Homefarming: Das Kochbuch - Judith Rakers - E-Book
SONDERANGEBOT

Homefarming: Das Kochbuch E-Book

Judith Rakers

0,0
21,99 €
Niedrigster Preis in 30 Tagen: 21,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Mit ihrem Bestseller "Homefarming" hat Judith Rakers gezeigt, wie sich Gartenneulinge den Traum vom Ernteglück aus dem eigenen Garten auch ohne grünen Daumen erfüllen können. In ihrem neuen Buch geht es um den schönsten Teil beim Homefarming: das Genießen! Die beliebte TV-Moderatorin zeigt, welches Obst und Gemüse in welchem Monat erntereif ist, und verrät ihre 100 Lieblingsrezepte dazu: von Smoothies, Aufstrichen, Suppen und Salaten bis hin zu Pasta, Aufläufen, Desserts und leckeren Ideen für den Vorrat. Hier wird vom Anfänger bis zum Kocherfahrenen garantiert jeder fündig. Denn auch Profiköche verraten ihre liebsten Homefarming-Gerichte. Und saisonale Tipps zum Anbau der Lebensmittel gibt's auch. Mach's dir lecker zu Hause!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 251

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Unsere eBooks werden auf kindle paperwhite, iBooks (iPad) und tolino vision 3 HD optimiert. Auf anderen Lesegeräten bzw. in anderen Lese-Softwares und -Apps kann es zu Verschiebungen in der Darstellung von Textelementen und Tabellen kommen, die leider nicht zu vermeiden sind. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Impressum

© eBook: 2023 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

© Printausgabe: 2023 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

GU ist eine eingetragene Marke der GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, www.gu.de

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Verbreitung durch Bild, Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

Projektleitung: Lisa Seibel

Lektorat: Sylvie Hinderberger

Korrektorat: Andrea Lazarovici

Bildredaktion: Lisa Seibel, Matias Kovacic, Natascha Klebl (Cover)

Covergestaltung: ki 36 Bettina Stickel, Editorial Design, München

eBook-Herstellung: Vicki Braun

ISBN 978-3-8338-8835-9

1. Auflage 2023

Bildnachweis

Coverabbildung: Jukers Media and More GmbH

Illustrationen: Adobe Stock

Icons: Jukers Media and More GmbH

Fotos: Frank von Wieding; Jukers Media and More GmbH; Melf Holm; Das deutsche Biosiegel; Demeter e. V.; Naturland – Verband für ökologischen Landbau e. V.; Bioland e. V.

Syndication: www.seasons.agency

GuU 8-8659 01_2023_02

Unser E-Book enthält Links zu externen Webseiten Dritter, auf deren Inhalte wir keinen Einfluss haben. Deshalb können wir für diese fremden Inhalte auch keine Gewähr übernehmen. Für die Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber der Seiten verantwortlich. Im Laufe der Zeit können die Adressen vereinzelt ungültig werden und/oder deren Inhalte sich ändern.

Die GU-Homepage finden Sie im Internet unter www.gu.de

www.facebook.com/gu.verlag

LIEBE LESERINNEN UND LESER,

wir wollen Ihnen mit diesem E-Book Informationen und Anregungen geben, um Ihnen das Leben zu erleichtern oder Sie zu inspirieren, Neues auszuprobieren. Wir achten bei der Erstellung unserer E-Books auf Aktualität und stellen höchste Ansprüche an Inhalt und Gestaltung. Alle Anleitungen und Rezepte werden von unseren Autoren, jeweils Experten auf ihren Gebieten, gewissenhaft erstellt und von unseren Redakteur*innen mit größter Sorgfalt ausgewählt und geprüft.

Haben wir Ihre Erwartungen erfüllt? Sind Sie mit diesem E-Book und seinen Inhalten zufrieden? Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung. Und wir freuen uns, wenn Sie diesen Titel weiterempfehlen, in ihrem Freundeskreis oder bei Ihrem Online-Kauf.

KONTAKT ZUM LESERSERVICE

GRÄFE UND UNZER VERLAG Grillparzerstraße 12 81675 München

Ihr Lieben,

es ist total verrückt. Hätte mir jemand vor zehn Jahren gesagt, dass ich mal Bücher zum Thema Gemüseanbau, Hühnerhaltung und Kochen schreiben würde: ich hätte erst die Stirn gerunzelt und mich dann kaputtgelacht.

So wie mein Vater es in diesem Moment wahrscheinlich gerade tut. Weil er sich nicht darüber einkriegen kann, dass seine Tochter plötzlich eine Leidenschaft fürs Kochen entwickelt. Seine Tochter, die sich jahrzehntelang nur von Tiefkühlkost und Ravioli aus der Dose ernährt hat. Die Gästen ganz unbekümmert Spaghetti mit Rührei und Ketchup servierte und in deren Kühlschrank immer irgendetwas vor sich hin schrumpelte.

