Ich will es geil | Erotische Geschichten - Karina Rice - E-Book

Ich will es geil | Erotische Geschichten E-Book

Karina Rice

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Beschreibung

Dieses E-Book entspricht 148 Taschenbuchseiten ... Es wird heiß und geil in dieser neuen Sammlung von erotischen Sexgeschichten: Mein geiler neuer Chef Gefesselt verführt Anale FesselSpiele Wilde Stute sucht geilen Hengst Die ungehorsame Sklavin im BDSM-Club Heißes Treiben auf dem Campingplatz Wild, gierig, atemlos! Was macht Dich am meisten an? Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.

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Seitenzahl: 194

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Impressum:

Ich will es geil | Erotische Geschichten

von Karina Rice

 

 

Lektorat: Diverse

 

 

Originalausgabe

© 2023 by blue panther books, Hamburg

 

All rights reserved

 

Cover: © LTim @ shutterstock.com

Umschlaggestaltung: MT Design

 

ISBN 9783750732582

www.blue-panther-books.de

Chiara Bartlett

Mein geiler neuer Chef | Erotische Geschichte

Mein geiler neuer Chef

Sara hatte es sich gerade mit einem Glas Wein auf ihrem Sofa gemütlich gemacht, als es an der Tür klingelte. Sie seufzte. Besuch war das Letzte, wonach ihr der Sinn stand. Nach dem Stress bei der Arbeit und dem Beinahe-Unfall auf dem Heimweg, an dem allein dieser idiotische Raser in seinem protzigen Geländewagen schuld gewesen wäre, hatte sie sich auf einen ereignislosen Abend mit einem Merlot und einem seichten Liebesroman gefreut. Bei ihrem Glück stand jetzt ihre Freundin Colette vor der Tür, um sich über ihren untreuen Ehemann auszuheulen. Sara stand widerwillig auf. An ihrem ersten Tag in Atlanta hatte sie die quirlige Blondine im Fitnessstudio getroffen und sie hatten sich auf Anhieb blendend verstanden. Schade nur, dass Colettes Mann Mike ein Arschloch war, das seine Frau ständig betrog. Warum Colette ihm nicht endlich den Laufpass gab, war Sara ein Rätsel. Sie hatte ihrer Freundin schon mehrmals angeboten, für eine Weile zu ihr zu ziehen. In dem gut gepflegten Holzhaus mit großzügigem Garten, das sie gemietet hatte, war mehr als genug Platz für eine Mitbewohnerin. Aus unerfindlichen Gründen, die ihr vermutlich selbst nicht klar waren, hing Colette jedoch nach wie vor an Mike. Statt ihn zu verlassen, wenn er wieder einmal seine Sekretärin, die Nachbarin oder eine andere Frau gevögelt hatte, weinte sich Colette lieber bei Sara die Augen aus, um dann wieder nach Hause zu fahren und Mike »ein letztes Mal« zu verzeihen.

Auf dem Weg zur Tür nahm Sara sich vor, Colette dieses Mal klipp und klar zu sagen, dass sie keine Lust mehr hatte, den Kummerkasten für sie zu spielen. Freundschaft hin oder her. Entweder machte ihre Freundin endlich Nägel mit Köpfen und packte ihre Koffer oder sie fand sich damit ab, dass sie ihren Mann mit anderen Frauen teilen musste.

Sara löste die Kette und öffnete die Tür. Doch draußen wartete keine blonde Frau mit verheultem Gesicht. Stattdessen hatte sich ein großer, muskulöser Mann mit blonden kurzen Haaren auf Saras breiter Holzveranda aufgebaut. Seine Hände hatte der attraktive Hüne betont lässig in die Gürtelschlaufen seiner Jeans gehakt, was Sara aber keine Sekunde darüber hinwegtäuschte, dass dies ganz sicher kein Freundschaftsbesuch war. Einen Moment bereute sie es, ihre Jeans und das Poloshirt bereits gegen Leggings und ein hautenges Top eingetauscht zu haben. Vor allem, da sie aus Bequemlichkeit auf einen BH verzichtet hatte. Neben ihrem mit Jeans, Hemd und Stiefeln bekleideten Besucher kam sie sich halb nackt vor. Andererseits: Sie war nicht mehr im Dienst und es ging niemanden etwas an, wie sie sich in ihrer Freizeit kleidete.

