Homöopathie und Zahn-Heilkunde - Dietrich Volkmer - E-Book

Homöopathie und Zahn-Heilkunde E-Book

Dietrich Volkmer

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Beschreibung

Dieses Buch unterscheidet sich von der großen Anzahl gängiger Werke dadurch, dass Themen abgehandelt werden, die anderswo fehlen. So versucht Dr. Volkmer die schwierige Frage des Wirkungsprinzips der Homöopathie sowohl dem Anfänger als auch dem Fortgeschrittenen nahezubringen. Er hat den Mut, auch so heikle Betrachtungen wie Einzelmittel- oder Komplexmittelhomöopathie oder die Grenzen der Homöopathie unter die Lupe zu nehmen. Der zweite Teil des Buches befasst sich in erster Linie mit der Verknüpfung von Zahnheilkunde und Homöopathie - ein bisher unterrepräsentiertes Thema, das jedoch im Interesse einer sanften Heilkunde immer wichtiger wird. Schwerpunkt ist die Einbeziehung homöopathischen Denkens und Behandelns in die Alltags-Praxis. In einer Zeit, in der so viel über Nebenwirkungen allopathischer Medikamente geschrieben wird und auch Schäden durch zahnärztliche Behandlungsmethoden eintreten können, ist es wichtig, neben der Schulmedizin einige andere Therapie- und Denkansätze zur Verfügung zu haben.

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Inhaltsverzeichnis

Einleitende Gedanken

Geschichte der Homöopathie

Verdünnen oder Potenzieren?

Verabreichungsmöglichkeiten

Homöopathika, Nosoden, Isopathika, Organpräparate

Potenzierungen

Welches Potenz bei chron. und akuten Erkrankungen

Homöopathie unter astrologischen Gesichtspunkten

Das Prinzip des Potenzakkords

Dosierungsrichtlinien

Einzelmittel oder Komplexmittel?

Konstitution und Konstitutionsmittel

Grenzen der Homöopathie

Begriffe / Definitionen der klassischen Homöopathie

Auszüge aus der klassischen Homöopathie

Fieber und Entzündungen

Verletzungen / Verstauchungen

Kopfschmerzen und Migräne

Konstitutionsmittel

Homöopathie und Zahnheilkunde

Prophylaxe

Kreislaufprophylaxe

Mund- und Schleimhauterkrankungen

Zahnungsbeschwerden der Kinder

Zahnbett-Erkrankungen

Verbesserung des lymphatischen Abflusses

Zahnschmerzen

Überempfindliche Zahnhälse

Begleittherapie bei der Präparation von Kronen

Begleittherapie bei kieferchirurgischen Eingriffen

Blutungsneigung

Postoperative Beschwerden

Neuralgien, Kopfschmerzen, Migräne

Verspannungen, Verlrampfungen, Bruxismus

Kiefergelenkbeschwerden

Gesichtszuckungen, Lähmungen, Paresen

Amalgam-Intoxikation

Intoxikation durch Spargolde und Billigmetalle

Kieferorthopädische Behandlung

Unverträglichkeit von Anästhetika etc

Zungenbrennen

Angst vor dem Zahnarzt

Nachbargebiete: u.a. Nasennebenhöhlen

Schlafstörungen

Mykosen

Schüßler-Salze (Biochemie)

Spagyrische Heilmittel

Blütenmittel nach Dr. Bach

Vegetabilisierte Metalle

Antibiotika in der Zahn-Heilkunde

Nebenwirkungen und Einschränkungen

Gedanken zum Schluß

Informationen im Internet

Adressenverzeichnis

Literaturverzeichnis

Weitere Literatur-Empfehlungen

Einleitende Gedanken

Naturheilkunde und Homöopathie sind Themen, die während einer universitären Ausbildung so gut wie keine Erwähnung finden. Ja, diese Methoden werden von vielen Universitätsprofessoren und Dozenten aufs heftigste bekämpft und verunglimpft.

Und so gibt es eine Unmenge von orthodoxen Lehrern in der Medizin, die mit den Begriffen der Statistik und des naturwissenschaftlichen Beweises wie vor hundert Jahren auf Tournee gehen und Applaus bei denen ernten, die ihre eigene geistige Unbeweglichkeit in akademischen Galionsfiguren wiederfinden wollen.