In meinem Buch »Homefarming. Selbstversorgung ohne grünen Daumen« (2021) hatte ich das schon mal kurz angedeutet: Ich bin bei meinem alleinerziehenden Vater aufgewachsen, der Physiotherapeut war und oft erst nach acht Uhr abends nach Hause kam. Und wenn dann endlich Wochenende war, stand mit Sicherheit wieder irgendjemand wie Quasimodo vor der Haustür oder direkt auf unserer Terrasse und fragte: »Hermann, kannst du mir mal eben den Hals einrenken, der sitzt schief seit heute Morgen.« Mit anderen Worten: Gemeinsame Zeit war rar und wir verbrachten sie dann lieber mit anderen Dingen als mit Kochen. Mit einem Besuch in der Eisdiele zum Beispiel, wo mein Vater IMMER einen Amarenabecher bestellte und ich IMMER einen Mombasabecher mit Extra-Schokosauce.

Auch als ich dann allein wohnte, blieb mein Bezug zum Essen maximal pragmatisch. Erst wenn langsam Hunger aufkam, suchte ich in der näheren Umgebung nach Essbarem und frische Lebensmittel zum Kochen waren dann überraschenderweise nicht zu finden. Denn die hätte ich ja vorausschauend einkaufen müssen – was bei mir im Terminstress irgendwie immer unterging. Fertiggerichte und Konserven blieben also weiterhin meine ständigen Begleiter.

Wenn ich dann tatsächlich mal ans Einkaufen von frischem Gemüse und Obst dachte, kaufte ich viel zu viel. Und weil dann wiederum die Zeit zum Zubereiten fehlte, musste ich am Ende viel wegschmeißen, weshalb ich beim nächsten Mal lieber wieder zu Tiefkühlkost und Raviolidosen griff. Denn Lebensmitteln wegzuwerfen fiel mir schon immer schwer.

Mit dem Umzug aus der Stadt auf meine kleine Farm auf dem Land änderte sich das alles radikal. Heute habe ich fast alle Gemüsesorten, die hierzulande wachsen, immer frisch in meinem Garten. Ich bepflanze Beete und Kübel mit Gemüse, habe Obstbäume in den einstigen Ziergarten geholt und einen Naschgarten mit den verschiedensten Beerensorten angelegt. Mein Gewächshaus ist den ganzen Sommer voller Gurken und seltener Tomatensorten und mittlerweile baue ich sogar Wintergemüse an.

Wegwerfen muss ich auch nichts mehr. Denn jetzt ernte ich immer erst direkt vor dem Zubereiten so viel, wie ich tatsächlich brauche. Und selbst die Schnibbelreste wandern nicht mehr in den Müll, sondern in den Futtertrog meiner Hühner. Ihr solltet sehen, wie stolz so ein Huhn übrig ge bliebene Nudeln durchs Gehege schleppt. Und wie genüsslich es sich über die Salatreste hermacht. Unbezahlbar, dieser Anblick.

Hühnerhaltung und Gemüseanbau sind in den letzten Jahren zu einer so großen Leidenschaft von mir geworden, dass ich mich 2021 sogar traute, ein Buch über meine Erfahrungen als Selbstversorgerin zu schreiben. Als Anfängerin FÜR AnfängerInnen – weil ich wusste, dass ich im Gegensatz zu den ExpertInnen noch genau die Fragen ganz präsent im Kopf hatte, die man eben so hat, wenn man ohne grünen Daumen komplett bei null anfängt.

Ich unterteilte die Gemüsesorten in meinem Buch daher nicht in biologische Familien, sondern in Schwierigkeitsklassen. Ich schrieb über Motivationsgemüse und Gemüse für Leidensfähige, mit dem Anfängerinnen und Anfänger vielleicht nicht unbedingt starten sollten. Und ich versuchte bei alldem immer wieder, das Lebensgefühl einzufangen – denn Gemüseanbau ist nicht nur Arbeit: es ist Glück. Und ein wunderbarer Ausgleich zum Job.

Wie gern ich Zeit mit ihnen verbringe: Die Hühner, die ich früher unsympathisch und hektisch fand, sind jetzt Familienmitglieder.

Vor allem den Hühnern, die ich anfänglich gar nicht haben wollte, widmete ich viele liebevolle Zeilen und das Feedback der Leserinnen und Leser zeigte mir, dass meine Begeisterung offenbar ansteckend war. Nach der Veröffentlichung des Buches erreichten mich immer wieder Fotos und Briefe von Menschen, die sich ebenfalls Federfreunde in den Garten holten und nun mit großem Enthusiasmus Ställe und Freilaufgehege anlegten, um ihren Hühnern ein glückliches Leben zu ermöglichen.

Viele bedankten sich auch einfach nur für die anfängergerechten Tipps und schrieben mir, wie sie mitlachen mussten in den Kapiteln, in denen ich auch sehr ehrlich über meine Missgeschicke im Garten berichtete. Denn davon gab es so einige.

Und immer wieder hörte ich: »Schreib doch bitte noch eins. Eins mit noch mehr Rezepten und Tipps zum Leckermachen.« Denn dieses Kapitel war im Vergleich zu denen über Gemüseanbau und Hühnerhaltung eher knapp geraten. Ich hatte mich am Anfang des Rezeptteils sogar vorsorglich entschuldigt. Nach dem Motto: »Wenn ihr gut kochen könnt, dann lest jetzt einfach nicht weiter.«

Seitdem sind zwei, drei Jahre vergangen und ich habe dazugelernt. Und dabei wieder die Erfahrung gemacht, dass es ein Buch, das mir zu 100 Prozent weiterhelfen würde, noch nicht gibt. Ein Buch, das die Themen Gemüseanbau und Kochen wirklich konsequent zusammenbringt und in dem ich auf einen Blick sehe, was ich genau jetzt säen, ernten und zubereiten kann, wenn ich mich selbstversorgen möchte.

