Interkulturelle Kommunikation - Helga Losche - E-Book

Interkulturelle Kommunikation E-Book

Helga Losche

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  • Herausgeber: ZIEL
  • Kategorie: Bildung
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2014
Beschreibung

Die Fähigkeit, zu kommunizieren bestimmt die Qualität der Beziehung von Menschen. Kommunikation hat viele Seiten: verbal, nonverbal, durch Gestik und Mimik, tasten, fühlen, spüren und Sprache. Welche Schwierigkeiten aber auch Lernfelder entstehen, wenn Menschen unterschiedlicher Kulturen und Sprachen aufeinander treffen? Der erste Teil des Buches beschäftigt sich mit dem theoretischen Hintergrund Interkultureller Kommunikation. Wer oder was bestimmt Kultur? Wie lernt man Kultur? Warum machen die das ganz anders als wir? Behandelt werden auch Probleme in der interkulturellen Begegnung sowie Interaktions- und Kommunikationskompetenzen. Der zweite Teil stellt eine Vielzahl von Interkulturellen Spielen und Übungen vor. Das Besondere an Spielen mit Menschen verschiedener Kulturkreise liegt in dem unterschiedlichen Verständnis und der spezifischen Bewertung von Kommunikation. Alle vorgestellten Spiele sind vielfach erprobt und durch Hinweise zu Zielen, Teilnehmerzahl und benötigtes Material einfach in der Praxis einsetzbar.

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Dieser Titel ist auch als Printausgabe erhältlich ISBN 978-3-940 562-28-9

Sie finden uns im Internet unterwww.ziel-verlag.de

Wichtiger Hinweis des Verlags: Der Verlag hat sich bemüht, die Copyright-Inhaber aller verwendeten Zitate, Texte, Bilder, Abbildungen und Illustrationen zu ermitteln. Leider gelang dies nicht in allen Fällen. Sollten wir jemanden übergangen haben, so bitten wir die Copyright-Inhaber, sich mit uns in Verbindung zu setzen.

Inhalt und Form des vorliegenden Bandes liegen in der Verantwortung der Autoren.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN 978-3-944 708-16-4

Verlag:

ZIEL – Zentrum für interdisziplinäres erfahrungsorientiertes Lernen GmbH Zeuggasse 7 – 9, 86150 Augsburg, www.ziel-verlag.de 5. überarbeitete und erweiterte Auflage 2009

Grafik und Layoutgestaltung:

Petra Hammerschmidt, alex media Zeuggasse 7, 86150 Augsburg

Bildnachweis:

Adrian Schaffrath, Jürgen Sandmann, Shutterstock

Gesamtherstellung:

Friends Media Group GmbHwww.friends-media-group.de

© Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie oder einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlags reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

eBook-Herstellung und Auslieferung: HEROLD Auslieferung Service GmbHwww.herold-va.de

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Einleitende Gebrauchsanweisung

Teil I: Interkulturelle Kommunikation

1.

Kultur und Interkulturelles Lernen

1.1

Wer oder was bestimmt Kultur?

1.2

Warum machen die das ganz anders als wir?

Kulturkreise

Kulturstandards

Kultur: die „kollektive Programmierung des Geistes“

Definition von Interkultur

1.3

Wie lernt man Kultur?

2.

Herausforderungen in der interkulturellen Begegnung

2.1

„Störfall“ Kommunikation

Reden ist nicht nur zweideutig …

Sprachgebrauch vermittelt eigenkulturelle Standards

Fremdsprache: „He’s got a hand like a foot.“

Lass mich hören wie Du sprichst…

Kommunikationsstrategien

Körpersprache: Ganz ohne Worte …

Soziale Beziehungen

Verständigung und Verstehen

2.2

Interaktionsfall/en

Wahrnehmung

Wahrnehmungsvereinfachungen

Weitere Wahrnehmungsverzerrungen

Angst

3.

Internationale Teamarbeit – interkulturelle Zusammenarbeit

Gruppe oder Team? Multikulturell und virtuell?

