Im Westen nichts Neues von Erich Maria Remarque: Reclam Lektüreschlüssel XL - Erich Maria Remarque - E-Book

Im Westen nichts Neues von Erich Maria Remarque: Reclam Lektüreschlüssel XL E-Book

Erich María Remarque

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Beschreibung

Reclam Lektüreschlüssel XL – hier findest du alle Informationen, um dich zielsicher und schnell vorzubereiten: auf Klausur, Referat, Abitur oder Matura! Differenziert, umfassend, übersichtlich! - Präzise Inhaltsangaben zum Einstieg in den Text - Klare Analysen von Figuren, Aufbau, Sprache und Stil - Zuverlässige Interpretationen mit prägnanten Textbelegen - Informationen zu Autor:innen und historischem Kontext - Hilfreiche Infografiken, Abbildungen und Tabellen - Aktuelle Literatur- und Medientipps - Prüfungsaufgaben mit Lösungshinweisen - Zentrale Begriffe und Definitionen als Lernglossar Von der Schule an die Front: Freiwillig meldet sich der 19-jährige Paul Bäumer zum Kriegsdienst, doch seine Illusionen werden schnell zerstört. Gemeinsam mit seinen Kameraden muss er an der Westfront ums nackte Überleben kämpfen. Erich Maria Remarques Roman ist ein Klassiker der Antikriegsliteratur, der das Grauen des Ersten Weltkriegs schonungslos offenlegt.

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Seitenzahl: 138

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Erich Maria Remarque Remarque

Im Westen nichts Neues

Lektüreschlüssel XL für Schülerinnen und Schüler

Von Sven Jacobsen

Reclam

Dieser Lektüreschlüssel bezieht sich auf folgende Textausgabe:Erich Maria Remarque: Im Westen nichts Neues. Roman. Köln: Kiepenheuer & Witsch, 192022.

 

Diese Ausgabe des Werktextes ist seiten- und zeilengleich mit der in Reclams Universal-Bibliothek Nr. X.

 

E-Book-Ausgaben finden Sie auf unserer Website

unter www.reclam.de/e-book

 

 

Lektüreschlüssel XL | Nr. 15549

2023 Philipp Reclam jun. Verlag GmbH, Siemensstraße 32, 71254 Ditzingen

Gesamtherstellung: Philipp Reclam jun. Verlag GmbH, Siemensstraße 32, 71254 Ditzingen

Made in Germany 2023

RECLAM ist eine eingetragene Marke der Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Stuttgart

ISBN978-3-15-962146-3

ISBN der Buchausgabe 978-3-15-015549-3

www.reclam.de

Inhalt

1. Schnelleinstieg

2. Inhaltsangabe

Kapitel I

Kapitel II

Kapitel III

Kapitel IV

Kapitel V

Kapitel VI

Kapitel VII

Kapitel VIII

Kapitel IX

Kapitel X

Kapitel XI

Kapitel XII

3. Figuren

Paul Bäumer

Katczinsky

Die anderen Freunde

Vertreter des Kaiserreichs

4. Form und literarische Technik

Zum Aufbau

Zur Sprache und literarischen Gestaltung

Motive und Symbole

Die Erzählgestaltung

5. Quellen und Kontexte

6. Interpretationsansätze

Interpretation als Antikriegsroman

Das Gespräch mit einem Toten

Interpretation des Romans als gesellschaftspolitische Kritik

Der biografische Bezug zu Remarque

7. Autor und Zeit

Der Autor

Die Zeit

8. Rezeption

9. Wort- und Sacherläuterungen

10. Prüfungsaufgaben mit Lösungshinweisen

Aufgabe 1: Erklärung der Textintention / des Entstehungskontextes

Aufgabe 2: Interpretation einer Textstelle

Aufgabe 3: Reflexion über Textintention und Rezeption

11. Literaturhinweise/Medienempfehlungen

Verwendete Textgrundlage

Empfehlenswerte umfangreichere Ausgabe

Biografisches über Remarque

Literatur zum Ersten Weltkrieg und die Nachkriegszeit

Literatur über den Roman Im Westen nichts Neues

Empfehlenswerte Webseiten

Filmische Adaptionen

Graphic Novel

Hörspiele/Hörbücher

Theater

12. Zentrale Begriffe und Definitionen

1. Schnelleinstieg

Autor

Erich Maria Remarque (1898–1970), deutscher Schriftsteller

Gattung

Roman

Epoche

Entfaltung der Moderne ab ca. 1910 (Neue Sachlichkeit)

