Hohle Erde 1: Animare - John Barrowman - E-Book

Hohle Erde 1: Animare E-Book

John Barrowman

4,7

Beschreibung

Zwillinge haben eine spezielle Verbindung … Sie können die Sätze des jeweils anderen beenden, spüren was der andere denkt, merken vielleicht sogar, ob der andere in Gefahr ist oder Schmerzen erleidet. Aber zwischen den 12-jährigen Zwillingen Matt und Emily Calder ist die Verbindung mehr als nur speziell. Zusammen haben die Kinder nämlich übernatürliche Fähigkeiten! Sie sind in der Lage, Kunst zum Leben zu erwecken oder Bilder mit der Kraft ihres Willens zu betreten. Ihre Fähigkeiten bleiben jedoch nicht unbemerkt und ihre Feinde versuchen, diese für sich auszunutzen, um Zugang zur Hohlen Erde zu erlangen, einem Ort, in dem alle Dämonen, Kreaturen und Monster, die jemals erdacht wurden, gefangen sind. Die Zwillinge fliehen mit ihrer Mutter auf eine Insel westlich der Küste Schottlands, wo sie bei ihrem Großvater, der auch über besondere Kräfte verfügt, Zuflucht suchen. Doch es steht zu viel auf dem Spiel und auch hier sind die Kinder nicht sicher, denn der dunkle Schatten ihrer Verfolger setzt alles daran, sie zu finden und die finsteren Kräfte der Hohlen Erde freizusetzen.

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»Im Universum gibt es Dinge, die bekannt sind,und Dinge, die unbekannt sind,und dazwischen gibt es Türen.«

William Blake

JOHN UND CAROLE E.

BARROWMAN

ANIMARE

Übersetzung: Sabine Elbers

Die deutsche Ausgabe von HOHLE ERDE: ANIMARE wird

herausgegeben von Amigo Grafik, Teinacher Straße 72, 71634 Ludwigsburg.

Herausgeber: Andreas Mergenthaler und Hardy Hellstern, Übersetzung:

Sabine Elbers; verantwortlicher Redakteur und Lektorat: Markus Rohde;

Lektorat: Anika Klüver und Gisela Schell; Satz: Amigo Grafik;

Umschlagillustration: Peter Bergting; Illustrationen Innenteil: Peter Bergting

und Andrew Pinder; Printausgabe gedruckt von CPI Moravia Books s.r.o.,

CZ-69123 Pohorelice. Printed in the Czech Republic.

Titel der Originalausgabe: HOLLOW EARTH

German translation copyright © 2014 by Amigo Grafik GbR.

Original English language edition copyright

© John Barrowman and Carole E. Barrowman 2012

First published in 2012 by Buster Books,

an imprint of Michael O’Mara Books Limited.

Printausgabe: ISBN 978-3-86425-308-9 · Digitale Ausgabe: ISBN 978-3-86425-327-0

April 2014

WWW.CROSS-CULT.DE

Inhalt

TEIL EINS

EINS

ZWEI

DREI

VIER

FÜNF

SECHS

SIEBEN

ACHT

NEUN

ZEHN

ELF

ZWÖLF

DREIZEHN

VIERZEHN

FÜNFZEHN

SECHZEHN

TEIL ZWEI

SIEBZEHN

ACHTZEHN

NEUNZEHN

ZWANZIG

EINUNDZWANZIG

ZWEIUNDZWANZIG

DREIUNDZWANZIG

VIERUNDZWANZIG

FÜNFUNDZWANZIG

SECHSUNDZWANZIG

SIEBENUNDZWANZIG

ACHTUNDZWANZIG

NEUNUNDZWANZIG

DREISSIG

EINUNDDREISSIG

ZWEIUNDDREISSIG

DREIUNDDREISSIG

VIERUNDDREISSIG

FÜNFUNDDREISSIG

SECHSUNDDREISSIG

SIEBENUNDDREISSIG

ACHTUNDDREISSIG

NEUNUNDDREISSIG

VIERZIG

TEIL DREI

EINUNDVIERZIG

ZWEIUNDVIERZIG

DREIUNDVIERZIG

VIERUNDVIERZIG

FÜNFUNDVIERZIG

SECHSUNDVIERZIG

SIEBENUNDVIERZIG

ACHTUNDVIERZIG

NEUNUNDVIERZIG

TEIL VIER

FÜNFZIG

EINUNDFÜNFZIG

ZWEIUNDFÜNFZIG

DREIUNDFÜNFZIG

VIERUNDFÜNFZIG

FÜNFUNDFÜNFZIG

SECHSUNDFÜNFZIG

SIEBENUNDFÜNFZIG

ACHTUNDFÜNFZIG

NEUNUNDFÜNFZIG

SECHZIG

EINUNDSECHZIG

ZWEIUNDSECHZIG

DREIUNDSECHZIG

VIERUNDSECHZIG

FÜNFUNDSECHZIG

SECHSUNDSECHZIG

SIEBENUNDSECHZIG

ACHTUNDSECHZIG

NEUNUNDSECHZIG

SIEBZIG

EINUNDSIEBZIG

ZWEIUNDSIEBZIG

DREIUNDSIEBZIG

VIERUNDSIEBZIG

FÜNFUNDSIEBZIG

DANKSAGUNGEN

GLOSSAR

ROMANE BEI CROSS CULT

In Liebe und Dankbarkeit für Clare und Turner,Kevin und Scott, Marion und John.