Welch eine Herabsetzung des Wesens Mensch, das nach deren Ansicht nichts weiter als eine Summation und Anhäufung biochemischer und physikalischer Prozesse ist.

Selbst so unendlich komplexe Geschehnisse wie Gefühle und Gedanken sind womöglich eine Art Produkt, das irgendwelche Zellen oder Organe absondern, dessen biochemische Reaktionen es nur noch zu finden und zu erforschen gilt. Die Zahl der Patienten, die sich enttäuscht von dieser Schulmedizin abwenden, die ihnen außer Stahl, Strahl, Chemie und wenig Worten nichts zu bieten hat, nimmt ständig zu.

Sie alle sind auf der Suche nach anderen Behandlungsmöglichkeiten ohne das teilweise ungeheure Nebenwirkungsarsenal, das häufig im Menschen mehr anrichtet als die gewünschte Wirkung.

Homöopathie ist eine Findungs-Kunst.

Nicht jeder ist ein Homöopath, der sich so nennt oder nennen lässt.Der Laie und leider auch der unkundige Mediziner tendiert dazu, alles mögliche und Unmögliche unter der Generalrubrik "Homöopathie" unterzubringen.

Um nur einiges zu nennen: Kräutertees, Pflanzensalben, Darmsymbioselenkung, Fasten, Ernährungstherapien haben in ihrer Reinform mit Homöopathie nichts, aber auch gar nichts zu tun. Auch Eigenbluttherapie, Ozonbehandlung, Blutwäsche, Chiropraktik, Akupunktur, Schröpfen sind Lichtjahre von der Idee des Samuel Hahnemann entfernt.

Ergänzend sei jedoch eingeräumt: Alle diese Verfahren können mit Sicherheit eine wertvolle Bereicherung durch die Homöopathie erfahren. Umgekehrt gilt: Ein Großteil dieser Methoden kann die Homöopathie in ihrem Wirkungsansatz unterstützen.

Homöopathie selbst ist ein schwieriges Unterfangen, da es gilt, den Leidenden, den Patienten in seiner Gesamtheit zu sehen. Ein wahrer homöopathischer Therapeut lernt nie aus, denn diese Art von Heilkunst ist ein lebenslanger Lernprozess.

Um es gleich in der Einleitung zu fixieren: Homöopathie macht ihren Gegenpol, die Allopathie, nicht überflüssig. Alles auf dieser Welt hat seinen Sinn und seine Berechtigung, auch die Allopathie - sonst gäbe es sie nicht. Es gibt in diesem Kosmos nichts Sinnloses.

Nur in dem Umfang ihrer Anwendung, in der Maßlosigkeit ihrer Ansprüche überzieht sie bei weitem die ihr zugedachte Rolle.

Auch die Homöopathie hat ihre Grenzen, worauf wir später noch ausführlich eingehen wollen.

Leider gibt es auch in der Homöopathie Fanatiker, die partout mit dem Kopf durch die Wand wollen und sich ideen-verhafteter als Hahnemann gebärden, ohne seine Fähigkeiten und vor allem seine Genialität aufzuweisen.

Homöopathisch tätige Therapeuten, die alles ausschließlich mit ihren Möglichkeiten lösen wollen, schaden nur der gesamten Bewegung.Das soll keine Nestbeschmutzung sein, sondern eine Art kritisch-positive, notwendige Auseinandersetzung mit dem Titel-Thema. Schwülstiges Pathos und unreflektierte Glorifizierung nützen niemandem.

Hauptanliegen dieses Buches ist die Umsetzbarkeit in die Praxis. Mein Wunsch ist es, dem Neueinsteiger wenigstens einige Tipps und Hinweise zu geben, die ihm einen Einstieg ermöglichen und gegebenenfalls erhoffte und unverhoffte Erfolgserlebnisse verschaffen.

Ähnlich verlief auch mein erster Kontakt mit der Hahnemann'schen reinen und medizinischen Lehre.

