Hohle Erde 2: Knochenfeder - John Barrowman - E-Book

Hohle Erde 2: Knochenfeder E-Book

John Barrowman

4,7

Beschreibung

Finden Matt und Em den Schlüssel zur Hohlen Erde? Ein geheimnisvoller Fremder steht kurz davor, den Schlüssel zur Hohlen Erde zu finden: einem übernatürlichen Ort, an dem alle nur erdenklichen finsteren Geschöpfe gefangen sind. Die Zwillinge Matt und Emily Calder verfügen über spezielle Fähigkeiten - sie können Kunst zum Leben erwecken. Doch können sie auch ihre vermisste Mutter finden und den Schlüssel - eine uralte Knochenfeder - beschützen, selbst wenn dies bedeutet, dass sie durch die Zeit zurückreisen müssen? Dann fällt Matt eine verhängnisvolle Entscheidung, eine die ihn dazu zwingt, eine schreckliche Wahl zu treffen … Soll er seine Familie retten? Oder die ganze Welt? Der Scotland Herald verglich HOHLE ERDE unter anderem mit Fantasyhits wie Harry Potter oder Twilight. Die Fernsehrechte sind bereits vergeben und eine TV-Serie ist in Planung.

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Seitenzahl: 295

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»Doch grollend ertrug’s der grimme Unhold,der ferne hauste in finstrer Höhle.«

Seamus Heaney, Beowulf

JOHN UND CAROLE E.

BARROWMAN

KNOCHENFEDER

Übersetzung: Sabine Elbers

Die deutsche Ausgabe von HOHLE ERDE: KNOCHENFEDER wird herausgegeben von Amigo Grafik, Teinacher Straße 72, 71634 Ludwigsburg.

Herausgeber: Andreas Mergenthaler und Hardy Hellstern, Übersetzung: Sabine Elbers; verantwortlicher Redakteur und Lektorat: Markus Rohde;

Lektorat: Wibke Sawatzki und Gisela Schell; Satz: Rowan Rüster, Amigo Grafik;

Umschlagillustration: Peter Bergting; Illustrationen Innenteil: Peter Bergting und Andrew Pinder; Printausgabe gedruckt von CPI Moravia Books s.r.o., CZ-69123 Pohorelice. Printed in the Czech Republic.

Titel der Originalausgabe: HOLLOW EARTH: BONE QUILL

German translation copyright © 2014 by Amigo Grafik GbR.

Original English language edition copyright

© John Barrowman and Carole E. Barrowman 2013

First published in 2013 by Buster Books,

an imprint of Michael O’Mara Books Limited.

