How to camp - Marie Welsche - E-Book
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How to camp E-Book

Marie Welsche

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Beschreibung

 DAS Buch für Van-Einsteiger ist der ultimative Guide, um den Traum vom Abenteuer zu verwirklichen. Welches ist das richtige Gefährt? Wie baut man einen Transporter zum Camper um und was sagt der TÜV dazu? Welche Touren sind optimal für den ersten Roadtrip? Kochen, Ausrüstung, Versicherungen … "How to camp" liefert alle Antworten und macht Lust darauf, endlich loszulegen. Die beiden Autoren sind Campingprofis und seit über zehn Jahren mit den verschiedensten Fahrzeugen durch aller Herren Länder unterwegs. Sie kennen die Fallstricke und wie man sie umfährt. Ihre Erfahrungen garantieren, dass Neueinsteiger schon beim ersten Trip Spaß am Camping haben. 

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Seitenzahl: 215

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Ähnliche


Impressum

© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020

Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.

ADAC Reiseführer Markenlizenz der ADAC Medien und Reise GmbH, München

Leserservice:

[email protected]

Tel. 00800/72 37 33 33 (gebührenfrei in D, A, CH)

Mo–Do 9–17 Uhr, Fr 9–16 Uhr

Autoren: Marie Welsche, Martin Bliss

Leitender Redakteur: Benjamin Happel

Verlagsredaktion: Nadia Terbrack

Lektorat: Anne Paulsen

Bildredaktion: Dr. Nafsika Mylona

Reihengestaltung: Independent Medien Design, Horst Moser, München

eBook-Herstellung: Mendy Willerich, Martina Koralewska

ISBN 978-3-95689-897-6

1. Auflage 2020

GuU 8-9897 09_2020_02

Bildnachweis

Coverabbildung: Getty Images: Moment RF/Toni Hoffmann, Illustration: Tanja Burmeister (breakawaytoday.net)

Illustrationen: Kapitel-Icons: Noun Project: Becris, Eucalyp, Forget Me Not, Made, Maxim Kulikov, monkik, ProSymbols, Shocho, Vichanon Chaimsuk

Fotos: thirdkey; Aktiv-Camping Neue Donau; AWL Images: Christian Kobe/John Warburton-Lee Photography Ltd; Bauernhof-Camping Wyler; Tanja Burmeister; Camp du Domaine; Camp Møns Klint; Camping Aaregg; Camping Čikat; Camping La Ballena Alegre; Camping Maaraue; Camping Marina di Venezia; Camping Pommernland; Camping Woferlgut; Camping Zeeburg; Cloefhänger; Daftö Resort; Getty Images: Markus Bernhard, Anupong Sakoolchai, Westend61, Peter Cade; Martin Hager; Iwan Hediger; HUBER IMAGES: Claudio Cassaro, Richard Taylor; iStockphoto: Getty Images; Andre Junkereit; Kassel Camping- & Wohnmobilplatz; Katharina Kasinger; Daniel Kehret; Michèle Koch; laif: Andrea Artz, Miquel Gonzales; Coco Lang; Look: Michael Neumann; Angelika Mehlhase; Naturpark-Camping Prinzenholz; Naturcampingpark Rehberge; Franziska v. Oppen; Lea Schweikhard; seasons.agency: Ian Perkins; Shutterstock: aerophoto, AleMasche72, Andrey Armyagov, Africa Studio, Alex Brylov, Cromo Digital, Elizaveta Galitckaia, Joshua S Hansen, Iryna Kalamurza, KAMONRAT, Aleksey Korchemkin, Lana Kray, Ralf Liebhold, LightField Studios, Marina Lohrbach, Aleksi Partanen, Pentium5, Vera Petrunina, Patrick Poendl, PRESSLAB, makasana photo, Monkey Business Images, kosmos111, Sunrise Hunter, syc011, sylv1rob1, The world of words, New Africa, wavebreakmedia, Vyaseleva Elena, Voyagerix; Rouven Straub; Marie Welsche; Kirk Williams; Michael Wissing

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THEMEN IN DIESEM BUCH

Abenteuer Camping – ein Plädoyer

Bin ich ein Camper?

