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Die junge Isländerin Ingiborg wird von einer Wikingermeute auf ihr Drachenschiff entführt. Sie lernt auf grausame Art, was es heißt, eine unfreie Frau zu sein. Eine Mitgefangene nimmt sich ihrer an, zeigt ihr die Tricks und Kniffe der Wikingerhuren. Beide Frauen können unterwegs fliehen und entkommen den Nordmännern. Ingiborg findet nach ihrer Flucht eine Bleibe in Haithabu. In einer Schänke kümmert sie sich um den Durst der Männer und die Huren. Sie findet einen Gemahl, doch der fällt im Kampf um Haithabu. Die junge Witwe wird vom König aus der Wikingerstadt vertrieben. Mit Hilfe eines Sachsen, der ihr sexuell verfallen ist, will sie am anderen Ufer der Schlei ein neues Hurenhaus bauen. Der christlichen Kirche missfallen ihre Pläne, doch mit den Waffen einer Frau bekehrt sie Pater Adalbald zu einer friedlichen Co-Existenz. Ingiborgs Hurenhaus in Slesvig blüht, doch da geschieht ein heimtückischer Mord. Weitere könnten folgen, und wieder muss sie fliehen. Thorbjörn, ein junger Schiffsführer bittet sie, mit ihm nach Island zu fliehen. Kann Inga ihre Vergangenheit vergessen und alles abschütteln, was man ihr angetan hatte? Ein historischer Roman voller Erotik von Nielsen Bórg nur für Erwachsene.
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Seitenzahl: 148
Veröffentlichungsjahr: 2022
Ingiborg
Verloren
unter Wikingern
von
Nilsen Bórg
Collectors Edition
LETTEROTIK
Nilsen Bórg
… widmet sich vornehmlich erotischer Wikinger-Literatur. Dort geht es gemeinhin etwas rauer zu, doch ist erst einmal die Liebe im Spiel, werden auch derbe Nordmänner zu sanften und zärtlichen Liebhabern.
Gute Unterhaltung mit Geschichten aus dem Norden von vor mehr als tausend Jahren!
Die Wikingerhure
Die Frau im Bugsteven duckte sich tief unter die Robbenhäute, die der Krieger über ihr ausgebreitet hatte. Trotzdem durchnässten sie die masthohen Wogen, die ihre wütenden Fluten und ihre Gischt über das Drachenschiff schickten. Ingiborg Eiriksdóttir fror, lange hatte sie es bei solchem Wetter nicht mehr auf einem Schiff aushalten müssen. Wenn sie ehrlich war: noch nie. Einmal war sie mit einem Fischer aufs Meer gefahren, doch als das Wetter schlecht geworden war, hatten sie einfach kehrt gemacht und waren zurück in den Fjord gerudert.
Als Tochter des Jarls Eirik hatte sie im Dorf auf Island bessere Zeiten erlebt, bis eines Tages diese mordlustige Meute von Wölfen im Fjord aufgetaucht war. Fürchterlicher als Fenrir, der Fenriswolf, der dem Gott Thyr die Hand abgebissen hatte, hatten sie in dem kleinen Ort gewütet. Kein Mann, kein Krieger war am Leben geblieben, alte Frauen und Greise hatten sie abgeschlachtet. Kinder und junge Frauen hatten sie auf ihre Schiffe gezerrt. Ingiborgs Zukunft war ungewiss. Sicher würde man sie als Sklavin gewinnbringend verkaufen oder auf eigenen Höfen in ihrer Heimat als Arbeitskräfte nutzen. Es gab eine weitere Möglichkeit, doch an die wollte Ingiborg nicht denken. So jung sie war, wusste sie doch, was Männer mit Frauen anstellen konnten. Kerle, wie diese Seewölfe, fragten nicht lange. Sie nahmen, was sich ihnen bot und das mit brutaler Gewalt. Ingiborg war hübsch. Sie hatte auch schon geblutet, also wäre sie im heiratsfähigen Alter. Doch ihrem Vater war keiner vornehm genug gewesen, sie zur Frau zu nehmen. Und der Krieger, der sie auf seinen Schultern an Bord der Snække getragen hatte, würde sie sich einfach nehmen, ohne zu fragen. Der Sturm, der sie nach Süden getrieben hatte, wurde schwächer und als die Sterne aufgingen, hisste die Mannschaft das große Rahsegel. Die drei Schiffe würden auch in der Nacht ihren Weg finden. Odin hatte ihnen am Himmel die Lichter gesetzt, nach denen sie sich richten konnten. Die Tierhäute wurden zur Seite geschlagen und im Sternenlicht erkannte Ingiborg ihren Entführer. Er nahm seinen Schwertgürtel und das Messer ab, legte es unter die Bank des Vorstevens und beugte sich über sie.