Sie warf ihre langen roten Haare mit einer schwungvollen Bewegung des Kopfes nach hinten. »Was willst du, Matt?«, fragte sie kühl.

Reizend. Genau der herzliche Empfang, den er erwartet hatte. Sie hatte erst drei Worte gesagt und schon hatte Matt das Bedürfnis, Sara zu erwürgen. Er war seit fünfzehn Jahren Feuerwehrmann, sechs davon bereits als Leutnant, aber noch nie hatte er mit jemandem zusammengearbeitet, der ihn so zur Weißglut brachte wie Leutnant Sara O’Malley. Sie war eine der jüngsten Leutnants des Atlanta Fire Department, kurz AFD, ehrgeizig und – wie er zugeben musste – ausgesprochen talentiert. Dazu unverschämt attraktiv, mit endlos langen Beinen und perfekten weiblichen Rundungen, einer feuerroten Haarpracht, die sie im Dienst zu einem kunstvollen Zopf geflochten trug, sowie dunkelgrünen Augen, deren Intensität einen Mann schwindlig machen konnte. Besonders die jüngeren Kollegen konnten kaum den Blick abwenden, wenn Sara den Raum betrat. Doch sie hatte bereits am ersten Tag klargemacht, dass Annäherungsversuche nicht erwünscht waren.

»Keine Dates mit Kollegen«, so lautete ihre goldene Regel, und diese ersparte dem Team seiner Meinung nach eine Menge Ärger und Eifersuchtsdrama.

Besser allerdings wäre es, wenn Sara noch eine zweite Regel befolgen würde: »Der Dienstältere ist Chef.«

Saras Vorgänger Zak hatte damit kein Problem gehabt, im Gegensatz zu Sara. Klar, der Chief hatte sie eingestellt, damit sie die Wache zusammen mit ihm als Doppelspitze leitete, während Zak nur sein Stellvertreter gewesen war. Aber das bedeutete doch wohl nicht, dass sie bei jeder, aber auch jeder einzelnen Entscheidung genau so viel zu sagen hatte wie er! Achtzehn Feuerwehrleute und zwei Leutnants, das hörte sich vielleicht für einen Sesselfurzer gut an, doch jeder Feuerwehrmann, der sich nicht hinter einem Schreibtisch verschanzte, wusste, dass es nur einen Boss geben konnte. Beim Einsatz sowieso, aber auch im Alltag auf der Wache.

Er hatte den Verdacht, dass noch ganz andere Gründe hinter der Entscheidung für ein Führungsduo steckten. Vermutlich war das AFD auf gute Publicity aus, nachdem es jahrelang für seine Personalpolitik in der Kritik stand.

»Zu wenig Frauen in Führungspositionen«, lautete der immer gleiche Vorwurf. Und da kam Sara O’Malley doch gerade recht.

»Neues Dream-Team: Der berühmte Leutnant Matt Grayson und seine einzigartige Kollegin Leutnant Sara O’Malley« oder »Sie beschützen unsere Stadt: der Löwe und die Schöne«, lauteten die Schlagzeilen, die seine Kollegen auf der Wache lachend ans Schwarze Brett hefteten. Fehlte nur noch, dass das Department Autogrammkarten drucken ließ. Zu seinem Ärger machte Sara dieser peinliche Pressezirkus nichts aus, im Gegenteil, sie beantwortete jede Anfrage der PR-Abteilung des AFD und gab bereitwillig Interviews.

Aber er war nicht hier, um mit Sara über Strategien zum Umgang mit neugierigen Medienleuten zu diskutieren. »Wir müssen reden«, sagte er.

»Danke, mein Redebedarf ist für heute gedeckt«, gab Sara prompt zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.

Seine Muskeln spannten sich an. Nein, er würde sie nicht an den Schultern packen und etwas Verstand in sie hineinschütteln.

»Wir haben ein Problem und das müssen wir klären«, sagte er stattdessen ruhig.

