Harkael - Elias Crown - E-Book

Harkael E-Book

Elias Crown

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Beschreibung

"Ein unsichtbares Königreich in der Wüste lauert, wartend auf seine Zeit, bedeutungslos, wie lang es dauert. Sie waren die Herrscher für eine Ewigkeit, verbannt, bestraft mit Einsamkeit. Bösartig und schrecklich sind diese Wesen, in ihrer Gegenwart kein Leben mehr gewesen. Sie sind wie Schatten über dem Sand, nur Tod und Angst gedeiht in ihrem Land. Schrecken und Tod wollen sie über euch bringen, indem sie flüsternd in Herzen dringen. Die Menschen werden aufeinander prallen, mit Schwäche in Sklavenschaft fallen. Um den Fluch zu brechen, werden sie nicht ruhen, königliches Blut treibt sie zu grausamen Tun. Eine unsichtbare Armee mit unglaublicher Macht, die Hoffnung der Menschen sind aber nur acht. Der Wichtigste war Harkael, der Träger, ungewiss, ob er widerstehen kann dem Jäger. Doch die verlorene Generation braucht seine Kraft, die Rettung vor dem Feind nur so schafft. Ein geheimer Weg führt durch ihr Reich, seid wachsam und schnell zugleich.

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Seitenzahl: 242

Veröffentlichungsjahr: 2016

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Inhalt

Aufbruch in eine neue Zeit.

Das Abkommen.

Ein geheimer Ausritt.

Zwei Löwen in Verborgenheit.

Feststimmung in Eroenya.

Das Attentat.

Die Entscheidung des Königs.

Die Reise.

Der Verräter.

Der Wettkampf.

Die Suche nach den Ruinen von Lachatras.

Der dunkle Herrscher Ibalas.

Die Ruinen von Lachatras.

Die geheimnisvolle Begegnung.

Die Hoffnung der Menschen sind aber nur acht.

Die Vorbereitungen.

Die Reise in die Wüste.

Originaltitel: Harkael

Die Folie des Schutzumschalgs sowie die einschweißfolie sind PE-Folien und biologisch abbaubar.

Dies Buch wurde auf chlor- und säurefreiem Papier gedruckt.

Gestaltung und Herstellung: anonym

Satz: anonym

Covergestaltung: NaWillArt-CoverDesign / Motiv: © depositphotos.com –len_pri

Copyright © 2013-2016 by ELIAS Crown

Für mein Meister.

Das größte Geheimnis der Erde ist, dass sie aus Milliarden und Abermilliarden von Lebewesen besteht, die alle miteinander verwoben sind und dass deren Gesicht sich immer wieder ändert. So vielfältig die Lebensformen auch sind, die Entscheidung über das Leben und den Tod, wann und wo, wie und warum etwas geschieht, ist Teil eines großen Ganzen. Die Macht, die diesen Plan geschmiedet hat, war für den Großteil der Lebewesen nicht sichtbar, doch in jedem Zeitabschnitt gab es wenige Auserwählte, die diesen Plan erkennen konnten. Tod und Wiedergeburt symbolisieren die Selbstkontrolle der Erde, beide sind von Anbeginn an Werkzeuge dieser Macht.

Alle zehntausend Jahre erneuert die Erde die Machtverhältnisse unter den Lebewesen. Die Jäger der ersten zehntausend Jahre werden zu Gejagten der nächsten zehntausend Jahre. Die Starken werden zu Schwachen, die Kleinen zu Großen, die Sichtbaren zu Unsichtbaren − so geschah es von Anbeginn an.

Wieder waren zehntausend Jahre vergangen und die Erde fing an, sich zu wandeln. Gewaltige Überschwemmungen verschlangen Berge, gigantische Erdbeben zerstörten Orte. Nichts blieb mehr so, wie es früher war − der einzigartige Rollentausch hatte begonnen. Das bedeutete aber auch, dass die Geheimnisse der Erde neu definiert wurden und erst nachdem sie sich wieder beruhigt hatte, brach ein neues Zeitalter an. Die Hauptakteure dieser zehntausend Jahre sollten die Menschen sein.

Seit dem Neuanfang waren drei Jahrtausende vergangen und die Menschen besiedelten die Erde. Es entstanden riesige Königreiche und Zivilisationen, die größten dieser Zeit waren Eroenya und Marndron, die seit Jahrhunderten in einer tiefen Feindschaft zueinander standen.

Unzählige Kriege und Auseinandersetzungen beherrschten die Geschichte beider Königreiche und ihre Armeen begegneten sich wieder und wieder, um ihre Macht zu zeigen. Keinem der regierenden Könige gelang es, Frieden zu stiften. Unzählige Menschen gaben in den Kämpfen ihr Leben und die Völker wurden, wie von einem bösen Zauber besessen, immer wieder in den Bann des Krieges gezogen. Es war schier unmöglich, diesen erbarmungslosen Kampf zu beenden. So vergingen viele, viele Jahre.

