Hoffnung für alle. Die Bibel – Trend-Edition "Crossroad" -  - E-Book

Hoffnung für alle. Die Bibel – Trend-Edition "Crossroad" E-Book

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Beschreibung

Die Bibel „Hoffnung für alle“ liegt nach 8-jähriger gründlicher Revision in neuer Form vor: durch den Abgleich mit den biblischen Ausgangstexten und relevanten Kommentaren inhaltlich noch präziser, wissenschaftlich auf aktuellem Stand und sprachlich so verständlich wie eh und je. (Format: E-PUB; Trend-Edition)

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Hoffnung für alle · Die Bibel

Hoffnung für alle® Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.® Used by Permission of Biblica, Inc.® All rights reserved worldwide.

Die Texte in dieser Bibelausgabe sind copyright-geschützt und nur für Ihren persönlichen Gebrauch bestimmt. Jede andere Verwendung, inkl. Bereitstellung, Kopieren und Weiterverbreitung im Internet, ist verboten. Der Text dieser Bibelausgabe darf in keiner Form verändert oder modifiziert werden und muss in seinem ursprünglichen Kontext bleiben. Diese Texte dürfen nicht verkauft oder in irgendeiner Form zum Kauf angeboten werden. (Zitier-Regeln siehe hier.)

Die Texte dieser Bibelausgabe sind keine Shareware und dürfen nicht kopiert werden. Die Texte sind nicht gemeinfrei.

»Hoffnung für alle« ist ein eingetragenes Warenzeichen des Office for Harmonization in the Internal Market (OHIM) by Biblica, Inc.®

Ein Teil des Verkaufspreises dieser »Hoffnung für alle« geht an Biblica. Auf diese Art und Weise unterstützen wir gemeinsam das Anliegen »Transforming lives through God’s Word« – »Leben verändern durch Gottes Wort«.

Durch das Übersetzen, das Veröffentlichen und das gezielte Verbreiten von Gottes Wort will Biblica Menschen in Afrika, Asien-Pazifik, Europa, Lateinamerika, Nordamerika und dem Nahen Osten mit dem Evangelium erreichen. Mit ihrem weltweiten Einsatz trägt Biblica dazu bei, dass sich Menschen mit Gottes Wort beschäftigen und ihr Leben durch eine Beziehung mit Jesus Christus verändert wird.

Hoffnung für alle

Die Bibel

Der Text dieser Bibelausgabe darf in jeder Form zitiert werden (gedruckt, visuell, elektronisch oder auf Tonträgern), sofern es sich um nicht mehr als maximal 250 Verse handelt, der zitierte Text kein ganzes biblisches Buch bildet und die zitierten Texte gesamthaft nicht mehr als 25 Prozent des Werkes darstellen, in dem die Bibelverse verwendet werden.

Dafür ist zwar keine schriftliche Genehmigung des Verlags notwendig, doch muss auf der Impressums- oder Copyrightseite oder an anderer geeigneter Stelle der folgende Hinweis erscheinen:

»Die Bibelstellen sind der Übersetzung Hoffnung für alle® entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002 by Biblica, Inc.® Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis – Brunnen Basel.«

Sollten Sie Bibelverse in einem größeren Umfang zitieren wollen, als es oben beschrieben ist, so richten Sie Ihre Anfrage bitte an:

Fontis – Brunnen Basel Postfach 4002 Basel Schweiz E-Mail: [email protected]

In diesem Fall muss vom Verlag zwingend eine schriftliche Genehmigung eingeholt werden.

Alle weiteren Rechte, insbesondere des Nachdrucks, der Übersetzung, der Speicherung auf Datenträger beziehungsweise der Einspeisung in öffentliche und nichtöffentliche Datennetze in jeglicher umfangreicherer Form, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen sind ausdrücklich vorbehalten.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.

»Hoffnung für alle. Die Bibel«

© 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®, Colorado Springs, USA Übersetzt und herausgegeben durch: Fontis – Brunnen Basel, Schweiz

1. Auflage der revidierten Fassung Fontis – Brunnen Basel, 2015

Covergestaltung: Gabriel Walther Media & Design, Berlin Coverfoto: © kevincarden / lightstock.com E-Book-Herstellung: mbassador GmbH und Textwerkstatt Jäger, Marburg

ISBN 978-3-03848-363-2 (EPUB) ISBN 978-3-03848-364-9 (MOBI)

Vorwort des Herausgebers

Hilfen zum praktischen Gebrauch

Abkürzungen der biblischen Bücher

Die Bücher des Alten Testaments

Die Geschichte Gottes mit seinem Volk

Das erste Buch Mose (Genesis)

Das zweite Buch Mose (Exodus)

Das dritte Buch Mose (Levitikus)

Das vierte Buch Mose (Numeri)

Das fünfte Buch Mose (Deuteronomium)

Das Buch Josua

Das Buch über die Richter

Das Buch Ruth

Das erste Buch Samuel

Das zweite Buch Samuel

Das erste Buch über die Könige

Das zweite Buch über die Könige

Das erste Buch der Chronik

Das zweite Buch der Chronik

Das Buch Esra

Das Buch Nehemia

Das Buch Esther

Die Weisheitsbücher und die Psalmen

Das Buch Hiob (Ijob)

Die Psalmen

Die Sammlung der Sprüche

Der Prediger Salomo

Das Lied von der Liebe (Das Hohelied)

Die Bücher der Propheten

Der Prophet Jesaja

Der Prophet Jeremia

Die Klagelieder von Jeremia

Der Prophet Hesekiel (Ezechiel)

Der Prophet Daniel

Der Prophet Hosea

Der Prophet Joel

Der Prophet Amos

Der Prophet Obadja

Der Prophet Jona

Der Prophet Micha

Der Prophet Nahum

Der Prophet Habakuk

Der Prophet Zefanja

Der Prophet Haggai

Der Prophet Sacharja

Der Prophet Maleachi

Die Bücher des Neuen Testaments

Die Berichte über Jesus

Matthäus berichtet von Jesus

Markus berichtet von Jesus

Lukas berichtet von Jesus

Johannes berichtet von Jesus

Die Taten der Apostel

Die Briefe des Apostels Paulus

Der Brief von Paulus an die Christen in Rom

Der erste Brief von Paulus an die Christen in Korinth

Der zweite Brief von Paulus an die Christen in Korinth

Der Brief von Paulus an die Christen in Galatien

Der Brief von Paulus an die Christen in Ephesus

Der Brief von Paulus an die Christen in Philippi

Der Brief von Paulus an die Christen in Kolossä

Der erste Brief von Paulus an die Christen in Thessalonich

Der zweite Brief von Paulus an die Christen in Thessalonich

Der erste Brief von Paulus an Timotheus

Der zweite Brief von Paulus an Timotheus

Der Brief von Paulus an Titus

Der Brief von Paulus an Philemon

Die übrigen Briefe

Der Brief an die Hebräer

Der Brief von Jakobus

Der erste Brief von Petrus

Der zweite Brief von Petrus

Der erste Brief von Johannes

Der zweite Brief von Johannes

Der dritte Brief von Johannes

Der Brief von Judas

Das prophetische Buch

Die Offenbarung an Johannes

Anhang

Sacherklärungen

Biblisches Personen- und Ortsverzeichnis

Zeittafel

Karten

Zur Gestaltung des Bibeltextes

Vorwort des Herausgebers

Die Bibel ist ein Liebesbrief. Ein Liebesbrief Gottes an uns. Ein Liebesbrief, von dem wir nie genug bekommen können. Dieser Liebesbrief ist eine »Hoffnung für alle«. Wenn wir die Bibel so lesen, werden wir aus dem Staunen nicht mehr herauskommen.

Die Bibel – eine Botschaft, die allen gilt

Die Bibel ist Gottes Botschaft für alle Menschen. Diese Botschaft ist klar und umfassend zugleich. Die Bibel ist ein Buch, das gleichzeitig viele Bücher enthält: Es gibt hier Familiendramen, Poesie, Chroniken, Gleichnisse, Gebete und prophetische Visionen. Die Vielfalt dieser Texte ist über einen Zeitraum von mehr als zweitausend Jahren hinweg entstanden.

Ursprünglich sind die biblischen Texte in hebräischer, aramäischer (Altes Testament) und griechischer Sprache (Neues Testament) verfasst worden. Da Gottes Botschaft als eine Hoffnung für alle in allen Kontinenten und Ländern gedacht ist, muss sie übersetzt werden. Bis heute ist es ein Geschenk für Menschen, wenn sie die Bibel in ihrer Muttersprache lesen können.