Veröffentlichung

Erste Arbeiten Remarques zum Roman ab 1917 im Lazarett (Kriegsverletzung); Vorabveröffentlichung (Vossische Zeitung) ab 1928; Erstausgabe 1929

Werkaufbau

12 Kapitel, jeweils optisch unterteilt in kleinere Abschnitte mit Handlungsepisoden

Ort und Zeit der Handlung

Die Jahre 1916 bis 1918 des Ersten Weltkriegs (1914–1918); Westfront und Heimatbesuch des Ich-Erzählers

Rezeption sowie Adaption

Bereits mit der Vorabveröffentlichung werden erste Kontroversen deutlich; bedingt durch die unaufgearbeitete Traumatisierung der Gesellschaft infolge des Krieges und die politische Radikalisierung in der Weimarer Republik. Der Roman wird schnell zum nationalen und internationalen Bestseller. Drei Verfilmungen und zahlreiche Adaptionen in Theateraufführungen oder als Hörspiel sowie der anhaltende Einfluss auf den Kunstbetrieb zeugen von der Bedeutung des Romans als Weltliteratur.

Bereits wenige Tage nach Veröffentlichung der ersten Trailer zur Großes Interesse am FilmNeuverfilmung des Romans Im Westen nichts Neues unter der Regie von Edward Berger (2022) wurde die Zahl der Kommentare beim Anbieter Youtube vierstellig. Das gelingt nur Produktionen, die weltweit große Erfolge feiern. Hunderte der Kommentare beziehen sich auf den Roman selbst, würdigen ihn als Meisterwerk, beschreiben die intensive Lektüre und dass es nicht möglich gewesen sei, den Roman zur Seite zu legen. Andere bringen die Hoffnung zum Ausdruck, dass der Film dem Roman gerecht werde.

Manche Kommentatoren offenbar deutscher Herkunft sehen es aus einer mutmaßlich politisch geprägten Gesellschaftspolitische Motive?Motivation heraus als wichtig an, dass auch die (wie es in den Kommentaren heißt) »deutsche Perspektive« bzw. Wahrnehmung des Krieges gezeigt werde und nicht nur der klischeehafte »böse Deutsche« in den Produktionen Hollywoods. Es finden sich Kommentare aus der Ukraine bzw. ukrainischer Flüchtlinge, die über den Roman und seine Neuverfilmung auf das Kriegsleid des russisch-ukrainischen Konflikts verweisen und dabei erwähnen, dass der Roman Remarques in der Ukraine Schullektüre gewesen sei. Und es gibt Kommentare, die die damalige Generation auf den Schlachtfeldern als im Vergleich zu heute wertvoller behaupten (was auch immer das heißen soll). Die Heroisierung des Krieges von 1914–18, wenn nicht gar seine Verklärung im Jahr 2022, in dem es für eine schier überwältigende Zahl ungelöster Probleme keine Antworten zu geben scheint und die Leute anfangen, sich ihre persönliche Ausflucht aus der beunruhigenden Gegenwart zurechtzulegen, ist in diesen Kommentaren unübersehbar und erinnert in Teilen verblüffend an die Gespräche, die der Ich-Erzähler Paul Bäumer im Roman während seines Heimaturlaubs am Stammtisch mit dem Direktor und seinem Deutschlehrer führt.

Kurzum: Es gibt nicht viele Romane, die so vielen Menschen auch gut 100 Zeitloser KlassikerJahre nach ihrem Erscheinen etwas zu sagen haben, als wäre alles ganz neu. Und auch heute hat der Roman wie im Jahr 1929 das Potential, die Menschen in politische Kontroversen zu treiben, wie der Blick in die Kommentare zu den Filmtrailern beweist.