Ein Buch, das mich daran erinnert, einen Teil der sommerlichen Ernte für konkrete Winterrezepte haltbar zu machen oder einfach nur richtig einzulagern. Und ein Buch, dass dabei so klar und verständlich ist, dass ich nicht schon auf > googeln muss, was denn nun eigentlich »blanchieren« bedeutet.

»Alle Profis haben einen individuellen Zugang zum saisonalen Zubereiten.«

»Wenn dieses Buch mich sogar dazu inspirieren würde, im Garten oder auf dem Balkon noch mehr Gemüse auszuprobieren und vielleicht auch welches, das bisher nie auf meiner Speisekarte stand, dann würde ich dieses Buch wirklich gerne lesen«, dachte ich mir. Und dann begann ich zu schreiben. Und zu sammeln. Einfache Gerichte. Schnell in der Zubereitung. Auch für Berufstätige machbar. In der Mehrzahl vegetarisch, aber nicht nur.

Ich fragte Freunde und Familienmitglieder nach Rezepten und ich fragte vier Profiköche, ob ich vielleicht mit einem Gemüsekorb aus meinem Garten bei ihnen vorbeikommen dürfte, um zu lernen, wie man das Obst, das Gemüse und die Eier meiner Federfreunde noch viel virtuoser zubereiten könnte. Ein Profimenü pro Jahreszeit wünschte ich mir und meine große Bitte war: Benutzt ganz konsequent nur die Zutaten, die gerade im Garten oder auf dem Balkon Saison haben.

Und dann haben die gezaubert. Meine Güte! Ein großer Dank geht deshalb an dieser Stelle an Sternekoch Ralf Haug aus Binz auf der Insel Rügen, Unkrautgourmet Marion Putensen aus der Lüneburger Heide, Sternekoch und TV-Star Alexander Herrmann, den ich in Nürnberg besucht habe, und an den Hamburger Spitzenkoch Marianus von Hörsten, der auf dem Demeter-Hof seiner Eltern zwischen Gemüse, Hühnern und anderen Nutztieren aufwachsen durfte.

Apropos Tiere: Ab und zu wird auch eins meiner Farmtiere mit auf den Fotos in diesem Buch sein – meine Hühner, Stute Sazou, ihr Fohlen Charlie oder noch wahrscheinlicher: die Katzen.

Ich entschuldige mich schon jetzt bei allen, die das stört, weil es hier ja um die Zubereitung von Lebensmitteln geht. Aber ich wollte die neugierigen Fellnasen nicht aussperren, als wir zwei Wochen lang in meiner Farmküche fotografiert haben. Denn wenn da plötzlich so etwas Ungewöhnliches passiert, wie der Besuch eines Fotografen, dann wollen sie natürlich gucken, was los ist. So ist es eben, das Leben auf meiner kleinen Farm. Viel Flausch, viel Liebe.

Meinen Leserinnen und Lesern wünsche ich nun viel Spaß beim Sich-inspirieren-Lassen und beim Staunen – darüber, was alles möglich ist, wenn man seinen Garten oder Balkon zu einem kleinen Homefarmingparadies umbaut.

Es funktioniert. Auch ohne grünen Daumen. Ich weiß das, weil es bei mir auch so war.

Eure Judith

(Ich nenne dieses Buch übrigens gar nicht Kochbuch, Papa. Ich nenne es »Ideensammlung« – und jetzt hör auf zu lachen!)

März

SÄEN UND ERNTEN IM MÄRZ

Dieses Buch über das Homefarming und Leckermachen im Gartenjahr beginnt mit dem März-Kapitel. Denn im März erwacht der Garten zunehmend aus seinem Winterschlaf. Und jetzt, genau jetzt, könnt ihr den Grundstock dafür legen, dass euer Balkon oder euer Garten zu einem kleinen Homefarmingparadies wird. Mit einem eigenen Biomarkt, der 24/7 für euch geöffnet hat.

Fürs Leckermachen, also Kochen mit euren eigenen Lebensmitteln, ist der März allerdings eine Herausforderung – in keinem anderen Monat im Jahr istdie Vielfalt so klein. Das Wintergemüse ist aufgebraucht, das Vorratslager ziemlich leer und auf den Frühlingsbeeten herrscht noch Ebbe. Doch das Jonglieren mit nur wenigen möglichen Zutaten könnt ihr als Ansporn nehmen, jetzt richtig loszulegen mit dem Einsäen, damit ihr schon bald eine riesige Auswahl in eurem Garten und euren Beeten habt.

