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GUTBÖSE von Lumen Gasmo und Thomas Benda Die Teile 1 bis 5 in einer Special Edition mit über 200 (!) Kapiteln voller Drama, Mystery, Horror, Sex, Action und Satire, schwarzhumorig angereichert, teils blutig grausam, tiefgründig und frech, nie langweilig, immer unterhaltsam und verdammt kurzweilig! Begleiten Sie Mercy Bowlers durch ihr mitreißendes Leben zwischen Gut und Böse, zwischen Hell und Dunkel, zwischen Himmel und Hölle! Das fesselnde E-Book-Serien-Ereignis für Erwachsene. Epische Serie mit fortlaufender Handlung. Neu überarbeitet und zusammengefasst plus Erweiterungen (Juni/2020).
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Seitenzahl: 1174
Veröffentlichungsjahr: 2020
Gutböse 1 - 5
(Special Edition)
Lumen Gasmo und Thomas Benda
Gutböse 1 - 5
(Special Edition)
Copyright©2020 Lumen Gasmo, Thomas Benda
All rights reserved.
Text: Lumen Gasmo, Thomas Benda
Kontakt: BookRix GmbH & Co. KG Implerstraße 24 D - 81371 München
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Thomas Benda
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Bei der Serie handelt es sich um eine Fortsetzungsgeschichte, deren Teile nicht abgeschlossen sind.
So ergibt sich eine äußerst spannende und sehr lange, komplexe Erzählstruktur inklusive Zeitsprüngen in die Vergangenheit und Zukunft der Protagonisten.
Personen und Handlung sind frei erfunden.
Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Dieses Buch ist ausschließlich für Leserinnen und Leser, die volljährig sind und keinen Anstoß an der Darstellung sexueller Handlungen und an obszönen Beschreibungen haben. Ein Teil der Handlung schildert auch Gewaltakte und Religiöses.
Der komplette Inhalt der Romane und die Meinungen und Ansichten der Romanfiguren spiegeln nicht die Meinungen und Ansichten der beiden Autoren wider. Alles Beschriebene ist völlig fiktiv und dient nur der bloßen Unterhaltung für Erwachsene. Wir schreiben ausschließlich fantasievolle und satirisch überzeichnete Geschichten, die sich sehr deutlich vom Massengeschmack abgrenzen.
Gesundheitlicher Hinweis:
Fiktive Romanfiguren können auf Kondome verzichten – in der Realität gilt: Safer Sex!
Alle Rechte vorbehalten.
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Lumen Gasmo und Thomas Benda, 16.06.2020
Copyright zum Titel »Gutböse 1 – 5 (Special Edition)«
COPYRIGHT © Der Titel ist bei Titelschutz.ch unter Hinweis auf § 5 Abs. 3 MarkenG (Deutschland) sowie § 80 UrhG, § 9 UWG (Österreich) in allen Schreibweisen und Darstellungsformen geschützt und im Online-Titelschutz-Anzeiger veröffentlicht worden. Das Manuskript, einschließlich all seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung des Verfassers unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikrovervielfältigungen und die Einspeicherung und/oder die Verarbeitung in elektronische Systeme. Copyright ©
Es war einmal … in einer dunklen Gasse, in der es nur nach Dreck und Einsamkeit roch. Doch bald schon würden neue Gerüche hinzukommen, wenn das bewusstlose Mädchen zu seinen Füßen endlich erwachte. Er hatte die Nutte zuvor gewürgt, bis die Schwärze sie gefangengenommen hatte. Sie war schön, nein, sie war bildhübsch. Er schätzte sie auf achtzehn, also war das naive Ding viel zu jung für den billigen und gefährlichen Straßenstrich gewesen. Die vollen Brüste, deren kernige Nippel sich auf dem dünnen Stoff des weißen T-Shirts abzeichneten, machten ihn unruhig und entfachten seine Gier. Nur mühsam konnte er die Steife zurückdrängen, denn dafür war später noch Zeit.
Endlich war es soweit: Die Augenlider des Mädchens flatterten, die Beute erwachte, und ein jugendlicher Geruch, vermengt mit Fassungslosigkeit und Angst drang in seine Nase.
Schnapp!
Er liebte das Geräusch des Messers, wenn es aufsprang.
Nach einem gezielten Stich in den Hals, sprudelte das dunkelrote Leben heraus und saute das weiße T-Shirt der Nutte vollends ein. Er liebte diesen Kontrast von Rot und Weiß, und er liebte die Wandlung in den Augen der Sterbenden.
Dann, als das Mädchen zu zucken aufgehört hatte, öffnete er seine Hose und entlud sich nach zwei, drei hektischen Bewegungen mit seiner Hand. Er fühlte sich dabei wie ein Gott, … wie ein dunkler Gott.
Samuel und Stephanie standen unweit des bestialischen Mordes und beobachteten das perverse Treiben des menschlichen Monsters. Sie waren unsichtbar vor den Augen der begrenzt denkenden Menschen und zeigten sich nur, wenn sie es wollten oder wenn es der Plan nötig machte.
»Dieser Mann ist wahrlich böse und verkommen«, flüsterte Samuel und strich sich die Spitze seines weißen Kinnbartes.
Stephanies türkisfarbene Augen blickten ernst, fast schon böse. Ihre feinen Lippen bildeten einen dünnen Strich, ehe sie entgegnete. »Mir ist nicht wohl bei dem Gedanken, was der Plan mit dieser Bestie vorhat.«
»Du weißt, dass dein Schützling einen Gegenspieler braucht, um zu reifen«, erklärte Samuel. »Jedes spannende Märchen trägt sowohl das Gute als auch das Böse in sich.«
»Dennoch habe ich Sorge«, gab die Frau zu. »Und … sind wir hier wirklich in einem Märchen, an dessen Ende alles gut werden wird?«
Samuel zuckte mit den Schultern. »Das weiß nur Gott.« Er lächelte bitter. »Die Menschen wissen nicht, dass sie in einer Märchenwelt leben. Sie haben größtenteils die Augen vor dem Übernatürlichen verschlossen und das alte Wissen aus jenen Tagen vergessen. Es wird Zeit, dass wir ihnen die Augen wieder öffnen.«
Dann verschwanden Samuel und Stephanie, … und die Geschichte nahm ihren Lauf.
Die Geschichte von Mercy, der Straßenritze.
Vor siebzehn Jahren, New York, »Centauri 11-6«
»Peng-Peng-Peng!«, schrie der lockenköpfige Junge mit der Spielzeuglaserpistole in seinen kleinen Händen. »Du bist tot, Marcy!«
Das blondhaarige 11-jährige Mädchen mit dem langen Hinterkopfzopf meinte nur trocken: »Marc, dir ist schon klar, dass Laserwaffen nicht knallen, oder?«
»Peng-Peng-Peng! Stirb endlich, du Alien!«
Marc, der einen Kommandanten einer irdischen Weltraumflotte spielte, war nicht aufzuhalten. Vor wenigen Wochen war er sechs Jahre alt geworden und hatte sein Interesse an Science-Fiction entdeckt.
Marcy Bowlers tat ihrem kleinen Bruder den Gefallen, jammerte getroffen und ließ sich ins Gras fallen. Sie röchelte elendig und zuckte wild mit allen Gliedmaßen.
»Ja!«, brüllte Marc begeistert. »Wir haben die außerirdische Lebensform besiegt!« Der Lockenkopf tanzte um das besiegte Marcy-Monster herum und jubelte über den heldenhaften Sieg der Erdlinge.
»Jetzt bin ich die Kommandantin, und du bist mein ... mein ... Adjutant!«, forderte Marcy lachend, erhob sich vom Rasen und klopfte sich staubige Erdreste vom Hosenboden.
»Was ist ein Abju ... Abju ...?«, stotterte Marc herum.
Marcy lächelte ihren kleinen Bruder an und boxte ihn zärtlich an die Schulter. »Das heißt Adjutant, du Nasenbär!«
»Bin kein Nasenbär!«, empörte sich der Kleine. »Was ist ein Adjutant, Marcy?«
Das Mädchen zeigte mit dem Finger auf ihn. »Du bist mein Adjutant, ... mein Offizier! Und ich bin deine Kommandantin, deine Chefin, kapiert?«
»Okay, geht klar!« Der lockenköpfige Junge nahm Haltung an. »Was befehlen Sie, Kommandantin?«
Marcy ließ ihren Blick schweifen. Der große Hinterhausgarten der Familie Bowlers bot allerlei Verstecke zum Spielen. Doch ihre Wahl fiel – wie immer – auf das Baumhaus mit der Holzleiter.
»Adjutant Marc!«, befahl sie mit gespielter Ernsthaftigkeit. »Wir gehen auf Station!«
»Auf Centauri 11-6?«
»Richtig, Adjutant! Besetzen wir den Posten und sondieren die Gegend!«
»Was ist ... Sondieren?«, fragte der Kleine nach. Seine Schwester hatte immer so coole Begriffe, wie er oft staunte.
Marc liebte Marcy über alles. Sie spielte Science-Fiction fast so überzeugend wie ein Junge. Heute Abend hatte sie ihm einen alten Kinofilm im Fernsehen versprochen. Mom und Dad waren ja auf einer Party. Popcorn und Film. Irgendetwas mit einem Affenmonster, so groß wie ein Haus! Marc war schon gespannt auf den Abend. Marcy war eine Schwester, die einfach super war. Seine Freunde fanden das auch.
Leider badete sie nicht mehr mit ihm, was Marc bedauerte. Er vermutete, dass das mit den Haaren zusammenhing, die ihr untenherum wuchsen. Was hatten sie doch immer für wahnsinnige Wasserschlachten im Badezimmer veranstaltet – katastrophal klasse!
»Sondieren ist ... vorsichtiges Erkunden«, erklärte die Schwester ihm.
