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Tee, Otto und Leuchttürme: Ostfriesische Klischees sind weit über die Grenzen der Nordseeküste bekannt – wer denkt, dass Ostfriesland nicht mehr zu bieten hat, wird von diesem Buch eines Besseren belehrt. Abseits bekannter Wege warten kleine und große Highlights und Geheimnisse, die Touristen und Einheimischen einen neuen Blick auf die Region ermöglichen. Genießen Sie ein leckeres Krimi-Menü oder bestehen Sie die Prüfung zum Ostfriesen-Abitur.
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Seitenzahl: 145
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WIEBKE REISSIG-DWENGER,SÖNKE DWENGER
IN OSTFRIESLAND
BESONDERES ABSEITS DER BEKANNTEN WEGE ENTDECKEN
IMMER: EINE SÜNDE WERT!
1 ProBier mal die Stadtperle!
2 Die Klassiker für den Haushalt
3 Backen mit Fingerspitzengefühl
4 Gesund genießen beim »Kleinen Wilddieb«
5 Für richtige Weinschmecker
6 Der alte Klön-Krug
7 Ostfriesland zum Mitnehmen
8 Mit Herz und Hand
9 Eier-Grog und Herings-Stipp
10 Schlemmen und schlummern
11 Laden voller Genuss
12 Ab in die Koje!
13 Fischbuffet mit Panoramablick
14 Mordkompott zum Dessert
15 Speck-Marmelade und Bier-Aufstrich
16 Ausschank mit Tradition
17 Rollmops mit Möwengeschrei
18 Strandcafé am U-Boot-Hafen
19 Von Dangast zur documenta
20 Aal-Genuss mit Geschichte
SO ETWAS GIBT’S: NUR HIER!
21 Keine Zeit für Romantik
22 Tödliche Liebe
23 Der Äquator ist verrutscht
24 Lass den Drachen tanzen!
25 Der Außerfriesische
26 Hochbetrieb im Miniland
27 Nervenprobe an der Leda
28 Ein Blütenmeer für die Königin
29 Die Kinderstube der Nordsee
30 Abschlag auf der Fehnbrücke
31 Baden im warmen Nordseewasser
32 Hexenhaus am Wegesrand
33 Mit Elsa zum Abi
34 Schwimmender Leuchtturm
35 Bett mit Aussicht
36 Kunst mit Charakter
37 Wie aus dem wahren Leben
38 Träumen unterm Blätterdach
MAL WIEDER: ZEIT FÜR KULTUR!
39 Momente innerer Ruhe
40 Der Turmbau zu Aurich
41 Brauen wie die alten Ostfriesen
42 Harte Zeiten mit Plaggen und Soden
43 Auf Schindlers Liste
44 Göttliche Klänge
45 Inselfeeling für zu Hause
46 Kein Tag ohne Tee
47 Liebestrank fürs Bett
48 Korkwesten und Raketenapparat
49 Blicke hinter die Kulissen
50 Schlendern, schauen und verweilen
51 Ein Hafen lebt auf
52 Gegen das Vergessen
53 Die »Titanic« sinkt – drei Mal
54 Mann gegen Mann
55 Spaziergang durch die Steinzeit
56 Leben in der Häuptlingsburg
57 Eine Kuh für die Kunst
58 Ananas im Schlossgarten
59 Schwimmendes Denkmal
60 Was macht die Orgel im Schrank?
61 Wer hat was auf dem Kasten?
62 Vom Moor zum Meer
63 Der schiefste Turm der Welt
64 Geborgene Kriegsrelikte
65 Hände-Druck für Toleranz
66 Blaues Wunder
67 Das Geheimnis der Häuptlingstochter
68 Willkommen im Boot!
69 Atelier unter freiem Himmel
HEUTE: WILL ICH AKTIV SEIN!