TEIL EINS

EINS

Das Kloster Era MinaInsel AuchinmurnWestküste SchottlandsMittelalter

Das Buch, das der alte Mönch illuminierte, begann mit folgenden Worten:

DIESES Buch handelt von der Natur der Fabelwesen.Betrachtet diese Seiten auf eigene Gefahr.

Der alte Mönch gähnte, sein Kinn sank ihm auf die Brust, und seine Augen fielen zu. Die Schreibfeder glitt aus seinen Fingern und hinterließ eine Spur aus kleinen Tintentropfen, die wie winzige Tränen aussahen, auf dem Pergament. Er war gerade mit der Arbeit an einer der letzten Seiten des Buchs beschäftigt, einer Miniatur eines majestätischen Greifs. Die Klauen der Kreatur krallten sich in den unteren Teil einer beeindruckenden Initiale, die ein G darstellte. Nachdem der alte Mönch eingedöst war, sprang der Greif von seinem Platz in der Ecke der Seite und schoss über den Pergamentbogen. Während seiner hastigen Flucht, streifte das Wesen mit seinen rauen Flügeln die Finger des alten Mönchs.

Der Mönch öffnete die Augen. Sofort schlug er mit der geballten Faust auf den hin und her peitschenden Schweif des Greifs und hielt die Kreatur auf der Seite fest. Er starrte ihn an. Der Greif schnaubte wütend und grub seine Krallen tief in das dünne Pergament. Der Mönch schüttelte seine Müdigkeit ab, konzentrierte sich, und in einem Wirbel aus Farbe und Licht kehrte der Greif nun wieder an seinen angestammten Platz oben auf der Seite zurück und umklammerte das G.

Als der alte Mönch einen Blick hinter sich warf, erspähte er die nackten Füße seines jungen Lehrlings. Sie lugten unter dem Holzrahmen hervor, auf dem die Häute zum Trocknen aufgespannt waren, aus denen neues Pergament entstehen sollte.

Da wird wohl etwas geschehen müssen, dachte der Mönch.

Sobald er sich sicher sein konnte, dass das Bild fest auf der Seite verankert war, bückte sich der alte Mönch, um seine Schreibfeder aufzuheben. Er ärgerte sich über sich selbst. Er würde dafür büßen müssen, dass seine Konzentration auf so schreckliche Weise nachgelassen hatte, und ohne Abendbrot zu Bett gehen. Er tätschelte seinen weichen runden Bauch. Diese Maßnahme würde er wohl überstehen.

Aber – der Junge. Was sollte nun mit dem Jungen geschehen, nachdem er Zeuge dieses Vorfalls geworden war? Der Verlust wäre schmerzlich. Dem alten Mönch war nicht wohl bei dem Gedanken, einen anderen Lehrling ausbilden zu müssen. Ihm fehlte sowohl die Kraft als auch die Motivation für solch eine Aufgabe. Doch es war nicht nur das. Dieser Junge hatte bereits sein großes Talent für die Pergamentherstellung unter Beweis gestellt. Er hatte ein Gefühl dafür, wie lange die Häute in der Kalklösung gebeizt werden mussten und wie man sie vorsichtig reinigte und abschabte. Darüber hinaus war er bereits in seinem jungen Alter ein talentierter Schreiber und erwies sich bei der Farbherstellung als brillanter Alchemist. Nur zu zweit hatten sie in den vergangenen Monaten die letzten Seiten des Buchs der Fabelwesen beinahe fertiggestellt. Der Junge und seine vielfältigen Talente würden ihm fehlen.

Der Junge spürte, dass der alte Mönch gerade über seine Zukunft entschied. Er konnte die schwerwiegenden Gedankengänge des Mönchs in seinem Kopf hören. Es war eine Art Trommeln tief in seinem Verstand. Er brachte dieses Geräusch deshalb mit dem Mönch in Verbindung, weil es am lautesten war, wenn sich der Mönch besonders stark konzentrierte, und es dabei tief und voll und rund klang, ähnlich wie der Mönch selbst.

