Heimliche Invasoren (STAR-DUST 17) - Jens F. Simon - E-Book

Heimliche Invasoren (STAR-DUST 17) E-Book

Jens F. Simon

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Beschreibung

Sigurd und Alethea befinden sich wieder in einem Körper. Der Planet ANUN’HA, auf dem sie sich aufhalten, war einst eine lebende Entität. Heute steht dort auf einem von zwei Kontinenten das Sternen-Zikkurat, das einzige Vermächtnis eines sehr alten Sternenvolkes, das Alte Geschlecht von Krsutner. Der zweite Kontinent ist von menschenähnlichen Intelligenzen besiedelt. Sie nennen sich Akkattarier. Als vor über einer Generation die sogenannten ‚Heimlichen Invasoren‘ von den Sternen auftauchten, ist die Gesellschaft im Aufruhr. König Šamšī-Rohh II, das Oberhaupt von AKKATTA, versucht die wirtschaftliche Ausbeutung durch die waffentechnisch überlegenen Fremden zu minimieren. Als das Sternen-Zikkurat plötzlich aktiv wird und die Raumschiffe der ‚Heimlichen Invasoren‘ angreift, kommt es endgültig zur Eskalation. Sigurd wird unfreiwillig in die beginnenden Auseinandersetzungen hineingerissen und muss sich gleichzeitig gegen die immer noch in seiner Schulter befindlichen Schicksalstafeln zur Wehr setzen, die begonnen haben, ihn zu manipulieren. Sein Ziel, einen Weg zurück zur Erde zu finden, scheint plötzlich in weite Ferne gerückt zu sein.

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Seitenzahl: 78

Veröffentlichungsjahr: 2022

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STAR-DUST

Im Bannfluch der Naniten

Band 17

Heimliche Invasoren

© 2022 Jens F. Simon

Illustration: S. Verlag JG

Verlag: S. Verlag JG, 35767 Breitscheid,

Alle Rechte vorbehalten

Neuauflage von ‚Der Spezialist MBF‘

ISBN: 978-3-96674-464-5

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig und wird sowohl strafrechtlich als auch zivilrechtlich verfolgt. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Virtuelle Realitäten umgeben uns, sobald wir geboren werden. Jeder Mensch hat seine ureigene Sicht der Dinge. Die Wirklichkeit ist ein subjektives Erleben der Dinge. Stell dir vor, eines Tages erwachst du in einem fremden Körper, siehst mit fremden Augen eine gänzlich neue Welt. Bist du wiedergeboren? Was ist geschehen? „Nur ein Traum“, denkst du, aber dieser „Traum“ geht nicht zu Ende. Dir bleibt nichts anderes übrig, als die neuen Gegebenheiten anzunehmen, auch wenn du denkst, dass diese Wirklichkeit nicht mehr deine Wirklichkeit ist.

Inhaltsverzeichnis:

Irreversibilität unerwünscht

Moderate Marodeure

Die Erschaffer

ANUN’HAs Weg

Der Feind in dir

Kapitän Solaakks Sieg

Trennung von Alethea

Der Ring der Fünf

Irreversibilität unerwünscht

Der hinterhältige Angriff hatte die Netzhaut meiner Augen stark angegriffen. Ich hatte es höchstwahrscheinlich nur meinen Körper-Naniten zu verdanken, dass es zu keinen bleibenden Schäden gekommen war.

Nach dem Sprung stand ich jetzt in absoluter Dunkelheit.

„Das war wirklich knapp. Wieso haben diesmal die Tafeln nicht geholfen oder dein besserwisserisches Unterbewusstsein nicht eingegriffen?“

Aletheas Gedanken zeigten mir auf, dass ich mich wirklich nur auf mich selbst verlassen konnte.

Ich ließ die Frage unbeantwortet und konzentrierte mich auf die Dunkelheit. Es war still, zu still.

Die Augennerven reagierten sofort auf mein Bedürfnis, wenigstens ein wenig mehr erkennen zu können und die Nanobots optimierten in Sekundenschnelle die Leistungsfähigkeit der Netzhaut.