70 »Frühstück sucht Gast«
71 Dagegen ist ein Kraut gewachsen
72 Pack die Badehose ein …
73 Bestes Beachfeeling
74 Hochmoor am Ewigen Meer
75 Energiewende kinderleicht
76 Treffpunkt Eiche
77 Logenplatz am Strand
78 Rettende Dächer
79 Trottellumme an Bord
80 »Da bist du bald rum«
81 Des Königs Liebling
82 Insel mit Überlänge
83 Wal-Verwandtschaften
84 Insel der Seligen
85 Ausgesprochen familienfreundlich
86 Gesund mit Kneipp
87 Einblicke in die Unendlichkeit
88 Wer wohnt im Watt?
89 Eine Kreuzung für die Schifffahrt
90 Radtour zum Träumen
91 Die leisen Töne des Waldes
92 Fährmann, hol över!
93 Land unter am Deich
94 Ein Mann, ein Moor
95 Fit zu Wasser und zu Lande
96 Radeln nach Zahlen
97 Hier haben Kinder Vorfahrt
98 Beton in Schieflage
99 Blütenpracht unter alten Bäumen
100 Gärten voller Ideen
vielleicht sind Sie schon Fans von Ostfriesland und lieben die Landschaft und die Lebensart: das »Moin« selbst am späten Abend. Die gemütliche Teekultur. Moor und Meer. Den weiten Himmel. Den liebenswürdigen Humor. Für Sie sind die folgenden hundert Kapitel ebenso geschrieben wie für neue Besucher und für Einheimische. Denn dieses Buch erzählt Geschichten hinter den Geschichten. Erzählt von Orten und Menschen – einst und heute – auf der ostfriesischen Halbinsel, wohl wissend, dass diese Region mehr umfasst als das historisch-politische Ostfriesland. Entdecken Sie Neues und scheinbar Bekanntes mit einem anderen Blick. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Reisen und Lesen.
Ihre
Wiebke Reißig-Dwenger und Ihr Sönke Dwenger
EINE SÜNDE WERT!
MEINE LIEBLINGSLÄDEN ZUM ESSEN, TRINKEN UND EINKAUFEN
1ProBier mal die Stadtperle!
2Die Klassiker für den Haushalt
3Backen mit Fingerspitzengefühl
4Gesund genießen beim »Kleinen Wilddieb«
5Für richtige Weinschmecker
6Der alte Klön-Krug
7Ostfriesland zum Mitnehmen
8Mit Herz und Hand
9Eier-Grog und Herings-Stipp
10Schlemmen und schlummern
11Laden voller Genuss
12Ab in die Koje!
13Fischbuffet mit Panoramablick
14Mordkompott zum Dessert
15Speck-Marmelade und Bier-Aufstrich
16Ausschank mit Tradition
17Rollmops mit Möwengeschrei
18Strandcafé am U-Boot-Hafen
19Von Dangast zur documenta
20Aal-Genuss mit Geschichte
Den Namen dürfen Sie gern als Aufforderung verstehen: Für das Lokal Stadtperle fabriziert Braumeister Norbert Hoffmann das Auricher ProBier. Zwei von 16 Biertanks stehen dekorativ in Blaulicht gehüllt hinter der Bar. Je nach Saison entwickelt der Meister neue Ideen – probieren Sie es einfach aus!
Holunder- und Bananenweizenbier gehören neben den Klassikern Pils, Helles, Dunkel naturtrüb und Hefeweizen zum festen Angebot aus dem Zapfhahn. Gern dürfen Sie zudem die aktuellen Saison-Spezialitäten kosten, bevor Sie bestellen: das sommerlich leichte Erdbeerbier, das intensive, vielschichtige Schwarzbier, das malzig-herbe Pale Ale mit fünf Malz- und drei Hopfensorten oder das Winterbier mit rauchiger Note und Kaminfeuer-Feeling, um nur eine Auswahl zu nennen. Wenn Sie Weintrinker sind, können Sie aus einer breiten Palette von mehr als 20 Weinen auf der Karte wählen oder Prosecco, Champagner sowie zahlreiche Cocktail-Kreationen mit und ohne Alkohol bestellen. Durch lange, wandhohe Fensterfronten flutet Tageslicht aufs Holzambiente und das moderne Design. Sitzkissen liegen auf Stühlen und Bänken verteilt. Wer nicht essen möchte, darf es sich in der Sofa-Ecke und an der Bar gemütlich machen. Auf 500 Quadratmetern bietet sich reichlich Platz, doch selbst der könnte ohne Vorbestellung an Wochenenden knapp werden. Das 2012 eröffnete Restaurant in einer Auricher Seitenstraße hat sich in der Gegend herumgesprochen.
Lassen Sie sich in der modernen Tanzbar im Keller von wechselnden DJs in Wochenendstimmung bringen: freitags und sonnabends ab 21 Uhr, samstags für Gäste ab 30 Jahren.