An eine Übersetzung werden stets hohe Anforderungen gestellt: Es müssen die Unterschiede zwischen den Ausgangssprachen und der Zielsprache beachtet und dabei nicht nur die elementare Botschaft verständlich werden, sondern auch in ihrer Vielschichtigkeit nachvollziehbar bleiben. Jede Sprache hat ihren eigenen Duktus, eigene Redewendungen und einen typischen Satzbau. Hinzu kommt, dass uns Heutigen die Lebenswelt des Alten und Neuen Testaments in weiten Teilen fremd ist. Der große zeitliche Abstand und die kulturellen Unterschiede bewirken, dass uns manche Ausdrücke und Eigenheiten der Ausgangssprachen nicht unmittelbar verständlich sind. Wie also kann eine Übersetzung gelingen? Wie können die alten und doch so bedeutsamen Texte für uns heute verständlich und lebendig werden?

Die Bibel – ein Wort, das ewig bleibt

Die Bibel ist nicht vom Himmel gefallen. Sie ist von Menschen verfasst, die von Gottes Geist inspiriert waren und die aufgeschrieben haben, was sie mit Gott erlebt haben. Und genau dieses Geheimnis der Inspiration begleitet die Bibel bis heute: Denn wir bleiben beim Lesen der Bibel ebenfalls auf Inspiration angewiesen. Wenn uns nicht der Geist Gottes die Texte aufschließt, finden sie keinen Widerhall in uns, und wir vernehmen sie nicht, wie sie sind, sondern nur, wie wir sind. Erst wenn die Heilige Schrift in uns eine Resonanz hervorruft, werden wir fähig, über unsere vorgeprägten Überzeugungen und Denkfiguren hinaus zu hören und zu verstehen.

So bedürftig wir bei der Bibellektüre dieser Inspiration bleiben, so professionell haben die Übersetzer die alten Texte zu kommunizieren: Die Brücke, die sie zwischen ewigem Wort und zeitgemäßer Sprache schlagen, muss begehbar und möglichst tragfähig sein.

»Man muss den Leuten aufs Maul schauen!« – so hat Martin Luther bereits vor 500 Jahren anschaulich beschrieben, wie er bei seiner Bibelübersetzung vorging. Bis heute ist sein kommunikatives Motto für jede gute Übersetzung wegweisend.

Die hier vorliegende Bibel »Hoffnung für alle« will genau dies: Sie ist »die Bibel, die deine Sprache spricht«. Um diesem Anspruch zu genügen, erfassten die Übersetzerinnen und Übersetzer Wort für Wort die Ausgangstexte. Im feinen Abwägen der Nuancen von vordergründiger und weiterer Bedeutung in der Ursprungs- und Zielsprache und unter Anwendung neuer sprachwissenschaftlicher Methoden haben sie die vorliegende Fassung kapitelweise erstellt.

Der Übersetzung des Alten Testaments ist als Basis der so genannte »Masoretische Text« zugrunde gelegt. Dieser hebräische Text gilt sowohl für die jüdische Glaubensgemeinschaft als auch für die christliche Kirche als kanonisch ausschlaggebend. An einzelnen Stellen wurden die im 3. Jahrhundert v. Chr. entstandene griechische Übersetzung (Septuaginta) und weitere tradierte Übersetzungen mit herangezogen, bei denen vermutlich eine ältere und authentische Fassung des hebräischen Textes als Vorlage diente. Die Übersetzung des Neuen Testaments fußt auf dem griechischen Text in der Bearbeitung von Nestle-Aland (27. und 28. Auflage).

Die Bibel – ein Kompass, der uns Richtung gibt

Das Studium der Bibel ist der sicherste Weg, um Gott zu finden und von ihm gefunden zu werden. Dass viele Menschen in unserem Sprach- und Kulturkreis mit dieser Wirklichkeit vertraut werden und in eine persönliche und heilsame Beziehung zu Jesus Christus treten können, ist der tiefste und innerste Grund, warum ein Team aus Theologen, Linguisten und Übersetzungswissenschaftlern in achtjähriger Arbeit die »Hoffnung für alle« noch einmal komplett revidiert hat.

Das Ergebnis ist ein Text, der inhaltlich präziser wurde und bibelwissenschaftlich auf dem neuesten Stand ist. Sprachlich bleibt die »Hoffnung für alle« so klar und eingängig wie eh und je.

Wie selbst ein guter Kompass oder eine gute Landkarte immer weiter verfeinert werden können, so auch eine Bibelübersetzung. Deshalb sei allen gedankt, die uns ihre Anregungen zu einer Verbesserung der Ausgabe von 2002 mitgeteilt haben. Vieles davon wurde bei dieser Revision berücksichtigt.

Die Herausgabe der vorliegenden Bibel geschah in enger Zusammenarbeit zwischen Fontis – Brunnen Basel und unseren Freunden und Partnern von Biblica®, die auf der ganzen Welt Bibeln übersetzen und verbreiten.

Möge die »Hoffnung für alle« für ihre Leser ein Strom des Lebens werden, wie ihn Kirchenvater Johannes Chrysostomos beschreibt: »Das Buch der Bücher gleicht einer Quelle, die beständig fließt und umso reichlicher strömt, je mehr man daraus schöpft.«

Basel, im Oktober 2015

Für die Herausgeber: Dr. Dominik Klenk & lic. phil. Urs Stingelin

Hilfen zum praktischen Gebrauch

Nachfolge duldet keinen Aufschub

(Kapitel 8–9)

Jesus heilt einen Aussätzigen

(Markus 1,40–45; Lukas 5,12–16)

8 Eine große Menschenmenge folgte Jesus, als er vom Berg herabstieg. 2Da kam ein Aussätziger und warf sich vor ihm nieder: »Herr, wenn du willst, kannst du mich heilena!«

3 Jesus streckte die Hand aus, berührte ihn und sagte: »Das will ich! Sei gesund!« Im selben Augenblick war der Mann von seiner Krankheit geheilt. 4Da befahl ihm Jesus nachdrücklich: »Sag niemandem etwas, sondern geh sofort zum Priester und lass dich von ihm untersuchen. Danach bring das Opfer dar, wie es Mose vorgeschrieben hat.b So werden die Menschen sehen, {dass ich im Auftrag Gottes handle}.«

Ein Hauptmann vertraut Jesus

(Lukas 7,1–10; 13,28–30)

5Als Jesus in Kapernaum eintraf, kam ein Hauptmann des römischen Heeres zu ihm 6und bat ihn um Hilfe: »Herr, mein Diener liegt gelähmt bei mir zu Hause und leidet entsetzlich.« 7Jesus antwortete: »Ich will mitkommen und ihn heilen.« 8Der Hauptmann erwiderte: »Herr, ich bin es nicht wert, dich in meinem Haus zu empfangen. Sag nur ein einziges Wort, dann wird mein Diener gesund. 9Auch ich stehe unter höherem Befehl und habe andererseits Soldaten, die mir gehorchen. Wenn ich zu einem sage: ›Geh!‹, dann geht er. Befehle ich einem anderen: ›Komm!‹, dann kommt er. Und wenn ich zu meinem Diener sage: ›Tu dies!‹, dann führt er meinen Auftrag aus.«

10Als Jesus das hörte, wunderte er sich sehr. Er sagte zu den Menschen, die ihm gefolgt waren: »Eins ist sicher: Unter allen Juden in Israel bin ich keinem Menschen mit einem so festen Glauben begegnet. 11Und ich sage euch: Viele Menschen aus aller Welt werden kommen und mit Abraham, Isaak und Jakob im Himmel das Freudenfest feiern. 12Aber die ursprünglich für Gottes Reich bestimmt waren,c werden in die tiefste Finsternis hinausgestoßen, wo es nur noch Heulen und ohnmächtiges Jammernd gibt.«

13Dann sagte Jesus zu dem Hauptmann: »Geh wieder nach Hause! Was du geglaubt hast, soll nun geschehen.« Zur selben Zeit wurde der Diener gesund.

Viele werden geheilt

(Markus 1,29–34; Lukas 4,38–41)

14Als Jesus in das Haus von Petrus kam, lag dessen Schwiegermutter mit hohem Fieber im Bett. 15Jesus ergriff ihre Hand, und sofort verschwand das Fieber. Sie konnte sogar aufstehen und für ihre Gäste sorgen.

