung: Zur Öffnung und nachfolgenden Entleerung kleinerer Eiterherde oder Abszesse der Haut:

Baden Sie die betroffene Region in warmem Salzwasser: Lösen Sie dazu einen Teelöffel Kochsalz in ca. einem Liter 40–50 °C warmem Wasser auf.

SO GEHT’S

Geeignete Salben

Tragen Sie eine sogenannte Zugsalbe (Wirkstoff: sulfiertes Schieferöl; Ammoniumbituminosulfat) oder eine Salbe mit Waldbingelkraut (Wirkstoff: Mercuralis perennis) mehrmals täglich (bzw. über Nacht) auf die betroffene Stelle auf. Zugsalbe entfaltet ihre Wirkung durch Hemmung der Entzündungsreaktion und Förderung der Durchblutung; Waldbingelkraut wirkt entzündungshemmend, abschwellend und antibakteriell.

Abwehrschwäche

Die zur Krebstherapie notwendigen Maßnahmen, wie Chemo- oder Strahlentherapie, bekämpfen nicht nur Krebszellen, sondern schwächen auch das Abwehrsystem (Immunsystem). Denn sie hindern nicht nur schnell wachsende Krebszellen, sondern auch gesunde Körperzellen am Wachstum. Dies betrifft u. a. schnell wachsende Vorstufen von Abwehrzellen im blutbildenden Knochenmark. Dadurch wird der Nachschub an funktionsfähigen Abwehrzellen aus dem Knochenmark in Blut und Gewebe vorübergehend reduziert, was mit einer verminderten Immunzellzahl bzw. -zellaktivität sowie mit erhöhter Infektanfälligkeit einhergehen kann. Erste Anzeichen einer behandlungsbedürftigen Infektion sind Temperaturen über 38°C oder Schüttelfrost. Bei Fieber über 38 °C, schwerer Erkältung, Halsentzündung, Brennen beim Wasserlassen oder anderen Zeichen einer Infektion sollten Sie unbedingt den behandelnden Onkologen aufsuchen.

TIPP

Woran erkennt man eine Abwehrschwäche?

Falls Sie folgende Veränderungen an sich bemerken, könnten das Anzeichen einer Abwehrschwäche sein:

allgemeines Schwächegefühl, Müdigkeit, Abgeschlagenheit,verminderte Leistungsfähigkeit,Appetitmangel, Gewichtsverlust,erhöhte Anfälligkeit für Infekte mit Bakterien, Viren, Pilzen, Parasiten, die der Therapie bedürfen.

Ob Ihre Beschwerden tatsächlich mit einem geschwächten Immunsystem zusammenhängen, kann Ihr Arzt mithilfe verschiedener Laboruntersuchungen des Blutes feststellen (z. B. kleines Blutbild, Differenzialblutbild, Immunstatus, Messung von Eiweißen u. a. Immunglobulinen, Akutphaseproteinen).

Die Auswirkungen auf das Immunsystem hängen von Art und Dosierung der Chemotherapie sowie von Umfang und Dosis der Strahlentherapie ab. Bitte fragen Sie Ihren behandelnden Onkologen bzw. Strahlentherapeuten nach eventuellen Vorsichtsmaßnahmen, die im Verlauf der Therapie befolgt werden sollten!

Neben der notwendigen Krebstherapie kann es weitere Ursachen für eine Abwehrschwäche geben: Stress, seelische Belastungen, Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung (zu wenig Vitamine und Ballaststoffe), Übergewicht, übermäßiger Konsum von Genussmitteln wie Alkohol oder Nikotin, Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus, Verletzungen, um nur einige der möglichen Einflussfaktoren zu nennen.

Therapie

Hat die Abwehrschwäche bereits zu einer Infektionskrankheit wie Lungen-, Nebenhöhlen- oder Blasenentzündung geführt, dann wird der Arzt je nach Erreger eine wirksame Therapie verordnen. Liegt ein bakterieller Infekt vor, wird ein Antibiotikum verschrieben; bei einer Pilzinfektion ein Antimykotikum und bei einem viralen Infekt ein Virostatikum. Daneben kann es bei sehr niedrigen Leukozytenzahlen sinnvoll sein, Wachstumsfaktoren oder Immunglobuline therapeutisch zu verabreichen.

Wachstumsfaktoren stimulieren Wachstum, Ausreifung und Freisetzung von Leukozyten (Zellen des Blutes mit Abwehraufgaben).

