Hinter der Stille - Thomas Kass - E-Book

Hinter der Stille E-Book

Thomas Kass

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Beschreibung

Gefühle verstecken sich hinter einem Vorhang, wo es keine Worte gibt. Manchmal jedoch drängen besonders starke von ihnen in einem stillen Augenblick, unverhofft in Form eines Bildes ins Bewusstsein vor. Dann gilt es, diese Bilder mit wenigen Worten einzufangen und diese umgehend aufzuschreiben, damit das Gesehene nicht verloren geht. In diesem Büchlein sind viele dieser tiefen Gefühle, die sich mir nur als kurze Blitzlichter gezeigt haben, als Augenblickspoesien aufgeschrieben, zum Nachlesen und Nacherleben. Sie entstanden in den verschiedensten Lebenslagen und Situationen, von Trauer und Verzweiflung, über Stille und Hoffnung, bis hin zu Liebe und Sehnsucht.

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EPUB
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Seitenzahl: 41

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Gewidmet all den Menschen, die Gedichte lieben und hinter die Dinge sehen.

Inhaltsverzeichnis

Unheilbare Vorahnung

Stille

Die Witwe

Du fehlst

Niemehr

Die Begegnung

Unsichtbar

Die Entscheidung

The Arrival

Im Ring

Einzelhaft

Zeitimker

Grüner Weizen

Mein Leben ist seltsam ungerichtet

Als ich eine Hülle war

Hinter der Stille

Die Augen meiner Seele

Geburt des Bewusstseins

Gedanken über Gedanken

Mein Fenster

Einmaligkeit des Lebens

Einst wurde ich gefragt

Die Glücksregel

Lasten

Davor für Danach

Sichtwandel

Triumph des Teebeutels

Die Hinrichtung

Die Botschaft

Der letzte Jedertag

Das Diebesgut

Ein Meisterwerk

Unser erster Kuss

Wir sind eins

In meinen Armen

An der Schwelle zu dir

Eine Geburt

Vier Räume zu dir

Du und ich

Die Ergänzung

Unser Traum

Ich möchte

Liebe

Im Strom des Lebens

Über die Entfernung

Reines Lebensglück

Homo Modernicus

Die Lichtung

Mitten unter uns

Gewissheit

Bowling

Ein Bild

Vollendung

Nachwort

Der Autor

Verzweiflung & Trauer

UNHEILBARE VORAHNUNG

Endlose Gänge, grellfahles Licht,

nummerierte Zellen, blasse Menschen.

Und die Angst, die Angst,

ist mit dabei.

Lächelnde Schwestern, gönnerhafte Kittel,

gedeckelte Mahlzeiten, emsige Bahnhofsunruhe.

Und die Angst, die Angst,

nicht mehr zu entkommen ist mit dabei.

Unscharfe Diagnosen, verschwommene Diagramme,

kalte Wahrscheinlichkeiten, ungewollte Zustimmung.

Und die Angst, die Angst,

sie wuchert ungebremst in mir.

Hol mich raus, bring mich heim!

Hier bin ich verloren, hier bin ich allein!

Die Angst, die Angst,

sie bringt mich um!

Sie sind vorbereitet! Es gibt Zimmer nach Norden

und im Keller Räume, kühl und still.

Die Angst, die Angst,

dort zu landen lastet bleiern auf mir!

Was ist mit mir? Es wird plötzlich so hell!

Die Zeit dehnt sich, das Piepsen wird zum Dauerton.

Stille, Stille um mich herum,

und Leichtigkeit.

Ich gehe nun, verlasse diesen Ort.

Meine Seele fliegt davon, mein Fleisch wird geschoben.

Die Angst, die Angst,

ich lasse sie zurück.

STILLE

Ich rudere weit hinaus auf den glatten See.

Dort, inmitten des großen Spiegels,

umkränzt von Büschen und Bäumen,

inmitten dieser Endlichkeit, höre ich sie,

die grenzenlose, wohltuende Stille.

Ich wandere lange hinein in die heiße Ödnis.

Dort, wo die Sanduhren seitwärts fallen,

umringt von einem flirrenden Horizont,

gehalten von einer windstillen Glut, fühle ich sie,

die drückende, trockene Stille.

Ich klettere ganz hinauf auf einen hohen Berg.

Dort, im Zentrum eines Panoptikums,

begrenzt alleine durch meinen Gesichtskreis,

wo es nur noch abwärts geht, sehe ich sie,

die klare, tiefe Stille.

Ich wanke in jenen viel zu weißen Raum.

Dort, wo die Endlichkeit offenbart wird,

eingeschlossen in meinem Körper,

während ich angezählt werde, erfahre ich sie,

die dumpfe, trennende Stille.

Ich stehe am Rande einer lauten Kreuzung.

Dort, am Ufer rauschender Lebensflüsse,

gelenkt durch Lichter und Regeln,

verharre ich richtungslos, und spüre sie,

die einsame, leere Stille - in mir.

Ich gleite tief hinab in die dunkle Erde.

Dort, wo die Zeit sich verliert.

Eingerahmt in Holz und Tränen,

liege ich nun da und werde Teil,

der kalten, ewigen Stille.

Stille.

DIE WITWE

Vor dem frischen Grabe steht sie,

einsam, ohne Zeit und Dauer,

mit ausgehöhlten Augen,

verloren auf die Erde blickend.

Die müden Hände vor der Brust

umfassen sprachlos nicht Vorhandenes.

Vertrauten Halt und Wärme suchend,

finden sie nur Leere und kalten Schmerz.

Sorgen wollten diese großen Hände!

Umsorgen, hüten und beschützen.

Nutzlos sind sie nun geworden,

wie Riesen ohne Lebenskraft.

Eine Böe kommt und bläht sich auf,

wirbelt mächtig durch das Laub.

Doch angesichts der tiefen Stille

erstirbt sie voller Scham.

Helle Glocken schicken ihr Geläut

hinaus übers weite Land.

Doch an ihrer stummen Hülle

zerbricht der Schall wie dünner Halm.

Der Umarmte wurde ihr entrissen!

Ihre Hände konnten ihn nicht fassen.

Verzweiflung trat an seiner statt,

Hoffnungslosigkeit und Trauer im Gepäck.

Erinnerungen verblassen, ergrauen nun,

zerfallen zu aller feinstem Staub.

Während letzte Echos in ihr verhallen,

reißen Liebesfäden unheilbar und verwesen.

Jahreszeiten wehen unbemerkt vorüber,

schneiden tiefe Furchen in die Haut.

Die Zeit kam für sie zum Erliegen,

im dunklen Augenblick ewiger Trostlosigkeit.

DU FEHLST

Die Luft ist schwer,

kann sie kaum atmen.

Die Räume sind eng,

kann mich nicht mehr darin bewegen.

Die Wolken so tief

und der Boden so schwer.

Könnt ich doch nur fliegen,

meine Füße schmerzen so sehr.

Der Horizont ist weit

und er flieht vor mir.

Hab kein Ziel,

bin ungerichtet.

Die Zeit hat aufgehört,

die Sonne resigniert,

doch die Erde dreht sich weiter,

stur in ihrer Bahn.

Komm doch zurück!

Ich brauch dich so sehr!

Dein unbekümmertes Lachen,

deine beständige Zuversicht!

Hast auf das Glück vertraut,

niemals verzagt.

Den Wind genossen

und dem Sturm gewichen.

Mich geliebt und mich gehalten,

meine Ängste gebändigt

und meine Gedanken beruhigt.

Ohne dich gelingt mir einfach nichts.

Ohne Ziel und Zweck

treibe ich nun im Nebel,