Hühner: Alles zur artgerechten Haltung, Pflege und Nachzucht - Jakob Eggenhofer - E-Book

Hühner: Alles zur artgerechten Haltung, Pflege und Nachzucht E-Book

Jakob Eggenhofer

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Beschreibung

Eier von glücklichen Hühnern sind mit diesem Buch vorprogrammiert!

Ich wünscht' ich hätt' ein Huhn: Dieses Buch bietet kompaktes Hühnerwissen auf den Punkt gebracht.Schritt für Schritt wird der Leser an die Hand genommen, um seinem Wunsch nach einer Hühnerscharin die Tat umzusetzen. Alle Fragen, die (anstrebende)Hobbyhühnerhalterinteressiert, etwa wo Hühner überhaupt gehalten werden dürfen, welcheRassensich eignen und was für dieUnterbringung, Ernährung und Pflegewichtig ist, werden geklärt. Ein sehrpraxisnahes Buchmit einer tollen Bildsprache, dasLust auf das eigene Federviehmacht!

  • MitSonderseitenzu den am häufigsten gestellten Fragen
  • 137 Seitenvoller hilfreicher und eindrücklicher Informationen
  • Schnell und einfach zu profundemHühnerwissen
  • Von den Grundlagen der Hühnerhaltung bis zur eigenen Aufzucht

Hühnerhaltung als Hobby...

... erfreut sich wachsender Beliebtheit. Doch um auf dem heimischen Hühnerhof artgerechte Haltung zu garantieren, braucht es umfangreiche Kenntnisse. Dieses Buch bietet kompaktes Wissen, um Interessierten den eigenen Hühnerhof zu ermöglichen. Doch wie sind die rechtlichen Voraussetzungen zur Hühnerhaltung? Welche Rasse kommt infrage und wie werden Hahn und Zuchthennen ausgewählt? Derartige Fragen werden praxisnah und auf den Punkt genau beantwortet. Zukünftige Besitzer von Hühnern erfahren alles rund um die Gestaltung eines optimalen Hühnerstalls. Auch die richtige Ernährung und Pflege des Federviehs werden verständlich und mit toller Bildsprache vermittelt, sodass man am liebsten selbst sofort mit der Tierhaltung beginnen möchte!

Über den Autor

Der Autor Jakob Eggenhofer ist bereits seit seinen Kindheitstagen bei seinen Großeltern am Land von Hühnern begeistert. Seine Leidenschaft Hühnerhaltung teilt er mit seinen Lesern auf der Internetplattformwww.huehnerhof.net und seinem Blog www.huehner-blog.de. In seinem kleinen Schrebergarten in Wien hält er selbst Hühnervögel und baut selbstgezogenes Gemüse an. Es ist ihm ein besonderes Anliegen Leuten die Hühnerhaltung näher zu bringen, denn jeder – egal ob am Land oder in der Stadt – kann Hühner halten.

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Seitenzahl: 194

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Impressum

Alle in diesem Buch veröffentlichten Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nur mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung des Verlags gewerblich genutzt werden. Eine Vervielfältigung oder Verbreitung der Inhalte des Buchs ist untersagt und wird zivil- und strafrechtlich verfolgt. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Die im Buch veröffentlichten Aussagen und Ratschläge wurden von Verfasser und Verlag sorgfältig erarbeitet und geprüft. Eine Garantie für das Gelingen kann jedoch nicht übernommen werden, ebenso ist die Haftung des Verfassers bzw. des Verlags und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ausgeschlossen.

Bei der Verwendung im Unterricht ist auf dieses Buch hinzuweisen.

EIN EBOOK DER EDITION MICHAEL FISCHER

1. Auflage 2023

© 2021 Edition Michael Fischer GmbH, Igling

Covergestaltung und Satz: Bernadett Linseisen, Sonja Bauernfeind

Layout/angelehnt: Tanja Kapahnke (SÜD Studio für Visuelle Kommunikation), Ravensburg Redaktion und Lektorat: Dr. Stefanie Gronau, Haimhausen

Herstellung: Amelie Engelhardt

Produktmanagement: Annika Christof, Annely Tiedemann, Saskia Hauck

Fotos: Oliver Giel, Haßfurt; außer Seite 34 o/M Rutherford, 35 o/Linda Parton, 35 u/Rob kemp, 36 o/R. Maximiliane, 39 o/Ian Dyball, 41 o/Carmen Rieb, Shutterstock

ISBN 978-3-7459-2091-8

www.emf-verlag.de

Inhalt

Impressum

Vorwort

Warum Hühner?