Wenn ihr Tomaten mögt – ich LIEBE Tomaten –, dann sollte das im März eure absolute Priorität sein. Denn Anfang März müssen die Tomatensamen in die Anzuchterde gelegt werden. Wenn ihr es früher ohne künstliches Licht versucht, »vergeilen« die Pflanzen – wachsen also viel zu schmächtig heran, weil sie sich nach der Sonne strecken, die Anfang des Jahres noch nicht stark und lang genug scheint. Und wenn ihr es erst später angeht, also im April oder Mai, werdet ihr nicht mehr viel ernten können, denn Tomaten haben eine sehr lange Wachstumsperiode.

Wenn ihr jetzt mit der Anzucht startet, könnt ihr von Juli bis Oktober ernten. Startet ihr später, werden die ersten Früchte erst reif, wenn die Pflanze schon ihrem Ende nah ist. Denn im Herbst stirbt sie ab – egal wie gut ihr euch kümmert.

Hier wurden die vorgezogenen Pflanzen schon in eigene kleine Töpfe pikiert.

Legt die Tomatensamen jetzt also unbedingt in eure Anzuchtschale mit nährstoffarmer Anzucht- oder Kräutererde und lasst sie dort vorkeimen. Sobald die ersten richtigen Blätter zu sehen sind, holt ihr die kleinen Keimlinge aus der Anzuchtschale und gönnt ihnen einen eigenen Topf. Mitte Mai werden eure Zöglinge dann so groß sein, dass sie nach einer mehrtägigen vorsichtigen Abhärteperiode nach draußen umziehen dürfen – an ihren endgültigen Platz im Kübel, Beet oder Gewächshaus. Ich werde euch hier im Buch zum richtigen Zeitpunkt daran erinnern.

Wenn ihr Auberginen und Paprika ernten möchtet, solltet ihr auch diese Samen jetzt in die Anzuchterde stecken. Denn auch bei ihnen gilt: Je eher vorgezogen wird, desto größer ist die Chance auf eine ordentliche Ernte. Ich möchte an dieser Stelle aber zugeben, dass Auberginen und Paprika bei mir erst in meinem vierten Homefarmingjahr so richtig was geworden sind. In den ersten Jahren blieben sie klein und ich hatte immer das Gefühl, sie nehmen in erster Linie Platz im Beet weg. Aber probiert es einfach aus. Vielleicht habt ihr dafür ein besseres Händchen.

Vorziehen könnt ihr jetzt außerdem Artischocke, Eisberg- und Bataviasalat, Erbse, Knollensellerie, Lauch, Rotkohl und Stangensellerie. Gurken könnt ihr jetzt auch vorziehen, ideal dafür wäre aber der April.

Es gibt auch Gemüsesorten, die KÖNNT ihr im März zu Hause in der Wohnung vorziehen, wenn ihr schon etwas eher ernten möchtet – ihr müsst aber nicht. Denn ab Ende März/Anfang April könnt ihr sie auch schon draußen direkt ins Beet einsäen. Dazu gehören: Blumenkohl, Brokkoli, Chinakohl, Frühlingszwiebel, Kohlrabi, Kopfsalat, Pflück- und Schnittsalat, Romanasalat, Weißkohl, Wirsing und Zwiebel.

In mein Frühbeet draußen – das ist ein Beet mit Dach, in dem es immer etwas wärmer ist als draußen an der frischen Luft – säe ich Anfang März außerdem auch folgende Gemüsesorten ein: Spinat, Brokkoli, Frühsalat und Radieschen. Ich persönlich habe damit gute Erfahrungen gemacht.

Wenn der März mild ist, könnt ihr es bei diesem Gemüse auch am Monatsanfang schon ohne Kälteschutz probieren: Möhren zum Beispiel sind hartgesotten und können Kälte gut ab, Blumenkohl geht auch vielerorts schon komplett im Freiland. Und selbst Frühsalat und Radieschen könnten ohne jeglichen Schutz schon gedeihen. Probiert es einfach! Ich bin da im März zwar immer noch etwas vorsichtig und schütze die Saat lieber mit dem Frühbeetaufsatz oder zumindest mit einem Vliestunnel. Aber ich gehe auch immer lieber auf Nummer sicher.

Sät draußen jetzt auch unbedingt Pastinake, Petersilienwurzel und Schwarzwurzel ein. Vielleicht geht es euch wie mir und ihr könnt mit diesen drei Wurzelgemüsesorten auf Anhieb gar nichts anfangen. Aber ihr werdet in diesem Buch viele Rezepte mit diesem total unterschätzten Gemüse finden, weil sie für mich eine absolute Entdeckung waren. Eine Entdeckung, die ich erst mit dem Homefarming gemacht habe – früher im Supermarkt bin ich an diesen Sorten immer achtlos vorbeigegangen, weil sie jetzt auch nicht unbedingt einen Schönheitspreis verdienen. Aber es ändert sich eben so einiges, wenn man anfängt mit dem Selbstversorgen.

Wenn ihr Anfänger seid und noch etwas mehr Hilfe und konkrete Anleitung braucht beim Vorziehen, Anlegen der Beete und Einsäen, dann darf ich euch an dieser Stelle mein erstes Buch »Homefarming. Selbstversorgung ohne grünen Daumen« empfehlen. Dort findet ihr alles, was ihr an Wissen braucht, um mitzumachen beim Selbstversorgen über alle zwölf Monate des Homefarmingjahres.

