Selen gegen Krebs - Josef Beuth - E-Book

Selen gegen Krebs E-Book

Josef Beuth

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  • Herausgeber: TRIAS
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2006
Beschreibung

Wissenschaftlich nachgewiesen: Selen stärkt das Immunsystem und senkt das Risiko, an Krebs zu erkranken. Eindeutige Forschungsergebnisse belegen, dass optimal dosiertes Selen in der Krebsvorsorge inzwischen einen hohen Stellenwert hat. Auch in der Behandlung von Krebserkrankungen wird zunehmend Selen erfolgreich eingesetzt. Die Folgen der Chemotherapie und Bestrahlung werden gelindert, Selen greift zudem nachhaltig in den Heilungsprozess ein und wirkt langfristig wachstumshemmend auf neue Krebszellen.

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Die Autoren

Prof. Dr. med. Josef Beuth Institut zur wissenschaftlichen Evaluation naturheilkundlicher Verfahren, Universität zu Köln, Joseph-Stelzmann-Str. 9, 50931 Köln ([email protected])

Professor Dr. med. Josef Beuth studierte Englisch und Medizin an der Universität zu Köln, Sport an der Deutschen Sporthochschule Köln. Forschungsstipendien der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Deutschen Krebshilfe ermöglichten Forschungen auf den Gebieten der Immunologie, Onkologie und Infektiologie.

Facharzt, Zusatzausbildungen z. B. in Naturheilkunde.

Promotion 1984, Habilitation 1991, Ernennung zum Professor 1995. Seit 1999 leitet er das Institut zur wissenschaftlichen Evaluation naturheilkundlicher Verfahren an der Universität zu Köln.

Dr. Verena Drebing arbeitet seit zehn Jahren als Medizinjournalistin in verschiedenen Bereichen. Neben Medizinratgebern für das ZDF und Begleitbroschüren zur Gesundheitssendung »PRAXIS – das Gesundheitsmagazin« schreibt sie für das Internet und für medizinische Fachzeitschriften.

Liebe Leserin, lieber Leser,

Krebs ist eine der häufigsten Todesursachen bei Menschen. Jüngst meldeten die USA, dass Krebserkrankungen jetzt in der Häufigkeit bereits die Herz-Kreislauf-Erkrankungen überholt haben. Wahrscheinlich sind hierfür mehrere Faktoren verantwortlich: die ungesunde Ernährung, zu wenig Bewegung, zu viel Stress, ein höherer Anteil an gesundheitsgefährdenden Stoffen in unserer Umwelt, die Zunahme gefährlicher UV-Strahlung und vieles mehr. Woran die Zunahme von bösartigen Erkrankungen liegt, weiß keiner so genau. Eines aber weiß man: Ein entscheidender Faktor ist die Funktionsfähigkeit unseres Immunsystems – sowohl zur Vorbeugung als auch im Kampf gegen eine bestehende Tumorerkrankung.

Die »Fitness« unseres Immunsystems ist zum Teil abhängig von unserer Ernährung – denn mit unserer Nahrung nehmen wir lebensnotwendige Stoffe wie Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente zu uns. Wie wichtig Vitamin C und Vitamin E für unseren Körper sind, wissen wir mittlerweile. Viele Menschen nehmen regelmäßig in der Erkältungsperiode, zusätzlich zu einer gesunden Ernährung, Vitamin C zu sich – als Unterstützung für das Immunsystem. In jüngster Zeit kristallisiert sich aber immer mehr heraus, dass das Spurenelement Selen wichtige Funktionen in unserer körpereigenen Abwehr erfüllt. Eine ausreichende Versorgung mit Selen ist eine Voraussetzung für ein aktives Immunsystem. Da gerade bei der Erkrankung »Krebs« sowohl zur Vorbeugung als auch zur Therapie ein funktionsfähiges Immunsystem von Vorteil ist, konzentrierten sich viele medizinische Untersuchungen der letzten Jahre auf die Rolle von Selen bei dieser Krankheit. Man fand heraus, dass ein ausreichend hoher Selenspiegel vor Krebserkrankungen schützen kann. Und in der Therapie ist Selen gleich mehrfach wirksam: Es erhöht die Verträglichkeit von Strahlen- und Chemotherapie, verstärkt die tumorzerstörende Wirkung der Chemotherapeutika und verbessert somit die Heilungschancen.