Die Mutter des Jungen war die einzige andere Person, die der Junge in seinem Kopf wahrnehmen konnte: Das Gefühl war nicht gerade unwillkommen, doch irgendwie merkwürdig. Nicht weil er sie vermisste, ganz im Gegenteil. Seine Mutter und seine Brüder lebten noch immer in dem Dorf vor den Toren der Klosteranlage. Doch das Echo seiner Mutter in seinem Kopf hatte ihm viele Male dabei geholfen, ihrem Zorn zu entkommen, ob er nun berechtigt gewesen war oder nicht. Rasch hob er die Schale und den Stößel auf und beendete seine Arbeit. Die Eisensalze und Eicheln waren nun bereit, für seine nächste Portion Tinte weiterverarbeitet zu werden.

Der alte Mönch richtete sich an seinem Schreibpult auf. Was sollte er tun? Was würde geschehen, wenn er das nächste Mal beim Illuminieren einschlief und nicht rechtzeitig erwachte? Er wagte es nicht, sich die Konsequenzen eines solch schrecklichen Fehlers auszumalen. Nur ein einziges Mal zuvor hatte er so etwas geschehen lassen – mit tragischem Ausgang. Er war ein junger Mann gewesen und noch nicht so gut ausgebildet wie heute. In seinen Albträumen konnte er noch immer die Schreie seines Lehrlings hören. Oh, und da war so viel Blut gewesen.

Nein, wegen des Jungen musste auf jeden Fall etwas unternommen werden.

Er starrte seinen Lehrling quer durch den Arbeitsraum an, auf dieselbe Weise, wie er soeben den Greif angestarrt hatte.

Doch der Junge war mutig und schlau. Ihm war bewusst, dass es sich um einen entscheidenden Augenblick in seinem kurzen Leben handelte. Er liebte alles an dem Kloster und wollte es nicht verlassen. Er mochte den alten Mönch, mit dem er beinahe ein ganzes Jahr lang zusammengearbeitet hatte – seit ihn sein Vater, im Gegenzug für das Recht, sein Vieh auf einem guten Stück Kirchenland außerhalb des Dorfs weiden zu lassen, in die Obhut der Mönche gegeben hatte.

Der Junge wusste, wie viel solch ein Handel für seine Familie bedeutete. Und ihm bedeutete er alles. Dies waren Zeiten, in denen Männer, Frauen und Kinder gleichermaßen an Wunder und Magie glaubten. Es waren Zeiten, in denen Könige und Königinnen mit mächtigen Kriegsflotten und Armeen, deren Loyalität sie sich mit Land und Ernten und noch größeren Armeen erkauften, um ihre Kronen kämpften. Und es waren Zeiten, in denen Hoffnung und Wohlstand allein davon abhingen, wo man geboren worden war und unter wessen Schutz man stand.

Ja, der Junge wusste nur zu gut, dass er bei dem alten Mönch bleiben musste, damit er weiterhin ein Teil dieses alten heiligen Ordens sein konnte. Also tat er das Einzige, was er in solchen Situationen vermochte. Er stand auf und starrte den alten Mönch ohne zu blinzeln und mit einem großen Maß an Konzentration an.

Der Mönch fixierte ihn weiterhin.

Das Herz des Jungen klopfte laut in seiner Brust. Das Trommeln in seinem Kopf war so laut, dass es sich anfühlte, als würde man seinen Kopf in einen Schraubstock spannen. Er war sich sicher, dass sein Kopf zerspringen würde. Seine Nase begann zu bluten, und das Blut tropfte in die Schale, die er in den Händen hielt. Der Junge konnte erkennen, dass der Schweif des Greifs hinter dem Mönch gegen die Seite peitschte. Doch er hielt seinem Blick stand.

Nach einer Ewigkeit – zumindest war es dem Jungen so vorgekommen – löste sich der Druck, der auf seinem Schädel gelastet hatte, die Gedanken des alten Mönchs hörten auf zu pulsieren, und der Junge glaubte, ein Seufzen in seinem Kopf zu vernehmen. Die Spannung wich aus den Schultern des Mönchs, und er wandte sich ab.

Der Junge atmete erleichtert aus und wischte sich mit dem Ärmel die Nase ab.

Ah, dachte der Mönch, ich habe weder die Motivation noch die Kraft dazu, mich der Macht zu stellen, die diesem Jungen innewohnt. Etwas anderes wird unternommen werden müssen, um sicherzustellen, dass er die Geheimnisse des Klosters bewahrt.

Er drehte sich um und konzentrierte sich wieder auf die Kreatur.

Erleichtert wandte sich auch der Junge wieder der Schale und seinen Mixturen zu. Als er mit der Herstellung der Tinte fertig war, füllte er das Tintenfass des Mönchs auf und verwahrte den Rest für einen anderen Tag. Dann ging er zu der Ziegenhaut hinüber, die auf dem Holzrahmen aufgespannt war. Vorsichtig fuhr er mit den Fingerspitzen über die Oberfläche und überprüfte, ob die Haut beim Trocknen auch weich und dünn genug wurde, um die Tinte aufzunehmen. Er warf einen erneuten Blick auf den Mönch. Sein Körper war über das hohe Pult gebeugt, seine Schreibfeder tauchte immer wieder ins Tintenfass. Die Konzentration des Mönchs war so stark, dass nichts und niemand zu ihm durchdringen konnte, bis seine Arbeit auf der Seite beendet sein würde – dessen war sich der Junge sicher.

