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Seitenzahl: 69
Veröffentlichungsjahr: 2021
Bebildert in schwarz-weiß, bis silbergrau. (©Franzisca Gabriella)
Mystisches Land, in der Herzenswand.
Wir wähnen das entfernteste, mystische Land in der Unendlichkeit, die niemand kennt.
Wollen Elfen sehen, die die Tautropfen sammeln, um sie im tiefsten Fluss der Liebe zu versenken.
Die dann rein geküssten Blüten pflückend, einen Kranz zu binden, den König der Elf Wesen zum Dank gebührend. Ein König ohne Krone, ein Wesen ohne Formen, kein Gott, kein Teufel, kein Engelswesen, nur ursprünglichste Kraft der undurchdringlichen Schönheit einer fließenden Lösung.
Durchdringend die Körper entsunkener Seelenleben. Sein Flimmern, sein Glimmern, sein ungreifbares Bestehen zur Nahrung werdend, ohne Bänder, die die Durchdringung verhindern, um sich selbst zu krönen. Keine Flüche, keine starren Worte Ihn behindern zu fließen, der Fluss des Landes alles zu Eins vereinend, ohne die individuellen Herzen in Stein zu hauen.
Dieses Land, wo die Vögel ungezwungen, und ohne Käfig singen, die Lebewesen ohne Schmerzen Liebe geben, die Blumen ohne Manipulation die Farben schenken, ist in unser Aller Geist gebrannt an einem Ort, wo keine Bitterkeit ihn je zerstört.
Manchmal blitzt er in unseren Gedanken auf in Bildern, die nicht zu verhindern sind.
Versuchen ein Leben lang ihn zu verdrängen, weil ein mystischer Platz in diesem Leben keine sichtbare Bestimmung hat. Versuchen ihn zu finden, wenn er auf schleichenden, verzauberten Wegen, irgendwann die Erinnerung im Herzen zu wecken versteht. Und von diesem, so vorbestimmtem Geschehen an, sind wir wie verloren, an das Gefühl eines lang verlorenen, und im Horizont der Ewigkeit versteckten, elfengesäumten Land.
Dieser Moment ist der Moment der Reise, die vor uns liegt, um uns selbst zu finden, die Geburt unserer Seelen. Und der von Monden Schein und Liebesleid gepackte Rucksack scheint oft viel zu schwer, doch das Flimmern im Herzen, die ausbreitende Wärme, die das mystische Bildnis schafft, ist fähig eine Kraft zu vermitteln, die uns nie mehr verlässt, solange wir nicht selber unser tiefstes,
auch empfangenes Gefühl verschließen.
Und was für weite Strecken unebenen Bodens stolpern wir entlang des Lebens, um verschwitzt, zerkratzt und blutend unseren fernen Horizont zu entdecken… Verzweifelt, entgeistert, verbittert, erzitternd- raffen wir uns hoch, erinnernd der verträumten Bilder unseres Inneren.
Zweifeln am eigenen Verstand, manchmal die Schizophrenie näher, als jemals ein Arzt erkannt, sammeln wir Bärenkräfte, um uns selbst zu trotzen. Wie viele Kilometer schafft ein einziges Wesen in einem Leben? Wie viele Narben übersteht ein Mensch auf allen nötigen Wegen?
Und unsere Bärenkräfte führen durch Wald und Farn, über Stein und Stock, über Meer und Fluss. Durch Stürme und Winde, wie nur der Himmel sie führt.
Nur um letztendlich eines Morgens am Boden liegend, die tierischen Muskeln nicht mehr funktionierend, der Geist müde und verbraucht, und nicht mehr befehlend.
Kein Horizont fassbar, noch immer im weiten Süden…
Den Mund gegraben in feuchte Erde, die Finger verkrampft im Fleisch des Seins, bleibt nur noch „Ich“ im Underreich. Der Horizont ist nicht mehr mein Freund, kein Verlangen mehr ihn jemals zu sehen, denn er hat mich aufs schlimmste getäuscht, der „elende Kadaver“ im Sonnenschein.