In meiner früheren Praxis entwickelte sich eine Art Frustration über die - wie ich damals dachte - unzulängliche konventionelle universitäre Ausbildung, die mich in so vielen Fällen einfach im Stich ließ, die mir nur Standardtherapien lieferte, ohne auf das Individuum eingehen zu können, ja, die mir so oft das Gefühl der Hilflosigkeit gab, die so weit ging, dass ich dem Patienten die Schuld für Komplikationen geben wollte, die außerhalb seiner Beeinflussbarkeit lagen.

In diesem Tal der Resignation war die Homöopathie für mich so etwas wie ein lang ersehnter und willkommener Quell der Hoffnung. Befremdlich erschien mir nur die Repertorisation, d. h. das Finden des geeigneten Mittels, wobei man unter einem bestimmten Symptom nachschlägt und sich zur großen Überraschung einem Wörter-Bandwurm von dreißig bis vierzig Mitteln gegenübersieht.

In dieser Phase war für mich die Auseinandersetzung mit dem Symbol- und Archetypen-Denken von C. G. Jung, mit der abendländischen Vier-Elementen-Lehre und der psychologischen Astrologie eine wertvolle Hilfe, da diese Denk-Gebäude mir häufig einen leichteren Zugang zum Wesen der Homöopathie verschafften.

Die Elektro-Akupunktur, speziell das VEGAtest-Verfahren, bildete einen weiteren Erfahrungsmeilenstein.Es ist mir häufig vergönnt gewesen, Patienten mit den Mitteln der Homöopathie zu helfen, die zuvor lange Irrfahrten hinter sich hatten, gegen die die homerische Odyssee nur eine Kreuzfahrt auf einem Urlaubsdampfer ist. (Der große, wahrscheinlich auf Chios geborene Ependichter möge mir diesen banalen Vergleich verzeihen.)

Von diesen Erfahrungen möchte ich ein wenig in diesem Buch schildern, um anderen Kollegen, die ebenfalls auf der Suche sind, hilfreich zur Seite zu stehen. Zum anderen denke ich auch an meine Kursteilnehmer, die zwar die in Deutschland angebotenen Homöopathie-Grundkurse absolviert hatten, mir aber gestanden, die Verbindung zur Alltagspraxis nur relativ schwer knüpfen zu können.

Einen kleinen Wermutstropfen muss ich allen Lesern gleich am Anfang präsentieren: Wir leben in einer schnelllebigen Zeit. So kann es oft vorkommen, dass hervorragende Mittel aus Kostengründen oder Aspekten der Rationalisierung vom Markt verschwinden, eine Tatsache, die viele Behandler gerade in der letzten Zeit schmerzlich verspüren mussten. Um so mehr, da man als Verordner nicht immer direkt davon erfährt und erst durch einen etwas peinlichen Anruf von der Apotheke davon in Kenntnis gesetzt wird.

So ist von mir vor einer Reihe von Jahren ein ähnliches Buch zum Thema Homöopathie herausgekommen. Beim erneuten Durchlesen stellte ich fest, daß eine große Anzahl dort erwähnter Homöopathika und naturheilkundlicher Mittel nicht mehr lieferbar waren oder neue Namen erhalten haben. So muß ich mit der Einschränkung leben, daß sich auch in diesem Buch Mittel befinden, die eventuell in zehn oder fünfzehn Jahren nicht mehr lieferbar sind. Auch die Firmen, die Homöopathika herstellen, müssen rechnen und wenn sich ein Mittel eben nicht gut verkauft, dann wird verständlicherweise der Rotstift angesetzt.

Aber Leben bedeutet nun einmal Wandlung, und so muss man auch mit diesen Misshelligkeiten zurechtkommen.

Was ich Ihnen allen, die Sie dieses Buch Lesen, nicht ersparen kann, ist die zeitlich aufwendige und intensive Arbeit an diesem Thema. Es ist kein Spaziergang, aber Sie werden dafür sicher in Ihrer Praxis und hoffentlich in Ihrer Familie (dort ist es meistens schwerer) durch zufriedene Patienten belohnt werden.