Printausgabe: ISBN 978-3-86425-309-6 · Digitale Ausgabe: ISBN 978-3-86425-486-4

Oktober 2014

WWW.CROSS-CULT.DE

Inhalt

WAS BISHER GESCHAH

TEIL 1

EINS

ZWEI

DREI

VIER

FÜNF

SECHS

SIEBEN

ACHT

NEUN

ZEHN

ELF

ZWÖLF

DREIZEHN

VIERZEHN

TEIL 2

FÜNFZEHN

SECHZEHN

SIEBZEHN

ACHTZEHN

NEUNZEHN

ZWANZIG

EINUNDZWANZIG

ZWEIUNDZWANZIG

DREIUNDZWANZIG

VIERUNDZWANZIG

FÜNFUNDZWANZIG

SECHSUNDZWANZIG

SIEBENUNDZWANZIG

ACHTUNDZWANZIG

NEUNUNDZWANZIG

DREISSIG

EINUNDDREISSIG

ZWEIUNDDREISSIG

DREIUNDDREISSIG

VIERUNDDREISSIG

FÜNFUNDDREISSIG

SECHSUNDDREISSIG

SIEBENUNDDREISSIG

ACHTUNDDREISSIG

NEUNUNDDREISSIG

VIERZIG

EINUNDVIERZIG

TEIL DREI

ZWEIUNDVIERZIG

DREIUNDVIERZIG

VIERUNDVIERZIG

FÜNFUNDVIERZIG

SECHSUNDVIERZIG

SIEBENUNDVIERZIG

ACHTUNDVIERZIG

NEUNUNDVIERZIG

FÜNFZIG

EINUNDFÜNFZIG

ZWEIUNDFÜNFZIG

DREIUNDFÜNFZIG

NEUNUNDFÜNFZIG

FÜNFUNDFÜNFZIG

SECHSUNDFÜNFZIG

SIEBENUNDFÜNFZIG

ACHTUNDFÜNFZIG

NEUNUNDFÜNFZIG

SECHZIG

EINUNDSECHZIG

ZWEIUNDSECHZIG

DREIUNDSECHZIG

VIERUNDSECHZIG

TEIL 4

FÜNFUNDSECHZIG

SECHSUNDSECHZIG

SIEBENUNDSECHZIG

ACHTUNDSECHZIG

NEUNUNDSECHZIG

SIEBZIG

EINUNDSIEBZIG

DANKSAGUNGEN

GLOSSAR

Die Abtei

Animare

Bannen

Gesellschaft der Hohlen Erde

Hohle Erde

Orden von Era Mina

Wächter

Wächterkonzil

In LiebefürBud und LoisundGavin

WAS BISHER GESCHAH

Gegenwart

Die Geschehnisse der letzten Monate haben das Leben der Zwillinge Matt und Emily Calder nachhaltig verändert. Nachdem sie mit ihrer Mutter aus London geflohen waren, um bei ihrem Großvater Renard auf der schottischen Insel Auchinmurn Schutz zu suchen, erfuhren sie, dass ihre Mutter Sandie ein Animare und ihr Vater Malcolm ein Wächter ist. Für die Zwillinge bedeutet dies, dass sie eine explosive Mischung aus beiden Talenten in sich tragen. Da Malcolm mehr und mehr besessen davon war, die Monster aus der Hohlen Erde zu befreien, wurde er, als die Zwillinge noch klein waren, in ein Bild gebannt. Allerdings haben einige Verbrecher bereits versucht, ihn mithilfe der Kräfte der Zwillinge zu befreien. Dank der Hilfe eines Perytons – einer magischen Kreatur, die mit der Geschichte von Auchinmurn fest verbunden ist – gelang es, ihren Plan zu vereiteln. Doch nun ist die Mutter der Zwillinge verschwunden …

Mittelalter

Der fünfzehnjährige Novize Solon half dem alten Mönch und Animare Bruder Renard dabei, den magischen weißen Peryton aus den geheiligten Höhlenmalereien auf der kleinen Insel Era Mina zu befreien. Ihr Ziel war es, das Kloster auf Auchinmurn zu beschützen und Rurik den Roten zu besiegen – einen Anführer der Wikinger, der auf der Suche nach einem geheiligten Relikt war, das, wie er behauptete, seinem Volk gestohlen worden war. Doch die Animation des Perytons forderte seinen Preis, und Bruder Renards Vorstellungskraft hat einen gravierenden Schaden davongetragen. Und nun, während die Steinmetze einen Turm errichten, in dem Bruder Renard sicher weiterleben kann, werden Forderungen nach einer Rebellion unter den Mönchen laut …

TEIL 1

EINS

Die AbteiInsel AuchinmurnWestküste SchottlandsVor zehn Jahren

Der Kampf um die Kontrolle über die Fantasie der Calder-Zwillinge begann am Nachmittag ihres dritten Geburtstags. Sandie genoss gerade das letzte Stück von Jeannies zweistöckiger Schokoladentorte, als Malcolm in die Küche raste.