Lust auf Hühnerhaltung?

Bioeier aus dem eigenen Garten

Biofleisch von glücklichen Hühnern

Die „Entschleuniger“

Wissenswertes rund ums Huhn

Am Anfang war das Huhn

Das Urhuhn

Vom Wildhuhn zum Haushuhn

Mensch und Huhn

Faszination Huhn

Federschmuck

Des Huhnes neue Kleider

Kopfputz

Sinnesleistungen des Huhnes

Ich seh etwas, was du nicht siehst

Gehör

Sonstige Sinne

Vibrationsorgan

Hühner im Garten

City-Huhn

Das rechte Huhn am rechten Platz

Auf gute Nachbarschaft

Miteinander statt gegeneinander

Ein Penthouse für Hühner?

Das muss geklärt sein

Wie viele Hühner?

Zeitaufwand

Kostenaufwand

Hühnersitter gesucht!

Welches Huhn passt zu mir?

Hühnerrassen

FAQs – Huhn und Hühnerrassen

Ein Heim für Hühner

Glückliche Hühner

Ein Tag im Leben eines Huhnes

Zusammen ist man weniger allein

Der Wunsch nach einem Eigenheim

Fertigstall oder Marke Eigenbau?

Stallgröße und Standortwahl

Stallbau

Schöner wohnen

Sitzstangen

Kotbrett/Kotkasten

Futterstellen

Tränken

Ein Rückzugsort zum Eierlegen

Einstreu

Ein Platz an der Sonne

Handtuchgarten oder Parklandschaft?

Einfriedung

Gartenparadies für Hühner

Sandbad statt Swimmingpool

Wintergarten

Do not disturb

Fuchs, du hast das Huhn gestohlen …

Nicht nur Gutes kommt von oben

Schadnager

FAQs – Hühner unterbringen

Meine Hühner langweilen sich. Was kann ich dagegen tun?

Endlich eigene Hühner

Partnerwahl

Die besten Adressen

Was macht einen guten Züchter aus?

Weitere Möglichkeiten

Worauf ist beim Kauf zu achten?

Kikeriki, wir kommen!

Gute Fahrt!

Fühlt euch wie zu Hause!

Alltag mit Huhn

Wenn der Tag beginnt

Tägliche Routinearbeiten

Liebe geht durch den Magen

Geschmackssache?

Der Weg der Nahrung

Was am Ende herauskommt

Was Hühner zur Ernährung brauchen

Fütterungspraxis

Kalk und Grit

Gesunde Grünkost

Wie viel wovon?

Wasserbedarf

Besondere Leckerbissen

Reste vom Tisch

Großputz

Standortwechsel

Stall säubern

Instandhaltungsmaßnahmen

Allerlei vom Ei

Harte Schale – weicher Kern

Von der Dotterkugel zum Ei

Das Gute daran ist das Gute darin

Lagerung

Täglich frische Eier?

Legereife

Im Rhythmus der Jahreszeiten

Befindlichkeiten

Rasse und Masse

Gütekontrolle

Größe und Gewicht

Zustand der Schale

Das Innenleben

FAQs – Hühner halten

Durch dickund dünn

Hühner verstehen

Hackordnung

Die Rolle des Hahnes

Nonverbale Kommunikation

Gefiederte Persönlichkeiten

Von wegen dummes Federvieh!

Troubleshooting

Federpicken

Eierfressen

Glucke

Beauty & Care

Gefiederpflege

Gesundheitsprophylaxe

Krankes Huhn – was tun?

Allgemeine Maßnahmen

Für alle Fälle

Verletzungen

Schnupfen, Atembeschwerden

Durchfall

Milben

Wenn Hühner älter werden

Natürlicher Tod

Vorzeitige Schlachtung

Die Schlachtung

Vorbereitungen

Das Schlachten

Das Rupfen

Das Ausnehmen

Hühner vergesellschaften

Hühner unter sich

Hühner und andere Tiere

FAQs – Pflege und Gesundheit

Nachwuchs im Hühnerhof

Hahn im Korb

Die Balz

Die Paarung

Naturbrut

Glucke gesucht

Der Brutplatz

Künstliche Brut

Bruteier: woher nehmen?

Lagerung von Bruteiern

Die Bebrütung

Bruterfolge

Eier schieren

Der Schlupf

Natürliche Aufzucht

Gluckenstall

Fütterung

Auslauf

Künstliche Aufzucht

Die Kükenaufzuchtbox

Die Küken abhärten

Junghennen und -hähne

Hahn oder Henne?

