Heilpflanzen auf meinem Balkon - Christina Freiberg - E-Book

Heilpflanzen auf meinem Balkon E-Book

Christina Freiberg

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Beschreibung

Schlechte Laune, die Nase läuft oder der Hals kratzt? Dann gibt es jetzt schnelle Hilfe vom Balkon. In diesem Buch finden Sie 12 verschiedene Pflanzideen für Balkon und Terrasse vom Klaren-Kopf-Kasten bis zum Freie-Nase-Topf. Passende Rezeptvorschläge ergänzen die Pflanzkombinationen. Mehr als 40 für Balkon und Terrasse geeignete Pflanzen werden sowohl gärtnerisch wie auch in ihrer Heilwirkung ausführlich beschrieben. Hier findet jeder das richtige Kraut, um sich rundum wohlzufühlen. Ganz nach dem Motto: Zusammen pflanzen, was zusammen hilft.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 130

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Christina Freiberg

HEILPFLANZENAUFmeinem BALKON

Gesunde Pflanzideen, die bei kleinen Beschwerden schnell helfen

DAS STECKT IN DIESEM BUCH

SCHNELLE HILFE VOM BALKON

Pflanzung und Pflege

Ernte und Konservierung

12 PFLANZENKOMBINATIONEN

die auf Balkonien wachsen und bei kleinen Beschwerden schnell die passenden Heilpflanzen liefern:

1|Klarer Kopf

Schlüsselblume, Mädesüß, Mutterkraut, Lavendel, Rosmarin und Echter Ziest

2|Nur die Ruhe

Basilikum, Johanniskraut, Kamille, Kappenmohn, Lavendel und Malve

3|Paroli bieten

Thymian, Scheinsonnenhut, Parakresse, Salbei und Malve

4|Tief durchatmen

Eibisch, Lungenkraut, Spitz-Wegerich, Anis-Ysop und Kapuzinerkresse

5|Anti-Aging

Gotu Kola, Brahmi und Jiaogulan sowie Goji- und Aroniafrüchte

6|Erste Hilfe

Arnika, Aloe, Hauswurz, Ringelblume und Spitz-Wegerich

7|Lust und Laune

Johanniskraut, Zitronen-Melisse, Borretsch und Wiesenknopf

8|Gutes Bauchgefühl

Kamille, Fenchel, Kümmel, Beifuß und Pfeffer-Minze

9|Frauenpower

Frauenmantel, Echter Schwarzkümmel, Eisenkraut, Wiesen-Schafgarbe und Beifuß

10|Gesunde Süße

Stevia, Aztekisches Süßkraut, Süßdolde und Chinesisches Süßblatt

11|Haut und Haar

Rosmarin, Ringelblume, Arnika, Nachtkerze und Zistrose

12|Grüne Smoothies

Brunnenkresse, Brahmi, Jiaogulan und Gotu Kola

DIE HEILPFLANZEN IM PORTRÄT

Aloe

Anis-Ysop

Apfelbeere

Arnika

Basilikum

Beifuß

Borretsch

Brahmi

Brunnenkresse

Eibisch

Eisenkraut

Frauenmantel

Gewürzfenchel

Goji-Beere

Gotu Kola

Hauswurz

Jiaogulan

Johanniskraut

Kamille

Kappenmohn

Kapuzinerkresse

Kümmel

Lavendel

Lungenkraut

Mädesüß

Malve

Mutterkraut

Nachtkerze

Parakresse

Passionsblume

Pfeffer-Minze

Ringelblume

Rosmarin

Salbei

Schafgarbe

Scheinsonnenhut

Schlüsselblume

Schwarzkümmel

Spitz-Wegerich

Stevie

Süßblatt

Süßdolde

Süßkraut

Thymian

Wiesenknopf

Ziest

Zistrose

Zitronen-Melisse

SERVICE

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Bezugsquellen

Schnelle HilfeVOM BALKON

Leichte gesundheitliche Beschwerden lassen sich mit der grünen Apotheke zu Hause durchaus selbst behandeln. Viele Heilpflanzen gedeihen gut zusammen in Kästen und Schalen und können praktisch nach Anwendungsgebieten zusammengestellt werden.