Sie wissen ja: Zufriedene Patienten sind die beste Reklame für Sie. Der Patient als solcher ist auch einer der Motivationsgründe für dieses Buch.

Die unbeugsamen und nicht lernfähigen Ärzte sind noch sehr zahlreich. Das zeigt der Ausspruch eines Orthopäden aus dem Großraum Frankfurt: „Homöopathie ist Volksverdummung!"

Deren Patienten müssen die Chance der weitergehenden Information und des Anstoßes zur Selbsthilfe erhalten.

Möge dieses Buch denjenigen in die Hände fallen, ganz zufällig oder nach langer Suche, die es als Anregung gerade benötigen.

Das Buch ist nicht ausschleißlich für Zahnärzte gedacht, sondern ebenso wie mein Buch „Gesunde Zähne bis ins Alter“ auch für den interessierten Laien und / oder Patienten gedacht.

.

Bad Soden, im Frühjahr 2016

Dr. Dietrich Volkmer

Samuel Hahnemann

Der Begründer der Homöopathie

Drei Dinge mmachen einen guten Meister: Wissen, Können und Wollen

Sprichwort

Ihre Enstehung verdanken die Meisterwerke dem Genie, ihre Vollendung dem Fleiß

Joseph Joubert

Der Mensch ist manchmal seines Schicksals Meister

Shakespeare, in Julius Caesar

Geschichte der Homöopathie

Das Prinzip der Homöopathie ist so alt wie dieses Universum.

Der Begründer der Homöopathie, Dr. Samuel Hahnemann, hat es nicht erfunden. Vielmehr ist er derjenige gewesen, dem es vom Schicksal her vergönnt war, die Regeln und Gesetzmäßigkeiten der Homöopathie zu finden oder zu entdecken und in Worte zu kleiden.

Vor ihm haben andere dieses kosmische Muster erahnt, z. B. Paracelsus, konnten es aber nicht mit jener Perfektion in die Welt bringen, wie es Hahnemann gestattet war.

Das Leben Hahnemanns ist ein buntes Kaleidoskop, voller Unruhe und Wanderungen, voller Starrsinn und Opposition gegenüber der damals in der Tat recht einfallslosen Lehrmedizin und durchzogen von der großen Idee, die wie ein Fanal an seinem Gedankenhimmel stand.

Es gehörte in der Tat eine ungeheure Kraft und ein unerschütterlicher Glaube dazu, durch alle Tiefen des Lebens, all den Entbehrungen, allen Anfeindungen und Verleumdungen zum Trotz seiner Vorstellung vom Ähnlichkeitsprinzip treu zu bleiben.

Dem astrologisch Interessierten wird das Muster seiner Persönlichkeit ungleich klarer, wenn er einen Blick auf das Horoskop Hahnemanns wirft.

Der Aszendent Schütze zeigt seine Anlagen. So eine kosmische Regieanweisung zeugt nicht gerade von einem kleinkarierten Denken, sondern tritt schon mit einem großen Anspruch an die Welt heran. Klotzen statt Kleckern ist angesagt, würde man heute auf Neudeutsch sagen.

Die Sonne, die die Bühne des Lebens repräsentiert, steht im Widder. Ähnlich wie die antike Ramm-Maschine pflegt so ein Mensch in manchen Situationen mit dem Kopf durch die Wand zu gehen und emotionell feurig zu reagieren. Quasi als krönende Zugabe, die allem noch die nötige Würze verleiht, steht fast exakt auf dem Aszendenten noch der Pluto, der dem Horoskopeigner die Ideenverhaftetheit und den Fanatismus sehr ausdrücklich in die Wiege legt.

Samuel Hahnemann wurde 1755 geboren, im gleichen Jahr wie Maria Antonia, die später als Marie Antoinette tragischerweise ihren Tribut an die Guillotine der französischen Revolution zahlen musste.

Nach einer kurzen zweiten Ehe, die Hahnemann als Achtzigjähriger mit der um rund vierzig Jahre jüngeren Melanie d'Hervilly einging, verstarb er 1843 in Paris.