Aufgeregt umfasste der kleine Marc Bowlers die Leiter mit seinen beiden Händchen und hangelte sich zum windschiefen Baumhaus hinauf. Die gefährliche Laserpistole hatte er im Hosenbund stecken.
Sorgsam beobachtete das blondhaarige Mädchen das Klettern ihres Bruders. Oben angekommen meinte das Lockenköpfchen mit gespielt ernster Stimme: »Kommandantin, Sie können nun nachkommen! Ich sichere das Gebiet!« Dann zog er die Spielzeugwaffe und sondierte den Garten nach einem möglichen Feind. Neulich war es zu einem gemeinen Überraschungsangriff der gefräßigen Alien-Horde gekommen. Doch heute hatte Marc Bowlers die Lage unter Kontrolle.
Es werden keine Gefangenen gemacht, dachte er und fühlte sich todesmutig.
Marcy Bowlers stieg ebenfalls nach oben und gesellte sich zu dem Jungen.
Die Kinder liebten das Baumhaus. Ihr Vater hatte es für die beiden Geschwister im vergangenen Sommer gezimmert. Ein Riesenspaß war das für alle Bowlers gewesen. Zusammen hatten Marcy und Marc die Farben ausgesucht. Deshalb hatten sie es in Pink und in Kükengelb gestrichen. Über den Namen waren sich die Kinder schnell einig gewesen. So bekam die Weltraumstation den Namen Centauri 11-6. Ein Name, der Marcys und Marcs Lebensalter beinhaltete.
»Beobachten Sie weiterhin die Gegend!«, wies die Blondhaarige ihren kleinen Bruder an, als sie die Station betrat.
Marc grüßte zackig und nahm den mattgrünen Feldstecher aus einer zugeklappten Holzbox heraus. Während der Kleine mit dem Fernglas die akkurat gemähte Rasenfläche und die stolze Reihe roter Sonnenblumen überwachte, um eine außerirdische Invasion im Keim zu ersticken, holte seine Schwester eine zusammengerollte Jugendzeitschrift hervor, um sich über die neuesten Schminktrends bei Teenagern zu informieren.
»Adjutant, ich studiere nun das Logbuch der Station«, meinte sie militärisch kühl. »Bitte stören Sie mich nur im äußersten Notfall, verstanden?«
»Ja, Kommandantin!«, bestätigte Marc pflichtbewusst, dann starrte er durch das Fernglas. Keiner würde es wagen, Centauri 11-6 hinterhältig anzugreifen!
Marcy liebte Marc über alles. Von Anfang an war das so gewesen. Sie würde niemals die Zeit vergessen, als sie den schwangeren Bauch ihrer Mutter Madeleine gestreichelt und ihr das wilde Brüderchen mit sanften Trittchen geantwortet hatte. Später dann war es für das damals 5-jährige Mädchen selbstverständlich gewesen, dass es bei der täglichen Versorgung des Wonneproppens die Eltern unterstützte. Jetzt, mit seinen sechs Jahren, war der aufgeweckte Kerl zu einem richtig cleveren Vorschulkind herangewachsen. Trotz des Altersunterschieds waren die Geschwister fast unzertrennlich – ein eingeschworenes Rattenpack, wie Vater Bowlers immer humorvoll kommentierte. Bei Marcys gleichaltrigen Freundinnen Tina und Sarah kam Marc ebenfalls gut an, da er nicht so nervig war wie andere kleine Brüder. Außerdem hatte er immer nette Äußerungen zu ihren Outfits übrig. Manchmal waren seine Bemerkungen über Shirts, Hosen, Kleider oder Röcke sehr reif für einen 6-Jährigen – und für einen Jungen erst recht!
»Kommandantin, ... äh, ... Marcy!«, rief die Kleinjungenstimme und riss sie aus ihren Gedanken.
Widerwillig legte Marcy die Teenie-Zeitschrift zur Seite. »Adjutant, ich sagte doch, stören Sie mich nur im äußersten Notfall ...«
»Aber es ist ein Notfall, Marcy, ehrlich!«, unterbrach Marc sie aufgeregt. »Drüben, im Haus!«
Der Lockenkopf deutete hinüber zum Elternhaus der Bowlers. Marcy kam die nachmittägliche Invasion in den Sinn und spielte mit.
»Ach ja, ich sehe die Aliens! Sie greifen vom Norden her an! Da müssen wir sofort die Geschütztürme in Stellung bringen ...«
»Nein, das meine ich nicht!«, sagte Marc besorgt. »Ich sehe Mommy, ... sie hat Schmerzen!«
Die Blondhaarige war wie elektrisiert. »Was meinst du?«
»Daddy ist auch dabei! Sie sind nackt! Sieht aus, als ob er Mom schlägt und ...«
Marc brach entsetzt seine Schilderung ab. Marcy entriss ihm das Fernglas und stellte das Okular scharf, um besser sehen zu können.
»Wo sind die beiden?«, fragte sie hastig.
»Schlafzimmerfenster!«, antwortete der 6-Jährige rasch und schluckte.
Marcy schaute mit dem Feldstecher zum ersten Stockwerk hinüber. Die Gardinen waren halb zugezogen, doch es war offen genug, um etwas zu erkennen.
Hammer! Beide sind wirklich nackt!
Marcy Bowlers war zutiefst schockiert und gleichzeitig amüsiert. Die eigenen Eltern beim Sex zu beobachten, hatte schon etwas Fremdartiges.
»Macht Dad Mom weh?« Ehrliche Besorgnis zeigte sich in seinem blassen Gesicht.
Nein, dachte Marcy erheitert. So sieht ein Doggy aus!
Tina und Sarah hatten ihr davon erzählt. Beim Wort Hündchenstellung hatten die Mädchen frech gekichert.
»Keine Angst, Marc!«, beruhigte Marcy ihn und verkniff sich ein Lächeln. »Mom und Dad kuscheln nur etwas heftiger. Erwachsene tun das hin und wieder. Es macht ihnen sehr viel Spaß!«
»Kuscheln?« Marc, der Lockenkopf, war verwundert darüber. Wer sieht denn beim Kuscheln voller Schmerzen aus? Der Junge runzelte nachdenklich die Stirn. Aber es muss stimmen! Marcy belügt mich niemals!
Das blondhaarige Mädchen war fasziniert von dem Geschehen, das es durch das Fernglas beobachtete. Bilder in Mädchenzeitschriften und der Bio-Unterricht in der Schule waren im Vergleich zur Realität todlangweilig. Mutter Bowlers schrie spitz auf. Man hörte es gedämpft durch die geschlossene Fensterscheibe. Vater Bowlers brüllte kurz dreimal.
Marc zupfte Marcy besorgt am Arm und flüsterte: »Marcy, was geht da vor?«
»Mach dir keine Gedanken, Kleiner! Das Kuscheln der Erwachsenen endet immer mit diesen ... äh ... Freudenschreien! Das ist völlig normal und gehört einfach dazu!«
Die Antwort genügte dem Kleinen. »Sichern wir weiter die Station, Kommandantin?«
Drüben im Schlafzimmer zog Vater Bowlers sein gefülltes Kondom ab und verschwand mit seinem Kopf zwischen Mutter Bowlers' Schenkeln.
»Ja, gleich, Adjutant! Ich beobachte nur noch etwas!« Total schräg, dachte Marcy belustigt. Tina und Sarah werden sich nicht mehr einkriegen, wenn ich ihnen davon erzähle!
Das war der magische Moment, in dem sich Marcy Bowlers vornahm, künftig häufiger den Beobachtungsposten zu übernehmen und Brüderchen Marc das Kommando der Station Centauri 11-6 zu übertragen. Denn Sondieren war alles andere als langweilig. Nein, es war sehr lehrreich und schockierend amüsant!
Auch Stephanie, die nackt und unsichtbar auf dem Rasen in der Nähe des Baumhauses lag und sich von den Strahlen der Mittagssonne liebkosen ließ, war wegen des Verhaltens der Geschwister höchst amüsiert. Das aufgeweckte blonde Mädchen war ihr inzwischen sehr ans Herz gewachsen.
Fünfzehn Minuten später brach Stephanie auf, denn sie hatte noch einen Termin bei einem sündhaft teuren Figaro in Paris. Heute musste sie ihre langen Haare lassen. Nach über fünfhundert Jahren hatte sie sich endlich zu einer neuen Frisur durchgerungen.
Ein kecker Kurzhaarschnitt käme jetzt gut!, dachte sie und löste sich unbemerkt auf.
Bronx, New York, im Jahre 2016
»Um Ihnen gleich alle Illusionen zu nehmen, ich sehe nicht abgefuckt aus – von harten Drogen halte ich gar nichts! Und wenn ich mir schon die Birne zudröhne, dann bin ich eher der Whisky-Typ, der hin und wieder auch eine Kippe Marihuana durch seine Lunge jagt. Harte Sachen sind etwas für die Gestrandeten und die Verlorenen. Ich bin nicht verloren! Ich bin Geschäftsfrau – ich bin clever, hab Talent, Titten und Arsch! Genau in dieser Reihenfolge!
Geboren wurde ich in den späten 1980er-Jahren, als sich die Menschen noch persönlich trafen, anstatt sich virtuell im Internet zu adden. Die glorreichen Zeiten, in denen die Jungs heimlich in Erwachsenen-Videotheken schlichen und sich daheim bei einer heißen Videokassette einen Schuss abnudelten! Die heutigen Kids brauchen nur zwei, drei Mausklicks oder ein wenig Smartphone-Wischen, um zur Samenspende zu kommen. Schnell, effizient, einfach, aber natürlich wenig anrüchig!