3.1

Herausforderungen in der Zusammenarbeit internationaler Teams

3.2

Die Säulen effektiver internationaler Teamarbeit

Gemeinsames Ziel und Verständnis vom Ziel

Prozesse und Kommunikation abstimmen

Gegenseitiges Vertrauen

3.3

Von multikultureller Teamarbeit zu interkultureller Zusammenarbeit

Wird unter Teamarbeit überall das gleiche verstanden?

Die kulturelle Herkunft als Basis für Missverständnisse auch in der internationalen Teamarbeit

Kulturell unterschiedliche Konfliktstrategien

3.4

Wichtige Inhalte für die Entwicklung internationaler Teams

4.

Interkulturelle Interaktions- und Kommunikationskompetenz

Was sollte man können?

Was ist unter „interkultureller Kommunikations- und Interaktionskompetenz“ zu verstehen?

Wie wird man interkulturell sozial kompetent?

5.

Interkulturelle Interaktionsübungen

Kultur spielend lernen?

Die Auswahl der Übungen

Übungen sind nicht interkulturell

Was sollte die Leitung können?

Hinweise zum Gebrauch der Übungsanleitungen

Teil II Interkulturelle Interaktionsübungen

Danksagung

Ahnengalerie

Alle in einem Boot

Assoziationen

Bei den Derdianen

Blickkontakt

Blinde Raupe

Blindes Quadrat

Brückenbau

Double

Entscheidung

Farbe bekennen

Fingerskala

Flirten

Fremdes Land

Geschwistersuche

Heiteres Begrifferaten

Hörspiel

Ihre Hoheit und Gefolgsleute

Infokarussell

Internationaler Café-Klatsch

Interview

Kuchentheke

Kulturelle Statue

Magischer Stab

Memory

Multistan

Namensbalken

Neuland

Ohne Worte

Peter und Hans

Plagiat

Plane falten

Reisemesse

Schon gehört?

Spinnennetz

Sprachlos

Sprachmelodie

Stadtführung

Standpunkte

Steckbrief

Strukturierte Kontroverse

Telefonieren

Typisch

Übersetzung

Verbal kopieren

Vertrauenspendel

Völkerball

Wer war’s?

Wichtelfeedback

Wörtlich genommen

Wurzeln schlagen

Zeitkapsel

Zu Gast bei den Albatrossen

Zwei mal Vier

Anmerkungen

Literaturverzeichnis

Die Autorinnen

Vorwort

Nur eins habe ich gelernt.

In meinem Vaterlande heißt es gewöhnlich:

„Lass dich nicht biegen, und wenn es dabei auch zum Bruche kommt.“

In China dagegen gerade umgekehrt:

„Lass dich biegen, aber lass es nicht zum Bruche kommen.“

(Sir Robert Hard nach A. Thomas in Schroll-Machl, 2007)

„Die Fähigkeit, zu kommunizieren bestimmt die Qualität der Beziehung von Menschen. Kommunikation hat viele Seiten: verbal, nonverbal, durch Gestik und Mimik, tasten, fühlen, spüren und Sprache“1. Dass die Kommunikation zwischen Menschen mit so unterschiedlichen kulturellen Ausgangspositionen wie im obigen Zitat von Sir Robert Hard äußerst kompliziert sein kann, lässt sich leicht erahnen. Damit steht auch die Qualität der Beziehungen auf dem Spiel. In der heutigen globalisierten Welt wird es mehr und mehr zu einer neuen Pflichtdisziplin, sich in interkultureller Kommunikation zu schulen, denn Beziehungen mit mehreren Kulturkreisen werden langsam Alltagsnormalität. Und: Obwohl es sich oft schon so „normal“ anfühlt, steckt gerade dahinter die Gefahr, unbemerkt über kulturelle Missverständnisse in der Kommunikation zu stolpern, da die Dynamik einer Kultur sehr nachtragend und oft unbewusst funktioniert.

Es ist uns ein Anliegen, dass unser Buch als ein Baustein in der „Aufdeckung“ dieser Missverständnisse dient.

Mit dieser neuen Auflage wollen wir Menschen sowohl aus pädagogischen Bereichen wie auch aus der Wirtschaftswelt ansprechen. Alle Gruppenleiter, Trainer, Lehrer …– kurz: alle, die mit multikulturellen Gruppen zu tun haben sollen eine praktische Handreichung hinterlegt mit theoretischem Basiswissen in unseren Übungen finden.