Sara zog die Augenbrauen hoch. Matt Grayson war nicht nur ein legendärer Feuerwehrmann, dessen Ruf weit über die Grenzen von Atlanta reichte. Furchtlos und unerschrocken, mit blitzschnellen Reaktionen und einem ausgezeichneten Gespür dafür, wie sich ein Brand entwickeln würde. Er hatte mehr Menschenleben gerettet als jeder andere im Department. Eine lebende Legende. Dazu war er einer der bestaussehendsten Männer, die sie kannte, mit markanten Gesichtszügen, tiefblauen Augen, einem Kinn, das Stärke verriet, und einem sinnlichen Mund, der sich nur selten zu einem Lächeln verzog. Er strahlte eine männliche Stärke aus, die sie bislang noch an keinem Mann gefunden hatte und die sie anzog wie ein Magnet. Zu dumm nur, dass sie vom Charakter her so grundverschieden waren. Matt war ein herrschsüchtiger Sturkopf, der sich schwer damit tat, mit jemandem zusammenzuarbeiten, der nicht jede seiner Entscheidungen lächelnd abnickte, wie ihr Vorgänger das anscheinend getan hatte. Sie war nicht Leutnant geworden, um sich herumkommandieren zu lassen. Doch Matt hatte von Anfang an klargemacht, dass er nicht gedachte, seine Entscheidungsbefugnis mit ihr zu teilen – obwohl sie die Feuerwache als Team leiten sollten. Als jüngere Kollegin mit weniger Dienstjahren hatte sie offensichtlich kein Recht, eigene Ideen durchzusetzen und seine heiligen Abläufe durcheinanderzubringen. Aber sie ließ sich nicht ausbooten. Also sprach sie alles an, was aus ihrer Sicht auf der Wache nicht ganz rund lief, egal wie böse der Blick war, den sie sich dafür von Matt einfing. Mittlerweile machte es ihr sogar Spaß, ihn mit einer gezielten Anmerkung vor den Kollegen aus dem Konzept zu bringen. Nicht ganz die feine Art, das war ihr klar. Sie wusste, dass sie ihn reizte und es irgendwann knallen würde. Vielleicht heute Abend, so angespannt wie Matt aussah. Es wäre klug, jetzt kein Öl mehr ins Feuer zu gießen. Aber sie hatte keine Lust, sich klug zu verhalten.

»Du hast ein Problem, nicht ich«, sagte sie. »Klär das mit dir selbst, ich habe heute keine Lust mehr, mich auf irgendwelche Diskussionen mit dir einzulassen.«

Matt zog die Hände aus den Gürtelschlaufen und ballte sie zu Fäusten. Am liebsten würde er sie übers Knie legen und ihr den fantastisch geformten Hintern versohlen. Das würde einen Teil der Wut, die seit ihrem Streit auf der Wache in seinem Körper schwelte, abkühlen. Nein, ermahnte er sich, er war mit dem guten Vorsatz hergekommen, die Angelegenheit auf erwachsene Art und Weise zu klären. Höflich und respektvoll, so wie der Umgang unter Kollegen sein sollte.

Er schlug einen sachlichen Tonfall an. »Deine ständigen Einmischungen bringen Unruhe ins Team.«

Sara zuckte mit den Schultern. »Meiner Meinung nach ist es eher deine Weigerung, etwas zu verändern, die für Unruhe sorgt. Nur wenn man bestehende Strukturen ab und an überdenkt und Abläufe prüft und anpasst, kann sich ein Team verbessern.«

Bullshit! Zak und er hatten alle Abläufe wieder und wieder überprüft und wenn nötig angepasst, bis sie perfekt waren. Die »23« war die am besten organisierteste Feuerwache von ganz Atlanta, daran gab es keinen Zweifel. Die Bilanz ihrer Einsätze war makellos, und im ganzen Department galten er und seine Männer als Paradebeispiel für ein gut funktionierendes Team. Doch Sara war das egal. Sie fand ständig etwas, das sie kritisieren konnte. Und das Schlimmste: Sie wartete nicht etwa, bis sie unter vier Augen waren, um solche Dinge zu besprechen. Nein, Madame platzte auch vor der versammelten Mannschaft mit ihren Ideen heraus. Und die Kollegen? Sie hingen an ihren Lippen, als ob sie gerade die Zehn Gebote verkündet hatte. Jede ihrer Bemerkungen zog Diskussionen nach sich, die seiner Meinung nach komplett überflüssig waren. Und das musste ein Ende haben. Sofort!