Das Buch erzählt die Geschichte des Oberstufenschülers Paul Bäumer, der mit seinen Mitschülern voller Patriotismus freiwillig in den Krieg zieht und im industrialisierten Massensterben durch Artillerie und Giftgas alle Illusionen verliert. Der tägliche Kampf ums nackte Überleben nimmt ihm die Fähigkeit, sich in der Normalität der eigenen Familie und einer zumindest denkbaren Zeit nach dem Krieg zurechtzufinden. Nach und nach verliert er den einzigen Halt, den er in diesem Inferno hat – Freunde und Kameraden. In den letzten Tagen des Krieges fällt er selbst. Erich Maria Remarque hat mit diesem Roman auf Anhieb den Nerv der Zeit getroffen, indem er eine Sprache fand, die nur wenige Jahre nach Ende des Weltkriegs Millionen aus der Seele sprach oder zum wütenden Widerspruch reizte. Das hält bis heute an. Der folgende Lektüreschlüssel versucht das Werk zu analysieren, die Rezeptionsgeschichte nachzuzeichnen und denkbare Deutungen aufzuzeigen.

2. Inhaltsangabe

Kapitel I

Der Ich-Erzähler beschreibt den seltenen Fall einer geradezu verschwenderischen Versorgung mit Lebensmitteln und anderen Genüssen wie Rauchwaren im Hinterland der Frontlinie nach einem der üblichen 14-tägigen Fronteinsätze. Der Grund hierfür ist folgender: Ein unerwarteter Feuerüberfall der feindlichen Artillerie am letzten Tag hat fast die Hälfte der Einheit vernichtet, die Feldküche wurde nicht rechtzeitig informiert und hat entsprechend die Hohe Verluste, unerwartet viel ProviantVerpflegung für die volle Einheit zubereitet. Die überlebenden Soldaten erhalten nach einer dringend notwendigen Schlafpause – an der Front ist im Dauerfeuer kaum an Schlaf zu denken – ihr Essen allerdings nicht ohne Weiteres; die Versorgungslage des Heeres ist mit fortdauerndem Krieg schlechter geworden, und es gibt nichts zu verschenken. Nur der zufällig vorbeikommende Kompanieführer kann verhindern, dass die Soldaten dem widerstrebenden Versorgungstrupp gegenüber handgreiflich werden, der sich weigert, die für die komplette Einheit vorgesehene Verpflegung vollständig zu verteilen. Der Offizier befiehlt die Herausgabe, weil die Männer die Nahrung brauchen.

Der Ich-Erzähler Paul Vorstellung der wichtigsten FigurenBäumer stellt einen enger befreundeten Kreis aus drei weiteren 19-Jährigen (Kropp, Leer, Müller), Schüler wie er selbst, und vier Arbeitern und Handwerkern (Tjaden, Haie Westhus, Detering, Katczinsky) vor. Sie alle blicken zum 40-jährigen Katczinsky (kurz: Kat) auf, der ihnen beigebracht hat, wie man an der Front überleben kann (dies wird in den Folgekapiteln deutlich). In einer nächsten Szene wird erzählt, wie die Männer sich mit selbst zusammengebastelten, mobilen Latrinenkästen in einer blühenden Wiese hinhocken und für eine längere Zeit ohne Scheu voreinander Skat spielen. Sie zeigen sich erfinderisch, um dem harten Kriegsalltag noch die kleinsten Freuden abzugewinnen.

Allerdings gilt es auch, verletzte Kameraden zu besuchen. Einer von ihnen, Der sterbende Kamerad FranzFranz Kemmerich, wurde schwer verwundet. Ein Bein musste amputiert werden und alles deutet darauf hin, dass er im Sterben liegt. Kemmerich hat noch nicht mitbekommen, dass eines seiner Beine amputiert wurde. Er möchte deshalb Müller sein gutes Paar Stiefel nicht aushändigen. Die Freunde überreden einen Sanitäter, dem Verwundeten Morphium gegen die Schmerzen zu geben. Als sie gehen, regen sie sich vor der Baracke über einen Brief ihres Lehrers Kantorek auf, in dem er sie als die eiserne Jugend bezeichnet, obwohl sie sich zermürbt fühlen.

