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Gefühle verstecken sich hinter einem Vorhang, wo es keine Worte gibt. Manchmal jedoch drängen besonders starke von ihnen in einem stillen Augenblick, unverhofft in Form eines Bildes ins Bewusstsein vor. Dann gilt es, diese Bilder mit wenigen Worten einzufangen und diese umgehend aufzuschreiben, damit das Gesehene nicht verloren geht. In diesem Büchlein sind viele dieser tiefen Gefühle, die sich mir nur als kurze Blitzlichter gezeigt haben, als Augenblickspoesien aufgeschrieben, zum Nachlesen und Nacherleben. Sie entstanden in den verschiedensten Lebenslagen und Situationen, von Trauer und Verzweiflung, über Stille und Hoffnung, bis hin zu Liebe und Sehnsucht.
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Seitenzahl: 41
Veröffentlichungsjahr: 2025
Gewidmet all den Menschen, die Gedichte lieben und hinter die Dinge sehen.
Unheilbare Vorahnung
Stille
Die Witwe
Du fehlst
Niemehr
Die Begegnung
Unsichtbar
Die Entscheidung
The Arrival
Im Ring
Einzelhaft
Zeitimker
Grüner Weizen
Mein Leben ist seltsam ungerichtet
Als ich eine Hülle war
Hinter der Stille
Die Augen meiner Seele
Geburt des Bewusstseins
Gedanken über Gedanken
Mein Fenster
Einmaligkeit des Lebens
Einst wurde ich gefragt
Die Glücksregel
Lasten
Davor für Danach
Sichtwandel
Triumph des Teebeutels
Die Hinrichtung
Die Botschaft
Der letzte Jedertag
Das Diebesgut
Ein Meisterwerk
Unser erster Kuss
Wir sind eins
In meinen Armen
An der Schwelle zu dir
Eine Geburt
Vier Räume zu dir
Du und ich
Die Ergänzung
Unser Traum
Ich möchte
Liebe
Im Strom des Lebens
Über die Entfernung
Reines Lebensglück
Homo Modernicus
Die Lichtung
Mitten unter uns
Gewissheit
Bowling
Ein Bild
Vollendung
Nachwort
Der Autor
Endlose Gänge, grellfahles Licht,
nummerierte Zellen, blasse Menschen.
Und die Angst, die Angst,
ist mit dabei.
Lächelnde Schwestern, gönnerhafte Kittel,
gedeckelte Mahlzeiten, emsige Bahnhofsunruhe.
Und die Angst, die Angst,
nicht mehr zu entkommen ist mit dabei.
Unscharfe Diagnosen, verschwommene Diagramme,
kalte Wahrscheinlichkeiten, ungewollte Zustimmung.
Und die Angst, die Angst,
sie wuchert ungebremst in mir.
Hol mich raus, bring mich heim!
Hier bin ich verloren, hier bin ich allein!
Die Angst, die Angst,
sie bringt mich um!
Sie sind vorbereitet! Es gibt Zimmer nach Norden
und im Keller Räume, kühl und still.
Die Angst, die Angst,
dort zu landen lastet bleiern auf mir!
Was ist mit mir? Es wird plötzlich so hell!
Die Zeit dehnt sich, das Piepsen wird zum Dauerton.
Stille, Stille um mich herum,
und Leichtigkeit.
Ich gehe nun, verlasse diesen Ort.
Meine Seele fliegt davon, mein Fleisch wird geschoben.
Die Angst, die Angst,
ich lasse sie zurück.
Ich rudere weit hinaus auf den glatten See.
Dort, inmitten des großen Spiegels,
umkränzt von Büschen und Bäumen,
inmitten dieser Endlichkeit, höre ich sie,
die grenzenlose, wohltuende Stille.
Ich wandere lange hinein in die heiße Ödnis.
Dort, wo die Sanduhren seitwärts fallen,
umringt von einem flirrenden Horizont,
gehalten von einer windstillen Glut, fühle ich sie,
die drückende, trockene Stille.
Ich klettere ganz hinauf auf einen hohen Berg.
Dort, im Zentrum eines Panoptikums,
begrenzt alleine durch meinen Gesichtskreis,
wo es nur noch abwärts geht, sehe ich sie,
die klare, tiefe Stille.
Ich wanke in jenen viel zu weißen Raum.
Dort, wo die Endlichkeit offenbart wird,
eingeschlossen in meinem Körper,
während ich angezählt werde, erfahre ich sie,
die dumpfe, trennende Stille.
Ich stehe am Rande einer lauten Kreuzung.
Dort, am Ufer rauschender Lebensflüsse,
gelenkt durch Lichter und Regeln,
verharre ich richtungslos, und spüre sie,
die einsame, leere Stille - in mir.
Ich gleite tief hinab in die dunkle Erde.
Dort, wo die Zeit sich verliert.
Eingerahmt in Holz und Tränen,
liege ich nun da und werde Teil,
der kalten, ewigen Stille.
Stille.
Vor dem frischen Grabe steht sie,
einsam, ohne Zeit und Dauer,
mit ausgehöhlten Augen,
verloren auf die Erde blickend.
Die müden Hände vor der Brust
umfassen sprachlos nicht Vorhandenes.
Vertrauten Halt und Wärme suchend,
finden sie nur Leere und kalten Schmerz.
Sorgen wollten diese großen Hände!
Umsorgen, hüten und beschützen.
Nutzlos sind sie nun geworden,
wie Riesen ohne Lebenskraft.
Eine Böe kommt und bläht sich auf,
wirbelt mächtig durch das Laub.
Doch angesichts der tiefen Stille
erstirbt sie voller Scham.
Helle Glocken schicken ihr Geläut
hinaus übers weite Land.
Doch an ihrer stummen Hülle
zerbricht der Schall wie dünner Halm.
Der Umarmte wurde ihr entrissen!
Ihre Hände konnten ihn nicht fassen.
Verzweiflung trat an seiner statt,
Hoffnungslosigkeit und Trauer im Gepäck.
Erinnerungen verblassen, ergrauen nun,
zerfallen zu aller feinstem Staub.
Während letzte Echos in ihr verhallen,
reißen Liebesfäden unheilbar und verwesen.
Jahreszeiten wehen unbemerkt vorüber,
schneiden tiefe Furchen in die Haut.
Die Zeit kam für sie zum Erliegen,
im dunklen Augenblick ewiger Trostlosigkeit.
Die Luft ist schwer,
kann sie kaum atmen.
Die Räume sind eng,
kann mich nicht mehr darin bewegen.
Die Wolken so tief
und der Boden so schwer.
Könnt ich doch nur fliegen,
meine Füße schmerzen so sehr.
Der Horizont ist weit
und er flieht vor mir.
Hab kein Ziel,
bin ungerichtet.
Die Zeit hat aufgehört,
die Sonne resigniert,
doch die Erde dreht sich weiter,
stur in ihrer Bahn.
Komm doch zurück!
Ich brauch dich so sehr!
Dein unbekümmertes Lachen,
deine beständige Zuversicht!
Hast auf das Glück vertraut,
niemals verzagt.
Den Wind genossen
und dem Sturm gewichen.
Mich geliebt und mich gehalten,
meine Ängste gebändigt
und meine Gedanken beruhigt.
Ohne dich gelingt mir einfach nichts.
Ohne Ziel und Zweck
treibe ich nun im Nebel,