Im Feld der Möglichkeiten - Gabriele-Saskia Drungowski - E-Book

Im Feld der Möglichkeiten E-Book

Gabriele-Saskia Drungowski

0,0

Beschreibung

Die Reise geht weiter! Nach den unglaublichen Erlebnissen in ihren inneren Räumen gelangt Saskia diesmal, quasi durch die Hintertür, in die Felder. In diesen Feldern befinden sich die Erkenntnisse und Erfahrungen aller Lebewesen, die jemals gelebt haben und leben werden. Diesmal weicht Ajuna, Saskias weiser und liebevoller Begleiter, nicht von ihrer Seite. Gemeinsam erforschen sie das Feld der Liebe, des Krieges und der Religionen und erleben unglaubliche und vielfältige Aspekte der jeweiligen metaphysischen Ebene. Aber nicht nur dass Saskia dort alles Wissen und alle Möglichkeiten vor Augen geführt bekommt, nein, sogar die Lösungen für schier ausweglose Situationen werden ihr aufgezeigt. Aber das unglaublichste erlebt sie im Feld der Zukunft, als sie dort Menschen treffen darf, die in so einer weit entfernten Zukunft leben, dass es für uns einfach nicht denkbar ist. Hier erfährt Saskia, dass ihre Zeitlinie, die Zeit, in der sie real lebt, die wichtigste der gesamten Menschheit ist. Wieder einmal erkennt Saskia den enormen Wert der inneren Entscheidungen, und zwar für unsere gesamte zukünftige Welt! Sie taucht ein in das, was sich Gott nennt und erfährt am eigenen Leib, was bedingungslose Liebe ist. Diese unbeschreibliche Erfahrung speichert sie in jeder Zelle ihres Körpers ab und wird ab sofort immer wieder davon durchflutet. Mit diesem riesigen Geschenk kehrt sie zurück in ihre Realität und begreift, was und wie sie ihre Erfahrungen umsetzen kann. Die Botschaft für dich: Erkenne und erinnere dich, wie sehr die inneren Räume und Felder dir helfen, deine Realität zu meistern und bewusst zu verändern!

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 373

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Gabriele-Saskia Drungowski

Im Feld derMöglichkeiten

Ein-Blick in die Zukunftunserer Entscheidungen

Band II

Copyright © 2021 Gabriele-Saskia Drungowski

Lektorat: Tina Müller – www.tina-mueller.com

Umschlaggestaltung: Janine Glas – janineglas.de

Satz: Erik Kinting – buchlektorat.net

Verlag und Druck:

tredition GmbH

Halenreie 40-44

22359 Hamburg

978-3-347-38946-5 (Paperback)

978-3-347-38947-2 (Hardcover)

978-3-347-38948-9 (e-Book)

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Für die Frau, die an Wunder glaubt,meine Schwester im Herzen:Angie Singer

Inhalt

Vorwort

Ankommen?

Verzweifelte Sehnsucht

Neue Wege?

Zu Hause?

Im Raum der Liebe

Die Felder

Im Feld des Krieges

Zurück ins Universum

Feld der Zukunft

Die grüne Seite der Zukunft

Gemeinsame Verbundenheit

Die große Zukunft der Bewusstheit

Die wichtigen/richtigen Entscheidungen

Das Feld der Religionen

Zurück in die andere Realität

Im Feld der Macht

Erinnere dich

Vorwort

Viele Leser haben mich wieder und wieder angeschrieben und mir immer dieselbe Frage gestellt: Wann kommt Band 2 raus? Es hat lange gedauert, bis er nun endlich geschrieben war und ich möchte euch gerne den Grund für diese Verzögerung schildern:

Wer mich kennt weiß, dass ich meine inneren Reise immer durch Meditation und in tiefer Trance erfahre. Im Laufe der Zeit sind diese Reisen in meine innere Welt so klar geworden, dass ich sie mittlerweile als meine Realität anerkenne. Für einige sind meine Bücher reine Fantasyromane, andere wissen, dass es wirkliche, wahrhaftige Erlebnisse sind, wie sie auch meist inzwischen aus eigenen inneren Reisen erfahren haben. Mittlerweile ist das Reisen in die metaphysischen Räume und Felder zu meiner fast täglichen Routine geworden und ich empfinde es nicht mehr als befremdlich, sondern es gehört ganz zu mir.

Dort in diesen Ebenen finde ich alle Antworten und erfahre die unglaublichsten Dinge über mich und über das, was in der Zukunft wirken wird. Da es um meine eigenen Reisen geht, ist dies immer durch den Filter meiner Gedanken gegangen und somit kann ich alles, was kommen sollte, auch manifestieren. Das, woran ich glaube, wird Wissen, und das Wissen wird Wahrheit. – Meine eigene Wahrheit. Es gibt über sieben Milliarden Wahrheiten auf dieser Welt!

Normalerweise schreibe ich meine Bücher in chronologischer Reihenfolge, was bedeutet: So, wie ich die Reisen mache, so schreibe ich sie anschließend nieder. Vorab weiß ich meist die Felder, die ich besuchen werde, und notiere mir eine Liste davon. Das Feld der Zukunft stand in der Mitte meiner Liste und wäre noch gar nicht dran gewesen, aber als ich eigentlich auf dem Weg zu einem anderen Feld war, kehrte ich plötzlich um und tauchte stattdessen in das Zukunftsfeld ein. Dort erlebte ich unfassbare Abenteuer und bekam quasi einen Einblick in die Zukunft unserer Entscheidungen. Wow, wie wichtig das war!

Zukünftiges stand bislang nicht auf meiner Liste und es überraschte mich sehr, was mir dort gezeigt wurde. Am Ende durfte ich sogar eine Begegnung mit Menschen haben, die in einer weit entfernten Zukunft auf unserer schönen Erde lebten. Sie erzählten mir, dass ich in der wichtigsten Zeitschleife der Menschheit lebe. Ich verstand gar nichts von dem, was sie berichteten, und bezweifelte das tief in meinem Inneren. Sie erzählten mir etwas von einer großen Spaltung und von Menschen, die weltweit freiwillig in ihren Häusern blieben, obwohl manche sogar ihre Arbeit verloren. Unglaubliches über das, was uns in meiner Zeit ereilen würde, wurde mir offenbart. Ich konnte es nicht fassen. Das war fast ein Jahr, bevor Corona die Menschheit heimsuchte. Keines der Worte dieser wundervollen Menschen traf auch nur annähernd auf das zu, was gerade auf der Welt vorhanden war.

Als ich schließlich in die Realität zurückkehrte, schrieb ich alles brav auf und fing sofort an zu zweifeln: Das konnte nicht wahr sein, was die mir erzählt hatten. Meine Zweifel waren so groß, dass ich nicht in der Lage war weiterzuschreiben. Ich bin doch kein Wahrsager und alle Zukunftsprognosen sind mit der Zeit überprüfbar. So schrieb ich lange, lange nicht weiter. Jeder Versuch, die anderen Felder zu bereisen, ging schief und ich konnte eine ganze Weile überhaupt nicht mehr in die inneren Welten.