„Mach Platz“, herrschte er sie an und Ingiborg kroch ängstlich bis in die letzte Ecke ihres kleinen Unterschlupfs. Der Mann mit den breiten Schultern schlüpfte unter die Felle. Sie spürte seine Hände an ihrem Körper, mit denen er sie an sich zog. Sie drückte ihn weg, doch sie kam gegen seine gewaltigen Kräfte nicht an.
„Hör zu“, knurrte er.
„Es gibt genau zwei Möglichkeiten für dich. Du tust, was ich von dir erwarte – und du tust es gut – oder ich opfere dich dem Meeresgott Ägir. Rán wartet bereits in der Tiefe unter dem Schiff auf solche, die ihr Leben nicht zu schätzen wissen.“
Ingiborg spürte, wie derbe Hände nach ihr griffen, ihr Wickelkleid auseinanderzerrten und Besitz von ihrem Körper nahmen. Es schmerzte, als die großen Hände ihre Jungmädchenbrüste kneteten, eine Hand dann tiefer glitt und ihre Beine zum Spreizen zwang. Ein riesiger Finger drang in ihren Schoß ein und Ingiborg schrie leise auf. Der Krieger zog ihn zurück und betrachtete das Blut an ihm.
„Du hast noch keinem Mann gehört? Das ist in deinem Alter selten. Aber meinetwegen. Ich werde dir zeigen, wie es geht. Ich werde dich reiten, bis du wund bist.“
Der Kerl stank nach Met, Blut und Schweiß, als er sich auf Ingiborg wälzte. Er hatte sich seit dem großen Morden noch nicht gewaschen. Er stöhnte laut, während er seinen mächtigen Riemen in sie presste. Ingiborg schrie vor Schmerz, was ihr aber nur höhnisches Gelächter der restlichen Mannschaft einbrachte.
„Hört nur, wie sie quiekt! Thorulf, steck ihr deinen Hammer nicht so tief rein, sonst bekommt sie noch Schluckbeschwerden!“
„Soll ich dir helfen und ihr das kleine Mäulchen stopfen, das sie so dermaßen weit aufreißt?“
„Hör auf zu schreien oder ich muss dich knebeln!“, herrschte Thorulf das Mädchen an und stieß mit grobem Schwung in sie hinein. Ingiborg biss sich auf ihre Lippen, bis diese bluteten. Sie glaubte, die Zeit wäre stehen geblieben. Der Krieger fickte sie brutal in ihr Fötzchen, das so etwas noch nie erlebt hatte. In diesem Moment zweifelte sie daran, dass Frauen außer Schmerz und Pein noch etwas anders dabei empfinden könnten. Immer wuchtiger wurden die Stöße und Ingiborg glaubte, dass er ihre Eingeweide zerreißen würde. Laut grunzend kam er zum Höhepunkt und sie spürte ihn heiß in sich kommen. Er überschwemmte sie mit seinem Saft und das Mädchen fühlte es aus sich herausquellen und überall an sich herunterlaufen. Sie sah Sterne vor ihren Augen tanzen, alles flimmerte und ihr war schlecht. Sie schubste den Krieger zur Seite und sprang auf. Mit einem Satz war sie an der Reling und würgte das Wenige aus sich heraus, was sich in ihrem Magen befand. Hatte sie gehofft, damit auch das Erlebte loszuwerden, hatte sie sich getäuscht. Noch immer hatte sie den atemberaubenden Gestank von dem Wikinger in der Nase und sie würgte und würgte. Sie fühlte sich plötzlich von hinten gepackt. Ein weiteres Glied drang in sie ein und nahm sie mit brutalen Stößen, die keine Rücksicht oder Gefühle für andere kannten. Nur die eigene Befriedigung zählte. Der Blutrausch, der das Adrenalin während eines Kampfes durch den Körper pumpte, wollte befriedigt sein. Der Krieger, Herr über Leben und Tod, wollte seine Allmacht fühlen und verging sich an den Schwachen. Ingiborg hielt sich krampfhaft am Dollbord des Drachenbootes fest. Sie fühlte die harten Stöße in sich und kaum, dass ihr Peiniger seinen Samen in ihr abgespritzt hatte, war schon der nächste bei und in ihr.
