Ich schütze mich - Markus Schimpl - E-Book

Ich schütze mich E-Book

Markus Schimpl

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Beschreibung

Wie kann man mögliche An- und Übergriffe von einem körperlich überlegenen Gegner vorzeitig erkennen und sich selbst verteidigen? Dieses Buch vermittelt anhand von praxisnahen Erklärungen und zahlreichen Farbabbildungen Tipps zur Prävention und zum Selbstschutz für alle vom 6. bis zum 99. Lebensjahr. Je nach Alter unterscheiden sich die Möglichkeiten der Abwehr bzw. des Selbstschutzes, so kann sich ein Kind gegen einen Erwachsenen nicht so zur Wehr setzen wie ein Erwachsener. Und eine gebrechliche alte Dame wird andere Techniken anwenden müssen wie eine junge Frau. Auch für körperlich beeinträchtigte Menschen, wie Rollstuhlfahrer oder Sehbehinderte, stellt der Autor eigene Techniken vor, die eine Selbstverteidigung ermöglichen. Mit diesem Buch werden Ängste abgebaut, weil präventives Verhalten und lebensnahe Techniken anschaulich und gut verständlich mit vielen Beispielen erklärt werden. Weiters enthalten sind gesetzliche Rahmenbedingungen, die Möglichkeit der Deeskalation und richtiges Verhalten bei Mobbing.

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Markus Schimpl

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ICHSCHÜTZEMICH

Selbstverteidigungund Prävention fürJUNG & ALT

Leopold Stocker VerlagGraz – Stuttgart

Umschlaggestaltung: Werbeagentur Rypka GmbH. A-8143 Dobl

Titelbilder: Vorderseite: istock.com/Heiko119

Rückseite: Swen Gruber

Bildnachweis: Den Bildnachweis finden Sie jeweils direkt beim einzelnen Bild.

Der Inhalt des Buches wurde vom Autor und vom Verlag nach bestem Wissen überprüft; eine Garantie kann jedoch nicht übernommen werden. Die juristische Haftung ist daher ausgeschlossen.

Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Hinweis:

Dieses Buch wurde auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Die zum Schutz vor Verschmutzung verwendete Einschweißfolie ist aus Polyethylen chlor- und schwefelfrei hergestellt. Diese umweltfreundliche Folie verhält sich grundwasserneutral, ist voll recyclingfähig und verbrennt in Müllverbrennungsanlagen völlig ungiftig.

Auf Wunsch senden wir Ihnen gerne kostenlos unser Verlagsverzeichnis zu:

Leopold Stocker Verlag GmbH

Hofgasse 5 / Postfach 438

A-8011 Graz

Tel.: +43 (0)316/82 16 36

Fax: +43 (0)316/83 56 12

E-Mail: [email protected]

www.stocker-verlag.com

ISBN 978-3-7020-2063-7

eISBN 978-3-7020-2093-4

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger jeder Art, auszugsweisen Nachdruck oder Einspeicherung und Rückgewinnung in Datenverarbeitungsanlagen aller Art, sind vorbehalten.

© Copyright by Leopold Stocker Verlag, Graz 2023

Layout: Werbeagentur Rypka GmbH, A-8143 Dobl

INHALT

Liebe Leserin, lieber Leser

Vorwort

Allgemeine Definitionen und rechtliche Grundlagen

Definition: Prävention, Selbstbehauptung und Selbstverteidigung

Definition: Prävention (Vorbeugung)

Definition: Selbstbehauptung

Definition: Selbstverteidigung

Definition: Adrenalin und Auswirkung bei einer Abwehrsituation

Mobilisierung von Energiereserven

Definition: Gleichgewichtssinn, Gleichgewicht

Definition: Sicherer Abstand, Distanzen, Emotionaler Faktor, Mentale Vorgehensweise in der Selbstverteidigung

Sicherer Abstand

Reichweiten

Emotionaler Faktor

Mentale Vorgehensweise

Definition von Täter bzw. Opfer

Täter

Opfer

Definition: Posttraumatisches Belastungssyndrom

Rechtliche Grundlagen zur Notwehr bzw. Nothilfe, Waffengesetz in Österreich

§ 3 Notwehr

§ 1 Waffengesetz: Waffen

§ 8 Waffengesetz: Verlässlichkeit

§ 9 Waffengesetz: EWR-Bürger, Schweiz und Liechtenstein

§ 37 Waffengesetz: Verbringen von Schusswaffen und Munition innerhalb der Europäischen Union

Rechtliche Grundlagen zur Notwehr bzw. Nothilfe, Waffengesetz in Deutschland

§ 32 Notwehr

§ 1 Waffengesetz (WaffG): Gegenstand und Zweck des Gesetzes, Begriffsbestimmungen

§ 2 Waffengesetz (WaffG): Grundsätze des Umgangs mit Waffen oder Munition, Waffenliste