Dann kam Corona und ich fiel aus allen Wolken. Die Zukunftsmenschen hatten dieses Wort niemals erwähnt und auch niemals von einer Krankheit gesprochen. Sie redeten die ganze Zeit nur von der großen Trennung. Mein Gott, wie konnte ich das, was ich dort erfahren hatte, nur so anzweifeln? Wieso verlor ich das Vertrauen in meine eigenen Reisen? In mich und meine wunderbare Intuition?

Ganz langsam fing ich wieder an, in die Felder zu gehen, und endlich war es wieder real, was ich sah. Ich stärkte mein Urvertrauen und konnte schließlich weiterschreiben.

Das Buch ist nun das Ergebnis meiner vielen Reisen in die Felder. Ich habe mir selbst versprochen, meine inneren Zweifler in Zukunft nicht mehr so laut werden zu lassen und die Informationen, die ich erhalte, als gegeben zu nehmen.

So war dieses Buch auch eine Prüfung für mich. Es hat überprüft, woran ich wirklich glaube, und es hat auch überprüft, wo ich von den äußeren Meinungen abhängig bin.

Ich habe es durchlebt und gut überstanden. Ein neues Kapitel in meinem Leben kann, so gestärkt, beginnen. Und ein neues Buch, das diesmal hoffentlich nicht so lange braucht.

Ich freue mich darauf!

Danke für eure Geduld!

Ankommen?

Wieder einmal saß ich in meinem Seminarraum und hatte verzweifelt versucht, in den Raum der Möglichkeiten zu kommen. Ja, es gelang mir natürlich, wie es immer gelang, wenn ich meine inneren Räume besuchte, aber ich kam nicht wirklich ganz hinein. Es wurde nicht noch einmal real, so real, wie ich es damals bei meinem letzten Besuch erlebt hatte. Keins der intensiven Bilder dieses magischen Raums wollte wieder wahr werden. Damals?, dachte ich. Wann war das denn? Ich blickte auf den goldenen Buddha, vor dem ich in meinem schönen Meditationsraum saß.

»Ist doch gar nicht so lange her …«, flüsterte ich ihm zu.

Nein, es waren wirklich nur zweieinhalb Monate vergangen, seit ich dort drüben war. Dort drüben?, dachte ich traurig. Dort drüben, das waren meine inneren Räume. Dort wo ich das größte Erlebnis hatte, das ich je in meinem Leben erfahren durfte. Seit dieser Zeit versuchte mein Verstand, mir stetig einzureden, dass alles nicht wahr war, was ich dort erlebt hatte. Wörter wie Hirngespinste, ein Traum, ausufernde Fantasie unterbrachen meist abrupt die Bilder, die Erinnerungen, die vor meinem geistigen Auge auftauchten.

Aber zum Glück hatte ich ja einen untrüglichen Beweis mitgebracht: Mein Seelenkleid! Ich konnte es sehen, wenn ich an mir herunterschaute. Dann schimmerte es mir entgegen in diesem unwirklichen Glanz und den regenbogenfarbenen Streifen, die darin eingewirkt waren. Nur im Spiegel zeigte es sich nicht und andere Menschen konnten es auch nicht sehen, obwohl ich fast jeden meiner engsten Freunde danach gefragt hatte. Manchen erschien ich sowieso etwas seltsam in letzter Zeit, wie sie es nannten.

»Oh Gott!«, entfuhr es mir, wenn ich daran dachte, wie die erste Zeit danach ablief. Nun, die ersten zwei Wochen waren einfach unglaublich. In mir war ein so fantastisch starkes Gefühl von Wissen und Magie, dass ich es nicht in Worte fassen konnte. Durch meinen Besuch im Raum der Möglichkeiten hatte ich so viel gelernt, erfahren und erweitert, wie nie zuvor in meinem Leben. Dadurch wurde mir schmerzlich bewusst, wie sehr wir doch Gefangene unserer eigenen Realität, unserer Gedanken sind. Ich hätte es am liebsten ganz laut rausgebrüllt: Wir sind so viel mehr, als wir es für möglich halten. Wacht auf! Aber natürlich hätte mir keiner geglaubt, ja nicht einmal zugehört. Und niemand kann den Weg der anderen Menschen abkürzen. Alle mussten es am eigenen Leib spüren. Ich konnte nichts tun.

Das brachte mich fast zum Verzweifeln. Ich lief herum wie paralysiert, manchmal völlig abwesend und gleichzeitig so angefüllt mit Glück und Leichtigkeit. Es war mir fast nicht möglich, mit vielen Menschen zusammenzukommen, was meine Nahrungsaufnahme erst einmal erschwerte. Einkaufen gehen war wie ein unüberwindliches Hindernis, ich war unfähig, mich ganz normal unter Menschen zu bewegen. Ich sah alles durch ganz andere Augen, nahm mehr wahr, als ich wollte, und konnte mich nicht normal unterhalten. Ständig brachte ich etwas von dem mit ein, was ich in meinen inneren Räumen gelernt hatte. Das war für die meisten Menschen, denen ich begegnete, einfach zu viel, zu tief und zu wahrhaftig. Wahrscheinlich war es ihnen zu verrückt.

Ich schüttelte den Kopf, als ich wieder an diese Zeit dachte. Ich blickte auf und sah meinen goldenen Buddha an, der die Gesichtszüge von Ajuna trug. »Und du hast dem einfach schweigend zugeschaut«, warf ich dem goldenen Gesicht vorwurfsvoll entgegen, das mich unverwandt und stumm ansah. Für mich stand es zu hundert Prozent fest, dass er das hören konnte. Und zu tausend Prozent, dass er Ajuna war. Aber er sprach nicht mehr zu mir, hier in der Realität oder dem Außen oder wie man es sonst nennen konnte, was ich gerade so deutlich wahrnahm. Verwirrung schien ein Zustand zu sein, der hier wie dort meine Gedanken dominierte. Ich lachte laut auf: »Man nimmt sich selbst eben überall mit hin!«, war für mich die weitreichende Erkenntnis daraus. Ich fühlte mich verloren und irgendwie nicht dazugehörig.

Aber Rettung nahte. Nur durch die Hilfe meiner lieben Freundin Angelika habe ich mich dann langsam wieder fassen können. Sie machte sich sofort auf den Weg, als ich sie anrief und ihr ganz vorsichtig erklärte, was mit mir los sei. Sie zog für fast drei Wochen zu mir ins Haus und kümmerte sich rührend um mich. – Ohne viele Fragen zu stellen und ohne mir das Gefühl zu geben, ich sei total übergeschnappt. Auch wenn sie es überhaupt nicht nachempfinden konnte, was ich ihr da erzählte, begriff sie trotzdem, dass irgendetwas enorm Aufregendes und Außergewöhnliches in meinem Leben passiert sein musste. Sie schaute mich ab und zu an, schüttelte ungläubig den Kopf und sagte: »Ich möchte auch etwas von dem, was du da zu dir genommen hast.« Aber … Sie blieb und begleitete mich durch die ersten wirren Wochen, nachdem ich wieder im Außen angekommen war. Ich war ihr unendlich dankbar dafür. Was hätte ich nur ohne sie gemacht?