Wer sich näher für sein Leben interessiert, der möge sich von der Firma DHU, Karlsruhe, die Vita Hahnemanns senden lassen. Weitaus plastischer und eindrucksvoller jedoch ist das Werk von Herbert Fritsche über den Entdecker des homöopathischen Prinzips.

Den Initialfunken beim Weg zum Simile gab die Übersetzung der "Materia medica" von Cullen aus dem Englischen.

Darin war die für Hahnemanns Leben entscheidende Beobachtung enthalten: China-Rinde, das damals einzige Mittel bei Malaria, ruft beim Gesunden ähnliche Symptome hervor wie die Erkrankung selbst.

Hahnemann machte seinen ersten Selbstversuch. Später wurde die gesamte Familie in weitere Arzneimittelversuche einbezogen. Wir wissen nicht, wann eigentlich genau die Eingebung Hahnemann überfiel, nicht nur zu verdünnen, sondern zusätzlich zu potenzieren.

1796 ist in seinen Werken erstmals die Rede von der dynamischen oder potenzierten Arznei.

Erkenntnisse kommen und gehen. Was heute in der technisierten Medizin als modern gilt, trägt bereits das Flair des Veralteten in sich und ist morgen bereits Schnee von gestern., Die sich in der letzten Zeit häufenden „Unfälle" mit allopathischen Mitteln sind zudem ein beredtes Zeugnis für die zeitlich schnelle Hinfälligkeit (um nicht in irgendwelche Rechtsprozesse hineingezogen zu werden, wird auf

Namen und Firmen bewusst verzichtet) Die Homöopathie hingegen, jene blitzartige geniale Intuition in der rechten Hirnhemisphäre des großen Einzelnen, lebt unverändert aktuell fort und findet im beginnenden Zeitalter des Wassermanns tagtäglich weltweit immer mehr Anhänger.

Verdünnen oder Potenzieren?

Diese Frage scheidet bereits die Geister.

Auf der einen Seite stehen die Vertreter der orthodoxen Medizin, der strengen wissenschaftlichen Lehre der Universitas verschrieben. Ihrer Ansicht nach ist es unmöglich, die Wirkung eines Heilmittels zu erhöhen, indem man es verdünnt, wie sie sagen.

Das Potenzieren verstehen sie noch viel weniger.

Und so vermuten sie hinter allem eine Placebo-Wirkung, Scharlatanerie, Humbug oder gar Rückfall ins finsterste Mittelalter.

Richtig suspekt wird es aber bei den so genannten Hochpotenzen ab D 30, in denen aller Wahrscheinlichkeit nach kein einziges Molekül der Ausgangssubstanz mehr vorhanden ist. Diesen Mitteln noch eine Wirkung zuzuschreiben - das muss wahrhaftig etwas mit Aberglauben zu tun haben. Man kann mit Gewalt aus einem Saulus keinen Paulus machen, und so muss man eben mit den Gegnern der Homöopathie leben.

Auf der anderen Seite befinden sich die Anhänger Samuel Hahnemanns, die tagtäglich in ihrer Praxis die Gedanken ihres geistigen Ziehvaters nachzuvollziehen bemüht sind.

In der Tat, es gibt einen großen Unterscheid zwischen Verdünnen und Potenzieren. Die immer wieder vorgetragene These, ein paar Tropfen in den Bodensee könnten doch wohl keine Wirkung haben, wird damit voll und ganz gegenstandslos.

Verdünnen

Eine Ausgangssubstanz wird im bestimmten Verhältnis bzw. in bestimmten Schritten durch Zugabe eines Verdünnungsmittels „gestreckt".

Je nach Verdünnungsgrad wird die Anzahl der Moleküle des Ursprungsmediums immer geringer.Potenzieren

Nur ein einziger, augenscheinlich geringer Unterschied ist es, der „Verdünnen" und „Potenzieren' trennt. Aber dieses Procedere ist von eminenter Bedeutung.

Nach jedem Verdünnungsvorgang wird das neu entstandene Gemisch durch ungefähr zehn kurze, ruckartige Schüttelschläge "verschüttelt" und damit in einen neuen energetischen Zustand versetzt.