Schon bald wurde es dunkel im Raum, und der Mönch spürte, wie seine Gedanken erneut abschweiften. Er reinigte die Spitze seiner Schreibfeder und legte sie zusammen mit seinen anderen Schreibwerkzeugen in seine Ledermappe. Dann verschloss er das Tintenfass mit einem Wachspfropfen, bevor er die von ihm bearbeitete Seite mit zwei dünnen Schichten Pergament abdeckte. Er hob die Seiten auf und legte sie auf einen Regalboden in dem Schrank neben seinem Schreibpult. Die Ecken beschwerte er mit polierten Steinen. Die anderen Seiten, an denen er in den vergangenen Monaten gearbeitet hatte, waren in gleicher Weise auf den breiten Regalböden des Schranks untergebracht. Morgen würde er damit beginnen, das letzte Tier zu zeichnen. Es war das grässlichste von allen – der Grendel.

Der Mönch verschloss den Schrank und legte den Schlüssel in die Tasche seiner Kutte. Bevor er die Läden schloss, warf er einen Blick durch die breiten Scharten in den dicken Steinwänden. Einen Moment lang war er von dem Anblick einer Eule gefesselt, die gemeinsam mit einem ihrer Jungen von einem nahe gelegenen Ast davonflog. Ein Zeichen, dachte der alte Mönch, mit Sicherheit ein Omen. Ein gutes, so nahm er an.

»Nun ist es Zeit zu beten, und dann sollten du und ich vielleicht besprechen, was noch vor uns liegt.«

»Sehr wohl, Meister.«

Der Junge tat es seinem Meister nach, reinigte seine Werkzeuge, legte sie in ihre weiche Ledermappe und ließ sie an seiner Arbeitsstätte liegen.

Der alte Mönch übergoss das Stück Torf im Kamin mit Wasser und zog sich seinen Pelzmantel über. Währenddessen hob der Junge seine Mütze und seinen Schal vom Boden auf, zog seine Ledersohlen an und folgte seinem Meister zur schweren Eichentür hinüber.

»Solon, du tätest gut daran, zu vergessen, was du vorhin zu sehen glaubtest. Deine jugendliche Fantasie hat dir nur einen Streich gespielt.«

Der Junge trat vor den alten Mönch und hielt die Tür für ihn auf.

»Verzeihung, Meister, aber war es nicht eher ein Streich Eurer Fantasie?«

ZWEI

Die National GalleryLondonGegenwart

Die zwölfjährigen Zwillinge Matt und Em Calder saßen auf einer harten Holzbank. Im Inneren des Museums war es still, da es noch nicht geöffnet hatte, und die beiden waren unglücklich. Heute Morgen hatte ihre Mum ihnen versprochen, ihre Pläne für diesen drückend heißen Tag in die Tat umzusetzen, und sie konnten sich nicht daran erinnern, dass es Teil der Abmachung gewesen war, sich Bilder ansehen zu müssen.

Sie stellten ihre Rucksäcke vor sich ab und sahen ihre Mum mit finsterer Miene an.

»Benehmt euch bloß«, warnte Sandie. »Lasst es euch nicht einfallen, euch von dieser Bank fortzubewegen. Denkt noch nicht einmal daran. Ich meine es ernst. Ich bin höchstens zehn Minuten weg und befinde mich gleich da drüben.«

Sie zeigte auf den hochgewachsenen blonden Mann im dunklen Anzug, der einen Stapel Bücher im Arm hielt. Der Mann nickte ihnen zu, so wie er es immer tat. Em lächelte höflich, doch Matt wandte sich ab. Er war viel mehr an der Frau interessiert, die einen Handwagen mit einer darauf festgeschnallten Holzkiste, die in etwa die Form und Größe eines Gemäldes hatte, durch den angrenzenden Ausstellungsraum schob. Ein Sicherheitsmitarbeiter des Museums hielt sich dicht bei ihr. Am Aufzug angekommen zog der Sicherheitsmitarbeiter eine Schlüsselkarte über das dafür vorgesehene Gerät. Die Türen öffneten sich. Die Frau gab dem Wachmann mit einer Handbewegung zu verstehen, dass sie seine Hilfe nicht länger benötigte, und schob den Handwagen in die Aufzugskabine. Der Wachmann zog sich zunächst zurück, doch als sich die Türen schlossen, änderte er seine Meinung und steckte den Fuß in die Türöffnung. Dann schlüpfte er zu der Frau und dem Gemälde in die Aufzugskabine.

»Matt! Hörst du mir überhaupt zu?«

Matt sackte auf der Bank zusammen und schob seine Schwester damit an den Rand der Sitzfläche.