»Ich habe ihn gefunden!«, sagte er und wedelte fieberhaft mit einem in rotes Leder gebundenen Tagebuch vor Sandies Nase. »Den Beweis dafür, dass die Hohle Erde real ist!«

Sandies Gabel fiel klappernd auf den Teller. »Was?«

»Es steht alles in diesem Tagebuch! ›Der Schlüssel darf nicht gefunden werden‹ – aber der interessante Teil kommt erst noch. Hör dir das an.« Malcolm blätterte auf eine andere Seite. »›Nach allem, was ich mit angesehen habe, nach den ganzen Schrecken, die sich mir in der Hohlen Erde offenbarten, weiß ich nun eines: Die Mächte darin sind zu schrecklich, um von Menschenhand kontrolliert werden zu können.‹ All diese Monate, in denen ich nach Hinweisen gesucht habe, und nun das!« Er begann, vor der Terrassentür auf- und abzugehen. »Mit Matts und Ems Hilfe werde ich …« Er hielt inne, drehte sich zu Sandie um und lächelte sie an. »Werden wir die Hohle Erde kontrollieren, und dann wird alles uns gehören.«

»Du bist vollkommen verrückt, Malcolm«, entfuhr es Sandie, und ein Gefühl der Furcht kroch ihren Rücken hinauf. »Ich will doch gar nicht alles haben.«

Ein Teil von Malcolm war schon immer wild und ungezähmt gewesen – so sehr auf seine eigene Besessenheit konzentriert, dass er die Gefühle und Meinungen anderer ignorierte. Sandie hatte gehofft, im Laufe ihrer Ehe würde er sich beruhigen, doch seit der Geburt der Zwillinge zerfraß diese Besessenheit von der Hohlen Erde den Malcolm, in den sie sich einst verliebt hatte.

»Es ist mir egal, womit du deine Kräfte oder dein Leben vergeudest, aber du wirst ganz sicher nicht die Zwillinge benutzen, um diesen Wahnsinn weiterzuführen!« Ihr Puls raste. »Sie sind zu jung, praktisch noch Babys. Über ihre Kräfte kannst du nicht einfach verfügen.«

Als Malcolm sie bei den Schultern ergriff, zuckte Sandie zusammen. »Ich werde mich weder von dir noch von sonst jemandem aufhalten lassen«, sagte er mit kalter Stimme. »Es ist meine Bestimmung, über die Hohle Erde zu herrschen.«

Am nächsten Morgen freute sich Sandie über ein ruhiges Frühstück mit Renard, während Malcolm draußen mit den Zwillingen spielte. Doch als sie aus dem Fenster zu der großen Glasinstallation auf dem Grundstück der Abtei hinaussah, fiel ihr etwas Seltsames auf.

Die Installation war quasi ein großes Mobile aus Spiegeln, das in der westlichen Ecke des Grundstücks an den Bäumen hing. Sie schimmerten und drehten sich in den unsteten Winden, die an der Küste der Insel entlangwehten. Matt und Em tummelten sich unterhalb der Installation mit ihrem Dad auf einer Decke und malten. Doch was von den Spiegeln reflektiert wurde, war nicht etwa die gemütliche Szenerie, die sie vor sich sah. Stattdessen reflektierte jedes Stückchen Spiegelglas ein Gewirr aus Grün-, Braun- und Gelbtönen eines mysteriösen Höhleneingangs.

Als der Wind das Mobile erfasste, drehten sich die Spiegel, und Sandie erkannte das verräterische Glühen einer Animation. Eine plötzliche Erkenntnis durchfuhr sie.

Sie erkannte das Bild.

Auf einmal schossen Lichtstrahlen aus der Höhlenöffnung. Die Spiegel vervielfältigten diesen Effekt, sodass ein Gitternetz aus Licht entstand, das die Zwillinge und Malcolm einschloss.

»Renard!«, schrie Sandie. »Du musst ihn aufhalten!«

Renard Calder tauchte an der Seite seiner Schwiegertochter auf. Schockiert starrte er auf die Geschehnisse auf dem Rasen.

»Mein Gott, was tut er denn da?«

»Ich glaube, er benutzt die Spiegel, um die Kräfte der Zwillinge zu verstärken.« Sandie versuchte nicht einmal, die Panik in der Stimme zu verbergen. »Malcolm hat Fox’ Bild des Eingangs zur Hohlen Erde bei sich, und die Zwillinge animieren es!«

»Unmöglich!«, keuchte Renard. »Das Bild liegt in der verschlossenen Geheimkammer.«

»Wann haben Schlösser – oder auch nur du selbst – deinen Sohn jemals von etwas abhalten können?«

Dicht gefolgt von Renard rannte sie durch die Terrassentüren und über den Rasen auf die Bäume zu. Sie waren hell erleuchtet, so, als ob Kerzen auf ihren Ästen brannten.