Die Aufzucht von Junghennen

Die Aufzucht von Junghähnen

FAQs – Nachzucht

Mit der achten Lebenswoche ist die Kükenzeit abgeschlossen. Hühner im „Teenageralter“ werden als Junghennen und Junghähne oder zusammenfassend als Junghühner bezeichnet.

Fachbegriffe rund ums Huhn

Adressen

Verbände:

Webseiten:

Onlineshops:

Der Autor

Danke

Vorwort

In unserer schnellen Welt träumen immer mehr Menschen davon, die Zeit ein ­wenig zurückdrehen zu können. Sie erinnern sich, wie sie früher die Schulferien bei ihren Großeltern am Bauernhof verbrachten und das idyllische Landleben ­genossen; wie damals die Hühner noch am Hof herumliefen, im Dreck scharrten und nach Grashalmen pickten; wie sie morgens Körnerfutter ausstreuten und nachmittags frische Eier holten und diese in die Küche brachten; wie Opa eine ­leckere Eierspeise zum Frühstück machte und Oma frischen Kuchen backte …

Ich persönlich verbinde mit Hühnern einen wunderschönen Teil meiner Kindheit. Und selbst wenn Sie vielleicht in Ihrem ganzen Leben noch nie näher mit Hühnern zu tun hatten, werden Sie diese nach den ersten Erfahrungen als stolzer Hühnerbesitzer nicht mehr missen wollen. Die Hühnerhaltung verbindet mit der Natur und bietet einen tollen Ausgleich zum stressigen Arbeitsalltag. Sie werden überrascht sein, wie viel Zeit man damit zubringen kann, die Hühnerschar zu beobachten, erst recht, wenn sich der erste Nachwuchs eingestellt hat. Man erlebt die verrücktesten Geschichten, die einem teilweise nicht einmal die engsten Freunde so recht glauben wollen. Obendrein bekommt man täglich frische Eier, und wer möchte auch köstliches Fleisch. Doch das ist Einstellungssache …

Ich persönlich kann mir jedenfalls kein schöneres Hobby als die Hühnerhaltung vorstellen, und es freut mich, Ihnen dieses näherbringen zu dürfen!

Jakob Eggenhofer

Warum Hühner?

Das Thema Nahrungsmittelherkunft gewinnt gerade in der heutigen Zeit immer mehr Bedeutung. Die Hühnerhaltung im eigenen Garten bietet hierbei die Möglichkeit, sich neben selbst gezogenem Obst und Gemüse auch mit tierischen Produkten zu versorgen. Ein lohnendes Hobby also und noch dazu ein wunderschönes. Denn die lebhaften Gesellen bringen Abwechslung in den Alltag, sorgen für Ausgleich und Entspannung und holen das ferne, idyllische Landleben direkt in den heimischen Garten.

Lust auf Hühnerhaltung?

Selbst angebautes Gemüse aus dem eigenen Garten ist für viele mittlerweile eine Selbstverständlichkeit. Denn egal, ob man auf dem Land wohnt und viel Platz zur Verfügung hat oder in der Stadt mit einem kleinen Garten – Raum für ein Gemüsebeet findet sich immer. Für viele ist es damit aber noch nicht getan, sie möchten sich zu einem gewissen Anteil auch mit tierischen Erzeugnissen selbst versorgen. Die Hühnerhaltung ist wie geschaffen dafür, denn im Vergleich zu ­anderen Nutztieren sind die gefiederten Gesellen relativ anspruchslos. Ihr Platzbedarf ist gering: Schon ab etwa 50 Qua­d­rat­me­ter Fläche können Sie eine kleine Hühnerschar bei sich im Garten aufnehmen. Auch bezüglich der Fütterung sind Hühner eher genügsam. Bei entsprechendem Platzangebot bietet es sich an, Grundbestandteile des Futters selbst anzubauen. Zudem freut sich das Huhn als Allesfresser über gewisse Reste aus der Küche, die auf diese Weise nicht im Müll landen müssen. Im Gegenzug versorgt es uns mit Eiern und Fleisch, und sogar der Hühnermist lässt sich prima weiterverwerten: Sein hoher Anteil an Stickstoff, Phosphor und Kalium macht ihn nach Kompostierung oder ausreichend langer Trocknung zum idealen Dünger für den eigenen Garten.