Ich versuchte natürlich auch immer und immer wieder, mithilfe meiner Tiefentrance-CD zu Ajuna und meinem schönen Zelt im Raum der Möglichkeiten zurückzukommen. Aber so sehr ich mich auch anstrengte, es klappte nicht. Wie eigenartig, erst wollte ich unbedingt wieder nach Hause und jetzt versuchte ich krampfhaft zurückzukehren. Ich schmunzelte. Fast wie im richtigen Leben. Man ist nie zufrieden mit dem, was man hat!

Angelika begleitete mich manchmal auf meine Reisen in die inneren Räume. Natürlich ging sie dafür in ihre ureigenen Räume. Und auch sie machte dabei ungewöhnlich tiefe Erfahrungen, die sie sehr in Erstaunen versetzten. Sie begriff, wie wertvoll das Handwerkszeug dieser Meditation eigentlich war. Wir tauschten uns jedes Mal danach sehr innig aus und ich erzählte ihr dabei, ganz langsam, was ich dort erlebt hatte. Sie hörte mir aufmerksam aber schweigend zu. Ich konnte nicht herausfinden, ob sie es mir auch glaubte. »Alles ist möglich«, sagte sie meist. Ich konnte deutlich spüren, dass auch sie hin- und hergerissen war, zwischen dem, was die sogenannte reale Welt uns bot, und dem, was ich von dieser inneren Welt erzählte. Aber sie sagte nie etwas dagegen, was ich als wahre Meisterleistung ihrerseits empfand. Man konnte so etwas ja auch nicht wirklich begreifen, man hätte es selber erleben müssen. Ich aber wollte unbedingt wieder den Zugang dorthin öffnen. Zu all dem Wissen, zu all dem Zauber und zu all meinen neu gewonnen Freunden und Lehrern. Doch auch wenn ich mich bemühte, mit allem, was mir zur Verfügung stand, ich kam dennoch nicht wieder richtig dorthin, wohin jetzt meine ganze Sehnsucht gerichtet war.

Aber das Leben ging weiter ohne Rücksicht auf die unfassbaren Bilder in mir. Wieder war es Angelika, die mich dazu anspornte, das Ganze aufzuschreiben, jedes Detail meiner Reise festzuhalten, damit ich es nicht verlieren, nicht vergessen konnte. Und so setzte ich mich an meinen Computer und versuchte, die Bilder wieder hervorzuholen, in den wunderbaren Farben und mit all den zauberhaften, magischen und manchmal gruseligen Momenten. Aber sogar beim Aufschreiben kamen mir immer wieder Zweifel, ob ich nicht doch langsam am Durchdrehen war und mir das Ganze nur eingebildet hatte. Dann aber konnte ich ja nach meinem Kleid sehen und war sofort wieder in meinem Glauben erstarkt, nein, eher in meinem Wissen. Ich war es ja gewohnt, jeden Tag am Schreibtisch zu sitzen und meine Gedanken zu Papier zu bringen. So schrieb ich, ohne dass ich es je vorhatte, wieder einmal ein Buch. Allerdings war dieses ganz anders als die bisherigen. Eine Fantasy-Geschichte eher, ein Märchen, und doch hatte ich alle diese Geschichten wirklich erlebt. Und weil das Schreiben enorm erdete, kam ich ganz langsam wieder an, in meiner Welt, die doch so real war, wie ich Ajuna ständig erklärt hatte.

Angelika fuhr dann auch bald wieder in ihr eigenes Leben nach München zurück. In ihre schöne, ruhige Wohnung, wo sie nicht Gefahr lief, jeden Tag einer Verrückten zu begegnen. Und ich musste auch langsam wieder an mein Einkommen denken. Da ich ja selbstständig war, kamen auch keinerlei Einnahmen rein, wenn ich nichts tat. Ich war ja nun schon längere Zeit out of order und hatte nichts Richtiges getan.

So musste ich mich auf meine Fähigkeiten besinnen, die ich in der realen Welt hatte. Seminare waren bis dato keine geplant und ich fühlte mich auch noch nicht bereit, Menschen zu begleiten, um auf ihren ureigenen Weg zu kommen. Noch war ich nicht wieder soweit. Ich fing ganz vorsichtig damit an, Abendmeditationen bei mir im Haus anzubieten. Das hatte ich schon vorher getan, aber meistens kamen immer nur ein paar wenige Menschen. Diesmal war es völlig anders. Ich schrieb es nur auf meiner Homepage aus, aber das reichte schon und es meldeten sich immer mehr Menschen zu diesen kleinen Abenden an. Ich musste sogar eine Warteliste erstellen. Klar, ich hatte ja schon mehrere Bücher geschrieben und war nicht gänzlich unbekannt im Kreis derjenigen, die sich aufgemacht hatten, mit einem neuen Bewusstsein in ihr Leben zu starten. Aber ich lebte ziemlich fernab der großen Metropolen auf dem Land. Erfahrungsgemäß waren die meisten Leute nicht dazu zu bewegen, weite Strecken zu fahren. Aber plötzlich war es anders. Ich konnte gar nicht so schnell schauen, wie ich die Abende voll bekam. Wenn ich gewollt hätte, hätte ich fast jeden Tag eine dieser kleinen Gruppen bei mir abhalten können. Immer mit wechselnden Teilnehmern. In den Gruppen erzählte ich dann kleine Anekdoten aus meiner inneren Welt. Immer unter dem Deckmäntelchen der Geschichtenerzählerin. Ich sagte, dass ich ein neues Buch schreibe, eine Art Fantasy-Roman mit tiefen Erkenntnissen. Die Leute hörten fasziniert und voller Neugierde zu und immer war die Frage: Wann kommt das Buch raus? Ich will es unbedingt haben! Ich musste sie alle vertrösten, da ich eigentlich noch am Sortieren war.

So kam ich langsam wieder hinein in meine normale Arbeit, bloß dass diese sich ganz wie von selbst erledigte, ohne jede Anstrengung, ohne Werbung, ohne langes Warten auf Teilnehmer. Welch ein Wunder!

Verzweifelte Sehnsucht

Jeden Tag nahm ich mir ein bis zwei Stunden Zeit, um in meinen Raum der Möglichkeiten zu gehen, mich hineinzumeditieren, aber irgendwie gelang es mir nicht mehr, ganz real dorthin zu kommen. Trotzdem war ich mir zu tausend Prozent sicher, dass ich zurückkehren würde. Außerdem durchströmte mich jedes Mal beim Anblick meines Seelenkleides eine ungeheure Energie, so als ob mich einer meiner Helfer soeben berührt hätte. Damit konnte ich ganz gut leben. Auch wenn die Sehnsucht in mir so immer größer wurde, all die grandiosen Räume noch einmal betreten zu dürfen.