PFLANZUNG UND PFLEGE

Mit dem eigenen Anbau von Heilpflanzen schützen Sie deren Vorkommen in freier Natur und sind auf der sicheren Seite. Denn beim Bezug in Biogärtnereien können Sie sich auf Artangaben und naturreine Qualität verlassen.

AUF NUMMER SICHER GEHEN

Noch vor wenigen Generationen war es ganz normal, Wildkräuter gegen gesundheitliche Beschwerden oder für die Kräuterküche in Feld und Flur zu sammeln. Mit der zunehmenden synthetischen Herstellung von Arznei- und Nahrungsmitteln ging die Kenntnis über die Pflanzen und ihre Wirkungsweisen aber verloren. Inzwischen ist das Interesse daran wieder erwacht und viele alte Hausmittel erleben eine Renaissance. Nur: Die Pflanzen sicher zu bestimmen, fällt vielen Kräutersammlern schwer. Und anders als in vorindustrieller Zeit herrscht eine durchaus berechtigte Skepsis über die Qualität der am Naturstandort gepflückten Pflanzen. Übermäßige Düngung, Abgase und saurer Regen belasten inzwischen leider auch die Wildflora.

Kein Wunder, dass viele Pflanzenfreunde Saatgut und Pflanzen deshalb lieber bei einem Anbieter ihres Vertrauens kaufen und sie dann selber kultivieren. Es ist ratsam, bei der Pflanzerde sowie bei Düngemitteln ebenfalls auf hohe Qualität zu achten. Empfehlenswert sind torffreie Produkte mit organischem Langzeitdünger und Pflanzenschutz- und -stärkungsmittel auf Biobasis. Naturnah zu gärtnern hat sich auch auf dem Balkon bewährt. Nützlinge können Sie beispielsweise mit einem Wildbienenhotel und Nektarpflanzen anlocken.

DAS AROMA BEWAHREN

Damit Kräuter ihre wertvollen Inhaltsstoffe richtig entfalten können, benötigen sie einen geeigneten Platz. Die meisten Heilkräuter sind Sonnenkinder, die von Natur aus auf Wiesen, Lichtungen oder an sonnigen Waldsäumen wachsen. Sie brauchen auch auf Balkon und Terrasse viel Licht und Wärme. Meist reicht jedoch eine nach Ost oder West exponierte Lage, die nur bis zum Mittag oder ab dem Nachmittag Sonne bekommt. Es gibt Heilpflanzen, die auch im Halbschatten wachsen wie Baldrian, Süßdolde und Frauenmantel; aber diese sind eindeutig in der Minderheit.

Ein anderer wichtiger Faktor ist das Substrat, in dem die Pflanzen stehen. Viele wärmeliebende Wildkräuter wachsen in der Natur auf kargen, trockenen Böden und vertragen keine normale humus- und nährstoffreiche Blumenerde für Zierpflanzen. Ebenso ungeeignet für Topfpflanzen ist normale Gartenerde, denn ihre Mikroorganismen können im Topf nicht lange überleben und ohne Bodenleben wird die Erde schnell bretthart. Für solche Arten sind spezielle Kräutererde-Mischungen aus dem Fachhandel ideal, die einen höheren Mineralanteil aufweisen und weniger Stickstoff und dafür mehr Phosphor enthalten.

KÜBEL ODER KASTEN?

Für welches Gefäß Sie sich entscheiden, ist letztlich Geschmackssache. Hauptsache, es bietet den Pflanzen genügend Wurzelraum. Mit Ausnahme von Sumpfpflanzen wie Brahmi oder Brunnenkresse, die gerne im Wasser stehen, sollten Töpfe und Kästen über ein Wasserabzugsloch verfügen, damit sich keine Staunässe bildet. Aus einer Schale unter dem Pflanzgefäß können Sie überschüssiges Wasser leicht abgießen. Tiefwurzelnde oder rhizombildende Heilpflanzen können in ein Hochbeet gepflanzt werden, für das es mittlerweile balkontaugliche Bausätze gibt. Praktisch sind auch spezielle wasserdurchlässige Pflanztaschen aus Kunststoff, die ein ausreichend großes Volumen für Wurzelkräuter haben. Ebenfalls auf beengtem Raum bewährt haben sich Vertikalbeete, die vor der wärmenden Hauswand aufgestellt werden und den vorhandenen Platz besonders effektiv nutzen. Speziell für Balkongeländer gibt es auch sogenannte Bridgetöpfe, die zwei getrennte Pflanzkammern haben. Diese werden beispielsweise unterschiedlich oft gegossen oder mit verschiedenen Erdmischungen gefüllt, wenn es die Ansprüche der Pflanzen erfordern.