Bioeier aus dem eigenen Garten

Sie werden den Unterschied rasch feststellen – Eier von den eigenen Hühnern schmecken einfach viel besser als gekaufte. Und das beruht nicht allein auf psychologischen Gründen! Eier aus Eigenproduktion sind immer frisch, solche aus dem Supermarkt dagegen schon einige Tage, wenn nicht gar Wochen alt. Hühner, die über eine frische, saftige Wiese laufen und im Boden scharren können, haben zudem die Möglichkeit, verschiedene Kräuter und Gräser aufzunehmen, die den Eiern einen besonders aromatischen Geschmack und dem Dotter eine ­intensiv gelbe Farbe verleihen. Denn frisches Gras enthält zu einem gewissen ­Anteil Carotinoide (natürlich vorkommende Pigmente), die tierische Produkte wie Butter oder eben Eidotter gelblich färben. Gerade bei günstigen Eiern, die nicht aus biologischer Haltung stammen, werden dem Hühnerfutter stattdessen Farbstoffe zugesetzt, die diesen Effekt erzielen sollen. Neben diesen zwar unerwünschten, aber ungefährlichen Stoffen besteht bei Eiern aus kommerzieller ­Erzeugung auch immer das Risiko, dass darin Schadstoffe oder Arzneimittelrückstände (z. B. Antibiotika) enthalten sind. Erst kürzlich kamen europaweit Eier und Eiprodukte in den Handel, die mit einem Schädlingsbekämpfungsmittel (Fipronil) belastet waren, das zur Stalldesinfektion verwendet und von den Hühnern über das Futter und die Haut aufgenommen wurde. Nur bei seinen ­eigenen Hühnern kann man stets sicher sein, welche Stoffe in das Ei gelangen.

Biofleisch von glücklichen Hühnern

Selbst wenn es nicht für jeden gleichermaßen nachvollziehbar ist, so ist doch manchem Hühnerhalter neben den Eiern auch an einem überaus schmackhaften und qualitativ hochwertigen Braten gelegen. Immerhin stammt das Fleisch ja von glücklichen Hühnern, die artgerecht gehalten und gefüttert wurden. Denn trotz strenger Regelungen und Kontrollen kann man auch bei Hühnerfleisch aus dem Handel eine Rückstandsproblematik nie wirklich ausschließen. Je nach ­Bedarf sind also empfehlenswert verschiedene Rassen1. Sollte ­Ihnen vor allem an frischen Eiern gelegen sein, so empfiehlt es sich, Legerassen zu halten. Geht es Ihnen vorrangig um das Fleisch, wird die Wahl wohl eher auf eine Fleischrasse fallen. Beide Vorzüge vereint findet man bei den Zwiehühnern, die nicht nur ausreichend Eier legen, sondern auch gutes Fleisch ansetzen.

Die „Entschleuniger“

Doch natürlich haben Hühner noch weit mehr als frische Eier und Fleisch zu bieten. Ein Besuch am Hühnerhof sorgt bei Erwachsenen wie Kindern für Freude und Entspannung und stellt eine ernst zu nehmende Konkurrenz zum Fernseher und zu den digitalen Medien dar. Denn schließlich gibt es viel zu beobachten. Hühner zeigen vielfältige Verhaltensweisen, dazu bestehen innerhalb der Hühnerschar gewisse Regeln, die es zu ­erforschen gilt. Bei genauerer Beobachtung wird man aber auch sehr schnell feststellen, dass jedes Huhn besondere Wesensmerkmale, ja, eine eigene Persönlichkeit hat. Obwohl Hühner nicht gerade zu den Kuscheltieren zählen, können sie bei entsprechender Zuwendung doch sehr zutraulich werden. Das gilt vor allem für die von Hand aufgezogenen Tiere. Und wer wäre nicht begeistert, wenn sich gelb-flaumiger Nachwuchs einstellt?

Hühner zu halten bringt aber auch gewisse Pflichten mit sich. Doch wer schon einmal auf dem Land gewohnt oder zumindest Urlaub auf einem Bauernhof ­gemacht hat, weiß auch, wie sehr das Landleben entschleunigen kann. Ein wenig Arbeit im Garten und bei den Hühnern stellt einen willkommenen Ausgleich zu unserem immer stressiger werdenden Alltag dar. Probieren Sie es einfach aus!

Rechtliches

Um mögliche Seuchen besser bekämpfen zu können, unterliegen selbst Hobbyhaltungen gewissen rechtlichen Regelungen:

Anzeige der Tierhaltung beim Veterinäramt unter Angabe von Name, Adresse, Tierart, Tierzahl, Nutzungsart und Standort der Tiere.

Anzeige bei der Tierseuchenkasse: Die Geflügelhaltung ist meldepflichtig. Beitragspflicht besteht erst ab einer bestimmten Tieranzahl.