Immunglobuline sind Eiweiße, die Abwehrfunktionen erfüllen. Sie können Bakterien, Viren oder Krebszellen abtöten.

So hilft Ihnen die Komplementärmedizin

Bewegung: Mäßiges aber regelmäßiges Ausdauertraining (z. B. Gehen, Walken, Joggen, Radfahren, Schwimmen) oder körperliche Aktivität stärken das Immunsystem, das Herz-Kreislauf-System, das Hormonsystem und den Stoffwechsel. Dreimal pro Woche 45–60 Minuten Bewegung reichen aus, um insbesondere die körpereigene Abwehr und den Stoffwechsel anzukurbeln. (Damit tun Sie ebenfalls etwas zur Vorbeugung, um nicht [erneut] an Krebs zu erkranken.)

WAS MIR GEHOLFEN HAT

Flottes Gehen reicht

»Ich war nie besonders sportlich. Und wenn ich sehe, wie andere locker durch die Gegend joggen, denke ich, das kann ich doch sowieso nicht. Daher war ich auch nicht besonders begeistert, als mein Onkologe mir empfahl, regelmäßigen Ausdauersport zu betreiben. Aber er meinte, man müsse keine Höchstleistungen erbringen, sondern solle im Gegenteil nur so trainieren, dass man sich wohl fühle, ohne aus der Puste zu kommen. Ich bin zu Anfang wirklich nur eine viertel Stunde spazieren gegangen und habe mich dann auf eine Bank an einen See ganz in der Nähe gesetzt. Ich habe die Dauer langsam ausgedehnt, so wie es eben ging. Mittlerweile kann ich eine Stunde relativ zügig marschieren und bin richtig stolz auf mich. Ich mache das jetzt auch bei jedem Wetter. Und ich merke, dass es mir guttut.«

Abnehmen: Falls Sie abnehmen wollen, sollten Sie in der ersten Stunde nach Beendigung der Übungen nichts Kalorienhaltiges essen oder trinken. In dieser Phase ist Ihr Stoffwechsel sehr aktiv und »knabbert« an Ihren Fettreserven. Bei Aufnahme von kalorienhaltigen Speisen oder Getränken wird dieser Prozess gestoppt, da Sie dem Organismus »Energie« von außen zukommen lassen. Wasser bzw. kalorienfreie Getränke sind jederzeit erlaubt und wichtig!

Ernährung: Damit Ihr Körper und vor allem Ihr Immunsystem die Krebstherapie bzw. deren Folgen besser überstehen, ist eine ausgewogene Ernährung wichtig: Dazu gehören reichlich Obst, Gemüse und Getreide, die den Körper mit lebensnotwendigen Vitaminen, Spurenelementen, Ballaststoffen und Antioxidanzien versorgen, welche die Abwehrbereitschaft steigern. Machen Sie es sich beispielsweise zur Gewohnheit, jeden Tag ein Glas (200 ml) roten Saft – wie Tomaten- oder Traubensaft – zu trinken.

Trinken: Achten Sie unbedingt auch auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme (optimal 2–3 Liter pro Tag), vorzugsweise kohlensäurefreies Mineralwasser, Früchtetees oder Apfelsaftschorle (Mixgetränk, je zur Hälfte Apfelsaft und Mineralwasser).

SO GEHT’S

Eberraute-Tee-Kur

Die Eberraute (Artemisia abrotanum) gehört botanisch zur Familie der Wermutpflanzen und ist ein heimisches Strauchgewächs. Sie ist ein pflanzliches Heilmittel der »Eifelmedizin« und wird traditionell (erfahrungsheilkundlich) angewendet zur Vorbeugung und Therapie von Infektionen, insbesondere mit viralen Erregern wie Herpes simplex. Laboruntersuchungen und klinische Studien mit Sportlern belegen die abwehrsteigernde Wirksamkeit von Eberraute-Tee.

Sie können Ihre Abwehr mit einer mehrmaligen Eberraute-Tee-Anwendung stärken: Trinken Sie über drei Tage jeweils morgens und abends eine Tasse. Die restliche Woche pausieren Sie. In der nächsten Woche trinken Sie wieder über drei Tage den Tee usw. Bereiten Sie ihn zu, indem Sie einen kleinen Teelöffel Eberraute-Tee in einen Teebeutel oder ein Teesieb geben, mit kochendem Wasser übergießen und fünf Minuten ziehen lassen. Bei Bedarf süßen Sie den Tee ein wenig mit (Kandis)Zucker. Kostengünstigen und qualitätsgeprüften Eberraute-Tee aus biologischem Anbau erhalten Sie in der Apotheke (PharmaZentralNummer/PZN: 4088925). Eberraute-Tee aus dem osteuropäischen bzw. nichteuropäischen Ausland erfüllt dagegen meist nicht die deutschen Qualitätsanforderungen und kann gesundheitsgefährdende Verunreinigungen enthalten.