ERNTE UND KONSERVIERUNG

Welche Pflanzenteile verwendet werden können und wie man sie am besten nutzt ist von Art zu Art verschieden. Frisch geerntet enthalten sie den höchsten Anteil an Wirkstoffen. Es gibt aber auch gute Methoden, sie eine Zeit lang haltbar zu machen.

DER BESTE ZEITPUNKT

Je nach Art entwickeln Kräuter den höchsten Anteil wertvoller Inhaltsstoffe zu unterschiedlichen Jahreszeiten. Das Aroma, das die Pflanzen dann entfalten, kann dafür ein guter Gradmesser sein. Bei Lippenblütlern wie Salbei oder Ysop liegt der beste Zeitpunkt zu Beginn der Blüte. Dann duften sie auch besonders stark. Andere wie Beifuß sind bereits bei der Knospenbildung erntereif und sollten spätestens dann gepflückt werden. Lavendel, Thymian oder Ringelblume sind während ihrer Vollblüte am aromatischsten, Gewürzfenchel oder Schwarzkümmel erreichen ihr Optimum während der Samenreife. Außerdem kommt es vor, dass nicht alle Pflanzenteile gleichzeitig reif und einzelne Blütenstände weiter entwickelt sind als andere.

ERNTE JE NACH TAGESFORM

Auch das Wetter und die Tageszeit beeinflussen den Erntezeitpunkt. Während Wurzelkräuter sehr früh morgens den höchsten Gehalt aufweisen, entfalten Heilpflanzen mit ätherischen Ölen ihre Blüten erst um die Mittagszeit und erreichen dann ihr volles Aroma. Blüten und Blätter von Kräutern mit hohem Gerbstoffanteil oder mit wertvollen Senfölen und Flavonoiden werden am besten in den späteren Nachmittagsstunden geerntet. Auch für die Samenernte ist dies die beste Zeit. In den Abendstunden verlagert sich der Stoffwechsel der Pflanzen in die Wurzeln, übrigens ebenso wie bei abnehmendem Mond. Dann spielt sich in den oberirdischen Pflanzenteilen nicht so viel ab wie am Tag, beziehungsweise wie bei zunehmendem Mond. Ernten Sie am besten bei trockenem Wetter und bedecktem Himmel. Dann verflüchtigen sich ätherische Öle nicht so schnell.

PFLÜCKEN UND TROCKNEN

Während Blüten je nach Entwicklungsstand einzeln gepflückt werden, sollten Sie bei der Blatternte immer ganze Stiele schneiden und die Blätter dann vorsichtig abzupfen. Das hat zwei Gründe: Zum einen lassen sich die Blätter so schonender abtrennen, zum anderen kann die Pflanze an der Schnittstelle neu austreiben und erhält so ihren buschigen Wuchs. Das Trocknen ganzer Triebe behält die Wirkstoffe besser, als wenn die Pflanzen vorher zerkleinert werden, denn durch jede Schnittstelle gehen Inhaltsstoffe verloren. Zerrieben werden sie erst kurz vor dem Benutzen. Auch der Zeitfaktor spielt eine Rolle. Je frischer die Kräuter verwendet werden oder je schneller sie trocken sind, desto besser. Allerdings zerstören höhere Temperaturen als etwa 40 °C die empfindlichen Zellen und die darin enthaltenen Wirkstoffe. Schonend trocknen ganze Stiele an einem dunklen und warmen, luftigen Platz – beispielsweise aufgehängt an einem Haken oder ausgebreitet auf einem Gitterrost. Nach dem Trocknen sollten die Heilkräuter dunkel, trocken und kühl gelagert werden. Braune Gläser mit Schraubdeckel oder ein verschlossenes Sammelbehältnis für die Tüten sind am besten geeignet.