»Aufhören!«, schrie Sandie in Richtung des Lichtgitters, das ihre Kinder umschloss. Sie steckte einen Finger in die Lichtstrahlen, schrie schmerzerfüllt auf und zog ihn augenblicklich wieder zurück, als ein elektrischer Schlag ihren Arm hinaufschoss und in ihrem Kopf Millionen roter Punkte explodierten. Sie suchte verzweifelt nach einem Weg durch das Gitter, um die Zwillinge zu erreichen. »Mattie, Emmie! Kommt her zu Mami!« Einmal rief sie, zweimal, jedes Mal lauter und mit mehr Nachdruck.

Die Zwillinge rührten sich nicht vom Fleck, schauten nicht auf, hörten nicht auf zu malen. Malcolm kniete neben ihnen, seine Hände ruhten auf ihren Schultern, sein Kopf war nahe an ihren Ohren, und er flüsterte ihnen etwas zu.

Renard presste sich zwei Finger an den Nasenrücken. »Er inspiriert die beiden. Ich kann es fühlen.«

»Wie kann er nur?« Sandie rannte vollkommen außer sich hin und her, betrachtete den Käfig aus Lichtstrahlen von allen Seiten und suchte nach einem Weg hindurch. »Das widerspricht allem, wofür wir stehen. Allem!«

Matts und Ems winzige Finger huschten über ihren gemeinsamen Zeichenblock. Das goldgerahmte Bild vom Höhleneingang stand vor ihnen, direkt neben einem weiteren Bild von Fox, das einen schuppigen, haarlosen Dämon zeigte. Malcolms Fingerknöchel wurden weiß, seine Finger bohrten sich den Zwillingen in die Schultern und hielten sie an Ort und Stelle.

»Was wird mit ihnen geschehen, wenn er sie inspiriert?«, fragte Sandie schluchzend.

»Ich weiß es nicht.« Renards Gesicht war kreidebleich.

»Malcolm! Hör auf!« Sandie kauerte an den Bäumen und versuchte, Matts oder Ems Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und Malcolms Einfluss zu durchbrechen. »Bitte! Sie sind noch zu jung. Du wirst sie verletzen!«

Die Zwillinge malten weiter und waren sich der Gefahr, in der sie schwebten, offensichtlich nicht bewusst.

Langsam hob Malcolm den Kopf. Mit blitzenden Augen sah er zu Sandie hinüber. Sein sonst so gut aussehendes Gesicht wirkte entstellt, seine Haut war blass. Er nahm die Hand von Ems Schulter und legte sich einen Finger an die Lippen.

Die nächsten Sekunden vergingen für Sandie so langsam, dass es kaum zu ertragen war. Matt und Em legten ihre Pinsel hin und fassten sich an den Händen. Sie standen auf und beobachteten aufgeregt, wie sich das Bild, das sie abgemalt hatten, wie ein 3D-Film um sie herum aufbaute und sie in breite Pinselstriche aus Grün, Braun und Gelb einhüllte. Zunächst kicherten die Zwillinge wegen der farbigen Linien um sie herum. Doch schon bald darauf klammerten sie sich aneinander, und das Vergnügen in ihren Gesichtern schlug in Sekundenschnelle in Angst um.

»Daddy! Ich will das nicht«, schluchzte Em.

»Mach, dass es aufhört!« Auch Matt begann zu weinen.

Dann wurden die Zwillinge von den umherwirbelnden Farben verschluckt. Sandie schrie auf und stürzte auf das Gitter zu. Auf den Spiegelscherben, die sich im Wind bewegten, waren die Abbilder von Matt und Em sichtbar, die in der Öffnung der animierten Höhle erschienen.

»Geht rein! Der Schlüssel ist in der Höhle. Bringt ihn mir!« Malcolm scheuchte sie mit einer Handbewegung hinein.