16Am Abend brachte man viele von Dämonen beherrschte Menschen zu Jesus. Er brauchte nur ein Wort zu sagen, und die Besessenen wurden frei und alle Kranken geheilt. 17So sollte sich erfüllen, was Gott durch den Propheten Jesaja vorhergesagt hatte:

»Er nahm unsere Leiden auf sich und trug unsere Krankheiten.«e

Nachfolge duldet keinen Aufschub

(Lukas 9,57–62)

18Als Jesus merkte, dass die Menschenmenge um ihn immer größer wurde, wollte er sich von seinen Jüngern mit einem Boot an das andere Ufer des Sees fahren lassen. 19Da kam ein Schriftgelehrter zu ihm und sagte: »Lehrer, ich will mit dir gehen, ganz gleich wohin.« 20Jesus antwortete ihm: »Die Füchse haben ihren Bau und die Vögel ihre Nester; aber der Menschensohn hat keinen Platz, an dem er sich ausruhen kann.«

Einer, der zu seinen Jüngern gehörte, bat Jesus: »Herr, lass mich erst noch nach Hause gehen und meinen Vater bestatten.«f22Doch Jesus erwiderte: »Komm jetzt mit mir und überlass es den Toten, ihre Toten zu begraben!«

a Wörtlich: rein machen. – »Rein« bedeutet hier und in den folgenden Versen so viel wie »gesund, geheilt«. Vgl. »rein/unrein« in den Sacherklärungen.

b Vgl. 3. Mose 14,2–32.

c Wörtlich: Aber die Kinder des Reiches.

d Wörtlich: nur Heulen und Zähneknirschen.

e Jesaja 53,4

f Womöglich denkt der Mann an das zweite Begräbnis, bei dem nach jüdischem Brauch die Knochen des Verstorbenen ein Jahr später erneut beigesetzt wurden.

8,4 9,30; 12,16 8,8 Mk 1,7; 1 Kor 15,9 8,11 Jes 2,2–3; 25,6 8,13 9,29; 15,28 8,14 1 Kor 9,5 8,15 9,25 8,20 1 Kor 4,11 8,21–22 10,37 8,26 14,31; 16,8; Ps 89,10; 107,23–29 8,29 Mk 1,24; 3,11

Abschnittstitel

Die Abschnittstitel gehören nicht zum ursprünglichen Text. Sie bezeichnen ein Thema, das sich über ein oder mehrere Kapitel erstreckt.

Zwischentitel

Die Zwischentitel gehören ebenfalls nicht zum ursprünglichen Text. In wenigen Worten fassen sie den Inhalt des darunter stehenden Abschnitts zusammen und helfen so, einen schnellen Überblick zu erhalten. Unter den Zwischentiteln stehen gelegentlich in Klammern Stellenangaben. Diese verweisen auf andere Bücher, in denen vom selben oder von einem ähnlichen Ereignis berichtet wird.

Kapitelzahlen

Die Kapitelzahlen gliedern den Text in größere Einheiten.

Verszahlen

Die Verszahlen dienen der Feinsortierung. Zusammen mit den Kapitelzahlen ermöglichen sie es, eine bestimmte Stelle ganz genau festzuhalten. Bei Büchern, die nur aus einem Kapitel bestehen (Beispiel: Philemon), werden nur die Verszahlen angegeben.

Anmerkungen

Die Anmerkungen werden am Ende jedes Kapitels in alphabethischer Reihenfolge aufgeführt. Durch hochgestellte Buchstaben im Text (die mit den Anmerkungen hinten verknüpft sind) wird darauf hingewiesen, dass es zu dem entsprechenden Vers noch Zusatzinformationen gibt. Es existieren dabei sechs verschiedene Kategorien:

1.eingeleitet mit »Wörtlich«: Anmerkungen, in denen der Vers oder Teile davon in wörtlicher Wiedergabe erscheinen;

2.eingeleitet mit »Oder«: Anmerkungen, in denen auf andere Übersetzungsmöglichkeiten hingewiesen wird;

3.eingeleitet mit »Andere Handschriften« (o. ä.): Anmerkungen, in denen angegeben wird, wo die Handschriften einen unterschiedlichen Text überliefern;

4.eingeleitet mit »Vgl.«: Anmerkungen, in denen auf Stellen verwiesen wird, die für das Verständnis des Textes sehr wichtig sind;

5.Stellenangaben ohne »Vgl.«: Anmerkungen, in denen die Quelle des vorliegenden Zitats angegeben wird;

6.Anmerkungen, die eine allgemeine Erklärung zum Text geben.

Parallelstellen

Am Ende jedes einzelnen Kapitels werden Bibelverse angegeben, die ein ähnliches Thema behandeln. Auf diese Parallelstellen wird zugunsten einer besseren Lesbarkeit im Text nicht extra verwiesen, aber die Verse sind farblich von den anderen abgehoben. Mit Fettdruck wird angegeben, zu welchem Kapitel und Vers die dahinter stehenden Parallelstellen gehören. Die Stellenangaben selbst sind in der Regel gemäß der Reihenfolge der biblischen Bücher sortiert. Wo diese Logik durchbrochen wird, folgen sie ganz bestimmten Einzelaspekten des Verses, zu dem sie gehören. Gelegentlich sind die Parallelstellen-Angaben mit einem Sternchen versehen. Das bedeutet: Der Leser wird zu einer Verweisstelle hingeleitet, an der noch weitere Bibelstellen zum Thema gefunden werden können.

Sinngemäße Einfügungen

Teilsätze oder auch einzelne Wörter, die zum besseren Verständnis des Textes eingefügt wurden, werden durch eine Klammer {} gekennzeichnet. An diesen Stellen fehlt in den Ausgangssprachen eine formale Entsprechung, die eingefügten Informationen ergeben sich aber aufgrund des historischen, kulturellen, literarischen oder sprachlichen Zusammenhangs.

Abkürzungen der biblischen Bücher

Für den Parallelstellenapparat

Altes Testament:

1 Mo

Das erste Buch Mose (Genesis)

2 Mo

Das zweite Buch Mose (Exodus)

3 Mo

Das dritte Buch Mose (Levitikus)

4 Mo

Das vierte Buch Mose (Numeri)

5 Mo

Das fünfte Buch Mose (Deuteronomium)

Jos

Das Buch Josua

Ri

Das Buch über die Richter

Ruth

Das Buch Ruth

1 Sam

Das erste Buch Samuel

2 Sam

Das zweite Buch Samuel

1 Kön

Das erste Buch über die Könige

2 Kön

Das zweite Buch über die Könige

1 Chr

Das erste Buch der Chronik

2 Chr

Das zweite Buch der Chronik

Esr

Das Buch Esra

Neh

Das Buch Nehemia

Est

Das Buch Esther

Hiob

Das Buch Hiob (Ijob)

Ps

Die Psalmen

Spr

Die Sammlung der Sprüche

Pred

Der Prediger Salomo

Hld

Das Lied von der Liebe (Das Hohelied)

Jes

Der Prophet Jesaja

Jer

Der Prophet Jeremia

Klgl

Die Klagelieder von Jeremia

Hes

Der Prophet Hesekiel (Ezechiel)

Dan

Der Prophet Daniel

Hos

Der Prophet Hosea

Joel

Der Prophet Joel

Am

Der Prophet Amos

Obd

Der Prophet Obadja

Jona

Der Prophet Jona

Mi

Der Prophet Micha

Nah

Der Prophet Nahum

Hab

Der Prophet Habakuk

Zef

Der Prophet Zefanja

Hag

Der Prophet Haggai

Sach

Der Prophet Sacharja

Mal

Der Prophet Maleachi

Neues Testament:

Mt

Matthäus berichtet von Jesus

Mk

Markus berichtet von Jesus

Lk

Lukas berichtet von Jesus

Joh

Johannes berichtet von Jesus

Apg

Die Taten der Apostel

Röm

Der Brief von Paulus an die Christen in Rom

1 Kor

Der erste Brief von Paulus an die Christen in Korinth

2 Kor

Der zweite Brief von Paulus an die Christen in Korinth

Gal

Der Brief von Paulus an die Christen in Galatien

Eph

Der Brief von Paulus an die Christen in Ephesus

Phil

Der Brief von Paulus an die Christen in Philippi

Kol

Der Brief von Paulus an die Christen in Kolossä

1 Thess

Der erste Brief von Paulus an die Christen in Thessalonich

2 Thess

Der zweite Brief von Paulus an die Christen in Thessalonich

1 Tim

Der erste Brief von Paulus an Timotheus

2 Tim

Der zweite Brief von Paulus an Timotheus

Tit

Der Brief von Paulus an Titus

Phlm

Der Brief von Paulus an Philemon

Hebr

Der Brief an die Hebräer

Jak

Der Brief von Jakobus

1 Petr

Der erste Brief von Petrus

2 Petr

Der zweite Brief von Petrus

1 Joh

Der erste Brief von Johannes

2 Joh

Der zweite Brief von Johannes

3 Joh

Der dritte Brief von Johannes

Jud

Der Brief von Judas

Offb

Die Offenbarung an Johannes

Allgemeine Abkürzungen

bzw.

beziehungsweise

ca.

circa

d. h.

das heißt

evtl.

eventuell

n. Chr.

nach Christus

u. a.

unter anderem

v. a.

vor allem

v. Chr.