Aufgewachsen bin ich wohlbehütet in einem Randbezirk von New York City. Mein Vater ist Lehrer an einer Highschool. Meine Mutter ist ein Workaholic im Bereich Kunstdesign. Sie verdienen beide mehr Geld, als sie wirklich im Monat benötigen. Ich habe noch einen Bruder, Marc, der ist cool und schwul! Er tingelt zurzeit mit einer Gay-Band durch Kalifornien. Wir halten Kontakt über unsere Smartphone-Displays. Dad und Mom besuche ich regelmäßig.
Nein, sie wissen nichts von meinem Hauptjob als Straßenhure! Mein Kunststudium an der Uni in der City mache ich so nebenbei. Die beiden denken auch, dass ich einen festen Freund habe. Ich lasse sie in dem Glauben. Meine Eltern sind gute, sehr gläubige Menschen! Warum sollte ich sie deswegen aufregen?
Und bevor Sie sich unnötige Gedanken machen, welche schrecklichen Dinge mir widerfahren sind, um letztendlich auf dem Straßenstrich in der Bronx zu landen, muss ich Sie bitter enttäuschen: keine!
Ich studiere wirklich Kunst. Das Leben, die Miete und das ganze notwendige Drumherum sind teuer!
Da bleibt für eine Studentin nur ein gut bezahlter Nebenjob als Ausgleich.
Haben Sie je versucht in Big Apple einen gut bezahlten Nebenjob zu finden? Das ist schlicht unmöglich, sage ich Ihnen!
Auf einer feuchtfröhlichen Studentenparty kam ich mit Valeria Cruz ins Gespräch. Die hellbraune Ex-Kubanerin mit ihrem wohlgeformten Vor- und Hinterbau studierte damals Betriebswirtschaft und glich schon eine ganze Weile ihre finanziellen Defizite mit lukrativen Fick-Jobs aus. Valeria führte mich in die Fleisch-Branche ein.
Der Rest ist Geschichte! Eine Geschichte, die ich wahrscheinlich niemals meinen etwaigen Enkelkindern erzählen werde! Oder vielleicht doch? Wer weiß das schon?
Mittlerweile verdiene ich als Hobbyhure Kohle ohne Ende! Ich bin aus meinem schäbigen Apartment in eine bessere Wohngegend umgezogen.
Das Kunststudium verfolge ich strebsam und zielorientiert weiter, um eines Tages in einem schlecht bezahlten und extrem konservativen Beruf zu glänzen. Na ja, glücklicherweise hat das noch Zeit!
Ich habe viele Freundinnen und Freunde unter den Studierenden. Keiner von denen kennt mein Geheimnis! Außer natürlich Valeria, doch die sitzt ja im gleichen Boot wie ich!
Zum Anschaffen gehe ich in einen nicht so gefährlichen Bereich der North Bronx, in dem ich von den dortigen Gangs anerkannt werde.
Einen protzenden Macker, das ist das nettere Wort für Zuhälter, habe ich nicht!
Um auf dem dreckigen Straßenasphalt der überwiegend von üblen Banden regierten Vierteln klarzukommen, ist selbstredend eine wöchentliche Tribut-Zahlung zu leisten.
Man überlässt es mir, ob ich mit Geld oder mit meinem geilen Arsch rüberkomme! Da habe ich tatsächlich die Freiwahl!
Ich entscheide mich immer fürs Ficken, weil ich den Zaster brauche und auf Sex stehe. Der normale Rosetten-Fick ist Geschmackssache! Analsex ist auch immer Geruchssache – im wahrsten Sinne des Wortes! Ich will nicht verschweigen, dass so was hin und wieder übel sein kann!
Fakt ist, dass ich auf Gummi bestehe!
Ich kann es mir längst aussuchen, ob ich eine Nummer machen oder ablehnen will. Bei den Gangmitgliedern hat sich das mittlerweile herumgesprochen. Die sind zwar mitunter ziemlich harte Bastarde, aber nicht so dumm-geil, dass sie sich selbst was einfangen wollen!
Lieber verzichte ich auf alles und werde den Bezirk verlassen, wenn die Gummifrage kritisiert wird oder die ganze Chose in eine fragwürdige Richtung verläuft!
Anspritzen geht in Ordnung! Reinspritzen – egal wo! – lasse ich nicht zu! Bisher hatte ich weniger Probleme damit, als sie vielleicht vermuten. Die aufgeklärten Typen von heute sind ja nicht blöd – weder die Gangmitglieder noch die normalen Kunden! Jeder von den Schwänzen will leben, … will überleben! In meinem Job gastiert dauerhaft der siechende Tod, herangeschleppt von irgendwelchen unvorsichtigen oder egoistischen Idioten! Nur Pornos suggerieren den unbekümmerten Schein vom gummilosen Spritzverein! Ich habe Mädels und Jungs an AIDS krepieren sehen! Ja, man holt es sich und kriegt es nicht einfach so! Ich bin extrem vorsichtig und habe eine geschickte Routine entwickelt, um das Lustvergnügen meiner Freier nicht zu beeinträchtigen und um die Fick-Sicherheit nicht zu gefährden! Mitleidsficken ohne Kondom ist für mich kein Thema! Für andere schon, für mich nicht! Da kann ich mir bei diesem Job gleich eine Doppelläufige in den Mund schieben und abdrücken!
Ich hatte im letzten Jahr über 350 Ficker zu Gast – manchmal fünf an einem Abend! Können Sie sich die heraus gespritzte Sperma-Menge bildlich vorstellen?
Geld? Cash – und natürlich steuerfrei! Zu Weihnachten spende ich an Kinderhilfsorganisationen einen enormen Betrag. Ich bin gläubig aufgewachsen und rede mir gerne ein, dass ich mich damit ein wenig von meinem sündigen Leben reinwasche! Ja, das tue ich wirklich!
Ich will Sie weder anlügen noch prahlen! Ich sehe verdammt gut aus, bin charmant und spreche mehr als drei Sätze beim Vögeln. Mein Publikum weiß das zu schätzen!
Unter 300 $ in der Nacht gehe ich nie heim – und wir reden von Hand- oder Blowjobs und
atemlos machenden 5-Minuten-Autositz-Nummern!
Also … nebenbei, wöchentlich, runde 2.000 $ Taschengeld! Wenn Sie die Summe auf den Monat (ohne steuerliche Abzüge) hochrechnen, wissen Sie, warum ich mich vor dem normalen Berufsleben nach Abschluss meines Kunststudiums ein wenig ängstige.
Warum ich mich Mercy nenne? Na, ich bin die Barmherzigkeit in Person, wenn es um den Preis geht!
Entschuldigen Sie mich bitte einen Moment, da hinten rollt Kundschaft an! Wir sehen und sprechen uns später wieder!«
Der blaue Pick-up fuhr langsam an den Gehweg heran.
Die herumstehenden Huren wurden geschäftstüchtig aktiv und versuchten, sich ins rechte Licht zu rücken. Fünf Frauen, alle von unterschiedlicher Natur und Kleidung, drängten mit anzüglichen Sprüchen auf den Lippen an den Wagen heran.
Das Beifahrerfenster wurde heruntergelassen, und ein junger Mann mit einer blauen Basecap auf dem Kopf reckte sich heraus. Er fragte eine hübsche Schwarze nach ihrem Preis.
Mercy hörte von weitem, dass der arrogant aussehende Typ auf Arschnummern stand. Sie atmete erleichtert durch, denn sie kannte die kleine Gruppe von Frauen, die heute mit ihr an dieser Ecke stand. Keine von denen war eine routinierte Analspezialistin. Der Arsch war allein Mercys Aufgabengebiet. Zudem hatte sie einen gut proportionierten Anblick zu bieten, der zum Zupacken und Heranziehen reizte.
Die Schwarze, Marga hieß sie, lehnte den Analsex sofort ab. Der Pick-up rollte einige Meter weiter, hielt vor einer vollbusigen Brünetten, die ihre üppige Weiblichkeit in eine schwarze Lederjacke hüllte. Der Basecap-Mann diskutierte ein wenig mit ihr, doch es kam zu keinem Deal.
Mercy war als Nächste an der Reihe. Die Blondhaarige, mit knappen Hot Pants und einem eng anliegenden weißen T-Shirt bekleidet, das ihre BH-losen Rundungen vollends zur Geltung brachte, zauberte ein verführerisches Lächeln auf ihren Mund. Ihre strahlend blauen Augen fixierten den Freier eindringlich und unnachgiebig wie ein Raubvogel, der Beute machen wollte.
»Machst du es anal?«, fragte der Typ sie schroff zur Begrüßung.
»Kommt darauf an?«, gab sie gelassen zurück.
»Auf was?«, wollte er wissen.
»Ob dein Kumpel am Steuer mitmachen will oder nicht«, entgegnete Mercy immer noch mit einem hübschen Lächeln im Gesicht.
»Karl steht nur auf den Vordereingang«, kicherte der Kerl frech. »Ich bin der Hintertür-Mann!«
»Kein Problem!«, meinte Mercy. »Erst dein Freund. Dann kann ich mich auf die Arschnummer völlig konzentrieren und besser ... zupacken!«
»Zupacken?«, fragte der Kappenträger überrascht nach.
»Ich kann was mit dem Schließmuskel – eine echt feine Sache!«, erklärte Mercy geheimnisvoll.
Der Mann lächelte dreckig. »Was verlangst du für uns beide?«
»50 normal, 75 anal. Doch in einem Aufwasch, da sage ich mal 100 für beide – und mit Abschussgarantie! Falls Ihr nicht kommen solltet, zahl ich die 100 zurück!« Mercy traf damit genau den Proleten-Humor des Mannes.
»Geht klar, Puppe! Komm rein in die Kutsche!«
»Noch nicht!«, erklärte sie ihm. »Ich mache es nur mit Gummi – sowohl Fotze als auch Arsch!«
Der Mann mit der Baseballkappe fühlte sich deswegen ein wenig angepisst und reagierte entsprechend.