„Wenn sie vorne noch Jungfrau war, dann doch bestimmt hinten auch!“, hörte sie einen Mann rufen.
„Das werde ich mal testen!“, brüllte einer zurück und trat hinter sie. Sie fühlte, wie er seinen Lustspieß tief in ihrer klitschnassen Möse versenkte, dann herauszog und ihn gegen ihren Schließmuskel drückte. Sie schrie gellend auf vor Schmerz, als der Phallus sich seinen Weg bahnte und tief in ihren Darm eindrang. Tränen des Schmerzes und des Zorns strömten über ihr Gesicht, bildeten ein Rinnsal des Leids und liefen in den weiten Ozean. Sie fühlte, wie der Krieger, der seinen Riemen in ihren Arsch hämmerte, seine Position veränderte. Es war, als sei er auf eine Kiste gestiegen. Im nächsten Moment war ein weiterer Kandidat hinter ihr und rammte ihr sein steifes Glied in ihre Scheide. Jetzt wurde sie von zwei Männern gleichzeitig gefickt. In Ingiborg starben alle Gefühle. Sie erhaschte noch einen Blick auf den Sternenhimmel und fragte sich, warum ihr das alles geschah. Dann erloschen alle Lichter, alle Schmerzen und alle Gedanken. Sie wurde bewusstlos.
Der Hvannadalshryggur, Islands höchster Vulkangipfel und südöstliche Landmarke vieler Seefahrer, war schon lange am Horizont verschwunden, als Ingiborg erwachte. Um sie herum war es warm, man hatte sie in einige warme Felle gewickelt. Eine Frau saß neben ihr und strich ihr übers Haar.
„Es ist alles gut, Inga. Sie haben aufgehört.“
Ingiborg musterte die Frau neben sich. Sie schien noch nicht alt zu sein, doch ihre Gesichtszüge waren verlebt. Sie kannte sie, denn sie hatte sie in ihrem Heimatdorf gelegentlich gesehen.
„Du bist Birga, die …“
Ingiborg verstummte.
„Sag’s ruhig. Die Hure. Ja, Kind, die bin ich. Als mein Mann nicht mehr von einer Wikingfahrt zurückkehrte, blieb mir nichts anderes, als das zu verkaufen, was ich hatte. Meinen Körper. Und in dem Gestahðs im Dorf half ich dem Wirt, den Umsatz zu steigern. Viele haben ihr Geld bei mir gelassen. Einmal auch dein Vater. Er war ein großzügiger Mann.“
Inga, wie Birga sie nannte, spürte ein dumpfes Ziehen im Unterleib und ein mäßig starkes Brennen. Ihre Hand tastete sich nach unten und sie fand ein Stück Tuch zwischen ihren Beinen, das mit einem duftenden Öl getränkt war.
„Lass es dort, es lindert deine Schmerzen“, sagte Birga leise.