Eine Fantasiereise nach Costa Rica

Das Campingmobil

Welches Mobil ist das richtige?

Umbautipps – vom Auto zum Wohnmobil

Reisevorbereitungen

Was muss ich einpacken?

Dokumente und Gepäck für Mensch und Tier

Campingpraxis

Wie sieht der Alltag beim Campen aus?

Ökologisch haushalten und wildcampen

Die leckere Campingküche

Was kommt auf den Teller?

Schnelle und köstliche Rezepte

Wohin geht die Reise?

Welcher Campingplatz ist der richtige?

Campingplatz-Tipps aus der Redaktion

Campingplätze ab >:

ADAC Klassifikation

Strandnähe

Schwimmbad

Kinderfreundlich

Hunde erlaubt

Restaurant

Brötchenservice

Shopping

Internet

HOW TO CAMP – LEBEN IN UND MIT DER NATUR

Zelten im Dschungel oder Biwaken im Hochgebirge? Mit dem Geländewagen über Strände fahren, abseits der Zivilisation? Oder mit dem Wohnwagen und der Familie Europas Campingplätze erkunden? Geht alles! Trau dich: Für jedes Ziel gibt es das passende Campingmobil.

MEHR DAZU AB >

Mexi, unser kleiner verspielter Welpe, wirbelt das Campingleben durcheinander. Beschützer und verschmuste treue Seele. Braucht aber nicht nur Freiheit und Fressen, sondern auch ganz viel Fürsorge, gerade beim Campen. Du willst mit deinem Haustier verreisen? Nur zu, wir zeigen dir, worauf es beim Reisen mit Tieren ankommt.

MEHR DAZU AB >

Campen – für die meisten eine tolle, zeitlich begrenzte Urlaubserfahrung, Lebensentwurf für andere. Von Langzeitcampern, die die Welt erobern, und Urlaubern, die wie du und ich die freien Tage in der Natur genießen, erzählen die Camperporträts. Lass dich inspirieren von einer siebenköpfigen Familie, die durch die Welt reist. Oder von Rouven, der mit einem Schulbus die Welt entdeckt.

MEHR DAZU IN DEN CAMPER-STECKBRIEFEN

Kochen, putzen, einkaufen, reparieren – und das im Urlaub? Ja, denn Campen macht dich erfinderisch, zeigt dir neue Wege, dich und deinen Alltag zu organisieren. Leben im Einklang mit der Natur – Baden im Fluss und Haare waschen im Meer. Campingpraxis zeigt erprobte Methoden, um kreativ und lustvoll das bisschen Haushalt auch im Urlaub zu händeln.

MEHR DAZU AB >

Nirgendwo schmeckt das Essen besser als unter freiem Himmel, mit dem Gebirgsbach zu den Füßen oder dem Rauschen des Meeres im Hintergrund. Linsenbratlinge, köstliche Gemüsegerichte oder ein Fisch, selbst geangelt im Meer. Rezepte dürfen exotisch sein, ausgefallen, wichtig aber: Sie müssen gesund, schnell und lecker sein.

MEHR DAZU AB >

Es wird dunkel, über dir nur der Sternenhimmel, jemand klimpert auf der Gitarre, das Holz knistert und schwups – Mexi klaut dir das Sojawürstchen, das du dir am Stock überm Feuer gebraten hast. Aber das macht nichts, denn das Stockbrot ist gleich fertig. Das gemeinsame Lagerfeuer ist der krönende Abschluss eines aufregenden Tages!

MEHR DAZU AUF >

ABENTEUER CAMPING – EIN PLÄDOYER

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Zögere nie, weit fortzugehen, hinter alle Meere, alle Grenzen, alle Länder, allen Glaubens.

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Amin Maalouf

CAMPEN – IST DAS ETWAS FÜR MICH?