Bestandsregister: Hier müssen Angaben zur Haltung, zur jeweiligen Geflügelart sowie zu allen Zugängen (Kauf, Schenkung) oder Abgängen (Verkauf, Schenkung, Tod, Schlachtung) von Tieren erfasst sein.

Jeder, der Tiere zur Lebensmittelgewinnung hält (auch Hobbyhalter!), ist verpflichtet, über den Erwerb und die Anwendung von Tierarzneimitteln Nachweise zu führen. Behandelt der Tierarzt selbst, genügt ein sogenannter tierärztlicher Abgabe- oder Anwendungsbeleg.

Wissenswertes rund ums Huhn

Von wegen „dummes Huhn“: Im Vergleich zu anderen Tierarten haben Hühner ein überdurchschnittliches Erinnerungsvermögen. Sie können nicht nur bis zu 100 unterschiedliche Gesichter voneinander unterscheiden, sondern sich noch nach Monaten an bestimmte Situationen erinnern.

Bruchpilot: Der Körperschwerpunkt liegt bei Hühnern im vorderen Brustbereich. Zusammen mit dem stattlichen Gewicht sind das nicht die besten Ausgangsbedingungen, um elegant durch die Lüfte zu gleiten. Der Rekord für den längsten „Hühnerflug“ liegt bei 13 Sekunden.

Road Runner: Mit einer Laufgeschwindigkeit von rund 15 km/h sind Hühner gar nicht so viel langsamer als der Mensch (19 bis 24 km/h).

Dream on: Ähnlich dem Menschen durchleben auch Hühner verschiedene Schlafphasen, so auch den REM-Schlaf. Dieser ist durch intensive Augenbewegungen („rapid eye movement“) charakterisiert und gilt im Allgemeinen als die Phase, in der sich Träume in den Schlaf einschleichen. Über die Funktion des REM-Schlafes herrscht noch Unklarheit. Es wird jedoch vermutet, dass während dieser Schlafphase erlebte Situationen verarbeitet und aufgenommene Informationen zum Teil im Langzeitgedächtnis gespeichert werden. Wovon wohl unsere Hühner träumen?

Luxusvilla: Haushühner stellen keine besonderen Ansprüche an das Nest, ihnen genügt eine geschützte, weich gepolsterte Stelle, in die sie durch Hin- und Herrutschen eine flache Mulde formen und ihre Eier hineinlegen können. Das australische Thermometerhuhn schichtet dagegen für seinen Nachwuchs einen Bruthügel von rund eineinhalb Metern Höhe und viereinhalb Metern Durchmesser auf. Dieser liegt über einer etwa drei Meter breiten und einen Meter tiefen Grube, die mit verrottendem Pflanzenmaterial gefüllt ist und somit die für die Bebrütung der Eier notwendige Wärme liefert. Ob die Temperatur passt, wird mit einem Sinnesorgan im Schnabelbereich überprüft. Etwa zehn Monate lang ist Papa Hahn mit diesem Bauwerk beschäftigt.

Klein, aber oho: Mit etwa 300 Schlägen pro Minute pocht das kleine Hühnerherz rund vier- bis fünfmal schneller als das Herz eines Menschen.

Die liebe Verwandtschaft: US-amerikanischen Forschern zufolge sollen Hühner die nächsten Verwandten des Tyrannosaurus Rex sein. Ihre Knochen weisen überraschende Übereinstimmungen mit einem Dinosaurierknochen auf, den die Wissenschaftler 2007 freilegen und näher analysieren konnten.

Ach du dickes Ei: Laut Guinness-Buch der Rekorde wurde das schwerste Ei der Welt 1956 in den USA von einer weißen Leghorn-Henne gelegt. Es wog 454 Gramm. Das bislang größte Ei in Deutschland entdeckte ein Hobbyzüchter aus Wolfenbüttel 2016 in seinem Stall. Neben seinem Gewicht von 184 Gramm ­beeindruckte es auch durch seine grünliche Farbe, da es von einer Araucana-­Henne stammte. Das Kuriosum wird im Naturhistorischen Museum Braunschweig gezeigt.

Kommunikativ: Die Kommunikation unter Hühnern ist deutlich komplexer als vielfach angenommen. Insgesamt kann man 25–30 Lautäußerungen unterscheiden und in ihrer Bedeutung bestimmen. Hinzu kommt eine ausgeprägte Körpersprache.