»Das Team war perfekt. Ebenso wie die Abläufe auf der Wache. Bis du gekommen bist und angefangen hast, alles durcheinanderzubringen.«

»Tut mir leid, dass ich für dich so unbequem bin.« Ihre Stimme war so warm wie ein Eiswürfel.

Er fuhr sich ungeduldig durch die dichten, blonden Haare. »Was ich meine, ist, dass es nicht immer vorteilhaft ist, etwas zu ändern. Die Männer sind ein eingespieltes Team, das sämtliche Abläufe im Schlaf beherrscht. Sie vertrauen einander und sie vertrauen mir als ihrem Leutnant. Wenn du ständig alles hinterfragst, verunsicherst du sie. Wer in ein brennendes Haus reinrennt, muss darauf vertrauen, dass sein Vorgesetzter die Situation im Griff hat und die richtigen Entscheidungen trifft.«

Als ob sie das nicht wusste! »Das ist mir bewusst. Trotzdem …«

»Bedingungsloses Vertrauen und bedingungsloser Gehorsam sind die Grundpfeiler unserer Zusammenarbeit auf der Wache«, unterbrach er sie. »Du gefährdest die Sicherheit meiner Männer, indem du meine Autorität untergräbst.«

Wie auf Knopfdruck schoss ihr Blutdruck in die Höhe. »Deine Männer? Das sind auch meine Männer! Ich bin ebenso für sie verantwortlich wie du. Falls du es vergessen hast: Wir leiten diese Wache gemeinsam!« Ihre Stimme war laut geworden.

Matt schlug mit der flachen Hand gegen den Holzpfeiler ihrer Veranda. »Wie könnte ich das jemals vergessen?«, brüllte er frustriert.

Vielleicht sollte sie Matt den Eimer mit Gießwasser, der neben den Palmen in einer Ecke der Veranda stand, über den Kopf schütten? Ihr Kollege konnte definitiv etwas Abkühlung vertragen, so wie er aussah. Die Zornesröte war ihm ins Gesicht gestiegen und an seinem Hals trat eine dicke Ader deutlich hervor. Gut, dass die Nachbarn sich trotz der immer noch hohen Temperaturen bereits in ihre Häuser zurückgezogen hatten, dachte Sara. Der Vorteil einer Wohngegend, in der sich hauptsächlich Rentner niedergelassen hatten, die sich penibel an einen geregelten Tagesablauf hielten.

Sie warf einen Blick zu dem Wassereimer. Nein, das hatte sie nicht nötig. Sie konnte sich beherrschen und die Dinge sachlich klären. Allerdings nicht mehr heute Abend, das hatte angesichts von Matts aktuellem Blutdruck keinen Sinn. Sie würden das bei der nächsten Schicht besprechen. Für heute reichte es.

Bestimmt sagte sie: »Wir kommen hier nicht weiter. Geh nach Hause, wir reden auf der Wache.«

Wie sie es geschafft hatte, so schnell den Hebel umzulegen, war ihm schleierhaft. Eben noch hatten ihre Augen Funken gesprüht und jetzt musterte sie ihn wieder mit diesem kühlen spöttischen Blick, der dafür sorgte, dass sein Blutdruck in einer Millisekunde durch die Decke schoss. Natürlich wäre es klug, sich ins Auto zu setzen und ganz schnell möglichst viel Abstand zwischen diese kleine Hexe und sich zu bringen, bevor er noch mehr Dinge sagte, die er nicht mehr zurücknehmen konnte, oder etwas tat, das er hinterher bereute. Aber etwas in ihm sträubte sich vehement dagegen, den Rückzug anzutreten. Mehr noch, ein archaischer Instinkt regte sich in ihm und forderte ihn auf, ihr seine Überlegenheit zu beweisen. Es konnte nur einen Boss geben, und das war er!

Sein Blick hatte sich verändert, bemerkte Sara. Die Wut, die eben noch heiß gelodert hatte, war etwas gewichen, das sie nicht einordnen konnte. Aus dem brüllenden Löwen, der wild um sich schlug, war ein viel gefährlicheres Raubtier geworden. Sie spürte einen Anflug von Nervosität. War sie dieses Mal zu weit gegangen? Vielleicht sollte sie sich auf der Stelle in ihr Haus zurückziehen und Türen und Fenster verriegeln. Lächerlich, schalt sie sich selbst. Matt war wütend, na und? Er würde ihr wohl kaum einen mit der Schaufel überziehen und sie zwischen den Rosensträuchern in ihrem Vorgarten verbuddeln. Nein, sie würde ihm nicht die Genugtuung geben, auf ihrem eigenen Grund und Boden den Rückzug anzutreten. Er war derjenige, der zuerst gehen würde.