Das Königreich Eroenya hütete jedoch ein Geheimnis: Genau zu Beginn des dritten Jahrtausends des neuen Zeitalters wurden hier sehr viele Kinder geboren. Einige von ihnen waren besonders, sie hatten übermenschliche Kräfte, sowohl körperlich als auch geistig, und unterschieden sich auch im Aussehen von den anderen. Man nannte sie Serezianer.

Das erste dieser besonderen Kinder, die in den neuen Zeitabschnitt hinein geboren wurden, war Zalazan. Seine Eltern waren sehr wohlhabend und doch großzügig und gutmütig. Sie lebten in einem prächtigen Zuhause und auf ihren Äckern und Gärten arbeiteten viele Diener.

Bereits bei Zalazans Geburt ahnten seine Eltern, dass er etwas Besonderes war, denn ihr kleiner Sohn trug ein Mal aus Licht auf seiner Brust, das wie eine winzige Sonne leuchtete. Auch aus seinen Augen strahlte eine große Stärke, die sie sich nicht erklären konnten, aber die ihnen die Außergewöhnlichkeit ihres Sohnes deutlich vor Augen führte. Um ihn zu schützen, entschieden sie sich, den Jungen in Abgeschiedenheit aufzuziehen. Es fehlte ihm an nichts, denn seine Eltern taten alles, um ihn glücklich zu sehen und er verbrachte eine behütete Kindheit in Sicherheit und Wohlstand.

Als kleiner Junge beobachtete Zalazan seinen Vater, wie er mit den Dienern ein kaputtes Kutschenrad reparierte. Als der Vater plötzlich schwankte und zu Sturz kam, eilten ihm die erschrockenen Diener zu Hilfe. Dabei ließen sie die Kutsche los. Doch das kaputte Rad hielt der Last der riesigen Kutsche nicht stand und sie fiel mit lautem Krachen auf die Beine ihres Herrn.

Voller Verzweiflung versuchten die Diener die Kutsche anzuheben, sie war jedoch zu schwer und rührte sich nicht ein Stück durch ihre Kraft. Doch plötzlich schreckten sie zurück und trauten ihren Augen nicht − die Kutsche schwebte in der Luft. Ungläubig blickten sie sich um und ihre Blicke fielen auf den kleinen Zalazan, der im Hof stand und konzentriert die Kutsche aus der Ferne mit seinen Händen steuerte. Schnell zogen die Diener ihren Herrn unter der Kutsche hervor und versorgten sein Bein. Zalazan stürzte auf seinen Vater zu und glücklich, diesen Zwischenfall überstanden zu haben, lagen sie sich in den Armen. Doch im Blick des Vaters war nicht nur Liebe zu seinem Sohn zu erkennen, auch die Gewissheit, dass er dieses außergewöhnliche Kind wie einen Schatz hüten musste. Aber nicht nur deshalb lebte der Junge in Abgeschiedenheit, auch er schätzte die Einsamkeit und Ruhe seines Zuhauses. Er las fast ununterbrochen in Büchern und die Ruhe der Gärten ermöglichte es ihm, seine Gaben zu entdecken. Er war so anders als seine Familie, hatte Visionen, in denen er zukünftige Ereignisse vorhersehen konnte, er vermochte den einzigartigen Klang der Natur in seiner Seele zu vernehmen und er entfaltete eine eigene Form, mit allen Lebewesen in Verbindung zu treten. Zalazan war der erste aller Serezianer, der sich in seinem Zuhause in Sicherheit entwickeln konnte.

Aber es kamen viele weitere Serezianerkinder zur Welt und die Menschen erkannten, wie anders sie waren. Der kräftige Körperbau und die schnelle und geschmeidige Beweglichkeit hoben sie von allen anderen ab.

Als Zalazan heranwuchs, machte er es sich zur Gewohnheit, dass er hin und wieder die Geborgenheit seines Zuhauses verließ und durch die Stadt spazierte. Dabei schenkte er den Kindern, die ihm so glichen, besonders viel Liebe und Aufmerksamkeit.

Es entging ihm aber auch nicht, wie sich die neugierigen Blicke der Menschen zunehmend in Misstrauen und Bösartigkeit den Serezianern gegenüber verwandelten. Er sah, dass diese Entwicklung bald zu einer Auseinandersetzung zwischen den beiden Gruppen führen würde und er sprach mit den betroffenen Familien, denen die Feindseligkeit gegen ihre Kinder auch nicht verborgen geblieben war. Die meisten versuchten ein unauffälliges Leben zu führen, sie zogen sich immer mehr zurück und blieben unter ihresgleichen.