So verbrachte ich die Tage mit schreiben und sortieren meiner Erfahrungen und abends hielt ich kleine Meditationsgruppen ab. Das Leben musste weitergehen – das Leben auf dieser Seite meiner Realität. Es gab ohnehin viel zu tun. Die Anfragen mehrten sich, ohne dass ich erkennen konnte, warum und woher das plötzlich so große Interesse an meiner Arbeit kam. Immerhin hatte ich ja schon einige Jahre Seminartätigkeit hinter mir. Nie ging es ohne viel Werbung und Unterstützung anderer, jetzt jedoch kamen die Anfragen wie von selbst. Ich konnte mir aussuchen, was ich als Nächstes machen würde.

Da ich nicht viel herumfahren wollte, entschloss ich mich, zuerst die Termine ganz in meiner Nähe zu bedienen. Also fuhr ich diesen Nachmittag nach München, um mich dort mit der Besitzerin einer großen Yogaschule zu treffen. Sie war begeisterte Leserin meiner Bücher, wie sie mir gemailt hatte, und wollte nun unbedingt, dass ich in ihrer Schule meine Seminare gab. Was für ein schönes Angebot.

Die Yogaschule befand sich direkt in der Stadtmitte. Da man dort erfahrungsgemäß keinen Parkplatz bekam, stellte ich mein Auto etwas außerhalb ab und fuhr drei Stationen mit der U-Bahn. Irgendwie genoss ich dieses rege Treiben der Innenstadt.

Ich bemerkte, wie sehr ich mich verändert hatte seit meinen Erlebnissen im Raum der Möglichkeiten. Ich hatte das Gefühl, ich strahlte die Menschen von innen an. Und die Menschen strahlten zurück. Ich war regelrecht beschwingt und mein Treffen in der Yogaschule wurde ein voller Erfolg.

Und weil der Tag so schön war und es mir hier in der Stadt so gut ging, schlenderte ich danach noch die Fußgängerzone hinunter, auf der Suche nach einem leckeren Stück Kuchen. Das hatte ich mir jetzt verdient, dachte ich glücklich. Ich sah mir die bunten Schaufenster an und ließ mir die warme Sonne auf den Kopf scheinen. Inzwischen war es schon Frühsommer und endlich konnte ich mich wieder ganz bunt kleiden, so wie ich es liebte. Ich bummelte glücklich und beschwingt die Schaufenster entlang und betrachtete interessiert die ausgestellten Kleidungsstücke. Auch das liebte ich sehr. Nicht dass ich irgendetwas kaufen wollte, nein, es reichte mir, das alles zu bewundern und mich darüber zu freuen. Bei den meisten Sachen jedenfalls. Auch das schien eine der Auswirkungen zu sein, die ich nach dem Besuch meiner inneren Räume in mir trug: Ich war etwas losgelöster von den materiellen Dingen. Ich hatte keinerlei Bedürfnis mehr, irgendetwas zu besitzen oder zu kaufen. Alles, was ich besaß, war völlig ausreichend und ich hatte nicht den Drang, dem Ganzen etwas Neues hinzuzufügen. Ich hatte genug. – Das wurde mir jeden Tag bewusst vor Augen geführt, wenn ich die Unmengen an Kleidung in meinen Schränken betrachtete. Früher wäre das undenkbar gewesen, auch nur einen Hauch dieses Gedankens in meinem Kopf zu formen. Aber nun … ich brauchte einfach nichts. Ich war zufrieden mit dem, was ich hatte. Auch mein uraltes Auto fuhr und fuhr und machte keinerlei Sperenzien, sodass auch dort nicht der Wunsch auftauchte, ein Neues anzuschaffen. Das Gleiche funktionierte auch beim Gedanken an Geld: Ich hatte einfach immer genug zur Verfügung, mehr brauchte ich nicht. Irgendwie verschwanden meine finanziellen Sorgen fast über Nacht. Sie waren einfach nicht mehr vorhanden. Ich dachte nicht mehr darüber nach, woher ich jetzt das Geld für die nächste Rechnung oder Miete bekam. Es war immer alles da, was ich benötigte. Und obwohl ich wusste, dass dies bis vor Kurzem bei mir noch völlig anders lief, fühlte es sich wie selbstverständlich an. Eine ungemein befreiende Erkenntnis. Ich fühlte mich in diesem Moment so wohl in meiner Haut, wie schon lange nicht mehr. Ich genoss alles, was ich sah, und fühlte mehr und auch tiefer früher. Wie schön. Da war es, das ultimative Glücksgefühl. Ein wohliger Schauer lief mir den Rücken hinunter. Ich bemerkte, dass ich eine Gänsehaut bekam.

Während ich so gedankenversunken in mich hineinlächelte, war ich vor das Schaufenster einer großen Buchhandlung gekommen. Ich betrachtete die vielen Cover fachmännisch und befand die meisten als wirklich gut gelungen. Die ausgestellten Bücher hier waren Fantasy-Romane und schienen nach einer bestimmten Bestsellerliste gestaffelt aufgereiht zu sein. Plötzlich durchfuhr es mich: Eines der Cover zeigte einen Feuer speienden grünen Drachen. Ich musste schlucken: Es war Tarja! Das konnte doch nicht sein! Sogar den goldenen Schimmer unter den Schuppen konnte man deutlich erkennen. Ich kniff ein paar Mal meine Augen zu, um sicherzugehen, dass ich keiner Sinnestäuschung erlag, aber so sehr ich mich auch bemühte, etwas anderes zu sehen: Ich täuschte mich nicht. Es war tatsächlich ein Bild von meiner geliebten Tarja. Sie war sogar sehr gut getroffen. »Tarja!«, rief ich laut aus, als ob mich das Buchcover irgendwie hören könnte. Eine alte Dame neben mir, die sich auch das Schaufenster betrachtete, wandte sich irritiert ab und ging schnellen Schrittes weg von mir. Nicht ohne ihren Kopf heftig und verständnislos zu schütteln. Ich presste beide Hände an die Scheibe und konnte es nicht fassen. Dort gab es ein naturgetreues Bild von Tarja! Wie war das möglich? Ich musste das Buch unbedingt haben. Ich rannte fast zum Eingang der Buchhandlung und lief aufgeregt zur Information.

»Wo bitte ist die Abteilung für Fantasy-Romane?«, fragte ich, um Fassung bemüht.

»Erster Stock, ganz hinten«, sagte die freundliche Verkäuferin.

Schon eilte ich die Treppe hoch. »Fantasy … Fantasy …« Aufgeregt ging ich den langen Gang entlang. Dort sah ich das Buch schon von Weitem. Ich stürzte fast darauf zu und riss es erwartungsvoll an mich. Es zeigte auch den Feuer speienden Drachen – aber es war nicht Tarja. Wie konnte ich mich so getäuscht haben? Ich hatte doch dreimal hingeschaut. Ich war unten vor dem Schaufenster felsenfest davon überzeugt gewesen, dass dieses Bild Tarja zeigte. Der Drache allerdings auf dem Buch, das ich jetzt zitternd in meinen Händen hielt, sah Tarja nicht einmal ähnlich. Wie war so etwas denn möglich?

Nachdem ich das Bild noch ein paar Mal genauestens studiert hatte, legte ich das Buch enttäuscht zurück auf den Stapel. Hier war wohl die Sehnsucht der Vater des Gedankens oder besser des Bildes gewesen. Schade.