»Ach Süße, jetzt komm mir doch nicht so! Wir sind hier auf dem Strich, ... mitten in der verfickten Bronx! Und du erzählst mir jetzt was von 'nem Gummi? Echt – jetzt?«
Mercy wirkte lässig und cool, da sie immer wieder mal ähnlich gelagerte Gespräche als Nutte führen musste. Sie blieb konsequent: kein Spritzen ohne Kondom!
Der sichtlich verärgerte Typ besprach etwas mit dem Fahrer. Einen kurzen Dialog später bestätigte er jedoch Mercys Latex-Vorgabe. »Okay, wir sind einverstanden! Also mit Gummi! Karl nimmt sich deine Fotze vor und ich später dein Scheißloch. Haben wir den Deal?«
Mercy nickte lächelnd. »Haben wir!«
»Komm jetzt ins Auto!«, forderte er sie auf und grinste erwartungsvoll.
»50 jetzt, 50 später!«, entgegnete Mercy, »Sonst wird das nichts!«
Der Kerl reichte ihr die Scheine hin. Mercy steckte sie in ihre Handtasche, die sie am Arm trug, und stieg in den Pick-up ein. Drinnen konnte sie einen Blick auf den Fahrer werfen.
Nicht übel!Gut, dass der für die Vordertür zuständig ist! Vielleicht habe ich heute ein wenig Spaß! Das kommt selten genug vor – sehr selten!
Den anderen Typen, der sich mit dieser billig wirkenden NY-Basecap und seinen schrillen Protzklamotten einer unsagbaren Lächerlichkeit preisgab, hielt Mercy nicht nur für dumm, sondern auch für extrem unattraktiv. Sie war froh, dass es bei einem Anal-Fick einen entscheidenden Vorteil gab: Man musste dabei den Freiern nicht in die Fresse schauen!
Schließlich fuhr der Pick-up los.
Eine Frau mit einer kecken Kurzhaarfrisur, die unsichtbar in der Nähe der Huren-Ecke stand, schaute dem Wagen nach. Ihre türkisfarbenen Augen leuchteten im Schein der Straßenlaterne wie Edelsteine in der Sonne. Zufrieden nickte sie – und war im nächsten Augenblick verschwunden. Einfach so, als hätte sie sich in Luft aufgelöst.
Zehn Minuten später der Pick-up in den Parkplatz eines ehemaligen Autokinos ein, das Ende der 1970er-Jahre von modernen Filmpalästen abgelöst worden war. Unkraut wucherte überall auf dem rissigen Asphalt. Mülltüten, illegal entsorgt, gab es haufenweise auf dem einsamen Gelände. Weit weg von den Hauptverkehrsstraßen war solch ein Platz der ideale Ort für diskrete Treffen jeglicher Art. Vereinzelt standen Autos mit beschlagenen Scheiben auf dem Gelände. Manche von ihnen schaukelten leicht.
Sie parkten die Karre ziemlich weit hinten, um etwaige Zuschauer auszuschließen. Karl stellte den Motor ab und schaute zu Mercy auf die Rückbank, die aus ihrer Handtasche zwei Kondome herausfischte.
»Wer zuerst?«, fragte Karl mit einer angenehm tiefen Stimme, die sofort Mercys Interesse weckte.
»Wie heißt du gleich?«, fragte die Blondhaarige den Typen mit der Basecap.
»Kannst Stu zu mir sagen.«
Dann richtete Mercy das Gespräch an Karl, den Fahrer.
»Stu kann mich mit dem Arschfick zuerst aufheizen«, stellte Mercy lächelnd klar.
Ihre Planänderung verblüffte Stu: »Hast du nicht gesagt, du wolltest dich beim Arschficken besser konzentrieren und den dann als zweite Nummer durchziehen?«
»Ist schon okay, wenn du noch nicht kannst«, meinte sie und lächelte Mercy den Freier nett an.
»Halt, halt! Wer hat gesagt, dass ich noch nicht kann?« Er fasste sich in den Schritt. »Siehst du, wie hart ich schon bin? Auf Knopfdruck!«
Die Straßenhure sah eine gewaltig ausgebeulte Hose, die auf eine ziemliche Erektion hindeutete. »Oha, das sieht schon mal lecker aus!«, log sie.
»Ich gehe so lang eine Kippe rauchen«, meinte Karl. »Ich stehe nicht so auf Zuschauen.«
Karl holte Zigaretten und ein Feuerzeug aus dem Handschuhfach heraus und verließ den Wagen. Draußen steckte er sich eine Kippe in den Mund, zündete sie an und lief einige Schritte auf dem Parkplatz des Autokinos umher.
Mercy hatte mit einem kurzen Ratschgeräusch Stus Jeans geöffnet, sein fleischiges Teil herausgeholt und massierte es ausgiebig mit der Hand. Ein fischähnlicher Uringeruch erfüllte den Innenraum des Autos.
Stu drehte den Beifahrersitz nach hinten, um besser entspannen zu können.
»Du machst das so geil!«
Mercy tastete spielerisch seinen breiten Schaft mit ihren Fingerkuppen entlang. Scheiße, hat der eine riesige Fleischwurst!, dachte sie. »Ist es so gut für dich, Honey?«, fragte sie nach, als sie spürte, wie sein Blut in den Schwellkörper gepumpt wurde und das Teil sich ein wenig aufbäumte.
»Alles bestens, Baby!«, hauchte er und schloss genießend die Augen.
»Du hast ja ordentliche Eier«, bemerkte die blonde Mercy, glaubhafte Begeisterung spielend.
Sie hielt glatte Komplettrasuren bei Kerlen für eine Spur zu sanft. Die Männlichkeit, die gerade durch ihre Hand flutschte und liebeshungrig zu tropfen begann, war ein wahres Prachtexemplar, wenn man auf Hengstgröße stand. Als das Ding sich vollends aufgerichtet hatte, geriet die Hure ein wenig ins Grübeln.
Diese Latte soll in meinen süßen Arsch? Na klasse, das wird morgen wieder abartig beim Kacken!
Sie strich ihn noch fünfmal mit ihrer Hand. Als er hart zu pochen begann, riss sie mit den Zähnen das Kondomtütchen auf und fingerte das Präservativ heraus.
»Oh ja, küss ihn, Kleine!«, stöhnte Stu mehr schlecht als recht. »Lass mich deine Zunge fühlen!«
Mercy grinste innerlich. Manche probieren es doch immer wieder, dieser elende Wichser!
»Ich knutsche ihn gerne«, entgegnete sie verführerisch. »Aber zuerst, … das!«
Sehr routiniert rollte sie das Kondom über die glänzende Eichel und den harten Schaft, dann umschloss sie ihn mit ihren Lippen und begann ihn langsam und sehr tief aufzunehmen.
»Mhmmm!«, stöhnte sie ihm wollüstig vor.
Er quittierte dies, indem er noch härter wurde und langgezogen seufzte.
Sie entschied, dass es genügte, und zog Hot Pants und Höschen aus. Dann kletterte sie auf die Rückbank, streckte ihren runden Po in die Höhe und bot sich ihm lüstern an.
Jetzt kommen dir sicherlich gleich die Tränen vor Rührung!, dachte sie, beugte ihr Gesicht ins Sitzpolster hinein und präsentierte ihre schön geformte Rosette. »Hier, Süßer! Fick mich durch!«, heizte sie ihn an.
Stu ließ sich das nicht zweimal sagen und krabbelte vom Beifahrersitz nach hinten zu Mercy. Er ergriff stürmisch mit beiden Händen ihre zarten, runden Pobacken.
»Mister America checkt gleich ein!«, witzelte Stu albern herum und nahm seine Mütze ab.
Vielleicht habe ich Glück und er spritzt dabei schon ab!, hoffte sie.
Stu brachte sich hinter ihr in Position und nahm ungestüm seinen Harten in die Hand.
»Moment noch!«, sagte sie plötzlich, griff nach hinten und überprüfte, ob das Kondom noch festsaß.
»So, jetzt zeig's mir, America!«, forderte sie Stu energisch auf.
Ohne ein Zögern und ohne die geringste Sensibilität schob er ihn in einem Rutsch hinein. Obwohl sich Mercy auf das plumpe Eindringen konzentriert vorbereitet hatte, schmerzte das lange Ding heftig, als es viel zu schnell in ihren Enddarm hineinstieß.
»Oh, wie gut sich das anfühlt!«, keuchte sie eine Lüge. »Ja, ja, … mach weiter!«
Stu beugte sich nach vorne und fingerte mit einer Hand unbeholfen an ihrer rechten Brustwarze herum.
Das ist im Preis nicht inbegriffen, aber egal! Hauptsache: Der Idiot spritzt bald ab!
»Nimm dir meine Möpse! Ja, ja, pack sie, Stu, bitte, … bitte!«
Ja, Sie braucht es!, bildete er sich ein. Ja, sie will es! Ja, sie will mich! Er war dicht davor und durchdrungen von tiefen Triebgefühlen. Stu begann nun, erregt zu wimmern.
Mercy war entsetzt. Das glaub ich jetzt nicht – kann das sein?
»Zeig's mir, Stu! Jaaa! Lass alles raus! Bitte, ich brauch das jetzt! Ja, ja, ...ja!«
Während Stu der Speichel vor Erregung aus dem Mund tropfte, kontrollierte Mercy ruckartig ihren Schließmuskel, packte damit seinen Penis und bestimmte, dass drei Minuten lang genug waren. Endstation, alles aussteigen!, dachte sie lächelnd.
Stu brüllte so laut, als er kam, dass Mercy die Ohren dröhnten. »Ahhahaaaaa!«, schrie er ein letztes Mal theatralisch. Dann war der letzte Samen eingetütet, und Stus Atem rasselte ohne Unterlass.