Die überwiegend moderne Küche mit vielfältigen Salaten, Burgern, Flammkuchen, Tapas und Snacks bietet auch Steaks vom Grill sowie Rustikales wie Rinder- und Schweinemedaillons mit Speckbohnen, Schnitzel und Cordon bleu, im Herbst sogar Omas Klassiker: Rinderroulade mit Rotkohl und Salzkartoffeln.
Stadtperle · Restaurant und Bar · Mo, Di Ruhetag, Mi–So ab 17 Uhr · Kirchdorfer Straße 7 26603 Aurich · Tel. 04941/99069 23 · www.stadtperle-aurich.de
Die Zeit arbeitet für Almuth Maaß. Was als altmodisch galt, ist heute hochaktuell: nachhaltig, müllvermeidend, ohne viel Schnickschnack. Die Drogerie setzt auf Naturprodukte und Basis-Stoffe. Geschäftsinhaberin Maaß nutzt ein Geflecht von Händlern, um ihre vielen speziellen Waren zu bestellen.
Die guten alten Hausmittel erleben eine Renaissance. Bei Almuth Maaß finden Sie sie noch; nicht alt, sondern ausschließlich nagelneu: Mottenkugeln, die übrigens auch Maulwürfe und Wühlmäuse vertreiben, Schmierseife, Bohnerwachs, Rundwäscheklammern aus stabilem Holz, lange haltbar und aus nachwachsendem Rohstoff. Die drahtige Frau führt die älteste Drogerie Ostfrieslands, die seit 1855 im Besitz ihrer Familie ist.
Viele ihrer Artikel passen nicht in die glitzernde Wegwerfgesellschaft, bedienen aber auch keinen Bio-Modetrend. Sie stellen eher eine Rückbesinnung auf solide handwerkliche Arbeit und Materialien dar, auf traditionelle Marken und ausgeklügelte, praktische Ideen. Das passt häufig mit dem, was sich heute Nachhaltigkeit nennt, gut zusammen. Das Sortiment ist breit gefächert und komplett Neuware: Gärhefe und Gäraufsätze, Rasierpinsel und Bürsten, Blechspielzeug, Teepötte und Tropfenfänger, Einweckgläser und Glasgefäße mit historischen Etiketten, Backzutaten wie Anis, Rosenwasser, Lebkuchengewürz und Kardamom.
Im Jahr 2016 machte Almuth Maaß einen beruflichen Schnitt, kündigte ihre Teilzeitstelle als Software-Entwicklerin und widmet sich seitdem ganz der Drogerie und ihren Kunden – jungen und älteren, Einheimischen und Urlaubern. Mit einer Ladeneinrichtung aus dem 19. Jahrhundert und dem damals klassischen Warenangebot konnte man in den 1970er-Jahren nur schwer mit den neuen Drogerieketten konkurrieren. Die Eltern von Almuth Maaß führten das Geschäft durch diese schwierige Zeit, doch irgendwann übernahm dann die Tochter den Laden. Inzwischen profitiert die alte Drogerie von einem neuen Käuferbewusstsein: Retro ist in!
Drogerie Maaß · Mo–Fr 9.30–18 Uhr, Sa 9.30–14.30 Uhr · Osterstraße 26 26603 Aurich · Tel. 04941/60 77 11
Nach drei Stunden ist der Torf durchgeglüht, dann kann Rindert Fleßner den Schornstein und die Züge schließen. Am nächsten Morgen wird der Schamott-Ofen die richtige Temperatur haben, um die Rosinenbrote hineinzuschieben. Backen nach alter Art braucht Zeit.
Ausgiebig hat der Bäckermeister den Teig geknetet. Danach lässt Rindert Fleßner ihn stundenlang ruhen. So kommt er mit sehr wenig Hefe aus. Im Torf- und Siedlungsmuseum backt der Rentner ehrenamtlich und kann sich Zeit lassen – anders als früher im Geschäftsalltag.