§ 5 Waffengesetz (WaffG): Zuverlässigkeit

§ 6 Waffengesetz (WaffG): Persönliche Eignung

§ 7 Waffengesetz (WaffG): Sachkunde

§ 8 Waffengesetz (WaffG): Bedürfnis, allgemeine Grundsätze

§ 9 Waffengesetz (WaffG): Inhaltliche Beschränkungen, Nebenbestimmungen und Anordnungen

§ 10 Waffengesetz (WaffG): Erteilung von Erlaubnissen zum Erwerb, Besitz, Führen und Schießen

§ 19 Waffengesetz (WaffG): Erwerb und Besitz von Schusswaffen und Munition, Führen von Schusswaffen durch gefährdete Personen

Definition: Interlimb-Reflex

Definition Technik, Automatisierung und Methodik

Technik

Automatisierung

Methodik

Allgemeine Tipps für alle von 6–99

Wer hilft mir, wenn ich ein Problem bekomme?

Einschätzen von Personen & wichtige Verhaltensregeln zum Selbstschutz für alle Altersgruppen

Körperlose Verteidigung

Geschlechtsspezifische Selbstverteidigung, sexuelle An- und Übergriffe & anatomisches Basiswissen der Selbstverteidigung

Genderspezifische Selbstverteidigung

Sexuelle An- und Übergriffe

Ein Querschnitt durch Statistiken der Exekutive in Österreich und Deutschland zeigt

Statistiken und Analysen

Tatorte von sexueller Gewalt

Provokation durch aufreizende Kleidung oder nonverbales Verhalten

Verschiedene Formen der Gegenwehr und ihre Erfolgsaussichten

Prävention

Anatomisches Basiswissen der Selbstverteidigung

Information zum Thema Mobbing

Mobbing-Beratung

Selbstverteidigung für Menschen mit kognitiver und körperlicher Beeinträchtigung

Senioren

Wissenschaftlicher Hintergrund elementarer Bestandteile von Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskursen

Selbstbewusstes Auftreten

Aber wie signalisiert man Selbstbewusstsein?

Stabiler Stand

Präventives Verhalten

Warum ist präventives Verhalten gerade für Kinder so wichtig?

Bauchkribbeln ist gut

Sicher im Straßenverkehr – das richtige Überqueren von Straßen

Sicher im Straßenverkehr

Das optimale Überqueren einer Straße

Gefahren und Verhalten mit Sozialen Medien und im Internet

Handy und Gesundheit

Allgemeine Informationen im Netz

Persönliche Informationen über mich

Welche Gefahren bestehen dadurch

Cyber Grooming – was ist das?

Was kann ich tun, wenn ich betroffen bin?

Spezielle Tipps und Tricks für die Altersgruppe der 6- bis 10-Jährigen

Präzedenzfall „Kampusch“

Sicherer Abstand

Selbstbehauptung für die Altersgruppe vom 6. bis zum 10. Lebensjahr

Theorieteil

Körperhaltung

Stabiler Stand

Praxisteil I

Verfolgen eines Kindes am Heimweg

Rechtzeitiges Umkehren

Versuch, ein Kind ins Auto zu locken

Praxisteil II (Auffrischung)

Schlussfolgerung

Ausblick und weiterführende Erkenntnisse

Grundlegendes für alle und spezielle Tipps und Tricks für 11- bis 14-Jährige

Abwehr von möglichen Angriffen im Stand

Abwehr gegen Tritte von vorne

Abwehr gegen Würgen von vorne

Abwehrtechnik gegen Würgen von vorne, wenn Sie gegen die Wand gedrückt werden

Abwehrtechnik gegen Umklammerung von hinten mit und ohne Einschluss der Arme

Abwehrtechnik gegen Umklammerung von vorne mit und ohne Einschluss der Arme

Abwehrtechnik gegen Umklammerung (Festhalten) beider Hände, der Angreifer hat die Daumen dabei innen

Abwehrtechnik gegen Umklammerung (Festhalten) beider Hände, der Angreifer hat die Daumen dabei außen

Abwehrtechnik gegen Umklammerung (Festhalten) einer Hand. Der Angreifer hält mit zwei Händen, wobei beide Daumen nach oben zeigen

Abwehrtechnik gegen Umklammerung (Festhalten) einer Hand. Der Angreifer hält mit zwei Händen, wobei beide Daumen nach unten zeigen

Abwehrtechnik gegen Würgen von hinten mit beiden Händen

Abwehrtechnik gegen Würgen von hinten mit Umklammerung des Halses

Abwehrtechnik gegen Angreifer, die versuchen, mit dem Schal oder Ähnlichem zu würgen (siehe S. 100)

