Ich war seine Sklavin - Lipuria - E-Book

Ich war seine Sklavin E-Book

Lipuria

0,0
7,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Lipuria ist eine junge Frau, die weiß, was sie will. Sie steht zu ihren sadomasochistischen Neigungen und lebt diese auch als Herrin aus. Sie genießt es, Männer zu dominieren und ihnen erotischen Schmerz zuzufügen. Für sie ist ganz klar, sie ist eine Femdom. Sie erfährt, dass ein befreundeter Arbeitskollege ebenfalls dominant ist. Zwischen ihnen prickelt es heftig, doch zwei dominante Menschen, das passt nicht – oder? Schließlich passiert das zuvor für Lipuria Unvorstellbare, sie wechselt die Seite. Die überkochenden Empfindungen lösen ein Wechselbad der Gefühle in ihr aus. Sie fragt sich, wer sie ist und ob sie sich überhaupt selbst kannte. Doch am Ende weiß sie ganz genau, wer sie in Zukunft sein möchte ... Diese wahre Geschichte hat die Autorin nach ihren Tagebuchaufzeichnungen geschrieben. Sie lässt die Leserin und den Leser authentisch an ihrem Gefühlsleben teilhaben und mit ihr empfinden. Ein packender Roman über eine ungewöhnliche Entwicklung von einer Femdom zur Sklavin Ein außergewöhnliches Buch - eine wahre Geschichte, geschrieben nach den Tagebuchaufzeichnungen der Autorin.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 194

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Hinweis
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
10. Kapitel
11. Kapitel
12. Kapitel
13. Kapitel
14. Kapitel
15. Kapitel
16. Kapitel
17. Kapitel
18. Kapitel
19. Kapitel
20. Kapitel
21. Kapitel
22. Kapitel
23. Kapitel
24. Kapitel
25. Kapitel
26. Kapitel
27. Kapitel
28. Kapitel
29. Kapitel
30. Kapitel
31. Kapitel
32. Kapitel
33. Kapitel
34. Kapitel
35. Kapitel
36. Kapitel
37. Epilog
Über die Autorin
Weitere Bücher:
Impressum

Lipuria

Ich war seine Sklavin

Mein Weg von der Herrin zur Sklavin

ISBN 978-3-94596-759-1

© 2018 Schwarze-Zeilen Verlag

www.schwarze-zeilen.de

Alle Rechte vorbehalten.

Die auf dem Coverfoto abgebildeten Personen stehen in keinem Zusammenhang mit dem Inhalt dieses Buches!

Hinweis

Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind nicht beabsichtigt und rein zufällig.

Dieses Buch ist nur für Erwachsene geeignet, bitte achten Sie darauf, dass das Buch Minderjährigen nicht zugänglich gemacht wird.

***

Für M

1. Kapitel

Mit einem lauten Knall flog die Wohnungstür hinter mir zu und ich stolperte die Stufen des Treppenhauses hinunter.

Weg! Ich musste hier weg. Nach Luft ringend und in Tränen aufgelöst riss ich die Tür zur Straße auf. Luft, ich brauchte Luft.

Es goss in Strömen. Ich schaute mich um und sah hoch zum Fenster, hinter dem meine Tochter spielte. Sie hatte vom Streit zwischen meinem Mann und mir nichts mitbekommen.

Wo sollte ich jetzt hin? Lauf, lauf einfach los, dachte ich und scheinbar ziellos rannte ich durch die Straßen von Berlin. Immer wieder musste ich stehen bleiben, um Luft zu bekommen. Mein Schluchzen raubte mir den Atem. Niemand auf der Straße sprach mich an oder schaute nach mir, wofür ich sehr dankbar war. Nur keine Frage beantworten oder gar Mitleid erhalten. Das wäre das Letzte gewesen, was ich gewollt hätte. Das Leben konnte mich mal, und zwar kreuzweise.

Immer und immer wieder kam es zu diesen Auseinandersetzungen mit meinem Mann, an dessen Ende ich das Gefühl der Ohnmacht, der Hilflosigkeit hatte. Ich, eine Femdom, die in ihrer Freizeit sonst anderen – mit erhobenem Haupt und Strenge – den Arsch versohlte.