Den ersten Gang behält der Meister sorgsam im Auge. Schließlich soll die starke Oberhitze die Brote nicht verbrennen. Vor Ende der Backzeit tauscht er die Bleche, denn im hinteren Teil ist es heißer: »Jeder dieser Öfen hat seine Eigenarten«, sagt Fleßner. Es braucht viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl, um Rosinen- und Kürbisbrot, Hefezöpfe und ostfriesische Pfeffernüsse gleichmäßig goldbraun herauszuziehen. Dem erfahrenen Bäcker gefällt gerade das. Neu für den Advent: Christstollen nach dem Rezept seines Vaters von 1965, mit sechs Kilo Früchten auf fünf Kilo Mehl. Wenn er die Torfglut entfernt, haben die Schamottsteine genügend Hitze gespeichert, um dreimal rund 30 Rosinenbrote zu backen. Probieren Sie unbedingt die Krintstuut-Scheiben mit Ostfriesentee! An Backtagen werden auch Brote und Gebäck verkauft. Das Mehl dafür mahlt die Auricher Voßbergmühle aus Getreide der Region.
Und hier können Sie zusehen und genießen: im Torf- und Siedlungsmuseum Wiesmoor von Mitte März bis Oktober jeden ersten Samstag im Monat und bei Veranstaltungen. Mühle Bagband: Mai bis September jeden zweiten Samstag im Monat, Brote, Blechkuchen, Kleingebäck. Mühle Wiegboldsbur: März–Oktober freitags ab 16 Uhr, Brote. Kloster Ihlow: Dietmar Busker backt Klosterbrot, Zwiebelbrot, Rosinenbrot an jedem ersten Sonntag im Monat und bei Großveranstaltungen. Verkauf ab 12.30 Uhr.
Torf- und Siedlungsmuseum Wiesmoor · Resedaweg 18 · 26639 Wiesmoor www.torf-und-siedlungsmuseum.de
Mühle Bagband · Mühlenkamp 1 · 26629 Großefehn · Tel. 04946/46 66
Mühle Wiegboldsbur · Forlitzer Str. 125 · 26624 Südbrookmerland
Kloster Ihlow · Zum Forsthaus 1 · 26632 Ihlow · www.kloster-ihlow.de
Rehe sind wählerisch, mit Gras geben sie sich nicht zufrieden. Sie bevorzugen feine Kräuter, zarte Knospen und junge Triebe. Wie ihre Verwandten, die Rot- und die Damhirsche, durchstreifen sie stundenlang die Natur. Das können Sie hier richtig herausschmecken!
Die Tiere sind durchtrainiert und muskulös. Wildbret hat wenig Fett und Cholesterin und ist besonders reich an Proteinen. Für den gelernten Fleischer und Koch Andreas Kabutke eine ideale Zutat für die moderne Küche: leicht und schnell. Auch zum Grillen eignet sich das Wild hervorragend, entweder zu Hause auf der heimischen Terrasse oder von Kabutke und seinem Chef Marco Scharf zubereitet, wenn mal eine größere Feier ansteht.
Beide freuen sich, dass sie ihren Kunden der Wildfleischerei »Der kleine Wilddieb« in Großefehn ausschließlich Wildbret von frei lebenden Tieren anbieten können, also kein Gatterwild. Die meisten Jäger, die ihnen zuliefern, kennen sie persönlich. Ihr Dam- und Rehwild kommt wie das Wildschwein in der Regel aus der Region und dem Emsland, Rothirsche aus dem weiteren Umkreis. Genug, um die Kunden der Wildfleischerei auch während der jagdfreien Zeit bedienen zu können. Steaks, Spieße, Koteletts, »schön mit Knoblauch und Rosmarin« verfeinert. Andreas Kabutke verrät Ihnen gern ein paar Kniffe und Tipps. Er legt Wert auf die Feststellung, dass sie auf fertige Gewürzmischungen verzichten und keine Konservierungsstoffe verwenden. Das Fleisch von Tieren aus heimischen Revieren ist von Natur aus unbehandelt.
Essen Sie lieber Rindfleisch? Dann mögen Sie sicher die rauen Highland-Rinder, die hinter dem Laden auf einer mehr als fünf Hektar großen Weidefläche das ganze Jahr über grasen. Wie Wildtiere wachsen sie deutlich langsamer als Zuchtvieh aus konventionellen Ställen. Durch die artgerechte, extensive Haltung ähnelt das Highland-Fleisch in seinen Eigenschaften dem der Tiere aus der freien Wildbahn. »Der kleine Wilddieb« verkauft auch auf Wochenmärkten der Region und bietet Grill-Catering an.