Und jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim Ausprobieren der saisonalen Rezepte im März!

ERNTEN UND AUSSÄEN AUF EINEN BLICK

Was ist im März an Zutaten verfügbar

Frische Ernte

Asiasalat, Chicorée, Feldsalat, Frühlingszwiebel, Lauch, Pflück- und Schnittsalat, Spinat, Wirsing

Gelagerte Ernte/Vorrat

Kartoffel, Knoblauch, Knollensellerie, Kürbis, Möhre, Pastinake, Petersilienwurzel, Rettich, Rosenkohl, Rote Bete, Schwarzwurzel, Speiserübe, Zwiebel

Apfel

Was kann ich im März einsäen

Vorzucht möglich

Blumenkohl, Brokkoli, Chinakohl, Erbse, Frühlingszwiebel, Kohlrabi, Kopfsalat, Pflück- und Schnittsalat, Romanasalat, Weißkohl, Wirsing, Zwiebel

Vorzucht empfohlen

Artischocke, Aubergine, Eis- und Bataviasalat, Gurke, Knollensellerie, Lauch, Paprika, Rotkohl, Stangensellerie, Tomate

Direktsaat Freiland

Asiasalat, Blumenkohl, Brokkoli, Chinakohl, Frühlingszwiebel, Knoblauch, Kohlrabi, Kopfsalat, Möhre, Pastinake, Petersilienwurzel, Pflück- und Schnittsalat, Radieschen, Rettich, Rucola, Schwarzwurzel, Speiserübe, Spinat, Weißkohl, Wirsing, Zwiebel

Pflanzung Freiland

Blumenkohl, Brokkoli, Chinakohl, Erbse, Frühlingszwiebel, Kohlrabi, Kopfsalat, Lauch, Pflück- und Schnittsalat, Romanasalat, Rotkohl, Weißkohl, Wirsing, Zwiebel

Erdbeeren, Obstbäume und Beerensträucher

Besorgt euch eine Herzform für die Schokostreusel. Denn so ein Herz sieht nicht nur auf dem Cappuccino toll aus, sondern auch auf eurem Toast. Und euer Herzensmensch freut sich zum Frühstück bestimmt darüber.

FRENCH TOAST

2 Personen

1 Ei | 100 ml Milch | je 1 TL Zucker und Zimt (plus etwas mehr zum Bestreuen) | 2 Scheiben Kastenweizenbot (oder Toastbrot) | 2 EL Butter | Schokostreusel (nach Belieben)

Bei diesem süßen Frühstück könnt ihr die glücklichen Eier verwenden, die eure Hühner euch am Morgen so lecker ins Nest legen.

Mischt das Ei mit Milch sowie je 1 TL Zucker und Zimt und kippt diese Flüssigkeit dann in eine Tupperdose oder Auflaufform.

Wenn ihr Toastbrot verwendet, schneidet die Rinde ab (bei Kastenweizenbrot darf sie dranbleiben; hier könnt ihr die Brotscheiben auch etwas dicker schneiden, was irgendwie noch leckerer ist).

Welches Weißbrot ihr auch immer verwendet: toastet es, lasst es abkühlen und schwenkt es anschließend in der Eiermilch. Lasst es ein paar Minuten darin liegen, sodass es sich richtig schön vollsaugen kann.

Nun erhitzt ihr die Butter in einer großen Pfanne und bratet die Brotscheiben darin von beiden Seiten, bis sie schön goldbraun sind. Herausholen, mit Zucker und Zimt oder Schokostreusel bestreuen und genießen. Lecker dazu schmeckt auch warmes Obst oder Kompott aus dem Vorrat.

Wie sagt Sternekoch Ralf Haug so schön: »Ich weiß, wie viel Arbeit in so einem Kochbuch steckt.« Recht hat er. Ich war sogar mit dem Pinsel zugange, damit das Gericht für euch möglichst hübsch aussieht.

QUICHE MIT LAUCH UND SCHINKEN

2 Personen

200 g Dinkelmehl | 100 g Butter – direkt aus dem Kühlschrank | Salz | 2 Eigelb | 700 g Lauch | 150 g Champignons | 150 g Kochschinken | 1 EL Rapsöl | 100 ml Milch | 100 g Sahne | ¼ TL geriebene Muskatnuss | weißer Pfeffer

Zuerst bereitet ihr den Teig zu. Dafür das Mehl mit 80 g Butter in einer Küchenmaschine verkneten (das geht natürlich auch mit einem Handmixer und den spiralförmigen Haken). Nicht erschrecken, der Teig ist jetzt noch krümelig. Gebt 1 Prise Salz dazu sowie 1 Eigelb und rührt den Teig glatt (wenn er immer noch zu trocken ist, fügt 1–2 EL kaltes Wasser hinzu). Den Teig zu einer Kugel formen und mind. 1 Std. im Kühlschrank ruhen lassen.

Während der Teig ruht, den Lauch waschen, der Länge nach halbieren und dann quer in dünne Streifen schneiden – ca. ½ cm dick. Die Champignons putzen und ebenfalls klein schneiden – etwa so groß wie die Lauchstücke. Das Gleiche macht ihr auch mit dem Schinken.