Der Regen prasselte auf den Boden und bildete beim Aufkommen in den Pfützen Blasen. Die Lichter der Straßenbeleuchtung spiegelten sich darin verschwommen. Wie weit war ich gelaufen? Ich schaute mich zum ersten Mal bewusst um und fand ich mich vor dem Konzerthaus auf dem Gendarmenmarkt wieder. Am Rand der großen Treppe ließ ich mich erschöpft nieder. Ein verliebtes Pärchen wenige Stufen hinter mir versuchte ich zu ignorieren. Ihr wildes Geknutsche nervte und weckte zugleich Sehnsüchte. Ich starrte nur auf den roten Teppich zu meinen Füßen, der vom Regen vollgesogen war und so dunkel erschien, als wäre Rotwein ausgelaufen.

Was war nur aus mir geworden? Die selbstbewusste, coole, sexy Frau saß heulend in der Berliner City. Unglücklich und gebrochen.

Ich drehte mich um und versuchte, nun doch einen Blick auf das Paar zu erhaschen. Immer noch küssten sie sich, jetzt zärtlich. Dabei fanden ihre Hände den Körper des anderen, unter ihren triefend nassen Klamotten.

Ich drehte mich weg. Mein Blick fiel auf ein Plakat, das ein Klavierkonzert ankündigte. Sofort musste ich an den Pianisten Yiruma denken. Sein Stück »River Flows in You« hatte mich damals besonders tief berührt. Zu Zeiten von Twilight erklang es fast endlos aus dem Zimmer meiner großen Tochter.

Total durchnässt und verheult trat ich den Heimweg an. Mein Mann ließ mich schweigend in die Wohnung. Ich wich seinem Blick aus. Mit meinen Kopfhörern und eine Flasche Wein schloss ich mich im Bad ein, wie schon so oft.

Im warmen Wasser entspannte ich mich langsam und lauschte den Klängen Yirumas, die nun aus meinem Kopfhörer erklangen. Das Kerzenlicht auf dem Rand meiner Wanne verzauberte das Badezimmer in meinen privaten Konzertsaal. Der Wein hinterließ ein warmes prickelndes Gefühl in meinem Körper.

Langsam, mit einem tiefen Seufzer ausatmend, tauchte ich bis zum Kinn ins heiße Wasser ein. Ich legte meine Hand zwischen meine Beine und begann meine Klit zu streicheln und mir eine anregende Fantasie heraufzubeschwören. Üblicherweise entfaltete sich dabei ein sadistisches Szenario, in dem Männern über eine Frau herfielen und in alle möglichen Öffnungen ihres Körpers ihre Schwänze steckten.

Diesmal musste ich jedoch an Maxim denken.

Ich sitze auf einem Stuhl inmitten eines großen Raumes. Ich bin nackt. Es ist dunkel. Mein Körper ist mit Seilen so fest am Stuhl fixiert, dass meine Haut eingeschnürt ist. Mein Mund ist geknebelt.

Unweit sitzt Maxim an seinem schwarzen Flügel, auf dem eine einzige Kerze steht und einen matten Schein auf die Tasten wirft. Klaviermusik erfüllt den Raum. Deutlich sehe ich die eleganten, gepflegten Hände von Maxim, wie sie über die Tasten tanzen.

Plötzlich spüre ich diese Hände auf meinem Körper. Kraftvoll, zupackend. Er reißt mir die Seile vom Leib, schleppt mich ins Dunkel des Raumes und fällt dort über mich her. Deutlich höre ich unsere animalischen Lustschreie …

Mein Orgasmus kam schnell und war so heftig, dass ich in schluchzend in Tränen ausbrach, nach dem er abgeebbt war.

Auf einmal überkam es mich. Wie fremdgesteuert schrieb ich Maxim mit pochendem Herzen.

»Hast du zufällig am kommenden Freitag Zeit für mich?«

Maxim hatte wenig Zeit, sehr wenig Zeit. Allerdings hatte ich an dem Abend Glück.

Er schrieb sofort zurück.

»Freitag nicht. Aber am Donnerstag wäre ich buchbar. Was stellst du dir denn so vor?«

Was stellte ich mir vor? Ich hatte ganz klare Vorstellungen. Ich nahm allen Mut zusammen und teilte ihm meine Fantasie mit.