„Wie viele haben mich … benutzt?“
„Du willst das nicht wissen“, antwortete die Dorfhure leise.
„Ich habe sie verjagt, als du nicht mehr zu dir kamst.“
„Danke, Birga. Ich glaube, ich kann jetzt nachfühlen, wie hart dein Leben ist.“
Birga schüttelte ihren Kopf. Ihr blondweißes Haar erinnerte an Flachs und ihr Pferdeschwanz tanzte um ihren Kopf.
„Nein, kannst du nicht. Es hat nichts mit dem zu tun, was sie an dir getan haben. Ich konnte mir meine Kunden aussuchen, du nicht. Und glaub mir, manchmal habe ich sogar meinen Spaß dabei gehabt.“
„Spaß? Was kann daran Spaß machen?“, flüsterte Inga tonlos. Ihre Augen füllten sich erneut mit Tränen.
„Es brennt, nicht wahr? Ich habe eine Salbe, die kann ich dir jedoch nur innerlich auftragen. Sie hilft aber gut. Ich werde sehr vorsichtig sein.“
Inga war alles egal, wenn nur das Brennen aufhören würde. Sie legte sich entspannt zurück und spreizte leicht die Schenkel. Sie fühlte Birgas Hand an ihrem Schoß und fühlte zwei Finger, die von der Salbe ganz schlüpfrig waren, in ihre Scheide eindringen. Wo Birga sie berührte, wurde es angenehm kühl. Das Brennen verflog fast augenblicklich. Dafür meldete sich ein Gefühl, das sie kannte. Es war ein angenehmes Gefühl und manchmal, wenn sie mit sich selbst gespielt hatte, war es richtig schön geworden. Die beiden lagen unter der Bank im Vorsteven und eine Decke, die auch den kalten Wind abhielt, verbarg sie vor der Mannschaft. Birga beobachtete sie gespannt.
„Birga, das ist gut. Es kühlt und …“
„Es tut gut, nicht wahr?“
Inga nickte nur. Sie spreizte ihre Beine noch ein wenig mehr, doch Birga beließ es bei zwei Fingern. Die jedoch tauchten tief in Ingas Schoß, drehten sich und erkundeten jeden Winkel in ihrer Spalte. Es tat ihr so gut, denn wo die Finger sie berührten, kühlten sie angenehm. Dafür entflammte in Inga das andere Gefühl immer mehr. Sie drängte sich an die Hure, die sie sanft in ihre Arme nahm. Die Zärtlichkeit tat Inga gut. Es erinnerte sie an ihre Mutter, die sie ebenfalls immer tröstend in ihre Arme geschlossen hatte, wenn sie krank gewesen war oder sich verletzt hatte. Ihre Mutter war seit langem nicht mehr da. Aber Birga. Und die beugte sich über Inga und küsste sie auf den Mund.
„Wenn du ganz leise bist, mache ich weiter“, flüsterte sie ihr ins Ohr. Inga nickte nur. Was Birga mit ihr machte, war wunderbar. Ihre Finger drangen vorn und hinten in Ingas Löcher ein, kühlten die geschändeten Stellen und entfachten ein Gefühl, bei dem Inga sich sehr zusammenreißen musste, um nicht laut zu stöhnen. Birga half ihr dabei, indem sie Inga mit Küssen den Mund verschloss. Das war fremd, doch nicht unangenehm. Ihre Mutter hatte sie auch geküsst, allerdings nicht so. Inga strampelte, je mehr die Finger sie dort unten reizten. Ihr Körper verkrampfte sich, als das Gefühl übermächtig wurde und sie keuchte laut.
„Hey, was treibt ihr beiden Weiber da unten? Macht ihr es miteinander?“, tönte es aus rauer Männerkehle von oben.
„Halt den Mund, Scheißkerl!“, rief Birga zurück.
„Ihr wollt nicht wissen, wie ihr die Kleine hier zugerichtet habt! Ich brauche all mein Wissen, um sie am Leben zu halten. Sie hat starke Schmerzen!“
Ein undeutliches Brummen und Knurren war von einigen der Seeleute zu hören.