»Das ist ein wunderschönes Bild, das ihr euch ansehen könnt, während ihr wartet«, meinte Sandie. »Es ist von Georges Seurat. Er setzte mit dem Pinsel häufig kleine Farbpunkte auf die Leinwand, anstatt mit Pinselstrichen zu arbeiten.«

Die Zwillinge warfen ihr einen finsteren Blick zu. Gleichzeitig.

»Das wissen wir«, sagte Em.

Doch Sandie fuhr unbeirrt fort. »Mir ist klar, dass das hier nicht Teil unserer heutigen Pläne ist, aber ich muss mich um ein paar Sachen kümmern, und zwar mit …« Sie brach mitten im Satz ab und änderte ihre Taktik. »Wie wäre es denn, wenn wir schwimmen gehen, sobald ich hier fertig bin? So wie der Junge auf dem Bild.« Mit diesen Worten schwang sie ihre Ledertasche über die Schulter. »Was sagt ihr? Einverstanden?«

»Einverstanden«, sagte Em, die, zumindest in Situationen wie diesen, stets als Erste zustimmte.

Matt zuckte mit den Schultern. »Meinetwegen.«

Sie sahen dabei zu, wie ihre Mutter zu dem blonden Mann hinüberging, um sich mit ihm im angrenzenden Ausstellungsraum auf eine ähnliche Bank zu setzen. Der Mann lehnte sich weit zu ihrer Mutter hinüber, als wollte er ihr ein Geheimnis anvertrauen. Daraufhin öffnete Sandie ihr Skizzenbuch, das sie stets bei sich trug, und gab dem Mann ein Blatt Papier, das sie zwischen den Seiten aufbewahrt hatte.

Langweilig.

Em wandte sich wieder dem Bild zu. Sie lehnte sich weit nach vorn und versuchte, mit zusammengekniffenen Augen all die Punkte auszumachen, ohne mit ihrem Hintern die Bank zu verlassen. Währenddessen kippte Matt seinen Rucksack auf dem freien Bereich zwischen ihnen aus – die Stifte, Malkreide und Zeichenkohle, die er immer in einer verbeulten Keksdose mit sich herumtrug, sein iPod, Kopfhörer, zwei Captain America-Comics, eine Auswahl an Schokoriegeln, ein Päckchen Kaugummi, eine leere Cola-Dose und ein Zeichenblock purzelten heraus. Er riss ein Blatt Papier vom Block und reichte Em einen Stift.

Sie schüttelte den Kopf.

»Aber schwimmen würde doch echt Spaß machen«, sagte er. »Niemand beachtet uns.«

Em nahm den Stift an und sie begannen zu zeichnen.

Bevor sich die Zwillinge versahen, waren sie in dem Bild und planschten gemeinsam mit einem Jungen mit rotem Hut in der Seine. Er sagte, sein Name sei Pierre, und er sprach Französisch mit ihnen. Die Zwillinge verstanden ihn. Er sagte, er habe nur noch ein paar Minuten Zeit, bevor er zurück an die Arbeit müsse.

»Ist das dein Hund?«, fragte Matt Pierre, da er befürchtete, dass der Hund nicht wusste, wo er hin sollte, wenn Pierre zurück zur Arbeit musste. Doch Pierre antwortete nicht auf seine Frage, also beließ Matt es dabei und bespritzte die Männer, die am Ufer lagen, mit Wasser. Doch sie ignorierten ihn.

Matt ließ sich eine Weile lang auf dem Rücken treiben. Er konnte spüren, wie Em neben ihm im Wasser planschte. Er sah in den Himmel hinauf, doch da war keiner, und er glaubte, den Grund dafür zu kennen – aber dann lagen beide plötzlich pudelnass in einer riesigen Pfütze vor dem Bild auf dem Boden der National Gallery. Zwei sehr verärgerte Wachleute kamen eilig auf sie zu, dicht gefolgt von Sandie. Der blonde Mann war verschwunden.

Sandie entschuldigte sich bei den Wachleuten und sammelte schnell die Sachen der Zwillinge ein. »Es tut mir so leid. Sie müssen sich gegenseitig mit ihren Wasserflaschen nass gemacht haben. Es ist aber auch heiß heute.«

Sie warf den Zwillingen einen bösen Blick zu. »Ich habe euch nur um zehn Minuten gebeten. Zehn Minuten!« Sie zog beide auf die Füße. »Oh Gott, ihr habt keine Ahnung, was ihr da gerade angerichtet habt.«

Einem der Wachleute taten die Zwillinge leid, also sagte er ihnen, dass es nicht so schlimm sei, da das Museum ja noch nicht geöffnet habe. Die Angestellten könnten das Wasser noch schnell aufwischen, bevor jemand in den Ausstellungsraum kam. Doch er wollte lieber kein Risiko eingehen, daher eskortierte er die drei nach draußen in die morgendliche Hitze auf dem Trafalgar Square. Eine Putzfrau der National Gallery wurde in den Raum mit den postimpressionistischen Ausstellungsstücken gerufen und wischte das Wasser sogleich auf. Sie musste lächeln. Ihre Jungs hätten wohl viel Schlimmeres angestellt als eine Wasserschlacht, wenn sie sie gelangweilt in dieser Hitze hätte herumsitzen lassen.