Ich ging noch mal zum Schaufenster zurück und auch dort konnte ich keine Tarja mehr finden. Wie eigenartig. Ich hätte schwören können … Ein bisschen betrübt trottete ich langsam weiter.

»Tarja, meine geliebte Tarja«, flüsterte ich vor mich hin. Heute Abend musste ich unbedingt noch mal versuchen, in meine inneren Räume zu kommen. Wie sonst konnte ich mir dieses Erlebnis erklären? Es war bestimmt ein Zeichen, dass es jetzt endlich wieder klappen könnte. Unauffällig schaute ich zu meinem Seelenkleid hinunter. Ich hatte den Eindruck, die Farben leuchteten etwas intensiver in diesem Moment. Seltsamerweise strahlte das Grün besonders hell: Annehmen. Es war die Farbe des Annehmens!

»Was soll ich annehmen?«, fragte ich laut vor mich hin. Dabei erntete ich wieder verständnislose Blicke der vorübereilenden Menschen in dieser Fußgängerzone. Die halten mich wahrscheinlich für verrückt, dachte ich schmunzelnd. Auch gut, ich bin ja auch nicht wirklich ganz normal. Ich entsprach nicht mehr der Norm, das wollte ich auch nie wieder.

Kichernd ging ich weiter. Ich steuerte schnurstracks auf das nächste Schaufenster zu. Ein Braut- und Abendmodengeschäft der ganz noblen Sorte. Eines der Kleider zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Es war oberflächlich betrachtet schwarz und der Stoff sah aus wie Samt. Das Besondere an diesem Abendkleid war die rote Farbe, die es zu durchwirken schien. Es erinnerte mich stark an die Farbe des Nebels, der Eleanor umgab. Alles Erinnerungen an meine Räume. Wie außergewöhnlich. Wieder bemerkte ich, dass ich eine Gänsehaut hatte. Ich ging einen Schritt nach hinten, um das Kleid aus einer gewissen Entfernung zu betrachten, und dann sah ich es: Die Schaufensterpuppe hatte das Gesicht von Eleanor! Ja sicher, sie sah genauso aus wie sie. Wieder durchfuhr es mich wie ein Blitz. Was war denn heute nur los? Erst Tarja, dann Eleanor … Es schien, als ob die Erinnerungen an den Raum der Möglichkeiten lebendig wurden.

Ich war ganz aufgeregt und konnte es kaum fassen. Aufgebracht kramte ich in meiner Tasche nach meinem Handy. Ich wollte unbedingt ein Foto von dieser Schaufensterpuppe machen. Klick machte es und schon konnte ich das Bild betrachten. Aber wie vorhin bei dem Drachen war auch diesmal nichts mehr von Eleanor zu erkennen, als ich das fertige Foto betrachtete. Und als ich wieder die Puppe im Fenster anschaute, war sie nur eine von vielen, aber ganz sicher nicht meine Eleanor. Wie automatisch fing ich an, meinen Puls zu fühlen, und griff mir an den Kopf. Hatte ich Fieber? Waren dies alles Halluzinationen? Was war nur los mit mir?

Ein paar Schritte von mir entfernt stand eine Bank aus einem Metallgeflecht. Fast taumelnd ging ich darauf zu und setzte mich erst einmal. Ich musste mich beruhigen. Es schien, als ob ich elektrisiert worden sei. Mein ganzer Körper begann zu zittern, aber es war in keiner Weise unangenehm, eher aufregend. Was wollten mir diese Begegnungen sagen?

Ich bemerkte wieder eine starke Gänsehaut. Wie war das noch mal mit der Gänsehaut? Ah ja, es ist ein untrügliches Zeichen, das ich genau in diesem Moment ganz stark mit meiner Seele verbunden bin. Irgendetwas Wichtiges ging hier vor. Das war mir klar.

Aufmerksam betrachtete ich jetzt jedes Detail in meiner unmittelbaren Umgebung und genauso aufmerksam beobachtete ich die vorbeieilenden Menschen. Etwas Absonderliches geschah gerade, was anders war, als in der normalen Realität. Da … dahinten lief ein Mann, der so aussah wie Ajuna, nur in anderer Kleidung. Ich sprang auf. »Ajuna!«, rief ich laut und lief in seine Richtung. Aber es war nicht so einfach vorwärtszukommen, so viele Menschen waren hier in der Fußgängerzone unterwegs. Ich versuchte, mich geschickt durch die Menge zu schlängeln, wurde aber immer wieder aufgehalten durch Kinderwagen oder Pärchen, die sich fest an den Händen hielten.

Der Mann, der aussah wie Ajuna, ging forschen Schrittes in Richtung Marienplatz. Ich konnte ihm kaum folgen, so schnell war er. Immer wieder rief ich laut »Ajuna!«, aber er schien mich nicht zu hören. Es wurde immer voller, schließlich war der Platz ein äußerst beliebtes Touristenziel. Ich geriet in Panik, ich könnte ihn verlieren.

Kurz vor dem Rathaus bog er nach rechts in eine Nebenstraße ein. Ich zwängte mich durch eine Gruppe fotografierender Japaner. »Entschuldigung … sorry … sorry …« Mehr brachte ich nicht heraus, ich durfte ihn ja nicht aus den Augen lassen. Ich rannte so schnell ich konnte hinterher, aber der Abstand zu ihm wurde immer größer. Da vorne, an der Straße fuhren auch schon wieder Autos. Ich sah, wie er sie überquerte. Danach bog er links ab und ging weiter unter den Arkaden entlang. Immer wieder verschwand er aus meinem Blickfeld.

Ich stürmte panisch über die Straße. Tuuut! Ein Lautes Hupen! Ein Auto musste scharf bremsen. Ich konnte die Motorhaube berühren, so nah war es mir gekommen. »Tut mir leid!« Ich hob entschuldigend die Hände. Der Fahrer schimpfte mir hinterher.

Wo war Ajuna? Ich konnte ihn nicht mehr sehen. Völlig außer Atem rannte ich die Arkaden entlang. Ich musste ihn finden. Am Ende dieser Straße hielt ich inne und schaute mich hektisch nach allen Seiten um. Wo war er? Ich drehte mich um mich selbst. Dann sah ich ihn wieder. Er hatte inzwischen die Straßenseite gewechselt und bog jetzt in eine große Hauseinfahrt ein, neben einer Galerie. Ich rannte dorthin und rief noch einmal, so laut ich konnte: »Ajuna!« Aber er war bereits in der Einfahrt verschwunden.

Mit letzter Kraft hetzte ich dorthin. Ich lief durch die dunkle Einfahrt hindurch und landete in einem Hinterhof. Doch Ajuna war nirgends zu sehen. Wo war er nur? Am anderen Ende vom Hof befand sich eine weitere Einfahrt und rechts daneben ragte ein imposanter Treppenaufgang empor. Eine alte Frau schaute aus einem Fenster und beobachtete mich misstrauisch. Dann sah sie wohl die Verzweiflung in meinem Gesicht und deutete direkt auf den hinteren Durchgang. Ich schenkte ihr ein Lächeln und rief: »Danke, sie sind ein Schatz!«

Vor Erschöpfung konnte ich kaum noch laufen und ging jetzt etwas langsamer durch die zweite Einfahrt. Ich hielt kurz an den Treppen inne. Kein Geräusch! Bei den alten Holztreppen musste man etwas hören, wenn jemand die Stufen hochging. Aber nichts. Stattdessen fiel das große Tor am hinteren Ende des Durchganges laut krachend ins Schloss. Dort musste er sein.