Die „neuen“ Übungen in dieser Auflage sind keine Neuheiten an sich, sondern es befinden sich z.B. Klassiker aus der Erlebnispädagogik wie die Problemlösungsaufgabe „das Spinnennetz“ darunter. Die spezielle Perspektive allerdings, der interkulturelle Blickwinkel, unter der diese Übungen und Auswertungen beschrieben werden, mögen für den ein oder anderen noch nicht bekannt sein. Die bereits in vorheriger Auflage beschriebenen Übungen sind größtenteils aktualisiert, bzw. nach neuen Erfahrungen angepasst worden. Alle Übungen sind selbst erprobt und immer wieder anders gespielt worden.

Wir möchten bereits an dieser Stelle darauf hinweisen, dass trotz unserer universalen Anleitungen jede Gruppe aus verschiedenen Menschen in Interaktion besteht und ein jeweils eigenes System bildet. Daher bedarf es grundsätzlich immer der Sensibilität und Empathie der Übungsleitung, um einschätzen zu können, wann welche Übung wie und mit wem zielführend ist und wann vielleicht eher sogar kontraproduktiv.

„Interaktion“ findet eben auch statt zwischen der Übungsleitung, den Teilnehmerlnnen, der Situation, der Laune, dem Können, dem Vor-Wissen. Die Anleitungen sollten daher als Anregungen verstanden werden und nicht als fertige Rezeptur.

Unser Verständnis von interkulturellen Übungen beinhaltet u.a., dass sie Möglichkeiten für jeden einzelnen bieten sollten, auf den anderen zuzugehen ohne sich dabei selbst zu verlieren. Das heißt z.B. für eine bikulturelle Gruppe sollte es Herausforderungen für beide Kulturangehörigen geben und sich nicht nur eine Seite auf die andere zubewegen.

Erlebnispädagogik

Im klassischen Sinne der Erlebnispädagogik kommen wir damit dem Prinzip des Erweiterns der Komfortzone nahe: Nur wenn ich mich hin und wieder am Rand meiner Komfortzone (der Zone des Bekannten, Wohlfühlens, Gewohnten,…) aufhalte und mich dosiert in die Stresszone (der Zone des Neuen, Ungewohnten, Verunsichernden…) bewege, begebe ich mich in die Zone des Lernens und kann damit meine Komfortzone und meine (interkulturelle) Handlungskompetenz erweitern.

Während Erlebnispädagogik ursprünglich in der Jugendarbeit ihren Ausgang nahm, hat sich diese in der Zwischenzeit als Erfahrungslernen (experiential learning, action learning, outdoor training) besonders im Bereich der Teambildung und -entwicklung schon längst im Personaltraining der Unternehmenswelt durchgesetzt. Unserer Meinung nach ist solches Erfahrungslernen auch gerade für das hochaktuelle Thema der „internationalen Teamarbeit“ eine sehr effektive Methode, die Qualität der Teamarbeit zu steigern. Das gilt besonders auch für „virtuelle“ – d.h. über den Erdball verteilte – Teams, denn gerade diese brauchen Möglichkeiten, sich von Angesicht zu Angesicht leibhaftig zu erleben, um dann auch effektiv virtuell zusammenarbeiten zu können. Es reicht nicht aus, nur die allgemeinen Stereotypen und Vorurteile der jeweiligen Kulturen theoretisch zu kennen, um multikulturelle Teamarbeit zu verbessern. Kulturen sind keine statischen Container, sondern dynamisch und ihre Menschen können nicht in feste kulturelle Schubladen geschoben werden. Im interkulturellen Kontext ist es nötig, eine neue und eigene Teamkultur zu entwickeln, in der Empathie und gemeinsam erarbeitete Kommunikationsregeln und -abläufe etabliert werden. So werden die Vorteile der spezifischen individuellen Ressourcen auf der Basis von Wertschätzung genutzt, anstatt die verschiedenen kulturellen Wurzeln abzuschneiden, trocken zu legen.