Der Drang nach Abenteuer und Ausbruch in eine andere Welt war intensiver als das Gefühl der Vernunft. Scheiß auf die Vernunft, die hatte mich bisher auch nicht weiter gebracht. Stärker war stattdessen die Sehnsucht nach etwas Neuem, nach berauschender Lust, nach Sex, Hingabe und Vergessen …

2. Kapitel

Maxim hatte fast gleichzeitig mit mir vor zehn Jahren in der gleichen Firma angefangen. Da er aber Leiter einer anderen Abteilung war, gab es zwischen uns kaum Berührungspunkte. Ein gelegentlicher Gruß auf dem Flur, das war’s. Doch ich wusste wie alle Kolleginnen, dass er als Frauenheld bekannt war, was man ihm auf den ersten Blick nicht angesehen hätte. Er war eher der unauffällige Typ von nebenan. Sein dunkelbraunes Haar war stets kurz und perfekt geschnitten, keine einzige graue Strähne war darin zu entdecken, obwohl er bereits Mitte vierzig war. Seine randlose runde Brille gab ihm einen intellektuellen Touch und unterstrich seine Abneigung modischen Trends zu folgen. Wenn er sich jedoch jemandem zuwendete, gab er dieser Person seine volle Aufmerksamkeit, egal wie sehr die Luft um ihn herum brannte. Seine ungezwungene und zugleich souveräne Art, mit Menschen und seinem Job umzugehen, imponierte nicht nur mir. Dennoch sah ich in ihm viele Jahre nur den Kollegen. Bis zu jenem Tag in der Teeküche.

Gedankenversunken spülte ich gerade meine Tasse. Unsere Chefin hatte die Besprechung wieder maßlos in die Länge gezogen. Immer wieder schweiften meine Gedanken ab und irgendwann hatte ich aufgegeben, zuzuhören.

Jetzt wollte ich nur noch eine Weile die Stille genießen. Ich trödelte absichtlich, nichts zog mich nach Hause. Der Letzte macht das Licht aus, und heute bin ich die Letzte,dachte ich zumindest. Plötzlich nahm ich die Gestalt im Türrahmen wahr und zuckte zusammen.

»Maxim? Ich hab Sie nicht kommen gehört.« Ich versuchte zu lächeln, was mir aber offensichtlich misslang. Wie immer trug er eins seiner knittrigen Hemden und seine Schuhe erweckten den Anschein, ihren Träger seit Jahren tapfer durchs Leben zu begleiten.

»Valentina, Sie sehen nicht gut aus. Wie geht es Ihnen?«

Auf diese Frage war ich nicht gefasst gewesen. Ohne Vorwarnung schossen mir die Tränen in die Augen. Wie selbstverständlich nahm er mich in den Arm. Ich ließ mich widerstandslos hineinfallen und heulte minutenlang. Er hielt mich fest und streichelte mir dabei den Rücken. Es fühlte sich gut an.

»Kommen Sie, lassen Sie uns noch einen Kaffee in meinem Büro trinken und dann erzählen Sie mir, was los ist.«

Wortlos folge ich ihm.

In seinem Büro ließ ich mich in einen Sessel fallen. Maxim reichte mir ein Taschentuch, welches ich nach kurzer Benutzung begann zu malträtieren, während ich die richtigen Worte suchte. Maxim saß abwartend mir gegenüber in seinem Sessel, als hätte er alle Zeit der Welt.

Wo sollte ich da anfangen, dachte ich. Noch nie hatte ich mit jemandem in der Firma über meine Probleme gesprochen. Noch nicht mal mit Anny, meiner Lieblingskollegin. Zu unangenehm war es mir, zuzugeben, dass mein Leben im Arsch war. Den Märchenprinzen, den ich mit viel Pomp vier Jahre zuvor geheiratet hatte, entpuppte sich für mich als Blender und Besserwisser. Als selbstständiger Coach hatte er es sich auf die Fahnen geschrieben, mich nach seinen Vorstellungen zu formen. Bis ich das geschnallt hatte, war er bei mir eingezogen, hatte ich ihm das Jawort gegeben und war mit seinem Kind schwanger. Zudem fehlte es an Zärtlichkeiten und wie sollte es anders sein, an Sex.

Dass ich eine Femdom war, die anderen Männern in ihrer Freizeit den Arsch versohlte, und mein Mann ein Vanilla, verschwieg ich jedoch.

Als er mir anbot, mich auf seinen Schoß zu setzen, war mir sein Plan klar. Der Typ wollte mich, als Nummer 527, in die Kiste bekommen! Was für ein Mistkerl!