Völlig außer Atem öffnete ich die riesige Tür und schlüpfte hindurch.

Neue Wege?

Wie vom Donner gerührt blieb ich gleich hinter der Tür stehen. Ich war mitten in einer wunderschönen Landschaft gelandet, die mir seltsam bekannt vorkam. Hastig drehte ich mich um und wollte sehen, wie das riesige Tor von innen aussah. Und als ob ich es geahnt hätte: Es war verschwunden. Ich stand da, mit weit aufgerissenen Augen, und musste meine Gedanken erst einmal sortieren. War das möglich? War ich wieder in den inneren Räumen? Ohne Meditation, ohne totale Ruhe, ohne Trance? Als Beweis diente ein weiteres Mal mein Kleid. Statt meiner bunten sommerlichen Tunika und des leichten Trenchcoats trug ich wieder nur mein Seelenkleid. Nur? Ich konnte es fast nicht glauben, so überraschend war ich wieder hierhergekommen.

Dann musste das wohl wirklich Ajuna gewesen sein, den ich vorhin sah und dem ich bis hierher gefolgt war. Aber auch hier konnte ich ihn nicht sehen. Weit und breit war keine Menschenseele zu erkennen. – Ein enormer Unterschied zu der belebten Fußgängerzone von gerade. Ich machte das, was ich ganz am Anfang in meinen inneren Räumen gelernt hatte: Ich atmete erst einmal tief durch. Und langsam stieg ein ungeheures Glücksgefühl in mir auf. Innerlich schrie ich förmlich: Ich bin wieder da! Ich habe es geschafft! Ich bin zurück! Ich riss die Arme hoch, jubelte laut und tanzte wie wild im Kreis. Was für eine Freude und so völlig unerwartet! Vorsichtig setzte ich mich in Bewegung, als ob ich Angst hätte, dieses Bild, diese Landschaft gleich wieder austauschen zu müssen gegen die belebte Straße, aus der ich gerade kam.

Meine Sinne waren hier schärfer, ich nahm jedes kleine Geräusch wahr und die Umgebung schien von einer Klarheit, wie ich es schon einmal erfahren durfte in diesen Räumen. Die Vögel sangen fröhlich vor sich hin und der angenehme Wind strich mir sanft durchs Haar und ließ mein Kleid leicht wehen. Oh, das alles hier machte mich so glücklich! Ich versuchte mich zu erinnern, wie ich bei meinem ersten Besuch zum Raum der Möglichkeiten gekommen war. Damals ging ich an einem kleinen plätschernden Bach entlang, diesmal schien ich am Rand eines großen Waldes zu sein. Vielleicht Edaahts Wald?, dachte ich. Das wäre schön, von dort war ich heimgekehrt in meine Realität. Vielleicht musste man ja immer an den letzten Ausgangspunkt zurückkommen?

In Anbetracht der klaren Bilder dieser Realität tauchte sofort wieder die altbekannte Unsicherheit und Verwirrung in mir auf. Was war denn nun diese verdammte Realität? War es mein Leben als Saskia in Bayern oder meine Existenz hier in dieser Welt? Ob ich das wohl jemals klären konnte?

»Normalerweise kann man eigentlich nicht mit ungeklärten, alten Fragen hierher zurückkehren. Aber bei dir scheint es eine Ausnahme zu geben«, sagte völlig unverhofft eine warme, wohlbekannte Stimme hinter mir.

Ich wirbelte herum und da stand er tatsächlich, mein geliebter Ajuna. In seiner ganzen Schönheit und strahlender als je zuvor. Er lächelte mich mit diesem unvergleichlichen liebevollen Blick an und hatte seine Arme ausgebreitet, um mich an sein Herz zu drücken. Dazu brauchte ich wirklich keine Aufforderung. Stürmisch sprang ich auf ihn zu und umschlang ihn so fest, wie es mir nur möglich war.

»Oh Ajuna, mein Ajuna, ich bin wieder da«, rief ich die ganze Zeit und konnte nicht aufhören, ihn an mich zu drücken.

Lachend ließ er es geschehen. Aber an seinen Umarmungen konnte ich deutlich spüren, dass auch er sich sehr freute, mich wiederzusehen. Und schon wieder flossen die Tränen bei mir. So berührt war ich über dieses überraschende Wiedersehen.

»Na, so überraschend war es doch gar nicht. Du hast doch eigentlich stetig daran gearbeitet wiederzukommen, oder täusche ich mich da?«, sagte Ajuna in seiner sanften Art.

Ich machte einen Schritt zurück und schaute ihm jetzt in seine unglaublich liebevollen Augen. »Natürlich hab ich es die ganze Zeit versucht. Ich bin jeden Tag in tiefe Meditation versunken und habe versucht, so in den Raum der Möglichkeiten zurückzukehren. Aber es wollte mir einfach nicht gelingen.« Fast rief ich es aus. Und nach einer kleinen Pause folgte noch ein Verwundertes: »Warum eigentlich?«

Gelassen antwortete Ajuna: »Na, weil du versucht hast, es auf dem alten Weg zu machen. Weißt du, wer alte Wege geht, kann keine neuen Türen öffnen.«

Baff, das saß! Ich hatte vergessen, wie seine Antworten mich in totales Erstaunen versetzten konnten. »Wie? Du meinst, ich hätte nicht so viel meditieren brauchen?« Dachte er das wirklich?

Ajuna musste laut auflachen: »Nein, nein, meine liebe Saskia. Meditieren ist immens wichtig, um die Verbindung nach innen aufrecht zu halten. Nur durch diese Ruhe lernst du wahrzunehmen, wo die Energie fließt, die dich hierher geleitet. Ohne tiefe Verinnerlichung hörst du nichts von dem, was dir aus deinem Inneren mitgeteilt wird. Ohne diese stetige Vereinigung mit deinem Ursprung, deiner Seele, geht gar nichts. Du hast das schon alles richtig gemacht.« Er nickte mir freundlich zu und streichelte dann liebevoll über mein Gesicht.

Oh, wie ich seine Berührung genoss. Sofort durchströmte mich dabei wieder seine kraftvolle Energie, die mir so vertraut erschien. Ich strahlte ihn an: »Du hast recht, in meiner Meditation kann ich manchmal dieses Strömen selbst erzeugen. Ich liiieeebe es«, stellte ich überschwänglich fest. »Aber was meinst du damit: Mit alten Wegen kann man keine neuen Türen öffnen? Gibt es noch andere Wege, hierher zu gelangen?«

Amüsiert über meine Hartnäckigkeit antwortete er: »Wo befindest du dich gerade?«

»Na, in meinen inneren Räumen«, ich schaute mich um, »und wenn mich nicht alles täuscht, auf dem Weg zu meinem Raum der Möglichkeiten.«

»Ah!«, antwortete er wissend, »und was hast du als Erstes gelernt in diesem besonderen Raum?«

Ich musste nachdenken und sagte dann ein wenig kleinlaut »Dass es viele Möglichkeiten gibt in meinem Leben, fast unendlich viele Möglichkeiten …«

Er antwortete diesmal nicht, sondern wartete gespannt darauf, was ich als Nächstes sagen würde.

