Ousía (Bd.1): Ruf der Sterne - Jens F. Simon - E-Book

Ousía (Bd.1): Ruf der Sterne E-Book

Jens F. Simon

4,6

Beschreibung

Ousía Band1: Ruf der Sterne Das kleine Dorf Tautenburg im Tautenburger Wald, Thüringen. Hier steht das größte Teleskop Deutschlands. Der Astronom Calvin-Jasper Melchor empfängt merkwürdige Signale. Zunächst glaubt ihm keiner seiner Kollegen. Als sich auf der nahegelegenen Burgruine plötzlich merkwürdige Dinge ereignen, setzt er dort seine Nachforschungen fort und macht eine außergewöhnliche Entdeckung. Die eBook to Go Reihe Regelmäßig erscheinende, ausgewählte Romane in einer handlichen Form für dein Handy Pressemitteilung eBook to Go http://www.openpr.de/news/904219.html eBook to Go blog-shops: https://verlag-store-sverlagjg.blogspot.de/ https://verlags-verkaufs-store-ebooktogo.blogspot.de/ https://e-books-ohne-kopierschutz.blogspot.de/

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eBook to Go

Ousía

Band 1

Ruf der Sterne

Jens F. Simon

© 2016 Jens F. Simon

Illustration: S. Verlag JG

Verlag: S. Verlag JG, 35767 Breitscheid,

Alle Rechte vorbehalten

Mit Genehmigung des Autors als Neuauflage in der eBook to Go Reihe.

Der vollständige Roman ist erschienen unter dem Titel: SternenStraße von Jens Frank Simon

1.Auflage

ISBN: 978-3-95745-540-6

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Inhalt:

Die Technohybrid-Fähre

Die Burgruine

Die Ankunft

Das Sternenschienensystem

Aufbruch in die Tiefe

Nommes TONK-Szenario

Das Dimensionstor

 Die Sucher

 Das Mädchen Nyeß

Wünsche bleiben oftmals unerfüllt, insbesondere wenn es sich dabei um Utopien handelt. Das Universum ist jedoch unendlich und somit sind auch den sonderbarsten Dingen keine Grenzen gesetzt.

Die Technohybrid-Fähre

Der Himmel war wolkenlos und dunkelblau. An diesem Abend des Spätjuni des Jahres 2018 schien die Luft besonders ozonhaltig zu sein. Es roch nach einem Frühjahrsgewitter, obwohl keine einzige Wolke am Himmel zu sehen war.

Calvin-Jasper Melchor, auch bloß C.J. genannt, war alleine in dem riesigen Raum des Karl-Schwarzschild-Observatoriums. Er blickte nun schon über zwei Stunden durch das große Teleskop und konnte sich einfach nicht satt sehen, an den vielen Sternen am Firmament und darüber hinaus, so wie er es manchmal für sich selbst nannte.

Er war Astronom mit Leib und Seele.

Mit seinen neunundzwanzig Jahren war er einer der Jüngsten unter seinen Kollegen. Sein Chef, Professor Meinrat von der Universität Jena hatte ihn erst letzte Woche gefragt, ob er nicht als Dozent an seiner Professor mitarbeiten wolle. C.J. hatte sich eine Bedenkzeit erbeten.

Versonnen schweifte sein Blick durch die große Halle in deren Mitte das riesige Gerät stand. Er war hier in Tautenburg aufgewachsen. Seine Eltern lebten noch in dem kleinen 310- Einwohnerdorf. Schon als Kind hatte es ihn immer wieder zu dem größten Teleskop Deutschlands hingezogen.

Die Faszination der Sterne, die Weiten des Weltalls ließen ihn seinen Berufswunsch schon frühzeitig definieren; Astronom. Er träumte davon, fremde Welten zu entdecken.

Für ihn war es das Höchste im Leben neue Sternensysteme und Galaxien zu durchstreifen, sei es auch nur mit dem Auge. Der erste extrasolare Planet wurde tatsächlich mit dem Teleskop in Tautenburg entdeckt.

Calvin-Jasper schaute durch das einzige Fenster neben dem Teleskop hinaus in die beginnende Dämmerung.

Der Himmel war übersät mit Abermillionen Sternen und die Luft roch nach frisch gemähtem Gras.

Der Junggeselle C.J. ließ das Teleskop wieder einfahren und stand von der Sitzeinrichtung auf, die an einem mechanischen Schwenkarm mit dem eigentlichen Gerät verbunden war und jede Drehbewegung mitmachte.

Er wollte noch, bevor es ganz dunkel wurde, sämtliche Antennen der Warte neu kalibrieren.