vor Christus

vgl.

vergleiche

z. B.

zum Beispiel

Das Alte Testament

Die Geschichte Gottes mit seinem Volk

Das erste Buch Mose (Genesis)

0102030405060708091011121314151617181920212223242526272829303132333435363738394041424344454647484950

Das zweite Buch Mose (Exodus)

01020304050607080910111213141516171819202122232425262728293031323334353637383940

Das dritte Buch Mose (Levitikus)

010203040506070809101112131415161718192021222324252627

Das vierte Buch Mose (Numeri)

010203040506070809101112131415161718192021222324252627282930313233343536

Das fünfte Buch Mose (Deuteronomium)

01020304050607080910111213141516171819202122232425262728293031323334

Das Buch Josua

010203040506070809101112131415161718192021222324

Das Buch über die Richter

010203040506070809101112131415161718192021

Das Buch Ruth

01020304

Das erste Buch Samuel

01020304050607080910111213141516171819202122232425262728293031

Das zweite Buch Samuel

010203040506070809101112131415161718192021222324

Das erste Buch über die Könige

01020304050607080910111213141516171819202122

Das zweite Buch über die Könige

01020304050607080910111213141516171819202122232425

Das erste Buch der Chronik

0102030405060708091011121314151617181920212223242526272829

Das zweite Buch der Chronik

010203040506070809101112131415161718192021222324252627282930313233343536

Das Buch Esra

01020304050607080910

Das Buch Nehemia

01020304050607080910111213

Das Buch Esther

01020304050607080910

Die Weisheitsbücher und die Psalmen

Das Buch Hiob (Ijob)

010203040506070809101112131415161718192021222324252627282930313233343536373839404142

Die Psalmen

001002003004005006007008009010011012013014015016017018019020021022023024025026027028029030031032033034035036037038039040041042043044045046047048049050051052053054055056057058059060061062063064065066067068069070071072073074075076077078079080081082083084085086087088089090091092093094095096097098099100101102103104105106107108109110111112113114115116117118119120121122123124125126127128129130131132133134135136137138139140141142143144145146147148149150

Die Sammlung der Sprüche

01020304050607080910111213141516171819202122232425262728293031

Der Prediger Salomo

Das Lied von der Liebe (Das Hohelied)

0102030405060708

Die Bücher der Propheten

Der Prophet Jesaja

010203040506070809101112131415161718192021222324252627282930313233343536373839404142434445464748495051525354555657585960616263646566

Der Prophet Jeremia

01020304050607080910111213141516171819202122232425262728293031323334353637383940414243444546474849505152

Die Klagelieder von Jeremia

0102030405

Der Prophet Hesekiel (Ezechiel)

010203040506070809101112131415161718192021222324252627282930313233343536373839404142434445464748

Der Prophet Daniel

Der Prophet Hosea

0102030405060708091011121314

Der Prophet Joel

01020304

Der Prophet Amos

010203040506070809

Der Prophet Obadja

Obd

Der Prophet Jona

01020304

Der Prophet Micha

01020304050607

Der Prophet Nahum

010203

Der Prophet Habakuk

010203

Der Prophet Zefanja

010203

Der Prophet Haggai

0102

Der Prophet Sacharja

0102030405060708091011121314

Der Prophet Maleachi

010203

Das erste Buch Mose (Genesis)

Inhaltsübersicht

Kapitel

Die frühe Geschichte der Menschheit

1–11

Die Erschaffung der Welt

1–2

Der Mensch zerstört die Gemeinschaft mit Gott

3

Die Nachkommen von Adam und Eva

4–5

Noah und die große Flut

6–10

Der Turm von Babylon

11

Die Stammväter Israels: Abraham, Isaak und Jakob

12–36

Die Geschichte von Abraham

12–25

Die Geschichte von Isaak

21–28

Die Geschichte von Jakob

25–36

Josef und seine Brüder

37–50

Die frühe Geschichte der Menschheit

(Kapitel 1–11)

Gott erschafft die Welt

11 Mo Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. 2Noch war die Erde leer und ungestaltet, von tiefen Fluten bedeckt. Finsternis herrschte, aber über dem Wasser schwebte der Geist Gottes.

3Da sprach Gott: »Licht soll entstehen!«, und sogleich strahlte Licht auf. 4Gott sah, dass es gut war. Er trennte das Licht von der Dunkelheit 5und nannte das Licht »Tag« und die Dunkelheit »Nacht«. Es wurde Abend und wieder Morgen: Der erste Tag war vergangen.

6Und Gott befahl: »Im Wasser soll sich ein Gewölbe bilden, das die Wassermassen voneinander trennt!« 7So geschah es: Er machte ein Gewölbe und trennte damit das Wasser darüber von dem Wasser, das die Erde bedeckte. 8Das Gewölbe nannte er »Himmel«. Es wurde Abend und wieder Morgen: Der zweite Tag war vergangen.

9Dann sprach Gott: »Die Wassermassen auf der Erde sollen zusammenfließen, damit das Land zum Vorschein kommt!« So geschah es. 10Gott nannte das trockene Land »Erde« und das Wasser »Meer«. Was er sah, gefiel ihm, denn es war gut. 11Und Gott sprach: »Auf der Erde soll es grünen und blühen: Alle Arten von Pflanzen und Bäumen sollen wachsen und ihre Samen und Früchte tragen!« So geschah es. 12Die Erde brachte Pflanzen und Bäume in ihrer ganzen Vielfalt hervor. Wieder sah er sich an, was er geschaffen hatte: Es war gut. 13Es wurde Abend und wieder Morgen: Der dritte Tag war vergangen.

14Da befahl Gott: »Am Himmel sollen Lichter entstehen, die den Tag und die Nacht voneinander trennen und nach denen man die Jahreszeiten und auch die Tage und Jahre bestimmen kann! 15Sie sollen die Erde erhellen.« Und so geschah es. 16Gott schuf zwei große Lichter, die Sonne für den Tag und den Mond für die Nacht, dazu alle Sterne. 17Er setzte diese Lichter an den Himmel, um die Erde zu erhellen, 18Tag und Nacht zu bestimmen und Licht und Finsternis zu unterscheiden. Und Gott sah, dass es gut war. 19Wieder wurde es Abend und Morgen: Der vierte Tag war vergangen.

20Dann sprach Gott: »Im Wasser soll es von Leben wimmeln, und Vogelschwärme sollen am Himmel fliegen!« 21Er schuf die gewaltigen Seetiere und alle anderen Lebewesen, die sich im Wasser tummeln, dazu die vielen verschiedenen Arten von Vögeln. Gott sah, dass es gut war. 22Er segnete sie und sagte: »Vermehrt euch und füllt die Meere, und auch ihr Vögel, vermehrt euch auf der Erde!« 23Es wurde Abend und wieder Morgen: Der fünfte Tag war vergangen.

24Darauf befahl er: »Die Erde soll vielfältiges Leben hervorbringen: Vieh, wilde Tiere und Kriechtiere!« So geschah es. 25Gott schuf alle Arten von Vieh, wilden Tieren und Kriechtieren. Wieder sah er sich alles an, und es war gut.

26Dann sagte Gott: »Jetzt wollen wir den Menschen machen, unser Ebenbild, das uns ähnlich ist. Er soll über die ganze Erde verfügen: über die Tiere im Meer, am Himmel und auf der Erde.« 27So schuf Gott den Menschen als sein Abbild, ja, als Gottes Ebenbild; und er schuf sie als Mann und Frau. 28Er segnete sie und sprach: »Vermehrt euch, bevölkert die Erde und nehmt sie in Besitz! Ihr sollt Macht haben über alle Tiere: über die Fische, die Vögel und alle anderen Tiere auf der Erde!« 29Dann sagte er: »Seht, als Nahrung gebe ich euch alle Pflanzen, die Samen tragen, und die Früchte, die überall an den Bäumen wachsen; 30aber die Vögel und Landtiere sollen Gras und Blätter fressen.« Und so geschah es. 31Schließlich betrachtete Gott alles, was er geschaffen hatte, und es war sehr gut! Es wurde Abend und wieder Morgen: Der sechste Tag war vergangen.