Während sie ihren Mopp über dem Putzeimer auswrang, fiel ihr etwas ins Auge, das unter der Bank lag. Sie bückte sich und hob ein gefaltetes Blatt Papier auf, das aus einem Zeichenblock herausgerissen worden war. Es musste wohl von einem der Kinder stammen, denn sie hatte diesen Teil des Museums früher an diesem Morgen bereits gereinigt und war sich sicher, dass ihr nichts entgangen war.

Als sie das Papier auseinanderfaltete, war sie erstaunt, eine deutlich erkennbare Skizze von Eine Badestelle in Asnières vorzufinden. Zwar wirkten die Farbpunkte um den Jungen mit dem roten Hut herum etwas seltsam, die Körperproportionen der Männer, die am Ufer lagen, stimmten nicht ganz, und der kleine braune Hund sah eher wie ein schmutziges Würstchen aus, doch alles in allem handelte es sich um eine recht gute Kopie des Bildes.

Sie schaute sich die Zeichnung noch einmal an. Das Wasser der Seine war mit breiten blauen Strichen im unteren Teil der Seite dargestellt, doch die obere Hälfte des Blattes war vollkommen leer.

Kein Himmel.

Sie nahm ihren Mopp und den Eimer, rollte ihren Putzwagen in Richtung Ausgang und zerknüllte das Blatt Papier. Auf ihrem Weg aus dem Ausstellungsraum warf sie es in einen Mülleimer.

Sie hätte schwören können, ein Platschen gehört zu haben.

DREI

Arthur Summers konnte nicht glauben, was er soeben mit angesehen hatte. Während Sandie, die Mutter der Zwillinge, durch den Ausstellungsraum zu ihren Kindern gelaufen war, war er in die entgegengesetzte Richtung davongegangen. Am Aufzug für die Angestellten angekommen zog er seine Schlüsselkarte über das Kartenlesegerät. Die Aufzugstüren öffneten sich sofort, und er sprang hinein. Er drückte drei oder vier Mal auf den Knopf für das dritte Untergeschoss, in der Hoffnung, es würde so schneller gehen.

Sein Puls raste. Er schwitzte unter seinem Hemd, und sein strohblondes Haar fühlte sich feucht an. Er kannte die Zwillinge bereits seit ihrer Geburt. Seine Aufgabe bestand darin, ihre Entwicklung zu überwachen und sicherzustellen, dass die Gesellschaft von der Manifestation ihrer Fähigkeiten erfuhr, bevor es dem Wächterkonzil gelang. Doch er hätte es sich nie träumen lassen, dass sie bereits in so jungen Jahren so starke Fähigkeiten entwickeln würden. Das veränderte einiges.

Er zwängte sich hinaus, noch bevor sich die Aufzugstüren vollständig geöffnet hatten, und eilte auf die großen Türen zu, hinter denen das Rekonstruktionslabor der National Gallery lag. Die meisten Angestellten des Museums nannten dieses Stockwerk »die Leichenhalle«, da es sich um die umgebauten Katakomben handelte, die von der Kirche St. Martin-in-the-Fields aus unter der Charing Cross Road entlangführten. Doch Arthur war schon immer der Meinung gewesen, dass das riesige unterirdische Labor eigentlich eher »Fegefeuer« heißen sollte, denn obwohl es sich um einen Ort handelte, an dem Gemälde zu neuem Leben erweckt wurden, fühlte es sich stets wie eine Strafe an, hier unten zu arbeiten. Unglücklicherweise interessierte es niemanden in der National Gallery, was Arthur dachte, allerdings gelang es ihm wohl deshalb so gut, seine Geheimnisse zu bewahren.

An den Türen zum Labor angekommen, benutzte Arthur abermals seine Schlüsselkarte. Dieses Mal wartete er, bis das Kartenlesegerät aufsprang und einen Fingerabdrucksensor enthüllte. Er wischte seinen Daumen erst noch an seiner Hose ab, bevor er ihn auf das Sensorfeld drückte.

Die Türen öffneten sich zischend, und er trat in eine abgeschlossene gläserne Kammer, eine Luftschleuse, in der er darauf wartete, dass sich die ersten Türen schlossen und die Luft angepasst wurde, bevor sich ein zweites Paar Türen öffnete.

Nachdem sich die ersten Türen geschlossen hatten, erkannte Arthur eine in einen Mantel mit Kapuze gehüllte Gestalt, die von der Treppe in die Schatten des Flurs trat. Als sich das zweite Paar Türen öffnete, schlug Arthurs Herz so schnell, dass er befürchtete zu hyperventilieren.