„Lass uns campen!“ Martin und ich sind gerade vier Wochen zusammen und planen unseren ersten gemeinsamen Urlaub. Erinnerungen werden wach an Übernachtungen im Zelt im heimischen Garten. An das Gewirr von Stangen und Planen, die zum sicheren Unterschlupf für die Nacht werden. Die Aufregung. An Gruselgeschichten im Schein der Taschenlampe. Später im Jugendcamp, umgeben von Pinienduft, salziger Luft und Meeresrauschen. Zusehen, wie der blaue Himmel von einem orangefarbenen Glanz überzogen wird und sich schließlich violett färbt. Darunter, wild und weit, der unendliche Ozean. Freiheit, Sehnsucht und Fernweh.

Ein Lagerfeuer anzuzünden, lieben besonders die jüngsten Camper

NATUR ERLEBEN, DIE SINNE SCHÄRFEN

Jeder kann campen, denn Campen ist weniger eine Frage des Geldbeutels, sondern eine Frage des Komforts, den man sich wünscht. Doch Campen ist mehr als der Verzicht auf den gewohnten Luxus. Das mobile Leben wird den Horizont erweitern, die Gelassenheit steigt und man merkt, wie wenig es braucht, um den Augenblick zu genießen. Gerade außerhalb der Saison muss man oft nicht planen, sondern darf sich überraschen lassen und an schönen Orten einfach ein paar Tage länger verweilen. Interessant wird auch die Erfahrung sein, auf engstem Raum zusammenzuleben und die verschiedensten Situationen zu meistern. Unwetter überstehen oder Autopannen meistern, nachts einen Campingplatz suchen oder dem Ameisennest entkommen. Nichts ist schöner als die Freiheit, mobil zu sein, zu fahren, wohin man will, und zu bleiben, so lange man will. Das Wäldchen wird zum Wohnzimmer, der See zum Bad und die Wiese davor zur Küche.

TIPP

Wer sich noch unsicher ist, der kann für einen Augenblick in diese neue Welt schnuppern, eine kleine Tür öffnen. Mit einem gemieteten Wohnmobil oder einem Zelt von Freunden für ein paar Tage in die Natur fahren. Denn je länger die Reise und je weiter entfernt das Ziel, desto größer werden die Herausforderungen – aber auch die Wunder. Eines ist sicher: Wer campen geht, verlässt seine Komfortzone. Und erst da beginnt das Leben!

Als Camper ist man sehr vom Wetter abhängig und muss manchmal den Tag damit verbringen, eine Regenrinne um das Zelt zu graben oder eine undichte Stelle am Fenster zu kitten. Wie schnell ein Tag vergehen kann. Und trotzdem: Aufstehen, die Sachen packen und losfahren – mit oder ohne Ziel und mit viel oder wenig Zeit.

Irgendwann wird man merken: Campen kann die Einstellung zum Leben, zur Natur ändern. Wer sich auf das Wagnis einlässt, wird häufiger auf sein Bauchgefühl hören. Selbst aktiv werden und recherchieren, statt sich auf andere verlassen. Tun, was einem guttut. Und aufhören, langfristig zu planen.

Das klingt zu gewagt? Keine Sorge, Campen kann sehr geregelt ablaufen und ist auch etwas für die Vorsichtigen und Beginner, die mit Netz und doppeltem Boden ein kleines Abenteuer wagen wollen. Dennoch: Jeder sollte sich unbedingt fragen, ob Campen das Richtige für ihn ist! Denn ob mit Auto oder ohne, es ist etwas anderes, mobil unterwegs zu sein, als in einem Hotel abzusteigen. Wichtig ist nur, dass man gern draußen ist, aktiv ist. Denn es gibt immer etwas zu tun und egal welche Form des Campens man wählt, alles dauert viel länger, als man es geplant hat. Daher sind Geduld und Toleranz gefordert, wenn etwas nicht klappt.

Vielleicht entdeckt man neue Seiten am Partner, den Kindern und möglicherweise am Haustier. Was dazu führen kann, dass Probleme zu Tage treten, sich alle aber auch der Stärken bewusst werden. Und das schweißt zusammen!

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Fahre in die Welt hinaus. Sie ist fantastischer als jeder Traum.