„Warum werfen wir sie nicht einfach über Bord? Ein willkommenes Opfer für Ran. Dann wird sie uns im nächsten Sturm verschonen.“
„Bist du von Sinnen?“, trumpfte Alfgeir, der Schiffsführer, auf.
„Dein Jarl wird dir den Kopf abhauen, wenn du dieses wertvolle Stück Mensch über Bord wirfst. Sie wird ein ordentliches Maß an Hacksilber auf dem Sklavenmarkt bringen. So eine Schönheit will doch jeder haben. Selbst nachdem ihr alle über sie gestiegen seid. Hoffentlich hat sie keiner von euch Zwergenfressern geschwängert.“
Das Murren verstummte. Niemand wagte mehr etwas gegen den Mann zu sagen, dessen Name Speer bedeutete. Alle wussten, dass er ihn zu Recht trug.
„Schwanger?“, flüsterte Inga verschreckt. Birga zog ihre Finger zurück, mit denen sie Inga unter diesen furchtbaren Umständen ein klein wenig Glück vermittelt hatte.
„Mach dir keine Sorgen. Ich habe dich sehr gründlich ausgewaschen, als du ohnmächtig warst. Ich denke, da wird nichts passiert sein.“
Inga lächelte sie an.
„Auch mit deinen Fingern?“, fragte sie leise und Birga nickte ebenfalls lächelnd.
„Womit sonst? Einen wasserspeienden Schwanz habe ich nicht unter meinem Rock.“
Inga beugte sich vor und küsste sie zärtlich und voller Dankbarkeit.
Der stürmische Nordwestwind hatte sie recht schnell von Island fortgetrieben und am nächsten Morgen schon sahen sie die Schafsinseln vor sich. Alfgeir befahl dem Steuermann, die Hauptinsel anzulaufen. Dort würden sie Wasser aufnehmen und dann weitersegeln. Die Føroyar dienten allen Wikingern als Zwischenstation in den nordischen Gewässern. Sie trieben dort auch Handel, denn die Inseln waren karg. Nur ein wenig gastlicher war Hjaltland, die heutigen Shetlandinseln. Es waren Wikingerstützpunkte, auf denen man Handel, aber niemals Händel treiben konnte. Sie waren tabu. Hier wurde niemand überfallen und ausgeraubt.
Halfdan, der Steuermann, kannte die Inseln von früheren Besuchen und nahm Kurs auf eine kleine Bucht, die einen Sandstrand aufwies. Ein klarer Bach sprudelte von den Hügeln herab und mündete in die See. Alfgeir wusste, dass er hier mit keinen Gefahren rechnen musste, darum befahl er Halfdan, das Schiff mit Schwung auf den Sand zu setzen. Eben war die höchste Flut vorbei und der Wasserstand sank. Das Schiff würde trockenfallen und alle Männer konnten an Land gehen. Man hatte das isländische Dorf geplündert und alles, was essbar oder flüssig war, mitgenommen. Die Männer hatten sich eine Pause am Strand verdient. Feuer wurden auf dem Sand entzündet und die Vorräte an Land gebracht. Die Flutkämpfer, wie ihr Schiff hieß, wurde zusätzlich mit Leinen und Ankern vertäut, damit sie nicht bei auflaufender Flut wegtreiben würde. Auch die beiden anderen Schiffe liefen auf den Strand und die Besatzungen begannen, ein Lager aufzuschlagen.