Ernten Sie ganze Stiele und zupfen Sie die Blätter erst anschließend ab.

DIE HEILKRÄFTE NUTZEN

Die einfachste Möglichkeit, den Heilkräutern ihre Wirkung zu entlocken, ist ein Teeauszug: sprich, die Pflanzenteile mit heißem oder kaltem Wasser zu übergießen und ziehen zu lassen. Er lässt sich unterschiedlich nutzen: innerlich als Tee, äußerlich als Umschlag oder als Badezusatz. Heilpflanzen mit einem hohen Anteil fettlöslicher Substanzen eignen sich für ein Aromaöl zum Einreiben oder als Emulsion für eine Salbe. In Form einer Tinktur, also als konzentrierte, alkoholhaltige Lösung, sind Extrakte länger haltbar und werden nach Bedarf verdünnt eingenommen oder aufgetragen. Turbokräfte entfalten frische Heilpflanzen beim Pürieren mit einem Stabmixer. Deshalb strotzen Smoothies auch nur so vor Kraft. Sie sollten schnell getrunken werden, bevor sich die freigesetzten Wirkstoffe verflüchtigen.

12   PFLANZREZEPTE

Besonders praktisch für den Hausgebrauch ist es, sich eine Heilpflanzenauswahl nach persönlichen Bedürfnissen auf dem Balkon zusammenzustellen. So haben Sie vorbeugend oder gegen bestimmte Symptome immer eine kleine Apotheke im Grünen parat.

PFLANZREZEPTE NACH INDIKATIONEN

Schon im frühen Mittelalter war es in den Klöstern üblich, Heilpflanzen im Garten zu kultivieren. Um bei Bedarf schnell die richtigen Mittel parat zu haben, wurden Gewächse mit ähnlicher Wirkungsweise in einem Beet zusammengepflanzt – gewissermaßen als Apotheke im Freien.

Das Prinzip der Apothekergärten bietet sich auch für den Kräuteranbau zu Hause an. Im engen Raum eines Balkonkastens oder eines Kübels können sich die Pflanzen allerdings nicht so entfalten wie in einem großen Apothekergarten. Auch hinsichtlich der Ergiebigkeit hat so ein Kasten natürlich seine Grenzen. Für mehr als ein Exemplar pro Art ist er meist nicht ausgelegt. Die Rezepte in diesem Buch sind aber so konzipiert, dass Sie schon mit wenigen Blättern oder Blüten akute Beschwerden lindern können. Außerdem regt stetige Ernte einzelner Pflanzenteile zu neuem Austrieb an, denn Pflanzen wollen ja blühen und Samen bilden. So können Sie pro Saison meist zwei- oder sogar dreimal ernten, ohne die Pflanzen zu schwächen.

DIE MISCHUNG MACHT’S

Die Zusammenstellung der Pflanzrezepte für den Mini-Apotheker-Garten auf Balkon oder Terrasse folgt in erster Linie den jeweiligen Standortansprüchen der beteiligten Pflanzen. Nur wenn diese stimmen, bleiben die Pflanzen auch in einem engen Topf oder Balkonkasten auf Dauer konkurrenzstark. Licht, Substrat und Feuchtigkeit sollen schließlich allen Pflanzen in einem Gefäß gleichermaßen behagen. Die nachfolgenden Bepflanzungsvorschläge wurden daher ausschließlich für Arten konzipiert, die ähnliche Standortgegebenheiten schätzen und leicht zu kultivieren sind. Außerdem sind sie nachhaltig in Bezug auf ihr Erntepotenzial, das heißt, sie treiben schnell neu aus oder vermehren sich problemlos durch Aussamen. Auf Wurzelkräuter wurde beispielsweise bewusst verzichtet, denn deren Anbau ist im Topf nicht nur schwierig bis unmöglich, sondern zielt auch auf eine nur einmalige Nutzung ab. Abgesehen davon werden womöglich andere Pflanzen beim Ausgraben gestört. Eine Ausnahme bilden Pflanzen wie der Gewürzfenchel (Seite 60), der zwar eine lange Wurzel bildet und dafür ein großes Gefäß benötigt, von dem aber nur die oberirdischen Teile, also Blätter, Blüten und Samen, geerntet werden.