1,1–2 Hiob 26,7; 38; Ps 8; 33,6–9; 104; Joh 1,1–4; Kol 1,15–17; Hebr 11,3; Offb 4,11; 21,1 1,3 2 Kor 4,6 1,26 Ps 8,6–9 1,27 9,6; Mt 19,4; Kol 3,10 1,28 9,7 1,29 9,2–3 1,31 1 Tim 4,4

21 Mo So waren nun Himmel und Erde erschaffen mit allem, was dazugehört. 2/3Am siebten Tag hatte Gott sein Werk vollendet und ruhte von seiner Arbeit. Darum segnete er den siebten Tag und sagte: »Dies ist ein ganz besonderer, heiliger Tag! Er gehört mir.«

Im fruchtbaren Garten

4Und so ging es weiter, nachdem Gott, der HERR, Himmel und Erde geschaffen hatte: 5Damals wuchsen noch keine Gräser und Sträucher, denn Gott hatte es noch nicht regnen lassen. Außerdem war niemand da, der den Boden bebauen konnte. 6Nur aus der Tiefe der Erde stieg Wasser auf und tränkte den Boden. 7Da nahm Gott, der HERR, etwas Staub von der Erde, formte daraus den Menschen und blies ihm den Lebensatem in die Nase. So wurde der Mensch ein lebendiges Wesen.

8Dann legte Gott, der HERR, einen Garten im Osten an, in der Landschaft Eden, und brachte den Menschen, den er geformt hatte, dorthin. 9Viele prachtvolle Bäume ließ er im Garten wachsen. Ihre Früchte sahen köstlich aus und schmeckten gut. In der Mitte des Gartens standen zwei Bäume: der Baum, dessen Frucht Leben schenkt, und der Baum, der Gut und Böse erkennen lässt. 10Ein Fluss entsprang in Eden und bewässerte den Garten. Dort teilte er sich in vier Arme: 11/12Der erste Fluss heißt Pischon; er fließt rund um das Land Hawila. Dort gibt es reines Gold, wertvolles Harz und den Edelstein Onyx. 13Der zweite ist der Gihon; er fließt rund um das Land Kuscha. 14Der dritte heißt Tigris und fließt östlich von Assyrien. Der vierte ist der Euphrat.

15Gott, der HERR, brachte den Menschen in den Garten von Eden. Er gab ihm die Aufgabe, den Garten zu bearbeiten und ihn zu bewahren. 16Dann schärfte er ihm ein: »Von allen Bäumen im Garten darfst du essen, 17nur nicht von dem Baum, der dich Gut und Böse erkennen lässt. Sobald du davon isst, musst du sterben!«

18Gott, der HERR, sagte: »Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist. Ich will ihm jemanden zur Seite stellen, der zu ihm passt!« 19Er brachte alle Landtiere und Vögel, die er aus dem Erdboden geformt hatte, zu dem Menschen, um zu sehen, wie er sie nennen würde. Genau so sollten sie dann heißen. 20Der Mensch betrachtete die Tiere und benannte sie. Für sich selbst aber fand er niemanden, der zu ihm passte und ihm eine Hilfe sein könnte.

21Da ließ Gott, der HERR, einen tiefen Schlaf über ihn kommen, entnahm ihm eine Rippe und verschloss die Stelle wieder mit Fleisch. 22Aus der Rippe formte er eine Frau und brachte sie zu dem Menschen. 23Da rief dieser: »Endlich gibt es jemanden wie mich! Sie wurde aus einem Teil von mir gemacht – wir gehören zusammen!«b

24Darum verlässt ein Mann seine Eltern und verbindet sich so eng mit seiner Frau, dass die beiden eins sind mit Leib und Seele. 25Der Mann und die Frau waren nackt, sie schämten sich aber nicht.

a Sonst Bezeichnung für das heutige Äthiopien, hier wohl eine Region in Mesopotamien.

2,2–3 2 Mo 20,8–11*; 31,16–17; Hebr 4,9–10 2,7 3,19; Hiob 34,14–15; Ps 139,13–16; 1 Kor 15,47–49 2,9 3,22; Offb 2,7; 22,14.19 2,17 Röm 6,23 2,24 Mt 19,5–6; 1 Kor 6,16; Eph 5,28.31–32

Der Mensch zerstört die Gemeinschaft mit Gott

31 Mo Die Schlange war listiger als alle anderen Tiere, die Gott, der HERR, gemacht hatte. »Hat Gott wirklich gesagt, dass ihr von keinem Baum die Früchte essen dürft?«, fragte sie die Frau. 2»Natürlich dürfen wir«, antwortete die Frau, 3»nur von dem Baum in der Mitte des Gartens nicht. Gott hat gesagt: ›Esst nicht von seinen Früchten, ja – berührt sie nicht einmal, sonst müsst ihr sterben!‹« 4»Unsinn! Ihr werdet nicht sterben«, widersprach die Schlange, 5»aber Gott weiß: Wenn ihr davon esst, werden eure Augen geöffnet – ihr werdet sein wie Gott und wissen, was Gut und Böse ist.«

6Die Frau schaute den Baum an. Er sah schön aus! Es wäre bestimmt gut, von ihm zu essen, dachte sie. Seine Früchte wirkten verlockend, und klug würde sie davon werden! Sie pflückte eine Frucht und biss hinein. Dann reichte sie die Frucht ihrem Mann, der bei ihr stand, und auch er aß davon. 7Plötzlich gingen beiden die Augen auf, und ihnen wurde bewusst, dass sie nackt waren. Hastig flochten sie Feigenblätter zusammen und machten sich daraus einen Lendenschurz.

8Am Abend, als ein frischer Wind aufkam, hörten sie, wie Gott, der HERR, im Garten umherging. Ängstlich versteckten sie sich vor ihm hinter den Bäumen. 9Aber Gott, der HERR, rief: »Adama, wo bist du?« 10Adam antwortete: »Ich hörte dich im Garten und hatte Angst, weil ich nackt bin. Darum habe ich mich versteckt.« 11»Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist?«, fragte Gott. »Hast du etwa von den Früchten gegessen, die ich euch verboten habe?« 12Adam versuchte, sich zu rechtfertigen: »Die Frau, die du mir gegeben hast, ist schuld daran! Sie reichte mir eine Frucht von dem Baum – deswegen habe ich davon gegessen.« 13»Was hast du bloß getan?«, wandte der HERR sich an die Frau. »Die Schlange hat mich dazu verführt! Nur wegen ihr habe ich die Frucht genommen«, verteidigte sie sich.

14Da sagte Gott, der HERR, zur Schlange: »Das ist deine Strafe: Verflucht sollst du sein – verstoßen von allen anderen Tieren! Du wirst auf dem Bauch kriechen und Staub fressen, solange du lebst! 15Von nun an werden du und die Frau Feinde sein, auch zwischen deinem und ihrem Nachwuchsbsoll Feindschaft herrschen. Er wird dir auf den Kopf treten, und du wirst ihn in die Ferse beißen!«

16Dann wandte Gott sich zur Frau: »Ich werde dir in der Schwangerschaft viel Mühe auferlegen. Unter Schmerzen wirst du deine Kinder zur Welt bringen. Du wirst dich nach deinem Mann sehnen, aber er wird dein Herr sein!« 17Zu Adam sagte er: »Statt auf mich hast du auf deine Frau gehört und von den Früchten gegessen, die ich euch ausdrücklich verboten hatte. Deinetwegen soll der Ackerboden verflucht sein! Dein ganzes Leben lang wirst du dich abmühen, um dich von seinem Ertrag zu ernähren. 18Du bist auf ihn angewiesen, um etwas zu essen zu haben, aber er wird immer wieder mit Dornen und Disteln übersät sein. 19Du wirst dir dein Brot mit Schweiß verdienen müssen, bis du stirbst. Dann wirst du zum Erdboden zurückkehren, von dem ich dich genommen habe. Denn du bist Staub von der Erde, und zu Staub musst du wieder werden!«

20Adam gab seiner Frau den Namen Eva (»Leben«), denn sie sollte die Stammmutter aller Menschen werden. 21Gott, der HERR, machte für die beiden Kleider aus Fell und legte sie ihnen an. 22Dann sagte er: »Nun ist der Mensch geworden wie wir, weil er Gut und Böse erkennen kann. Auf keinen Fall darf er noch einmal zugreifen und auch noch von dem Baum essen, dessen Frucht Leben schenkt – sonst lebt er ewig!« 23Darum schickte er ihn aus dem Garten Eden fort und gab ihm den Auftrag, den Ackerboden zu bebauen, aus dem er ihn gemacht hatte. 24So kam es also, dass die Menschen aus dem Garten vertrieben wurden. An dessen Ostseite stellte Gott Keruben mit flammenden Schwerterncauf. Sie sollten den Weg zu dem Baum bewachen, dessen Frucht Leben schenkt.

a Adam ist ein hebräisches Wort für »Mensch«, hier gleichzeitig Eigenname des ersten Menschen.

b Nach einer alten Auslegung ist mit dem Nachwuchs der Frau (wörtlich: »Same«, d. h. Nachkomme) Jesus Christus gemeint, der einmal den Teufel (hier verkörpert in der Schlange) besiegen wird.

c Wörtlich: Keruben und das flammende Schwert.