Bis zur D 23 spielt die naturwissenschaftliche Medizin mit arg gerunzelten Augenbrauen noch mit, denn die Loschmidt'sche Zahl besagt, dass in jedem Mol eines chemischen Mittels ungefähr 6 x 1023 Moleküle vorhanden sind. Misstrauisch werden die Gegner der Homöopathie aber bei der dreißigsten, hundertsten, tausendsten etc. Potenz, die keine Ausgangsmoleküle mehr enthalten kann.

Dennoch prangen auf den Fläschchen noch Namen wie Arnica, Belladonna oder Lachesis.

Wie kann man das überhaupt noch vertreten?

Handelt es sich nicht gar um Betrug am Konsumenten oder Patienten?

Es ist immer schwer, Dinge in Worte zu kleiden oder in die Bildhaftigkeit zu bringen, die im Grunde nicht beschreibbar sind bzw. sich einer direkten Imagination entziehen. Betrachten Sie daher die folgenden Erklärungsmuster als eine Metapher, eine hilflose Art von Gleichnishaftigkeit.

Das, was wir Welt, Kosmos oder Universum nennen, ist ein hierarchisches System. Fassbare, greifbare Dinge, die zudem in die Sichtbarkeit getreten sind, stellen die unterste Stufe dieser Ordnung dar - wir haben dafür den Namen Materie geprägt.

Denen, die immer überheblich die unterste Stufe der Schöpfung als etwas Minderwertiges darstellen, die es schnellstmöglich wieder zu verlassen gilt und die in „höhere" Ebenen, was immer das sein mag, zu entfliehen versuchen, möchte ich ins Stammbuch schreiben:

Hören wir auf zu werten! Nehmen wir die Materie als das, was sie ist: Als eine Emanation des Schöpfers und somit als heilig. In jeder Zelle des Menschen waltet ein ordnendes, gestaltendes Prinzip.

Auch wenn die indische Religionsphilosophie diese Welt als Maya, als Schein abtut: Täuschen wir uns nicht. Sie hat doch eine Unmenge von harten Kanten und scharfen Ecken, die uns im wahrsten Sinne „Kopf-Zerbrechen" und Schmerzen bereiten können.

Ohne in noch weitere Details zu gehen, wollen wir eines postulieren: Geistige (unsichtbare) Prinzipien oder Schichten sind der Materie übergeordnet, oder:

Materie ist „ausgedünnter" Geist (so merkwürdig das klingen mag). Sie werden nun sicher fragen, was diese Betrachtungen mit der Homöopathie und ganz speziell mit der Potenzierung zu tun haben. Außerordentlich viel, wie wir jetzt sehen werden.

Rufen Sie sich noch einmal das Procedere in Erinnerung, worin sich das Potenzieren vom Verdünnen unterscheidet.

Es ist das Verschütteln.

Da in fast allen Lehrbüchern der Homöopathie auf das Eigentliche, das Wesentliche überhaupt nicht eingegangen wird, will ich es etwas näher erläutern.

Irgendwie hat mich dieses Phänomen immer beschäftigt und so habe ich mir meine eigenen Gedanken gemacht, um dem Geheimnis nahe zu kommen. Ob diese Theorie von allen anderen akzeptiert wird, ist für mich ziemlich irrelevant.

Was passiert denn eigentlich bei diesem ominösen Verschütteln, ohne das die Homöopathie offenbar nicht auskommt? Worin liegt das Geheimnis der energetischen Veränderung?

Bei jedem Schüttelschlag wird die Materie für einen kurzen Moment in einen „unirdischen" Zustand versetzt. Es ist das Ereignis der Schwerelosigkeit. Für den Bruchteil einer Sekunde ist die Erdenschwere aufgehoben und damit die Gravitation außer „Kraft" gesetzt.

Die Gravitation ist jene physikalische Größe, so glaubt man zumindest, die man zwar berechnen kann und deren Auswirkungen wir bei jedem Fall so deutlich spüren, deren ureigenstes Wesen und deren Herkunft uns aber wohl. immer ein Rätsel bleiben werden - physikalisch zumindest.