Obwohl mir mein Kopf ganz klar signalisierte: Gefahr in Verzug, ließ ich mich wie fremd gesteuert auf seinen Knien nieder. Ich lehnte mich an seine Schulter und ließ die Streicheleinheiten, die so guttaten, zu. Fast schon virtuos strichen seine zarten Hände über meine Knie. Nach einigen Minuten riss ich mich zusammen und lehnte sein Angebot, mich auf diese Weise trösten zu wollen, dankend ab. Trotz Zurückweisung gab er mir zu verstehen, dass er immer für mich da sei, wenn ich ihn brauchen würde.

Als ich später nach Hause fuhr, spürte ich, dass ein Teil der Ketten um mein Herz gesprengt worden war, auch wenn es meine Sorgen und Probleme nicht lösen würde.

Seit diesem Abend knisterte es zwischen Maxim und mir. Es waren die Blicke, die wir austauschten und die Fürsorge um mich, die Maxim mich spüren ließ, auch wenn ich wusste, welchem Zweck sie dienten. Ich fühlte mich zu ihm hingezogen und glaubte meine Sorgen bei ihm gut aufgehoben.

Monate später auf der Weihnachtsfeier flirteten wir heftig miteinander. Während ich ein Glas Wein nach dem anderen trank, um locker zu werden, plauderte er aus seinem Leben. Über seine Frau, seine Kinder, seine Hobbys. Und dass er ein Piano hatte. Der Typ hatte tatsächlich einen schwarzen Flügel. Ha! Wie klischeehaft! Aber, es machte mich an und ich konnte nichts dagegen tun. Blitzartig sah ich ihn mit seinen perfekt manikürten Fingern die Tasten des Flügels berühren, um ihnen Töne zu entlocken.

Mit fortschreitendem Abend wurden unsere Gespräche immer intimer. Da aber noch zahlreiche Kollegen anwesend waren, blieb es bei Andeutungen. Doch als Maxim das Thema BDSM erwähnte, war es um mich geschehen. Wir waren also beide auf der gleichen Wellenlänge. Ich hatte ihn schon mir zu Füßen kniend vorgestellt, wie er meine Stiefel küsst, während ich ihm mit meiner Reitgerte der Arsch leuchtend rot schlug. Leider konnten wir das Thema nicht vertiefen.

Erst Wochen später ließ Maxims Terminkalender ein erstes echtes Date zu. Allerdings hatte ich mehr erwartet, musste ich doch entsetzt feststellen, dass Maxim als Top unterwegs war. Echt jetzt? Herrje, das hätte ich nicht gedacht. Ich hätte schwören können, er wäre devot und masochistisch.

Auf einmal war alle Freude bei mir erloschen und neuer Gesprächsstoff wollte sich nicht finden. Wir saßen uns gegenüber, hielten uns an unseren Gläsern fest.

Ich war enttäuscht. Konnten wir beide wirklich nur flirten? War das nun alles? Nein, das wollte ich nicht wahrhaben!

Nach dem Verlassen des Restaurants zog ich Maxim rücksichtslos in eine Ecke. Er war so überrascht, dass er den Halt verlor, stolperte und mich dabei versehentlich gegen die Wand presste. Der Druck, der auf mir lastete, fühlte sich angenehm an. Wir knutschten wie wild im Dunkeln einer Berliner Straße und hörten nicht mehr auf. Scheiße! Wie geil schmeckte der Typ denn! Unsere Zungen fanden in perfekter Harmonie zusammen. Wir konnten gar nicht aufhören. Ich verspürte ein leichtes Kribbeln zwischen meinen Beinen.

Dann hörten wir plötzlich auf. Der Moment der Magie war vorüber. Schade. Mit großem Bedauern stellten wir fest, dass wir aufgrund unserer Neigungen wohl nicht zusammen kommen würden. Top und Top – das passte nun mal nicht. Tja, Pech gehabt. Maxim musste sich wohl andere Mädels zum Arschversohlen und Ficken suchen. Und ich? Ich musste noch in meinem Irrgarten verbleiben und auf Erlösung hoffen, am besten mit meinem Ehemann.

Nichtsdestotrotz blieben wir gute Freunde im Büro, die jede Gelegenheit nutzten, sich über ihre Neigungen und Erlebnisse in der SM-Szene auszutauschen. Er vernaschte Frauen, ich schlug Männer, allerdings ohne meine eigenen sexuellen Bedürfnisse befriedigen zu können, da ich meinem Ehemann treu sein wollte. Einmal war Maxim bei einer meiner Spiel-Sessions dabei, das hatte er sich gewünscht. Ich gab mir damals viel Mühe, seine Neugier für die Sub-Seite zu wecken. Leider vergebens. Allerdings knutschten wir wild miteinander, während mein Spielzeug fixiert am Andreaskreuz stand. Dabei blieb es auch.