3,1 Offb 12,9; 20,2 3,8 Ps 139,7–10; Jer 23,24 3,16 Eph 5,22–23 3,19 Ps 103,14; Pred 3,20; 12,7

Neid und seine Folgen

41 Mo Adam schlief mit seiner Frau Eva, sie wurde schwanger und brachte einen Sohn zur Welt. »Mit der Hilfe des HERRN habe ich einen Sohn bekommen!«, rief sie aus. Darum nannte sie ihn Kain (»Gewinn«). 2Ihren zweiten Sohn nannte sie Abel. Die beiden wuchsen heran; Abel wurde ein Hirte, Kain ein Bauer.

3Eines Tages nahm Kain etwas von dem Ertrag seines Feldes und brachte es dem HERRN als Opfer dar. 4Auch Abel wählte eine Gabe für Gott aus: Er schlachtete einige von den ersten Lämmern seiner Herde und opferte die besten Fleischstücke mitsamt dem Fett daran. Der HERR blickte freundlich auf Abel und nahm sein Opfer an, 5Kain und seinem Opfer hingegen schenkte er keine Beachtung. Darüber wurde Kain sehr zornig und starrte mit finsterer Miene vor sich hin. 6»Warum bist du so zornig und blickst so grimmig zu Boden?«, fragte ihn der HERR. 7»Wenn du Gutes im Sinn hast, kannst du doch jedem offen ins Gesicht sehen. Wenn du jedoch Böses planst, dann lauert die Sünde schon vor deiner Tür. Sie will dich zu Fall bringen, du aber beherrsche sie!«

8Kain forderte seinen Bruder auf: »Komm, wir gehen zusammen aufs Feld!«aAls sie dort ankamen, fiel er über Abel her und schlug ihn tot.

9Da fragte der HERR: »Wo ist dein Bruder Abel?« »Woher soll ich das wissen?«, wich Kain aus. »Ist es etwa meine Aufgabe, ständig auf ihn aufzupassen?« 10Aber Gott entgegnete: »Was hast du bloß getan? Das vergossene Blut deines Bruders schreit von der Erde zu mir! 11Darum bist du von nun an verflucht: Weil du deinen Bruder umgebracht und den Acker mit seinem Blut getränkt hast, musst du von diesem fruchtbaren Land fort. 12Wenn du ein Feld bebauen willst, wird es dir kaum noch Ertrag einbringen. Ruhelos musst du von Ort zu Ort ziehen!« 13»Meine Strafe ist zu hart – ich kann sie nicht ertragen!«, erwiderte Kain. 14»Ach, Gott, du verstößt mich von dem Land, das ich zum Leben brauche. Noch dazu muss ich mich vor dir verstecken! Heimatlos werde ich von nun an umherirren, und wenn mich jemand findet, wird er mich umbringen!« 15»Damit dies nicht geschieht«, sagte der HERR, »lege ich Folgendes fest: Wer dich tötet, wird dafür siebenfach bestraft werden!« Er machte ein Zeichen an Kain, damit jeder, der ihm begegnete, wusste: Kain darf man nicht töten. 16Dann verließ Kain die Nähe des HERRN und wohnte im Land Nod (»Land des ruhelosen Lebens«), östlich von Eden.

Kains Nachkommen

17Als Kain mit seiner Frau schlief, wurde sie schwanger und brachte einige Zeit später einen Sohn zur Welt: Henoch. Kain baute eine Stadt und benannte sie nach ihm. 18Henoch hatte einen Sohn namens Irad, Irads Sohn war Mehujaël, dessen Sohn hieß Metuschaël, der war der Vater von Lamech. 19Lamech heiratete zwei Frauen: Ada und Zilla. 20Ein Sohn Adas war Jabal – von ihm stammen alle ab, die mit ihren Herden umherziehen und in Zelten wohnen. 21Sein Bruder hieß Jubal – auf ihn gehen alle die zurück, die Laute und Flöte spielen. 22Auch Zilla bekam einen Sohn: Tubal-Kain; er war der Erste, der Geräte aus Bronze und Eisen herstellte. Seine Schwester hieß Naama.

23Lamech sagte zu seinen Frauen: »Ada und Zilla, meine Frauen, hört mir gut zu: Wenn ein Mann mich verwundet, erschlage ich ihn – ja, für eine einzige Strieme bringe ich ihn um! 24Wenn schon ein Mord an Kain siebenfach bestraft wird – für Lamech wird alles siebenundsiebzigmal gerächt!«

Set und Enosch

25Adam und Eva bekamen noch einen Sohn. Eva nannte ihn Set (»Ersatz«). »Gott hat mir einen anderen Nachkommen geschenkt!«, sagte sie. »Er wird mir Abel ersetzen, den Kain erschlagen hat!« 26Auch Set bekam später einen Sohn und nannte ihn Enosch (»Mensch«). Zu dieser Zeit begannen die Menschen, zum HERRN zu beten.

a »Komm … Feld!« ist nach der griechischen, syrischen und lateinischen Übersetzung ergänzt. Im hebräischen Text fehlt dieser Satz.

4,4 Hebr 11,4 4,7 Röm 6,12 4,8 1 Joh 3,12–15 4,10 Hebr 12,24 4,11 4 Mo 35,33 4,23 3 Mo 24,19–20

Von Adam bis Noah

51 Mo Dies ist das Verzeichnis der Nachkommen von Adam:

Als Gott die Menschen schuf, machte er sie nach seinem Ebenbild. 2Er schuf sie als Mann und Frau, segnete sie und nannte sie »Mensch«.

3Adam war 130 Jahre alt, als er einen Sohn zeugte, sein Ebenbild, das ihm sehr ähnlich war. Er nannte ihn Set. 4Danach lebte er noch 800 Jahre; ihm wurden noch weitere Söhne und Töchter geboren, 5bis er im Alter von 930 Jahren starb.

6Set war 105 Jahre alt, als er Enosch zeugte. 7Danach lebte er noch 807 Jahre; ihm wurden noch weitere Söhne und Töchter geboren, 8bis er im Alter von 912 Jahren starb.

9Enosch war 90 Jahre alt, als er Kenan zeugte. 10Danach lebte er noch 815 Jahre; ihm wurden noch weitere Söhne und Töchter geboren, 11bis er im Alter von 905 Jahren starb.

12Kenan war 70 Jahre alt, als er Mahalalel zeugte. 13Danach lebte er noch 840 Jahre; ihm wurden noch weitere Söhne und Töchter geboren, 14bis er im Alter von 910 Jahren starb.

15Mahalalel war 65 Jahre alt, als er Jered zeugte. 16Danach lebte er noch 830 Jahre; ihm wurden noch weitere Söhne und Töchter geboren, 17bis er im Alter von 895 Jahren starb.

18Jered war 162 Jahre alt, als er Henoch zeugte. 19Danach lebte er noch 800 Jahre; ihm wurden noch weitere Söhne und Töchter geboren, 20bis er im Alter von 962 Jahren starb.

21Henoch war 65 Jahre alt, als er Metuschelach zeugte. 22Danach lebte er noch 300 Jahre, in denen er seinen Weg mit Gott ging; ihm wurden noch weitere Söhne und Töchter geboren. 23/24Sein ganzes Leben führte Henoch in enger Gemeinschaft mit Gott. Er wurde 365 Jahre alt. Dann war er plötzlich nicht mehr da – Gott hatte ihn zu sich genommen!

25Metuschelach war 187 Jahre alt, als er Lamech zeugte. 26Danach lebte er noch 782 Jahre; ihm wurden noch weitere Söhne und Töchter geboren, 27bis er im Alter von 969 Jahren starb.

28Lamech war 182 Jahre alt, als er einen Sohn zeugte. 29»Der wird uns Erleichterung verschaffen bei all der harten Arbeit und mühseligen Plackerei auf dem Acker, den Gott verflucht hat!«, sagte er. Darum nannte er ihn Noah (»Ruhe«). 30Danach lebte er noch 595 Jahre; ihm wurden noch weitere Söhne und Töchter geboren, 31bis er im Alter von 777 Jahren starb.

32Noah war 500 Jahre alt, als er Sem, Ham und Jafet zeugte.

5,23–24 Hebr 11,5

Gott greift ein

61 Mo1/2Die Menschen wurden immer zahlreicher und breiteten sich auf der Erde aus. Da bemerkten die Gottessöhne, wie schön die Töchter der Menschen waren. Sie wählten diejenigen aus, die ihnen am besten gefielen, und nahmen sie zu Frauen. 3Da sagte der HERR: »Die Menschen sollen nicht mehr so alt werden, ich werde ihnen meinen Lebensatem nicht mehr für so lange Zeit geben.a Denn sie sind schwach und anfällig für das Böse. Ich werde ihre Lebenszeit auf 120 Jahre begrenzen.« 4Aus der Verbindung der Gottessöhne mit den Menschentöchtern gingen die Riesen hervor. Sie lebten damals – und auch später noch – auf der Erde und waren als die berühmten Helden der Vorzeit bekannt.