Kultobjekt: Schon in jahrtausendealten Gräbern in Ägypten wurden verzierte Eier entdeckt, die als Proviant für die Reise ins Jenseits mitgegeben wurden. Im Christentum gilt das Ei als Zeichen für die Auferstehung, neues Leben und Wiedergeburt. Um die Bedeutsamkeit der Eier zu kennzeichnen, wurden sie im Mittelalter rot eingefärbt. Die rote Farbe sollte an das vergossene Blut Jesu Christi und somit an seinen Opfertod am Kreuz erinnern. Erst viel später bemalte man die Eier auch in anderen Farben.

Hühner schätzen es, die Welt von höherer Warte aus zu betrachten. So wie diese Zwerg-Welsumer-Henne.

Am Anfang war das Huhn

Es ist davon auszugehen, dass der Mensch schon sehr früh die Vorzüge von ­Hühnern zu schätzen wusste. Knochenfunde lassen vermuten, dass das Zusammenleben von Mensch und Huhn bereits im 6. Jahrtausend v. Chr. in China ­seinen Anfang nahm. In der Induskultur waren Haushühner seit 3200 v. Chr. ­bekannt, in Ägypten seit ca. 1475 v. Chr. Der erste Beleg aus Europa ist auf das 7. Jahrhundert v. Chr. zu datieren und stellt ein Gefäß in Hühnerform2 dar. Es ist ­jedoch anzunehmen, dass Hühner damals eher kultischen Zwecken dienten. Die Römer etwa sagten aus ihrem Verhalten die Zukunft vorher. Gegen Eier und leckeres Hühnerfleisch hatten sie dennoch nichts einzuwenden, weshalb Hühner unter römischer Herrschaft in großem Stil gezüchtet wurden und eine weite ­Verbreitung innerhalb des einstigen Weltreichs fanden. Den Sprung in die neue Welt schafften sie erwiesenermaßen erst 1493 mit Christopher Kolumbus, wo sie sich vor allem in Südamerika rasch verbreiteten.

Das Urhuhn

Als Urahn unserer Haushühner gilt vor allem das in Myanmar und Thailand ­beheimatete rebhuhnfarbige Bankivahuhn3. Wildhühner findet man meist am Waldrand oder in den Wäldern selbst. Auch wenn sie eher flacheres Terrain ­bevorzugen, sind sie teilweise in Höhen von bis zu 2400 Metern anzutreffen. In den frühen Morgenstunden oder am späteren Nachmittag verlassen sie ihre ­geschützten Bereiche für die Nahrungssuche. Hühner sind Allesfresser und passen sich dem bestehenden Futterangebot an. Meist ernähren sie sich von Pflanzen­samen und Insekten wie Ameisen, Termiten oder Käfern, aber auch kleine ­Eidechsen werden nicht verschmäht. Den u. a. für die Bildung von Eierschalen notwendigen Kalk verschaffen sie sich durch das Fressen von Schneckenhäusern.

Wildhühner scharen sich meist in kleinen Gruppen von einem Hahn und mehreren Hennen zusammen, es sind aber auch Fälle von Monogamie bekannt. Die Brutsaison erstreckt sich je nach Lebensraum von März bis Mai. Dabei legt die Henne einmalig fünf bis sechs Eier in eine flache Mulde und brütet diese aus. Im Gegensatz zum Nachwuchs unserer domestizierten Haushühner sind ­Bankiva-Jungtiere bereits nach rund einer Woche flugfähig.

Vom Wildhuhn zum Haushuhn

Verbreitungsgebiet des Bankivahuhnes und Knochenfunde legen nahe, dass die Domestikation des Haushuhnes in China ihren Anfang nahm und sich von dort im Lauf der Jahrhunderte über den gesamten asiatischen Kontinent ausbreitete. Dabei wurde das einstige Urhuhn auch immer wieder mit einheimischen Wildhühnern gekreuzt, die den Bedingungen im jeweiligen Lebensraum besser angepasst waren. Gleichzeitig erfolgte eine Zuchtauslese nach gewissen Merkmalen. Neben Legeleistung und Fleischqualität wurden dabei auch das Aussehen (Schmuckhühner) oder bestimmte Charaktereigenschaften (Standorttreue, Kampfbereitschaft) berücksichtigt. So entstanden über die Jahrhunderte viele verschiedene Rassen in unterschiedlichsten Größen, Form- und Farbvarianten.

Mensch und Huhn

Derzeit wächst die Vielfalt an Hühnerrassen leider kaum noch, manche ­Rassen sind sogar vom Aussterben bedroht. Dies liegt vor allem daran, dass die Rassegeflügelzucht fast nur noch von Hobbyhaltern betrieben wird. Denn Rassehühner sind heute nicht mehr wirtschaftlich. Stattdessen kommen in der Geflügelindustrie vorwiegend sogenannte Hybridhühner zum Einsatz, bei denen die Fleisch- und Legeleistung durch Kreuzung verschiedener Rassen maximiert wurde.