Diese Art von Teamwork kann nicht nur theoretisch gelernt werden. Die Mitarbeiter müssen konkrete Erfahrungen sammeln, wie miteinander arbeiten in der jeweiligen Kombination funktioniert und was jedes einzelne Teammitglied tun kann, um die Zusammenarbeit zu verbessern. Die erlebnispädagogischen Problemlösungsaufgaben bieten genau dafür Möglichkeiten an und geben viel Raum für „Aha-Erlebnisse“.

Helga Losche/Stephanie Püttker

Einleitende Gebrauchsanweisung

Wahrscheinlich arbeiten Sie mit Menschen aus anderen Ländern.

Sicher arbeiten Sie mit Inländern.

Vielleicht haben Sie auf das Reizwort „interkulturell“ reagiert.

Vielleicht aber auch mehr auf „Interaktion“, „Kommunikation“ oder „Übungen“.

Vermutlich suchen Sie etwas „für die Praxis“.

Eventuell ja auch ein wenig (oder mehr) Theorie.

Für all diese Fälle sind die folgenden Seiten geschrieben.

Wenn Sie zu blättern beginnen, interessieren Sie sich vielleicht zunächst für die Übungen. Spielerisch anmutende Interaktionsübungen machen Laune.

Also warum nicht mit den Übungen beginnen?

Sie sollen den Zugang zu einem Thema erleichtern, das mittlerweile alle Bereiche des Miteinanders in unserer Gesellschaft durchzieht: Bildung, Gesundheit und Soziales, Personalentwicklung ebenso wie den Ein- und Verkauf von Gütern oder Dienstleistungen, Beratung wie Vortrag, um nur einige Beispiele zu nennen.

Der theoretische Hintergrund ist zu verstehen als Hilfestellung, die Erfahrungen einzuordnen, zu verarbeiten und zu erweitern. Da der vorliegende Rahmen allerdings nur eine äußerst komprimierte Darstellung zulässt, entstanden dadurch zwangsläufig Auslassungen.

Für alle, die sich noch eingehender mit dem Thema befassen wollen, finden sich daher am Ende des Buches ausführliche Literaturangaben.

Für all jene, denen der Theorieteil eher zu umfangreich ist, sei auf die schwarz umrandeten Kästchen im Text hingewiesen: darin befinden sich die jeweils wichtigsten Statements.

Und für jene, die sich vielleicht Appetit auf die Theorie holen wollen, beinhalten die grauen Kästchen vorwiegend Beispiele zur Materie.

Auch in diesem Text hat – mangels besserer Alternativen – das große „I“ Einzug gehalten. Das macht manchen Satz vielleicht etwas anstrengender, wird aber (hoffentlich) den vielen Leserlnnen, Trainerlnnen, Teilnehmerlnnen besser gerecht.

Damit wäre aber auch schon das Wichtigste zum Text gesagt. Jetzt liegt es bei Ihnen, wie Sie in Interaktion treten – mit dem Text, den Übungen und vor allem Ihren Teilnehmerlnnen.

Für Erfahrungen mit den Übungen und dem Thema sowie Anregungen dazu, sind wir immer dankbar.

1.

Interkulturelle Kommunikation

1.

Kultur und Interkulturelles Lernen

„Von den Fremden nimmt man (also) zunächst nur ein Bild wahr, das sich zusammensetzt aus vielfältigen Vorannahmen und Eindrücken, aus den Phantasien über die fremde Kultur. Deshalb verweist jede Auseinandersetzung mit Fremden unausweichlich zurück auf die eigene Kultur. Will ich das Fremde verstehen muss ich zuallererst mich selbst, meine eigene Kultur und meine eigene historische und soziale Situation verstehen und begreifen. Gerade das aber macht die Auseinandersetzung mit Fremden so schwierig, weil die Wahrnehmung des fremden auf das engste verflochten ist mit der eigenen Geschichte.“2

1.1 Wer oder was bestimmt Kultur?

Wie umfassend und zugleich uneinheitlich „Kultur“ verstanden wird, zeigt sich in wissenschaftlichen und Alltagsdefinitionen gleichermaßen. So wird „Kultur“ zum Beispiel gleichgesetzt mit

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