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Ray Bradbury, US-amerikanischer Schriftsteller

FAZIT

Man kann und muss aktiv werden, denn es gibt viel zu tun im Camperalltag. Es gilt zu improvisieren und mit dem, was man hat, Lösungen zu finden. Man wird sich über Fehler ärgern und fluchen. Sich vornehmen, beim nächsten Mal alles besser zu durchdenken und optimaler zu machen. Aber das Schöne ist, dass diese Dinge in den Hintergrund treten werden. Weil es unglaubliche Dinge zu erleben gibt, man Tag für Tag aufs Neue staunt und sich selbst ganz neu kennenlernen darf. Man wird Menschen treffen, mit denen man über seine Erfahrungen sprechen kann, und schnell feststellen, dass man auf einer Wellenlänge ist.

Von der Sonne geweckt werden und das Meer sehen

EIN TAG IM CAMPINGLEBEN

Bevor wir deinen Campingurlaub konkret planen, nehmen wir dich mit auf eine Reise. Kuschle dich tiefer in deinen Sessel und entspanne dich. Atme tief ein und aus – vielleicht ist jemand da, der dir den folgenden Text vorliest? Begleite uns einen Tag lang am Strand in Costa Rica, vom Aufwachen bis zum Schlafengehen.

5.30 Uhr: Der Tag erwacht

Es ist früh, sehr früh. Ich liege in meinem Bett, im Hintergrund brechen die Wellen leise am Strand. Es ist angenehm kühl, und ich ziehe die Decke etwas höher. Atme tief ein. Rieche die trockene Luft, den Sand. Kann die Palmblätter im Wind rascheln hören.

Wohlig seufzend drehe ich mich noch einmal um. Sehe, wie die Sonne aufgeht und es heller wird. Das Licht dringt zaghaft durch meine Lider. Ich rekele mich wohlig. Spüre, wie sich etwas im Camper bewegt. Leichte Vibrationen dringen bis an mein Bett. Denn Mexi, unsere Hündin, hat mein Rekeln bemerkt. Ich höre, wie sie aufsteht, gähnt, sich streckt.

Verschlafen öffne ich die Augen. Das Licht scheint sanft durch die geöffneten Fenster, die gestreiften Vorhänge bewegen sich leicht. Im Fliegengitter glitzern Wassertropfen wie kleine Perlen. Ein Lufthauch weht herein und birgt die Ahnung eines heißen Tages. Noch einmal strecke ich mich und werfe einen Blick auf den Wecker. 5.30 Uhr. Sonnenaufgang. Also dehne ich meine Glieder ein letztes Mal und stehe auf.

Freudig schmiegt Mexi sich an mich. Blickt zu mir und zur Tür. Ich streichle über ihr glattes Fell, dränge sie vorsichtig zur Seite und öffne die Tür. Das Rauschen der Wellen wird lauter. Darunter mischt sich das laute Zirpen der Zikaden und das Zwitschern der Vögel.

Vor mir regen sich die Palmen träge im Wind, der Strand liegt noch im Schatten. Dahinter funkelt das glasklare Wasser des Meeres. Am Horizont kann ich eine Insel ausmachen. Ein paar Wölkchen ziehen über den rosa Himmel. In der Ferne versinkt der Vollmond hinter der Insel. Tief atme ich die leicht salzige Luft ein. Inhaliere den Duft nach Strand und Weite in meine Lungen. Noch ist der Strand menschenleer.

7.00 Uhr: Morgenspaziergang am Meer

Schnell klaube ich meine Kleider zusammen und putze die Zähne. So viel Zeit muss sein. Dann bin ich bereit für den Morgenspaziergang. Diese Zeit gehört mir allein! Zumindest fast. Denn Mexi steht schon ungeduldig an der Tür. Aufgeregt streift sie um mich herum. Ist voller Tatendrang, will losziehen. Gemeinsam laufen wir die kurze Böschung zum glatten, kühlen Strand hinunter. Der Sand schmiegt sich angenehm an meine Füße. Ich lasse die Schultern kreisen, weiche ein paar kleinen Krebsen aus und laufe los.