5Der HERR sah, dass die Menschen voller Bosheit waren. Jede Stunde, jeden Tag ihres Lebens hatten sie nur eines im Sinn: Böses planen, Böses tun. 6Der HERR war tieftraurig darüber und wünschte, er hätte die Menschen nie erschaffen.

7»Ich werde die Menschen, die ich gemacht habe, wieder vernichten!«, sagte er. »Ja, nicht nur die Menschen – auch die Tiere auf der Erde, von den größten bis zu den kleinsten, und ebenso die Vögel am Himmel. Es wäre besser gewesen, ich hätte sie erst gar nicht erschaffen.«

Noah soll verschont werden

8Nur Noah fand Gnade beim HERRN. 9Dies ist seine Geschichte: Noah war ein rechtschaffener Mensch – ganz im Gegensatz zu seinen Zeitgenossen. Er ging seinen Weg mit Gott und hörte auf ihn.

10Noah hatte drei Söhne: Sem, Ham und Jafet. 11Die übrige Menschheit aber war vollkommen verdorben, die Erde erfüllt von Gewalt. 12Wohin Gott auch sah: Überall herrschte Unrecht, denn die Menschen waren alle vom rechten Weg abgekommen.

13Da sprach Gott zu Noah: »Ich habe beschlossen, alles Leben auf der Erde zu vernichten, denn wo man auch hinsieht, herrscht Grausamkeit. Darum werde ich alles auslöschen! 14–16Bau dir ein Schiff, die Arche!b Mach es aus festem Holzcund dichte es von innen und außen mit Pech ab! Drei Stockwerke soll es haben und jedes Stockwerk mehrere Räume. Es muss 150 Meter lang, 25 Meter breit und 15 Meter hoch sein. Setz ein Dach darauf, das einen halben Meter hoch ist, und bau an einer Schiffsseite eine Tür ein!d17Denn mein Plan steht fest: Mit einer großen Flut werde ich die ganze Erde überschwemmen, so dass Mensch und Tier darin umkommen. Kein Lebewesen soll verschont bleiben. 18Aber mit dir will ich einen Bund schließen: Geh mit deiner Frau, deinen Söhnen und Schwiegertöchtern in die Arche! 19Nimm von allen Tieren jeweils zwei mit hinein, ein Männchen und ein Weibchen, damit keine Tierart ausstirbt. 20Von jeder Art der Vögel, des Viehs und aller anderen Landtiere soll ein Paar mit ins Schiff kommen, damit sie alle erhalten bleiben. 21Leg genug Vorräte an, dass es für euch und die Tiere ausreicht!«

22Noah führte alles genau so aus, wie Gott es ihm aufgetragen hatte.

a Oder: Mein Geist soll nicht mehr lange bei den Menschen bleiben.

b Traditionelle Bezeichnung für das kastenförmige Schiff, das Noah auf Gottes Anweisung hin bauen sollte.

c Die hier genannte Holzart ist nicht eindeutig zu bestimmen; vermutlich handelt es sich um ein widerstandsfähiges Nadelholz ähnlich der Zypresse.

d Die Baubeschreibung des Schiffes ist nicht in allen Einzelheiten sicher zu deuten.

6,1–2 Hiob 1,6 6,5 8,21; Ps 14,3; 51,7; Mt 24,37–39; Röm 1,28–32; 3,23 6,8 Hebr 11,7 6,13 9,11 6,18 9,9–11

71 Mo Dann sagte der HERR zu Noah: »Geh nun mit deiner ganzen Familie in die Arche! Denn ich habe mir die Menschen angesehen: Du bist der Einzige, der noch vor mir bestehen kann! 2Nimm von allen reinen Tieren je sieben Paare mit in das Schiff und von allen unreinen nur je ein Männchen und ein Weibchen! 3Bring auch je sieben Paare von allen Vogelarten mit! So können die verschiedenen Tierarten nach der Flut weiterbestehen und sich wieder auf der ganzen Erde vermehren. 4Noch eine Woche, dann werde ich es vierzig Tage und vierzig Nächte regnen lassen, damit alles Leben auf der Erde vernichtet wird, das ich geschaffen habe!«

Die große Flut

5Noah befolgte alles genau so, wie der HERR es ihm befohlen hatte. 6Er war 600 Jahre alt, als die Sintflutaüber die Erde hereinbrach.

7Noah und seine Frau, seine Söhne und Schwiegertöchter gingen in die Arche, um sich vor den Wassermassen in Sicherheit zu bringen. 8Sie nahmen die verschiedenen Tierarten mit – die reinen und unreinen –, von den Vögeln bis zu den Kriechtieren. 9Paarweise kamen sie in das Schiff, jeweils ein Männchen und ein Weibchen, so wie Gott es angeordnet hatte. 10Nach sieben Tagen brach die Flut herein.

11Es war im 600. Lebensjahr von Noah, am 17. Tag des 2. Monats. Alle Quellen in der Tiefe brachen auf, und die Schleusen des Himmels öffneten sich. 12Vierzig Tage und vierzig Nächte regnete es in Strömen. 13Aber Noah und seine Frau, seine Söhne Sem, Ham und Jafet sowie die drei Schwiegertöchter waren genau an diesem Tag in das Schiff gegangen, 14zusammen mit den verschiedenen Tierarten: dem Vieh, den wilden Tieren, Kriechtieren und Vögeln. 15/16Sie waren paarweise gekommen, ein Männchen und ein Weibchen. Niemand fehlte, alle waren an Bord, genau wie Gott es Noah befohlen hatte, und der HERR schloss hinter ihm zu.

17Vierzig Tage lang fiel das Wasser vom Himmel. Die Flut stieg ständig an und hob das Schiff vom Boden ab. 18Die Wassermassen nahmen immer mehr zu, bis das Schiff auf dem Wasser schwimmen konnte. 19Bald waren sogar sämtliche Berge bedeckt, 20das Wasser stand sieben Meter über ihren höchsten Gipfeln. 21/22Alle Lebewesen auf dem Land ertranken: das Vieh, die wilden Tiere, Vögel, Kriechtiere und auch die Menschen. 23Gott löschte das Leben auf der Erde völlig aus. Niemand konnte sich retten. Nur wer sich mit Noah an Bord der Arche befand, kam mit dem Leben davon.

24Hundertfünfzig Tage lang blieb das Wasser auf seinem höchsten Standb.

a Traditioneller Begriff für die große Flutkatastrophe, die Gott zu Noahs Zeiten hereinbrechen ließ.

b Wörtlich: schwoll das Wasser an.

7,2–3 3 Mo 11; 5 Mo 14,3–21 7,7 1 Petr 3,20 7,9 6,19–20 7,23 2 Petr 2,5; 3,5–6

Gott denkt an Noah

81 Mo Aber Gott hatte Noah und die Tiere in der Arche nicht vergessen. Er sorgte dafür, dass ein Wind aufkam, der das Wasser zurückgehen ließ. 2Die Quellen in der Tiefe versiegten, und die Schleusen des Himmels wurden verschlossen, so dass kein Regen mehr fiel. 3Nach den hundertfünfzig Tagen ging das Wasser allmählich zurück, 4und plötzlich – am 17. Tag des 7. Monats – saß das Schiff auf einem der Berge von Ararat fest. 5Bis zum 1. Tag des 10. Monats war das Wasser so weit gesunken, dass die Berggipfel sichtbar wurden.

6Nach weiteren vierzig Tagen öffnete Noah das Fenster, das er eingebaut hatte, 7und ließ einen Raben hinaus. Der flog so lange ein und aus, bis das Wasser abgeflossen war. 8Noah ließ eine Taube fliegen, um zu sehen, ob das Wasser versickert war. 9Aber die Taube fand keinen Platz zum Ausruhen, denn die Flut bedeckte noch das ganze Land. Darum kehrte sie zu Noah zurück. Er streckte seine Hand aus und holte sie wieder ins Schiff.

10Dann wartete er noch weitere sieben Tage und ließ die Taube erneut hinaus. 11Sie kam gegen Abend zurück, mit dem frischen Blatt eines Ölbaums im Schnabel. Da wusste Noah, dass das Wasser fast versickert war.

12Eine Woche später ließ er die Taube zum dritten Mal fliegen, und diesmal kehrte sie nicht mehr zurück.

13Im 601. Lebensjahr Noahs, am 1. Tag des 1. Monats, war das Wasser abgeflossen. Noah entfernte das Dach vom Schiff und hielt Ausschau. Tatsächlich – das Wasser war verschwunden! 14Am 27. Tag des 2. Monats war der Erdboden wieder trocken.