Abwehrtechnik gegen Angreifer, die versuchen, an den Haaren zu reißen

Abwehrtechnik gegen die Umklammerung des Kopfes/Schwitzkasten

Abwehrtechnik: Kettenfaust – die ideale Faust

Die ideale Faust

Kettenfaust

Abwehrtechnik: Handballenstoß

Abwehrtechnik: Handrückenschlag

Würfe als Abwehrtechnik

Kopfstoß als Abwehrtechnik

Ellenbogenschlag als Abwehrtechnik

Kniestoß zum Genitalbereich oder zur Körpermitte als Abwehrtechnik

Stopp-Tritt als Abwehrtechnik

Hebeltechniken als Abwehrtechnik

Tritte über Kniehöhe zur Verteidigung

Einsatz von Hilfsmitteln allgemein

Gute und weniger gute Selbstverteidigungshilfsmittel

Zu den weniger guten Selbstverteidigungshilfsmitteln zählen

Zu den guten Selbstverteidigungshilfsmitteln zählen

Einsatz von Pfeffersprays

Verschiedene Pfeffersprays

Anwendung

Wirkung eines Sprays

Richtige Haltung und Handhabung des Pfeffersprays

Selbstverteidigung mit Waffen

Selbstverteidigung gegen Waffen

Messerabwehr

Einschätzen von Situationen

Merksätze und kluge Sprüche

Spezielle Tipps und Tricks für die Altersgruppe der 15- bis 99-Jährigen

Abwehr am Stand (siehe Grundlegendes für alle und spezielle Tipps und Tricks für 11- bis 14-Jährige, S. 89 ff.)

Abwehr am Boden

Das Opfer befindet sich in Bauchlage. Der Täter sitzt auf dem Opfer oder versucht, sich auf den Oberkörper des Opfers zu setzen

Das Opfer befindet sich in Rückenlage. Der Täter sitzt auf dem Opfer oder versucht, sich auf den Oberkörper oder den Bauch des Opfers zu setzen

Das Opfer befindet sich in Rückenlage. Der Täter befindet sich schon zwischen den Beinen des Opfers oder versucht gerade …

Das Opfer befindet sich in Rückenlage. Der Täter befindet sich schon zwischen den Beinen des Opfers und ein zweiter Täter hält das Opfer an den Armen. Beide versuchen gerade …

Verschiedene weitere Gefahrensituationen

Verhalten beim Autostoppen

Verhalten im Taxi

Verhalten beim Autofahren oder Parken von Fahrzeugen

Verhalten im Haus oder in der Wohnung

Verhalten mit persönlichen Daten

Verhalten im Allgemeinen

Verhalten bei Hundeangriffen

Verhalten bei K.-o.-Tropfen

Was sind K.-o.-Tropfen?

Wirkung von K.-o.-Tropfen

Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln

Strafrechtliche Verfolgung

Beweissicherung

Zivilcourage mit Köpfchen

Tipps und Tricks zur Deeskalation

Entstehung von Gewalt: Wie kommt es eigentlich zu Angriffen, gegen die wir uns letztendlich verteidigen müssen?

Verbale und nonverbale Deeskalation

Selbstbehauptung und Umgang mit schwierigen Situationen

Übungen für Schüler und Lehrer zur Selbstbehauptung und zum Umgang mit schwierigen Situationen im Klassenzimmer

Übung 1: Deeskalation durch Körpersprache (Schutz-/Beschwichtigungshaltung)

Stabiler Stand

Reaktionsspiel

Übung 2: Deeskalation durch Stimme, Wortwahl und Körpersprache

Übung 3: Selbstverteidigungshilfsmittel, Wurfübung zur Aktivierung des Fangreflexes

Wurfspiel

Einige Geschichten und Vorfälle, die mir oder anderen widerfahren sind

Quellenverzeichnis

LIEBE LESERIN, LIEBER LESER!

Ich bin Sicherheitsexperte und Autor, als Sohn des ehemaligen Polizisten Heinz Schimpl bin ich mittlerweile seit 1991 im staatlichen und zivilen Sicherheitswesen tätig. Vor allem als Sicherheitsberater und Personenschutzexperte kann ich auf eine umfangreiche nationale und internationale Einsatz- und Berufserfahrung zurückgreifen. Dazu zählen Einsätze in über 30 Ländern weltweit, überwiegend in Krisen- und Kriegsgebieten.

Zudem war ich ein Jahrzehnt als Ausbilder beim österreichischen Jagdkommando SOF (Austrian Special Operation Forces) tätig.

Ein sensibler Umgang mit Menschen und eine überdurchschnittliche Stressresistenz sehe ich als Voraussetzung für eine erfolgreiche Geschäfts- und Arbeitstätigkeit im Sicherheitsbereich.

Erstellung von Konzepten, Taktiken, Training, Erarbeitung von Bedrohungs- und Risikoanalysen, Durchführung von Einsatzbesprechungen, Auswahl und Einteilung von Teams, Einsatzleitung, Kontrolle von Zutritts- und Alarmsystemen zählen schon seit Jahrzehnten zu meinen Themengebieten. Zu meinen gegenwärtigen Kernaufgaben gehören die Erarbeitung und Umsetzung von Leitfäden, Richtlinien und Sicherheitsstandards. Zu meinen Kernfähigkeiten gehören Führungsmethodik, Zeitmanagement und Präsentationstechniken.