Danach erklimmen wir ein paar Felsen, und ich bestaune immer wieder den prachtvollen Anblick der Natur, die sich auch jetzt von ihrer besten Seite zeigt. Wir schlagen den bekannten Weg ein. Gehen nach ein paar Metern in die Büsche und erledigten unser kleines Morgengeschäft. Mexi hält Wache und kommt sich sehr wichtig vor. Die Hände wasche ich vorläufig im Meer, genieße das warme Wasser. Ein paar Fische flitzen davon und ich weiche einer Welle aus, die sanft an meinen Beinen bricht. Die Sonne steigt schnell. Die Schatten am Strand werden kürzer, die Temperaturen steigen im Minutentakt. Auch als Morgenmuffel bin ich nun wach, werde aktiver. Gemeinsam mit Mexi sammle ich den Plastikmüll, den die Flut angeschwemmt hat.

Zurück am Camper nehme ich zwei Wasserkanister und gehe zu einer Stelle am Fluss, wo das Wasser ruhiger und kühler ist. Ein paar Vögel fliegen auf, im Gebüsch und zwischen den Bäumen raschelt es. Gerade noch entdecke ich den Schwanz eines Eichhörnchens, ein paar Krebse ziehen sich eilig in ihre Löcher zurück. Dann fülle ich die Kanister und trage sie zurück zur Basis. Martin hat bereits die Glut vom Vorabend wieder entfacht und kocht Wasser auf für den Morgenkaffee. Mexi ist inzwischen unter dem Camper verschwunden und hält das erste Schläfchen des Tages. Ich fülle das Wasser in den Außentank, werfe das benutzte Papiertaschentuch in die Flammen und wasche meine Hände mit Ökoseife. Hygiene muss sein. Vor allem, wenn man so viel draußen ist. Dann steige ich in den Camper und bereite das Frühstück zu. Es gibt Müsli mit viel Obst. Doch vorher bringe ich Kissen und Decken nach draußen und hänge sie zum Lüften auf. Öffne alle Fenster im Camper, ein leichter Luftzug weht hindurch.

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Eine Nacht im Grand-Hotel ist Luxus für den Körper. Eine Nacht unterm Sternenzelt ist Luxus für die Seele.

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Till Eitel

Mit einem Frühstück in der Natur beginnt jeder Tag gut

9.00 Uhr: Frühstück unter Palmen

Mmh, der Duft von Kaffee steigt mir in die Nase, Zeit für die erste Tasse. Entspannt setzten wir uns an den Strand auf einen umgekippten Baumstamm und lesen auf dem Handy die neuesten Nachrichten aus der Heimat. Eine leichte Brise streift durch mein Gesicht und kühlt den ersten Schweiß des Tages. Die Sonne steht bereits hoch am Himmel.

Zusammen holen wir Tisch und Stühle aus dem Camper und stapeln Köstlichkeiten darauf. Costa Rica mit seinen Früchten bietet immer wieder Überraschungen! Heute gibt’s kühlen Kokosnusssaft, da entspannen Körper und Geist sofort.

Wir nutzen die frühe Stunde und schlendern ins nahe gelegene Dorf, um ein paar Einkäufe zu erledigen. Im Laden gibt es weiches Brot, das bestenfalls als Toastbrot durchgehen kann, frische Eier vom Hof um die Ecke, die wichtigsten Trockenvorräte und eine kleine Auswahl an Obst und Gemüse.

Auf dem Rückweg kommen wir ins Schwitzen. Die Sonne brennt bereits mit voller Kraft auf meinen Nacken, dabei ist es erst zehn Uhr morgens. Im Camper ziehe ich mich schnell um, nehme ein paar getragene Kleidungsstücke, etwas Kaffeesatz und Lavaerde und wandere erneut Richtung Fluss. Zwischen den Bäumen ist es deutlich kühler. Das Wasser des Flusses ist herrlich frisch. Andere Camper haben ihn terrassenförmig gestaut, sodass hüfttiefe Becken zum Baden einladen. In eines lasse ich mich gleiten, verreibe den Kaffeesatz auf meiner Haut und genieße das Peeling und den anregenden Duft. Die dunklen Kleidungsstücke reibe ich ebenfalls mit Kaffesatz, die hellen mit dem Waschmittel ein, jetzt die Wäsche kurz im Fluss schwenken und fertig! So entspannt kann Waschen sein.

