Kaktus-Serie 1: Ich wollt, ich wär ein Kaktus - Mina Teichert - E-Book
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Kaktus-Serie 1: Ich wollt, ich wär ein Kaktus E-Book

Mina Teichert

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Beschreibung

Witzig-turbulente Alltags-Geschichte für Mädchen ab 10 von Spiegel-Besteller-Autorin Mina Teichert!

Lu wird so lange die Luft anhalten, bis Mama es sich anders überlegt und nicht wegen ihres neuen Freundes mit ihr zu Oma Käthe zieht. Eine neue Schule, ohne ihre Freunde? Das ist Bullshit! Leider hilft alles nix und Lu muss wohl oder übel ihre Kakteensammlung einpacken.  Also beschließt sie, ihre Stacheln auszufahren. Doch dann trifft sie Julian und die Sache mit den Gefühlen wird noch komplizierter ...

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Das Buch

Lu wird so lange die Luft anhalten, bis Mama es sich anders überlegt und nicht wegen ihres neuen Freundes mit ihr zu Oma Käthe zieht. Eine neue Schule, ohne ihre Freunde? Das ist Bullshit! Doch leider hilft alles nix, Lu muss wohl oder übel ihre Kakteensammlung einpacken. Aber an den neuen Freund ihrer Mutter will sie sich niemals gewöhnen und beschließt, ihre Stacheln auszufahren. Doch Lus Vorhaben gestaltet sich schwieriger als gedacht, da Jo dummerweise wirklich nett ist. Und dann ist da auch noch Julian, ein Junge aus ihrer neuen Klasse, und mit dem ist alles noch viel komplizierter … Die alles entscheidende Frage lautet also: Welche Eigenschaften von Kakteen können sich im wahren Leben als wirklich nützlich erweisen?

Die Autorin

© privat

Mina Teichert wurde in dem schneereichen Jahr 1978 in Bremen geboren und lebt mit ihrer kleinen Familie im ländlichen Idyll Niedersachsens. Nachdem sie zunächst als Kind hartnäckig das Ziel verfolgte, Kunstreiterin im Zirkus und Wahrsagerin zu werden, sattelte sie mit vierzehn um und träumte von dort an von der Schriftstellerei. Heute schreibt sie mit Begeisterung Geschichten für Jung und Alt.

Mehr über Mina Teichert: www.minateichert.jimdo.com

Mina Teichert auf Facebook: www.facebook.com/MinaTeichertAutorin/

Der Verlag

Du liebst Geschichten? Wir bei Planet! in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH auch!

Wir wählen unsere Geschichten sorgfältig aus, überarbeiten sie gründlich mit Autoren und Übersetzern, gestalten sie gemeinsam mit Illustratoren und produzieren sie als Bücher in bester Qualität für euch.

Deshalb sind alle Inhalte dieses E-Books urheberrechtlich geschützt. Du als Käufer erwirbst eine Lizenz für den persönlichen Gebrauch auf deinen Lesegeräten. Unsere E-Books haben eine nicht direkt sichtbare technische Markierung, die die Bestellnummer enthält (digitales Wasserzeichen). Im Falle einer illegalen Verwendung kann diese zurückverfolgt werden.

Mehr über unsere Bücher, Autoren und Illustratoren: www.planet-verlag.de

Planet! auf Facebook: www.facebook.com/thienemann.esslinger

Viel Spaß beim Lesen!

Für meine Tochter Lu

Mama verhält sich komisch. Sie pfeift die ganze Zeit vergnügt vor sich hin, und das auch noch ziemlich schief. Es geht mir ganz schön auf die Ohren, also schließe ich mit einem Knall meine Zimmertür. Soll sie ihre gute Laune doch woanders versprühen.

Eine Weile stehe ich vor meinem Spiegel und betrachte mich. Die blonden Locken stehen mir widerspenstig vom Kopf ab und meine blauen Augen schauen fragend zurück.