Markus Schimpl, Sicherheitsexperte und Autor(© Swen Gruber)

Wichtige persönliche Entwicklungshilfe ergab sich für mich in meiner Laufbahn auch durch zahlreiche Fort- und Weiterbildungen. Seit 1999 biete ich Selbstverteidigungskurse für Schüler in Unterstufen, AHS, Polytechnischen Schulen, Oberstufen und für Erwachsene an (anfangs nebenberuflich und nunmehr hauptberuflich). 2012 entstand ein bis dato einzigartiger Selbstbehauptungskurs für Grundschüler zum sicheren Verhalten am Schulweg. Über diesen Kurs gibt es eine Bachelorarbeit des Volksschullehramtes.

Mittlerweile sind meine Kurse in über 400 Schulen in ganz Österreich präsent. Momentan nehmen jährlich 3.000–4.000 Schülerinnen und Schüler an meinen Kursen teil, Tendenz steigend. Schon im Jahr 2015 hatte ich bereits eine dreistellige Zahl von Schülerinnen und Schülern aller Altersgruppen, die von den von mir erlernten Techniken und/oder Praktiken in einer Notsituation profitierten.

Mein beruflicher Werdegang im Sicherheitsbereich als Ausbildner beim Jagdkommando, wo ich unter anderem im Personenschutz und auch als Überlebensausbildner über mehrere Jahre tätig war, prägten mich. Darüber hinaus bin ich staatlich geprüfter Trainer für Allgemeinkondition, Rettungsschwimmlehrer und Schilehrwart, wodurch ich bereits sehr früh Erfahrungen mit der Arbeit mit Kindern sammeln konnte. Judo übte ich mehr als zwei Jahrzehnte leistungssportlich aus (Danträger, Nationalligakämpfer, Judo-Trainingslager in Japan). Mit damals zarten 15 Jahren war ich einer der jüngsten Danträger in Österreich. Bereits seit 1991 beschäftige ich mich mit präventiven Sicherheitsmaßnahmen, unter anderem seit 1999 mit Kindersicherheit. Seit mittlerweile 2007 besitze ich nun den Gewerbeschein für das Sicherheitsgewerbe (Bewachungsgewerbe und Personenschutz) und seit 2014 bin ich Internationaler diplomierter Sicherheitsmanager (FdSc, Security and Management Consultant). Außerdem hatte ich die Ehre, mit den Shaolin in Wien zu trainieren, was für mich eine außergewöhnliche Erfahrung war.

Bei all meinen selbst entwickelten Kursen nehme ich besonders Bedacht, dass sie dem Alter, der kognitiven und körperlichen Einschränkung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer (Grundschule, Unterstufe, Oberstufe und Erwachsenen) entsprechen. Bei Erarbeitung von individuellen Konzepten und Kursen lege ich immer sehr großen Wert auf Gespräche mit Lehrpersonen, Eltern und Psychologen. Darüber hinaus lege ich ein großes Augenmerk auf die Auswahl von Trainern und Ausbildungspersonal. Das Ausbildungspersonal wird von mir selbst trainiert und je nach Auftrag ausgewählt. Entscheidend für die Auswahl ist vor allem ein sehr guter Umgang mit der auszubildenden Altersschicht. Für Spezialaufgaben sind darüber hinaus noch ein dementsprechendes Backgroundwissen und die notwendige Einsatzerfahrung erforderlich.

Seit Anbeginn meines Wirkens im Jahr 1991 hatte ich bereits über 300 Opfer als Teilnehmer bei meinen speziellen Trainings. Schreitraining war und wird nie in meinem Programm einen Platz finden. WARUM? Weil die Stimme in einer Stresssituation leider meistens versagt. 90 % dieser Opfer haben in der An- und Übergriffssituation keinen Pieps herausgebracht. Manuell zu reagieren, ist dagegen möglich, um z. B. eine Technik zur Verteidigung einzusetzen oder ein Selbstverteidigungshilfsmittel zu benützen. Das Bauchgefühl sagt Ihnen genau, wann und wo mögliche Gefahren lauern, und vor allem hilft es, meist unbeschadet aus einer gefährlichen Situation zu entkommen. 85 % der teilnehmenden Opfer verließen sich nicht auf ihr Bauchgefühl. Darüber hinaus bin ich seit mittlerweile 2018 auf Basis meines ersten Buches ICH RETTE MICH in der Lehrerfortbildung an der Pädagogischen Hochschule zum Thema Selbstschutz und Deeskalation präsent. Man findet von mir über die letzten Jahre immer wieder Fachkommentare zum Thema Selbstschutz, z. B. im Magazin SICHERHEIT des österreichischen Innenministeriums, in Printmedien, etc.