Neben dem Gebäude lag das so genannte Antennenfeld.

Hier standen bis zu dreihundert einzelne Antennen in der Gegend verteilt, deren Anordnung genau berechnet war, damit man möglichst viele unterschiedliche Kombinationen mit unterschiedlichen Abständen zwischen den Antennen bilden konnte. Das ganze nannte man Interferometrie.

Die unbeweglichen Antennen empfingen alle möglichen Signale, die dort draußen in den Weiten des Kosmos umherschwirrten.

C.J. war ganz besessen davon, relevante Signale herauszufiltern, zu analysieren und mit den Daten der anderen Antennen in Verbindung zu setzen, zu vergleichen.

Er hatte damit begonnen, mehrere Antennen in Bündel auf eine bestimmte Himmelsrichtung auszurichten.

Er glaubte einem Phänomen auf die Spur gekommen zu sein und benötigte mehr Dateninput.

Im Schein des nun aufgehenden Mondes konnte er vom Antennenfeld aus die Reste der Burg erkennen, die auf einem Hügel inmitten des dicht bewachsenen Tautenburger Waldes stand.

Sie hob sich jetzt deutlich sichtbar hervor und das bleiche Mondlicht, das sie von der Seite anstrahlte, erzeugte durch die zerbrochenen Fensteröffnungen hindurch eine gespenstige Silhouette.

C.J. erinnerte sich gelesen zu haben, dass die Burg aus dem Jahre 1223 der Familie Schenk von Vargular gehörte.

Sie war angeblich vor weit über 200 Jahren von Dämonen zerstört worden, so hieß es jedenfalls. Es soll sich um eine sehr mysteriöse Begebenheit gehandelt haben und der Sternenhimmel soll damals mit beteiligt gewesen sein.

Diese Aussage war auch der Grund gewesen, dass C.J. den Artikel überhaupt gelesen hatte.

Der Streifenform, die er auf einer sehr niedrigen Frequenz mit den Antennen hier gemessen hatte und die erhöhten ultravioletten Strahlen, welche ein Muster erzeugten das aussah wie gerade verlaufende Eisenbahnschienen mit den dazugehörigen Schwellen, musste er einfach nachgehen.

Etwas Ähnliches meinte er auch aus den teilweisen Originaltexten der damaligen Aufzeichnungen herausgelesen zu haben. Obwohl die Menschen im beginnenden neunzehnten Jahrhundert überhaupt noch nicht über die technischen Voraussetzungen verfügt hatten, wie es heute der Fall war.

Aber die Passagen deuteten an, dass man diese Muster sogar mit eigenen Augen am Firmament hatte erkennen können. Das konnte kein Zufall sein.

C.J. schaute nochmals kurz auf die Antennen und war mit seiner Leistung zufrieden, dann ging er langsam zurück zur Sternenwarte.

Der Himmel war immer noch wolkenlos und er wollte dies nutzen, um nochmals mit dem Teleskop nach dem zu suchen, was er bereits mit den Antennen glaubte gefunden zu haben, außerirdische Präsenz.

Mit geübten Fingern schaltete er das Gerät in den Coudé-Modus und leitete das Licht in den Spektrometer, der im Keller stand. Die endgültige Auswertung würde er morgen machen.

Der nächste Schritt war die Nutzung des Teleskops als ‚Schmidt-Kamera’. Die Linsen waren direkt über die Burgruine ausgerichtet, als er die ersten Bilder anfertigte.

Gegen 02.00 Uhr Nachts fing sein Körper jedoch an, sein Recht zu einzufordern. Calvin-Jasper Melchor ging zu Bett und fing an zu träumen.

Ein riesiger Vogel schwebte auf ihn herab. Er hatte eine Flügelspannweite von mindesten zehn Metern. C.J. pfiff und der Vogel landete neben ihm.

Ohne Angst stieg er auf seinen Rücken, klemmte seine Beine zwischen Flügeln und Körper und hielt sich am Hals des Tieres fest, so, als wäre es ganz normal, auf dem Rücken eines riesigen Vogels zu sitzen. Langsam hob das Tier vom Boden ab und schwang sich immer höher dem Himmel entgegen. Er hielt sich an keine Regeln und flog höher und höher hinauf.

Schon wurde es kälter, dann ebenfalls dunkler. Noch immer verspürte C.J. keine Angst. Er wusste, dass der Vogel ihn schützte.

Als die Erdoberfläche unter ihnen immer kleiner wurde und schon keine Einzelheiten mehr erkennbar waren, hielt der Vogel an. Sie befanden sich bereits am äußeren Rand der Atmosphäre.