Kapitel II

Der Ich-Erzähler macht sich Gedanken über das Unabgeschlossene, das sie alle als mittlerweile Zwanzigjährige prägt. Daheim liegt die Schullektüre, die zum Zeitpunkt des Aufbruchs in den Der Krieg als EinschnittKrieg gelesen wurde, und im Vergleich zur Elterngeneration ist das eigene Leben noch nicht in die Halt gebenden Routinen von Beruf und Familie geführt worden. Man kenne nur etwas Schwärmerei und verfüge über wenig Erfahrungen abgesehen von denen des Krieges. Anschließend entschuldigt er Müllers Absicht, sich die Stiefel als SymbolStiefel Kemmerichs sichern zu wollen. Es ist schließlich eine nüchterne Tatsache, dass ihm – im Gegensatz zum verwundeten Kameraden – die Stiefel noch etwas nutzen. Würde Kemmerich die Stiefel noch gebrauchen können, ginge Müller für seinen Kameraden sogar barfuß über Stacheldraht.

In einem Rückblick beschreibt der Ich-Erzähler dann die Zeit der Grundausbildung nach der freiwilligen Meldung zum Fronteinsatz. Den romantisch-patriotischen Enthusiasmus haben sie alle schnell verloren. Der Unteroffizier Himmelstoß, in Friedenszeiten Briefträger, hat sie mit Schikanöse Grundausbildungschikanösen Maßnahmen dazu getrieben, die eigene Persönlichkeit aufzugeben und nicht nach dem Sinn hinter dem Drill oder den stupiden Strafen zu fragen. Als Himmelstoß den stillen Trotz der vier Oberstufenschüler bemerkt hat, ließ er keine Gelegenheit aus, sie zu demütigen. Den Ich-Erzähler ließ er beispielsweise mit Handschaufel und Handbesen im Winter Schnee räumen, bis ein höherer Offizier das wütend beendete. Die jungen Männer versuchten, unauffällig Widerstand zu leisten, was die Situation verschlimmerte. Allerdings zeigt sich der Ich-Erzähler Paul überzeugt, dass diese Zeit sie letztlich doch auf die Härte des Stellungskriegs vorbereitet hat und die nötige Rohheit, Misstrauen und Vorsicht förderte, aber auch Zusammenhalt und Kameradschaft.

Paul schildert nach dem Rückblick auf die Grundausbildung die letzten Stunden des verletzten Kameraden Franz Kemmerich im Lazarett. Sein körperlicher Verfall ist jetzt auch Franz selbst bewusst. Wehmütig spricht er darüber, wie das Leben hätte eigentlich aussehen können. Die Versuche Pauls, ihn aufzumuntern, sind vergebens; er sagt schließlich, Müller möge seine Stiefel bekommen und bittet, dass seine ihm im Lazarett gestohlene Uhr, falls sie wiedergefunden werde, seiner Familie geschickt wird. Paul schaut verzweifelt dem Genaue Beobachtung des SterbendenSterbenden zu und denkt darüber nach, dass dieser Anblick der Welt gezeigt werden müsste. Als Franz schließlich röchelt, läuft Paul los, einen Sanitäter zu holen, doch Franz ist inzwischen gestorben. Der Sanitäter bittet den Ich-Erzähler, die Habseligkeiten des Toten schnell mitzunehmen, da das Bett für die vielen Verletzten gebraucht werde. Paul kehrt zu seinen Kameraden zurück. In der Ferne ist der Kampf zu hören. Er gibt Müller die Stiefel, die ihm gut passen.

Kapitel III

Die hohen Nachschub wegen der hohen VerlusteVerluste werden mit Soldaten ersetzt, die noch jünger sind als die Kameraden um Paul.

