Irreguläre Kriegführung im 21. Jahrhundert. Formenwandel der Gewalt und Einsatz von Spezialkräften - Peter Finke - E-Book

Irreguläre Kriegführung im 21. Jahrhundert. Formenwandel der Gewalt und Einsatz von Spezialkräften E-Book

Peter Finke

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Beschreibung

Im 21. Jahrhundert ist zwar die Zahl klassischer Kriege gesunken, aber innerstaatliche Konfrontationen und staatszerfallende Konflikte nehmen zu. Die Globalisierung in all ihren Formen bringt Kriege, Konflikte und Gewalt bis in die Wohnzimmer westlicher Staaten. Was jedoch fehlt, ist eine einheitliche Einteilung und Ordnung der Konflikte. Verschiedene Staaten bewerten die Konflikte deshalb unterschiedlich. Peter Finke schafft hier Abhilfe und erklärt in seiner Publikation die neuen Formen der irregulären Kriegführung. Am Beispiel des Einsatzes von U.S. Special Operations Forces in Afghanistan zeigt er, wie Spezialeinheiten den Formenwandel der Gewaltkonflikte verdeutlichen und warum die USA auf ihren verstärkten Einsatz setzen. Finke zufolge sind diese Spezialeinheiten ein Symbol der Kriegführung des 21. Jahrhunderts. Aus dem Inhalt: - Moderne Kriegführung; - Irreguläre Kriegführung; - U.S. Special Operations Forces; - Afghanistan; - Globalisierung

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Seitenzahl: 81

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Inhaltsverzeichnis

Danksagung

Kurzdarstellung

Abkürzungsverzeichnis

Verzeichnis der Tabellen und Schaubilder

1 Einleitung

2 Formenwandel der Gewalt

2.1 Irreguläre Kriegführung – Ansätze zur Beschreibung

2.1.1 Asymmetrie

2.1.2 Neue Kriege

2.1.3 Kleine Kriege

2.2 Formen irregulärer Kriegführung

2.2.1 Unkonventionelle Kriegführung

2.2.2 COIN

2.2.3 Hybride Kriegführung

2.3 Resümee

3 U.S. Special Operations Forces im Einsatz

3.1 Geschichte U.S. Special Operations Forces

3.2 Organisationsstruktur U.S. Special Operations Forces

3.3 Ausbildung U.S. Special Operations Forces

3.4 Ausrüstung U.S. Special Operations Forces

3.5 Einsatzspektrum U.S. Special Operations Forces

3.6 Revolutions in military affairs – Exkurs zur Bedeutung von RMA für U.S. SOF

3.7 Politische Dimension

3.8 Resümee

4 SOF als Reaktion auf den Formenwandel der Gewalt

4.1 U.S. Special Operations Forces vs Opponent Forces

4.2 Fallbeispiel Unkonventionelle Kriegführung: Afghanistan (2001)

4.3 Fallbeispiel COIN: Afghanistan (2003+)

4.4 Resümee

5 Zusammenfassung

Quellen- und Literaturverzeichnis

Danksagung

Ich bedanke mich sehr bei Herrn Dr. Hans-Georg Ehrhart für die Unterstützung und die vielen hilfreichen Gespräche.

Ich danke Herrn OTL Dr. Johann Schmid für die vielen guten Hinweise und Tipps.

Vielen Dank meiner Familie, sowie Ginny für den Rückhalt und die Unterstützung.

Kurzdarstellung

Abkürzungsverzeichnis

Verzeichnis der Tabellen und Schaubilder

Abb. 1: USSOCOM Organisation.

Abb. 2: USSOCOM Regionale Kommandos und Verantwortungsbereiche.

Abb. 3: Navy SEAL Physical Screening Test – Ausgangstest für Zulassung zum Trainingsprogramm.

Abb. 4: Darstellung eines typischen SOF Soldaten der U.S. Streitkräfte.

1 Einleitung

Das 20. Jahrhundert endete mit einem sicherheitspolitischen Umbruch. Nach dem Zusammenbruch der bipolaren Weltordnung etablierten sich die USA als einzige dominierende, globale Kriegführungsmacht. War die Welt zuvor von einem Gleichgewicht des Schreckens geprägt, so entwickelte sie sich aber nicht friedlicher, sondern eher gefährlicher. Erscheinungsformen von Gewaltkonflikten und kriegerischen Auseinandersetzungen entwickelten sich noch vielfältiger und vielschichtiger. Eine eindeutige Trennung von Konfliktparteien wurde immer schwerer möglich. Die Zahl klassischer Kriege nahm ab, dafür aber rückten innerstaatliche Konfrontationen und staatszerfallende Konflikte immer mehr in den Fokus der Politik und Weltöffentlichkeit. Die Zunahme von autorisierten Interventionen und Missionen durch die Vereinten Nationen seit 1990 kann als Indikator für eine Ausweitung von Konflikt- und Gewaltvielfalt gesehen werden.