Ich plansche ein wenig, ziehe meine Finger durch das klare Wasser. Noch immer ist kaum jemand zu sehen, und ich genieße die Ruhe und das angenehme Bad im Fluss. Danach gönne ich Körper und Haaren etwas Kokosöl. Damit bleiben Haut und Haare geschmeidig und werden ein wenig vor der Sonne geschützt.

Haare waschen im See – mit ökologischem Shampoo kein Problem

11.00 Uhr: Entspannung pur – Surfen und Lesen

Zurück am Camper nutze ich die angenehme Brise für eine kleine Runde Frühsport. Nach einem kritischen Blick auf die Wellen schnappt sich Martin das Surfbrett, paddelt aufs Meer hinaus, um die Wellen zu reiten. Darauf habe ich heute keine Lust. Stattdessen springe ich zur Erfrischung nach dem Frühsport kurz ins Meer. Dann spanne ich die Hängematte, zücke meinen E-Book-Reader und öffne einen Schmöker. Bemerke kaum, wie die Zeit verfliegt. Bis ein Schatten auf mich fällt und Wassertropfen auf meine Arme regnen. Zufrieden und ausgelaugt lässt sich Martin neben mir auf den Stuhl fallen. Inzwischen steht die Sonne im Zenit. Das trifft sich gut, denn der Akku meines Readers ist fast leer. Doch unsere Solarzellen haben die Energiereserven bereits aufgefüllt, und ich kann das elektronische Buch laden. Martin stochert derweil im Feuer und legt ein bisschen Holz nach. Zeit für einen zweiten Kaffee. Da sage ich natürlich nicht Nein. Ich fahre die Markise aus, um der Sonne zu entkommen. Das bisschen Kokosöl reicht als Lichtschutzfaktor nicht aus.

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Eines Tages wirst du aufwachen und keine Zeit mehr haben für die Dinge, die du immer tun wolltest. Tu sie jetzt.

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Paulo Coelho

13.00 Uhr: Mittagspause – keine Zeit für Siesta

Seufzend spüle ich das Geschirr vom Vortag mit dem Flusswasser und trockne es ab. Es ist unglaublich, welche Berge sich täglich ansammeln! Penibel wird alles zurück an seinen Platz geräumt. Da sieht es im Camper gleich besser aus.

Nach dem Abwasch nutze ich die heißen Stunden des Tages, um im Camper ein bisschen zu arbeiten. Ich stelle den Ventilator an und eine kühle Brise streicht über meine Haut. Gute Bedingungen für gute Texte. Martin übt unterdessen mit Mexi ein paar Tricks und gibt sich dem Müßiggang hin. Plaudert mit anderen Campern.

Inzwischen ist es fast drei. Wir packen ein paar Bananen und Wasser ein und streifen ein wenig durch die Gegend. Mexi nehmen wir mit. Zu entdecken gibt es genug: ein Flüsschen hier, einen kleinen Wasserfall dort; am Wegesrand finden wir eine Kokosnuss und nehmen die Beute mit.

Erschöpft, aber voller Eindrücke erreichen wir den Camper. Martin öffnet die Kokosnuss mit einer Machete und verteilt den erfrischenden Saft. Danach wird das harte Fleisch verspeist. Herrlich! Der perfekte Snack nach der Wanderung durch die heiße Nachmittagssonne.

18.00 Uhr: Lagerfeuerzeit

Am Abend wollen wir uns mit den anderen Campern am Lagerfeuer treffen. Einer macht immer Feuer. Das ist eine gute Gelegenheit, ein bisschen zu erzählen, sich besser kennenzulernen. Martin wirft seine Angel ins Meer. Derweil bereite ich einen Hefeteig zu und schnippele Grillgemüse. Natürlich hat Martin mal wieder Pech. Glück für die Fische.