Doch die Stimmung in Eroenya wurde drückender, eine lang andauernde Dürre laugte Land und Leute aus. In dieser dunklen Zeit verbreitete sich eine verheerende Seuche, der die Menschen hilflos ausgeliefert waren. Ohne Schutz starben unzählige Kranke am Straßenrand und die Krankheit machte auch vor dem König nicht Halt. Als er starb, war Eroenya ohne Führung und ein heftiger Kampf unter den Mitgliedern des regierenden Senats entbrannte. Einem besonders machtgierigen Senator, der die Herrschaft im Königreich um jeden Preis erlangen wollte, kam diese Seuche gerade recht. Er streute das Gerücht, dass allein die Serezianerkinder am Unglück von Eroenya Schuld hätten und die Menschen glaubten diese Lüge nur zu gerne. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich diese Nachricht im ganzen Reich und somit war die Jagd auf die Serezianer eröffnet.

Zalazans Ahnung hatte sich erfüllt und die Zeit des friedvollen Zusammenlebens war beendet. Ab jetzt galt es, die besonderen Gaben der Serezianer mit allen Mitteln zu bekämpfen und dem machtgierigen Senator war dafür jedes Mittel recht. Er erkaufte sich die Unterstützung einiger tatkräftiger Helfer. Diese verdorbenen Seelen verbreiteten Lügen, hetzten das Volk gegeneinander auf und scheuten auch nicht vor Gewalt und Verbrechen zurück. Sie gingen sogar so weit, dass sie eine Familie töteten und den Verdacht auf die Serezianer lenkten. Das Volk war in Aufruhr und den Serezianern schlug blanker Hass entgegen, der Boden für ein Massaker war bereitet und der Senator hatte die Rechtfertigung für die Auslöschung der Serezianerfamilien.

Die Soldaten durchkämmten jede Ecke in Eroenya nach Serezianern, alle Familien und Kinder sollten ausfindig gemacht und getötet werden. Chaos und Verzweiflung brachen aus, viele flohen aus dieser Hölle, ohne zurückzublicken. Es war der pure Kampf ums Überleben und jeder versuchte seine Kinder mit aller Kraft zu retten.

Zalazan war zu dieser schrecklichen Zeit bereits ein erwachsener Mann von dreißig Jahren und entsetzt über die Feindseligkeit der Menschen und so hatte er es sich zur Aufgabe gemacht, möglichst vielen Familien zu helfen und sie auf unbekannten Pfaden aus der Stadt in Sicherheit zu führen. Unermüdlich war Zalazan unterwegs, immer wieder kehrte er in die Stadt zurück, um noch mehr Serezianer zu retten. Jedes Mal traf ihn das Grauen mitten ins Herz und was er in der Stadt zu sehen bekam, übertraf seine schlimmsten Befürchtungen.

Das pure Grauen herrschte hier: Kinder, die noch vor kurzem gespielt und getollt hatten, lagen nun leblos auf den Straßen und tiefe Verzweiflung machte sich breit. Zalazan, getrieben davon, den Seinen zu helfen, ihnen das Überleben zu schenken, kam wieder und wieder zurück und suchte ruhelos in dieser Stätte der grauenhaften Vernichtung nach weiteren Überlebenden.

Er lief durch die Gassen, als er plötzlich eine unbändige Kraft wahrnahm, die sein Herz fast stocken ließ. Mit einem Ruck blieb er stehen und erspürte die Kraft, ließ sie geschehen, sich von ihr leiten. Zalazan kehrte wie von selbst um, ging einige Schritte zurück und die magische Kraft trieb ihn in eine kleine Gasse. Schritt für Schritt und voller Vertrauen ließ er die Vision die Führung übernehmen. Er sah feuerrote Rillen an den Hauswänden, ineinander verschlungen und zu beiden Seiten der Gasse in eine Richtung weisend, formten sie am Ende des Weges eine Tür. Zalazan hörte nichts mehr vom ohrenbetäubenden Kriegslärm, der rund um ihn tobte, für ihn zählte nur noch diese leuchtende Tür, die er zu öffnen hatte. Atemlos drückte er die Klinke und wie von selbst ging die Tür auf. Vor ihm standen eine junge Frau und ein Mann, die gerade versuchten, ihre beiden kleinen Kinder zu verstecken. In ihren Blicken sah er tiefste Angst, denn sie hielten Zalazan für einen Soldaten.

„Bitte! Verschont unsere Kinder!“, flehte die verängstigte Mutter.

Zalazan, überwältigt von der Kraft, die von diesen Kindern wie ein Strahlen ausging, wollte nichts anderes, als einen Blick auf sie werfen und er trat näher an die Familie heran, der ein Ausweichen in diesem erbärmlich kleinen Raum unmöglich war.