Wieder auf festem Boden

15Da sagte Gott zu Noah: 16»Verlass mit deiner Frau, deinen Söhnen und Schwiegertöchtern die Arche! 17Lass alle Tiere frei, die bei dir sind: die Vögel und alle großen und kleinen Landtiere. Sie sollen sich vermehren und sich auf der Erde ausbreiten!« 18Also ging Noah mit seiner Familie aus dem Schiff, 19und auch die vielen verschiedenen Tiere kamen nach ihren Arten geordnet heraus.

20Dann baute Noah für den HERRN einen Altar und brachte von allen reinen Vögeln und den anderen reinen Tieren einige als Brandopfer dar. 21Der HERR wurde durch das wohlriechende Opfer gnädig gestimmt und sagte sich: »Nie mehr will ich wegen der Menschen die Erde verfluchen, obwohl sie von frühester Jugend an voller Bosheit sind. Nie wieder will ich alles Leben vernichten, wie ich es getan habe!

22Solange die Erde besteht,

soll es immer Saat und Ernte,

Kälte und Hitze,

Sommer und Winter,

Tag und Nacht geben.«

8,17 1,22 8,21 6,5*

Gottes Bund mit Noah

91 Mo Gott segnete Noah und seine Söhne und sprach: »Vermehrt euch und bevölkert wieder die Erde! 2Alle Tiere auf der Erde, alle Vögel am Himmel und alle Fische im Meer werden sich vor euch fürchten müssen, denn ich gebe sie in eure Hand. 3Von jetzt an könnt ihr euch von ihrem Fleisch ernähren, nicht nur von den Pflanzen, die ich euch als Nahrung zugewiesen habe. 4Aber esst kein Fleisch, in dem noch Blut ist, denn im Blut ist das Leben.

5Niemand darf einen anderen Menschen ermorden! Wer dies tut – ob Mensch oder Tier –, muss mit dem Tod dafür büßen. Ich selbst werde ihn zur Rechenschaft ziehen. 6Wer also das Blut eines Menschen vergießt, mit dem soll dasselbe geschehen: Er muss hingerichtet werden. Denn ich habe den Menschen als mein Ebenbild geschaffen.

7So seht nun zu, dass eure Nachkommen zahlreich sind. Vermehrt euch, bis es auf der Erde von euch wimmelt!«

8Dann sagte Gott zu Noah und seinen Söhnen: 9»Ich schließe einen Bund mit euch und mit allen euren Nachkommen, 10dazu mit den vielen verschiedenen Tieren, die bei euch in der Arche waren, von den größten bis zu den kleinsten. 11Und das ist mein Versprechen: Nie wieder werde ich eine so große Flut schicken, um die Erde und alles, was auf ihr lebt, zu vernichten.« 12/13Weiter sagte er: »Diesen Bund schließe ich mit euch und allen Bewohnern der Erde, immer und ewig will ich dazu stehen. Der Regenbogen soll ein Zeichen für dieses Versprechen sein. 14Wenn ich Wolken am Himmel aufziehen lasse und der Regenbogen darin erscheint, 15dann werde ich an meinen Bund denken, den ich mit Mensch und Tier geschlossen habe: Nie wieder eine so große Flut! Nie wieder soll alles Leben auf diese Weise vernichtet werden! 16/17Ja«, sagte Gott, »diese Zusage gilt für alle Zeiten, der Regenbogen ist das Erinnerungszeichen. Wenn er zu sehen ist, werde ich daran denken.«

Noahs Söhne

18Zusammen mit Noah hatten auch seine drei Söhne Sem, Ham und Jafet das Schiff verlassen. Ham war der Vater von Kanaan. 19Von diesen dreien stammen alle Völker der Erde ab.

20Noah betrieb Ackerbau und legte als Erster einen Weinberg an. 21Eines Tages trank er so viel von dem Wein, dass er betrunken wurde und sich nackt in seinem Zelt schlafen legte. 22Ham, der Vater von Kanaan, entdeckte ihn so und lief nach draußen, um es seinen beiden Brüdern zu erzählen. 23Da nahmen Sem und Jafet einen Mantel, legten ihn über ihre Schultern und gingen rückwärts ins Zelt. Sie ließen ihn mit abgewandtem Gesicht über ihren Vater fallen, um ihn nicht nackt zu sehen.

24Als Noah aus seinem Rausch aufwachte, erfuhr er, was sein Sohn Ham ihm angetan hatte. 25»Verflucht sei Kanaan!«, rief er. »Er soll für seine Brüder der niedrigste aller Knechte sein!«

26Weiter sagte er: »Gelobt sei der HERR, der Gott Sems! Er mache Kanaan zu Sems Knecht! 27Gott gebe Jafet viel Land, damit er sich ausbreiten kann. Er lasse Jafet friedlich mit Sem zusammenwohnen, aber er mache Kanaan zu seinem Knecht!«

28Noah lebte nach der Flut noch 350 Jahre 29und starb im Alter von 950 Jahren.

9,1–3 1,28–29 9,4 3 Mo 17,11–14; Apg 15,20–21; Kol 2,16 9,5–6 2 Mo 20,13*; 1 Mo 1,27 9,7 1,28 9,9–11 6,18 9,26 Ri 1,28

Völker entstehen aus Noahs Nachkommen

101 Mo Dies ist der Stammbaum von Sem, Ham und Jafet, den drei Söhnen von Noah. Nachdem die Flut vorüber war, bekamen sie selbst auch zahlreiche Söhne.

2Jafets Söhne hießen: Gomer, Magog, Madai, Jawan, Tubal, Meschech und Tiras. 3Von Gomer stammen Aschkenas, Rifat und Togarma ab; 4von Jawan: Elischa, Tarsis, die Kittäer und die Rodaniter. 5Jawans Nachkommen breiteten sich in den Küstenländern und auf den Inseln aus. Sie wuchsen zu Völkern heran, die in Sippen zusammenlebten. Jedes Volk hatte sein eigenes Gebiet und redete eine eigene Sprache.

6Hams Söhne waren: Kusch, Mizrajim, Put und Kanaan.a7Von Kusch stammen ab: Seba, Hawila, Sabta, Ragma und Sabtecha; von Ragma: Saba und Dedan.

8Kusch hatte noch einen Sohn mit Namen Nimrod. Er war der erste große Kämpfer auf der Erde. 9Vor dem HERRN galt er als ein unerschrockener Jäger. Darum gibt es noch heute das Sprichwort: »Er gilt vor dem HERRN als ein so unerschrockener Jäger wie Nimrod.« 10Den Ausgangspunkt seines Reiches bildeten die Städte Babylon, Erech, Akkad und Kalne, die im Land Schinar liegen. 11Von da aus drang er nach Assyrien vor und vergrößerte sein Reich. Dort ließ er die große Stadt Ninivebbauen sowie Rehobot-Ir, Kelach 12und Resen, das zwischen Ninive und Kelach liegt.

13Von Mizrajim stammen ab: die Luditer, die Anamiter, die Lehabiter, die Naftuhiter, 14die Patrositer, die Kasluhiter, auf die die Philister zurückgehen, und die Kaftoriter.

15Kanaans ältester Sohn hieß Sidon, außerdem stammen von ihm ab: Het 16sowie die Jebusiter, Amoriter, Girgaschiter, 17Hiwiter, Arkiter, Siniter, 18Arwaditer, Zemariter und Hamatiter. Später breiteten sich die Sippen der Kanaaniter immer mehr aus, 19so dass ihr Gebiet von Sidon südwärts bis nach Gerar und Gaza reichte und ostwärts bis nach Sodom und Gomorra, Adma, Zebojim und Lescha.

20Diese alle sind Hams Nachkommen. Sie wuchsen zu Völkern heran, die in Sippen zusammenlebten. Jedes Volk hatte sein eigenes Gebiet und eine eigene Sprache.

21Auch Sem, der ältere Bruder Jafets, hatte Söhne. Er ist der Stammvater aller Nachkommen Ebers. 22Sems Söhne hießen: Elam, Assur, Arpachschad, Lud und Aram. 23Von Aram stammen Uz, Hul, Geter und Masch ab. 24Arpachschads Sohn hieß Schelach, und Schelach war der Vater von Eber.25Eber hatte zwei Söhne: Der eine hieß Peleg (»Teilung«), weil die Menschen auf der Erde damals entzweit wurden;cder andere hieß Joktan. 26Von Joktan stammen ab: Almodad, Schelef, Hazarmawet, Jerach, 27Hadoram, Usal, Dikla, 28Obal, Abimaël, Saba, 29Ofir, Hawila und Jobab. Sie alle sind seine Söhne. 30Ihr Gebiet erstreckte sich von Mescha über Sefar bis zum Gebirge im Osten.

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