Beim Abendspaziergang tobt Mexi sich am Strand mit ein paar neuen Hundefreunden aus. Zurück am Camper gönnen wir uns eine kurze Erfrischung aus der Solardusche. Dann treffen wir die anderen am Feuer. Martin hat die Glut entfacht. Ich forme aus dem Brotteig ein paar flache Fladen und beobachte, wie sie auf den Kohlen backen. Als Deutsche mit verwöhntem Gaumen kann ich auf gutes Brot auch auf Reisen nur schwer verzichten. Dazu gibt es selbstgemachten Aufstrich und Butter, die auf dem warmen Brot zerfließt.

Zischend wird das erste Bier geöffnet. Heute Abend gibt es ein Potluck, die anderen Gerichte schmecken herrlich! Jemand holt eine Gitarre hervor und stimmt ein Lied an. Zufrieden kuschle ich mich in den noch warmen Sand und lehne mich entspannt zurück. Gemeinsam beobachten wir, wie die Sonne den Horizont blutrot färbt und die Sterne sich langsam vor dem dunkler werdenden Himmel abheben. Dank einer leichten Brise ärgern uns heute keine Mücken und Fliegen. Der letzte Surfer verlässt das Wasser, während hinter uns der Mond aufgeht und silbern scheint. Langsam fallen mir die Augen zu. Wie schnell der Tag schon wieder vorbeiging.

Doch noch kann ich nicht ins Bett. Erst muss alles sicher im Camper verstaut werden. Ich stapele das Geschirr auf dem Herd, schließe den Camper ab, öffne zwei Fenster und stelle den Ventilator an. Abends senkt sich die Hitze im Camper wie eine warme Glocke herab, erst in den Morgenstunden wird es wieder kühl. Müde schaue ich auf die Uhr. Es ist kurz nach neun Uhr. Bereits eine Stunde nach Baja-Midnight, wie acht Uhr weiter nördlich, auf der Halbinsel Yucatán scherzhaft genannt wird. Und das zu Recht.

Als Camper lebt man mit den Sonnenzeiten. Uhrzeiten und Tage spielen kaum eine Rolle. Was zählt, ist das Hier und Jetzt. Planungen werden spontan gemacht oder wieder verworfen. Trotzdem, morgen musst du Wasser auffüllen, das Mückennetz an der Tür reparieren und den Ölstand prüfen. Denn bald geht’s weiter. An einen neuen Ort, an dem neue Abenteuer warten.

TIPP: POTLUCK

Ein Potluck ist ein Büffet, bei dem jeder Teilnehmer ein Hauptgericht, eine Vor- oder Nachspeise seiner Wahl mitbringt. Erlaubt ist, was gefällt. Dadurch kommt immer eine herrliche Vielfalt an Gerichten auf den Tisch. Manchmal gibt es ein Fünf-Gänge-Menü, manchmal aber auch nur Salate oder Desserts.

Für Zelte gibt es oft einen eigenen Bereich auf Campingplätzen

ZELT, WOHNWAGEN ODER WOHNMOBIL – WAS PASST ZU MIR?

Wir haben auf unserer Reise schon die verschiedensten Camper gesehen: Seien es Radfahrer mit einem Anhänger, die abends ihr Zelt aufschlagen und frühmorgens die Kühle des beginnenden Tages für die nächste Etappe nutzen. Oder Camper, die mit dem Rucksack und einem Surfbrett durch Mittelamerika trampen, um an entlegenen Orten ihr Lager aufzuschlagen. Sie reisen mit wenig Gepäck, einem geringen Budget und haben den Vorteil, dass sie an fast jeden Ort kommen. Sie können schnell ihre Reise unterbrechen und sind viel näher an Land und Leuten.

Leider müssen wir zugeben, dass wir für diese Art des Reisens, ohne Auto und mit wenig Gepäck, zu bequem sind. Wir schleppen immer einen riesigen Vorrat an ALLEM mit uns herum. Außerdem sind wir gern unabhängig und lieben es, an entlegenen Orten zu verweilen. Doch mit größtem Respekt ziehen wir vor diesen Campern den Hut! Sie müssen nicht ständig ihr Auto warten und reparieren und sind ohne Visum für das Auto flexibler, was den Aufenthalt in einigen Ländern außerhalb Europas betrifft. Grenzen sind nicht so aufwendig zu passieren, außerdem ist das Reisen ohne motorisiertes Heim deutlich günstiger. Dennoch: Wir lieben unser Auto und möchten es nicht missen.