3. Kapitel

Nichts sprach also dafür, dass Maxim und ich je eine auf BDSM basierende Beziehung haben würden. Bis zu jenem Abend in der Wanne, als ich meine erste heiße Fantasie mit ihm hatte. Ich hatte eine Entscheidung getroffen. Maxim und seiner Dominanz wollte ich mich hingeben. Endlich würde ich meine Leidenschaft ausleben, die bisher in mir geschlummert hatte.

Merkwürdigerweise war ich völlig locker und entspannt. Doch das änderte sich schlagartig am Morgen des Tages, als unser Treffen bevorstand.

Den ganzen Tag über war ich aufgeregt. Mein Magen grummelte. Verdammter Mist. Was habe ich mir da nur eingebrockt. Aber es gibt kein Zurück. Ich wollte dieses Date.

Zuvor hatte ich Lauf-Training im Tiergarten. Das absolvierte ich wie unter Drogen. Mein Lauftempo war ambitioniert. Mein Körper: gespannt wie ein Bogen. Meine Sinne: hellwach. Nur noch Minuten, dann war das Training zu Ende.

Ok, jetzt locker werden. Leichter gesagt als getan.

In dem Versuch, zu entspannen, fuhr ich ganz langsam mit dem Rad zu Maxim. Vor seinem Haus angekommen ging ich kurz in mich.

Will ich das? Kann ich das? Ja! Ja! Ich klingelte.

Er machte auf. Jetzt gab es kein Zurück mehr.

Hoch in die vierte Etage. Ich nahm die Treppe statt den Lift. Eine Etage tiefer machte ich Pause. Als das Licht ausging, begann ich mich im Hausflur umzuziehen, besser gesagt auszuziehen. Ich pellte mich aus meinen verschwitzten Sportsachen, die noch an der Haut klebten.

Jetzt musste ich im Dunkeln den »Hauch von Nichts« finden, den ich anziehen wollte, um nicht ganz nackt vor Maxims Tür zu stehen. Nackt sein ist nicht meins.

Ich fand es ganz unten im Rucksack, zog es an und setzte die Perücke auf. Ich war total aufgeregt, konfuser als sonst schon. In der Dunkelheit des Treppenhauses war das eine besondere Herausforderung.

Alles musste jetzt in den Rucksack passen. Quetsch. Endlich, nach gefühlten Stunden war ich fertig. In einem vollkommen durchlöchert Minikleid und meiner Perücke auf dem Kopf ging ich die letzten Stufen hoch. Dann stand ich vor der Tür. Mein Herz klopfte wie wild. Ich zitterte leicht. Ich atmete kurz durch, dann holte ich mein schwarzes Seidentuch heraus und band es mir um die Augen. Fertig.

Ein Traum würde wahr werden. Ich stand halb nackt, mit verbundenen Augen vor einer unbekannten Wohnung. Was da drin gleich passieren würde, wusste ich nicht genau. Wollte ich auch gar nicht. Sonst war ich als Femdom üblicherweise der Player; jetzt und hier, wollte ich mich mal fallen und bespielen lassen. Let’s play.

Ich suchte die Klingel, fand sie auch irgendwann und drücke auf den Knopf. Einige Sekunden später öffnete sich die Tür.

4. Kapitel

Maxim nahm meine Hand und führte mich in seine Wohnung. Zwei Schritte weiter gab er mir ein Zeichen, stehen zu bleiben. Immer noch etwas zittrig stand ich verlegen da, wahrscheinlich in seinem Flur, meinen Fuß an dem anderen reibend. In dem Moment fiel mir ein, dass mein linker großer Zeh einen riesigen blauen Bluterguss unter dem Nagelbett hatte. Der stammte von einem Halbmarathon im Sommer, in zu engen Laufschuhen.

Na wunderschön, dachte ich, das sieht ja vielleicht sexy aus. Wieder rieb ich verlegen meinen rechten Fuß gegen den linken.

Maxim interessierte dies alles offenbar überhaupt nicht. Er holte indes meine Sachen aus dem Hausflur in seine Wohnung und begann mich ausgiebig zu betrachten. Er schob meine Beine weit auseinander. »So ist es gut«, sagte er. Natürlich wollte er alles sehen.