Das Öl in einer Pfanne erhitzen. Lauch, Pilze und den Schinken ca. 2 Min. darin durchschwenken, dann die Pfanne vom Herd nehmen und alles abkühlen lassen.

Den Backofen auf 160° (Umluft) vorheizen. Eine Kuchen- oder Tarteform mit dem Rest der Butter einfetten. Den Teig aus dem Kühlschrank holen, ein großes Brett oder einfach den sauberen Küchentisch mit Mehl bestäuben und den Teig mit einem Nudelholz dünn ausrollen. Er sollte im Durchmesser etwas größer sein als die Form, die ihr verwendet. Den dünnen Teig vorsichtig in die Form legen und an den Rändern festdrücken. Mit den Zinken einer Gabel ca. 10-mal einstechen, damit es beim Backen keine Luftblasen gibt.

Den abkühlten Mix aus der Pfanne auf den Teig geben und gleichmäßig verteilen. Das verbliebene Eigelb, die Milch, die Sahne, 1 Msp. Salz, Muskatnuss und nach Geschmack weißen Pfeffer hinzugeben. Alles verquirlen und über die Gemüse-Schinken-Masse verteilen, sodass diese ganz bedeckt ist. Die Quiche in den Ofen schieben und ca. 45 Min. backen. Wenn ihr es krosser mögt, entsprechend länger.

Auch hier habe ich wieder glückliche Eier verarbeitet, denn dieses Buch soll auch für diejenigen Inspiration sein, die Federfreunde im Garten haben und nach Ideen suchen, die leckeren Hühnereier möglichst frisch zu genießen.

GRÜNE PETERSILIENWURZELSUPPE

2 Personen

1 Schalotte oder kleine Zwiebel | 250 g Petersilienwurzeln | 50 g Pastinake | 1 kleine Kartoffel | ½ Apfel | 1 EL Sonnenblumenöl | 500 ml Gemüsebrühe (Rezept siehe >) | 2 EL gehackte Petersilie | 80 g Sahne | Salz, Pfeffer

Bevor ich einen eigenen Garten hatte, bin ich an Petersilienwurzeln und Pastinaken im Supermarkt immer achtlos vorbeigegangen. Ich hatte ja keine Ahnung, was mir hier entgeht. Man kann zum Beispiel diese tolle, cremige Suppe daraus zaubern!

Die Schalotte bzw. Zwiebel schälen und würfeln. Petersilienwurzeln, Pastinake und Kartoffel in ca. 1 cm große Stücke schneiden. Den Apfel schälen, das Kerngehäuse entfernen und das Fruchtfleisch dann in sehr kleine Stücke schneiden.

In einem Topf das Öl erhitzen und die Schalotte bzw. Zwiebel darin ca. 1 Min. anschwitzen. Petersilienwurzeln und Pastinake hinzugeben, 1 weitere Min. alles leicht anbraten und mit der Brühe auffüllen. Die Kartoffelstücke dazugeben. Sie sorgen mit ihrer Stärke für eine leichte Bindung der Suppe.

Alles ca. 15 Min. leicht kochen lassen, die gehackte Petersilie dazugeben und ca. 5 Min. weiter kochen lassen. Danach die Sahne zufügen, den Topf vom Herd nehmen und mit dem Stabmixer pürieren, bis keine Stückchen mehr in der Suppe sind und sie sich schön grün gefärbt hat.

Die Suppe salzen und pfeffern, in tiefe Teller füllen und mit den Apfelstückchen dekorieren.

ROSENKOHL MIT GETROCKNETEN KIRSCHEN UND SCHAFSKÄSE

2 Personen

300 g Rosenkohl | 150 g Schafskäse | 2 TL Bratöl | 50 g getrocknete Kirschen (aus eurem Vorrat) | 1 TL roten Balsamicoessig | Meersalz

Den Rosenkohl waschen, welke Blätter entfernen und die Köpfchen dann halbieren. In kochendem Wasser ca. 5 Min. bissfest garen. Abgießen, mit kaltem Wasser abschrecken, abtropfen lassen.

Den Schafskäse klein würfeln und erst mal zur Seite stellen. Das Öl in einer Pfanne leicht erhitzen und den Rosenkohl darin anbraten, bis er leicht braun wird. Dann direkt auf zwei Teller verteilen.

Die getrockneten Kirschen und den Schafskäse über den Rosenkohl streuen und ein paar Tropfen Balsamicoessig aufträufeln. Zum Schluss noch ein paar Krümel Meersalz obendrauf rieseln lassen.

Fotograf Frank, der Profi, und ich, die Amateurin. Wir beide hatten großen Spaß daran, alles in Szene zu setzen. Am Ende haben es natürlich vor allem die Fotos von Frank ins Buch geschafft.

VAMPIR-SMOOTHIE

2 Gläser

1 Rote Bete | 3 Stängel Petersilie | 500 ml Mineralwasser | 1 EL selbst gemachter Holunderblütensirup (Rezept siehe >; ersatzweise Agavensirup, Reissirup oder Honig) | 1 Schuss Zitronensaft

Zieht euch am besten Gummihandschuhe an, bevor ihr die Rote Bete schält, denn der Saft färbt nicht nur eure Hände rot, sondern auch das Brettchen und im schlimmsten Fall auch dauerhaft eure Küchenarbeitsplatte.