Katczinsky kommt hinzu und befragt einen der jüngsten Soldaten nach der Ernährung. Der berichtet, man habe praktisch nur Lebensmittel aus Steckrüben bekommen. Katczinsky führt den Jungen etwas beiseite und spendiert ihm einen gehaltvollen Bohneneintopf mit Fleisch, den er wie so oft auf unerklärliche Weise hat besorgen können. Er erinnert den Jungen daran, in Zukunft eine kleine Gegengabe in Form von Zigaretten bekommen zu wollen, und lässt ihn dann aber doch umsonst zugreifen. Paul beschreibt anschließend die geradezu übersinnlichen Fähigkeiten Katczinskys ErfahrungenKatczinskys oder Kats, wie er ihn liebevoll nennt, überall etwas Nützliches aufzutreiben, ob es nun Lebensmittel, Holz oder Gewürze sind.

Anschließend erzählt Paul von einer Diskussion, in der es Kritik unter den Soldatenkritisch um die Frage geht, wie der Krieg zu beenden sei. Katczinskys Ansicht, der Krieg wäre bei gleicher Bezahlung und gleicher Verpflegung bereits beendet, führt zu anderen Vorschlägen und schließlich zu Anekdoten, die den obrigkeitsstaatlichen Charakter der Armee des Kaiserreichs illustrieren und die Ursachen dafür ergründen. Der bedingungslose Gehorsam gegenüber den Vorgesetzten zeigt sich in mitunter absolut sinnlosen Strafmaßnahmen, die die Soldaten über sich ergehen lassen.

Schließlich wird rückblickend beschrieben, wie sich die Freunde an ihrem besonders schikanösen Ausbilder Rache an HimmelstoßHimmelstoß gerächt haben. Sie lauerten ihm auf, stülpten ihm ein Tuch über den Kopf und verprügelten ihn unerkannt.

Kapitel IV

Pauls Einheit muss zu Schanzarbeiten und GefahrenSchanzarbeiten an die Front. Die erfahrenen Soldaten ertragen den Artilleriebeschuss während der Fahrt nach vorne, die Neuen nicht. Katczinsky ahnt, dass es in der Nacht schweres feindliches Feuer geben wird. Paul denkt daran, wie der Mensch an der Front vertiert und sich auf der Suche nach Deckung in die Erde und den Dreck einwühlt. Der Erde verdanke der Soldat, dass er überlebe. In der Nacht scheint der Mond und taucht die Landschaft in ein schummriges, fast idyllisches Licht. Je näher die Soldaten der Front kommen, desto heller wird es durch die laufend verschossenen Leuchtraketen. Die Verlegung des Stacheldrahts ist im Dauerfeuer gefährlich, und schließlich wird die Einheit voll erfasst.

Ein junger Soldat verliert die Nerven und sucht bei Paul wie ein Kind Schutz. Dass er sich dabei vor Angst, Tod und grauenvolle BilderAngst in die Hose macht, ist ihm hinterher peinlich; Paul hingegen ist bereits abgestumpft und rät ihm, die Unterhose einfach wegzuwerfen. Es gibt Verluste in der Einheit und unter den Zugpferden. Das Geschrei der verletzten Tiere zerrt an den Nerven, vor allem der Bauer Detering möchte das Leiden der grauenvoll verletzten Tiere mit Gnadenschüssen beenden. Die Männer sind vor Entsetzen in Schweiß gebadet, bis endlich das letzte Pferd erlöst ist. Detering kommt nicht darüber weg, dass die Tiere mit in den Krieg hineingezogen werden.

Auf dem Weg zurück gerät die Einheit erneut unter schweres Artillerie und GasArtilleriefeuer. Paul beschreibt, wie die Männer regelrecht durch die umherfliegenden Erdmassen begraben oder selbst durch nahe Einschläge hochgeworfen werden. Sie müssen auf einem Friedhof in Deckung gehen. Auf einmal stellt Katczinsky fest, dass Gasgranaten verschossen wurden. Manche schaffen es nicht rechtzeitig, die Gasmasken aufzusetzen, die unerfahrenen Soldaten reagieren ungeschickt und ein weiterer kurzer, aber schwerer Beschuss wühlt den Friedhof um. Überall liegen Särge und Leichen.

Katczinsky würde am liebsten einen Leid der Verletzten und LebendenSchwerverletzten durch einen Schuss aus dem Revolver erlösen, doch es gibt Zeugen; schließlich werden die Überlebenden auf Fahrzeuge verladen und im einsetzenden Regen zurückgebracht.