Ich atmete tief durch und ließ zu, dass er mich am ganzen Körper betrachtete und berührte. Was für ein Kopfkino er damit in mir auslöste! Während er um mich herumlief, wollte ich mich immer wieder reflexartig etwas schließen.

»Was ist denn das? Nein, schön wieder die Beine auseinandermachen«, sagte er. Lieb aber bestimmt. Ich öffnete die Beine.

Oh mein Gott, dachte ich.

»So ist es gut«, flüsterte er. »Du zitterst ja!« Maxim drückte mich ganz fest an sich.

Dass ich hier in dieser Wohnung stand, mit verbundenen Augen, mit einem »Hauch von Nichts« bekleidet und vollkommen ausgeliefert an einen vorgesetzten Kollegen, konnte ich immer noch nicht fassen.

Nachdem ich lange und ausgiebig begutachtet wurde, bekundet Maxim, dass er ausgesprochen hübsch fand, was er sah. Das schmeichelte mir natürlich.

Ich wurde behutsam durch die Wohnung geführt, in ein weiteres Zimmer, und auf einen Stuhl gesetzt.

Er fühlte sich bequem an und ich begann zu genießen.

Vor Verlegenheit muss ich manchmal schmunzeln, das tat ich auch in diesem Moment. Maxim fesselte meine Füße mit weichen Tüchern locker an die Stuhlbeine. Meinen Oberkörper fixierte er mit Seilen an der Lehne. Nicht zu fest. Währendessen streichelte und küsste er mich. Oh ja, erst einmal alles im Streichelmodus. Das tat gut.

Die Aufgeregtheit und Unsicherheit verflüchtigen sich langsam. Ein wohlig warmes Gefühl, gepaart mit zarter Erregung, machte sich in mir breit. Nun konnte ich weiter abgleiten in meinen Genussmodus. Maxim gab mir vorsichtig ein Glas in die Hand. Der Duft von Wein stieg mir in die Nase. Zum Entspannen war mir ein bisschen Alkohol ganz lieb. Ich kostete. Hm, der Wein schmeckte ausgezeichnet. Ganz weich und vollmundig. Lecker. Einen weiteren Schluck nahm ich noch.

Plötzlich erklang Klaviermusik. Yirumas »River Flows in You«. Das hatte ich ja total vergessen! Mein Kopfkino. Das Piano. Der Stuhl. Darauf ich, gefesselt. Allerdings nicht geknebelt. Zum Glück. Maxim hatte mir einen Traum erfüllt. Ein genüssliches Schmunzeln huschte über mein Gesicht. Ich bin im Himmel, dachte ich, während es zwischen meinen Beinen zu kribbeln begann. Meine Möse wird feucht vor Geilheit. Drei Klavierstücke lang genoss ich das Szenario. Dann befreite mich Maxim vom Stuhl und platzierte mich unweit, in der Hündchenstellung, auf etwas sehr Weichem. Er schob meinen »Hauch von Nichts« über meinen Hintern und betrachtete ihn.

Natürlich auch meine Möse, die ich ihm nun unweigerlich auf dem Präsentierteller darreichte.

Ich gefiel ihm, so viel war sicher. Es wäre nicht auszudenken, wenn es nicht so gewesen wäre.

Zack!

Ein Schlag ging auf meinen Hintern nieder.

Jaaa!

Ich stöhnte auf.

Mehr, dachte ich.

Zack!

Wieder ein Schlag.

Immer wieder schlug er zu. Nicht zu fest. Ein warmes Gefühl breitete sich auf meinem Hintern aus. Kurz danach glitten seine Hände zwischen meine Beine, und ziemlich zügig folgte sein Schwanz.

Ups, das ging schnell. Der Mann schob nichts auf die lange Bank, so viel stand schon mal fest. Na ja, ganz ehrlich, meine Möse war schon lange feucht und geil. Was heißt, meine Möse? Ich! Mein ganzer Körper, mein Kopf, jedes Haar darauf, wollte ihn! Nach ein paar Stößen ließ er von mir ab und nahm mich an die Hand. Wir gingen durch seine Wohnung. In einem anderen Zimmer wurde ich auf weiche Unterlagen gelegt, mit dem Bauch nach unten. Kissen darunter sorgten für einen leicht angehobenen Po. Na, wofür das wohl war? Klar, Maxim steckte seinen Schwanz nach dem Zurechtlegen seiner »Beute« tief in mich hinein.