»Das war so fantastisch, … mhmmm!«, flüsterte Mercy, fingerte schnell zwischen ihre Beine, um beim Rausziehen den Rand des Kondoms sicher festzuhalten. Als sein erschlafftes Teil ihren Hintern verlassen hatte, zwang sie sich zu einem erregten Atmen.
»Bist du auch gekommen, Baby?«, hechelte er sie an. Schweißperlen rannen über seine fettig glänzende Stirn.
»Zweimal, Großer!«, strahlte Mercy ihn mit ihren großen, blauen Augen an.
Und nun hau aus der Karre ab – und lass den schönen Karl herein!, dachte sie und lächelte weiter ihr gekonntes Huren-Lächeln.
Stu zog sich das gefüllte Latex-Tütchen ab, drückte den Scheibenheber und warf es achtlos aus dem Fenster hinaus. »Bye-bye, liebe Kinderchen!«, sülzte er dem Kondom nach.
Als Stu angezogen war, ergriff er seine Baseballmütze und setzte sie mit dem Schirm Richtung Nacken auf. Beim Aussteigen fummelte er in seiner Gesäßtasche herum, zog eine geknickte Visitenkarte heraus und reichte sie Mercy. »Hier, wenn du mal Bock hast, mich privat und ohne Geld zu vögeln!«
»Vielen Dank, Stu!«, schmeichelte sie ihm. »Wie lieb von Dir!«
»Aber ruf nur die Handynummer an! Auf dem Festnetz meldet sich meine Frau!«
Mercy nickte schweigend und lächelte erneut zum Abschied. So ein gehirnamputierter Idiot!, ließ sie sich zu einem gedanklichen Schluss-Fazit hinreißen.
Als Stu ausgestiegen war und noch einige Worte mit Karl wechselte, kramte Mercy in ihrer Handtasche und holte einen Gummi mit Kirschgeschmack hervor.
Kirsche bei besonderen Gelegenheiten!, schmunzelte sie innerlich und wartete auf Karl. Was für eine leckere Sahneschnitte der doch ist!
Der Mann stieg ein und setzte sich zu Mercy auf die Rückbank. Die Blondhaarige lächelte ihn an, und ihr Lächeln war echt, ohne Huren-Charme. Der gutgebaute Kerl mit seinen schwarzen Haaren und seinem markant männlichen Gesicht war ein ausgesprochen attraktives Exemplar von einem Mann, wie sie wiederholt feststellte. Es kam nicht oft vor, dass ein Freier sie sehr beeindruckte, denn die meisten Kunden stufte sie optisch eher als durchschnittlich ein. Selbst unter den gepflegten Geschäftsleuten war selten ein Adonis dabei, der sie für Sex bezahlte. Mainstream-Ficker!, nannte Mercy ein wenig spöttisch ihren normalen Kundenstamm. Karl war da eine Ausnahme, eine sehr willkommene Ausnahme!
»Hat er den Rest schon beglichen?«, fragte er und sah dabei sehr hinreißend heiß aus, wie Mercy empfand.
»Nein, aber dein Freund ist dafür ausgiebig gekommen!«, antwortete sie und machte absichtlich auf cool.
»Na, dann werde ich mal«, sagte er und griff nach seiner Geldbörse, um den ersten Teil des Ficks zu begleichen.
»Halt, halt!«, beschwichtigte Mercy ihn. »So rasch ist das auch nicht notwendig. Wir beide haben ja noch nicht einmal angefangen.«
»Okay, dann … später«, meinte er verhalten knapp.
Seine dunkelbraunen Augen musterten sie. Die Blondine konnte seine forschenden Blicke fast spüren. Dabei bemerkte sie, dass sie ihn ebenfalls abschätzend anstarrte. Ihre Augen begegneten sich, er erwiderte ihr Lächeln.
»Wie heißt du?«, fragte er.
»Mercy«, antwortete sie.
»Ist das dein richtiger Name?«
»Nun ja, sagen wir, es ist mein … Künstlername, mein Huren-Pseudonym! Eine Freundin und ich haben uns den Namen beim Essen in einem Diner ausgedacht, als ich auf dem Strich anfing.« Sie blinzelte frech. »Mercy passt zu mir wie der Schwanz in den Schlitz und die Zunge an die Perle!«
Plötzlich wirkte der Adonis ein wenig verlegen. Etwas schien ihm unangenehm zu sein.
»Ich muss dir was gestehen«, begann er und flüsterte nun fast dabei.
»Was denn? Ich bin ganz Ohr, Süßer!«
»Du bist meine … erste …«
»Deine erste – was?«, unterbrach die Prostituierte ihn. »Deine erste Frau … oder deine erste Professionelle?«
»Ich war noch nie auf dem Strich und hab noch niemals für Sex bezahlt.«
Mercy lachte ihn schallend an. Karl war ihr mit seiner ehrlichen, fast schon naiven Art überaus sympathisch. »Das würde mich auch wundern!«, sprudelte es aus ihr heraus. »Bei deinem Aussehen kannst du wahrscheinlich fast jede kriegen, ohne dafür löhnen zu müssen.« Im Halbdunkel glaubte die Hure erkennen zu können, dass Karl errötete. Das gefiel ihr, und sie geriet in Neck-Laune. »Was machst du dann hier? Solltest du nicht in einer Bar oder in einem Club ein süßes Mädchen anbaggern und gepflegt ausführen?« Ihre großen blauen Augen durchdrangen ihn.
Karl räusperte sich verlegen. Das Thema war ihm sichtlich unangenehm. »Stu sagte mir«, druckste er herum. »Es wäre eine männliche Erfahrung, ein Muss für mich!«
Mercy dachte an den prahlerischen und selbstverliebten Stu. »Ja, das glaube ich dir gerne, dass Stu das zu dir gesagt hat.« Mercy schaute durch die Fenster. Stu stand ein wenig abseits und paffte eine Zigarette.
»Was meinst du?«, hakte Karl nach und lächelte zögerlich. »Ist es das? Eine männliche Erfahrung für mich?«
»Kommt darauf an«, meinte Mercy. »Frauen fürs Ficken zu bezahlen, ist schon mal kein typisches Weiberding!«
Die Bemerkung zauberte ein Lächeln auf Karls Lippen.
Ach, er hat so schöne strahlende Zähne!, schwärmte die blondhaarige Frau. Der Kerl macht mich völlig wuschig! Es irritierte sie ein wenig, dass sie solchen Gedanken nachhing. Normalerweise passierte ihr das bei ihren Kunden selten. Aber dieser Karl war außergewöhnlich gutaussehend, sehr sympathisch und total anständig für einen Freier.
»Ich bin ein wenig … nervös«, stockte er.
»Das wird schon!«, beruhigte Mercy den schwarzhaarigen Mann. »Leg dich einfach zurück und entspann dich!«
Karl machte, was sie sagte, und lehnte sich bequem an die Rückbank. Seine Anspannung zeigte sich weiterhin deutlich in seinem Gesicht. Er wirkte, als säße er im Behandlungsraum beim Zahnarzt.
»Vertrau mir, Newbie!«, reizte sie ihn kess. »Ich kenne mich damit sehr gut aus!«
Ohne weitere Worte und wie selbstverständlich fuhr sie mit sanfter Handfläche über seinen Schoß und rieb den blauen Jeansstoff. Karls Gefühle wechselten rasant hin und her, von peinlich bis erregt, während die Frau weiterzuforschen begann.
»Oha, da ist ja doch jemand zu Hause!«, flüsterte sie sanft, als sie spürte, wie sich seine Erektion aufbaute.
Flink öffnete die Prostituierte den Gürtel und den Reißverschluss der blauen Jeans. Dann glitt sie behutsam in seinen Slip hinein und umfasste zärtlich seine stärker werdende Männlichkeit. Als er vollends stramm in ihrer Hand lag, führte sie behutsam seine Eichel an ihre Lippen und ließ ihre glänzende Zungenspitze auf ihr zärtlich kreisen. Karl quittierte dies mit einem kurzen Stöhnen und einem leichten Zucken seines Schwanzes.
Mercy machte es Freude den zurückhaltenden, netten Mann sexuell in Fahrt zu bringen. Seine unaufdringliche Wesensart war ihr bedeutend angenehmer als die forschen Machos, die ihr sonst Geld zusteckten.
Ein kurzer Riss öffnete die Folie des Kondoms, das sie langsam, sehr langsam über seinen Harten rollte. Schließlich ließ sie ihn tief in ihren warmen Mund wandern. Wieder stöhnte Karl und begann heftiger zu atmen. Mit der einen Hand schob sie sein blaues T-Shirt hoch und legte seinen Bauch frei. Ein festes Sixpack sprang ihr ins Auge. Vorsichtig strich sie mit der Fingerkuppe die einzelnen Wölbungen ab, während ihre Zunge spielerisch um seinen Schaft leckte.
Der Kirschgeschmack und sein Ding sind einfach klasse!, dachte Mercy und spürte, wie es sie selbst erregte.
Ihre rot lackierten Fingernägel krallten sich mit leichtem Druck in seine Bauchmuskeln hinein. Er entgegnete diesmal mit einem langen Stöhnen. Erneut ließ sie ihn bis zur Peniswurzel in ihre Mundhöhle eindringen. Glücklicherweise war Karl nicht so lanzenlang und unförmig ausgestattet wie die vorangegangene Fleischwurst von Stu, dem Kappenträger. Mercy empfand die unhandlichen Großen immer als recht sperrig. Optisch waren die Riesenlatten zwar ein erregender Hingucker, doch beim Eindringen relativierte sich die sexuelle Freude dann merklich – jedenfalls bei ihr. Nein, dieser Karl war durchschnittlich bestückt und hatte – politisch unkorrekt! – dichtes Schamhaar wie aus den animalischen Phasen der Flower-Power-Zeiten. Das war heutzutage eine wohltuende Ausnahme mit Seltenheitswert. Mercy liebte diese naturbelassenen Intimzonen. Es machte sie an, stimulierte sie regelrecht. Haare machten sie heiß.