Dieser Moment der Schwerelosigkeit ist offenbar die Conditio sine qua non, um die Information oder die Kraft, die in der Materie steckt, in immer reinerer Form auf ein anderes Medium, meist Wasser oder Aethylalkohol, zu übertragen.

Die Moleküle erfahren dabei ebenfalls eine Veränderung - aber davon soll später die Rede sein.

Wir können dieses Vorgehen mit einem anderen Wort als Löse- und Bindeprozess bezeichnen.

Die Information, die in jedem Atom, jedem Molekül., jeder Pflanze, jedem Lebewesen steckt, wird nach und nach auf eine andere Trägersubstanz aufmoduliert.

Mit jedem Potenzierungsschritt wird der materielle Anteil gerin ger, aber der informative Charakter stärker.

Abb. 1 Prozess oder Prinzip der Verschüttelung

Abb. 2 Prozess oder Prinzip der Verschüttelung

Eine hohe Potenz kann daher eine enorme Auswirkung auf den ganzen Menschen haben - auf die körperliche, psychische und mentale Sphäre. Auch wenn mit chemischen Untersuchungsmethoden in dem Mittel kein einziges Molekül der Ausgangssubstanz nachweisbar ist! Denn: Die naturwissenschaftliche Sichtweise ist nur eine Betrachtungsweise der Welt, die sicher in vielen Bereichen stimmig ist, jedoch längst nicht für alle Erscheinungsmuster des Lebens Gültigkeit hat. Wissenschaftliche Untersuchungsmethoden analysieren im Grunde stets nur die Materie - der Informationsgehalt eines Trägermediums ist nicht in Erfahrung zu bringen.

Abb. 3 Wassermolekül (Oszillationen)

So wird eine chemische Analyse einer bespielten Musik-Cassette das Chromdioxid des Bandes zu Tage fördern - die Symphonie von Beethoven oder die Rockmusik der Beatles sind chemisch nicht existent.

Ein Buch kann mit noch so akribischen Methoden analysiert werden, außer Holz Druckerschwärze und Leim wird unter dem Strich nichts herauskommen.

Hermann Hesses "Steppenwolf" oder Patrick Süßkinds "Das Parfüm" bleiben - chemisch - unentdeckt.

Abb. 4 Wasserstoff-Brückenbildungen

Information ist etwas Abstrakt-Nicht-Fassbares und braucht immer einen Träger oder ein Medium.

Ebenso ist es bei der Homöopathie. Je potenzierter, desto abstrakter, aber reiner und „geballter" ist die Information.

Um vom menschlichen Organismus mit all seinen Schichten „gelesen" werden zu können, muss sie an eine andere Substanz gekoppelt werden.

Wasser, um einmal beim einfachsten Medium zu bleiben, wird durch die Potenzierungsschritte ebenfalls in seinem Wesen verändert. Die chemische Formel für Wasser lautet H20 - also zwei Atome Wasserstoff verbunden mit einem Atom Sauerstoff. Wasser, dieses für alle Lebensprozesse unentbehrliche Molekül, ist aber mehr als die bloße Agglomeration von drei Atomen.

Da die Atome verschieden geladen sind, lagern sie sich aneinander und bilden regelrechte Gemeinschaften, die bestimmte Ordnungsstrukturen aufweisen. In der Fachsprache werden sie als Cluster (Haufen) bezeichnet.

Je höher der Potenzierungsgrad, desto zahlreicher sind die Mitglieder der neu gebildeten "Gemeinschaft" und desto höher der Ordnungsgrad.

Es scheinen sich hexagonal-dreidimensionale Ketten zu bilden, die etwa an die DNA (DNS) der Erbsubstanz erinnern. Wasser wird somit zum höheren Hilfsträger homöopathischer - informativer Muster (s. Abb. 6)

Abb. 5 Cluster-Strukturen des Wassers

Hochfrequente Strahlungen, u. a. auch die Mikrowelle, zerstören diese energetischen Gebilde.

Ein anderes Erklärungsmuster - mehr nicht - stellen die Abbildungen 7 - 9 dar.

Die in der dritten Abbildung sichtbaren Zacken sollen die stärkere Wirkung einer höheren Potenz ausdrücken.