Über Selen wird derzeit noch viel geforscht, vor allem im Bereich der Vorbeugung und Therapie verschiedenster Erkrankungen, so dass in den kommenden Jahren noch viel Spannendes und Neues über dieses Spurenelement zu erwarten ist.

Mit diesem Buch möchten wir Ihnen einen Einblick in die vielfältigen Wirkungen von Selen im Körper geben, in welcher Konzentration Selen in der Nahrung vorhanden ist und wer in welchen Lebenssituationen an eine zusätzliche Einnahme von Selen denken sollte.

Prof. Dr. Josef Beuth Institut zur wissenschaftlichen Evaluation naturheilkundlicher Verfahren an der Universität zu Köln

1 Selen Eine unverzichtbare Schlüsselsubstanz

Das Spurenelement Selen ist lebensnotwendig. Wir können es nicht selbst produzieren, sondern müssen es über die Nahrung unserem Körper von außen zuführen. Für unsere körpereigene Abwehr spielt Selen eine wichtige Rolle.

Lebensnotwendig: Selen

Selen ist ein so genanntes essentielles Spurenelement, d. h. es ist lebensnotwendig und wird vom menschlichen Körper nur in kleinsten Mengen (Spuren) benötigt. Es muss unserem Körper von außen zugeführt werden, da wir es nicht selbst produzieren können. Selen ist natürlicherweise in unserer Nahrung vorhanden und wird vor allem über tierische Produkte aufgenommen.

Selen ist inzwischen als zentraler Baustein einer Vielzahl an Enzymen entdeckt worden. Enzyme sind Eiweißstoffe mit besonderen Stoffwechselfunktionen im Körper. In welchen Enzymen Selen vorhanden ist, welche Funktionen diese Enzyme im Rahmen unserer körpereigenen Abwehr haben und wie hoch die Konzentration dieses lebensnotwendigen Stoffs im Körper sein sollte, erfahren Sie in den folgenden Kapiteln.

Merke

Bereits im Jahr 1817 wurde Selen entdeckt: Der schwedische Chemiker J. J. Berzelius analysierte die Inhaltsstoffe des Bleikammerschlamms und fand dabei ein neues Element, das er wegen seines silbrigen Glanzes nach der griechischen Mondgöttin »Selene « als Selen bezeichnete. Der nächste Durchbruch im Bereich der Selenforschung gelang dann 1957: Das Forscherteam Schwarz und Foltz entdeckte, dass Selen für den menschlichen Körper lebensnotwendig (essentiell) ist. Ein weiterer Durchbruch gelang Flohé, der im Jahr 1973 das Enzym Glutathionperoxidase als Erster erforschte.

Wirkungen von Selen im Körper

Selen kommt in allen menschlichen Körperzellen vor. Die höchsten Konzentrationen finden sich in der Schilddrüse, den Nieren, der Leber, dem Herz, den Hoden, der Prostata und der Lunge.

Selen ist an einer Vielzahl von Abwehrreaktionen im Körper beteiligt.

Selen ist wesentlicher Bestandteil von Enzymen, die zu einer Aktivierung von Hormonen bzw. des Stoffwechsels in der Schilddrüse, den Nieren und der Leber führen. Daher auch die hohen Konzentrationen von Selen in diesen Organen. Eine weitere wichtige Funktion erfüllt Selen als zentraler Baustein eines »Selenenzyms« – der Glutathionperoxidase. Dieses Enzym ist als Teil des antioxidativen Schutzsystems an einer Vielzahl von Abwehrfunktionen aktiv beteiligt, und hier liegt auch eine seiner Hauptwirkungen bei der Vorbeugung und dem Kampf gegen Tumorzellen.

Selen ist weiterhin Bestandteil des Selenoproteins P, ein Enzym, das für die Aufnahme von Selen aus dem Darm verantwortlich ist. Außerdem gibt es noch mehr selenabhängige Enzyme mit interessanter Funktion z. B. die Thioredoxinreduktase, die wesentlich an der Bildung der DNA (Genbestandteil) beteiligt ist und andere Antioxidanziensysteme wie das Vitamin C wieder regeneriert.