Als sie seine Eier rhythmisch massierte, kam es ihr in den Sinn, wie sehr sie selbst befriedigenden Sex vermisste. Es hatte schon etwas von einem schlechten Treppenwitz, Männern eine geile Zeit zu schenken und selbst keine zu erleben! Aber bei dem Job konnte man es sich nicht aussuchen, deshalb genoss Mercy das Blasen und die damit verbundenen körperlichen Reaktionen Karls sehr. Immer wieder linste sie zufrieden auf die sich anspannenden Bauchmuskeln des Mannes. Es war ihr wichtig, dass er sich dabei toll fühlte.
Selbst guten Sex bei der Arbeit zu haben, war für eine Hure so rar wie eine Jungfrau in einem Bordell. Diese Erkenntnis hatte die junge Frau auch aus Gesprächen mit ihren Kolleginnen, den anderen Straßenritzen, erhalten.
Sie liebkoste sein starr aufgerichtetes Teil mit fest umschlossenen Lippen, um die Festigkeit vollends zu steigern, dann entschied Mercy, dass Karl bereit für sie war. Behände stieg sie auf seinen Schoß, rieb dabei ihr zartes Schamhaar über seinen Unterleib.
»Oh ja, du bist wirklich startklar, mein Süßer!«, säuselte sie ihm zu und schlüpfte aus ihrem weißen Top heraus, damit er ihre volle Weiblichkeit sehen konnte. Ihre makellosen Brüste hingen ihm ins Gesicht und sie hoffte so sehr, dass er sie in seine starken Hände nahm.
Natürlich fasste er zu! Instinkt- und triebgesteuert machte er dies, ohne auch nur den Hauch eines Gedankens daran zu verschwenden, dass er nur fürs Ficken bezahlte. Mercy ließ ihn gewähren, wollte es, hatte förmlich innerlich darum gefleht. Sie nahm seinen Schaft und ließ ihn sanft in ihre feuchte Spalte gleiten.
»Ahhh!«, entfuhr es ihm lustvoll, und er packte ihre Brüste heftiger, begann sie zu kneten.
Während sie ihn rhythmisch ritt, spürte Mercy, dass sie sich selbst hochschaukelte und ihre Lust entflammte. Sie grub ihre Finger in seine haarige Brust. Das machte ihn gieriger, machte ihn drängender. Dann sah er sie direkt mit seinen schönen Augen an.
Wie erregt er dabei aussieht, wie sehr er mich in diesem Moment wirklich will, durchzuckte es sie, während ihr Innerstes die heißen Stufen der Begierde erklomm. Die Blondhaarige fühlte, dass sie bei diesem Fick mit Karl kommen würde. Ja, sie fühlte, dass sie dies unbedingt wollte, mit ihm unbedingt wollte!
Zwischenzeitlich, in der Hitze des erregten Atmens und unbändigen Stöhnens, vergaß sie dabei, dass sie für ihn da war und nicht umgekehrt.
Als sie die erlösende Welle mitriss, warf sie den Kopf nach hinten und schrie lustvoll mehrmals auf. Das belebende Gefühl raste durch ihren gesamten Körper. Hechelnd beugte sie sich nach vorne. Ihr langes Blondhaar bedeckte sein Gesicht.
Als die letzten Kontraktionen der Ekstase verebbten, küsste sie ihn leidenschaftlich und steckte ihm die Zunge in den Mund. Er nahm sie gierig auf, während sein Unterleib sich krampfhaft in ihr entlud. Sechs-, siebenmal spritzte er ab. Stöhnend, wollend, zog er sie an sich heran und vergrub sein Gesicht zwischen ihren Brüsten, nahm ihren Duft auf, wollte sie endlos begehren.
Schließlich war nur noch beiderseitiges Atmen zu hören.
Stu hatte inzwischen seine dritte Kippe geraucht, als sich die Wagentür endlich öffnete und dieses scharfe Geschoss herauskam, wie er Mercy innerlich bewertete. Auf ihren sexy Heels schritt sie zielgerichtet auf ihn zu. Geil, wie die Schlampe aussieht!, dachte sein Testosteron-durchtränkter Körper. Er grinste sie dreckig an.
Mercy grinste falsch zurück. »Karl meinte, du würdest mir das restliche Geld geben«, sagte sie, als sie direkt vor ihm stand.
In ihren Heels war die Frau einen halben Kopf größer als Stu. Der Mann mit der Baseballmütze zog sie begierig mit seinen Augen aus, spürte, dass es schon wieder in seinen Lenden zu arbeiten begann. Doch er hatte keine Zeit mehr für eine eventuelle zweite Runde mit der hübschen Hure. Zu Hause warteten Frau und Kind auf ihn, und er wollte nicht auffällig werden und einen schiefen Haussegen riskieren.
»Bist du öfter an der Ecke, an der wir dich aufgegabelt haben?«, fragte er, während er ihr mit einer missbilligenden Handbewegung die Geldscheine reichte.
»Das wechselt, kommt auf den Einsatzplan an, den uns die Zuhälter aufs Auge drücken«, log sie leichtherzig, mit einem reizenden Lächeln im Gesicht.
»Ihr schafft nach Plan an?«
»Aber klar! Business ist Business! Ohne eine erfolgversprechende Planung läuft bei uns auch nichts. Es sollen möglichst viele Männer glücklich gemolken nach Hause gehen, oder?«
»Von dieser Seite habe ich den Strich noch nie betrachtet«, meinte Stu aufrichtig und grinste wieder dreckig.
Das denke ich mir, du Arschfresse!, durchschoss es Mercy, doch sie lächelte ihn gefällig dabei an.
»Wenn ich daheim meine Frau bumse, denk ich an dich, Süße!«
»Ach, das hoffe ich doch sehr!«, zwang sich Mercy zu einer glaubhaft klingenden Nettigkeit, während es in ihrem Innern kreischte und sich ihr Magen angeekelt verkrampfte.
»Hast du endlich unsere Schulden bei der Lady beglichen?«, hörte sie hinter sich die angenehme Stimme von Karl fragen.
»Yes, Kumpel!«, antwortete Stu. »Wir können den Abmarsch machen! Vicky wartet mit dem Essen auf mich.«
Mercy drehte sich schneller nach ihm um, als sie eigentlich wollte, fuhr sich dabei rasch durch eine blonde Haarsträhne. Karl war schon sitzend beeindruckend gewesen, doch stehend, weckte er in ihr alle längst begrabenen weiblichen Gefühle, ganz dringend von ihm und nur von ihm beschützt zu werden. Ihr Herz pochte bis zum Hals, als er ihr in die Augen blickte.
Scheiße, … wie süß der ist, schwärmte die blondhaarige Prostituierte und war urplötzlich innerlich verzauberte zwölf Jahre jung geworden.
»Ich gehe schon mal zum Wagen«, sagte Stu kurz angebunden und verließ mit einem hingerotzten See You, Babe! die Bildfläche.
»Und?«, fragte Karl leicht lächelnd und sah sie an. »Habe ich mich bei meinem Debütspiel arg vor dir blamiert?« Sein Gesicht strahlte sie plötzlich an – voller Wärme und ehrlichem Anstand.
Gleich kippe ich weg!, befürchtete sie und sagte schnell: »Ich sage mal, du hast während der zweiten Halbzeit ein sehr spannendes Spiel geliefert und am Ende ein sattes Tor bei mir geschossen!«
Charmant lächelte er. Mercy schmolz in ihrem Innern dahin und musste schlucken. Was hat der bloß an sich? – Hammer!
Einige Augenblicke standen sie sich schweigend gegenüber. Stu hupte kurz ungeduldig.
Bitte geh nicht, Karl!, flüsterte es in Mercys Gedanken.
»Also, … ich muss dann mal los!«, sagte Karl ein wenig zögerlich, als ob er ihre Gedanken fühlte.
»Zu deiner Frau?« Mercy fasste es kaum, dass ihr die Frage herausgerutscht war.
»Nein, ich bin nicht verheiratet, … noch sonst irgendwie mit einer Frau zusammen«, begann er mit einer Erklärung. »Eine Beziehung verträgt sich nicht mit meinem Job.«
»Ja, das Problem kenne ich auch – besonders ich!«, witzelte die Blondhaarige humorvoll zurück.
Erneut blickte er sie eindringlich an. Mercy sinnierte, dass es schön wäre, hier noch ein paar Stunden, Tage oder gar Wochen mit ihm stehen zu können.
»Ich bin Bodyguard«, riss er sie flott aus ihren rosaroten Teenie-Gedanken.
»Du bist ein … was?«, fragte sie, obwohl sie in gut verstanden hatte.
»Das sind die Typen in den schicken Anzügen und mit den großen Knarren im Halfter«, antwortete er ihr witzig.
Das erklärt den durchtrainierten Körper, diesen fantastischen durchtrainierten Körper!, durchzuckte sie eine eindeutige Erkenntnis, die ihr wie eine magische Erleuchtung vorkam.
»Du siehst«, meinte er mit einem gespielt unschuldigen Kleinjungen-Grinsen, das sie sogleich sehr gerne erwiderte. »Man kann mich ebenfalls mieten – nicht nur dich!«
Wieder hupte Stu dreimal kurz seine Ungeduld hinaus.
»Sollen wir dich zurückbringen – zu den anderen Mädchen?«, fragte Karl.
Nein, nimm mich mit zu dir!, wisperte es in ihr. »Das wäre toll von euch, danke!«, antwortete sie.
