Italienische Farbtupfer - Florian Fritz - E-Book

Italienische Farbtupfer E-Book

Florian Fritz

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Beschreibung

Italienische Farbtupfer, das sind 57 Gedichte, entstanden von Südtirol bis Neapel, während meiner unzähligen Reisen nach Bella Italia, im Eindruck von Augenblicken, Naturerlebnissen, Stimmungen, die Italien dem, der offen durch dieses Land reist, in einem fort beschert. Ich bin überzeugt davon, dass Sie, liebe Lesende, viele dieser Momentaufnahmen so oder ähnlich in ihrem Italien erlebt haben. Lesen Sie dieses Büchlein bei einem Glas Roten, einem Teller Käsestücke oder trinken Sie einen Spritz mit ein paar Grissini dazu. Und lesen Sie sich die Verse selber vor, sie werden spüren, wie anders, intensiver sie wirken werden. Bella Italia, Italia per sempre, viva Italia, Bella Ciao!

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Seitenzahl: 44

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Inhaltsverzeichnis

Sich Italien nähern

Dolomiten

Südtirol

Una notte italiana

Oktoberreben

Wo die Etsch ins Meer mündet

Venedig

Der Barista und ich

Mare adriatico

Ferragosto

Il Faro di Goro

Porto Levante

Die Insel im Delta

Chioggia

Der Po

Risotto

Die Saline von Comacchio

Der Kanal von Comacchio

Flamingos

Sacca degli Scardovari

Polesine Camerini

Treibholz

Vor der Bar in Camerini

Der Stand bei Camerini

Un’ altra notte italiana

Die Fischerhütten im Podelta

Faro di Goro Variante

Spiaggia Barricata

Treno d‘ Italia Chioggia-Adria, 2020

Nachsaison in Boccasette

Der Bienenfresser bei Ca di Mello

Olivenbäume

Monti Casentini

Il Calcio

Il Bar

Amatrice, 2021

Schafshitze

Zikaden

Alatri, Centro Storico

Die Piazza

Ankunft in Neapel

Graffiti napoletani

Banksy in Neapel

Die Krippengasse und Maradona

Oben und unten in Neapel

Pizza napoletana

Il caffe napoletano

Straßenpflaster in Neapel

Verkehr in Neapel

Der Himmel

Mamma Mia

Siesta

Vesuv

Ventotene

Pompeji

Isola di Procida

Isola di Ischia

Der Wind des Südens

Sich Italien nähern

Ab Innsbruck schleicht der Zug dahin,

durch Felsen, und wir mittendrin.

Ein schmales Tal mit wenig Licht,

das sich an steilen Flanken bricht.

Der Zug, er schnauft und ächzt und rattert

und pfeift und bläst und rauscht und knattert.

Dunkle Tannen, lichte Fichten

könnten allerlei berichten,

Äste, Zweige, Büsche, Stämme,

über steilen Hängen Kämme,

immer wieder Tunnelschwärze.

Neonlicht, gleich einer Kerze

flackert bleich am Deckengang.

Draußen zieht der Alpenhang

ewiggleich und sanft vorüber.

Fast am Himmel, obendrüber,

Brücken, die auf Stelzen stehen.

Nur die Laster sind zu sehen,

kriechen wie ein müder Wurm

aufwärts unter Schnee und Sturm.

Bahn und Autos eint ein Nenner:

Alle wollen hoch zum Brenner.

Welch ein Ort, so voller Mythen,

Einkaufszentren, Plastiktüten,

Gleise, Laster, grauen Dächern,

Imbissstuben, Wegwerfbechern,

Menschentrauben, stets im Lauf,

Lange hält sich niemand auf.

Zollhaus, Schlagbaum sind Geschichte.

Anekdoten und Berichte,

wie es früher einmal war,

hört man in der Bahnhofsbar.

Wenn der Zug dann weiterfährt,

fühlt man sich so unbeschwert.

Es geht südwärts, das ist schön!

Palmen sind zwar nicht zu sehn,

was man aber sagen kann:

Es fühlt sich nach Italien an.