Schneidet die Rote Bete nach dem Schälen in kleinere Stücke. Hackt die Petersilie klein und gebt sie mit den Betenstückchen und dem Mineralwasser in den Mixer. Mit Holunderblütensirup, Agavensirup, Reissirup oder Honig süßen und noch 1 Schuss Zitronensaft dazugeben, dann schmeckt das Ganze frischer.

Alles im Mixer kräftig durchmixen und mit blutroter Power in den Tag starten.

FLAMMKUCHEN MIT SPINAT UND THUNFISCH

2 Personen

5 g Hefe | 1 TL Zucker | 100 ml Milch | 25 g Butter | 1 Ei | 150 g Mehl | Salz | 200 g frischer Spinat | 1 Zwiebel | 150 g Thunfisch (aus der Dose; im eigenen Saft) | 6 EL Crème fraîche | Pfeffer

Gebt die Hefe mit dem Zucker in eine Schüssel, mischt beides und stellt die Schüssel zur Seite, bis die Hefe flüssig ist.

Milch und Butter gemeinsam erhitzen und etwas abkühlen lassen. Dann mit Ei, Mehl und 1 Prise Salz zu der flüssigen Hefe geben und alles zu einem glatten Teig kneten. Diesen zugedeckt ca. 1 Std. aufgehen lassen – nicht in den Kühlschrank stellen.

In der Zwischenzeit wascht ihr den Spinat und lasst ihn etwas abtropfen. Schält die Zwiebel und schneidet sie in dünne Ringe. Den Thunfisch aus der Dose holen und abtropfen lassen.

Den Backofen auf 230° (Umluft) vorheizen. In einem Topf oder einer Pfanne den Spinat kurz erhitzen, bis er zusammenfällt. Kalt abschrecken und abtropfen lassen.

Den Hefeteig teilen, jede Hälfte richtig schön dünn ausrollen und dann auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Jeweils 3 EL Crème fraîche aufstreichen, je die Hälfte des Spinats darauf verteilen und daann die Zwiebelringe und den Thunfisch garnieren. Noch salzen und pfeffern.

Die Flammkuchen im Ofen 12–15 Min. knusprig backen. In den letzten Min. ein Auge darauf haben.

APPLE CRUMBLE

2 Personen

4 lagerfähige Äpfel (aus dem Vorrat) | 2 EL Zitronensaft | 1 Päckchen Vanillezucker | 1 gestrichener TL Zimt | 160 g Mehl | 100 g Rohrohrzucker | Salz | 100 g Butter (plus etwas mehr für die Form)

Es lohnt sich, eine Apfelsorte in den Garten zu holen, deren Früchte lagerfähig sind. Dann habt ihr auch jetzt noch Äpfel aus dem Herbst, die ihr verarbeiten könnt. Zu den Lagerfähigen gehören zum Beispiel Wellant, Boskop und Jonagold.

Zuerst viertelt ihr die Äpfel, entkernt sie und schneidet das Fruchtfleisch in mundgerechte Stücke. Diese mischt ihr mit dem Zitronensaft, damit sie nicht braun werden, dem Vanillezucker und dem Zimt. Das Ganze nun abgedeckt ca. 10 Min. durchziehen lassen. Währenddessen den Backofen auf 200° (Ober-/Unterhitze) vorheizen.

In einer Schüssel Mehl, Zucker und 1 Prise Salz miteinander vermischen. Die Butter in kleinen Stücken hinzugeben. Alles erst schön umrühren und dann mit den Händen durchkneten. So entstehen die leckeren Streusel.

Die Apfelwürfel in eine feuerfeste, gebutterte Auflaufform geben. Die Streusel darauf verteilen und das Ganze ca. 40 Min. im Ofen backen. Fertig! In dieses Gericht könnte ich mich geradezu reinlegen, so lecker finde ich es!

Wenn ihr keinen Pinsel habt, nehmt eine Filtertüte zum Einfetten der Auflaufform.

GÄNSEBLÜMCHEN-EISWÜRFEL

12 Eiswürfel

12 Gänseblümchenblüten (frisch gepflückt) Außerdem: Eiswürfelform, Alufolie

Die Eiswürfelform zur Hälfte mit Wasser füllen und in jedes Fach 2 Blüten legen. Dann die Form mit Alufolie abdecken. Die Folie bewirkt, dass das Wasser langsamer friert und nicht trüb wird. Dann sind die Blüten später viel besser zu sehen.

Die Form ins Eisfach geben. Bei einer Gefriertruhe sollte diese auf »normal« eingestellt sein und nicht auf »super frieren«.

Wenn das Wasser gefroren ist, noch einmal frisches Wasser obendrauf gießen, bis die Fächer ganz voll sind. Den Vorgang mit der Alufolie und dem Frieren wiederholen.

Ihr solltet das tatsächlich in zwei Schritten machen, weil die Gänseblümchen sonst nach oben schwimmen und nicht mittig im Eiswürfel sitzen. Eure Gäste werden begeistert sein!