Mercy stieg zusammen mit Karl in das Auto ein. Die beiden Männer fuhren sie an die vereinbarte Straßenecke zurück. Nachdem sie ausgestiegen war, winkte sie Karl sacht zum Abschied zu und schenkte ihm ihr schönstes Lächeln, das er mit einem kecken Augenzwinkern erwiderte. Schließlich fuhr der Wagen los. Mercy schaute ihnen so lange hinterher, bis sie endgültig im nächtlichen Straßenverkehr der Bronx verschwunden waren.
»Schön, dass Sie auf mich gewartet haben!
Natürlich kommt es hin und wieder vor, dass mir ein Freier gefällt – ich bin schließlich auch nur eine Frau und keine kalte Fickmaschine! Nur weil ich mich vögeln lasse, bedeutet dies nicht, dass ich meine Gefühle dabei abstellen kann – die guten und die üblen! Ich kenne keine Frau in der Branche, die so abgeklärt oder abgebrüht ist! Wir sind eben stinknormale Frauen, die mit ihrem Körper Geld verdienen. Hätten wir keine Gefühle, könnten wir diese Art von sexueller Dienstleistung gar nicht erbringen oder wären grottenschlecht darin.
Ich erinnere mich noch gut an meine erste Nacht als Straßenritze und an meinen ersten Typen, der mir Geld dafür gab. Ich war total aufgeregt – nicht wegen des Geldes! Nein, ich wollte es ihm gut machen – und nichts anderes! Erst nach dem zwanzigsten Fick oder so stellte sich bei mir die Routine ein. Gefühle habe ich dabei immer – es sind natürlich wenig angenehme!
Ja, heute war ein Glückstag für mich!
Ob ich mich schäbig fühle, weil viele Verheiratete ihr Ding in mich hineinstecken?
Manchmal komme ich besser damit klar, und es ist mir egal! Manchmal komme ich schlechter damit zurecht! Besonders dann, wenn ich mir vorstelle, ich wäre eine dieser betrogenen Ehefrauen! Keine Frau hat das verdient! Doch meine Rechnungen müssen bezahlt werden und können nicht auf ein Ergebnis meiner inneren moralischen Debatten warten. Vielleicht denke ich eines Tages anders darüber! Wahrscheinlich dann, wenn ich als eine unterbezahlte Kunstdesignerin maloche, mein fettbäuchiger Chef mir an den Arsch grapscht und ich von 300 $ pro Nacht als Verdienst nur noch träumen kann!
Karl? Warum fragen Sie gerade nach dem?
Ja, er hat es mir klasse besorgt! Und ich bin wirklich gekommen! Es ist lang genug her, dass ich beim Job geflasht wurde! Normalerweise habe ich beim Ficken mit den Freiern keine Orgasmen. Ich befinde mich nicht mal annähernd in einem Bereich, bei dem man von sexueller Erregung sprechen kann. Aber ich bin eine hervorragende Schauspielerin, wenn es um inbrünstiges Stöhnen und erregendes Wimmern geht.
Ein Gesetz der Straße lautet: Ein Mann wird immer abspritzen – es kommt nur darauf an, was er sieht oder hört! Ich biete ihnen das volle Unterhaltungsprogramm – und die Männer glauben es mir immer! Sie wollen es mir immer glauben – irgendwie schon ein Scherz! Aber so ist das Business! Eigentlich bin ich in der Unterhaltungsbranche tätig!
Karl? Warum fragen Sie immer nach Karl?
Ja, der Fick war echt! Zufrieden – jetzt?
Und bevor Sie weiter nachfragen: Ja, ich hätte gerne seine Telefonnummer bekommen! Oder glauben Sie, dass Huren keine romantischen Träume haben?
Normalerweise hat es keine Zukunft, wenn sich eine Nutte in einen Kunden verliebt. Wer das glaubt, schaut zu viele Kinofilme an! Wenn Sie sich in mich verlieben würden, kämen Sie mit dem Gedanken klar, dass ich im Jahr mit 300 unterschiedlichen Männern sexuell gegen Geld verkehre? Und von den fünf bis sechs Frauen rede ich gar nicht, die ich zwischendurch noch fingere!
By the way: Meine Zungenspitze, ungeschützt in einer Frau, ist tabu – so ist meine Regel! Und unter uns, die Frauen lieben es, anständig gefingert zu werden! Und ebenfalls ja, nur eine Frau weiß, wie man das wirklich richtig hinkriegt! Na ja, es gibt auch einige Kerle, die es können, wenn man sie angelernt hat!
Welcher Typ Frau es sich von mir besorgen lässt?
Ganz einfach: Frauen, die mit Männern zusammen sind, die nur ihren Harten vergöttern und nicht annähernd wissen, wo die Klitoris der Frau ihren festen Wohnsitz hat! Sie glauben gar nicht, wie dankbar mir diese Frauen für meine Künste sind! Und die meisten sind nicht bi oder gar lesbisch, sondern eindeutig hetero! Manche haben Tränen der Freude in den Augen, wenn ich sie zum Schreien bringe! Oft zahlen die mir etwas zum üblichen Preis dazu. Zufriedene Kundinnen sind mir immer sehr dankbar – und nette Gesprächsthemen ergeben sich hinterher auch! Frauen tratschen halt gerne!
Karl? Sie nerven, wissen Sie das?
Sind Sie erst zufrieden, wenn ich Ihnen gestehe, dass mich der attraktive Typ angemacht hat?
Ja! Ja! Ja! Ist jetzt gut?
Ich habe nicht mal seine Telefonnummer, fuck!
Ja, und wenn ich heute erschöpft ins Bett falle, dann werde ich es mir vor dem Einschlafen machen und mir den wunderschönen Karl dabei vorstellen!
Sind Sie jetzt endlich zufrieden?
Oh, ich muss los! Da hinten kommt ein Auto!
Wir sehen uns später!«
Er liebte es, wenn sich der Blick wandelte.
Eben noch diese lebendigen, glanzvollen Augen – und dann die Wandlung zum starren Tod.
Wenn sie nicht verwesen würden, wären sie noch in Ewigkeiten schön!, durchzuckte ein düsterer Gedanke sein krankes Gehirn.
Als Kind hatte er es zuerst an Mäusen ausprobiert.
Komm, lass uns ein feines Spielchen spielen!, hatte er zu den kleinen Nagern immer gesagt, ehe er sie mit einem schweren Ziegelstein zerquetschte und die kleinen Mäusekadaver heimlich im Garten der Eltern verscharrte. Penibel hatte er hierzu eine Toten-Strichliste geführt – einen Strich für eine erwachsene Maus, zwei Striche für eine Babymaus. Damals war er acht Jahre alt und extrem verhaltensauffällig gewesen, was keinen interessiert hatte.
Mit vierzehn hatte er sich an größere Tiere herangetraut: streunende Katzen, gelegentlich Hunde.
Ja, Gift im Fleisch als Köder! Erst lecker für die Vierbeiner, dann mit üblem Nachgeschmack!, erinnerte er sich gerne, hatte noch immer diese grausamen Szenen im Hirn.
Taumelnd, wimmernd und fast tot tanzten die vergifteten Tiere trostlos dem Sterben entgegen. Wie kläglich hatten sie immer gejammert, während er sie mit dem Springmesser hektisch ergriffen bearbeitet hatte.
Und dann – wie eine Belohnung für seine blutigen Taten: das Fortgehen, das Schwinden der Kraft und des Lebens aus den hoffnungslos wissenden Augen der Dahinsiechenden. Er hatte sich dann immer sehr lebendig gefühlt – lebendiger als je zu vor in seinem tristen, arbeitsreichen Leben.
So auch heute.
Er stach ihr die Klinge noch zweimal in den Hals und beugte sich schwer hechelnd über die sterbende Frau.
Wie wunderschön sie sind, wenn sie endlich gehen!, dachte er, lächelte sie wie verliebt an und streichelte zärtlich ihre linke Wange, bis ihr junger Leib endlich nicht mehr zuckte und gänzlich erschlaffte.
Eine dunkelrote Blutlache breitete sich unter der Toten aus und floss träge über den grauen Asphalt der dunklen Seitengasse. Die helle Sichel des Mondes spiegelte sich in dem warmen Rot wider.
Wie romantisch, wie wundervoll, wie hübsch das aussieht!, sinnierte er krankhaft Traum-trunken vor verrückter Freude.
Es wurde eng in seiner Hose. Er holte ihn geifernd heraus und erlöste sich von dem irrsinnigen Druck innerhalb weniger wichsender Augenblicke. Als sich sein weißer Samen mit dem Rot vermischte, fühlte er sich lebenssüchtig lebendig und fast schmerzhaft schön erfüllt von einer maßlosen Zufriedenheit über sein für ihn kreatives düsteres Schaffen. Schließlich fotografierte er das Opfer mit seinem Smartphone.
Er, der sich selbst als ein Künstler des Todes ansah, huldigte nur einem, den er für den wahrhaften Meister hielt – dem dunklen Schnitter am Ende aller Zeit. Wenn der Schnitter mit richtender Sense das verdorbene Fleisch von den Knochen schabte, um sich genießerisch daran zu mästen, erfüllte es Benjamin Micker mit irrem Stolz, sein gefügiges Werkzeug zu sein. Und die Dunkelflüsterer lobten ihn jedes Mal dafür.
Suchen Sie sich doch ein schönes Hobby, um den Alltagsstress abzubauen!, hatte mal ein Therapeut vor Jahren zu Benjamin gesagt.
Kurz darauf hatte er begonnen, junge Nutten abzustechen.
Aus dem blutigen Hobby war längst eine obsessive Berufung geworden, und Benjamin fühlte sich dabei einfach großartig.