Sie hob das Kinn. »Fahr nach Hause, Matt, und mach dir noch einen schönen Entspannungs-Tee.«

Er stieß ein kurzes, verächtliches Lachen aus. Dann machte er einen Schritt auf sie zu. »Du willst es einfach nicht begreifen«, sagte er leise und löste damit ein viel größeres Unbehagen in ihr aus, als wenn er die Worte gebrüllt hätte.

Die Luft um sie herum schien mit einem Mal drückend zu werden, als ob ein Gewitter aufzog. Sie zwang sich, weiter ruhig zu atmen. »Oh doch, ich begreife sehr gut. Du hast ein Problem mit Frauen.«

»Falsch. Ich habe ein Problem mit dir«, gab er zurück und kam langsam näher.

Unwillkürlich wich sie einen Schritt zurück und stieß mit dem Rücken gegen den Türrahmen. Er blieb so dicht vor ihr stehen, dass die Spitzen seiner Schuhe ihre berührten. Seine physische Präsenz war fast greifbar und brachte die Härchen auf ihren Armen dazu, sich aufzustellen. »Rückzug, Rückzug«, rief die Stimme der Vernunft, aber Sara war nicht gewillt, ihm das Feld zu überlassen. Sie drückte den Rücken durch und ignorierte die Tatsache, dass ihre Brüste dadurch fast seinen Oberkörper berührten.

Für einen Moment hatte er so etwas wie Furcht in ihren Augen aufblitzen sehen. Doch diese Regung war so schnell wieder verschwunden, wie sie gekommen war. Jeder Mann, der bei halbwegs klarem Verstand war, hätte schon längst die Flucht ergriffen. Aber nein, natürlich nicht Sara O’Malley. Sie würde nicht nachgeben, würde seine Überlegenheit nicht kampflos anerkennen. Doch heute Abend würde er ihr ein für alle Mal klarmachen, wer der Stärkere von ihnen war.

»Ich habe es auf die freundliche Tour versucht, aber das nutzt bei dir ganz offensichtlich nichts.« Er betonte jedes Wort überdeutlich. »Also einmal im Klartext: Auf der Wache kann es nur einen Anführer geben, und der bin ich.« Seine dunklen Augen bohrten sich in ihre. »Wir haben denselben Rang und können gern Abläufe und Entscheidungen zusammen besprechen, aber wenn wir nicht einer Meinung sind, gilt mein Wort. Du darfst dann freundlich nicken und lächeln und hältst ansonsten den Mund, statt vor allen Kollegen eine Diskussion vom Zaun zu brechen. Das bringt dem Team nichts und behindert unsere Arbeit! Ist das klar, Miss-Ich-weiß-alles besser?«

Mit ein paar Sätzen degradierte er sie zum schmückenden Beiwerk, das die großen Weisheiten des Matt Grayson mit einem Lächeln abnicken durfte. Hatte sein Verhalten gerade noch etwas wie Furcht in ihr ausgelöst, so spürte sie jetzt nur noch das übermächtige Verlangen, ihm die Arroganz mit einer Ohrfeige aus dem Gesicht zu wischen.

»Hast du dir eigentlich schon mal selbst zugehört? Du führst dich wie der große Häuptling auf, nur weil du mehr Dienstjahre auf dem Buckel hast. Aber das zieht bei mir nicht, Kumpel. Du kannst hier gern das Alphamännchen raushängen lassen. Mich beeindruckst du damit nicht.«

Sie konnte seine unterdrückte Wut förmlich auf ihrer Haut spüren. So musste es sich anfühlen, bei einem Brand neben einem Gastank zu stehen, der jeden Moment explodieren konnte. Doch Sara dachte nicht daran, aufzuhören: »Du hast es vielleicht noch nicht bemerkt, aber einige der Männer sehen die Sache so wie ich …« Sie verstummte.