»Nein!«, schrie Sandie.

Hilflos musste sie zusehen, wie die Zwillinge, einander fest bei den Händen haltend, in der Höhle verschwanden. Malcolms Augen blitzten siegessicher auf. Sandie brach auf dem Gras zusammen. Renard war vor Schreck erstarrt.

Nach fünf quälend langen Minuten kletterten die Zwillinge mit leeren Händen aus der Höhle heraus. Beide weinten.

Malcolm heulte frustriert auf und zerriss das Bild. Das Gitter über der Decke löste sich auf, und die Zwillinge stolperten zwischen den zurückweichenden Lichtstrahlen aufs Gras.

Hektisch hob Sandie ihre Kinder hoch, wickelte sie in die Decke und sprach beruhigend auf sie ein. Blut tropfte Matt aus der Nase. Ems Augen waren gerötet und wirkten abwesend. Keiner von beiden sagte etwas. Sie schienen in einer Art Trance zu sein.

»Morgen früh wird es ihnen wieder gut gehen«, sagte Malcolm und wuschelte Matt durchs Haar. »Aber enttäuschend war es schon. Ich war mir sicher, dass er den Schlüssel in diesem Bild versteckt hat. Vielleicht ist es in dem anderen.«

Renard schloss Sandie und die Zwillinge in die Arme, um sie zu trösten.

Malcolm fing an zu lachen. »Am Ende wirst du die Dinge genauso sehen wie ich, Sandie. Unsere Kinder werden Erstaunliches leisten können, wenn sie ihre Kräfte erst vollständig entwickelt haben. Gemeinsam werden wir die Hohle Erde finden!«

Renard betrachtete die Miene seines Sohnes, dann die immer noch ausdruckslosen Gesichter seiner Enkelkinder. »Solange ich lebe, wirst du diese Kinder nie wieder inspirieren oder verletzen, Malcolm.«

»Du bist ein alter Mann, Dad.« Malcolm grinste. »Da muss ich wahrscheinlich nicht lange warten.«

Renard ließ die Hände sinken und sandte eine Energiewelle in Richtung seines Sohnes aus, die ihn von den Füßen fegte. Malcolm krachte auf den Boden, wobei er sich am Kopf verletzte. Er stieß ein animalisches Brüllen aus, als Renard in seine Gedanken eindrang. Vor Schmerz riss der ältere Mann die Augen weit auf – und Malcolm schlug zu.

Renard wirbelte gerade noch rechtzeitig herum, um den Arm seines Sohnes abzufangen, ihn in den Schwitzkasten zu nehmen und auf die Knie zu zwingen. Mit einem Knurren schlug Malcolm seine Zähne in Renards Unterarm, bis es blutete. Der Schmerz unterbrach Renards Konzentration und ermöglichte es Malcolm, sich aus dem Griff seines Vaters zu befreien.

»Sie sind meine Kinder!«, schrie Malcolm. Er wischte sich das Blut aus dem Gesicht, das aus der Wunde an seinem Kopf tropfte. »Ich werde über ihr Schicksal bestimmen. Nicht du, und nicht sie!«

»Nein, das wirst du nicht!«, sagte Renard und traf Malcolm hart an der Brust, sodass dieser mit solcher Wucht gegen einen Baum prallte, dass er mit geschlossenen Augen liegen blieb.

Die Zwillinge waren so erschöpft, dass sie, eingekuschelt in die Arme ihrer Mutter, eingeschlafen waren. Renard stürzte sich auf den Zeichenblock. Er hielt seinen verletzten Arm über eine leere Seite und ließ Blut darauf tropfen.

»Was tust du da?«, fragte Sandie.

»Wir müssen ihn bannen. Sofort«, erklärte Renard, schob dem bewusstlosen Malcolm die Haare aus der Stirn und ließ das Blut aus dessen Kopfwunde ebenfalls auf das Papier tropfen, wo es sich mit seinem eigenen vermischte.