Es wurde etwas heller, nachdem ich nun auch im Infrarotbereich sehen konnte. Ich stand in einem langen Korridor, der etwa fünf Meter breit war und dessen Wände in einem merkwürdigen Farbton erstrahlten.

„Ich glaube nicht, dass das, was du gerade wahrnimmst, die Farbe der Wände ist. Vielmehr ist es eine Art Wärmestrahlung, die von ihnen ausgeht und die sich in der Infrarotsicht anders darstellt.“

„Ist das jetzt so wichtig? Man hat auf uns hinterrücks geschossen. Ich denke wir verlassen diesen ungastlichen Ort und teleportieren“, antwortete ich etwas grob auf Aletheas Gedanken.

Trotzdem berührte ich mit der Hand vorsichtig die Wandfläche.

Die Naniten der Hautrezeptoren erfassten sofort die Wärme und übermittelten meinem Gehirn ebenfalls noch ein Vibrationsempfinden.

Die Wand begann immer stärker zu vibrieren und die Schwingungen pflanzten sich über den Boden fort.

Fernes Donnergetöse in rhythmischen Schlägen ließ mich aufhorchen. Dann, unvermittelt, setzte Ruhe ein.

„Ich komme mir vor, als würde ich mich im Bauch eines riesigen Lebewesens befinden.“

Alethea schwieg und ich wusste nicht wirklich, was ich von alle dem hier halten sollte.

„So kommen wir nicht weiter! Ich weiß überhaupt nicht, was mich getrieben hat, hierher zu springen. Ich schlage vor, wir teleportieren zurück in den Raum mit dem hufeisenförmigen Pulttisch von Professor Yout’jang. Was meinst du dazu, Alethea?“

„Wir müssen nochmals mit diesem Saviier sprechen. Dein Körper materialisierte aus einem in seinem Labor künstlich erzeugten Schwarzen Loch. Ich denke, nur dort besteht die Möglichkeit zu erfahren, ob und wie wir wieder zurück in unsere Welt gelangen können. Das ist doch immer noch dein Ziel, oder?“

Alethea hatte recht und ich war gleichzeitig auch verblüfft. Nicht nur wegen ihrer Frage, sondern auch wegen der Tatsache, dass ich an ein Zurück überhaupt nicht mehr gedacht hatte.

„Vorsicht, du wirst bereits durch die Tafeln manipuliert.“

Die innere Stimme meines Unterbewusstseins ließ mich aufhorchen.

Ich hatte ebenfalls ganz vergessen, dass sich die Schicksalstafeln immer noch in meiner Schulter verbargen.

Der Angriff kam wiederum vollkommen unerwartet. Sonnenhelle Strahlen umhüllten plötzlich meinen Körper und ich wurde einige Meter weit in den Gang hineingeschleudert.

Ich hatte das Gefühl, in Flammen zu stehen.

Es dauerte zwar nur wenige Sekunden, bis die Blendung meiner Augen von den Körpernaniten beseitigt worden war, aber auch diese kurze Zeitspanne bedeutete für mich fast eine halbe Ewigkeit.

Ich glaubte, ich würde sterben und ein Konglomerat von Eindrücken aus meiner Vergangenheit begann mit einem Mal, durch meinen Geist zu toben.

Als ich verstört aufblickte, erkannte ich etwa zwei Meter große, würfelartige Maschinen, die auf jeweils sechs stelzenförmigen Beinen vor mir standen.

Aus rotglühenden Abstrahlöffnungen, die sich an der Unterseite des Würfels befanden, schossen nadelfeine Laserstrahlen auf mich zu.

Mein Unterbewusstsein hatte anscheinend bereits längst reagiert und einen telekinetischen Abwehrschirm um mich herum aufgebaut.

Jedenfalls wurden die Strahlen wenige Zentimeter von mir entfernt abgelenkt und teilweise sogar zurückgeworfen.