Ich zögerte erst, aber dann drang es doch zu mir durch: »Na klar, ich habe so viele verschiedene Möglichkeiten hierherzukommen und wollte mich an dieser einen festhalten, die ich schon kannte. Ist das so?« Ich war ganz aufgeregt. Wenn das stimmte …

Ajuna nickte zufrieden: »Du hättest niemals diesen Raum erschaffen, wenn du nicht mit den vielen Möglichkeiten hättest arbeiten wollen. Deshalb musstest du diesmal auf einem anderen Weg in deine inneren Räume zurückkehren.« Er zwinkerte mir freundlich zu. »Fast so was wie eine kleine Prüfung, wenn du so willst!«

»Oh«, entfuhr es mir. So war das also. Deshalb kam ich erst jetzt wieder zurück.

»Und auch, weil es eine gewisse Zeit braucht, bis sich dein ganzer Organismus, deine Zellen und dein Körper überhaupt auf diese neue Schwingung einpendeln.« Fast entschuldigend fügte er noch hinzu: »Auch wenn es hier keine Zeit gibt …«

»Du meinst, ich bin in einer anderen Schwingung? Jetzt gerade?« Ich hatte gar nichts bemerkt. Oder doch?

»Aber natürlich, oder glaubst du, solche Erlebnisse hinterlassen keine Veränderungen? Du selbst hast doch festgestellt, dass dies eine der größten Erfahrungen war, die du je erlebt hattest.« Er schaute mich erwartungsvoll an. »Stimmst du mir zu?«

Ich nickte langsam, musste aber erst einmal die ganzen Gedanken sortieren, die dazu aufkamen. Klar war ich verändert, ich hatte das Gefühl, ich strahlte mehr als vor meinem ersten Besuch. Auch war ich irgendwie glücklicher. Die Meditationen fielen mir leichter, sie hatten eine andere Tiefe. Und aus irgendeinem Grund waren mir meine alltäglichen Sorgen abhandengekommen. Wenn ich so darüber nachdachte, hatte sich wirklich enorm viel verändert in meinem Leben. Mir war das bisher nur nicht wirklich bewusst geworden. »Du hast recht, Ajuna. Vollkommen recht. Ich habe das Ganze als völlig normal hingenommen. Es wird mir tatsächlich gerade erst bewusst …« Ich war doch ziemlich erstaunt darüber, wie ich das so einfach als alltäglich betrachten konnte. Dabei war diese Veränderung riesig. Irgendwie war mir das auf einmal ein bisschen peinlich.

»Nein, nein, Saskia, bitte nicht!«, unterbrach Ajuna gleich diese schädlichen Gedanken. »Das führt zu nichts!« Fast klang das ein wenig streng. »Es ist wichtig, sich immer wieder selbst zu überprüfen, was es an Veränderungen gegeben hat. Nur dadurch, dass du es dir bewusst machst, kommst du einen Schritt weiter auf deinem Weg zu dir. Verstehst du?«

Ich verstand. Und wie ich es verstand. So oft hatte ich zu meinen Teilnehmern gesagt: »Seid achtsam, wenn ihr jetzt nach Hause fahrt, ihr seid in einer anderen Schwingung!« Manchmal bin ich dafür sogar ausgelacht worden: Andere Schwingung, nein, das spürten sie nicht. Und doch konnte ich es deutlich wahrnehmen. Und jetzt stand ich hier und hatte selbst nicht einmal so eine große Veränderung mitbekommen.

»Das ist gut so, so stellst du dir in Zukunft immer wieder die Frage: Was ist anders? Du wirst erstaunt sein, wie viel sich täglich wandeln wird bei dir.« Ajuna nahm meine Hand und legte seine darauf.

Sofort durchströmte mich seine Liebe und Fürsorge und ich konnte das Gesagte ohne jedes Widerwort vollkommen annehmen. Ja, ab sofort werde ich noch mehr darauf achten, was sich verändert hatte in meinem Leben. Ich begriff, wie wichtig das war. »Ach Ajuna, was täte ich nur ohne dich!«, seufzte ich. »Ich bin immer da!«, war seine trockene Antwort. »Immer!«, betonte er noch einmal. »Du musst nur lernen, genauer hinzuhören!«

»Und dem zu vertrauen, was das so aus meinem Inneren kommt«, gab ich schelmisch zurück.

Er lachte, dann nahm er mich noch einmal ganz fest in seine Arme. »Schön, dass du da bist!«, sagte er und ich konnte fühlen, wie ernst ihm diese Worte waren.

Auf einmal fiel mir wieder ein, wie sehr ich doch Ajuna beschimpft hatte, am Ende meines letzten Besuchs, als er so plötzlich verschwunden war. Ich wusste, dass er diese Gedanken hören konnte, also sagte ich nur: »Entschuldige bitte, ich wollte dich nicht wirklich einen Idioten nennen … Ich geriet nur so in Panik!«

»Das ist schon vorbei, denk nicht mehr daran. Beim nächsten Mal wählst du einfach nicht mehr dieses alte Muster von Jähzorn und Wut, dann kommst du auch schneller weiter.« Er sagte das, als ob es das Selbstverständlichste der Welt wäre, das zu tun.

Tief in meinem Inneren gab ich ihm auch diesmal recht. Ich hatte immer die Wahl! Auch daran wollte ich mich in Zukunft wieder erinnern.

Plötzlich drehte er sich schwungvoll um und zeigte auf den kleinen Pfad, der direkt in den Wald hineinführte. »Genug mit der Begrüßung. Wir haben noch viel zu tun. Lass uns beginnen.« Sprachs und setzte sich sofort kraftvoll in Bewegung.

Ehe ich mich versah, war er auch schon im Wald verschwunden. Ich musste ihm schon wieder hinterherrennen, was ich dann auch lachend tat. »Nicht so schnell, Ajuna, ich bin immer noch aus der Puste von der Verfolgungsjagd gerade in der Innenstadt!«

»Welche Verfolgung, in welcher Stadt?«, rief er mir von weiter vorne herausfordernd zu.

Eigentlich wollte ich ihm sofort eine freche Antwort darauf geben, aber der Anblick des Waldes ließ mich schlagartig verstummen. Ich war keine drei Schritte hineingelaufen, als ich die Dunkelheit und die Kälte in diesem düsteren Wald bemerkte. Nein, das war auf keinen Fall Edaahts Wald. Der hier war finster und die Bäume wirkten wie abgestorben, fast blätterlos. Sie standen in großen Abständen zueinander und wirkten wie drohende Ungeheuer. Obwohl er nicht so dicht bewachsen war, schien die Sonne mit keinem einzigen Strahl bis zum Boden vorzudringen. Ich fröstelte. »Ajuna, warte, was ist denn das für ein unheimlicher Wald?«, rief ich ihm hinterher.