Noch nie hatte Zalazan sich so von etwas angezogen gefühlt, wie von diesen kleinen Kindern, die die Mutter an sich gepresst hielt. Langsam streckte er seinen Arm aus und öffnete vorsichtig das Tuch, in das eines der Kinder gehüllt war. Das Adergeflecht auf der Haut des Säuglings war wie mit flackerndem Feuer überzogen und die äußeren Ringe der Pupillen hatten dieselbe strahlende Farbe. Zalazan enthüllte das zweite Kind und es war ebenso, die Zeichnung war gleich, nur in einem kräftigen Türkis – fasziniert betrachtetet er die beiden.

Es schien so, als hätten diese Kinder die Führung in der Hand und Zalazan ins Haus geleitet.

„Noch nie habe ich so etwas gesehen, wie heißen die Kinder?“, fragte Zalazan flüsternd.

„Harkael und Efrael“, antwortete der Vater misstrauisch und rückte noch näher an seine Frau.

„Ich bin Zalazan, habt keine Angst. Ich werde euch helfen. Ihr könnt nicht hier bleiben, die Soldaten durchsuchen jede Ecke in Eroenya. Kommt mit mir“, versuchte Zalazan die Familie zu überzeugen.

Unsicher warf sich das Paar einen Blick zu, aber sie hatten ohnehin keine andere Wahl, als diesem Fremden zu vertrauen. Warten würde den sicheren Tod bedeuten. Zalazan war schon an der Haustür und blickte vorsichtig durch einen Spalt hinaus ins Freie. Es war niemand zu sehen und mit einer Handbewegung deutete er dem Paar, zu ihm zu kommen. Gemeinsam schlichen sie ins Freie, Zalazan übernahm die Führung, denn er wusste, wie sie ungesehen zu den Pfaden kommen konnten, die aus der Stadt führten. Doch plötzlich standen ihnen drei Soldaten im Weg, die wie aus dem Nichts aufgetaucht waren. Die Mutter der Kinder brach sofort in verzweifeltes Weinen aus und einer der Soldaten herrschte sie an:

„Ihr da! Bleibt stehen!“ Um seine Worte zu bekräftigen, zog er sein Schwert und hielt die gefährlich glänzende Klinge vor die Gruppe. Es gab keinen anderen Weg mehr, Zalazan setzte seine Kraft ein und schleuderte die drei Soldaten mit Leichtigkeit durch die Luft. Vor Angst schreiend krachten ihre Körper an die Mauern, die die enge Gasse einsäumten.

„Schnell! Wir müssen weiter“, trieb Zalazan seine Schützlinge an, ohne den Soldaten einen weiteren Blick zu gewähren, denn er wusste, dass sie jetzt die ganze Aufmerksamkeit der Verfolger auf sich gezogen hatten.

Der Vater hatte eines der Kinder genommen und half seiner Frau, an den benommenen Soldaten vorbei zu kommen. Sie liefen hinter Zalazan die engen Gassen entlang, bald hatten sie es geschafft. Vor ihnen lag ein Waldstück und Zalazan hatte zuvor schon sein Pferd hier versteckt, als er von der Rettung der letzten Serezianerfamilie zurückgekehrt war. Doch das Schreien der Soldaten wurde immer lauter. Sie kamen ihnen auf Pferden hinterher und der Abstand wurde zusehends kleiner.

Als sie die Flüchtenden auch noch in nicht allzu weiter Ferne entdeckten, trieben sie ihre Pferde mit Gewalt an und bald war lautes Schnauben zu hören. Zalazan und der Vater wechselten einen Blick, sie hatten beide die Lage richtig erkannt. Es stand nur ein Pferd für die Flucht bereit und das sollten die Mutter und die Kinder benutzen. Zalazan sollte ihr Begleiter sein, denn nur er kannte den rettenden Weg. Der Vater wollte ihnen bei der Flucht noch den Rücken freihalten und sich den Soldaten kämpfend in den Weg stellen. So könnten sie wenigstens einen kleinen Vorsprung erringen. Schnell küsste er seine Kinder und umarmte seine Frau zum Abschied.

„Rettet die Kinder! Ich werde die Soldaten, solange es geht, aufhalten!“

Laut schreiend zog er sein Schwert aus der Scheide und stürzte sich in den Kampf, dem sicheren Tod entgegen. Nicht sehr lange würde er die Feinde aufhalten können und deshalb half Zalazan der Mutter schnell aufs Pferd.

Gerade als er ihr die Kinder reichen wollte, traf sie ein Pfeil mit voller Wucht an der Schulter, der sie vom Pferd schleuderte. Zalazan war fast außer sich vor Aufregung, die Soldaten würden sie bald erreicht haben.

Als er der Frau helfen wollte aufzustehen, flüsterte sie nahe an seinem Ohr. „Nimm die Kinder und bring sie in Sicherheit! Bitte, rette sie!“, flehte die Mutter, bevor ihr der Schmerz das Bewusstsein raubte.