KRÄUTERÖL

500 ml

500 ml Sonnenblumenöl | frisch geerntete Kräuter eurer Wahl Außerdem: sauberes Glas

Kräuteröle geben jedem Salat erst den Kick. Ein gutes Olivenöl ist immer was Feines, aber ein selbst gemachtes Kräuteröl macht sogar eine schnöde Scheibe Toastbrot zum Erlebnis.

Die Kräuter gerade so stark zerkleinern, dass sie in euer Gefäß passen. Das Öl mit den Kräutern in einem Topf ca. 1 Min. nur sehr leicht erwärmen. Den Topf vom Herd ziehen und das Öl abkühlen lassen.

Das Öl mit den Kräutern in ein sauberes Glas geben und gut verschlossen auf der hellen Fensterbank ca. 1 Woche stehen lassen. Danach die Kräuter entfernen und das Öl kalt aufbewahren.

Das Öl, das ihr für dieses Rezept verwendet, sollte übrigens möglichst neutral sein, damit ihr die volle Kräuterpower schmeckt. Tipp: Fragt im Bio-Laden nach Beikostöl. Das ist für Babys und neutral im Geschmack, aber sehr wertvoll.

Wenn ihr in einem Geschäft Flaschen mit Kräuteröl seht, in dem sich noch Kräuter zur Dekoration befinden, lasst sie stehen. Oft sind diese Öle leicht bitter oder muffig, weil frische Kräuter in Öl irgendwann faulig werden. Selbst gemachtes Öl schmeckt viel besser.

April

SÄEN UND ERNTEN IM APRIL

Na, merkt ihr, wie der Frühling langsam immer mehr einzieht in den Garten und in die Natur? Und habt ihr schon die erste frische eigene Ernte in die Küche geholt, weil ihr vor vier Wochen Radieschensamen eingesät habt? Überall sehen wir jetzt, welche Kraft die Natur entwickelt. Alles will wachsen und sprießen. Und das ist in euren Gemüsebeeten natürlich genauso.

Wenn ihr die Radieschen – die ich gerne als »Motivationsgemüse« bezeichne, weil sie so unglaublich einfach anzubauen sind – im März noch nicht ausgesät habt, dann macht dies unbedingt jetzt. Und versucht die Sorte »Ostereier Mix«, denn dann habt ihr knallbunte Radieschen im Beet, die schon optisch ein Genuss sind.

Sind euch Radieschen vom Geschmack her zu scharf, dann probiert unbedingt das Rezept auf > aus – so karamellisiert schmecken sie selbst Kindern. Wenn ihr dieses Anfängergemüse im Beet auslasst, könnt ihr das Rezept später nicht ausprobieren und vielleicht entgeht euch was …

Auf jeden Fall aber solltet ihr im April an die Kartoffeln denken. Und daran, dass die Vielfalt hier viel größer ist als im Handel – wo Kartoffeln in erster Linie mittelgroß, gelbfleischig und außen braun sind. Holt euch Pflanzkartoffeln von seltenen Sorten: Es gibt blaue, rote, lila- und pinkfarbene, gestreifte und welche, die gepunktet sind wie ein Clownfisch und tatsächlich »Nemo« heißen.

Legt die Saatkartoffeln Anfang April aufrecht in ein paar ausrangierte Eierschalen und lasst sie an einem dunklen, kühlen Ort – also im Schuppen, Keller oder in der Garage – vorkeimen. Weil sich dabei schon kleine Triebe bilden, wachsen sie in eurem Beet später besser an.

Ich hole meine vorgekeimten Kartoffeln gegen Mitte April wieder raus aus dem Schuppen und setze sie in ein sehr gut vorgedüngtes Beet, denn Kartoffeln sind Starkzehrer. Hungrig – den ganzen Tag. Für das Setzen oder Pflanzen der Kartoffeln, hebt ihr einen etwa 20 Zentimeter tiefen Graben aus und legt die Kartoffeln mit etwa 30 Zentimeter Abstand hinein – mit dem Keim nach oben. Dann schaufelt ihr etwa 10 Zentimeter Erde drauf. Achtet darauf, dass ihr keine Katze mit zuschaufelt, die angefangen hat, mit den Kartoffeln im Graben zu spielen. Mein Kater Jack ist Spezialist darin.

Kater Jack hilft jedes Jahr mit beim Kartoffelanbau.

MItte April sollten die vorgekeimten Saatkartoffeln in der Erde sein.

Immer wenn in den nächsten Wochen das Grün oben durch die Erde bricht, häufelt ihr wieder etwas Erde an – mindestens aber zwei Mal, sodass aus dem kleinen Graben ein kleiner Hügel wird. Irgendwann wächst dann eine große, recht hübsche grüne Pflanze aus diesem Hügel. Die Faustregel lautet: Wenn sie obenrum verwelkt, sind die Kartoffeln unten in der Erde erntereif. Darauf müsst ihr jetzt aber ein paar Monate warten.

Für die Vorzucht in einer Anzuchtschale mit nährstoffärmerer Erde empfehle ich euch im April: Bohne, Fenchel, Gurke, Kürbis, Lauch, Radicchio, Stangensellerie, Zucchini und Zuckermais.