Die gewerbliche Nutzung von Hühnern als Eier- und Fleischlieferanten hat viele dunkle Seiten. Die Bilder von Legehennen, die in viel zu kleinen Käfigen allein auf Drahtgeflecht gehalten werden, sind uns allen gegenwärtig. Auch die Bodenhaltung brachte nur wenig Verbesserung, da die erlaubte Anzahl von neun ­Tieren pro Quadratmeter nur allzu häufig überschritten wird. Die Freilandhaltung stellt den ersten Schritt in die richtige Richtung dar, da die Tiere hier in einem Stall mit Einstreu, Sitzstangen und Legenestern leben und tagsüber im Freien sein dürfen – dabei hat jedes Huhn Anspruch auf vier Quadratmeter Auslauf. Die Haltung nach ökologischen Aspekten geht noch einen Schritt weiter und schreibt vor, dass auch im Stall maximal sechs Tiere pro Quadratmeter gehalten werden dürfen. Zudem gibt es Vorschriften im Hinblick auf eine artgerechte Fütterung sowie zum Einsatz von Medikamenten. Am schönsten für Hühner ist aber ohne Zweifel eine kleine private Hobbyhaltung im eigenen Garten.4

Die Kampfhahnepoche

Aus dem antiken Griechenland ist bekannt, dass der Hahn als Symbol der Stärke und Kampfeslust die Schilder der Krieger zierte. Und in der Tat wurden die Hühner dort auch weniger als Nahrungslieferanten, sondern hauptsächlich zum Hahnenkampf gehalten. Bis zu den Anfängen des 19. Jahrhunderts hat dieses Ritual beinahe weltweit Zuspruch gefunden. Die Kämpfe dienten allein der Unterhaltung und fanden meist in einer kleinen Arena statt, in der zwei Hähne aufeinander losgelassen wurden. Aufgrund des natürlichen Instinkts des Hahnes, sich gegenüber seinem Gegner durchzusetzen, wird meist so lange gekämpft, bis ein Hahn aufgibt und sich zurückzieht oder, und das ist leider der häufigere Fall, seinen Verletzungen erliegt. Parallel dazu wetten die Zuschauer auf den Ausgang des Kampfes. Aus Tierschutzgründen ist heutzutage in beinahe jedem Land der westlichen Welt der Hahnenkampf verboten. Doch haben die sogenannten Kampfhuhnrassen aufgrund ihrer speziellen Optik noch heute zahlreiche Liebhaber.

Faszination Huhn

Allein im europäischen Rassegeflügelstandard sind mehr als 180 verschiedene Hühnerrassen aufgeführt. Neben Größe und Nutzungsrichtung unterscheiden sich diese gerade auch in ihrem optischen Erscheinungsbild, dazu sind innerhalb der einzelnen Rassen verschiedenste Farbvarianten und Farbschläge möglich – was die Vermutung nahelegt, dass sich der Mensch von jeher nicht nur an den Erzeugnissen der Hühner, sondern auch an ihrem Aussehen erfreute und versuchte, bestimmte rassespezifische Besonderheiten züchterisch auszugestalten.5

Federschmuck

Ob rank und schlank oder eher füllig – die Statur eines Huhnes wird maßgeblich durch das Federkleid bestimmt. Je höher der Daunenanteil, desto runder die ­Formen. Die flaumig weichen Daunen bilden gewissermaßen das Unterkleid des Gefieders. Aufgrund ihrer lockeren Struktur haben sie die Fähigkeit, Luft einzuschließen, und bewirken so eine effiziente Wärmeisolierung.

Den oberen, äußerlich sichtbaren Abschluss des Federkleids bilden die festen, stabilen Konturfedern. Für deren oft sehr prächtige Farben sorgen verschiedene Pigmente, die in den Federn eingelagert sind. Manche davon können Hühner selbst herstellen, andere müssen sie über das Futter aufnehmen. Je nach Funk­tion unterscheidet man vier Konturfederarten. Die Körperfedern bedecken Kopf, Hals, Rumpf und bei manchen Rassen auch die Beine. Sie sind dachziegelartig angeordnet, wasserabweisend und schützen den Körper somit vor Witterungseinflüssen (Nässe, Sonneneinstrahlung) und mechanischen Einwirkungen von außen. Als sogenanntes Körpergefieder werden sie dem Fluggefieder gegenübergestellt, also den Federn, die dem Huhn seine Flugfähigkeit verleihen. Dazu zählen die Schwungfedern am Flügel, die Steuerfedern am Schwanz und die Deckfedern, welche die Steuer- und Schwungfedern an ihrem Ansatz bedecken. 6