Und da liegen wir, und fühlen zum ersten Mal den eigenen Körper bis in die innersten Zellen, der Leib wird zum Kelch, von dem ich zum ersten Mal trink`.
Er ist nicht mehr nur Fleisch und Blut, er ist mein innerstes Tier, meine verwandteste Seele, mein tiefstes Gefühl. Das Herz wird zum kleinen Hexenhaus, mit Garten Eden im Lichterglanz. Schiebe einfach mal meinen mystischen Traum in diese imaginären Mauern hinein, und hör auf zu kämpfen gegen Goliath, dem Heer, und auch mich selbst.
Und so vergehen die Stunden, oder sind es Tage, Monate, Leben, bin ich noch am Leben?
Kann für einen Moment nicht mehr unterscheiden, ob Traum, Tod,
oder Wirklichkeit, des „Realen“.
Es explodieren Sterne in der Leibesform, Farben entstehen, wie niemals zuvor.
Ein Gefühl von so unglaublicher Sanftheit, dass kein Wort es trifft. Bis sich das innere Bild von dem mystischen Land in der Herzenswand füllt. Und von diesem Moment der Elfengeburt weiss mein Geist, er findet sich selbst nur wieder, im eigenen Traum des realen Sein.
Eigener Mutterleib.
Gebenedeite Frucht, mit Herz.
„Sinne“
Telepathische Bande, der Sinnlichkeit.
Ein so vorbeifliegender Blick, in eure Mount Everest-Augen.
Rufen die Stimmen meiner innersten Sehnsuchtsverwandten.
Ausbreitende Wärme, in der Glut der Nerven, vibrierendes Summen, innerhalb der plötzlich lebendig schreienden Sinneszellenflammen.
Die Stuhlreihen zwischen uns können nicht verhindern den Brand, der mich packt in einem Strudel, der aufgestauten, femininen Flut.
Vom Ausdruck eurer plötzlich strahlenden Augen ist mir nichts verborgen. Versprechen mir liebende Spuren auf dem Weg, in meine geöffneten Formen. Schicken eure Lippen auf Gedankenfahrten, zu erobern meinen Venus Körper, ihn durch gießendes, heißes Eisen, in leichten Wolkenformen zu vereinen.
Jede Begegnung wird zur Sinnesachterbahn, nur, um wieder erzitternd, erhaschend, den nächsten Fall in die schmerzende Sehnsucht, eures Brennblicktals.
Liebesknospen im „Kinderherzen“ einer achtzehnjährigen.
Romane im Herzen getragen, wie Vögel in entfernten Himmelsschwaden. Sehnsucht, nach gefühlvollen Sternschnuppen, und Milchstraßenschein. Ein weißes Ross trägt einen Männerkörper, der eine zarte Silhouette formt. Schöne Männlichkeit, die das Herz hebt, auf einen galoppierenden Rücken, direkt in einen blutroten Sonnenuntergang mit entfernt verzückten Elfen. Glaube an die Liebe, ein versunkenes Meer der anderen Seite Endlosigkeit. Hafen einer verblassten, und doch so ziehenden Empfindung, mit Schiffen, die nur im Herzen Empfindungen gehegt, in Traumgestalten eines längst vergessenen Paradieses. Frühling der Knospen, Blüten im Entstehen, säumen das Paradies auf seinen Wegen. Um im Höhepunkt der Blüte, ein Märchen ohne triefende Schmerzen zu kreieren. Blutrot, wie der Himmel der Sinne, weit entrückt im Kinde.
„Träume“
Unkontrollierbares Ziehen
Ein so gewaltiges Ziehen
im verlorenen Inneren.
Verlangen.
Zu fallen,
in ein bodenloses Loch.
Der unkontrollierbaren Sucht.
Mich selbst,an euch zu spüren.
Nur, um wieder zu Erfahren.
Meinen Leib` verachtend,
nicht liebenswert zu sein
für Euresgleichen.
„Ketten“
Unschuldige Angst, elendig unverstanden.