Zalazan nahm die beiden Jungen, band sich einen auf den Rücken und den anderen vorne an die Brust, sprang auf das Pferd und trieb es in Richtung Perlenlicht, einem Wasserfall hoch oben in den Bergen.

Hinter sich hörte er die Soldaten, die seine Flucht bemerkt hatten und die Verfolgung aufnahmen. Der Serezianer trieb sein Pferd quer durch das Gehölz, auf schmalen Wildpfaden bewegte er sich immer höher, mit aller Kraft Richtung Perlenlicht. Doch die Soldaten waren dicht hinter ihm, getrieben vom Verlangen, ihn und die Kinder zu greifen. Zalazan bündelte seine Gedanken und nahm den keuchenden Atem der Pferde wahr – kalte Luft hinein und warme heraus. Die Anstrengung ließ ihre Adern anschwellen. Er hoffte so sehr, dass sein Pferd dieses höllische Tempo durchhalten würde und wirklich, mit einem kleinen Vorsprung erreichte Zalazan die Felsen von Perlenlicht.

Hier war es zu steil für das Pferd, schnell schwang er sich vom Rücken des Tieres und rannte zu Fuß weiter. Auch die Soldaten erreichten kurz nach ihm diesen Platz und verfolgten den Flüchtigen sofort mit gezogenen Schwertern. Behende stieg Zalazan, die Kinder immer noch fest an Brust und Rücken gebunden, die Felsen zum Wasserfall Perlenlicht hinauf. Die Sorge ließ ihn oft zurückblicken und als er plötzlich vor dem riesigen Wasserfall stand und nicht mehr weiter konnte, dröhnte schon das mordlüsterne Gebrüll der Soldaten hinter ihm. Die Gischt peitschte in sein Gesicht, in seinem Körper tobte der eigene Herzschlag und das Rauschen des mächtigen Wassers. Es gab keinen anderen Ausweg mehr, Zalazan musste sich mit den Kindern in diese reißende Tiefe stürzen, andernfalls würden die Soldaten sie töten.

Ein letzter Blick zurück auf die heranstürmenden Verfolger, Zalazan schloss die Augen und sprang die tödliche Klippe hinunter. Die Soldaten kamen zu spät, sie konnten ihn nicht mehr aufhalten, überrascht sahen sie dem fallenden Körper nach, sicher, ihr mordendes Handwerk erledigt zu haben.

Aufbruch in eine neue Zeit

Mehr als ein Jahrzehnt war vergangen, die Lage im Königreich Eroenya hatte sich wieder beruhigt, die Naturkatastrophen waren vorüber und das Leben der Menschen verlief in geordneten Bahnen.

Der neue König ließ den grausamen Senator für das Massaker öffentlich hinrichten, was zwar das Leid und den Schmerz des Volkes, besonders der wenigen überlebenden Serezianer, nicht ungeschehen machen konnte, aber ein Zeichen für die neue Zeit setzte. Mehr noch, der König wollte nicht nur die Schandtaten in seinem eigenen Reich bereinigen, er wollte auch die lang andauernden Feindlichkeiten mit den Marndronen zu einem guten Ende führen.

Es war die Aufgabe von Gesandten, diesen Frieden vorzubereiten und nach langen Verhandlungen konnte ein Weg gefunden werden, um das grausame Gegeneinander der Vergangenheit ruhen zu lassen und einen Aufbruch in friedliche Zeiten zu ermöglichen.

Das Abkommen

Das Königreich Eroenya lag in einem breiten Tal und mit seinen saftig grünen Hügeln, perlenden Wasserfällen, schneebedeckten Bergen, riesigen Wäldern und mäandernden Flüssen war es einfach majestätisch. Es gab fruchtbares Land, das die Bewohner mit ausreichend Nahrung versorgte, sodass niemand Hunger leiden musste. Bauern bewirtschafteten ihre Felder, Frauen kümmerten sich um Haus und Hof, Kinder spielten und lachten am Rande der Hügel.

Die Hauptstadt Eroenya, den schönsten Ort im Königreich, begrenzten riesige Wachtürme, die aus massivem Holz und Steinen erbaut waren. Von hier aus konnten die Soldaten die Umgebung nach allen Richtungen hin übersehen und die Bevölkerung vor herannahenden Gefahren warnen.

In der Stadtmitte herrschte geschäftiges Treiben, denn alles sollte in prachtvollem Glanz erscheinen, wenn die Marndronen zu den Friedensgesprächen und zur Unterzeichnung des Abkommens in den Palast kämen. Baumeister standen mit ihren Plänen auf den Straßen und gaben den Arbeitern Anweisungen. Neue Mauern wurden errichtet, die Straßen ausgebessert und begradigt. Man sah Mammuts, für die eigene Geschirre angefertigt worden waren, damit sie mit riesigen Steinen die Wege ebnen und fest machen konnten. Frauen kehrten die Straßen und schmückten sie mit bunten Fahnen, die ganze Stadt wirkte freundlich und einladend.