Tauchen Sie nun ein in die Welt des Selbstschutzes, das Hören und Verlassen auf eigene Instinkte ist noch immer das Non-plus-Ultra zum Schutz der eigenen Sicherheit. In diesem Buch wird jeder das finden, was er sucht, um angstfrei und sicherer durchs Leben zu kommen.

Nach meinem Motto: „Sensibilisieren, ohne Angst zu machen.“

Ich bitte um Verständnis, dass ich aus Gründen der besseren Lesbarkeit das Gendern größtenteils unterlassen habe.

VORWORT

Der Einzige, der mir in Wahrheit hilft, bin ich selbst, da ist es egal, ob ich jetzt gerade einmal 6 Jahre oder schon 99 Jahre alt bin!

Jeder ist für seine eigene Sicherheit selbst verantwortlich („Ich schütze mich“), da sämtliche Entscheidungen selbst getroffen werden müssen und Sie sich nicht auf jemanden verlassen können, der vielleicht in der Nähe ist. Aus diesem Grund können Sie auch keinem die Schuld geben, wenn Sie z. B. von einem Auto überfahren worden sind, weil Sie beim Überqueren der Straße vergessen haben, vorher links-rechts-links zu schauen. Selbst bei der Zivilcourage sind Sie für Ihr Handeln selbst verantwortlich. Völlig egal, in welchem Land der Erde Sie sich gerade befinden, an der Verantwortung für die eigene Sicherheit ändert sich grundsätzlich nichts. Nur die Verhaltensweise im Bereich der Prävention sollte an die dementsprechende aktuelle Sicherheitslage angepasst werden.

Auf das Bauchgefühl zu hören, ohne übermäßig Angst zu bekommen, ist meist der Schlüssel zum Selbstschutz.

In diesem Buch werden wir uns mit praktischen Tipps und Tricks für Prävention, Selbstbehauptung und Selbstverteidigung, individuell aufgeteilt in Altersgruppen für Kinder vom 6. Lebensjahr bis zum Erwachsenen im 99. Lebensjahr, auseinandersetzen.

Ich unterteile in folgende Personen- bzw. Altersgruppen:

Kinder vom 6. bis zum 10. Lebensjahr: In diesem Alter ist noch keine realistische Selbstverteidigung möglich! Sehr wohl aber ein grobes Einschätzen von Gefahren im Zusammenhang mit Vertrauen auf das eigene Bauchgefühl, ohne übertriebene Angst vor jedem haben zu müssen. Der sichere Abstand spielt für diese Altersgruppe eine wesentliche Rolle. Diese Altersgruppe kann zwar gewisse Techniken erlernen, aber sie ist aufgrund der körperlichen Unterlegenheit nur selten in der Lage, diese als Abwehr einzusetzen.

Kinder und Jugendliche vom 11. bis zum 14. Lebensjahr: In dieser Altersgruppe besteht meist schon die Möglichkeit, sich unter Einsatz von Hilfsmitteln und Anwendung von Verteidigungstechniken bei Angriffen am Stand vom Angreifer zu lösen, um die Flucht zu ergreifen.

Alle Personen vom 15. bis zum 99. Lebensjahr: Im Erwachsenenalter besteht die Möglichkeit, sich unter Einsatz von Hilfsmitteln und Anwendung von Verteidigungstechniken bei Angriffen am Stand (siehe 11.–14. Lebensjahr) und am Boden vom Angreifer zu lösen, um die Flucht zu ergreifen.

Es gibt keine 100%ige Sicherheit, aber mit den im Buch beschriebenen Techniken und Praktiken sind Sie relativ gut ausgerüstet!

Gefahren können grundsätzlich überall lauern! Ob in einer dunklen Nebenstraße, im Treppenhaus oder in der Tiefgarage. Diebe und Gewalttäter überfallen bevorzugt ängstliche Opfer. Die Tipps und Tricks sollen dazu beitragen, durch ein richtiges präventives Verhalten erst gar nicht in gefährliche Situationen zu geraten.

Bei überraschend auftretenden Vorfällen oder Ereignissen gibt es oft zwei Möglichkeiten, unverletzt zu bleiben und eine realistische Chance zur Flucht zu haben: Ablenkung oder/und die Anwendung einer gezielten Abwehrtechnik.

Zivilcourage ist immer ein heikles Thema, deshalb sollte es immer unter dem Motto Zivilcourage mit Köpfchen gesehen werden. Bevor Sie unterstützend und helfend eingreifen, haben Sie oft nur 1–2 Sekunden Zeit, um Entscheidungen zu treffen. Diese Zeit sollten Sie sich nehmen, um die beste und ungefährlichste Lösung für sich und den zu Helfenden zu finden! Ich habe versucht, das Ganze darüber hinaus noch mit realen Vorkommnissen zu untermalen, um durch praktische Beispiele gewisse Praktiken, Verhaltensweisen oder Techniken besser verständlich zu machen.

Genannte und beschriebene Techniken rufen schwerste Verletzungen hervor und sollten nur im Ernstfall eingesetzt werden. Der Autor und der Verlag übernehmen keine Haftung!