Sandie legte die schlafenden Zwillinge vorsichtig auf den Boden, kniete sich vor Renard hin und nahm seine Hand in ihre. »Wir können doch nicht … Die Konsequenzen, wenn das jemand herausfindet … Sie wären unvorstellbar.«

Renard hob den Blick und sah Sandie in die Augen. Sie konnte deutlich sehen, wie beschämt und traurig er über das war, was er nun tun musste. Der Anblick raubte ihr den Atem.

»Wir müssen … wir müssen …« Renard suchte verzweifelt nach Worten. »Als ich versuchte, in Malcolms Kopf einzudringen, um ihn zu beruhigen, sah ich schreckliche Dinge. Dämonische Wesen kletterten aus den Tiefen der Erde, eine Armee aus verrottenden Leichen taumelte hinter ihnen her. Ich sah Monster, die über dem Meer miteinander kämpften, der Flügelschlag ihrer riesigen Schwingen wühlte das Wasser auf …« Er hielt inne und reichte Sandie das Blatt. »Und ich sah Matt und Em in ihrem eigenen Blut liegen. Mein Sohn ist ein Monster. Er muss aufgehalten werden. Tu es, bevor er aufwacht!«

Malcolm stöhnte, und seine Augenlider flatterten. Sandie starrte auf das andere Bild von Fox, das Malcolm auf der Decke hatte liegen lassen. Das Monster, zu dem Malcolm geworden war, verdiente es, in einem Bild eines schrecklichen geschuppten Dämons gebunden zu werden. Sie hob einen der Pinsel der Zwillinge auf, reinigte ihn mit zitternden Fingern, tauchte ihn in das Blut auf dem Papier und begann, den hautlosen Dämon abzumalen.

Renard legte seine Hand auf ihre Schulter und schloss die Augen. Der Wind frischte auf, die Luft roch nach Seegras und einem Anflug von Holzteer. Der Pinsel fühlte sich heiß an. Auf Sandies Haut bildeten sich Blasen, während sie die Umrisse des Dämons mit Malcolms und Renards Blut zeichnete. Sie ließ den Pinsel im Herzen der Seite ruhen, und Renards Kraft floss durch ihre Animation hindurch.

Die Bäume raschelten, die Wellen schwappten an den Strand. Eine geisterhafte Silhouette drang aus dem Papier heraus. Sie schwebte über Malcolms Kopf, streckte Tentakel nach ihm aus, umfing ihn und hüllte ihn in Dunkelheit. Malcolm verblasste langsam, sein Wesen wurde in die Animation hineingezogen und darin gebunden.

ZWEI

Das Kloster Era MinaAuchinmurnMittelalter

Solon eilte die gewundene Treppe aus dem Turm des Abts hinunter und hinaus in den Innenhof des Klosters. Er zögerte für einen Moment. Dieser geheiligte Ort war nur wenige Tage zuvor noch ein Ort des Todes und der Zerstörung gewesen. Die vom Blut rot gefärbten Kiesel waren zwar gesäubert worden, doch der Geruch nach Tod hing noch immer über dem Innenhof wie Aas. Hin und wieder drang das Stöhnen der Verletzten aus der Krankenstube von Bruder Cornelius.

Solon hielt sich unter dem Wehrgang, eilte mit schnellen Schritten zum Eingang der Kapelle hinüber und schlüpfte hinein. Sein Blick huschte über die drei Reihen leerer Kirchenbänke, die vor dem schlichten halbmondförmigen Holzaltar standen. Erleichtert atmete er tief aus und gönnte sich einen Moment der Erholung von seinen nagenden Ängsten. Er wusste nicht, warum er so viel Angst hatte, so außer Fassung war – doch so war es nun mal. Obwohl er Rurik den Roten und seine brutalen Gefolgsmänner verjagt hatte, spürte Solon, dass ihn einige der Mönche beobachteten; dass die Wikinger das Gleichgewicht im Orden durcheinandergebracht hatten. Am meisten beunruhigte Solon der tief in seinem Innern verwurzelte Gedanke, dass die Insel an diesem Tag verwundet worden war und dass man irgendwie von ihm erwartete, sie zu heilen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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