Das 21. Jahrhundert begann wie das 20. Jahrhundert geendet hatte – weltweite Gewaltkonflikte und Kriege bestimmen die Nachrichten und die tägliche Agenda der Politik. Die terroristischen Angriffe auf die USA am 11. September 2001 waren der Höhepunkt eines, bis heute andauernden Kampfes nichtstaatlicher Akteure gegen westlich geführte Staatlichkeit. Aber auch Konflikte zwischen staatlichen Akteuren nahmen zu, die unterhalb bestimmter Schwellen von Gewalt ihre Interessen durchzusetzen versuchen. Dabei ist eine eindeutige Trennung von Absichten und Zielen der verschiedensten Akteure nur noch schwer möglich. Obwohl die politischen Schwerpunkte der meisten Staaten weitestgehend klar und in nationalen Strategien dargelegt sind, können die Interessen von anderen staatlichen und auch nichtstaatlichen Akteuren in den internationalen Beziehungen kaum unübersichtlicher sein. Terroristische Organisationen, autoritäre Regime, Aufständische, Guerillas oder auch kriminelle Vereinigungen zielen mit ihren individuellen,- politischen,- sozialen,- wirtschaftlichen und ideologischen Vorstellungen auf die Schwachstellen der globalen Gesellschaftsordnungen. Sowohl demokratische Staaten, wie auch andere Herrschaftsordnungen reagieren einerseits im Rahmen ihrer Maßnahmen auf diese Bedrohungen und wenden andererseits diese auch selbst gegen sowohl staatliche, wie auch nichtstaatliche Opponenten an. Ein sich daraus entwickelnder Formenwandel der Gewalt bricht mit klassisch westfälischen Entwicklungen von bewaffneten Konflikten, indem sich deren Ausprägungen überlagern oder auch durch neue Charakteristiken ergänzt und erweitert werden. Globalisierung und fortschreitende Technologisierung können als zwei Einflussfaktoren der vielschichtig miteinander verwobenen Konfliktebenen gesehen werden. Genau die vielen verschiedenen sichtbaren und unsichtbaren Ebenen von Gewaltkonflikten stellen eine enorme Herausforderung für die Staaten dar. Die Zunahme der Komplexität und Interdependenzen in den nationalen und internationalen Beziehungen, vor allem wenn es zu Konflikten mit Gewaltpotential kommt, ist sowohl Problem, wie Herausforderung gleichermaßen. Eindeutige Regeln und Vorgehensweisen bei Auseinandersetzungen gibt es nicht mehr, so dass individuelle Strategien immer mehr an Bedeutung gewinnen.

Gegenstand der Betrachtung dieser Arbeit ist ein zu beobachtender Formenwandel von Gewaltkonflikten, der sich in den unterschiedlichen Ausprägungen auf die beteiligten Akteure auswirkt. Diese Arbeit analysiert zudem den Einsatz von U.S. Special Operations Forces (SOF) vor dem Hintergrund eines sich stetig wandelnden Kriegsbildes. Ziel ist es zu untersuchen, welche Bedeutung SOF für die USA haben und zu klären, inwieweit ihr Einsatz als ein Ausdruck eines Formenwandels in Gewaltkonflikten gesehen werden kann. Zweck dieser Arbeit ist die Auseinandersetzung mit Begrifflichkeiten um Irregularität als eine Art der Kriegführung, die durch verschieden Konzepte synonym gebraucht wird und welche durch bestimmte Kriegstypen die Konfliktlandschaft beherrscht. Ein weiterer Zweck ist Debatte um den Einsatz von SOF als ein Instrument der einzigen globalen Kriegführungsmacht, um zu verstehen, wie und warum die USA SOF im Rahmen ihrer Militärpolitik einsetzen. Die akademische Untersuchung des Einsatzes von SOF im Kontext eines aktuellen Formenwandels von Gewaltkonflikten ist ausbaufähig und wird am Beispiel des Afghanistankrieges (ab 2001) beispielhaft aufgearbeitet. Die wissenschaftliche Relevanz liegt in einem Überblick über den herrschenden Diskurs von Begrifflichkeiten, deren Vertretern und deren Interpretation durch Forscher und politisch Verantwortliche. Die politische Relevanz der verschiedenen Formen von Gewalt liegt nicht unbedingt nur bei nichtstaatlichen Akteuren, sondern auch bei den Staaten selbst. Zur Durchsetzung von eigenen Interessen, wie auch als Antwort auf die verschiedenen Konfliktspektren, werden im Rahmen der militärischen und technischen Fähigkeiten Gewaltformen in den verschiedensten Ausprägungen genutzt. Dabei kommt den militärischen Spezialeinheiten eine wichtige Funktion zu.