(© Jeanette Dietl/Shutterstock.com)

ALLGEMEINE DEFINITIONEN UND RECHTLICHE GRUNDLAGEN

DEFINITION: PRÄVENTION, SELBSTBEHAUPTUNG UND SELBSTVERTEIDIGUNG

Definition: Prävention (Vorbeugung)

Prävention ist die Bezeichnung für Maßnahmen zur Abwendung oder Minderung von unerwünschten Ereignissen oder Zuständen, die mit gewisser Wahrscheinlichkeit eintreffen können.

Prävention setzt aber auch voraus, dass geeignete Maßnahmen zur Verfügung stehen und diese es ermöglichen, den Beginn dieser Ereignisse für die gefährdete Person positiv zu beeinflussen. Prävention stellt meistens eine Form von Intervention dar. Die Arbeit im professionellen Personenschutz stützt sich zu 75 % auf präventive Tätigkeiten und Maßnahmen, um ein Angriffsrisiko zu minimieren oder im Idealfall überhaupt zu vermeiden. Prävention ist vor allem gekennzeichnet durch vorzeitiges Erkennen von Gefahren und richtiges Handeln, um möglichen Risiken rechtzeitig aus dem Weg gehen zu können.

Definition: Selbstbehauptung

Selbstbehauptung ist die Fähigkeit, sich in grenzüberschreitenden Situationen der eigenen Grenzen bewusst zu sein und diese deutlich machen zu können. Das Einsetzen von Selbstbehauptungstechniken, ein selbstbewusstes Auftreten und ein frühzeitiges Wahrnehmen von Gefahrensituationen sind notwendig, um den Einsatz körperlicher Abwehrtechniken zu vermeiden.

Selbstbehauptung wird über die Arbeit an häufig auftretenden, teilweise sogar alltäglich stattfindenden Konfliktsituationen trainiert und kann im Alltag kontinuierlich weiter eingeübt werden. Selbstbehauptung ist auch gekennzeichnet durch ein dementsprechendes Auftreten, meistens in Form der eigenen aufrechten und selbstbewussten Körperhaltung (nonverbales Signal).

Definition: Selbstverteidigung

Als Selbstverteidigung werden die Vermeidung und die Abwehr von Angriffen auf die seelische oder körperliche Unversehrtheit eines Menschen bezeichnet.

Selbstverteidigung ist die Fähigkeit, sich oder andere in Notwehr/Nothilfesituationen mit und ohne Hilfsmittel körperlich zu verteidigen.

Selbstverteidigung ist ein Kampf zum Selbst- und Fremdschutz ohne Regeln, um einen seelischen und körperlichen Angriff abzuwehren und im Idealfall unverletzt flüchten zu können.

Die Spannweite solcher Angriffe beginnt bei Nichtbeachtung, unbedachten Äußerungen, Einnehmen von Gemeinschaftsraum und setzt sich fort über Beleidigungen, Mobbing und Körperverletzung bis hin zu schwersten Gewaltverbrechen. Dabei ist jedoch immer die Ausübung von Macht das Ziel des Täters. Die weit überwiegende Anzahl solcher Angriffe wird nicht von Fremden, sondern von Bekannten, Schulkameraden, Verwandten, Ehepartnern usw. verübt. Bei der Verteidigung gegen nicht-körperliche Angriffe spricht man heute auch von Selbstbehauptung.

In der Selbstverteidigung wird die Technik situationsbezogen ausgewählt und die Taktik während des Kampfes festgelegt. Das Selbstverteidigungsrecht ist auch im Völkerrecht (Genfer Konventionen) verankert. In bestimmten Fällen, zum Beispiel beim „Krieg gegen den Terror“, ist die Berufung darauf jedoch sehr umstritten.

Selbstverteidigung sollte durch ein blitzschnelles Handeln und das Nutzen des Überraschungseffektes gekennzeichnet sein.

DEFINITION: ADRENALIN UND AUSWIRKUNG BEI EINER ABWEHRSITUATION

Adrenalin oder Epinephrin ist ein im Nebennierenmark gebildetes und ins Blut ausgeschüttetes Stresshormon. Als solches vermittelt Adrenalin eine Herzfrequenzsteigerung, einen Blutdruckanstieg, eine Bronchienerweiterung, eine schnelle Energiebereitstellung durch Fettabbau (Lipolyse) sowie die Freisetzung und Biosynthese von Glucose und reguliert die Durchblutung (Zentralisierung).

Mobilisierung von Energiereserven

Jeder intelligente Mensch verspürt bei Bedrohung instinktiv Angst. Adrenalin kann ein positiver oder auch negativer Faktor sein. Das hängt unmittelbar mit der Persönlichkeit eines Menschen zusammen. Die größten Angstfaktoren sind Angst vor Schmerz und Angst vor Verletzungen. Eine offensive Geisteshaltung ist, Angst zu erkennen, mit ihr umzugehen und sie zu überwinden.