Meine Laune ist ganz und gar nicht gut, seitdem ich weiß, was hier los ist: Mama hat sich in Jo verknallt und hat meinem Papa erklärt, dass sie nun endgültig mit mir ausziehen wird! Saublöd. Okay, es ist nicht immer gemütlich mit Mama und Papa im selben Haus, weil sie sich meistens anschweigen oder anmotzen. Trotzdem bin ich nicht bereit, hier wegzugehen.

Ich lasse mich auf mein Bett fallen und ziehe mir die Decke bis zum Hals.

Eigentlich dachte ich, dass sich nur junge Leute verlieben. So wie Pia, unsere Nachbarin. Die ist siebzehn und verliebt sich jede Woche in jemand anderen. Beängstigend, wenn man mich fragt. Mama sagt, mit der Liebe ist das so eine Sache. Sie kommt und geht. Und man kann nichts dagegen machen. Nur mit den eigenen Kindern ist das anders, die liebt man ewig und drei Tage.

Im Flur höre ich jetzt Türen auf- und zuschlagen und das Rumpeln von Kartons. Bestimmt hat Mama sie wieder komisch gestapelt und sie sind umgefallen. Denn mit dem Stapeln von Gegenständen und mit Geometrie hat Mama es nicht so. Papa flucht. Ich verdrehe die Augen.

Also würde es jetzt wohl ernst werden? Das heißt dann fürs Erste: Ade, Paps. Ade, Streitereien und Kummer am Morgen. Ade, Riesenplasmafernseher, der gehört nämlich Papa. Ade, Swimmingpool im Sommer, denn der wird auch nicht mitkommen, und ade, supergeile Wii.

Stattdessen darf ich jetzt mit Mama in die kleine Einliegerwohnung von Oma Käthe ziehen. Mein Blick fällt auf meine Kakteen, die immer noch auf meiner Fensterbank stehen. Sie warten darauf, von mir in den Umzugskarton gestellt zu werden. Ich liebe sie und eigentlich sollte ich mich schleunigst darum kümmern, damit sie nicht zu Schaden kommen. Doch dann denke ich an Oma Käthe. Das Grauen! Wenn ich mit der in einem Haus wohnen muss, wäre ich auch gerne ein Kaktus. Denn ich bin mir nicht sicher, wie ich mir Oma sonst vom Hals halten soll. Ich kann mich noch gut an das letzte Mal erinnern, als mich Mama dort geparkt hatte. Drei Tage lang habe ich bei ihr übernachtet – der blanke Horror!

Plötzlich wird meine Zimmertür aufgerissen und Mama stürmt herein. Im Nullkommanix öffnet sie mein Fenster, ich kann gar nicht so schnell protestieren. Erwin, mein größter Kaktus, steht direkt davor.

»Vorsicht!«, stoße ich aus.

»Autsch«, murrt Mama und zuckt zurück.

Erwin wackelt und ich halte die Luft an. Wenn Erwin jetzt auch noch abstürzt, platze ich.

»Du weißt doch, dass Erwin pikst«, sage ich angespannt, während Mama auf ihre Hand pustet.

»Vergessen«, meint sie und kommt zu mir herüber. »Steh auf, Süße, komm schon«, fordert sie und schaut sich prüfend im Zimmer um.

Ich denke gar nicht daran, mich zu rühren, und ziehe meine Decke bis zur Nase.

»Schätzchen, in deinem neuen Zimmer solltest du aber öfter lüften«, erklärt mir Mama mit einem Naserümpfen.

»Was soll das denn jetzt heißen?«, knurre ich und linse vorsichtig über den Rand der Bettdecke.

»Soll heißen: Hier stinkt’s wie im Pumakäfig«, antwortet Mama ungerührt.

Nett. Mir kommt der letzte Zoobesuch wieder in den Sinn. Wir standen lange vor den Gehegen der Raubkatzen und meine kleine Cousine Ella hat mir vor die Füße gekotzt. Ob von dem Gestank der riesigen Katzen oder der Karussellfahrt mit Schmalzkuchen und Eis im Bauch, wer wusste das schon?