Geben Sie dem Eberraute-Tee bitte keine Säure zu – z. B. Zitronensaft –, da ansonsten eiweißhaltige Bestandteile zerstört bzw. Wirkkomponenten in der Struktur verändert werden und nicht aufgenommen werden können.

Entspannung: Um gesund zu bleiben, braucht der Körper Zeiten der Ruhe. Stressfreie Phasen aktivieren das Abwehrsystem; Schlafmangel und Dauerstress hingegen führen zur Abwehrschwäche. Autogenes Training und andere Entspannungstechniken (u. a. Tai Chi, Yoga, Kunst- und Tanztherapie) helfen gegen innere Unruhe und negatives Denken.

Sauna oder Wechselbäder: Kneipp'sche Anwendungen (warme/kalte Wechselbäder, Duschen, Wassertreten) sowie Saunaanwendungen (zunächst Saunatauglichkeit prüfen und schonend beginnen, um das Herz-Kreislauf- und Gefäß-System nicht zu überfordern!) aktivieren das Immunsystem und fördern darüber hinaus die psychische Stabilisierung.

TIPP

Richtig Saunieren

Regelmäßige Saunabesuche stärken die Gesundheit, denn der Wechsel zwischen Hitze und Abkühlung trainiert das Herz-Kreislauf-System, aktiviert das Abwehrsystem und den Stoffwechsel und mindert den Alltagsstress. Dies gilt selbstverständlich auch für Krebspatientinnen und Krebspatienten nach abgeschlossener Akuttherapie (Operation, Chemo- und Strahlentherapie).

Achtung:

Kein Saunabesuch während der akuten Therapie! Es besteht erhöhte Infektionsgefahr. Zudem können vereinzelte Chemotherapien Herz-Kreislauf-Funktionen beeinträchtigen.

Nach abgeschlossener Behandlung (ca. 10–12 Wochen nach Beendigung der akuten Therapie) muss jedoch kein Krebspatient auf das »Wohlfühlbad« verzichten. Klären Sie aber immer mit Ihrem Arzt ab, ob ein Saunabesuch für Sie individuell unbedenklich ist! Damit Ihr Saunabesuch zum Wohlbefinden beiträgt, sollten Sie beachten:

die ersten Saunagänge bei Temperaturen von 50–70 °C (optimal ca. 2–3 Minuten, zunächst die unteren Bänke benutzen, da es dort am kühlsten ist) oder in einer Dampfsaunaangemessene Pausen einlegen (optimal nach jedem Saunabesuch etwa 30 Minuten)bei regelmäßigen Saunabesuchen können die Temperatur (optimal nicht über 80 °C) und die Dauer (optimal ca. 15 Minuten) langsam gesteigert werdeneine angemessene Abkühlung (sollte gleichmäßig und nicht zu plötzlich erfolgen und an Armen und Beinen beginnen) ist gesundheitsfördernd, auch für den Arm der an Brustkrebs operierten Seiteauch bei Dauertherapien (z. B. Hormontherapie, Antikörpertherapien) sind Saunabesuche erlaubt;bei Kombinationstherapien (z. B. Chemo- und Antikörpertherapie) sollten vor dem ersten Saunabesuch (danach in regelmäßigen Abständen, optimal alle drei Monate) Herz- und Kreislauffunktionen überprüft werden

Sauna bei Lymphödem nach Brustkrebsbehandlung

Generell ist ein Saunabesuch (unter Beachtung der genannten Vorsichtsmaßnahmen) auch mit Lymphödem nach Brustkrebsbehandlung möglich. Bei auftretenden Schwellungen (z. B. im Arm), Schmerzen oder Schwindel sollte der Saunagang sofort abgebrochen werden! Der betroffene Arm sollte ausgestreckt, hochgelegt und gekühlt werden und gegebenenfalls sollte ein Kompressionsstrumpf angelegt werden!