Der kleine Wilddieb · Wildspezialitäten aus heimischen Revieren Kanalstraße Süd 19 · 26629 Großefehn · Fr 15–18 Uhr, Sa 9–12 Uhr. Sept.–Jan. auch Do 16–19 Uhr Tel. 04943/2013 71 und 0171/481 1928 · www.kleiner-wilddieb.de
Sie überlässt nichts dem Zufall und widmete sich ihrer großen Leidenschaft erst nach fundierter Ausbildung: Der gelernten Hotelfachfrau und Sommelière Sina Meisner geht es in ihrem Geschäft Weinschmecker um die Liebe zum Wein und um den guten Stil. Und so fügen sich Weine, Spirituosen und Feinkost ebenso harmonisch in ihren Laden wie sich ihr Laden neben der Lambertikirche in die historische Innenstadt von Aurich fügt. Außen und innen, Körper und Geist gehören für die Expertin für Weinhandel und -service untrennbar zusammen. Mit den Winzern ihrer Weine von der Mosel, aus der Pfalz, aus Württemberg und dem überwiegend europäischen Ausland arbeitet sie seit vielen Jahren vertrauensvoll zusammen.
Weinschmecker · Öffnungszeiten siehe Webseite · Kirchstraße 5 · 26603 Aurich Weinproben auch für Gruppen Tel. 04941/9730922 · www.weinschmecker-aurich.de
Der Sonntagabend ist ein Anlass, das Wochenend-Ende zu feiern. Im Sandhorster Krug wird dann auch gern mal zur Gitarre gegriffen und spontan gesungen, wenn sich die richtigen Leute zusammenfinden. Die Herren der Knobelrunde klönen lieber etwas ruhiger und treffen sich montags, manchmal auch donnerstags in dem mehr als 300 Jahre alten, denkmalgeschützten Dorfkrug. Dessen heimelige Gaststube trägt das Dekor der 1950er- und 1960er-Jahre mit Würde. Den Gästen gefällt’s. Zu Familien- und Vereinsfesten wird im Biergarten auch der große Grill angeheizt und im Saal, im Wintergarten oder in den Clubräumen gefeiert – manchmal auch öffentlich und mit Livemusik.
Sandhorster Krug · So, Mo, Do, ab 17 Uhr · Am Schlingholz 2 26607 Aurich-Sandhorst · Tel. 04941/97 20 90 www.sandhorster-krug.de
Kofferraum auf, Schaf hinein. Oder den rot-weiß gestreiften Leuchtturm. Und Mühlen natürlich, wie sie hier in langer Reihe an der Straße stehen. So können die Küsten-Klassiker bald auch den bayerischen oder Dortmunder Vorgarten bereichern. Oder Ihren! Für verwegenere Schätze müssen Sie aber in das Geschäft hineingehen.
Im Hinterzimmer des Ladens für Deko-Figuren im Auricher Stadtteil Schirum tropft dem mannshohen Dracula Blut aus dem Mund, die Hexe schwingt sich auf ihren Besen und die großbusige Bardame mit Strapsen stolziert im trägerlosen grünen Body. Auch die Omi mit Dutt und eine knieende Schlangentänzerin zeigen stolz ihre pompösen Oberweiten.
Die allermeisten der Garten- und Deko-Figuren sind jedoch nicht schlüpfrig, sondern konventionell, wie das Froschpaar beim Klönschnack auf der Gartenbank, kletternde Katzen, Möwen oder Pharaonen mit gekreuzten Armen. Auge in Auge stehen Sie lebensgroßen Gestalten gegenüber, einem behelmten Ritter und dem Koch mit seiner hohen Mütze, einem Bäcker, einem eifrigen Kellner, der Bardame und besagtem Dracula. Beeindruckend.
Die Figuren, die die Betreiber im Ausland kaufen, sind aus wetterfestem Kunstharz gefertigt, die Windmühlen aus Beton. Fast 3000 verschiedene Motive stehen im Lager und in der Ausstellung zur Auswahl, dazu gibt es die passenden Ersatzteile.