Er rannte in sein Fegefeuer, hinter ihm schlossen sich die Türen. Die Gestalt würde ihm nicht folgen. Sie konnte nicht. Oder doch?

Das Labor war etwa so groß wie eine Schulsporthalle. Obwohl überall im Raum hochmoderne Gerätschaften standen – tragbare Röntgengeräte, Scanner, Mikroskope, Kopierer und Computer mit riesigen Flachbildschirmen –, lagen auf den Arbeitstischen der Männer und Frauen, die die Gemälde restaurierten und in neuem Glanz erstrahlen ließen, eher traditionelle Werkzeuge wie Farbpinsel und Malpaletten. Mehrere Reihen Staffeleien standen wie Schildwachen an die Wände gelehnt. Während Arthur den Mittelgang entlangging, der den Raum in zwei Teile gliederte, fiel sein Blick auf eine Reihe von Gemälden, die für eine Ausstellung vorbereitet wurden, deren Kurator er war: »Das Grauen in der Kunst«.

Als Arthur nur noch zehn Schritte von seiner Bürotür entfernt war, ging das Licht aus. Er fluchte stumm. Mit zitternden Händen fischte er eine Taschenlampe aus seiner Innentasche und setzte seinen Weg fort, jedoch nicht, ohne sich hin und wieder umzuschauen.

Vor dem letzten Bild im Raum hielt er inne, und sein Atem stockte.

Obwohl das Bild durchaus zum Thema passte, hatte Arthur ganz gewiss nicht Hexe mit Wechselbalg für seine Ausstellung angefordert. Auf dem Bild schaute nur die große pockennarbige Nase der Hexe aus dem Schatten ihrer abgewetzten Wollkapuze hervor. Auf ihrem knochigen Schoß saß ein kleinwüchsiges Dämonenkind mit unförmigem Kopf, Knollennase, bleicher wächserner Haut und Augen, die wie winzige gelbe Murmeln tief in dem fleischigen Gesicht saßen.

Noch mehr als das grausige Thema des Bildes beunruhigte Arthur jedoch die Geschichte desselben. Es wurde mit einer Reihe schrecklicher Todesfälle im Museum in Verbindung gebracht, die sich ereignet hatten, als das Bild im Jahr 1840 zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert worden war. Daher hielt man Hexe mit Wechselbalg für verflucht, und es war seitdem im Lager aufbewahrt worden, damit es niemals wieder an die Öffentlichkeit kam.

Bis jetzt. Wer hatte es hierhergebracht?

Arthur ließ das Licht seiner Taschenlampe über die verschrumpelten Hände der Hexe gleiten und dann hinüber zu der schrecklichen Kreatur auf ihrem Schoß. Als er das Gesicht des Wechselbalgs in den Schein seiner Lampe tauchte, erstarrte er vor Entsetzen. Er wusste, dass er es sich nicht einbildete.

Der kleinwüchsige Dämon grinste ihn an.

VIER

Die Zwillinge hatten schon ewig nicht mehr in einem Taxi gesessen – normalerweise fuhren sie immer gemeinsam mit ihrer Mutter mit der U-Bahn. Doch gleich nachdem der Wachmann sie aus der National Gallery hinaus auf den Trafalgar Square eskortiert hatte, scheuchte Sandie sie in ein Taxi. Sie nannte dem Fahrer ihre Adresse und nahm den Zwillingen gegenüber auf einem der Klappsitze Platz. Sie war so wütend auf sie, dass ihr fast die Worte fehlten.

»Anschnallen. Sofort.

»Warum regst du dich so auf?«, fragte Matt. »Wir haben doch nichts Falsches getan.«

»Ihr kennt die Regeln! Ihr wisst, dass das, was ihr getan habt, gefährlich war.«

»Das sind deine Regeln, nicht unsere!«, schrie Matt.

»Es tut uns leid, Mum. Wir wollten nicht, dass du böse auf uns bist«, warf Em ein, bevor sich die beiden noch richtig in die Haare kriegten. Matt und ihre Mutter schienen sich in letzter Zeit immer öfter zu streiten, seit ihr Vater einen weiteren ihrer Geburtstage ohne Anruf oder E-Mail hatte verstreichen lassen. Mit jedem weiteren Jahr, das verging, war Matt mehr davon überzeugt, dass ihre Mum ihren Dad vertrieben hatte. Em konnte sich kaum daran erinnern, wie ihr Dad aussah. Sie war sich nicht sicher, ob sie ihn überhaupt vermisste.