Die Straßenritze schnippte eine Zigarettenkippe in den Rinnstein, ehe sie aus den Augenwinkeln heraus, die neue Kundschaft beäugte. Die schwarze Limousine stand am Straßenrand. Am qualmenden Auspuff erkannte Mercy, dass der Motor des Wagens noch lief. Zwei der Frauen hingen an der heruntergelassenen Scheibe der Beifahrertür und verhandelten mit lebhaften Gesten, die ablehnend wirkten. Eine der beiden, die rotmähnige Wanda, war in Wirklichkeit eine gelangweilte Hausfrau, die sich – mit Absprache ihres Gatten – hier auf den Gehwegen der Bronx ein wenig Taschengeld verdiente. Mercy schritt hüftwackelnd auf den großen Wagen zu, als sich Wanda kopfschüttelnd von dem Kunden verabschiedete. Die andere Hure war ein Neuzugang, wie man hier sagte. Vom auffälligen Aussehen her – weißblondes Haar mit einer kostengünstigen Haarverlängerung und einem pinkfarbenen Lederrock, der eher eng als geil ausschaute – wirkte sie unerfahren und unprofessionell auf dem hiesigen Straßenstrich.
»So Schweinereien tu ich nicht machen!«, hörte Mercy die Frau mit einer holprigen Grammatik und einem schweren Akzent reden, der einen osteuropäischen Hauch hatte, vielleicht sogar russischen Ursprungs war.
Die Neue zeigte den gestreckten Stinkefinger ins Wageninnere. Mercy hasste diese niveaulose und aggressive Geste. Diese unverschämten neuen Fotzen, dachte sie verärgert. Es ist kein Wunder, dass unser Geschäft einen solch schlechten Ruf hat! Die blondhaarige Mercy hatte gelernt, dass man sich aus Kundengesprächen auch mit Anstand und Würde verabschieden konnte – vor allem mit gegenseitigem Respekt.
»Hallo Süßer!«, schmeichelte sie verheißungsvoll zum Seitenfenster hin. »Entschuldige bitte die Kleine von eben. Diese Neuen verlieren gleich die Nerven. Wahrscheinlich steht sie kurz vor ihren Tagen – oder sie ist einfach nur zu unerfahren für Erwachsenengespräche! Was kann ich für dich tun?« Mercy wusste, dass sie wirkte. Sie strahlte eine freche Professionalität aus.
Am Steuer saß ein bebrillter Fahrer, der sie keines Blickes würdigte. Der Typ, der scheinbar verhandeln wollte, hockte auf dem Beifahrersitz. Glattrasiert, ebenfalls mit dunkler Sonnenbrille, glänzendes Haargel, streng nach hinten gekämmter Frisur – ein Kerl wie aus einem düsteren Mafia-Film.
Warum tragen die Kerle nachts Sonnenbrillen?, war der erste Gedanke, der Mercy durch den Kopf schoss. Der zweite war, dass es nach Geld roch, nach sehr viel Geld.
»Und du?«, fragte der Beifahrer knapp. »Du bist ein Profi und hast es drauf? Ich meine, das ganze Programm?« Er hörte sich zweifelnd an.
»Legst du mich um, wenn ich lüge?«, entgegnete Mercy keck.
Der Sonnenbrillen-Mann lächelte amüsiert. Das machte ihn gleich sympathischer und nahm ihm die kalten Gesichtszüge. »Mein Chef braucht eine erstklassige Hure für einen Sonderwunsch.«
Mercy hakte nach, ohne ablehnend zu klingen. »Und wie außergewöhnlich ist dieser Sonderwunsch?«
Der Mann musterte sie von oben bis unten und wieder zurück. »Für eine Professionelle wird es eine Leichtigkeit sein«, mutmaßte der Mann grinsend. »Hast du ein Problem mit Pisse, … mit Urin?«
Langsam verstand die Blondine, warum die beiden anderen Prostituierten bei den Verhandlungsgesprächen ausgestiegen waren. Selbst die rothaarige Wanda, die eine fundierte Nutten-Erfahrung vorweisen konnte, hatte vorhin kopfschüttelnd abgelehnt, auch Mercy klärte sofort das für sie Wichtigste: »Ich lasse mich nicht anpissen! Definitiv nicht!«
Der Typ nahm seine Sonnenbrille ab und blickte sie konzentriert an. »Kleine, darum geht es nicht! Du wirst nicht angepisst – du sollst jemanden in den Mund pissen und abschließend einen erstklassigen Handjob durchziehen. Bringst du das?«
Fäkalien-Sex schreckte die meisten Frauen im Gewerbe verständlicherweise ab. Solche speziellen Angebote und Sonderdienste im horizontalen Bereich wurden eher von diskreten und teuren Callgirls durchgeführt. Der Strich hier war eine Mainstream-Angelegenheit. Hier war ein deftiger Analverkehr schon ungewöhnlich genug.
»Wo soll der Sonderwunsch durchgezogen werden?, wollte Mercy wissen und überlegte gleichzeitig, ob sie bereit für so was war. Urinspiele waren immerhin aufwendiger als Auto-Sex auf einem Beifahrersitz oder auf der Rückbank.
»Wir haben ein schäbiges Motelzimmer in der Nähe gebucht«, erklärte der Mann. »Dort ist man verschwiegen. Es ist vertraulich, und es ist natürlich einsam.«
»Um wen geht es genau?«
»Unser Chef ist ein stadtbekannter Geschäftsmann. Er will verständlicherweise kein Aufsehen.«
Und genau deshalb will er eine unbekannte Hure für die warme Sauerei!, dachte Mercy, ohne die Coolness zu verlieren.
»Mein Boss wird schon nackt auf dem Bett liegen, mit den Händen und Beinen gefesselt, … an die Bettpfosten angebunden. Es ist alles sauber geplant – von mir geplant.«
»Gefesselt? Er steht auf Fesseln?« Dies war für Mercy ein brisanter Aspekt.
Der Sonnenbrillenmann nickte. »Er steht drauf, wehrlos zu sein.«
Oha, kommt jetzt noch Bondage ins Spiel? Das Sicherheitsdenken der Blondine meldete sich zu Wort.
»Wie soll das genau ablaufen?«, hakte sie nach.
»Ganz einfach, Babe: Wir fahren dich in das Motel. Du hockst dich nackt auf seine Brust und pisst in seinen Mund hinein. Er wird hoffentlich steif davon. Du wichst ihm einen ab. Bei Zufriedenheit seinerseits kriegst du das Doppelte des üblichen Preises!«
Mercy stutzte. »Das Doppelte?«
Der Schwarzhaarige beugte sich aus dem Seitenfenster näher an Mercy hin. Die blonde Frau bemerkte einen leichten Minzgeruch, als er wieder zu sprechen anfing.
»Ja, genau! Ich vermute, du hast nichts gegen doppelte Kohle, oder?«
»Wohin will dein Boss abspritzen?«, checkte Mercy sachlich ab.
Der Mann grinste abfällig. »Nur keine Sorge. Er will einfach nur abpumpen, … nicht in dir!«
»Und die Sache hat keinen Haken? Ich hasse nämlich Überraschungen!«
»Kein Haken, versprochen!«, versicherte er ruhig.
Und hoffentlich werde ich danach nicht von euch umgelegt – wegen der Diskretion, überlegte die Frau.
»Wie sieht's aus?«, fragte er. »Haben wir den Deal? Oder sollen wir 'ne andere Nutte anquatschen?«
Die blondhaarige Mercy sah zu der Gruppe von Frauen hinüber. Einige schauten immer wieder zur Limousine her. »Es gibt hier Zeuginnen, wenn ich nicht wieder auftauchen sollte«, sagte sie nüchtern. »Man kennt mich hier!«
»Beruhige dich!«, erklärte der schwarzhaarige Mann und setzte seine Sonnenbrille wieder auf. »Wir bringen dich genau hierher wieder zurück, natürlich lebend und genauso hübsch, wie du bist! Du glotzt zu viel Fernsehen in deiner Freizeit, Kleine!«
Mercy hatte ihre Wahl getroffen. Mit der verlockenden Summe und den vorhin verdienten Scheinen von Stu und Karl könnte sie für heute Schluss machen und sich in ihrem Apartment ins warme Bettchen verkriechen. Morgen würde ihr zudem ein harter Tag an der Uni bevorstehen. Die finanzielle Verlockung zur gutbezahlten Pinkel-Nummer motivierte sie stark, zumal der Job für sie ein Leichtes war. Und bei einem Handjob brauchte sie nicht mal ein Kondom – das würde dem Kunden zusätzlich gefallen.
»Wir haben den Deal!«, bestätigte sie das Angebot.
»Na denn, steig hinten ein!«
Mercy öffnete die Tür und stieg in den Innenraum der komfortablen Limousine ein.
Lederausstattung!, durchzuckte es die Prostituierte. Geld muss wirklich vorhanden sein!
Die Rückbank war sehr bequem – inklusive Minibar.
»Hier, nimm!«, befahl der Mann und hielt ihr eine kleine Plastikflasche Mineralwasser hin.
»Damit du später ordentlich Druck hast.« Er deutete auf die Minibar. »Falls du Whisky möchtest – der importierte 36-Jährige dort kostet ein kleines Vermögen – und geht runter wie Öl!«
Das wird ja immer besser!, dachte die Hure. Doch – zuerst das Wasser!
Mercy öffnete den Schraubverschluss und trank mit großen Schlucken die Flasche leer, während die schwarze Limousine in den düsteren Straßen verschwand.
Die Kriminalität war in der Bronx in den letzten Jahren erheblich zurückgegangen, doch niemals gänzlich verschwunden. Ebenso war in dem berühmt-berüchtigten Stadtbezirk New Yorks der Schmutz der Straße noch allgegenwärtig. Gerade in den dreckigen Seitenstraßen und Hinterhöfen konnte man ihn immer noch riechen – den typischen Geruch der Bronx.
Die geräumige Limousine verließ eine Hauptverkehrsstraße, um ein billiges Motel anzusteuern. Eine grelle Neonreklame schrie ein buntes Willkommen