Normalerweise hätte er nicht mehr atmen können oder wäre schon längst erfroren, aber nichts dergleichen war geschehen.

Sein Flugvogel hatte seine Flügel wieder dicht an den Körper angelegt und schwebte in die Umlaufbahn der Erde ein. C.J. genoss die Aussicht auf den blauen Planeten.

Von diesem Moment hatte er ein Leben lang geträumt. Wirklich hinauszugehen ins All, zu seinen Sternen, die er tagtäglich durch das Teleskop beobachtete.

Er wollte noch weiter hinaus, ganze Galaxien und Spiralnebeln schienen ihn zu rufen, schienen auf ihn zu warten.

Mit seinem Arm deutete er auf die der Erde entgegengesetzte Seite. Hier glitzerten Milliarden von Sternen.

„Dort hin will ich, mein Freund. Schwing deine Flügel und bringe mich in die Unendlichkeit.“

Der riesige Vogel hatte ihn gehört und verstanden. Er schwang seinen Körper herum, weg von dem Planeten und fing an seine Flügel immer schneller zu schlagen. Mit leuchtenden Augen verfolgte C.J. sein Tun.

Die Erde wurde zusehends kleiner und kleiner. Der Mond war schon lange aus seiner Sicht verschwunden und die Schwärze des Alls nahm ihn auf. Dann, mit einem Mal wurde ihm kalt.

Die Sterne schienen in weite Ferne gerückt zu sein, sie glitzerten nicht mehr so hell, wie noch vor wenigen Minuten. „Das Ganze war falsch“, schien ein Gedanke ihn zu peinigen.

„Stopp, halte an, ich will nicht weiter hinaus.“

Aber der Vogel hörte diesmal nicht. Er schlug weiter mit kräftigen Schlägen seine Flügel und flog in die Dunkelheit hinaus.

C.J. atmete schwerer, sein Herz raste als er mit einem Schrei aufwachte. Im ersten Moment wusste er tatsächlich nicht, wo er war und rang verzweifelt nach Luft, die er glaubte nicht zu haben. Dann setzte sein Gedächtnis ein und er fand zurück in die Realität.

Nach dem Frühstück hatte C.J. sich vorgenommen, die Bilder zu entwickeln, die er in der Nacht zuvor über das Teleskop geschossen hatte.

Frank Seermann, einer seiner Kollegen und gleichzeitig ein Doktorand, dem hier eine praktische Ausbildung widerfuhr, sprach ihn beim gemeinsamen Frühstück in der Kantine an: „C.J. Sie geben wohl überhaupt nicht auf. Sagen Sie nur, Sie waren das, der gestern noch mitten in der Nacht in der Sternwarte arbeitete? Glauben Sie wirklich mit diesen komischen Linien und Strichen etwas beweisen zu können? Ich kann da absolut keine Muster herauslesen!“

Er lächelte und es sah sehr überheblich aus.

„Was sagt denn Professor Meinrat zu den Hirngespinsten?“

Calvin-Jasper hatte überhaupt keine Lust, sich schon wieder von diesem Tölpel anpöbeln zu lassen. Er stand wortlos auf und verließ die Kantine.

„Sie sollten langsam erwachsen werden, mein Lieber!“

Den letzten Satz hätte er sich sparen können. Schließlich hatte Professor Meinrat ihm eine Dozentenstelle angeboten und nicht ihm.

Außer dem Professor schien ihn hier an der Sternwarte niemand so richtig für voll zu nehmen.

Hatte er sich vielleicht wirklich in etwas verrannt? Hatte dieser Seermann Recht? Er vergaß für ein paar Minuten, weswegen er überhaupt diesen Beruf ergriffen hatte. Als er jedoch die ersten Bilder von gestern Abend in Händen hielt, wusste er, dass er richtig lag. Es waren eindeutige Muster zu erkennen. C.J. suchte das alte Buch mit den Ereignissen vor zweihundert Jahren heraus.

Er blätterte bis etwa zur Mitte. Dort war eine Handzeichnung abgebildet.

Sie glich den Mustern auf seinen Bildern, wie ein Ei dem andern. Also doch. Etwas schien vom Himmel, womöglich aus dem Weltall gekommen zu sein und hatte die Burg verwüstete, so jedenfalls interpretierte er die Sätze, die in dem Buch, das vor ihm lag, standen.

Kurz erinnerte er sich an einige Bruchstücke des Traums von letzter Nacht.

Nein, Abergläubisch war er nicht. Es war kein Omen, wahrscheinlich hatte sein Unterbewusstsein irgendwelche Informationen, die ihm bewusst entgangen waren, aufgearbeitet.