Dolomiten

Felsen, Grate, Kare, Zacken,

Schuhe, die beim Steigen zwacken,

Hütten, Kühe, Blumenwiesen,

Zwerge, Elfen, Götter, Riesen,

Erbe einer Weltkultur,

Größe und Romantik pur.

Wolkentanz und Alpenglühen,

Tropfen, die vom Himmel sprühen,

Adler, Gemsen, Murmeltiere,

heiße Suppen, kühle Biere.

Aber halt auch Menschenmassen,

Gondelbahnen, Pistentrassen,

Gletscherschmelze, Erosion,

Lichtverschmutzung und Beton.

Es bleibt zum Schluss der Blick von oben,

vom höchsten Punkt, vom Gipfel droben.

Da ist man auch nicht mehr allein

und trotzdem lichtet sich das Sein

und lässt des Menschen Blick sich klaren:

Es gilt, die Schöpfung zu bewahren.

Südtirol

Wir Deutsche fahren gern dorthin.

In der Region ist alles drin!

Im Winter locken Ski und Schlitten,

im Sommer nette Wanderhütten.

Im Herbst, da duften die Kastanien

und es gibt Sonne wie in Spanien.

Im Frühjahr grüßt die Blütenpracht,

der Knödeltris ist selbstgemacht,

und seht nur, wie ein jeder lacht

im Glanze seiner Sonntagstracht!

Nun ja, es wird schon viel gebaut,

der Bagger gräbt, wohin man schaut,

die Lodge, sie leuchtet in der Ferne:

Fünfeinhalb gezackte Sterne!

Der Bademantel blendend weiß

und nebenbei: der Preis ist heiß!

Am Gipfelkreuz vom Petz am Schlern

da haben sich die Massen gern

und vielerorts herrscht Parkverbot,

denn der Verkehr ist aus dem Lot.

Doch blickt der Mensch zum Rosengarten,

wo König Laurins Sagen warten

und abends rote Felsen leuchten,

dann fühlt er, wie die Augen feuchten,

und tief im Innern weiß er wohl:

So schön ist’s nur in Südtirol!

Una notte italiana

Als Kind schon hat mich fasziniert,

wer Nächtens alles musiziert,

im Süden, unterhalb vom Brenner.

Ich war noch nie der Grillenkenner,

doch das Gezirpe und Geklinge,

das war für mich stets Maß der Dinge.

Es stand für Urlaub und für Glück.

Schon damals wollt ich nie zurück.

Heute ist die Welt realer,

kälter, größer, auch fataler,

die Nacht blieb, wie sie damals war:

Die leisen Stimmen von der Bar

trägt die laue Luft herüber,

die Grille legt ihr Zirpen drüber,

das Fenster lass ich gänzlich offen.

Dann bleibt nur noch darauf zu hoffen,

dass es allmählich runterkühlt,

derweil die Grille weiterspielt.

Ich wünschte mir, die ganze Nacht,

denn früher hat sie's so gemacht.

Da bin ich manchmal aufgewacht,

doch sie war da, bestimmt und sacht.

Dann musst ich lächeln, in mich rein.

Die Welt war gut. Und ich schlief ein.

Oktoberreben

Goldgelbe Reben stehn vor der Terrasse,

Stock für Stock in schier endloser Masse,

ein Teppich gewellt bis zum Himmelsrand,

am Morgen als ruhige und kräftige Wand,

Mittags dann im erwachenden Wind,

sanftes Geraschel sacht und geschwind.

Nachmittags brütend im grellen Licht,

ächzend unter der Trauben Gewicht.

Abends im warmen Farbenschein,

aus roter Erde wächst kräftiger Wein.

Manch einer hält inne und pflückt eine Beere,

ach, wenn doch das Leben nur immer so wäre!

Am Morgen ein fröhliches Rufen und Lachen.

Ich schrecke empor, welch ein jähes Erwachen!

Kommandos, Witze, Klappern und Raunen

Der Blick zu den Reben erklärt mein Erstaunen.

Ich sehe sie, dunkelgebräunte Gestalten