Seit dem Jahr 2000 wird die regenbeständige Figuren-Kollektion am Rande dieser viel befahrenen Durchgangsstraße angeboten. Die maritimen Motive sind besonders beliebt. Dazu gehören der Seemann mit Fernrohr, Schafe und Lämmer auch in Gelb, Lindgrün, Lila und Feuerrot, ein Seehund mit Pudelmütze und die schwarzbunte Holstein-Friesian-Kuh (die leistungsstarke Milchrind-Züchtung heißt nur bunt, ist aber schwarz-weiß). Badenixen aus der Nachkriegszeit setzen gerade zum Sprung an und einige Leuchttürme leuchten sogar. Sie gibt es natürlich nicht in Originalgröße, aber zwischen Kniehöhe und immerhin 1,85 Metern.
JMS Gartenfiguren · 10–18 Uhr · Leerer Landstraße 127 · 26605 Aurich-Schirum sowie Auricherstraße 101 · 26427 Neufolstenhausen · Tel. 04943/4057059
Waren von der Stange suchen Sie bei Britta Gaiser-Steeg vergeblich. Ihre ganze Energie und Leidenschaft widmet sie dem Besonderen. In ihrem Beruf wie in ihrem Leben. Als Tochter des ehemaligen Inselbäckers Werner Gaiser ist sie fest in der Familientradition verwurzelt und geht dabei doch ihren eigenen Weg.
Mit dem Knusperhuuske hat Britta Gaiser-Steeg sich ihren Traum erfüllt. Sie werden es spüren, sobald Sie die Tür zu ihrer »etwas anderen Konditorei«, wie sie sie selbst nennt, öffnen. Wohl wissend um die rund einhundertjährige Bäcker- und Konditorerfahrung ihrer Urgroßeltern, Großeltern und Eltern, hat sie sich auf Baltrum einen modernen Laden und eine neue Backstube aufgebaut. Ihre selbst gefertigten Spezialitäten: Pralinen, Torten, ein eigenes Sortiment an Schokolade und Schokochips sowie Kuchen und Gebäck. Sogar die »Zitrone des Nordens« – den Sanddorn – verarbeitet die Konditorin in ihren Pralinenkreationen. Die feinen Torten zaubert sie auch individuell für jeden Anlass, den ihre Kunden versüßen möchten.
Schon als Kind verbrachte sie viele Stunden in der Backstube ihrer Eltern. Den Familienbetrieb hatten ihre Urgroßeltern als Bäckerei Meyer gegründet, ihre Großeltern führten ihn als Meyers Bäckerei, Konditorei und Café fort. Die elterliche Inselbäckerei übernahm schließlich ihr Bruder.
Britta Gaiser-Steeg wollte nach ihrer Ausbildung auf Norderney die Fühler ausstrecken, mehr lernen, neue Erfahrungen sammeln: in Hannover, Oldenburg, Hamburg, im Schwarzwald, in England und Neuseeland, in Cafés, Hotels, Konditoreien, in der Patisserie. 2007 kehrte sie schließlich gemeinsam mit ihrem Mann in die Heimat zurück, auf die kleinste Ostfriesische Insel, und eröffnete drei Jahre später ihr Knusperhuuske und ihre Backstube für die stets frische Produktion. Dazu gibt’s auch handverlesene Wohn-Accessoires. Viel Spaß beim Stöbern.
Knusperhuuske – die etwas andere Konditorei · saisonal unterschiedl. Öffnungszeiten, siehe Webseite · Westdorf 224 · 26579 Baltrum · Tel. 04939/910 98 90 oder 0162/138 24 97 www.knusperhuuske.de
Es weht der gute Geist von Miele durch dieses Haus. Die fröhliche Ehmine, die jeder Miele nannte, wohnte ihr ganzes Leben hier. Im Sommer umsorgte sie, wie schon ihre Mutter, als Badefrau die Gäste am Strand.
Die Crew im restaurierten, denkmalgeschützten Lütje Teehuus ist das ganze Jahr über für ihre Gäste da. Die Heiße-Getränke-Karte ist lang, darauf stehen Eier-, Holunder- und Sanddorn-Grog, Ostfriesischer Teepunsch und Jagertee, Kaffee und heiße Schokolade in schier endlosen Variationen, dazu gibt es bodenständige Küche mit Pfannkuchen, Herings-Stipp und Seemannsbrot. Der Betrieb deckt seinen gesamten Strombedarf mit Ökostrom aus Wasser-, Wind- und Sonnenenergie.
Lütje Teehuus ·