Erste Explosionen zeigten mir, dass sie tatsächlich gefährlich waren.

„Dummkopf, normalerweise müsstest du schon längst tot sein, wenn nicht zunächst die Tafeln eingegriffen hätten und danach ich. Besinne dich endlich und reagiere!“

Fast schmerzhaft laut tönte die geistige Stimme meines selbstständig agierenden Unterbewusstseins durch meinen Kopf.

Ohne weiter zu überlegen teleportierte ich und sprang zu der letzten in meinem Kopf vorhandenen Erinnerung, dem großen, hufeisenförmigen Pulttisch. Im Raum befand sich kein lebendes Wesen, als wir rematerialisierten.

Ich zuckte zusammen, als sich ein stechender und gleichzeitig heißer Schmerz in der rechten Schulter bemerkbar machte.

Er verschwand sofort wieder und ich wurde abgelenkt, als sich die Tür öffnete.

Ich wusste, dass sich dahinter ein Fahrstuhl befand und dass dieser Raum ein geheimes Refugium des Professors darstellte.

Und richtig, genau, wie ich es erwartet hatte, kam Professor Yout’jang durch die Tür. Er betrat den Raum, ohne mich zunächst bemerkt zu haben.

„VVT, Verbindung zu Saviier herstellen“, hörte ich ihn laut sagen.

Natürlich wusste ich mittlerweile, dass es sich bei dem VVT um ein neuartiges Kommunikationssystem handelte. Über die Sprachsteuerung hatte er das Virtual Visible Table System aktiviert.

Ohne Verzögerung sah ich jetzt das verkleinerte Abbild des Gravo-Designers Saviier direkt vor mir auf der Schreibtischplatte als Hologramm entstehen.

Das Hologramm hatte mir den Rücken zugedreht und blickte in Richtung des Professors.

Als dieser sich nun dem Tisch zuwandte, blickte er jedoch nicht das Hologramm an, sondern richtete seinen Blick direkt auf mich. Auf seiner Stirn bildeten sich eine Vielzahl von Falten, das war aber bereits schon alles. Es schien mir gerade so, als hätte er auf mein Erscheinen gewartet.

„Saviier, es tut mir leid, ich muss die Verbindung unterbrechen. Ich habe Besuch bekommen!“

Das Hologramm des Gravo-Designers verblasste, ohne dass ich noch ein Wort von ihm vernehmen konnte.

„Paurusa, ich wusste, dass ich Sie wiedersehen würde. Ihr plötzliches Verschwinden war wohl nicht ganz freiwillig gewesen, richtig? Saviier und ich konnten es uns denken, dass Sie selbst nicht einfach ohne Grund das Gespräch abbrechen. Was ist geschehen?“

Er schaute mich fragend an und in seinem Gesicht konnte ich deutlich eine zunehmende Spannung erkennen.

So ganz ruhig, wie er sich nach außen hingab, war er wohl doch nicht. Ich versuchte ein Lächeln und setzte mich in einen der Sessel, die vor den Pulttisch standen oder besser gesagt schwebten.

„Professor Yout’jang, Sie haben nicht ganz unrecht. Die Tafeln in meiner Schulter beginnen ein gewisses Eigenleben zu entwickeln. Die Teleportation wurde tatsächlich nicht durch meinen Willen ausgelöst.“  

„Verrate nicht zu viel über uns.“

Aletheas Gedanke vernahm ich nur am Rande meiner eigenen Gedankengänge. Natürlich hatte ich nicht vor, mehr als notwendig über Alethea und mich zu verraten. Insbesondere, da der Leiter des Virtuell Reality Centers keine Kenntnis über unsere körperliche und geistige Verschmelzung hatte.

„Ich muss unbedingt Saviier sprechen“, platzte es trotzdem aus mir heraus.