Dort, wo keine „All-in-one-Bepflanzung“ infrage kommt, ist ein Topfarrangement aus einzelnen Gefäßen eine gute Lösung. Dies bietet beispielsweise die Möglichkeit, frostempfindliche Gewächse wie Aloe separat im Haus zu überwintern oder Sumpfpflanzen wie Brunnenkresse in einem besonders feuchten Milieu zu kultivieren.

VEGANE PROTEINE

Eine Sonderstellung in diesem Buch erhalten stark eiweißreiche Pflanzen, die im Zuge einer veganen Ernährung immer mehr Anhänger finden. Sie benötigen für einen effizienten Anbau aber mehr Platz, als ein Topf oder Kasten bieten kann, und werden hier deshalb nur am Rande vorgestellt. Neben der Sojabohne (Glycine max) sind dies beispielsweise Chia (Salvia hispanica), Quinoa (Chenopodium quinoa), Amarant (Amaranthus caudatus) und die Gewöhnliche Sonnenblume (Helianthus annuus). Sie liefern nicht nur proteinreiche Samen, sondern bieten auf dem Balkon zur Blütezeit auch einen sehr schönen Anblick und haben deshalb zusätzlich einen therapeutischen Wert als Stimmungsaufheller. Schon allein dafür lohnt sich der Anbau. Da einige Eiweißlieferanten Tiefwurzler sind, zum Beispiel die Schmalblättrige Lupine (Lupinus angustifolius), oder sich wie Erdmandel (Cyperus esculentus) oder Erdnuss (Arachis hypogaea) überwiegend im Boden entwickeln, kommt für ihre Kultur auf dem Balkon allenfalls ein Hochbeet infrage, das ausreichenden Wurzelraum bietet.

Praktisch: Die Heilkräuter sind wie auf Rezept vom Arzt zusammengepflanzt.

1 |Klarer Kopf

Schon geringe Kopfschmerzen können die Empfindsamkeit immens stören und das Leistungsvermögen beeinträchtigen. Wer dann nicht immer gleich zur Tablette greifen möchte, kann den Schmerz mit Topfkräutern wie Lavendel, Rosmarin, Mädesüß, Schlüsselblume, Mutterkraut oder Echtem Ziest wirksam lindern.

Wer häufiger von Kopfweh geplagt wird, sollte vom Arzt abklären lassen, welcher Auslöser dafür vorliegt oder ob eine ernsthafte Erkrankung dahinter steckt. Wer nur gelegentlich unter Kopfschmerzen leidet, kann sich gut mit den für dieses Pflanzrezept ausgewählten Kräutern helfen.

SCHMERZSTILLEND UND KRAMPFLÖSEND

Eine Alternative zur Kopfschmerztablette sind Kräuter wie das Mädesüß und die Schlüsselblume, denn sie enthalten ein natürliches Depot an Acetylsalicylsäure. Spiraea ulmaria, wie das Mädesüß (heute Filipendula ulmaria) früher mit botanischem Namen hieß, ist Namensgeberin des Aspirins. Aus ihr wurde erstmals das Glykosid Salicin isoliert, der Grundstoff des bekannten Schmerzmittels. Wie bei der Schlüsselblume (Primula veris) steckt der Wirkstoff zwar überwiegend in der Wurzel, aber auch aus den Blüten der Schlüsselblume und aus Blüten und Blättern des Mädesüß lässt sich ein schmerzstillender Tee bereiten.

Das Mutterkraut (Tanacetum parthenium) erweitert die Blutgefäße und wirkt durch Parthenolid entzündungshemmend und krampflösend. Es hilft vorbeugend gegen Migräneattacken, insbesondere wenn diese hormonell bedingt sind. Schwangeren und Korbblüten-Allergikern wird aber von der Anwendung abgeraten.

Lavendelblüten beruhigen gereizte Nerven, ein Extrakt aus Rosmarinblättern oder den Blüten und Blättern des Echten Ziest (Stachys officinalis) aktivieren Durchblutung und Kreislauf. Als Aromaöl (Zubereitung wie beim Rezept auf Seite 34) auf Stirn, Schläfen und Nacken aufgetragen hilft es ebenso wie das im Wirkungsgrad durchaus mit Paracetamol vergleichbare Pfeffer-Minzöl, das auch für Kinder verträglich ist.

