Ich weiß nicht, was soll es bedeuten... - Anne-Marie Bruch - E-Book

Ich weiß nicht, was soll es bedeuten... E-Book

Anne-Marie Bruch

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Beschreibung

Klassische Gedichte (Balladen) bedeutender deutscher Dichter mit zeitgemäßem Inhalt umformuliert.

Das E-Book Ich weiß nicht, was soll es bedeuten... wird angeboten von tredition und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
Lyrik, Poesie, Balladen

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Seitenzahl: 19

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Anne-Marie Bruch

Ich weiß nicht, was soll es bedeuten ...

Klassische Gedichte aktualisiert

© 2017 Anne-Marie Bruch

Verlag: tredition GmbH, Hamburg

ISBN

 

Paperback:

978-3-7439-8470-7

Hardcover:

978-3-7439-8471-4

e-Book:

978-3-7439-8472-1

Verlag und Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Börsenfieber

Hat das hemmende Gewissen

sich doch einmal wegbegeben,

und so will ich, zielbeflissen,

neue Pfade mir nun ebnen.

Zeit wird’s, dass der Rubel rollt,

spinnen will ich Stroh zu Gold.

Wallet, wallet, ihr Moneten,

für die Knete hilft kein Beten,

Risiko, Profit, Rendite

lehrt uns die Finanzelite,

dass zum Zwecke Geldstrom fließe

und mit weichem, vollem Schwalle

in die Taschen sich ergieße.

Seht, es läuft schon wie am Schnürchen,

wahrlich, alles ist im Fluss,

aufgestoßen Tor und Türchen,

Pokern heißt der Weisheit Schluss.

Schon zum zweiten Male!

Wie der Geldtopf schwillt!

Wie sich jede Schale

voll mit Kohle füllt!

Wallet, wallet, ihr Moneten,

Wohlstand, reich’ mir deine Hand!

Mensch wird Mensch erst durch die Knete,

heilig, heilig Vaterland!

Doch nicht ständig

will ich’s treiben,

dieses Glücksspiel ist riskant,

spür’ die Folgen schon am Leibe.

„Viel zu spät!“ sagt der Verstand.

O du Ausgeburt der Hölle,

o du gottverdammte Gier,

wär’ das Zauberwort zur Stelle,

ich schwört’ ab dem Wertpapier.

Selbst wollt’ ich sein, der Hexenmeister,

doch die Not ist nunmehr groß,

die ich rief, die bösen Geister,

werd’ so schnell ich nicht mehr los.

Nach Johann Wolfgang von Goethe „Der Zauberlehrling“ 1797

Wo rohe Kräfte sinnlos walten

Festgenagelt an der Wand

hängt das Ding, aus Glas gebrannt,

soll der Blick hinein sich lohnen,

kommt der Segen nicht von oben,

sondern allseits da und hier

von der Schönheitschirurgie.

Gefährlich ist’s, die Gier zu wecken,

zu optimieren Zahn um Zahn,

doch hört, der schrecklichste der Schrecken,

das ist der eitle Jugendwahn.

Da werden Weiber zu Hyänen

und geben sich dem Rausche hin,

sich fast im Paradies schon wähnen,

denn Schönheit, die bringt Lustgewinn.

Auf der Stirne heiß

legt die Falten man auf Eis,

spritzt Botox und auch Hyaluron,

was d’raus entsteht, ist oft ein Hohn.