Ihr genießt mein Brennen, solange es euch nicht wirklich trifft, eure Ängste gegenüber der Wahrheit, eurer so versteckten Gier. Wohl verborgen, weil unsere Blicke nur finden die Sinnlichkeit, Venuskörper und Adonis Leib im Rausche der Unfruchtbarkeit.
Ja, ihr liegt auch in Flammen, meiner unschuldigen Verlangens Glut, eure Augenlichter versprechen mir ein Meer der Leidenschaft.
Und dabei genießt ihr meine Mauer des Schweigens, wohl mit der stillen Erwartung der Erfüllung, nur eurer eigenen Sehnsüchte.
Ihr könntet so leicht erkennen, wie meine Sinnlichkeit vor einer elendigen Mauer steht, undurchdringlich der Kampf von Gewissen, und alten Narben verdrängter Vergangenheit. Und doch nicht verstehen, dass mein Körper nicht endlich erfüllt, was meine Augen euch zeigen, voller existenzieller Liebesflut.
Meine Pein getrieben, zwischen zärtlichem, warmen Wollen, und der blutenden Stummheit meiner schon ver-moosten Mauern. Wieso kommt ihr nicht, mich zu befreien, ihr, so erfahrenen Männer.
Rettet mich, aus meinem kalten, vereisten Mauerblümchen Dasein, das ich selber doch auch nicht in klärende Worte fassen kann.
Verzweifle an der Sünde meiner heißen Gedanken unseres Traums, unfähig zu leben, was mein Innerstes so menschlich verlangt.
Die Mauer erdrückt mich, mit riesigen Steinen, bröckelnd in mein Herz, doch ihr seht die Steine nicht, gebt mich einfach nur wortlos auf…
„Dornen“
Blutrote Erde
Die Risse in meinen Lippen, von harten Zähnen.
Erlitten. Können die blutroten Tropfen nicht annähernd halten.
Rinnende Spuren auf dem Wege, die Erde zu tränken.
Und wie ein vertrauter Sog,
zerrt mich die verwandte
Bluts bekannte,
in die tiefen
Erdenschichten.
Um mich letztendlich,
dort im Schmutze zu verwinden.
„Falscher Freund“ im Brotmantel.
Ihr.
Meine „Freunde“.
Euer Ruf
erreichte mich.
Liebevoll, vertraut
folgte ich.
Nur, um wiedermeine eigenen Ketten.
Wiederzufinden,
am steinernen Boden liegend.
Blutend, zerfließend, der Eiter sprießend.
Einer von Euch
sah mich so liegend.
Und fragte nicht.
Wohl unangenehm,
Verantwortung
ungewollt.
Aber Eure Kinder,
die durfte ich lieben.
Auch hegen und pflegen.
Gepasst.
Zufrieden.
Gab mir wohl Kraft,
in meiner
verlassenen
Gruft.
Bis mein innerstes
Verlangen ehrlich
zu sein, ein wenig
strohdumm getimed.
Ein unbewusster
Schrei, bestraft.
Ich war der Tod,
für eine
wohl falsche Freundschaft.
Der Brotmantel
einfach.
Nur
ausgehöhlt.
„Mauern“
Mauern
Mauern.
Zwischen Mündern,
in Gesichtern,
über Gedanken.
Äußerlich werden sie gerissen,
innerlich immer höher gebaut.
Unter dem Mantel einer toleranten Welt,
die, so unfrei wie noch nie,
die Fäden zieht.
Ungestilltes Verlangen
In den innersten Schichten.
Liegt, ungestillt gegoren. Das Verlangen.
Der Anerkennung geboren.
Gefallen zur Sucht.
Aber auch Sehnsucht Respekt, im ewigen Sud der Angriffe.
Auf Persönlichkeit, und Neigung.
Mit jedem Schweigen voller Abneigung, jedem Ton ohne Achtung.
Jedem Blick ohne Liebe.
Nur um täglich zu Gehen.
Austausch, vertraut.
Unbewusst. Und Guss im Fluss.