Das Akzeptieren, Erkennen und Überwinden der Angst ist ein wesentlicher Faktor in all meinen Kursen. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit einer Abwehrreaktion vervielfacht.

Der Sympathikus oder das sympathische Nervensystem ist neben dem Parasympathikus und dem enterischen Nervensystem (Darmnervensystem) ein Teil des vegetativen Nervensystems. Die meisten Organe werden von den ersten beiden Systemen gesteuert, die als Gegenspieler einander ergänzen und dadurch eine äußerst feine Regulation der Organtätigkeit ermöglichen. Der Sympathikus hat im Rahmen dieser Gesamtsteuerung meist eine ergotrope Wirkung, das heißt, er erhöht die nach außen gerichtete Aktionsfähigkeit bei tatsächlicher oder gefühlter Belastung (Fight or flight).

Der US-amerikanische Physiologe Walter Cannon prägte ab 1915 den Begriff fight or flight (Kampf oder Flucht). Durch die Pioniere der Stressforschung Cannon und Hans Selyein wurde dieser Begriff im deutschen Sprachraum bekannt. Die Fight-or-flight-Reaktion beschreibt die rasche körperliche und seelische Anpassung von Lebewesen in Gefahrensituationen als Stressreaktion. Die zugehörigen neurobiologischen Abläufe erforschte Cannon an der Reaktion von Tieren auf Bedrohung. Ausgang seiner wissenschaftlichen Arbeit war sein Interesse an den Hintergründen der häufig auftretenden posttraumatischen Belastungsstörungen bei Soldaten des Ersten Weltkrieges. Während der Fight-or-flight-Reaktion veranlasst das Gehirn die schlagartige Freisetzung von Adrenalin, das Herzschlag, Körperkraft (Muskelspannung) und Atemfrequenz erhöht. Bei Dauerbelastung werden zusätzlich stoffwechselanregende Hormone, wie Cortisol, von der Nebennierenrinde gebildet, da das Adrenalin zwar sofort, aber nur kurz wirksam ist. All das liefert die Energie für überlebenssicherndes Verhalten, das der Stresssituation angemessen ist: Kampf oder Flucht. Zu lang andauernder Stress kann zu Schäden oder sogar zum Zusammenbruch des Organismus führen.

Im Jahr 1988 erweiterte Jeffrey Alan Gray die Sequenz durch die freeze-Phase, die sich durch erhöhte Aufmerksamkeit und Bewegungslosigkeit kennzeichnet. Der Grund für das Erstarren ist die Hoffnung, vom Raubtier übersehen zu werden. Die Sequenz flight-or-fight hat Gray gegenüber Cannon umgedreht, da dieses eher dem Verhaltensmuster entspricht, wenn weder Flucht noch Kampf eine realistische Option ist. Dann kann die Phase freeze, also Festfrieren, mit einer Muskellähmung und der Intention, sich tot zu stellen, eintreten.

In der Selbstverteidigung können zwei Reaktionen hervorgerufen werden: Durch eine entsprechende Reaktion auf einen Angriff oder Übergriff mit nahezu übermenschlichen Kräften entgegenzuwirken oder das Erstarren durch Furcht. Durch ein praxisnahes, einsatzbezogenes und wiederholtes Training wird versucht, die Wahrscheinlichkeit des Erstarrens auf ein Minimum zu senken. Dies erfordert jedoch ein ständiges Training, vergleichbar mit einer Erste-Hilfe-Ausbildung. Nach zu langer Nichtanwendung von Erste-Hilfe-Techniken und respektiven Selbstverteidigungstechniken wird die effektive Umsetzung im Ernstfall nur schwer bzw. gar nicht mehr möglich sein.

DEFINITION: GLEICHGEWICHTSSINN, GLEICHGEWICHT

Der Gleichgewichtssinn dient zur Feststellung der Körperhaltung und Orientierung im Raum.

Das Gleichgewicht ist elementar für alles, was wir tun, und für jede Technik, die wir ausführen. Verliert man im Kampf oder auf der Flucht in unmittelbarer Nähe des Angriffsortes das Gleichgewicht, kann das für den weiteren Ausgang des Kampfes fatale Folgen haben. Mit einem stabilen Stand kann man größtenteils Stürze, die eine schlechtere Position hervorrufen, sowie unnötige Verletzungen vermeiden. Als Laie muss ein Bodenkampf unbedingt vermieden werden. Sehr viele der hier im Buch angeführten Techniken beruhen auf Basis des Gleichgewichtsbruchs, vor allem die der Bodentechniken.

DEFINITION: SICHERER ABSTAND, DISTANZEN, EMOTIONALER FAKTOR, MENTALE VORGEHENSWEISE IN DER SELBSTVERTEIDIGUNG

Sicherer Abstand

Der sichere Abstand ist die sichere Entfernung zu einem möglichen Täter, sodass dieser keinen Handlungsspielraum für An- und Übergriffe bekommt und man dadurch die Möglichkeit für eine Flucht wahrnehmen kann.

