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Ein Must – Have für alle kleinen, großen und ganz großen Hundeliebhaber und Weltverbesserer. Ein Kinderbuch -mal anders - auch zum Vorlesen für HERZ, SEELE und VERSTAND. ...... und ein Geschenk für alle GELEGENHEITEN z.B. für Verwandte und “ FREUNDE” ..... als G A G .....
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Seitenzahl: 57
Veröffentlichungsjahr: 2017
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… MENSCHEN, sagt PABLO, der Straßenhund.
Und jetzt erzähle ich, Pablo, euch, warum …
Ich muss ganz von vorne anfangen, damit ihr versteht, wieso ich so was Schlimmes sage.
Aber erstmal zu meiner Freundin Chanell mit ll, ich komme mit meiner Geschichte später dazu.
Also, Chanell mit ll ist eine Chiwawa-Hündin aus München. Chiwawa wird eigentlich ganz anders geschrieben, aber das ist so ein Zungenbrecher und so ein blödes Wort und so sagen und schreiben wir einfach Chiwawa, hört sich auch so schön an, fast wie ein exotischer Tanz.
Und wieso dieser bescheuerte Name Chanell mit ll?«
Chanell mit ll erzählt:
»Mein Frauchen, eine gut betuchte Dame der Münchner Oberschicht, steht auf das weltberühmte Parfüm Chanel No 5, man kann sagen, das ist ihr Lieblingsduft. Sie meinte: ›Mein Hund soll aber nicht Reklame laufen für mein Lieblingsparfüm; also hänge ich noch ein ›l‹ an ihren eigentlichen Namen Chanel an und nenne meinen Liebling dann einfach Chanell mit ll.‹ Und jedes Mal, wenn Frauchen gefragt wird oder nicht gefragt wird, wie ich heiße, ich kann es bald nicht mehr hören, sagt sie immer voller Stolz: ›Das ist Chanell mit ll‹; so wurde mein Name draus.
Ich heiße nun überall nur noch ›Chanell mit ll‹. Inzwischen habe ich mich an diesen Namen gewöhnt; finde ihn manchmal sogar ganz gut.«
Also, Chanell mit ll gähnt in ihrem königlich hergerichteten Körbchen in Pink mit großem Namensaufdruck »Prinzessin Chanell mit ll« und denkt:
Wieder so ein blöder, beschissener Tag ohne Sinn und Verstand geht vorüber und was habe ich heute eigentlich gemacht?
Ach ja, morgens mit Frauchen zum Hundefriseur, bescheuerte Frisur bekommen und ekliges Parfüm wurde mir über meinen Kopf gesprüht und dann wurde mir ein ganz beklopptes Hemdchen übergezogen … zum Kotzen! Frauchen und die Tanten aus dem Laden gerieten ins Kreischen und wurden vor Entzücktheit fast krank im Kopf.
Dann musste ich mit Frauchen ins Geschäft, um für sie Kleider und Schuhe zu kaufen, danach ging es in ein Nobelrestaurant, wo immer ein Stuhl für mich am Tisch hergerichtet wird neben Frauchen und dann musste ich auch noch zum Nageldesigner für Frauchen, die immer lange Krallen mit verschiedenen Farben und Motiven hat. Furchtbar, diese Krallen! Diese Hexennägel!
Ich bekomme jetzt schon wieder Kopfschmerzen, wenn ich daran denke, wie Frauchen mit ihren langen lackierten Krallen versucht, mich zu streicheln … als wenn Sensen auf mich zukämen und ich mir immer einen »Rote-Kreuz-Koffer« neben meinem Körbchen wünschte, um eventuelle Verletzungen gleich behandeln zu können.
Also, ein Tag, so fürchterlich wie jeder andere.
Aber bald fliegen wir ja nach Spanien, wo Frauchen ein Ferienhaus besitzt und wir dort immer überwintern.
Ich kriege schon wieder Bauchweh, wenn ich an meine armen, armen Brüder und Schwestern dort denke; wie die dort leben müssen und gehalten werden.
Es muss was passieren, damit die Menschen endlich aufwachen und anders mit Hunden dort umgehen.
Es ist so weit, ein Aufstand wie jedes Jahr, wir fliegen nach Spanien.