Sein Gesichtsausdruck hatte sich nicht verändert. Aber irgendetwas war mit seinen Augen passiert. Seine Pupillen waren groß und schwarz und sie schienen zu pulsieren. Als ob sie eine dunkle Macht aufgeweckt hatte, die tief in ihm verborgen gewesen war. Ihr Brustkorb verengte sich und ihr Mund wurde trocken. Alle ihre Sinne waren auf ihn gerichtet, sodass die Welt um sie herum verschwamm. Sie nahm nur noch ihn wahr. Den herben männlichen Geruch nach Sandelholz und Leder. Die Wärme seines Körpers. Seinen Atem, der rhythmisch aus- und einströmte. Sie wollte weglaufen, fliehen, fort von dieser unheimlichen Anziehungskraft, doch seine Augen hielten sie gefangen. Sie hätte sich nicht rühren können, selbst wenn ihr Leben in Gefahr gewesen wäre.

Was war verdammt noch mal passiert? In einem Moment hatte er noch so etwas wie Mordgedanken gehegt und im nächsten wälzten er und Sara sich in seiner Fantasie nackt über den Rasen. Ohne Vorwarnung hatte sich ein gewaltiges Verlangen explosionsartig in seinem gesamten Körper ausgebreitet und verlangte kompromisslos danach, gestillt zu werden.

War sein Gesicht ihrem eben schon so nah gewesen? Sie spürte seinen Atem auf ihrer Haut. Seine Hände ergriffen ihre Oberarme und er zog sie kraftvoll zu sich heran.

»Verdammt soll ich sein«, stieß er hervor und dann senkten sich seine Lippen auf ihre.

Die Welt um sie herum hörte auf zu existieren.

Matts Kuss war hungrig und ungezügelt. Seine Zunge drängte sich zwischen ihre Lippen und eroberte ihren Mund. Kraftvoll strich sie über Saras Zunge, die seinem Verlangen mit einem ähnlichen Hunger begegnete. Saras Knie wurden weich, und sie musste sich an Matts Schultern klammern. Noch nie hatte ein Kuss sie so aus dem Gleichgewicht gebracht.

Er war wie von Sinnen, betäubt von der Süße ihrer Lippen und der Berührung ihrer Zunge, die kleine elektrische Wellen durch seinen Körper schickte. Nichts war mehr wichtig, außer dem Gefühl ihres Körpers, der sich weich und fest zugleich an seine Brust schmiegte. Mit seinem letzten Funken Selbstbeherrschung schaffte er es, ihr nicht an Ort und Stelle die Kleidung vom Leib zu reißen. Stattdessen schob er sie durch die offene Tür ins Haus, ohne seine Lippen von ihren zu lösen, und stieß die schwere Haustür mit einem festen Fußtritt zu. Dann presste er Sara mit dem Rücken gegen die Tür und schob mit seinem Knie ihre Beine auseinander. Er würde sich beherrschen, schwor er sich, doch er wusste im selben Augenblick, dass sein Verstand ganz kurz davor war, sich endgültig zu verabschieden.

Sara keuchte auf, als sich Matts Bein zwischen ihre Schenkel schob und sie den Beweis seiner Erregung deutlich an ihrem Unterleib spürte. Feuchtigkeit breitete sich aus und instinktiv rieb sie ihre Scheide an seinem harten Glied. Die glatte Holztür fühlte sich kühl in ihrem Rücken an, ebenso wie der Holzfußboden unter ihren nackten Füßen. Doch sie brannte. Eine pure, primitive Lust hatte ihren Verstand ausgeschaltet und das Kommando übernommen. Ihr Streit war egal, die ganzen Querelen und der Ärger vergessen. Sie wollte ihn spüren, seine nackte Haut auf ihrer Haut, wollte, dass er sie hier direkt im Hausflur nahm, denn das Schlafzimmer schien meilenweit weg zu sein. Ungeduldig zerrte sie an dem Gürtel seiner Jeans, riss mit fahrigen Händen daran und fühlte erleichtert, wie sich die Schnalle löste. Bevor sie sich an den Knöpfen seiner Hose zu schaffen machen konnte, umfassten seine Hände jedoch kraftvoll ihre Handgelenke und zogen ihre Arme nach oben über ihren Kopf. Sie protestierte und wollte sich befreien, doch Matt lachte nur und hielt sie noch fester. »Du hast wohl vergessen, dass ich der Boss bin«, sagte er mit rauer Stimme an ihrem Ohr.