Vitamin C: Trinken Sie regelmäßig ein Glas heiße Zitrone. Das Vitamin C des Zitronensaftes wirkt antioxidativ, das heißt, es neutralisiert aggressive Sauerstoffmoleküle, die sogenannten freien Radikale, und wirkt abwehrsteigernd. Entsaften Sie dazu eine Zitrone und geben den Saft in ein Glas (0,2 Liter) heißes Wasser (ca. 60°, um die Bestandteile nicht zu zerstören), verrühren und trinken. Gegebenenfalls mit etwas Honig oder Zucker süßen.

Zink und Selen: Gut dokumentiert ist die abwehrsteigernde Wirkung von Zink und Selen, zweier lebensnotwendiger (essenzieller) Spurenelemente. Sowohl Zink- als auch Selenmangel kann die körpereigene Abwehrbereitschaft schwächen. Steuern Sie mit gezielter Ernährung oder entsprechenden Nahrungsergänzungsmitteln gegen. Haferflocken, Fisch und Fleisch enthalten viel Zink; Fisch, Fleisch, Sesam, Vollkorn und insbesondere Paranüsse enthalten viel Selen. Sie sollten jedoch nicht mehr als 1–2 Paranüsse pro Woche essen, da sie äußerst kalorienreich sind und als Fruchtspeicherorgane nicht nur Selen aus dem Boden anreichern, sondern auch unerwünschte Verunreinigungen aus dem Boden ansammeln können. Essen Sie daher vorzugsweise Paranüsse aus dem Reformhaus bzw. mit Bio-Gütesiegel. Nüsse können ebenfalls mit Schimmelpilzgiften belastet sein.

Deutsche und internationale Fachgesellschaften empfehlen 10–20 mg Zink/Tag und 50–100 μg Selen/Tag, die über eine ausgewogene Ernährung problemlos aufgenommen werden können. Während der Chemo- und Strahlentherapie ist eine Dosierung von 300 μg Selen/Tag (optimal als Natriumselenit, das im Organismus sofort verfügbar und reaktionsbereit ist) empfehlenswert.

Kolostrum-Extrakt: Kolostrum (Kuhmilch, die in den ersten 72 Stunden nach der Geburt von Kälbern produziert wird) hat einen hohen Gehalt an Vitalstoffen. Kolostrum zeichnet sich durch ein optimales Profil der enthaltenen Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, Aminosäuren, Immunglobuline und Wachstumsfaktoren aus.

Aufgrund seiner antioxidativen Wirkung ist Kolostrum-Extrakt (als LacVital, LacRepar oder Repalac erhältlich) in der Lage, gesundheitsschädliche Sauerstoffverbindungen (freie Radikale) zu neutralisieren. Es steigert die Aktivität bestimmter Immunzellen (Fresszellen), geht mit erhöhter körpereigener Abwehrbereitschaft einher und könnte klinisch relevant sein, um Infektionen zu verhindern bzw. zu bekämpfen. Studien im (Leistungs-)Sport zeigen, dass Kolostrum Extrakt die Erholungsphase während der Wettkämpfe verkürzt und den Muskelaufbau fördert (durch den enthaltenen Wachstumsfaktor Insulin-like growth factor (IGF).

Optimale Dosierung: zweimal täglich 10 ml (1 Messbecher) bzw. 2 Kapseln.

Probiotika: Probiotika (Bakterien bzw. Bakterienprodukte) aktivieren über das Immunsystem der Schleimhäute den gesamten Organismus. Sie sind in Joghurt bzw. Sauermilchprodukten enthalten, deren Verzehr empfehlenswert ist. Probiotika gibt es auch als Arzneimittel (z. B. Symbiolact, Symbioflor, Mutaflor, Omniflor). Diese Präparate sollten nur auf ärztliche Anordnung eingenommen werden.

TIPP

Kaufen Sie in der Apotheke

Sie erhalten fast alle in diesem Buch beschriebenen Arznei- oder Heilmittel in deutschen Apotheken. (Falls das einmal nicht der Fall ist, wird gesondert darauf hingewiesen.) Da deutsche Apotheken – einschließlich der deutschen Internetapotheken – behördlich auferlegte Qualitätsstandards erfüllen, insbesondere bezüglich biologischer und pharmazeutischer Qualität der verkauften Arznei- und Heilmittel, sollten Sie ausschließlich dort kaufen. Ausdrücklich zu warnen ist vor dem Kauf von preisreduzierten Medikamenten über Internetvertreiber bzw. über Apotheken aus Ländern, die nicht der europäischen Gemeinschaft (EG) angehören!