Weitere positive Wirkungen des Selens im Körper sind:

Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Förderung des programmierten

Zelltods

bei entarteten oder abnormen Zellen

Entzündungshemmende Wirkung

Förderung von DNA-Reparaturmechanismen

Aktivierung des

Immunsystems

.

Unterstützung bei der Entgiftung von Schadstoffen (z. B. Quecksilber, Cadmium, Blei)

Aktivierung der Spermienreifung (Vorkommen von Fruchtbarkeitsstörungen bei

Selenmangel

)

INFO

Selen – wichtig für die Funktion der Schilddrüse

Die Schilddrüse ist ein kleines, aber äußerst wichtiges Organ. Die von der Schilddrüse produzierten Hormone sind an der Steuerung lebenswichtiger Stoffwechselprozesse beteiligt, die den Zucker-, Eiweiß- und Fettstoffwechsel sowie wesentliche Bereiche des Energiehaushaltes beeinflussen. Die Schilddrüsenhormone bestimmen insbesondere die Gesamtaktivität des Stoffwechsels, d. h. ob er auf Hochtouren oder auf Sparflamme läuft. Sie beeinflussen die körperliche Entwicklung besonders in der frühkindlichen Phase. Bei einem Selenmangel kommt es zu einer unzureichenden Aktivierung von Schilddrüsenhormonen, da ein Selenenzym (die so genannte Deiodase) inaktive Schilddrüsenhormone in aktive verwandelt und so zu den Symptomen einer Schilddrüsenunterfunktion mit Gewichtszunahme, depressiven Verstimmungen, vermehrtem Haarausfall, Verstopfung und Herz-Kreislauf-Störungen führt.

Schädigung einer Zelle durch freie Radikale

Das »Selenenzym«

Freie Radikale schädigen die Körperzellen.

Das »Selenenzym« ist ein körpereigenes Eiweiß mit dem wissenschaftlichen Namen Glutathionperoxidase. Die hauptsächliche Wirkung dieses Enzyms ist der Schutz von Körperzellen gegenüber aggressiven Substanzen – den so genannten Radikalen. Radikale sind äußerst reaktive Moleküle, die Körperzellen angreifen und schädigen können. Sie sind an der Entstehung einer Vielzahl von entzündlichen, degenerativen und chronischen Erkrankungen beteiligt.

Radikale können zwei Sauerstoffatome enthalten, davon ein Sauerstoffatom mit einem freien Elektron – so etwa das sehr aggressive Wasserstoffperoxid. Die Glutathionperoxidase vermag diese radikalisierten Sauerstoffatome zu neutralisieren. Aus Wasserstoffperoxid entsteht durch die Wirkung des Enzyms für Zellen harmloses Wasser. Das aktive Zentrum der Glutathionperoxidase besteht dabei aus dem Spurenelement Selen.

Selen kann die Erbsubstanz und die Zellmembranen unserer Körperzellen schützen

Die Glutathionperoxidase gehört wegen ihrer Wirkung zu den Antioxidanzien, ebenso wie etwa Vitamin C oder Vitamin E. Antioxidanzien schützen insbesondere die Erbsubstanz und die Zellmembranen unserer Körperzellen vor Schädigungen und tragen so zum Schutz vor deren Entartung und zur Erhaltung der Zellintegrität bei. Freie Radikale sind an allen Stadien der Krebsentstehung beteiligt, deren Neutralisierung durch Antioxidanzien trägt demnach wesentlich zur Krebsvorbeugung bei.

Die schädliche Wirkung freier Radikale

Durch oxidativen Stress können Krebsentstehung und Krebswachstum gefördert werden.