Doch das hört sich gut an? Reisen ohne Auto ist der passende Reisestil? Dann kann es gleich ans Eingemachte gehen. Wem aber noch nicht klar ist, wie er ins Camperleben starten möchte, welche Art des Reisens und welche Unterkunft die richtige ist, dem liefert der kurze Test erste Anhaltspunkte. Denn die Art zu Reisen hängt stark von dem Fahrzeug ab, für das man sich entscheidet.

Ob groß oder klein, breit oder schmal, alt oder neu, Fahrrad, Allrad oder Standard – nicht jedes Reisemobil eignet sich für jeden Typ. Welches Mobil ist also das richtige? Der Test hilft, das herauszufinden.

WICHTIG

Die wichtigste Frage vor dem Urlaub Richtung große Freiheit ist natürlich das Wie: Wie willst du unterwegs sein? Zu Fuß, mit dem Fahrrad oder motorisiert? Im eigenen PKW oder mit einem individuell ausgestatteten Fahrzeug?

DER GROSSE CAMPER-TEST

Du hast …

A ein kleines Budget.

B ein mittleres bis großes Budget.

Du bist handwerklich …

A sehr begabt und motiviert.

B weniger talentiert.

Du hast …

A sehr viel Zeit,

B kaum Zeit, die du in einen Umbau investieren kannst und willst.

Du möchtest beim Reisen …

A vor allem draußen sein und stellst keine hohen Ansprüche an dein Mobil.

B eher nicht auf deinen gewohnten Lebensstandard verzichten.

Du möchtest beim Reisen …

A draußen kochen.

B drinnen kochen.

Du kannst …

A auch mal

B auf keinen Fall auf eine Toilette und/oder Dusche im Reisemobil verzichten.

Das Gefährt sollte …

A möglichst unauffällig sein.

B etwas Besonderes sein.

Im Mobil reisen …

A ein bis zwei Personen.

B drei und mehr Personen.

Du hast …

A keinen Führerschein oder einen Führerschein der Klasse B.

B einen „alten Lappen“ oder bereits eine Erweiterung (BE, C etc.).

Auswertung

Für Antwort A gibt es je 5 Punkte, für Antwort B je 10 Punkte. Zähle die Punkte zusammen und lies dir dein Testergebnis in Ruhe durch.

Kann man die Heckklappe öffnen, schläft man fast direkt unter den Sternen

45–60 Punkte

Du verspürst große Reiselust, hast nur einen kleinen Geldbeutel? Dafür aber etwas Zeit? Kein Problem!

Kauf oder leih dir von Bekannten einen Schlafsack und einen Biwaksack, eine Hängematte oder ein Zelt. Mach nun deinen (Draht-)Esel oder deine Beine flott. Such dir Radtaschen oder einen geeigneten Rucksack und los geht das Abenteuer! Oder willst du motorisiert losziehen? Mit einem Motorrad hast du alle Freiheiten, die man sich nur wünschen kann. Alternativ kann ein PKW, in dem du ausgestreckt liegen kannst, durch ein Plattformbett zu deinem mobilen Zuhause werden. Dafür benötigst du ein bis zwei Tage Arbeitzeit, Basiswerkzeug, Holz und ein paar handwerkliche Kniffe. Und schon kann der Roadtrip beginnen!

65–80 Punkte

Du verspürst große Reiselust und stellst schon etwas höhere Ansprüche ans Reisen? Kein Problem!

Kauf dir einen mittelgroßen (Kasten-)Wagen. Hast du das nötige Kleingeld, gibt es viele Modelle, die mit Koch-, Sitz- und Schlafgelegenheit sowie Stauraum auf die Bedürfnisse von Campern zugeschnitten wurden. Als Hobbybastler und mit einem Kopf voll kreativer Ideen kannst du das Gefährt auch selbst reisefertig machen. Andernfalls ist ein Faltcaravan vielleicht eine Option. Dich reizen abgelegene Plätze in der Natur? Dann fährst du mit einem Geländewagen (samt Dachzelt) gut!

ab 85 Punkte