Ich muss immer, auch wenn ich ein Leichtgewicht bin, aus Sicherheitsgründen in eine Flugbox und komme in den Frachtraum. Ich kenne das ja alles schon; könnte mir was Schöneres vorstellen; aber für die knapp drei Stunden Flugzeit muss man halt die Arschbacken zusammenkneifen.
Wir sind jetzt in Spanien angekommen.
In Spanien haue ich immer gleich ab durch eine undichte Stelle im Zaun, um meinen Freund Héroe zu besuchen, wenn Frauchen im Swimmingpool und beim Sonnenbaden ist.
Héroe ist ein spanisches Wort und heißt auf Deutsch Held.
Héroe ist ein großer Mischlingshund, der praktisch nur als Wachhund oben auf der Sonnenterrasse gehalten wird; nie rauskommt und nur das Scheißhaus seines Herrchens bewachen soll, der Angst davor hat, dass Gauner etwas von seinen paar Habseligkeiten klauen und ihn überfallen könnten.
Im Sommer knallt die Sonne auf Héroes Pelz; wenn es regnet, dann wird er eben nass und er muss über seine eigenen Häufchen steigen, weil sein Herrchen zu faul ist, alles sauber zu halten.
Nie wird sein Fell gesäubert und geputzt; nie bekommt er Streicheleinheiten und ein gutes Wort.
Chanell mit ll schleicht sich die fürchterlich steile und hohe Treppe hinauf und begrüßt dann herzlich Héroe.
Héroe sagt: »Ich freue mich so sehr, dich zu sehen, Chanell mit ll. Du riechst so schön und ich stinke so, entschuldige bitte.«
Chanell mit ll sagt: »Du kannst ja nichts dafür, Héroe, dein blödes Herrchen sollte sich in Grund und Boden schämen. Aber, Héroe, weißt du, ich habe dich doch auch so lieb, auch wenn du nicht so gepflegt bist und so gut riechst.«
Héroe kullern die Tränen die Backen herunter.
Er sagt: »Weißt du, Chanell mit ll, manchmal habe ich keine Lust mehr am Leben. Ich weiß gar nicht mehr, wozu ich Beine und Pfoten habe, und ich möchte mal wieder Erde und Grün unter meinen Pfoten spüren und laufen können. Und gucke dich mal um, überall siehst du nur Elend hier bei unseren Kollegen.
Da, ein paar Häuser weiter lebt, ja vegetiert ein deutscher Schäferhund mit Namen Ole, der ist jeden Tag und jede Nacht an einem nur ein Meter langen dicken Seil befestigt, muss auf Zement liegen und er muss mit seinem sehr langen Fell Sommer wie Winter ungeschützt dort liegen.«
Héroe denkt laut: »Man müsste in Spanien und in allen heißen südlichen Ländern verbieten, solche und ähnliche Rassen dort zu halten.
Und weißt du, Chanell mit ll, was das Schlimmste ist, rundherum wohnen Menschen, die sitzen draußen, feiern und grillen und machen es sich gemütlich und sehen den armen Ole; aber keiner sagt etwas oder unternimmt etwas dagegen. Ganz, ganz schlimm ist das!
Mitunter denke ich, würde das Herrchen von Ole das auch so mit seinen eigenen Kindern machen, die einfach mit einem Seil von einem Meter Länge anbinden, um Ruhe vor ihnen zu haben?«
Chanell mit ll meint dazu:
»Das ist Spanien. In anderen Ländern wird es wohl nicht anders aussehen – vielleicht noch schlimmer; aber wir kennen nur die Situation in Spanien.
In Deutschland würden gleich die Tierschützer aktiv werden; wo sind hier die Tierschützer?
Diese Heuchler, wenn sie mich sehen, sagen sie immer: Qué bonito, und machen dann ein freundliches Gesicht, aber zu Hause sind diese Leute – nicht alle, aber die meisten – genau das Gegenteil; sie sind, man kann fast sagen, menschliche Teufel.
Und komisch, mir fällt auf, dass die Eltern hier ihren Kindern, meist den Jungens, alles in den Hintern stecken, bis sie platzen und alles durchge