Kapitel V

Während die Männer damit beschäftigt sind, sich so gut es geht von den Läusen zu befreien, bekommen sie mit, dass Himmelstoß zu ihnen strafversetzt wurde, weil er den Sohn eines Politikers schikaniert hat. Sie unterhalten sich über ihre Pläne für die Zeit nach dem Eine Zukunft nach dem Krieg?Krieg bzw. darüber, was sie machen würden, wenn auf einmal Frieden wäre. Die Wünsche reichen von sauberen Betten und Frauen bis hin zu bestimmten Berufswünschen.

Auf einmal kommt Himmelstoß zu ihnen. Er ist selbst etwas verlegen, weil er weiß, wie sehr ihn die Männer eigentlich hassen. Die reagieren auch respektlos, obwohl Himmelstoß im Rang über ihnen steht. Besonders Tjaden beleidigt ihn ganz offen. Außer sich geht Streit mit HimmelstoßHimmelstoß, um den Vorfall zu melden. Die Freunde unterhalten sich weiter über die Schulzeit und fangen an, ihren Lehrer Kantorek zu parodieren. Himmelstoß kommt mit einem Offizier zurück, um Tjaden bestrafen zu lassen, doch der wurde von seinen Freunden gewarnt und ist verschwunden. Es kommt zu weiteren verbalen Ausfälligkeiten zwischen den Freunden und Himmelstoß. Während der folgenden Untersuchung berichtet Paul von den Schikanen in der Grundausbildung, weshalb der Offizier Verständnis für die Freunde zeigt, nur eine milde Strafe verhängt und Himmelstoß maßregelt.

In der folgenden Episode erzählt Paul, wie er mit Katczinsky zwei Gänse stiehlt, was trotz der Gefahren gelingt. Die beiden verbindet eine besonders enge Enge FreundeFreundschaft. Sie bereiten die Gänse zu, essen und nehmen den anderen aus ihrer Gruppe kameradschaftlich etwas mit.

Kapitel VI

Gerüchte über eine Feindoffensive machen die Runde; die Einheit wird an die Dritte FlandernschlachtFront verlegt. Auf dem Weg kommen sie an bereitgestellten Särgen vorbei, was die Stimmung drückt und für Galgenhumor sorgt. Paul macht sich bei der Warterei im Unterstand Gedanken über den Zufall, der ihm bereits das Leben rettete, anderen aber nicht. Auch gilt es, sich der Ratten zu erwehren, die die ohnehin kargen Rationen wegfressen und listig alle Schutzvorkehrungen umgehen. Die Neuen werden von den Erfahreneren auf die für den Grabenkrieg geeigneteren Waffen hingewiesen, z. B. wird geraten, im Nahkampf einen Spaten zu verwenden anstatt des Bajonetts.

Abb. 1: Die Dritte Flandernschlacht. Krankenträger waten durch den Schlamm – Quelle: Sammlung des Imperial War Museums

Dann setzt das feindliche Artilleriefeuer ein. Über drei Tage dauert das Ein InfernoInferno an, zerstört große Teile der Stellungen und tötet zahlreiche Männer; immer wieder erleidet jemand einen Nervenzusammenbruch und droht vor Angst wahnsinnig zu werden. Als der Angriff der Franzosen erfolgt, leisten die Deutschen erbittert Widerstand und beide Seiten geraten im Nahkampf in einen Blutrausch. Über Tage wogt die Schlacht und auf jeden irgendwie abgewehrten Angriff erfolgt ein Gegenangriff. Paul beschreibt grausame Szenen und schlimmste Verwundungen. Auch Himmelstoß verliert kurzzeitig die Nerven, versucht sich zu verstecken und wird von Paul mit Tritten und Beschimpfungen zum Kampf gezwungen. Als die ausgeblutete Einheit schließlich zurückverlegt wird, haben von den 150 Mann nur 32 überlebt. Auch Haie Westhus liegt im Sterben. Der Angriff der Franzosen wurde abgewehrt und nur wenige hundert Meter Boden wurden preisgegeben.

Kapitel VII