Er blieb stehen und drehte sich zu mir um. »Nicht jeder Wald ist schön und sonnendurchflutet. Schon gar nicht hier, auf dieser Seite der Realität, wie du es so passend nennst. Komm, wir müssen zur Waldhütte und es wird immer dunkler. Bald sehen wir nichts mehr.« Ohne Erklärungen ging er schnellen Schrittes weiter auf dem kleinen ausgetretenen Trampelpfad.

»Waldhütte? Was denn für eine Waldhütte? Wir wollten doch zu meinem Raum der Möglichkeiten …«

Ich wollte Ajuna fragen, wieso wir die Richtung geändert hatten, und eigentlich hätte ich noch so viele Fragen, aber er schien nur daran interessiert zu sein, diesen düsteren Ort so schnell wie möglich zu verlassen. Warum nur? Hatte er etwa auch Angst? Ich konnte das sogar sehr gut nachvollziehen. Dieser Ort war wirklich erschreckend und wenig einladend. Beim näheren Betrachten hatten die Bäume ein Gesicht, genau wie Edaaht, aber die hier waren eher grimmig dreinblickende Fratzen. Ihre Augen glühten in Rot- und Grüntönen und sie schienen nicht gerade freundlich zu sein. Ein eiskalter Schauer lief mir den Rücken hinunter. Erschrocken bemerkte ich, dass sie sich bewegten, und ihre kahlen Äste schienen nach mir zu greifen.

Ich fing an zu rennen und stolperte hektisch hinter Ajuna her. Der war inzwischen aus meinem Blickfeld verschwunden, was meine aufkommende Panik noch verstärkte. Ich spürte die Angst in meinem Inneren hochkommen. Sie kroch durch die Beine und durch den gesamten Körper. Dadurch wurde ich automatisch langsamer. »Oh, je!« Ich wollte Ajuna um Hilfe rufen, als ich plötzlich der Länge nach hinfiel. Ich war über eine große Wurzel gestolpert. Hatte mir der Baum da gerade ein Bein gestellt? Und tatsächlich bewegte genau dieser knorrige Stamm einen seiner großen Äste nun langsam auf mich zu. Es sah aus, als wollte er mich ergreifen. Jetzt war es endgültig um mich geschehen. Ich kroch völlig panisch rückwärts, auf allen vieren, um vor diesem Ast zu fliehen. Meine Arme rutschten dabei ab und ich landete unsanft auf dem Rücken. Der Ast kam näher. Plötzlich bemerkte ich, dass mein Kleid strahlend rot geworden war. Rot, die Farbe des Urvertrauens! Verdattert hielt ich inne. Urvertrauen! Natürlich! Ich musste mir vertrauen, dann konnte mir nichts passieren! Raus aus der Angst und Panik, hinein ins bewusste Sein und dadurch in die Liebe. So wie bei Tarja damals. In mir formte sich der Satz: Ich bin eine strahlende, unendlich machtvolle Seele!

Und kaum hatte ich diesen Gedanken gedacht, veränderte sich mein Kleid erneut und strahlte mit einem Mal so hell, dass es schien, als ob es den ganzen Wald beleuchten wollte. Dieser Effekt war so eindrucksvoll, dass es sogar diesen Ort hier freundlicher aussehen ließ. Wie in Zeitlupe stand ich auf und ging mit meinem leuchtenden Kleid auf den ausgestreckten Ast zu. Ich berührte ihn vorsichtig außerhalb jeder Angst. Ohne darüber nachzudenken, sagte ich leise zu dem Ast: »Weißt du, ich bin eine unsterbliche Seele, du kannst mir gar nichts anhaben. Ich bestehe aus nichts anderem als unendlicher Liebe. Das macht mich zu einem enorm machtvollen und völlig unangreifbaren Wesen!« Dabei streichelte ich sanft den knorrigen Ast.

Und wie durch ein Wunder fing dieser scheinbar tote Ast an, kleine zartgrüne Blätter zu bilden. Dies berührte mich wiederum so sehr, dass mein Kleid noch eine Nuance heller strahlte. Wie schön das war.

Dann fiel mir wieder ein, warum ich hierhergekommen war. Ich drehte mich ohne Eile um und ging weiter auf dem kleinen Pfad. Nur mein Innerstes hatte sich verändert. Ich spürte ein unglaubliches Gefühl von Ganzheit und Angekommen sein in jeder Zelle meines Körpers. Mehr schreitend als gehend versuchte ich, Ajuna hinterherzukommen. Ich fühlte mich wie eine Königin. Mein ganzer Körper war erfüllt von diesem Strahlen. Ich genoss jeden Schritt. Und obwohl der Wald sich nicht großartig verändert hatte, war in mir nicht mehr das kleinste bisschen Angst vorhanden. Alles war dem Strahlen in mir gewichen. Und als ich beim nächsten Baum eine kleine Rechtskurve machen musste, sah ich auch Ajuna wieder. Er stand vor einer halb verfallenen Waldhütte und hatte sich zu mir umgedreht. Auch sein Anzug leuchtete so hell, wie mein Kleid. Seine Augen funkelten, als er mich sah. Und als sich endlich unsere Blicke trafen, war es der Blick, den man nur haben konnte, wenn sich die Seelen direkt begegneten.

Fast heiser sprach er leise: »Was für eine Veränderung, liebe Saskia. Du hast es wirklich verstanden! Ich bin unendlich stolz auf dich!« Er schaute mir noch ganz lange tief in meine Augen. Dann drehte er sich bedächtig um und öffnete die Tür der kleinen Hütte.

Dahinter erkannte ich sofort meinen Raum der Möglichkeiten. »Angekommen!«, sagte ich lächelnd und ging durch die Tür.

Zu Hause?

Als ich nun endlich wieder den Raum der Möglichkeiten betrat, wurde ich förmlich von meinen Gefühlen übermannt. Dieser Ort war so angefüllt mit der Energie von allem, was ich bisher gelernt hatte, von allem, was ich über Liebe erfahren durfte, und mit allem, was mich so unendlich glücklich machte. Die wenigen unschönen Erlebnisse schienen keinerlei Wirkung auf diese besondere Magie auszuüben. Ich breitete meine Arme aus und ging ein paar Schritte in dieser Haltung in die Mitte dieses so grenzenlos vertrauten Raumes. Wie schön wieder hier zu sein, dachte ich begeistert. Alles auf dieser Ebene war so viel heller und strahlender als deren andere Seite, meine wahre Realität.

»Hmmhm«, Ajuna räusperte sich etwas gekünstelt.

Ich wusste sofort, was er meinte. »Ja, ja … ich weiß, ich weiß … beides gehört zu meiner wahren Realität«, besänftigte ich ihn schnell.

Theoretisch war mir das inzwischen total klar, aber eben nur theoretisch. Es gab zwischen diesen beiden Ebenen schlicht zu große Unterschiede und es fiel mir schwer, sie zusammenzubringen.