Obwohl das züchterische Bemühen von jeher auf möglichst bodenständige ­Rassen ausgerichtet war, können manche Hühner noch immer recht gut fliegen, weshalb ein normaler Gartenzaun kein sonderliches Hindernis für sie darstellt. Damit Sie nicht jeden Abend im ganzen Ort auf Hühnersuche gehen müssen, kann es also durchaus ratsam sein, Ihren Hühnern die Flügel zu stutzen. Doch keine Sorge, es geht dabei nur darum, die Schwungfedern zu kürzen. Richtig ­gemacht, ist dieser Vorgang für die Tiere so schmerzfrei wie für uns das Schneiden der Finger- und Zehennägel. Idealerweise stutzen Sie die Flügel gleich nach Erhalt der Tiere; so können diese schon gar nicht aus der noch ­ungewohnten Umgebung davonfliegen. Entscheidend ist jedoch, dass Sie die Schwungfedern nur an einem Flügel kürzen. Andernfalls ist die Symmetrie wiederhergestellt, und das Huhn kann zwar eingeschränkt, aber nichtsdestotrotz neue Flugversuche unternehmen. Insider wählen den linken Flügel, da sich bei Hennen auf dieser Seite der vollständig entwickelte Eierstock befindet, wodurch sie hier etwas schwerer sind. Das stört die Balance noch zusätzlich.

Welsumer Hahn im Flug.

Sollen Ihre Hühner nicht auf Streifzug gehen, schneiden Sie an nur einem ­Flügel die rot markierten Schwung­federn mit einer scharfen Schere weg. Bitte nicht mehr, und auch nicht die ­darüberliegenden Deckfedern!

Des Huhnes neue Kleider

Ähnlich unseren Kleidern nutzt sich auch das Gefieder der Hühner durch die vielfältige Beanspruchung allmählich ab und muss daher regelmäßig erneuert werden. Die sogenannte Mauser7 findet meist im Spätsommer oder Herbst statt. Je nachdem, ob nur bestimmte Körperpartien oder das komplette Huhn neu ­befiedert werden, unterscheidet man zwischen Teil- und Vollmauser. Meist ist das ganze Spektakel nach ungefähr drei bis vier Wochen wieder vorbei, manchmal kann sich die Mauser aber auch deutlich in die Länge ziehen. Da diese Zeit für die Hühner sehr belastend ist und sie für den Aufbau der neuen Federn alle körperlichen Reserven benötigen, wird die Eiproduktion gegen Ende der Mauser vollkommen eingestellt. Weitere äußerlich erkennbare Begleiterscheinungen der Mauser sind die eingefallenen und abgeblassten Kämme und Kehllappen. Da das etwas zerrupft wirkende Federkleid nun deutlich weniger Schutz vor Witterungseinflüssen bietet, sind die Tiere auch weitaus anfälliger für Krankheiten. Um die Hühner in dieser anstrengenden Zeit zu unterstützen, sollte ausreichend Grünfutter zur Verfügung stehen. Zudem können dem Futter geeignete ­Stärkungsmittel aus dem Fachhandel zugefügt werden.8

Kopfputz

Ein weiteres augenfälliges Merkmal der Hühner sind ihre Kopfanhänge. Darunter versteht man Fortsätze der Haut, sogenannte Hautanhangsgebilde, wie sie in Form von Kämmen, Ohr- und Kehllappen vorkommen. Farbe, Form und ­Ausprägung variieren je nach Rasse und Geschlecht:

Der Hahnenkamm erhebt sich mit Eintritt in die Geschlechtsreife als beeindruckendes Gebilde mitten auf dem Scheitel und bleibt lebenslang präsent. Der Kamm der Henne ist deutlich kleiner ausgeprägt als der des Hahnes und bildet sich nach Einstellen der Legetätigkeit weitestgehend zurück.

Die Kehllappen setzen unten am Schnabel an und können insbesondere bei ­Hähnen mit zunehmendem Alter ein beachtliches Ausmaß erreichen. Die unterhalb der Ohröffnung befindlichen Ohrlappen verraten die ungefähre Eierfarbe des Huhnes: Hennen mit weißen Ohrlappen bzw. Ohrscheiben legen über­wiegend weiße, Hennen mit roten Ohrlappen braune Eier.