„Sehr interessant. Welche Funktionen haben den diese sogenannten Tafeln? Soviel ich verstanden habe, besteht ihr Körper aus organischen Naniten und ist ähnlich aufgebaut wie die Lifebots. Sehr interessant, wirklich!“

Hatte er mich tatsächlich nicht verstanden oder wollte er mich nicht verstehen? Professor Yout’jang ließ sich gemächlich in einen der frei herumstehenden Sessel gleiten. Ich schwieg und schaute ihn skeptisch an.

„VVT, Verbindung zu Saviier herstellen“, hörte ich ihn sagen.

Ich blickte gespannt auf den Tisch, wo auch zuvor bereits das kleine Hologramm entstanden war. Es dauerte diesmal etwas länger, bis ich Saviier in voller Gestalt erblicken konnte.

„Yout’jang, was kann ich für Sie tun? Leider bin ich etwas in Zeitdruck. Ich befinde mich gerade auf dem Weg in den Regierungspalast.“

„Lieber Saviier, entschuldigen Sie vielmals die Belästigung. Aber mein Besuch hat das dringende Bedürfnis mit Ihnen in Kontakt zu treten“, erwiderte der Professor mit einem ironischen Unterton.

Das Hologramm begann sich langsam zu drehen, als er mit dem Zeigefinger der rechten Hand die Kontaktfläche des VVT Displays an seinem linken Arm betätigte.

Ich wartete, bis sich das Hologramm des Gravo-Designers mit dem Gesicht zu mir gedreht hatte. „Paurusa!“ Sein erstaunter Ausruf zeigte mir, dass er mich erkannt hatte.

„Saviier entschuldigen Sie die Störung und ebenfalls mein damaliges, plötzliches Verschwinden. Es war nicht ganz freiwillig gewesen. Ich benötige unbedingt weitere Einzelheiten über das von Ihnen künstlich erzeugte Schwarze Loch. Nach Ihren Angaben ist mein Körper durch das Schwarzes Loch transportiert worden. Gibt es Informationen zum Ausgangspunkt?“

Ich legte eine kurze Pause ein.

„Frage ihn, ob die Verbindung durch das Loch noch besteht“, vernahm ich unvermittelt Aletheas Gedanken.

Bevor ich die entsprechende Frage formulieren konnte, verblasste das Hologramm Zusehens und verschwand nach wenigen Sekunden vollkommen.

Das ist merkwürdig. Das VVT-Signal wurde anscheinend durch eine stärkere Quelle überlagert und der Kontakt damit unterbrochen.“

Ich schaute erstaunt von der Tischplatte zu Professor Yout’jang.

„Was bedeutet das genau?“

„Das kann ich Ihnen leider nicht sagen. Ich kenne diese neue Kommunikationstechnologie zu wenig.“

Es war wie verhext. Ich hatte den Eindruck, dass ich einfach nicht vom Fleck kam.

„Was ist mit diesen Tafeln in deiner Schulter? Frage ihn, ob er eine Möglichkeit sieht, sie zu entfernen!“

Ich folgte Aletheas Vorschlag, ohne zu überlegen.

„Yout’jang, Sie erinnern sich sicherlich. Saviier hat es bereits angesprochen. Es sitzen sieben kleine Täfelchen in meiner rechten Schulter. Gibt es aus Ihrer Sicht eine, wenn auch nur winzige Möglichkeit, sie zu entfernen?“

Professor Yout’jang sah mich mit starrem Blick an.

„Ich erinnere mich. Ich erinnere mich auch daran, dass Ihr Körper aus organischen Naniten besteht. Wir haben hier im Virtuell Reality Center eine gewisse Routine, was die Reparatur unserer Lifebots betrifft, aber diese bestehen aus künstlichen Nanobots.“

Er machte eine Pause.

„Wir müssten zuvor Ihren Körper einigen Tests unterziehen, Zellproben entnehmen und die betreffende Stelle genaustens vermessen. Anhand Ihrer Fragestellung kann ich wohl davon ausgehen, dass diese Täfelchen nicht von Anfang an zu Ihrem Körper gehört haben, sondern irgendwann später dazugekommen sind, richtig?“

„Ja, so ist es. Ich wurde selbst davon vollkommen überrascht.“