Diese Entfernung hängt von mehreren Faktoren ab: vom eigenen Gemütszustand, der eigenen körperlichen Verfassung, dem Standort, der unmittelbaren Gefährdung, die vom möglichen Täter ausgeht, der Bewaffnung des möglichen Täters, der Witterung etc. Wenn Sie auf den sicheren Abstand achten, sind Sie auch mental schon in einer ganz anderen, gefassteren Geisteshaltung und können dadurch, wenn es notwendig ist, auch viel schneller reagieren und agieren.

Reichweiten

Bei Schlag- und Trittdistanz sollten die Vor- und Nachteile bekannt sein, um die eigene Effektivität der Anwendung optimal steigern zu können.

Emotionaler Faktor

Bei einer Selbstverteidigungssituation verläuft jeder Vorfall anders. Daher wird im Training immer realitätsnah trainiert, um die Wahrscheinlichkeit einer Umsetzung in Ausnahmesituationen zu erhöhen.

Mentale Vorgehensweise

Wenn Sie Ihre Entschlossenheit nie getestet haben, werden Sie auch nie genau wissen, wann, ob und vor allem wie Sie in bestimmten Situationen oder speziell in Ausnahmesituationen reagieren werden!

Dies gilt auch für den Angreifer, egal wie selbstbewusst er auch auftritt. Ist man zu selbstbewusst, schlägt das oft in Selbstüberschätzung um, was sehr gefährlich werden kann! Die meisten Menschen sind eingeschüchtert, wenn sie alleine mit einem Problem bzw. mit einem physischen Angriff konfrontiert werden. Diese Personengruppen zeichnen sich dadurch aus, dass sie die Hilfe von Freunden suchen, um ein Problem zu beseitigen. Sie prüfen genau, wie weit sie gehen können, ohne kämpfen zu müssen. Dies führt meist über verbale Beschimpfungen, Einschüchterungsversuche durch Drohung, körperliche Drohgebärden … nicht hinaus.

(© Swen Gruber)

Man sollte selbstbewusst und entschlossen, mitunter ruhig und direkt den jeweiligen Standpunkt gegenüber einer Problemperson erklären. Situationen brauchen meist unterschiedliche Strategien. Die einen eine druckvollere und die anderen eine etwas unterwürfigere, um so die Gegeninitiative ergreifen zu können.

Bei den meisten Situationen handelt es sich nicht um sofortige An- oder Übergriffe, sondern um Grundsatzstreitigkeiten, die dann eskalieren und in gewalttätige Auseinandersetzungen übergehen. Deshalb sind verbale Angriffs- und Verteidigungsstrategien und eine einzigartige Denkweise, wie die offensive Geisteshaltung, oft das Mittel der Wahl, um solche Konflikte zu lösen.

Die offensive Geisteshaltung ist ein gelernter proaktiver Denkprozess, der Angst überwindet und so zur vorzeigbaren physischen Verbesserung bei der Anwendung führt. Eine Person, die eine offensive Geisteshaltung aufweist, wird agieren anstatt zu reagieren, führen anstatt zu folgen, angreifen anstatt zu verteidigen. So eine Person denkt positiv, offensiv und bejaht eine fortlaufende absolute Handlung. Dieser Denkprozess ist bei allen menschlichen Vorhaben anwendbar und nützlich, vom Sport über das Geschäftsleben bis hin zur Bekämpfung von Angreifern.

DEFINITION VON TÄTER BZW. OPFER

Täter

In der Rechtssprache wird als Täter bezeichnet, wer eine rechtswidrige Tat begeht.

Täter kann man grundsätzlich in vier Kategorien einteilen.

1. Täter, die aufgrund unkontrollierbarer Triebe und Impulse handeln.

2. Täter, die aufgrund einer Geisteskrankheit, Psycho- oder Soziopathie handeln.

3. Täter, die vorübergehend durch Alkohol, Drogenkonsum etc. die Kontrolle über sich verlieren.

4. Täter, die auf „Opferveranlassung“ hin gehandelt haben.

Tätern der ersten und zweiten Gruppe kann schlecht ausgewichen werden. Ihnen ist ihre Abnormität nicht anzusehen. Unter den Tätern mit psychischen und sozialen Störungen ist derjenige anzutreffen, der das Opfer bei der Tat nicht als Menschen sieht, sondern als Objekt (Entpersonalisierung). Es wird von Fällen berichtet, in dem ein Opfer dem Täter klarmachen konnte, dass es eben kein Objekt ist. Dann kann der Täter das Interesse verlieren.

Der dritten Gruppe kann in der Regel leicht ausgewichen werden. Zu bestimmten Zeiten sollten bestimmte Orte gemieden werden. Wenn deutlich wird, dass Anwesende zu unkontrollierten Handlungen wie Pöbeln oder Herumbrüllen neigen, sollte man einfach umgehend diesen Ort verlassen.