»Danke auch, Mama«, sage ich knapp und sehe sie wütend an.

»Gern geschehen, Süße.« Mama zwinkert und zieht gleich noch die Vorhänge auf. Vorsichtig diesmal, um nicht wieder einem Kaktus zu nahe zu kommen. Ich blinzle.

»Lu, kannst du bitte deine Stofftiere in die blauen Säcke stopfen, und die Kissen gleich dazu?«, fragt Mama und durchquert mit schnellen Schritten mein Zimmer. Rumms! Das war mein Stapel unordentlich aufeinandergetürmter Bücher, der vom Schreibtisch gekippt ist.

»Ja, vielleicht«, antworte ich maulend und sehe sie aufmerksam von der Seite an, während sie die Bücher wieder aufhebt und in einem Karton verstaut.

»Schätzchen, du musst ein wenig mithelfen. Ich kann nicht alles alleine machen.« Jetzt hört sie sich vorwurfsvoll an.

»Ich will ja gar nicht umziehen«, erkläre ich geduldig. »Nur du.«

Mama runzelt die Stirn. »Aber Schatz. Das haben wir doch schon geklärt«, gibt sie zurück.

»Ja, ich weiß. Manchmal ist es besser, wenn zwei Menschen Abstand haben. Aber mich hat eigentlich keiner gefragt, wie viel Abstand ich zu Oma haben muss«, maule ich.

»Als Erwachsene haben wir die Verantwortung, solche Entscheidungen zu treffen. Und das ist auch nicht immer leicht. Das wirst du verstehen, wenn du groß bist, Lu.« Mama macht eine Pause und schaut mich forschend an.

»Ich hab keinen Bock auf Omas Landleben. Und schon gar nicht auf den blöden lauten Hahn und seine dämlichen Hennen, die einem das ganze Ausschlafen am Sonntag versauen.«

Mama muss grinsen. »Ich auch nicht. Aber der Gockel gehört nun mal dazu. Wir werden das Beste daraus machen.«

»Ich will aber nicht. Ich könnte dir einfach weglaufen«, schlage ich vor.

Mama hebt amüsiert eine Augenbraue. »Und wo willst du hin? Und was machst du mit deiner heiligen Kakteensammlung – nimmst du die dann einfach mit?« Eins zu null für Mama.

Missmutig schlage ich die Bettdecke zurück und stehe auf. Dabei kicke ich eine meiner Puppen durch das ganze Zimmer und höre Mamas Seufzen. Zögerlich hebe ich ein, zwei Stoffbären auf und greife mir einen der Säcke.

»Ich werde nicht umziehen, eher sterbe ich!«, versuche ich es jetzt dramatisch.

»Können die Comics weg?«, fragt sie mich, anstatt auf meine Drohung einzugehen.

»Hast du gehört? Eher sterbe ich«, versuche ich es noch mal.

Mama packt die Comics in einen Karton.

»Und schon gar nicht zu Oma Käthe«, gebe ich schnell hinterher. »Weißt du, was sie gesagt hat? Deine Aura wär’ wie ein schmutziger Tümpel voll Entendreck.« Mama sieht nur kurz auf. So, das müsste jetzt aber sitzen, oder? Oma erzählt nämlich andauernd irgendeinen Unsinn von Auren, die Menschen umgeben. So wie Farben in der Luft, die ihre Stimmungen verraten.

»Oma meinte damit nur, dass meine Aura aufgewühlt und belastet ist, vermutlich von den Streitereien hier zu Hause. Ein Zuhause sollte ein Ort der Entspannung sein und des Friedens. Und Oma ist nicht so schlimm, wie du denkst.« Jetzt schaut Mama mich ernst an. »Sie ist meine Mutter und hat mich großgezogen, hörst du?«

Ich überlege, ob mich das irgendwie trösten sollte, aber es versetzt mich eher in noch größere Unruhe. Denn meine Mama ist ganz sicher nicht normal. Oder besser gesagt: nicht wie andere Mütter. Sie ist chaotisch, vergesslich und bei jeder Gelegenheit unpünktlich.