Was folgte, war ein SM-Fickmarathon. Auf jeden Fall nach meinen Maßstäben. Irgendwann riss ich mir meine Perücke vom Kopf und das Tuch von den Augen, da beides störte. Es gab Schläge, Stöhnen, Fesseln, Festhalten, Ficken, Blasen, Atemkontrolle. Zweimal spritzte ich ab, während Maxim meine Möse mit seinen Händen bearbeitete. Es gab einen Moment, da fickte er mich so intensiv, dass ich das Gefühl hatte, ohnmächtig zu werden. Dieses Gefühl hatte ich schon lange nicht mehr. Was für ein gigantischer Trip.

Soweit ich mich erinnern konnte, kamen wir am Ende tatsächlich gemeinsam zum Höhepunkt. Wow!

Was bitte war das denn ...?

Nachdem wir zur Ruhe gekommen waren und entspannt hatten, duschte ich und genoss noch ein Glas Wein. Irgendwann hatte alles ein Ende. Es war schon nach Mitternacht und ich musste wieder nach Hause.

Maxim brachte mich bis an die Tür und verabschiedete mich mit einem Klaps auf meinem Hintern und einem verschmitzten Lächeln. »Komm gut nach Hause«, sagte er und schloss seine Tür.

Ich schwang mich auf mein Rad und fuhr leicht beschwipst und berauscht nach Hause.

Wenn ich mich nicht ganz stark täuschte, sollte es bei diesem einen Mal »Dom/Sub spielen« nicht bleiben.

5. Kapitel

Das erste Date mit Maxim hatte ich körperlich gut überstanden. Am nächsten Morgen waren absolut keine Spuren auf meinem Hintern zu erkennen. Also musste ich in dieser Hinsicht nichts von meinem Mann befürchten und keine unerwünschten Fragen beantworten. Zu meinem weiteren Glück hatte ich auch dienstfrei an dem Tag. Es wäre mir extrem schwergefallen, nicht an Maxims Büro vorbeizulaufen und einen Blick auf ihn erhaschen zu wollen. Tja, und selbst wenn es möglich gewesen wäre … Was hätte ich dann getan? Natürlich nichts. Ich wollte ihm unmöglich nachlaufen.

In meiner Beziehung mochte ich ja unglücklich sein, aber ich war kein willenloses, unschuldiges Opfer, das sich nicht unter Kontrolle hatte.

In der darauf folgenden Woche sahen wir uns im Büro immer mal wieder, lächelten uns an, gewechselten ein paar Worte. Ein zwei Nachrichten per SMS. Alles war unter Kontrolle – was meine Gefühle betraf.

Männer sind ja von Natur aus viel entspannter. Sie verlieben sich nicht gleich, nur, weil eine Frau mal »nett« zu ihnen ist. Was mich betrifft, bin ich da ähnlich gestrickt. Allerdings traute ich mir selbst in dieser Hinsicht nur bedingt über den Weg.

Natürlich ließ mich der Abend mit Maxim nicht kalt. Ganz im Gegenteil, ständig musste ich daran denken. Jedoch war es der Kick, die Geilheit, und nicht die Verliebtheit, die mich trieb.

Schließlich war die Arbeitswoche rum. Am Freitagmittag kam ich »zufällig« an seinem Büro vorbei, um ihm ein schönes Wochenende zu wünschen. In diesem Moment nahm ich all meinen Mut zusammen und fragte ihn, ob er sich eventuell am Wochenende langweilen würde (was er definitiv nie tat) und deshalb mit auf eine Party im DarkSide kommen würde. Zu meiner Überraschung sagte er zu. Wow, damit hatte ich nicht gerechnet!

An dem besagten Abend war ich mit Freunden im Club verabredet. Maxim wollte irgendwann dazustoßen. Während wir uns zu dritt im Club herumtrieben, kribbelte es in meinem Bauch und ich konnte es kaum erwarten, Maxim zu sehen. Als er endlich kam, bemühte ich mich um Coolness. Ich stellte ihm meinen Freund Tom und seine Frau Vera vor. Tom war Fotograf und ich hatte bereits einige heiße Fotoshoots bei ihm genossen.

Wir waren gerade am Plaudern, als Cäsar auftauchte und mich in ein Gespräch verwickelte. Er machte mir wie sooft den Hof, um mich endlich zwischen seine Finger zu bekommen.