Die gefangenen Kinder und Frauen blieben gefesselt auf den Schiffen zurück und auch auf der Flutkämpfer befanden sich außer Birga und Ingiborg noch ein paar halbwüchsige Fratzen, die jedoch im Laderaum achtern unter dem Steuermannsdeck untergebracht waren. Im Bugraum waren die beiden Frauen allein. Man hatte Birga nicht gefesselt, da man meinte, sie müsse sich frei bewegen können, um das geschundene Mädchen zu versorgen. Die Kleine lag laut stöhnend in den Decken und Fellen und schien fürchterliche Schmerzen zu haben. Alfgeir hatte einige ölige Planen über den kleinen Verschlag decken lassen, der die beiden den Blicken der Mannschaft entzog. Er wollte nicht, dass die kleine Schönheit noch von weiteren Männern bestiegen wurde. Betrunkene Wikingerkrieger waren unberechenbar und so legte der Schiffsführer auch seinen Waffengurt nicht ab, als er zu den anderen an Land watete.
„Weißt du, wo wir sind?“, fragte Inga leise. Birga nickte.
„Ich habe gehört, dass wir auf der Hauptinsel der Färöer sind. Das sollte Streymoy sein. Ganz im Süden liegt ein Ort der Tórshavn heißt. Er kann nicht weit entfernt von hier sein.“
Birga überlegte.
„Kannst du schwimmen?“
Inga nickte.
„Wie ein Fisch. Ich bin direkt am Fjord groß geworden.“
„Wir sollten gegen Morgen, wenn alle betrunken sind, das Schiff verlassen. Wir schwimmen an Land und können zu Fuß den Ort erreichen. Von dort können wir vielleicht mit einem anderen Schiff nach Island zurückfahren.“
„Womit sollen wir das bezahlen?“, fragte Inga überrascht. Birga lachte nur.
„Kind, du hast da zwischen deinen Beinen etwas, das ist wie Gold. Hüte es gut, es kann dir Reichtum bringen, wenn du es richtig einsetzt.“
„Hat es dir Reichtum gebracht?“
Ingiborg war skeptisch. Sie sah Birgas lächelndes Gesicht.
„Wie man es nimmt. Ich bin immerhin noch am Leben.“
„Was du mir gestern gezeigt hast … Ist das auch mit Männern so?“
Birga wiegte den Kopf.
„Nicht immer. Aber wenn du jemanden triffst, dem du wirklich gefällst, der dich vielleicht zur Frau haben möchte, dann schon. Aber wenn du ein Geschäft draus machen willst, um zu überleben, dann tust du gut daran, sie nicht in dich hineinzulassen.“
Inga sah sie staunend an.
„Aber wenn sie nicht in mir sind, wie kann ich sie dann zufriedenstellen?“
Die Dorfhure lachte leise.
„Männer sind dumm. Von Natur aus. Saufen, kämpfen, vögeln. Das ist alles, was sie können. Sie fühlen, was sie fühlen wollen. Wenn du sie nicht hineinlässt, sondern ihren Schwanz sich zwischen deinen Beinen austoben lässt, dabei ordentlich laut stöhnst, merken sie den Betrug nicht einmal. Hast du einen dann doch in dir und er tut dir weh, dann leg deine Hand um sein Glied. Dann kann er nicht tief in dich eindringen. Und du bringst ihn durch sanften Druck dazu, schneller seinen Saft zu verspritzen. Sorge immer dafür, dass er es außerhalb deiner kleinen Fotze tut. Dann kannst du viele Männer glücklich und spendabel machen. Wenn einer dir gefällt und sauber ist, dann kannst du es auch mit dem Mund machen. Schließ deine Lippen um seine Lanze, sauge sanft und lutsche ihn zärtlich. Damit machst du jeden Mann verrückt. Aber lass ihn nur auf deine nackten Brüste spritzen.“
Ingiborg starrte sie mit großen Augen an. Was diese Frau alles wusste. Und wie bereitwillig sie ihr das alles erzählte. Birga war dabei jedoch nicht ganz uneigennützig. Sie wusste, dass die Kerle, wenn sie denn die Wahl hatten, junges, zartes Fleisch bevorzugen würden. Und sie hatten einen langen Weg vor sich. Niemand wusste, was ihnen unterwegs zustoßen würde. Da konnten zwei Frauen, die über dieses Wissen verfügten, leichter mit dem Leben davonkommen.