»Mama, ich meine das ernst. Ich ziehe nicht um! Nur über meine Leiche.« Ich setze mich wieder auf das Bett.

»Und was wird aus deinen Kakteen, wenn du nicht mehr da bist?«, fragt Mama.

»Ich möchte mit ihnen bestattet werden«, presse ich hervor und verschränke die Arme vor der Brust.

»Okay, Schätzchen. Aber pack vorher noch ein paar Sachen ein, ja?«, sagt sie müde lächelnd und ich beschließe, die Luft anzuhalten. Ich werde dieses Haus ganz sicher nicht lebend verlassen! Komme, was wolle.

Die Tür schließt sich hinter mir und ich spüre, wie mein Gesicht rot anläuft. Das darf einfach nicht wahr sein! Umzugsalbtraum. Ich lausche meinem donnernden Herzschlag, der mir in den Ohren klingt. Wenn ich die Luft so lange anhalte, dass ich diesen Druck auf den Ohren bekomme, kann ich mein Herz ganz laut hören. Wie viel Zeit es wohl braucht, bis man erstickt und tot umfällt?

Die Zimmertür geht wieder auf und Papa kommt kurz herein, zwinkert mir zu und trägt ungeachtet dessen, dass ich am Sterben bin, einen Karton hinaus.

»Bernadette!«, ruft er jetzt laut in den Flur. »Unsere Tochter wird ganz rot im Gesicht. Ich glaube, sie hält mal wieder die Luft an.«

Dann ein Rumpeln und Mama streckt den Kopf herein. »Ich weiß«, sagt sie knapp, schnappt sich einen der blauen Säcke neben der Tür und beachtet mich nicht weiter.

»Mach was dagegen«, sagt Papa noch mal.

»Was soll ich denn tun? Es ist auch deine sture Tochter.«

»Tja, von wem sie das nur hat«, wundert sich Papa und lacht laut. Das Lachen hört sich unglücklich an.

Jetzt guckt Mama noch mal zu mir herein.

Hinter meinen Augen drückt es unangenehm und ich kann ihre Gestalt nicht scharf sehen.

»Schätzchen, du weißt, dass du davon Kopfschmerzen bekommst, oder?«, fragt sie.

Ich werfe einen Blick in den Spiegel mir gegenüber. Meine Ohren sind knallrot und ich balle die Hände zu Fäusten. Mein Gesicht hat die Farbe einer überreifen Tomate und wird bald in ein ungesundes Lila übergehen. Langsam beginnen meine Lungen zu brennen. Das sollen die beiden noch bereuen! Diesmal würde ich ganz sicher tot umfallen. Stumm zähle ich die Sekunden. Zweiunddreißig, dreiunddreißig … Meine Lunge möchte von ganz alleine weiteratmen und es beginnt, richtig fies wehzutun. Fünfunddreißig, sechsunddreißig … Scheiße!

Zischend ziehe ich die Luft ein, atme schnell und beobachte, wie mein Gesicht wieder eine normale Farbe annimmt. Verdammt! Wieder nicht geklappt. Gut, dann sterbe ich eben morgen.

Ich stoße mich vom Bett ab und beginne, meine Kakteen vorsichtig in den Karton zu packen. Da ich so gar nicht bei der Sache bin, pikse ich mich an der kleinen Louise. Doch irgendwie tut es gar nicht so weh wie sonst, weil mein Kopf so voll ist. Voll mit Umzugspanik.

»Lucinda Wolff! Würdest du jetzt bitte von der Kiste herunterkommen und ins Auto steigen?« Mama sieht mich genervt an, aber ich halte nur meine Trompete an den Mund und schmettere ihr den schrillsten Ton entgegen, den ich kann.

»Lucinda!«, brüllt sie jetzt und rennt wütend und beladen mit ihrem Lieblingsspiegel an mir vorbei.

Lesen Sie weiter in der vollst?ndigen Ausgabe!

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