EIN DUFTKISSEN ZUR ENTSPANNUNG

Bei Kopfweh hilft es oft schon, sich ein paar Minuten hinzulegen und die Augen zu schließen. Unterstützend wirkt ein Duftkissen unter dem Kopf. Dazu stellen Sie zu gleichen Teilen ein Potpourri aus getrockneten Lavendel- und Ziestblüten, Pfeffer-Minz- und Rosmarinblättern zusammen und füllen dies in ein Baumwoll- oder Chintz-Säckchen mit Zugband.

Blütenstand des Echten Ziest.

Pflanzen mit unterschiedlichen Bodenansprüchen bilden ein Topf-Potpourri.

GEMEINSAM STARK

Mit Ausnahme des Mädesüß, das einen feuchteren Standort schätzt, benötigen alle Kräuter einen sonnigen Platz und eine durchlässige Erde, z. B. mit Vulkansteinchen (Perlite) angereicherte Kübelpflanzenerde aus dem Gartencenter. Sie können in beliebiger Reihenfolge in einen Balkonkasten gepflanzt werden. Der Lavendel benötigt im Frühjahr einen Rückschnitt, damit er seinen kompakten Wuchs behält. Es ist auch möglich, die Pflanzen in einem Topfarrangement zusammenzustellen. Dann wird das Mädesüß mit in den Kräuterkreis einbezogen und einfach häufiger gegossen.

2 |Nur die Ruhe

Unter Termindruck, privaten Sorgen, Schlaflosigkeit und beruflichem Stress leiden immer mehr Menschen. Gegen nervöse Beschwerden ist zum Glück so manches Kraut gewachsen – zum Beispiel Basilikum, Johanniskraut, Kamille, Kappenmohn, Lavendel und Malve.

Bewahrt die Nerven: Johanniskraut hilft bei Stress und innerer Unruhe.

BADEKUGELN ZUM RELAXEN

Mischen Sie für drei Badekugeln 40 g Natron, 20 g Zitronensäure, 20 g Speisestärke, 20 g geschmolzene Kakaobutter und 10 g Milchpulver mit je 15 Tropfen Johanniskraut-, Lavendel- und Basilikumöl. Fügen Sie noch Kräuterblüten von Lavendel und Johanniskraut hinzu und kneten Sie alles durch, bis die Masse geschmeidig ist. Formen Sie drei Kugeln und verwenden Sie eine pro Bad.

Johanniskraut-Blüten sind essbar und Hingucker im Salat.

Dass Wohlfühlen und Gesundheit eng miteinander verzahnt sind, wird besonders deutlich bei organischen Krankheiten, die auf nervösen Störungen beruhen. Ganz auf Wellness eingestellt ist deshalb dieses Pflanzrezept, in dem das beruhigende Johanniskraut im Mittelpunkt steht. Als Ruhestifter gelten auch Hopfen und Baldrian, die aber für den Anbau auf dem Balkon nicht ganz so gut geeignet sind wie Lavendel (Lavandula angustifolia) oder das in Indien als Königskraut verehrte Tulsi-Basilikum (Ocimum tenuiflorum). Ein Tee aus frischen Blättern (Rezept Seite 49) senkt den Kortisolspiegel und baut Stress ab – Sie können ihm auch noch ein paar getrocknete Blüten und Blätter des Kappenmohns (Eschscholzia californica) beimischen oder eine Tinktur daraus herstellen. Wie man dabei vorgeht, lesen Sie im Rezept auf Seite 31. Ersetzen Sie den Frauenmantel einfach durch Tulsi- und Kappenmohnblätter.

HILFE FÜR DAS NERVENKOSTÜM

Da sich Stress oft auf den Magen niederschlägt, kommen auch Kamille (Matricaria recutita) und Malve (Malva sylvestris) ins Spiel, die für ihre magenberuhigende Wirkung bekannt sind. Die Hauptrolle in diesem Potpourri hat das Johanniskraut (Hypericum perforatum