Am Ende der großen Straße stand der majestätische Palast des Königreichs. Die Sonnenstrahlen ließen das Mauerwerk in elfenbeinfarbenem Glanz erstrahlen, breite Stufen führten zum Hauptportal. Dieses wurde von kräftigen Soldaten, ausgestattet mit glänzenden Brustharnischen, Helmen und Hellebarden, bewacht.

Auch im Palast herrschte Aufregung und fleißiges Treiben. Diener, die überall sauber machten, Dekorationen anbrachten, Gemälde abstaubten, Öl in jede Feuerkachel gossen – der Palast sollte sich bei Ankunft der Gäste von seiner schönsten Seite zeigen. Selbst der König ließ es sich nicht nehmen, die Fortschritte seiner Bediensteten selbst zu begutachten, immerhin hing von diesem wichtigen Treffen die Zukunft des Reiches ab und es sollte das Ende einer jahrzehntelangen Feindschaft mit viel Leid und Blutvergießen sein.

Als sich der König mit dem Großwesir über das Fehlen eines Gemäldes, das den Wiederaufbau Eroenyas zeigen sollte, unterhielt, tauchte Amelias auf.

Er war der vertrauenswürdigste und auch jüngste Heerführer des Königs und so wie er nun vor seinem Herrn stand, machte er einen überaus guten Eindruck. Der glänzende Brustharnisch, der das Zeichen des Königreiches Eroenya trug, und die beiden am Rücken gekreuzten Schwerter unterstrichen die Stärke seines jugendlichen Körpers, der so viel Kraft und Willen ausstrahlte.

Amelias beugte seinen Kopf zur Begrüßung des Königs.

„Amelias! Wie weit seid Ihr bereits?“, wollte der Herrscher gleich wissen.

„Mein König, wie Ihr befohlen habt, habe ich die Bewachung an den Grenzen und Türmen verdreifacht. Ebenso sind für alle Fälle die schlafenden Kalkans zur Pflicht gerufen. Ich werde morgen mit hundert von ihnen an der Grenze, vor dem Tor Marlakas, auf Murakan, den Marndronenkönig, warten. So kann ich ihn und sein Gefolge sicher nach Eroenya geleiten.“Der König nickte seinem Heerführer beipflichtend zu und fühlte sich bei dessen Ausführungen gleich ein wenig sicherer.

„Sehr gut, Amelias! Vergesst nicht, wir dürfen uns keinen Fehler erlauben. Es steht sehr viel auf dem Spiel. Die letzten Vorbereitungen müssen bis morgen getroffen sein.“

Es kam nicht oft vor, dass die Kalkans zur Pflicht gerufen wurden, nur bei den wichtigsten Einsätzen berief sich der König auf die bestens ausgebildete Truppe, deren Kämpfer bereits seit frühester Kindheit unter strengster Geheimhaltung in die Lehre genommen wurden.

Dabei wurden aus allen Waisenkindern des Königreichs, die allesamt in der Nähe des Palastes untergebracht und erzogen wurden, die körperlich und geistig Geeignetsten ausgewählt, um in die strenge Ausbildung der Kalkankrieger einzutreten. Für sie gab es nur das Beste und sie erhielten eine umfassende Ausbildung in allen Bereichen der Wissenschaft, aber das Erlernen der unterschiedlichsten Kampfkünste stand im Vordergrund.

Schließlich war es ihre Aufgabe, das Königreich auch in schlimmsten Auseinandersetzungen verteidigen zu können. Angst gab es im Leben der Kalkans nicht, ihr höchstes Ziel war es, sich und ihr Leben dem König zu widmen. Wenn sich das Reich in keinem Krieg befand und ihre Kampfeskünste nicht vonnöten waren, lebten sie inmitten der Bevölkerung, gingen ihren Berufen nach, immer jedoch unter strengster Geheimhaltung ihrer eigentlichen Berufung.

Als Amelias dem König Bericht erstattet hatte, zog er sich zurück und verließ den Palast, nicht ohne vorher noch auf der Außenbalustrade innezuhalten und den Anblick des Sonnenuntergangs über Eroenya zu genießen. Die Stadt selbst lag bereits in der Dämmerung und die Lichter in den Häusern verbreiteten eine märchenhafte Stimmung. Amelias genoss diesen Augenblick der Ruhe, der ihm in der Zeit der Vorbereitungen verwehrt geblieben war. Auch jetzt fühlte er eine innere Anspannung und insgeheim fragte er sich, ob er für das Treffen wirklich alles ihm Mögliche in die Wege geleitet hatte.