»Ehrlich, Mum«, fuhr Em fort. »Wir sind nicht dumm. Wir wissen, dass wir in der Öffentlichkeit nicht malen sollen. Aber uns war so heiß. Wir machen es bestimmt nicht wieder. Versprochen.«

Sandie seufzte. Manchmal verlor sie vor lauter Angst die Kontrolle. Sie tätschelte Ems Bein. »Ich weiß, dass ihr nicht dumm seid. Ganz im Gegenteil.« Sie wollte durch Matts Haar streicheln, doch er lehnte sich zurück und ließ sich gegen die Sitzlehne sinken. »Es ist nur so, dass ihr älter werdet und die Dinge komplizierter werden …«

»Uns war heiß, und wir wollten schwimmen gehen«, schnauzte Matt. »Und du hast uns versprochen, dass keine weiteren Geschäftstermine anstehen. Zwei Tage hintereinander hast du uns in dieses blöde Museum geschleppt.«

Sandie lehnte sich vor, Angst schnürte ihren Magen nur noch weiter zusammen. »Willst du mir etwa sagen, dass ihr wusstet, dass ihr euch in das Bild versetzen würdet?« Sie wandte sich an Em. »Bitte sagt mir, dass ihr das nicht schon einmal getan habt.«

Sag jetzt bloß nichts, Em.

Em zögerte, als sie Matts Worte in ihrem Kopf vernahm. »Wir wussten nicht, dass wir das tun können – bis es gestern bei einem anderen Bild passierte«, sagte sie schließlich.

Sämtliche Farbe wich aus Sandies Gesicht. Die Dinge standen schlechter, als sie angenommen hatte. Viel schlechter. »Welches Bild?«

Sei still, Em!

»Ein Bild … mit römischen Ruinen. Es war leicht abzumalen.« Als sie die plötzliche Panik in den Augen ihrer Mum erkannte, platzte sie hervor: »Niemand hat uns gesehen. Ehrlich. Wir waren vorsichtig, Mum. Ich schwöre es.«

Halt den Mund, Em, oder ich verpass dir eine.

Ich lüge nicht gerne … und du schaffst es sowieso nicht, mich zu hauen, selbst wenn du’s versuchen würdest.

Em schleuderte ihren Rucksack gegen Matts Brust. Er schrie auf, lehnte sich über den Sitz und zahlte es seiner Schwester heim.

»Emily Anne Calder! Was in aller Welt sollte das?«

Nicht zum ersten Mal spürte Sandie, dass zwischen ihrem Sohn und ihrer Tochter etwas Seltsames vorging. Sie wusste, dass Zwillinge auf eine Weise miteinander verbunden waren, die die Wissenschaft gerade erst zu verstehen begann – Matt konnte spüren, wenn Em traurig war, Em war in der Lage, zu erkennen, wenn Matt wütend oder verletzt war. Und sie wusste, dass Zwillinge oftmals auf einzigartige Weise miteinander kommunizieren konnten. Doch wenn man bedachte, wessen Kinder die Zwillinge waren und was aus ihnen werden würde, begann sie langsam zu befürchten, dass hier etwas sehr viel Bedeutsameres im Gange war.

Sandie nahm ihrer Tochter den Rucksack ab und legte ihn auf ihren eigenen Schoß. Sie musste nachdenken. Sie brauchte Zeit zum Planen. »Wir unterhalten uns morgen darüber, wenn wir nach Hause kommen.«

Matt fingerte an seinen Kopfhörern herum und drehte die Musik auf. Em tat es ihm nach.

Sandie lehnte ihren Kopf gegen die kühle Scheibe des Taxis. Am Eingang des St. James’s Parks beobachtete sie eine Familie, die an der Fußgängerampel wartete. Eine Mutter schob ihr Baby im Kinderwagen vor sich her, ein Vater hielt ein Kleinkind an der Hand.

Alles war so viel leichter, als sie noch meine Hände hielten, dachte sie.

Nicht zum letzten Mal an diesem Tag fragte sich Sandie, ob ihre Kinder sich zu etwas entwickeln würden, das sie nicht kontrollieren konnte – eine Prophezeiung, die der Großvater der Kinder, Renard, Sandie bereits an dem Tag gemacht hatte, an dem sie ihre kleinen Zwillinge gepackt hatte und um ihr Leben gerannt war.

FÜNF

Arthur floh vor dem grinsenden Dämon. Ihm blieb nicht viel Zeit. Jemand anders hatte bemerkt, dass es Arthur nicht gelungen war, die Zwillinge und ihre erwachenden Kräfte im Auge zu behalten – und nun würde die Gesellschaft wissen, dass Arthur entbehrlich war. Er wusste zu viel. Er hatte zu viel getan. An seiner Bürotür angekommen tastete er nach seiner Schlüsselkarte und ließ sie fallen. Als er sich danach bückte, hörte er tapsende Schritte im Labor hinter sich. Er griff nach der Karte und öffnete seine Bürotür. Dann schlug er sie schnell hinter sich zu und verriegelte sie. Er lehnte sich gegen das kalte Metall und versuchte, sich zu beruhigen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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