Wut drang durch den Nebel von Erregung, der Saras Verstand einhüllte. »Deine Machtspielchen kannst du dir schenken, du Bastard«, rief sie und blitzte ihn zornig an.

Statt einer Antwort bekam sie nur ein raues Lachen zu hören, und sie versuchte reflexartig, ihm einen Tritt zu verpassen. Doch Matt drängte ihre Beine mit seinen noch weiter auseinander und fing dann an, seinen Unterleib aufreizend langsam an ihrem zu reiben. Ein Stöhnen entrang sich entgegen Saras Willen ihrer Kehle und Matt verzog seinen Mund zu einem überlegenen Lächeln. Dann fasste er ihre Handgelenke mit einer Hand und ließ die andere Hand zwischen ihre Beine hinuntergleiten. Durch den Stoff ihrer dünnen Leggings streichelte er die empfindliche Stelle zwischen ihren Beinen. Sara grub ihre Zähne in die Unterlippe, um ihn nicht mit einem weiteren Stöhnen zu belohnen, doch ihr verräterischer Unterkörper reagierte auf die Berührung, indem er sich wie von allein nach vorn drückte. Sie erschauerte, als seine Zunge einen Moment später ihre Kehle bis zu ihrem Schlüsselbein entlangfuhr und dann wieder zurück nach oben. Langsam zog seine Zungenspitze Kreise um die zarte Haut, unter der ihr Blut pulsierte, als ob sie gerade einen Sprint zurückgelegt hätte.

Er wanderte mit seinem Mund weiter zu ihrem Ohr und knabberte sanft an ihrem Ohrläppchen, bevor er leise raunte: »Wenn du willst, dass ich mit dir schlafe, musst du ganz lieb ›Bitte‹ sagen.«

Sara versteifte sich bei seinen Worten und neigte ihren Kopf ruckartig zur Seite, um den unglaublich erregenden Liebkosungen seines Mundes zu entgehen.

Sie zischte: »Eher friert die Hölle zu«, während sie mit ganzer Kraft versuchte, ihre Hände aus seinem unnachgiebigen Griff zu befreien.

Frustriert gab sie ihre Bemühungen wieder auf, als sie feststellte, dass sie Matt kräftemäßig unterlegen war. Sie schob ihr Kinn trotzig vor und blinzelte ihn unter langen, dichten Wimpern herausfordernd an, während sie sich jedes Zentimeters seines Körpers, der sich eng an sie presste und dessen Kraft sie durch die Kleidung nur allzu deutlich spüren konnte, bewusst war.

»Und jetzt? Willst du den ganzen Abend hier stehen bleiben?«

Für einen Augenblick dachte Sara, dass Matts Verstand wieder das Kommando übernommen hatte. Seine Hand hörte auf, sie durch den Stoff ihrer Hose zu streicheln, und zog sich zurück. Das Fehlen der Berührung löste eine Sehnsucht in ihr aus, die sie verzweifelt versuchte zu verdrängen. Was war nur in sie gefahren, dass sie sich an diesem arroganten Besserwisser gerieben hatte wie eine ausgehungerte Nymphomanin? Er hatte sie völlig überrumpelt, aber das würde ihr nicht noch einmal passieren. Irgendetwas musste in der Luft gelegen haben, ein Wetterumschwung, der alle kirre machte, der Hunde jaulen und die Vögel unruhig umherflattern ließ.

Doch dann war seine Hand an ihrem Bauch, zerrte an ihrem Shirt und schob sich dann unter den Stoff. Sie sog die Luft ein, als sie seine Finger auf der nackten Haut ihres Bauchs fühlte. Bevor sie ihn für diese Unverfrorenheit zurechtweisen konnte, ließ er seine Hand unter den Bund ihrer Hose gleiten.

Zielstrebig fanden seine Finger den Weg in ihr Höschen und zwischen ihre Schamlippen, wo ihn eine seidige Feuchtigkeit erwartete, die eine Woge von Erregung durch seinen Körper rollen ließ.

»Mir scheint, mindestens ein Teil deines Körpers hätte nichts dagegen, wenn ich den ganzen Abend hier stehen bleiben würde«, raunte er.