Als die Sonne am Horizont endgültig verschwunden war, fingen die Wasserfälle hoch auf dem Berg zu leuchten an, türkisfarben schillernd stürzte das Wasser in die Tiefe. Amelias hatte dieses Schauspiel bereits oft miterlebt, dennoch fesselte ihn dieser atemberaubende Anblick immer wieder. Der Ursprung dieses Wassers war eine Quelle mit Phosphorsteinen, daher nannten die Menschen dieses Naturschauspiel Perlenlicht.

Amelias trennte sich nur schwer von diesem Ort der Ruhe, doch seine Verpflichtungen waren noch nicht beendet. Er machte sich auf den Weg zu den Stallungen, wo die Knechte noch mit der Versorgung der Tiere beschäftigt waren.

„Hat Kaplan sein Futter gefressen?“,erkundigte sich Amelias. Die Knechte mochten den Heerführer, der sich trotz seiner hohen Position ihnen gegenüber immer freundlich benahm.

„Nein, mein Herr, er ist ein bisschen unruhig und ich habe es nicht gewagt, mich ihm zu nähern“,antwortete der Stallknecht ehrlich.

Amelias wusste, dass Kaplan den Knechten gehörigen Respekt einflößte und wenn er dazu auch noch unruhig war, konnte man dem Burschen keinen Vorwurf machen, deshalb antwortete er knapp:

„Ich mache das schon, danke.“

Amelias ging mit langsamen Schritten zu dem Tier, um es zu beruhigen. Kaplan war eine Mischung aus weiß-grauem Säbelzahntiger und Dacharos, von dem er den gefährlichen Stachelschwanz hatte. Dieses außergewöhnliche Lebewesen war ein unglaubliches Kraftpaket und es war nicht unbegründet, dass sich nur Wenige in seine Nähe getrauten. Amelias hatte den Moment, als er Kaplan gefunden hatte, noch gut vor Augen.

Als er ein kleiner Junge war, wimmerte das Tier ängstlich vor dem Bauernhof seiner Eltern hoch in den Bergen und hatte damit den Jungen geweckt. Als er zum Fenster sah, um dem Geräusch nachzugehen, entdeckte er im Schnee zwei blaue Punkte, die sich bewegten. Sofort lief er neugierig hinaus und näherte sich mit vorsichtigen Schritten dem kleinen Lebewesen. Da im Schnee sah er Kaplan zum ersten Mal. Verschreckt und schwach saß das weiß-grau gestreifte Tier vor ihm, seine unschuldigen, blitzblauen Augen erzählten vom Leid, das er durchmachen musste. Es war der erste Augenblick einer außergewöhnlichen Freundschaft. Kaplan zitterte vor Kälte, sein Fell bot ihm noch nicht ausreichend Schutz und Amelias nahm das Tier auf, um es ins warme Haus zu bringen. Dort wickelte er Kaplan in eine Decke und versteckte ihn, aus Angst, seine Eltern könnte ihm das seltene Lebewesen wegnehmen, unter dem Bett. Das ging eine Weile gut, der Junge fütterte seinen neuen Freund mit Essensresten, baute ihm einen Schlafplatz unter seinem Bett und ließ ihn in der Nacht, wenn alle anderen aus der Familie bereits schliefen, in sein Bett kommen, wo sie sich aneinander kuschelten, bis auch sie in ihre Träume versanken.

Amelias hatte sich so sehr an das Tier gewöhnt, dass er unvorsichtig wurde und beim Spielen die Schritte des Vaters zu spät hörte. Zwar versuchte er noch den Kleinen in sein Versteck zu schieben, aber der Vater stand schon mitten im Zimmer und starrte das Tier an. Kaplan spürte Amelias‘ Anspannung und wollte ihm instinktiv zu Hilfe kommen. Er sträubte sein Fell und in der Aufregung fuhr er zum ersten Mal die Stacheln seines Schwanzes aus. Sein Pfauchen glich noch mehr einem Quietschen, aber es ließ unmissverständlich erkennen, zu welch gefährlichem Raubtier sich Kaplan schon bald entwickeln würde.

Erstaunlich schnell erlangte Amelias‘ Vater seine Fassung zurück und als naturverbundener Mensch siegte die Neugierde in ihm. Noch nie zuvor hatte er solch ein Tier gesehen und staunend fragte er seinen Sohn:

„Amelias, woher hast du dieses Tier?“

Der Junge bemerkte, dass sein Vater ernsthaft an Kaplan interessiert war und erzählte, wie er ihn gefunden hatte. Aufmerksam hörte der Vater seinem Sohn zu und meinte ruhig:

„Seine Mutter wird ihn suchen! Stell‘ dir vor, was mit uns und unseren Tieren passiert, wenn sie hierher kommt! Du musst ihn wegbringen und freilassen!“

Amelias merkte, wie Hitze in ihm emporstieg und sein Herz zu rasen begann. Laut kamen die Worte über seine Lippen und schon konnte er heiße Tränen in seinen Augen spüren.