Misteltherapie: Die Misteltherapie ist eine unbedenklichkeits- und wirksamkeitsgeprüfte komplementärmedizinische Maßnahme, die u. a. ein geschwächtes Abwehrsystem normalisieren kann. Der gemeinsame Bundesausschuss (GemBA) hat definiert, wann eine Misteltherapie angezeigt ist und von den gesetzlichen Kran kenkassen erstattet wird, z. B. zur Verbesserung der Lebensqualität bei fortgeschrittenen Krebsleiden (sogenannte phytotherapeuti sche Misteltherapie) bzw. bei nachgewiesener Krebserkrankung (sogenannte anthroposophische Misteltherapie). Die Mistelpräpa rate werden unter die Haut (subkutan) gespritzt. Wenden Sie sich an einen therapieerfahrenen Arzt, der die Anwendung anordnet und überwacht.

ACHTUNG

Bei bösartigen systemischen Erkrankungen (u. a. Lymphomen, Leukämien) sowie bei allen Autoimmunerkrankungen (z. B. Hashimoto-Thyreoiditis, rheumatoide Arthritis, Morbus Crohn, Morbus Bechterew, Lupus erythematodes) sollte eine Misteltherapie nicht erfolgen, da kontrollierte Studien zur Unbedenklichkeit und Wirksamkeit bislang fehlen.

Darüber hinaus gibt es diverse, zum Teil sehr teure Heilmittel oder Therapieverfahren, die werbewirksam zur Stärkung des Immunsystems angeboten werden, deren Wirksamkeit oder Unbedenklichkeit bisher aber noch nicht nachgewiesen wurde. Dazu gehören: Eleutherococcus (Taigawurzel), Echinacea (Sonnenhut), Thuja (Lebensbaum), Schüßler-Salze, Vitamin-/Spurenelementpräparate (sogenannte Mikronährstoffe oder Orthomolekulare Medizin), Eigenbluttherapie, Heilfasten, Colon-Hydro-Therapie (Darmspülung), Bioresonanztherapie, Frischzell- bzw. Organotherapien (Thymus, Leber, Milz).

Akne

Die für Akne typischen Hauterscheinungen (Pickel, Pusteln, Papeln, Furunkel mit nachfolgender Narbenbildung) entstehen aufgrund von Entzündungen (Hauptverursacher ist das Bakterium Propionibacterium acnes) der Talgdrüsen der Haut.

Verschiedene Medikamente der Krebstherapie (z. B. Kortison, Aromatasehemmer und Östrogenrezeptorblocker) und die Strahlentherapie (z. B. radiogene Akne) können mit akneähnlichen Hauterscheinungen einhergehen, insbesondere die sogenannten EGFR-Hemmer. Dies sind moderne Krebsmedikamente, die gezielt gegen Moleküle wirken, die die Krebsentstehung und das Krebswachstum fördern. Die Moleküle heißen: epidermale Wachstumsfaktorrezeptoren (englisch: epidermal growth factor receptor; abgekürzt: EGFR) und Krebsmedikamente, die sie hemmen, werden daher EGFR-Hemmer oder EGFR-Inhibitoren genannt (z. B. Tarceva, Iressa, Erbitux). EGFR-Hemmer können typische Nebenwirkungen an der Haut hervorrufen, z. B. Akne. Da EGFR u. a. auch in Hautzellen vorkommen, führt eine Therapie mit EGFR-Hemmern bei ca. 75 % der behandelten Patienten zu akneähnlichen Hautveränderungen. Durch vorbeugende Maßnahmen (insbesondere Hautpflege) kann die Entstehung der typischen Hautveränderungen nicht verhindert, aber deutlich abgeschwächt werden.

ACHTUNG

Akne-Pickel, -Pusteln oder -Furunkel sollten nur durch medizinisch geschultes Personal und nur in Ausnahmefällen »ausgedrückt« werden! Bei falscher Durchführung können größere Wunden, Abszesse, Infektionen sowie Narbenbildung die Folge sein.

Therapie

Bei der Entwicklung von Akne unter modernen Krebstherapien wird Ihr Arzt (Onkologe) Ihnen zur lokalen Anwendung eine Antibiotikumsalbe (Erythromycin oder Clindamycin) oder eine Zinksalbe, die antiseptisches Zinkoxid enthält, verordnen. Bei schwereren