Vor allem die USA nutzen die Möglichkeiten von irregulärer Kampfweise durch ihre weltweite Vernetzung mit Stützpunkten und Spezialkräften. Die USA sind momentan die einzige Macht, die in der Lage ist militärisch global zu agieren und auf Bedrohungen in den verschiedensten Szenarien und den unterschiedlichsten Regionen zu reagieren. Das umfasst Gefährdungen durch staatliche und nichtstaatliche Akteure gegen sie selbst und verbündete Staaten, wie auch weltweit eigene Aktionen gegen sie bedrohende Kräfte. Eines der wichtigsten Mittel ist dabei der Einsatz ihrer SOF.

Als Ausgangspunkt dieser Arbeit werden verschiedene Arten von Irregulärer Kriegführung in Gewaltkonflikten gebündelt und kategorisiert. Darauf aufbauend wird untersucht, wie das Selbstverständnis der USA gegenüber Spezialeinheiten aussieht und wie sie diese zur Erreichung ihrer politisch/militärischen Ziele als ein Mittel einsetzen, um ihr globales Rollenverständnis zu bekräftigen:

Ein stetiger Formenwandel von Gewalt führt zu einer Änderung im Kriegsbild in Konflikten, welcher das Verhalten aller Beteiligten beeinflusst.

U.S. Spezialeinheiten sind sowohl Ausdrucks-, als auch Umgangsform eines solchen Formenwandels von Gewalt.

Für die USA sind SOF ein wichtiges und unerlässliches Mittel vor dem Hintergrund sich wandelnder Bedrohungsspektren.

Am Beispiel des Einsatzes von U.S. SOF in Afghanistan (2001-2010+) untersucht diese Arbeit wie Special Operations Forces als ein Ausdruck des Formenwandels von Gewaltkonflikten einzuordnen sind und warum die USA auf ihren verstärkten Einsatz setzen.

Der erste Schwerpunkt dieser Arbeit ist die Skizzierung der wichtigsten Erscheinungsformen von aktuellen Gewaltkonflikten und der Versuch diese zu ordnen. Der Ansatzpunkt ist die Irregularität, eine Art von Kriegführung, welche sich durch die Konzepte asymmetrischer Konflikte, der Neuen- und Kleinen Kriege kategorisieren lässt. Zur Beschreibung dieser Begrifflichkeiten vertieft diese Arbeit drei Kriegstypen von Irregularität, die besonders aus der Norm fallen: unkonventionelle Kriegführung, Aufstandsbekämpfung (COIN) und hybride Auseinandersetzungen. Diese verschiedenen Arten der gewaltsamen Konfliktaustragung sind vom Grunde her nicht neu, aber die Mittel und die Wechselwirkungen haben sich der Zeit angepasst und weiterentwickelt. Diese Arbeit setzt sich im zweiten Schwerpunkt mit U.S. Special Operations Forces auseinander und deren Einsatz in den verschiedenen Spektren des Formenwandels von Gewalt und Konflikten. Das umfasst einen geschichtlichen Exkurs zu deren Hintergrund, die heutige Organisationsstruktur, die Ausbildung und Ausrüstung, sowie die Einstufung ihrer politischen Bedeutung vor allem im Hinblick auf die verschiedenen Arten von Irregularitäten im Bereich der Kriegführung und im Spannungsfeld von Gewaltkonflikten. Im dritten Teil dieser Untersuchung soll am Beispiel des Krieges in Afghanistan (ab 2001) aufgezeigt werden, wie die USA SOF nicht nur als eine Reaktion auf verschiedene Kriegsbilder einsetzen, sondern auch als ein Mittel zur Erringung der Initiative in dem untersuchten Gewaltkonflikt.

Diese Arbeit nutzt qualitative Recherchemethoden, um systematisch und überprüfbar das vorliegende Material aufzuarbeiten und so einen passenden Rahmen zur Klärung der Forschungsfrage zu bilden. Dadurch sollen die verschiedenen theoretischen Ansätze des Formenwandels von Gewalt und Konflikten und die politisch/militärischen Hintergründe des Einsatzes von U.S. Special Forces eingehender betrachtet werden.