„Nein! Nein! Ich habe Kaplan schon ein paar Tage und nichts ist passiert. Seine Mutter wird nicht kommen, sie ist sicher tot und dann hat er niemanden, der ihn beschützt und er wird selbst sterben!“

Jetzt flossen die Tränen über seine Wangen und sein Herz zog sich bei dem Gedanken, seinen neuen Freund wieder verlassen zu müssen, zusammen. Nein, er konnte und wollte seinen Schützling nicht einfach so hergeben. Der Vater konnte selbst beim Anblick seines verzweifelten Sohnes nur schwer die Tränen zurückhalten und er musste zugeben, das Tier war faszinierend. Er vermutete selbst, dass die Mutter nicht mehr am Leben war, aber das alleine nur anzunehmen, war zu unsicher, damit würde er seine Familie und seinen Hof einer gewaltigen Gefahr aussetzen.

Der Vater versprach, erst dann eine Entscheidung über das Tier zu fällen, wenn sichergestellt war, dass seine Mutter nicht mehr am Leben war. Amelias beruhigte sich vorerst, denn er wusste, dass sein Vater eine gerechte Entscheidung treffen würde und er sah auch in dessen Augen, dass er selbst von Kaplan gefesselt war.

Und so blieb Kaplan bei Amelias, denn der Vater konnte auf seinen Erkundungsgängen keine Spur der Mutter entdecken und die Beziehung zwischen dem Jungen und dem Säbelzahnmischling wurde von Tag zu Tag inniger. Schon bald war Kaplan zu einem richtigen Familienmitglied geworden.

Diese Bilder der Vergangenheit hatte Amelias im Kopf, als er bei diesem kraftvollen Tier im Stall stand und bemerkte, wie Kaplan unter seinem sanften Streicheln ruhiger wurde. Er band ihn los und stieg vorsichtig auf, um mit ihm aus dem Stall zu reiten.

„Jetzt besuchen wir einen alten Freund“,flüsterte Amelias dem Tier zu.

Beide froh, sich endlich frei bewegen zu können, rasten mit Kaplans raumgreifenden Sprüngen durch die dunkle Nacht. Schnell lag die Stadt hinter ihnen, vorbei an Olivenfeldern erreichten sie bald den Fuß des Berges. Dort lebte Baalan, ein weiser Meister und Freund von Amelias, der die Einsamkeit liebte und sie der Gesellschaft vorzog. Er war ein vertrauenswürdiger und bescheidener Mann von imposanter Gestalt und mit langem, schwarzem Bart, der sich in der Mitte bereits weiß färbte. Amelias schätzte ihn sehr und besuchte ihn gerne. Der Meister spürte, dass sich jemand seinem Heim näherte und trat in den Garten. Als er seinen Besucher erkannte, zeichnete sich ein erfreutes Lächeln auf seinem Gesicht ab.

„Herzlich willkommen, Amelias. Schön, dass ihr beiden mich wieder einmal besucht“, empfing er sie mit seiner tiefen, angenehmen Stimme.

Amelias stieg von Kaplan ab und erwiderte strahlend die Begrüßung des Meisters. Herzlich umarmten sich die beiden Freunde. Amelias kannte Balaan bereits seit längerer Zeit, dieser hatte ihm das Leben gerettet, als er nach einem Unfall schwer verletzt im Wald lag. Und seither besuchte er den Meister immer, wenn es seine Aufgaben zuließen. Anfangs aus Dankbarkeit für die Hilfe, doch sehr bald aus tiefempfundener Freundschaft. Auch Kaplan mochte den Meister und er begrüßte ihn stets auf seine ganz eigene, ungewöhnliche Art. Der Tiger verneigte sich vor Baalan und legte sich auf den Boden, um sich streicheln zu lassen. Balaan kam diesem Wunsch immer sehr gerne nach, denn es war auch für ihn ein Vergnügen, dieses weiche, glänzende Fell zu berühren.

„Komm, Amelias, betritt mein Heim und lass uns über Neuigkeiten reden“,lud Balaan seinen Freund ein.

Wie gewöhnlich bereitete der Meister ein wohlschmeckendes Getränk aus Wasser vom Perlenlicht und nur ihm bekannten Kräutern und füllte es in schwere Krüge. Hier fand Amelias immer sofort zu einer vollständigen Ruhe und er genoss es, auf den alten Holzstühlen zu sitzen, in das flackernde Kaminfeuer zu schauen und sich in das Gespräch mit Balaan zu vertiefen.„Morgen ist ein wichtiger Tag, Meister. Wir werden mit dem Königreich Marndron Frieden schließen, denn dieser nicht endenwollende Krieg hat beiden Völkern außer Leid und Schmerz nichts gebracht.“