Freie Radikale sind kurzlebige, »hochreaktive« Sauerstoffverbindungen. Diese Radikale haben ein freies Elektron. Aus physikalischer Sicht streben solche Verbindungen immer dazu, sich ein anderes Elektron von anderen Molekülen zu holen, um sich selbst zu stabilisieren. Bei diesem Vorgang werden lebenswichtige Moleküle im Körper in ihren Strukturen verändert bzw. zerstört, insbesondere die Erbsubstanz und Zellmembranen. Molekulare Bestandteile der geschädigten Gewebe werden durch den Elektronenverlust ihrerseits zu freien Radikalen. Es entsteht eine so genannte Kettenreaktion (oxidativer Stress), die sich ungebremst fortsetzt und durch Schäden an der Erbsubstanz (DNA) u. a. Krebsentstehung und Krebswachstum fördern kann. Diese Kettenreaktion kann durch antioxidative Substanzen gestoppt werden. Wichtige antioxidativ wirkende Substanzen sind etwa Vitamin A, Vitamin C, Vitamin E und Selen als Bestandteil des Selenenzyms.

Praktisch bei jeder Sauerstoff verbrauchenden Reaktion im Körper, d. h. bei jeder Reaktion, die Energie verbraucht, werden freie Radikale gebildet. Deshalb entstehen auchbei körperlichen Belastungen wie Krankheiten und deren Therapie, körperlicher Schwerstarbeit oder anstrengendem Sport wesentlich mehr freie Radikale als in Ruhephasen.

Wichtige Faktoren, die zur Entstehung von freien Radikalen beitragen und somit das Krebsrisiko erhöhen sind u. a.

Strahlen

: elektromagnetische Strahlen (TV, Computer, Mobiltelefon), UV-, ionisierende Strahlen, Röntgenstrahlen – wie auch die Strahlen im Rahmen der Strahlentherapie

Giftstoffe: Chemikalien, Farbstoffe, Konservierungsmittel

Nahrungs- und Genussmittel:

Alkohol,

Nikotin, Drogen, übermäßiger Verzehr von Fleisch und Fett, verdorbene Lebensmittel (durch Schimmelpilze, Bakterien)

Medikamente: z. B. Zytostatika, Antibiotika

Entzündliche Erkrankungen: z. B. Darmentzündungen

Stress

Stoffwechselstörungen: Diabetes mellitus, Gicht

Autoimmunerkrankungen: Formen des Rheumas, Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse (Hashimoto Thyreoiditis)

Rauch: Umwelt- oder Luftverschmutzung durch Industrie- und Autoabgase; Zigarren, Zigaretten

Alles eine Sache des Trainings?

Körperliche Betätigung fördert die schnelle Bereitstellung von Selen.

Die Fähigkeit des Körpers, freie Radikale abzubauen ist sehr individuell. Eine wesentliche Voraussetzung spielt natürlich die Aufnahme von Selen mit der Nahrung. Aber scheinbar kann man seinen Körper auch trainieren, gespeichertes Selen schnell bereitzustellen, erhöhte Selenenzymspiegel zu produzieren und Sauerstoffradikale effektiver abzubauen. Dies lassen zumindest Untersuchungen mit Langstreckenläufern vermuten. Regelmäßiger Ausdauersport wäre vor diesem Hintergrund jedem zu empfehlen.

Schon lange bekannt ist, dass Ausdauersport die körperliche Fitness steigert und das Immunsystem aktiviert. Eventuell ist die schnellere Selenaktivierung bei Ausdauersportlern ein Teil der besseren Funktionsfähigkeit des Immunsystems insgesamt.

INFO

Wenig Selen, viele Radikale: eine schlechte Kombination

Selen kann die Gehirnfunktion verbessern.

Bei älteren Menschen liegt im Blut eine wesentlich höhere Konzentration an freien Radikalen – dafür aber eine wesentlich niedrigere Konzentration an Antioxidanzien vor. Dieser Umstand wird heute für viele Störungen der Gehirnleistung mit verantwortlich gemacht (Vergesslichkeit, Morbus Parkinson etc.). In einer Studie wurde älteren Menschen daher eine Mischung aus den Vitalstoffen Betacarotin, Vitamin B6, Vitamin C, Vitamin E, Zink und Selen verabreicht. Diese Mischung senkte die Konzentration an freien Radikalen (in dieser Studie in Form von Lipidperoxiden gemessen) auf einen Normalwert. Aber erst eine Konzentration von 200 μg Selen/l Vollblut brachte die beste Wirkung. Eine Selenzufuhr könnte demnach die Gehirnfunktion deutlich verbessern.